23. Juni 2007, Freiburg Uferrenaturierung und Anbindung...

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23. Juni 2007, Freiburg

Ufer renatur ierung und Anbindung von Auengewässern

unterhalb von Iffezheim

Dr. Volker SpäthInsti tut für Landschaftsökologie und Naturschutz Bühl

Uferrenaturierung und Anbindung von Auengewässern unterhalb von IffezheimFrei f

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Freie Rheinstrecke bei Karlsruhe – Heutiger Ausbauzustand

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Freie Rheinstrecke unterhalb Iffezheim – Aktuelle Problemstellung:

2. ungenügende Anbindung von Auegewässern

3. erhebliche Strukturdefizite durch Ufersicherung

4. Sohlenerosion im Flussbett

5. Auflandung durch Feinsedimente im Überschwemmungsgebiet

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Ausbau des Rheinufers – Abkoppelung der Auengewässer

1856

1875

Quelle: W. Grönitz, LUBW

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Strukturdefizit: ungenügend angebundene Auengewässer

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Uferbefestigung und Dammwirkung durch Pflasterung und Schüttsteine

Uferrenaturierung und Anbindung von Auengewässern unterhalb von Iffezheim

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Geschiebedefizit unterhalb der Staustufe Iffezheim: ca. 200.000 m3 /Jahr

Problem: Sohlenerosion Lösung: Geschiebezugabe

Uferrenaturierung und Anbindung von Auengewässern unterhalb von Iffezheim

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Auflandung mit Feinsediment im Mittel 0,5 – 1 cm Jahr

Problem: Auenauflandung Lösung: ???

Uferrenaturierung und Anbindung von Auengewässern unterhalb von Iffezheim

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Auflandung mit Feinsedimenten:

Rastatter Rheinaue (Späth 1999):

durch das HW 1999 in der Fläche: 0,5 bis 11 cm

In der Weichholzaue seit 1950:

100 - 150 cm

Pfälzer Rheinauen (Otto & Weibel 1999):

Sohlauflandung in Altarmen seit TULLA:

Schlecht durchströmt: > 2,5 m

Mäßig durchströmt: 0,5 – 1 m

Gut durchströmt: < 0,5 m

Uferrenaturierung und Anbindung von Auengewässern unterhalb von Iffezheim

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Problem: Schnelle Auflandung mit Feinsedimenten:

Auswirkungen auf den Hochwasserschutz:

>> die Auflandung verringert das Retentionsvolumen

>> die Auflandung reduziert das Freibord der Hochwasserdämme

>> die Auflandung erfordert langfristig eine Erhöhung der Hochwasserdämme

Ökologische Auswirkungen:

>> Auengewässer verschwinden oder fallen bei Niedrigwasser trocken

>> Gewässergebundene Flora und Fauna verschwindet

>> Kiesige und magere Standorte verschwinden

>> Nitrophile Pflanzengesellschaften werden begünstigt

>> Langfristig: Dominanz von Hartholzauestandorten?

Uferrenaturierung und Anbindung von Auengewässern unterhalb von Iffezheim

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Anbindung von Auegewässern -

bisherige Maßnahmen:

- Vergrößerung von Durchlässen

- Oberstromiger Einbau von Durchlässen, Brücken, Furten

Quelle: Steinmetz, LUBW – Anschluss Altrhein Ballauf bei MannheimProjekt „Renaturierungsmaßnahmen im Rheinvorland“ – AGs beim RPK

Uferrenaturierung und Anbindung von Auengewässern unterhalb von Iffezheim

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Anbindung von Auegewässern -

bisherige Maßnahmen:

- Bau von Furten und Durchlässen an querenden Wegen

- Einbau von Stahlmaulprofilen

Uferrenaturierung und Anbindung von Auengewässern unterhalb von Iffezheim

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Anbindung von Auegewässern - Maßgaben:

- Wasserzustrom auch bei Niedrigwasser

- Optimierung der Durchflussmenge nach Biomonitoring

- Initialgerinne und Hochwasserleitstrukturen zur Lenkung von HW in Gewässersysteme bzw. zum Schutz wasserpflanzenreicher Gewässer

Uferrenaturierung und Anbindung von Auengewässern unterhalb von Iffezheim

NABU-Rheinprojekt:Lö

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Strasbourg

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Bereich WSA Mannheim, SK Mannheim:OR 6: Gleituferbereich ohne Leinpfad der

Reißinsel

OR 7: Gleituferbereich ohne Leinpfad im NSG Ballauf-Wilhelmswörth

Bereich WSA Freiburg, LK Rastatt:OR 1: Umgestaltung des Leinpfads/Rheinufers

bei Plittersdorf

OR 2: Umgestaltung des Leinpfads/Rheinufers südlich der Murgmündung

Vorhabensträger: Regierungspräsidium Karlsruhe – Landesbetrieb Gewässer

Uferrenaturierung und Anbindung von Auengewässern unterhalb von IffezheimOR

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Uferrenaturierung und Anbindung von Auengewässern unterhalb von Iffezheim

Bereich WSA Mannheim, SK Mannheim:OR7: Beseitigung der Uferbefestigung im NSG Ballauf-Wilhelmswörth

(Rhein-km 433,20 - 433,45 und 433,60 – 433,78) im März 2005

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Uferrenaturierung und Anbindung von Auengewässern unterhalb von Iffezheim

Bereich WSA Mannheim, SK Mannheim:OR7: Beseitigung der Uferbefestigung im NSG Ballauf-Wilhelmswörth

nördlich Mannheim während der Bauphase im April 2005

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Uferrenaturierung und Anbindung von Auengewässern unterhalb von Iffezheim

Bereich WSA Mannheim, SK Mannheim:OR7: Beseitigung der Uferbefestigung im NSG Ballauf-Wilhelmswörth

nördlich Mannheim nach dem Augusthochwasser 2005

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Uferrenaturierung und Anbindung von Auengewässern unterhalb von Iffezheim

- Vorher (März 2005)- Nachher (Juni 2006)

Rhein-km 433,25: Uferablachung durch Erosion & Sedimentation

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Uferrenaturierung und Anbindung von Auengewässern unterhalb von Iffezheim

OR 7: Bereich WSA Mannheim, SK Mannheim:OR

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Erfolgskontrolle:

• Vermessung

• Vegetationsentwicklung

• Nutzung durch Fische bei Q = 1.500 – 2.000 cbm/s

• Besiedelung durch Laufkäfer und Vögel

Uferrenaturierung und Anbindung von Auengewässern unterhalb von Iffezheim

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2OR 1 & 2: Bereich WSA Freiburg, LK Rastatt:

Uferrenaturierung und Anbindung von Auengewässern unterhalb von Iffezheim

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Ausgangssituation bei Rhein-km 342,25 – Rastatt-Plittersdorf

Blick stromaufwärts

Uferrenaturierung und Anbindung von Auengewässern unterhalb von Iffezheim

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Uferabflachung bei Rhein-km 342 – Rastatt-Plittersdorf

11.6.2007

Uferrenaturierung und Anbindung von Auengewässern unterhalb von Iffezheim

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Uferabflachung bei Rhein-km 342 – Rastatt-Plittersdorf

25.4.07

Uferrenaturierung und Anbindung von Auengewässern unterhalb von Iffezheim

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Uferabflachung bei Rhein-km 342 – Rastatt-Plittersdorf

11.6.07

Uferrenaturierung und Anbindung von Auengewässern unterhalb von Iffezheim

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zeMögliche Wirkungen der Uferumgestaltung und der

oberstromigen Anbindung Auengewässer

Problem: Sohlenerosion

Problem: Auenauflandung

Geringere Sohlschubspannung bei HW?Höhere ufernahe Strömungsgeschwindigkeit?Geringere Feinsedimentation im Uferbereich?

Problem: Auenauflandung

Uferrenaturierung und Anbindung von Auengewässern unterhalb von Iffezheim

Blick

auf

die

Don

auReduktion der Auenauflandung, Verringerung der Sohlenerosion

PralluferAbtrag über RNW+0,5Berme

Quelle: C. Baumgartner, Nationalpark Donauauen

Uferrenaturierung und Anbindung von Auengewässern unterhalb von Iffezheim

RNW

Fixieren der NW-Linie

Querschnittsaufweitung + Reduktion der Vegetationsrauhigkeit

HW 100 Bestand

HW 100 nach Querschnittsaufweitung

50 ... 150 m

Quelle: C. Baumgartner, Nationalpark Donauauen

Uferrenaturierung und Anbindung von Auengewässern unterhalb von Iffezheim

Fazit

Schlussfolgerungen für den Rhein:

Vielseitige Erfahrungen mit der Anbindung von Auegewässern liegen vor

Aber: Großer Bedarf an praktischer Umsetzung und Optimierung

Erste Erfahrungen mit dem Rückbau von Ufern werden gesammelt

Problem der Auenauflandung wird noch unterschätzt

Forschungsbedarf: Zusammenhänge zwischen Uferstruktur, Auenanbindung, Geschiebebewirtschaftung und Auenauflandung

Neben dem Hochwasserschutz gibt es weitere drängende Probleme