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ACHTSAMKEIT IN DER SCHULE Vera Kaltwasser
Kongress zur Medita?ons-‐ und Bewusstseinsforschung Berlin, 16./17.11.2012
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„Bildung ist etwas, das Menschen mit sich und für sich machen: Man bildet sich. Ausbilden können uns andere, bilden kann sich jeder nur selbst. .. Eine Ausbildung durchlaufen wir mit dem Ziel, etwas zu können. Wenn wir uns dagegen bilden, arbeiten wir daran, etwas zu werden – wir streben danach, auf eine bestimmte Art und Weise in der Welt zu sein.“
(Peter Bieri, Vortrag „Wie wäre es, gebildet zu sein?“, PH Bern, 4. Nov. 2005)
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AISCHU, Vera Kaltwasser,2010, copyright h@p://www.youtube.com/watch?
v=Y7kjsb7iyms
Achtsamkeit
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Die Haltung der Achtsamkeit umfasst die bewusste Wahrnehmung des Körpers und des Geistes im gegenwär?gen Augenblick. Die Einübung der Haltung der Achtsamkeit ermöglicht eine Bewusstseinsschulung im Dienste der Selbsterkenntnis.
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Quelle: 3sat, Sendung vivo, 19.2.2011, Bericht über AISCHU
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Grundlegende Aspekte des Curriculums AISCHU
• Kon?nuierliche in den regulären Unterricht eingefügte Achtsamkeitsphasen
• Übungen mit unterschiedlichem Fokus der Wahrnehmung
• Elemente der Psychoeduka?on
• Verbindung von Erfahrung und Reflexion • Achtsames Schreiben
• Achtsamer Dialog
• Erfahrungsaustausch 10 AISCHU, Vera Kaltwasser, copyright
Quelle, Daniel Goleman, Emo[onale Intelligenz, Hanser 1996, S.37 11
Die Schlange als „Schlüsselreiz“
• Der direkte, kurze Weg der Informa[onsverarbeitung, direkt vom sensorischen Thalamus zur Amygdala, automa[sierte Schreckreak[on
• Der längere, genauere Weg über den Kortex.
• Hier wird der Reiz „überprüa“ und „eingeordnet“. Das Verhalten dem Reiz gegenüber ist „bewusst gewählt“.
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• Bo]om up ?
• Top-‐ Down ? Wenn Schüler diesen Prozess kogni?v verstehen UND ihn
am eigenen Leib erfahren, entwickeln sie ein ganzheitliches Verständnis.
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• Implementierung des Konzeptes in der Schule (Schulleitung, Eltern, Kollegen)
• Kontinuierliches Einfügen in den Unterricht, mindestens einmal täglich
• Neugier und Motivation der Schüler wecken „Forscher in eigener Sache“
• Anleitung durch erfahrene Lehrer
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Organisatorische Voraussetzungen
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„Die Kra` der Achtsamkeit liegt in der prak?schen Umsetzung und Anwendung.“
(Jon Kabat-‐Zinn)
Kon?nuierliches Üben
ist der Schlüssel zur Veränderung.
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Neugier und Mo?va?on der Schüler wecken :
„Forscher in eigener Sache“
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Rosinenexperiment, Stufe E 1
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Zitronenübung
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„Miesi und Schlurfi“
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• Auf den Atem achten, ohne ihn zu verändern • Immer, wenn die Gedanken abschweifen, die Wahrnehmung zum Atem zurückholen.
Dieser „Rückholvorgang“ schult die Aufmerksamkeit. „Bei den beteiligten neuronalen Schaltkreisen im Gehirn handelt es sich um Aufmerksamkeitsnetzwerke, die sich durch Training intensivieren lassen.“ (Jha, zit.n.U.O@, 2010, S.46)
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„Moduswechsel“
• „mode of doing“,
der Gedankenstrom der Bewertungen, Befürchtungen und Planungen
• „mode of being“ z.B. die Wahrnehmung des Atems
Mark Williams, Oxford
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24 Quelle: ZDF sonntags, 16. Oktober 2011
Übungen:
Fokus der Aufmerksamkeit auf der körperlichen Wahrnehmung
Der Atem als Anker (Wenn die Gedanken abschweifen, sie immer wieder zum Atem zurückholen)
• Den Atem beobachten, ohne ihn zu verändern • Bauchatmung • In die einzelnen Finger atmen • In einzelne Körperteile hineinspüren (z.Bsp. Body-Scan)
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27 Quelle: ZDF sonntags, 16. Oktober 2011
Gestaltung der Achtsamkeitsphasen
Fokus der Wahrnehmung:
Kognitive Muster erkennen und erleben
• Der innere Beobachter – Zuschauer bei den eigenen Gedanken und Gefühlen sein • Persönliche Bewertungen erkennen • Gedankenspiralen erkennen –
„Moduswechsel“ einüben • „Autopilot“-Muster erkennen
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AUTOPILOT
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„Ich kann das nicht! Das wird nie was! Das gibt wieder eine schlechte Note!“
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Fokus der Wahrnehmung - Vorstellungsbilder und angenehme
Erinnerungen
Evozieren angenehmer, innerer Bilder (z.B. Der magische Rückzugsort)
Visualisieren einer angenehmen Erinnerung, Verknüpfung mit dem
Erspüren der Herzgegend Das Innere Lächeln Mitgefühlmeditation
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Achtsamer Dialog Innehalten
Zuhören und sprechen
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AISCHU®
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Pilotstudie zu AISCHU® BEGINN 9/2010, ENDE 2/2011
• Dr. Niko Kohls • Dr. Sebas?an Sauer • GRP – „ Genera?on Research Program“ • Humanwissenscha`liches Zentrum
LMU Ludwig-‐Maximilians-‐Universität München
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Studienverlauf
Konkreter Verlauf – 12 Wochen • Drei fün`e Klassen eines Frankfurter Gymnasiums
BEGINN 9/2010, ENDE 2/2011 • Klasse 1 Ohne Interven?on • Klasse 2 Vorlesen als Interven?on
(Deutschunterricht) • Klasse 3 Achtsamkeitsphasen im
Unterricht Dreimal wöchentlich je 10 Minuten
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Schüler der Elisabethenschule Frankfurt am Main bei der neuropsychologischen Testung
Vera Kaltwasser, Dr. Sebas[an Sauer, Februar 2011
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• Es werden drei Arten von Parametern bei den Schülern gemessen: Stressbelastung, Achtsamkeit und psychische Gesundheit. Dabei werden entwicklungspsychologisch abges[mmte Fragebogen eingesetzt.
• „Fragebogen zur Erhebung von Stresserleben und Stressbewäl?gung im Kindesalter“ (SSK; Lohaus, Fleer, Freytag und Klein-‐Heßling, 1996) sowie der „Fragebogen zur Erhebung der Emo?onsregula?on bei Kindern und Jugendlichen“ (FEEL-‐KJ; Grob & Smolenski).
• Außerdem wird eine computergestützte Befragung durchgeführt: Die Schüler müssen die Länge von Geräuschen und Tönen schätzen.
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• „Die neuropsychologische Testung zeigte, dass in der AISCHU®-‐Klasse die Aufmerksamkeitsleistung im Vergleich zu der akDven und passiven Kontrollgruppe angesDegen ist…..“
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• „…… Die Selbsteinschätzung der Kinder zeigt, dass die emoDonale Selbststeuerungsfähigkeit (d.h. die SSKJ-‐Subskala konstrukDv-‐palliaDve EmoDonsregulaDon) in schwierigen BelastungssituaDonen vor allem in der AISCHU®-‐Klasse zugenommen hat.“
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• … Einige Subskalen des SSKJ weisen darauf hin, dass die IntrospekDonsfähigkeit der Kinder zugenommen hat und sie basale Gefühle wie Ärger, Trauer und Angst besser unterscheiden können.“
• (Auszug aus dem Forschungsbericht, Dr. Kohls, Dr. Sauer, 31.5.2012)
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„Achtsame Acht Wochen“
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• Aulauen einer Achtsamkeitspraxis
• Forschen in eigener Sache
• Beobachtungs-‐ aufgaben für den
Schulalltag
Danke für Ihre Aufmerksamkeit!
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