Post on 23-May-2020
„Generation S“
• Übergewicht als Folge eines Ungleich-
gewichts von Kalorienaufnahme und
Kalorienverbrauch.
• Die Rolle der Bewegung wird unterschätzt.
• Die Adipositasprävalenz steigt, die Menschen
essen aber nicht mehr.
• Die systematische Entfernung der Bewegung
aus unserem Alltag ist ein wichtiger Faktor.
• Bewegung wird immer mehr durch Sitzen ersetzt und wird
dadurch zu einem wichtigen Risikofaktor für die
Übergewichtsentwicklung,
Einfaches Entstehungsmodell
Energie-
aufnahme
durch
Nahrung Körperliche Aktivität
Grund-
umsatz
Thermischer
Nahrungseffekt
„Generation S“
• Der Anteil der übergewichtigen und
adipösen Kinder steigt mit der
Einschulung.
• Die schulischen „Sitzzeiten“ werden in der
Freizeit nicht mehr kompensiert.
• „Sitzender Lebensstil“ als Einflussfaktor für die Übergewichts-
entwicklung in der wissenschaftlichen Diskussion und in der
Präventionspraxis bisher kaum berücksichtigt
→ wissenschaftliche Datenlage, insbesondere
Längsschnittdaten zum Bewegungsverhalten von Kindern, nicht
ausreichend.
Daten IOTF 206
88
90
92
94
96
98
100
102
2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009
Energieverbrauch
durch körperliche Aktivität Alle verfügbaren Daten belegen einen Rückgang der körperlichen Aktivität und
einen Rückgang der körperlichen Leistungsfähigkeit bei Kinder und Jugendlichen.
Es findet sich keine Studie, die eine Erhöhung der körperliche Aktivität
feststellt.
Mortalität
Kardiovaskuläre
Erkrankungen,
Krebs, Osteoporose
Entzündungshemmung
Metabolische Dysfunktion
Muskuläre Dysbalancen
Energiebalance
“Disuse syndrome“
Lebensalter
Kumulierte „Sitzzeit“
Körperliche Folgen des sitzenden Lebensstils
Merkmale des Sitzenden Lebensstils
Assessment des Sitzens
weniger als 1,5 MET, Zeitdauer, Unterbrechungen, Art und Zweck des
Sitzens (Medien, Büro, Auto
Spezifische Natur des Sitzens
Gesellschaftliche Abhängigkeit (Arbeitsplatz, Medienkonsum, Auto, Schule)
Zahlen, Daten und Fakten
»Bsp. HELENA Studie (10 Länder)
2.200 Kinder und Jugendliche zwischen 13 und 17 Jahren
Durchschnittliche „Sitzzeit: 9, 1 Stunden/Tag oder 71% der aufgezeichneten Zeit (Wachzeit)
Durchschnittliche Aktivitätszeit: 65 Minuten/Tag (MVPA)
Kein Zusammenhang mit körperlicher Aktivität und gesunder Ernährung
35 % der Stichprobe sind jeden Tag länger als 2 Stunden vor dem TV, am Wochenende 64 %
Handlungsempfehlungen
Beispiel Kanada
Studien in Kanada haben gezeigt, dass das Fitness Level seit 1981 extrem zurückgegangen ist → aus Ergebnissen Handlungs-empfehlungen abgeleitet
Für die Gesundheit der Kinder (5-11 Jahre) und Jugendlichen (12- 17 Jahre) sollten sie ihre Sitzzeiten reduzieren indem:
Die Bildschirmzeiten in der Freizeit auf max. 2 Stunden pro Tag reduziert werden – weniger Bildschirmzeiten = zusätzlicher Gesundheitsnutzen
Die erweiterte Sitzzeit, sitzende (motorisierte) Verkehrs- und Transportzeiten sowie die Zeiten in Innenräumen begrenzen
Handlungsempfehlung Großbritannien
Physical activity guidelines for children and young people All children and young people should engage in moderate to vigorous intensity physical
activity for at least 60 minutes and up to several hours every day.
Vigorous intensity activities, including those that strengthen muscle and bone, should be incorporated at least three days a week.
All children and young people should minimise the amount of time spent being sedentary (sitting) for extended periods.
http://www.bhfa
ctive.org.uk/ho
me/index.html
Handlungsempfehlungen
Regelmäßige Unterbrechung des Sitzens (ca. alle 20 min)
Kompensation durch Sport in der Kita, Schule und im Verein
„Verinselte“ Sportstunden reichen nicht aus, deshalb mehr Alltagsaktivitäten
Begrenzung der täglichen und wöchentlichen Medienzeiten → keine PC/TV-Geräte im Kinderzimmer
Selbstständig zurückzulegenden Weg zur Schule und Kita ermöglichen z.B. „Walking Bus“
Tragevorrichtungen für Säuglinge ausschließlich zum Transport verwenden, auf Wippen, Lauflernhilfen etc. verzichten
Reduzieren
Kompensieren
Unterbrechen
Sitzender Lebensstil
„passiver“
Schulweg
Medienkonsum
„Screentime“ „Sitzschule“
Mangelnde Kompensation
durch Sport und Bewegung
Energiebilanz Gefäße Bewegungsapparat Immunologie
Übergewicht
Morbidität
Zusammenfassung:
Sitzen stellt einen eigenen, aber nicht völlig unabhängigen Risikofaktor für die
Entwicklung des Übergewichts dar.
Sitzen hat einen massiven Einfluss auf die Energiebilanz und andere
metabolische Prozesse.
Die Botschaften werden erweitert: mehr Bewegung und weniger Sitzen
Wir benötigen Interventionen auf verschiedenen Ebenen zur Reduktion der
Sitzzeiten.
Für Deutschland besteht erheblicher Forschungsbedarf zu:
» Epidemiologie
» Interventionen
» Effekten