Bad Herrenalb - Geschichte Das Kloster Herrenalb Im Jahre 1148 wurde von Graf Berthold von Eberstein...

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Bad Herrenalb - Geschichte

Das Kloster Herrenalb Im Jahre 1148 wurde von Graf Berthold von Eberstein ein Kloster gestiftet und von Zisterziensermönchen in der Wildnis des Albtals gegründet.

Als geeigneten Ort wählten sie den Schnittpunkt von sieben Tälern.

Hier gab es reichlich frisches Wasser, das zur Forellenzucht geeignet war. Die Mönche durften nämlich kein Fleisch essen. Nur Fisch war erlaubt

Die Mönche wollten wieder nach einem alten Gesetz leben: „Ora et labora" (Gebet und Arbeit).Sie verzichteten auf Wohlstand und Reichtum.

Die frühen Bauten der Zisterzienser zeichneten sich dementsprechend durch strenge, klare Formen aus. Glockentürme waren ebenso verboten wie figürlicher Schmuck oder bunte Glasfenster

Die frühen Fenster hatten Rundbögen. Die Zeit, in der sie entstanden, nennt man

Romanik.

Von der ehemaligen Klosteranlage sind heute noch einige Gebäude vorhanden.

Erhalten ist die Kirchenvorhalle, das sogenannte „Paradies“,der hintere Teil der Kirche, die Sakristei und der Chor,

das jetzige Pfarrhaus und die alte Schule.Die originale Klosterkirche war bedeutend größer.

Die heutige evangelische Kirche wurde erst 1739 gebaut.

Historisches Pfarrhaus

Bedeutend ist auch die Klosterscheuer. Nur wenige Gebäude dieser Art sind noch in Deutschland erhalten.

Das gesamte Klosterareal war einstmals von einer wehrhaften Mauer aus großen Sandsteinquadern umgeben. Die Überreste eines großen Wehrturmes sind im Sockelgeschoss des Rathauses zu sehen.

Das Tor zur Klosteranlage war immer bewacht.

Ein Priestermönch war anwesend und versorgte Ankömmlinge mit Essen und pflegte auch manchmal die wunden Füße der Wanderer.

• Unter den wenigen erhaltenen Handschriften, die heute überhaupt noch mit dem Zisterzienserkloster Herrenalb in Verbindung gebracht werden können, nimmt das sogenannte Herrenalber Gebetbuch einen hervorgehobenen Platz ein. Es ist ein reich ausgestatteter Band mit insgesamt 30 ganzseitigen Miniaturen von bemerkenswerter Qualität. Geschaffen wurde es von dem Kantor des Klosters Herrenalb, Johannes Zürn,  Das Gebetsbuch wurde 1980 wiederentdeckt und wird unter der Signatur Ms. theol. lat. qu. 9 in der Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz aufbewahrt.

Das Herrenalber Gebetsbuch

• Im Laufe der Jahrhunderte brachte es das Kloster Bad Herrenalb doch zu einigem Wohlstand. Die Ausmaße des Klosters waren beträchtlich.

• So gehörten weitverstreute Güter zum Besitz des Herrenalber Klosters, einerseits im Albtal, andererseits in und um Ottersweier, um Malsch, um Langensteinbach, um Bruchsal, um Oberderdingen im Kraichgau, um Vaihingen an der Enz sowie um Merklingen.

Das Ende des Klosters

• In der Zeit der Reformation und der Bauernkriege wurde das Kloster mehrfach geplündert, aufgelöst und wieder instandgesetzt.

• Nachdem Herzog Ulrich die Reformation eingeführt hatte, mussten 1536 alle Mönche das Kloster verlassen; der letzte Abt starb 1546 in Stuttgart. Die nach 1556 eingerichtete Klosterschule wurde bereits 1595 wieder geschlossen.

• Im Dreißigjährigen Krieg wurde es im Jahre 1642 endgültig zerstört.

Bauernkriege ab 1524Martin Luther spaltet die Kirche Reformation ab 1517

Die heutige evangelische Kirche

Ungefähr hundert Jahre später (1739) wurde die heutige Kirche erbaut.

Der hintere Teil der alten Kirche, der sogenannte Chor, die Sakristei und das leere Grabmal von dem badischen Markgrafen Bernhard I. wurden erhalten und ein neues Kirchenschiff angebaut.

Das leere Grabmal des Markgrafen Bernhard I. von Baden.

In Wirklichkeit ist er in Baden-Baden begraben.

Die sieben Täler von Bad Herrenalb

AlbtalBernbacher Tal

Dobeltal

Gaistal

Rennbachtal

Loffenauer Tal

Rotenbachtal

Der Falkenstein

• Es gibt zwei Felsgruppen in Bad

Herrenalb.

• Die untere Gruppe heißt:

„Die zwölf Apostel“.

• Die obere Gruppe bilden die Falkenfelsen (Falkenstein), auf denen auch noch heute manchmal Falken nisten. Das Gestein besteht aus rauem und brüchigem Porphyr ( Vulkangestein ). Beliebt sind die Felsen bei Kletterern.

Aussicht vom Falkenstein