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BAWKolloquium
TagungsbandEinteilung des Baugrundes in Homogenbereiche
30. Januar 2018 im Hannover Congress Center (HCC)
BundesanstaltfürWasserbauKolloquiumEinteilungdesBaugrundsinHomogenbereiche▪30.Januar2018inHannover
Programm10:00UhrBegrüßung Dr.-Ing.JanKayser(BAW)10:15UhrEntwicklungderBeschreibungdesBaugrundsnachVOB/CundersteErfahrungen Dipl.-Ing.AlmuthGroße,GuDGeotechnikundUmweltgeologieGmbH,Leipzig EswerdendieGründefürdieEinführungundDefinitiondesHomogenbereichesdargestelltsowiedie
AnforderungenandieBaugrunduntersuchungundandieAusschreibungerläutert.10:45UhrGeotechnische Prinzipien bei der Umsetzung der Homogenbereiche nach VOB/C für den
VerkehrswasserbaunachMEH Dr.-Ing.JanKayser(BAW) Seit September 2015 ist der Baugrund nach VOB/C in Homogenbereiche einzuteilen, was eine
bedeutendeÄnderunggegenüberderbisdahinüblichenBodenklassifikationist.AlsHandlungshilfefürdieEinteilungdesBaugrundsinHomogenbereichewurdevonderBAWdas"MerkblattEinteilungdesBaugrundsinHomogenbereichenachVOB/C(MEH)"erstellt.IndemVortragwirddasMerkblattmitdenihmzuGrundeliegendengeotechnischenPrinzipienerläutert.
11:30UhrFestlegungderEinteilungsgrenzenfürRamm-,Rüttel-undEinpressarbeiten Dipl.-Ing.(FH)AchimSchneider(BAW) Bei der Erstellung des Merkblattes zur Einteilung des Baugrundes in Homogenbereiche (MEH)
wurden die Einteilungsgrenzen für Ramm-, Rüttel- und Einpressarbeiten anhand einer zunächstdurchgeführten Literaturstudie und anschließender Diskussion und Bewertung innerhalb derArbeitsgruppe festgelegt. Es werden die hierbei verwendeten Grundlagen beschrieben und dieeinzelnenEntscheidungsschritteerläutert.
11:45UhrGrenzen der Ermittlung der Lagerungsdichte als Grundlage für die Einteilung in
Homogenbereiche Dipl.-Ing.EvaDornecker(BAW) In vielen VOB/C Normen wird als einer der anzugebenden „Kennwerte“ die Lagerungsdichte
gefordert.EswerdendieProblemeundGrenzenbeiderBestimmungderLagerungsdichteerläutertunddievonderBAWgewählteVorgehensweiseaufgezeigt.
12:00UhrEinbindungderHomogenbereicheindasTechnischeRegelwerkWasserstraßen Dipl.-Ing.GabrielePeschken(BMVBI) DasTechnischeRegelwerkWasserstraßenbeinhaltetnebendenTechnischenRegelnfürdiePlanung,
BemessungundKonstruktionbaulicherAnlagenund ihrerTeileauchdiebauvertraglichrelevantenRegelungen zum Standardleistungskatalog (STLK)) fürdenWasserbau sowie fürdieZusätzlichenTechnischenVertragsbedingungen-Wasserbau(ZTV-W).DieAuswirkungenderHomogenbereicheaufdiebishergütigenRegelungenwerdenbeschrieben.
12:15UhrMittagspause
BundesanstaltfürWasserbauKolloquiumEinteilungdesBaugrundsinHomogenbereiche▪30.Januar2018inHannover
13:30UhrRechtlicheRandbedingungenbeiderUmsetzungderHomogenbereichenachVOB/C Prof.Dr.BastianFuchs(TOPJUSRechtsanwälteKupferschmid&Partner,Schrobenhausen) Vor zwei Jahren sind die Homogenbereiche als Abgrenzungskriterien für die Ausschreibung von
Tiefbau-undSpezialtiefbauarbeiten imRahmenderVOBTeilCverbindlicheingeführtworden. ImRahmendesVortragswerdendierechtlichenRandbedingungen,erstepraktischeErfahrungensowieweitergehendAusblickeaufmöglichekünftigeRegelungenerörtert.
14:00UhrHomogenbereichefürdiePrognosedesAufwandsbeiArbeitendesSpezialtiefbaus Dr.-Ing. Karsten Beckhaus und Dipl.-Ing. Hans-Gerd Haugwitz (Bauer Spezialtiefbau GmbH,
Schrobenhausen) UmArbeitendesSpezialtiefbausseriöskalkulierenzukönnen,müssendierelevantenBoden-oder
Felsparameterbekanntsein.AndersalsfürBodenschichtenzurgeotechnischenBemessungsindfürdieHomogenbereicherealeKennwerteanzugeben,damitderAufwandz.B.beimBohrenrealistischprognostiziertwerdenkann.
14:30UhrUmsetzungderHomogenbereicheamBeispielederAutobahnA44InHessen Dipl.-Ing.ThomasHecht(DEGESDeutscheEinheitFernstraßenplanungs-und-bauGmbH,Berlin) Die neu zu errichtende BAB 44 in Hessen verbindet künftig die A7 bei Kassel mit der A4 bei
Wommen. Die Verkehrseinheiten 40, 50 und 60 werden durch DEGES realisiert. Der rund 6Kilometer langeBauabschnitt3 inderVerkehrseinheit40wurdedurchEinteilungvonBodenundFels in Homogenbereiche ausgeschrieben. Seit geraumer Zeitwird eine Ausschreibungsmethodikgewählt,dievorsieht,dassindenAbtragfallendeBödenundFelsvomAuftragnehmerübernommenund alle einzubauenden Böden vomAuftragnehmer geliefertwerden. Es sind rund 1,7MillionenKubikmeterBodenundFelszu lösenund1,5MillionenKubikmeteraufzutragen.BeiderEinteilungvon Boden und Fels in Homogenbereiche war zu berücksichtigen, einerseits den Umfang anHomogenbereichenfürAufmaßundAbrechnungimAbtragmöglichstgeringzuhalten,andererseitsfürdieKalkulationderWiederverwendungderabzutragendenundzuübernehmendenMengeneineausreichende Detailierung vorzunehmen war. Hierbei waren auch umwelttechnische undmineralogischeAspektezuberücksichtigen.
15:00UhrKaffeepause15:30UhrErsteErfahrungenmitHomogenbereichenbeiderDBAG Dipl.-Ing.InaHecht(DBEngineering&ConsultingGmbH,Berlin) DieBeschreibungvonBodenundFelsgem.VOB/CmitHomogenbereichenwirdbeiderDBAGbei
allenneuenProjektenbereitsumgesetzt.BeiProjektenwelchesichinderPlanungbefinden,wirdimEinzelfallgeprüft,obeineÜberarbeitungwirtschaftlichundzeitlichvertretbarist.ErsteErfahrungenbeiderAusschreibungundderAusführungliegenbereitsvor.
16:00UhrUmsetzungderHomogenbereicheausderSichtdesPlaners Dipl.-Ing.(FH)RainerSiemke(WTMEngineersGmbH,Hamburg) AmBeispieleineraktuellenPlanungeinesSchleusenneubauswerdenKonzeptezurUmsetzungvon
Homogenbereichen in der Ausschreibung verschiedener Gewerke aus den Bereichen Erdbau,Wasserbau und Spezialtiefbau vorgestellt. Dabei sollen verschiedene Problemstellungen bei derErstellung der Leistungsbeschreibung aufgezeigt und ein Ausblick auf die Anwendung in derBauausführungundAbrechnunggegebenwerden.
16:30UhrZusammenfassung/Verabschiedung Dr.-Ing.MarkusHerten(BAW)
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ListederReferentenBeckhaus,Dr.Karsten BauerSpezialtiefbauGmbH
Bauer-Str.186529Schrobenhausenkarsten.beckhaus@bauer.de
Dornecker,Eva BundesanstaltfürWasserbauKußmaulstr.1776187Karlsruheeva.dornecker@baw.de
Fuchs,Prof.Dr.Bastian TOPJUSRechtsanwälteKupferschmid&PartnerLenbachstr.19-2186529Schrobenhausenfuchs@topjus.de
Große,Almuth GuDGeotechnikundUmweltgeologieGmbHArthur-Hoffmann-Str.17004277Leipziggrosze@gudleipzig.de
Haugwitz,Hans-Gerd BauerSpezialtiefbauGmbHBauer-Str.186529SchrobenhausenHans-Gerd.Haugwitz@bauer.de
Hecht,Thomas DEGESDeutscheEinheitFernstraßenplanungs-und-bauGmbHZimmerstr.5410117Berlinhecht@deges.de
Hecht,Ina DBEngineering&ConsultingGmbHTorgauerStr.12-1510829Berlinina.hecht@deutschebahn.com
Kayser,Dr.Jan BundesanstaltfürWasserbauKußmaulstr.1776187Karlsruhejan.kayser@baw.de
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Mittag,André DMT-Leipzig,ZweigniederlassungderDMTGmbH&Co.KGGeschäftsfeldGeoEngineering&ExplorationGeschwister-Scholl-Str.2104205Leipzigandre.mittag@dmt-group.com
Peschken,Gabriele BundesministeriumfürVerkehrunddigitaleInfrastrukturReferatWS12–TechnikderWasserstraßeninfrastrukturRobert-Schuman-Platz153175BonnGabriele.Peschken@bmvi.bund.de
Schneider,Achim BundesanstaltfürWasserbauKußmaulstr.1776187Karlsruheachim.schneider@baw.de
Siemke,Rainer WTMENGINEERSGMBHJohannisbollwerk6-820459Hamburgr.siemke@wtm-hh.de
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Stand:11.01.2018-III–
TeilnehmerlisteName Firma Ort
Adamietz,Ulrich BaufrundinstitutFranke-MeißnerundPartnerGmbH
Wiesbaden
Afflerbach,Bernd MATTHÄIHolding Verden
Badtke,Mathias HülskensWasserbauGmbH&Co.KG Wesel
Bardenhagen,Marco Wasserstraßen-undSchifffahrtsamt Tönning
Barthel,Norbert BaugrundbüroBarthel Markkleeberg
Beckhaus,Dr.Karsten BauerSpezialtiefbauGmbH Schrobenhausen
Bertram,Lucas GGUmbH Braunschweig
Biermann,Nicole NeubauamtfürdenAusbaudesMLKinHannover
Hannover
Bölling,Dirk Wasserstraßen-Neubauamt Datteln
Brandherm,Heike Wasserstraßen-Neubauamt Datteln
Brase,Thomas NeubauamtfürdenAusbaudesMLKinHannover
Hannover
Brauer,Julia GICONGmbHNiederlassungFreiberg
Freiberg
Breitenstein,Jens RMDWasserstraßenGmbH München
Breitsprecher,Georg CDMSmithConsultGmbH Berlin
Brix,Heiko S&PConsultGmbH Bochum
Brodersen,Thomas Wasserstraßen-undSchifffahrtsamt Tönning
Burg,Sandra WTMEngineersGmbH Hamburg
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Stand:11.01.2018-IV–
Name Firma Ort
Buske,Thomas GeotechnischesIngenieurbüroGCEGmbH Magdeburg
Christoph,Thomas IngenieurbürofürGeotechnikE.Mücke Schwentinental
Conradi,Stefan GeneraldirektionWasserstraßenundSchifffahrt
Magdeburg
Consuegra,Jorge FugroGermanyLandGmbH Berlin
Daumlechner,Eugen TUBraunschweigInstitutfürGrundbauundBodenmechanik
Braunschweig
Detje,Karsten Wasserstraßen-undSchifffahrtsamt Bremerhaven
Diekmann,Björn WasserstraßenundSchifffahrtsamtBremen,AußenbezirkOldenburg
Oldenburg
Dinkheller,Jürgen BaugrundinstitutFranke-MeißnerundPartnerGmbH
Wiesbaden
Djuren,Dirk LandesamtfürBergbau,EnergieundGeologie
Hannover
Dombrowski,Dr.Boris DMTGmbH&Co.KG Essen
Dörendahl,Dr.Karsten IngenieurgesellschaftfürGeotechnikWuppertalmbH
Wuppertal
Dornecker,Eva BundesanstaltfürWasserbau Karlsruhe
Dröge,Lutz GeoSeaInfrasolutionsGmbH Bremen
Engels,Natascha Wasserstraßen-Neubauamt Aschaffenburg
Fauser,Tina AmtfürNeckarausbau Heidelberg
Feismann,Daniel Wasserstraßen-undSchifffahrtsamt Rheine
Franz-Josef,Focks Wasserstraßen-undSchifffahrtsamt Rheine
Fridrich,Bernhard Wasserstraßen-Neubauamt Datteln
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Stand:11.01.2018-V–
Name Firma Ort
Fuchs,Prof.Dr.Bastian TOPJUSRechtsanwälteKupferschmid&Partner
Schrobenhausen
Fuhrmann,Frauke Wasserstraßen-undSchifffahrtsamt Uelzen
Gebhardt,Knut Wasserstraßen-undSchifffahrtsamt Braunschweig
Germerott,Maximilian WKCHamburgGmbH Hamburg
Gollasch,Sarah GICONGmbHNiederlassungFreiberg
Freiberg
Götte,Vladimir BorchertIngenieureGmbH&Co.KG Essen
Gramer,Jan BundesministeriumfürVerkehrunddigitaleInfrastruktur
Bonn
Gramlich,Fritz HülskensWasserbauGmbH&Co.KG Wesel
Große,Almuth GuDGeotechnikundUmweltgeologieGmbH
Leipzig
Grotjahn,Johanna SwecoGmbH Hannover
Grubert,Dr.Peter GGUGesellschaftfürGrundbauundUmwelttechnikmbH
Braunschweig
Grünwoldt,Philipp WKCHamburgGmbH Hamburg
Gündling,Norbert GeotechnikGündlingGmbH Darmstadt
Haas,Andreas DorschInternationalConsultantsGmbH München
Hahl,Juergen Wasserstraßen-undSchifffahrtsamt Bremerhaven
Harms,Felix GTUIngenieurgesellschaftmbH Hannover
Haugwitz,Hans-Gerd BauerSpezialtiefbauGmbH Schrobenhausen
Hebestreidt,Joost SchnackIngenieurgesellschaftmbH&Co.KG
Hannover
Hecht,Ina DBEngineering&ConsultingGmbH Berlin
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Stand:11.01.2018-VI–
Name Firma Ort
Hecht,Thomas DEGESDeutscheEinheitFernstraßenplanungs-und-bauGmbH
Berlin
Heeling,Anne BundesanstaltfürWasserbau Hamburg
Hegemann,Harald Wasserstraßen-undSchifffahrtsamt Braunschweig
Henken,Petra NiedersächsischerLandesbetriebfürWasserwirtschaft,Küsten-undNaturschutz,BetriebsstelleBrake-Oldenburg
Brake
Hermeling,Hermann Wasserstraßen-undSchifffahrtsamt Rheine
Herten,Dr.Markus BundesanstaltfürWasserbau Karlsruhe
Hessler,Dimitrij Wasserstraßen-undSchifffahrtsamt Uelzen
Hoffmann,Sven O+PGeotechnikGmbH&Co.KG Hamburg
Hotopp,Dennis NordseeNassbagger-undTiefbauGmbH Bremen
Huang,Jiuru BundesanstaltfürWasserbau Karlsruhe
Huxoll,Helge GeneraldirektionWasserstraßenundSchifffahrt,AFZ
Hannover
Janzen,Andreas O+PGeotechnikGmbH&Co.KG Hamburg
Jäppelt,Dr.Ulrich WTMEngineersGmbH Hamburg
Johannsen,Dietmar GMPGeotechnikGmbH&Co.KG Würzburg
Kayser,Dr.Jan BundesanstaltfürWasserbau Karlsruhe
Kesten,Thomas HülskensWasserbauGmbH&CO.KG Wesel
Klippenstein,Artur Wasserstraßen-Neubauamt Helmstedt
Klüschen,Hans-Joachim SchnackIngenieurgesellschaftmbH&Co.KG
Hannover
Knell,Heinz Wasserstraßen-undSchifffahrtsamt Koblenz
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Stand:11.01.2018-VII–
Name Firma Ort
Köhler,Knut CDMSmithConsultGmbH Berlin
Köster,Michael HPCAG Hamburg
Krakowski,Jan NLWKNBetriebsstelleBrake-Oldenburg Wilhelmshaven
Krüger,W. IBG Wittenberg
Küßner,Matthias GeneraldirektionWasserstraßenundSchifffahrt
Hannover
Leuer,Stefan Wasserstraßen-Neubauamt Datteln
Liebetruth,Frank BundesanstaltfürWasserbau Hamburg
Liebrecht,Arno Wasserstraßen-undSchifffahrtsamt Uelzen
Majrada,Hana Wasserstraßen-Neubauamt Helmstedt
Mannsbart,Bernd GeoIngenieureMannsbart Schopfheim
Markgraf,Dirk GeotechnikGündlingGmbH Darmstadt
Martinoff,Sabine GGUmbH Braunschweig
Maßmann,Birgit Wasserstraßen-Neubaumt Datteln
Matthiesen,Ulf BundesanstaltfürWasserbau Hamburg
Meier,Dr.Claas BoleyGeotechnik-BeratendeIngenieure München
Merz,Florian NordseeNassbagger-undTiefbauGmbH Bremen
Metzko,Dirk HamburgPortAuthority Hamburg
Milej,Claudia Wasserstraßen-Neubauamt Helmstedt
Mittag,André DMT-Leipzig,ZweigniederlassungderDMTGmbH&Co.KGGeschäftsfeldGeoEngineering&Exploration
Leipzig
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Stand:11.01.2018-VIII–
Name Firma Ort
Müller,GeorgMaria NeubauamtfürdenAusbaudesMLKinHannover
Hannover
Müller,Kornelius AmtfürNeckarausbau Heidelberg
Müllner,Dr.Bernd LGA Nürnberg
Oehme,Christoph Wasserstraßen-undSchifffahrtsamt Dresden
Oetting,Gesche WKCHamburgGmbH Hamburg
Offen,Andrea FichtnerWater&TransportationGmbH Hamburg
Ohlhof,Jaqueline NeubauamtfürdenAusbaudesMLKinHannover
Hannover
Overbeck,Leo GeneraldirektionWasserstraßenundSchifffahrt
Hannover
Palm,Sylvia LandesamtfürBergbau,EnergieundGeologie
Hannover
Pannemann-Schriever,Johannes NiedersächsischerLandesbetriebfürWasserwirtschaft,Küsten-undNaturschutzBetriebsstelleBrake-Oldenburg
Brake
Paß,Johannes Wasserstraßen-Neubauamt Datteln
Paulsen,Jan HeinrichHirdesGmbH Hamburg
Penschow,Gunnar FichtnerWater&TransportationGmbH Hamburg
Peschel,Gottfried LahmeyerHydroprojektGmbH Weimar
Peschken,Gabriele BundesministeriumfürVerkehrunddigitaleInfrastrukturReferatWS12–TechnikderWasserstraßeninfrastruktur
Bonn
Pfau,Tim WKCHamburgGmbH Hamburg
Pohl,Dr.Martin BundesanstaltfürWasserbau Hamburg
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Stand:11.01.2018-IX–
Name Firma Ort
Pohl,Susanne-Marion Wasserstraßen-undSchifffahrtsamt Braunschweig
Pormetter,Klaus GrundbauingenieureSteinfeldundPartner Hamburg
Poßecker,Jan CDMSmithConsultGmbH Leipzig
Puscher,Christian BundesanstaltfürWasserbau Hamburg
Rath,Britta Wasserstraßen-undSchifffahrtsamtDuisburg-Meiderich
Duisburg
Reck,Sabine NLWKN-BetriebsstelleBrake-Oldenburg Brake
Reingen,Dr.Burkhard BjörnsenBeratendeIngenieureGmbH Koblenz
Rexin,Katrin NeubauamtfürdenAusbaudesMittellandkanals,ProjektgruppeAusbauElbe-Lübeck-Kanal
Geesthacht
Rizkallah,Sami Prof.Dr.-Ing.VictorRizkallah+PartnerIngenieurges.mbH
Hannover
Römer,Sebastian GrundbauingenieureSteinfeldundPartnerBeratendeIngenieurembB
Hamburg
Rosenberg,Dr.Matthias TUBraunschweigInstitutfürGrundbauundBodenmechanik
Braunschweig
Saathoff,Joachim NeubauamtfürdenAusbaudesMittellandkanals
Hannover
Sack,Sabrina Wasserstraßen-undSchifffahrtsamt Rheine
Schäffer,Ralph InstitutfürGeotechnikDr.JochenZirfasGmbH&Co.KG
Limburg
Schlichting,Marten NeubauamtfürdenAusbaudesMLKinHannover
Hannover
Schlie,Siegmund HeinrichHirdesGmbH Rostock
Schlüter,Frederic WKCHamburgGmbH Hamburg
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Stand:11.01.2018-X–
Name Firma Ort
Schmidt,Dr.Eckard WKCHamburgGmbH Hamburg
Schneider,Achim BundesanstaltfürWasserbau Karlsruhe
Schrage,Hermann NeubauamtfürdenAusbaudesMLKinHannover
Hannover
Schramm,Gerson HPCAGHamburg Hamburg
Schulz,Benno Wasserstraßen-Neubauamt Datteln
Schwiteilo,Erik InstitutfürGeotechnikTechnischeUniversitätDresden
Dresden
Siemke,Rainer WTMENGINEERSGMBH Hamburg
Stadel,Daniel FachstelleBrückenMitteimWasserstraßen-NeubauamtHelmstedt
Helmstedt
Stelzer,Oliver BundesanstaltfürWasserbau Karlsruhe
Stoewahse,Dr.Carl GGUmbH Braunschweig
Stoffels,Matthias BundesanstaltfürGewässerkunde(BfG) Koblenz
Stöhlmacher,Martin NordseeNassbagger-undTiefbauGmbH Bremen
Tenbreul,Hermann BaugrundinstitutFranke-MeißnerundPartnerGmbH
Wiesbaden
Thies,Marcel Wasserstraßen-undSchifffahrtsamt Tönning
Tralau,Peter VanOordDeutschlandGmbH Bremen
Treichel,Jörn HülskensWasserbauGmbH&Co.KG Wesel
Tschida,Tanja Prof.BurmeierIngenieurgesellschaftmbH Kiel
Urbasek,Melanie PROF.DR.-ING.WALTERRODATZUNDPARTNERBeratendeIngenieurefürGeotechnikGmbH
Braunschweig
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Stand:11.01.2018-XI–
Name Firma Ort
Vater,Marita NeubauamtfürdenAusbaudesMLKinHannover,ProjektgruppeAusbaudesElbe-Lübeck-Kanals
Geesthacht
VegaOrtiz,Susana Wasserstraßen-undSchifffahrtsamtDuisburg-Meiderich
Duisburg
Vierck,Heiko KempfertGeotechnikGmbH Hamburg
Vilsmeier,Michael BaugrundinstitutFranke-MeißnerundPartnerGmbH
Wiesbaden
vonHindte,Constanze GTUIngenieurgesellschaftmbH Hannover
Waßmuth,Klaus HeinrichHirdesGmbH Bremen
Weichhold,Erik BAUGRUNDDRESDENIngenieurgesellschaftmbH
Dresden
Weißberg,Andreas HülskensWasserbauGmbH&Co.KG Wesel
Werscheck,Constantin SchnackIngenieurgesellschaftmbH&Co.KG
Hannover
Weuffel,Michael RWEPowerAG Bergheim
Wienke,Jan AmtfürStraßenundVerkehr Bremen
Wienken,Kai NLWKN-BetriebsstelleBrake-Oldenburg Brake(Unterweser)
Wiese,Christine Wasserstraßen-undSchifffahrtsamt Rheine
Winter,Klaus Wasserstraßen-Neubauamt Berlin
Wistuba,Margit CDMSmithConsultGmbH Belrin
Wittorf,Niels IngenieurbüroDr.Lehners+Wittorf Lübeck
Wolff,Caroline BundesanstaltfürWasserbau Hamburg
Zelck,Cornelia BundesanstaltfürWasserbau Hamburg
Ziegler,Jörg Wasserstraßen-undSchifffahrtsamt Tönning
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KurzfassungenderVorträge
BundesanstaltfürWasserbauKolloquiumEinteilungdesBaugrundsinHomogenbereiche▪30.Januar2018inHannover
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Inhalt
EntwicklungderBeschreibungdesBaugrundesnachVOBTeilCundersteErfahrungen 3Dipl.-Ing.AlmuthGroße,GuDGeotechnikundUmweltgeologieGmbH,Leipzig,Deutschland
GeotechnischePrinzipienbeiderUmsetzungderHomogenbereichenachVOB/CfürdenVerkehrswasserbaunachMEH 15Dr.-Ing.JanKayser,BundesanstaltfürWasserbau,Karlsruhe
FestlegungderEinteilungsgrenzenfürRamm-,Rüttel-undEinpressarbeiten 21Dipl.-Ing.(FH)AchimSchneider,BundesanstaltfürWasserbau,Karlsruhe
LagerungsdichtealsGrundlagefürdieEinteilunginHomogenbereiche? 25Dipl.-Ing.EvaDornecker,BundesanstaltfürWasserbau,Karlsruhe
EinbindungderHomogenbereicheindasTechnischeRegelwerkWasserstraßen 31Dipl.-Ing.GabrielePeschken(BMVI)
RechtlicheRandbedingungenbeiderUmsetzungderHomogenbereichenachVOB/C 33Prof.Dr.BastianFuchs,LL.M.(CWSL),TOPJUSRechtsanwälte,München
HomogenbereichefürdiePrognosedesAufwandsbeiArbeitendesSpezialtiefbaus 41Dr.KarstenBeckhaus,Hans-GerdHaugwitz,BAUERSpezialtiefbauGmbH,Schrobenhausen
UmsetzungderHomogenbereicheamBeispielederAutobahnA44inHessen 45Dipl.Ing.ThomasHecht,DEGESDeutscheEinheitFernstraßenplanungs-und–bauGmbH,Berlin
Dipl.Ing.AndréMittag,DMT-Leipzig,ZweigniederlassungderDMTGmbH&Co.KG,Leipzig
ErsteErfahrungenmitHomogenbereichenbeiderDBAG 47Dipl.-Ing.InaHecht,FachreferentinBautechnik,DBEngineering&ConsultingGmbH
UmsetzungderHomogenbereicheausderSichtdesPlaners 51Dipl.-Ing.(FH)RainerSiemke,WTMEngineersGmbH-Hamburg
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EntwicklungderBeschreibungdesBaugrundesnachVOBTeil CundersteErfahrungenDipl.-Ing.AlmuthGroße,GuDGeotechnikundUmweltgeologieGmbH,Leipzig,Deutschland
Zusammenfassung
MitdemErscheinendesErgänzungsbandes2015zurVOB2012wurdendieBoden-undFelsklasseninden relevantenATV-NormendesTeiles CdurchHomogenbereicheersetzt.FürdiesewerdenKenn-werteundEigenschaftenvorgegeben,diefürdieKalkulationderLeistungendesjeweiligenGewerkesmaßgebendsind.BeidervollständigenBaugrunderkundunggemäßDINEN1997-2stehendieseDatenzurVerfügung.EsergebensichkeineneuenAnforderungenandieBaugrunderkundung.SofernderinderNormungangegebeneMindestumfangderFeld-undLaboruntersuchungenausgeführtwird,istdieBeschreibung vonHomogenbereichenmöglich.Wird diese in derAusschreibung entsprechend derjeweiligenATVumgesetzt,liefertsieeinegenauereBeschreibungderfürdieauszuführendeLeistungrelevanten Baugrundschichten als die „alten“ Bodenklassen“ und damit eine bessere Kalkulations-grundlage.EsbestehtjedochnochVerbesserungspotenzialbeideraktuellenUmsetzung.
1. Einleitung
FürdiebautechnischeAnwendungfindensichAngabenzumBaugrund inderDIN18196,derZTVE-StBunddenATV-NormenderVOB imTeilC.In14dieserATV-NormenwerdenBauleistungengere-gelt,dieineinemZusammenhangmitBodenundFelsstehen.Dassind• DIN18300 Erdarbeiten• DIN18301 Bohrarbeiten• DIN18303 Verbauarbeiten• DIN18304 Ramm-,Rüttel-undPressarbeiten• DIN18305 Wasserhaltungsarbeiten• DIN18308 Dränarbeiten• DIN18309 Einpressarbeiten• DIN18311 Nassbaggerarbeiten• DIN18312 Untertagebauarbeiten• DIN18313 Schlitzwandarbeiten• DIN18319 Rohrvortriebsarbeiten• DIN18320 Landschaftsbauarbeiten• DIN18321 Düsenstrahlarbeiten• DIN18324 HorizontalspülbohrarbeitenDieDIN18324isterstmitdemErgänzungsband2015zurVOB2012eingeführtworden.
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ImGegensatz zudenATV-Normen,diebisher eine sehrdetaillierteEinteilung fürBodenbzw.Felsvornahmen(z.B.ATVDIN18301,ATVDIN18311,ATVDIN18319)kamenandereNormenohneKlas-senaus(z.B.ATVDIN18304,ATVDIN18309,ATVDIN18321).Eswurdevorausgesetzt,dassdieaus-schreibendeStelleeinendazupassendenGeotechnischenBerichtzurVerfügungstelltbzw.entspre-chendeAngabenimLVmacht(Abschnitt0derVOB-Normen).AusderschwankendenAnzahlderBo-den-undFelsklassen resultiertaucheinunterschiedlicherGradderSpezifizierungderBaugrundbe-schreibungindenLeistungsverzeichnissen.EswardaherZielstellung,füralleATV-NormeneineinheitlichesSchemazuBoden-undFelsklassenzuentwickeln,welchesdiespeziellenAnforderungenderunterschiedlichenGewerkeberücksichtigt, je-dochdenfürjedesGewerkgleichenBoden/Felsgleichbezeichnetbzw.beschreibt.ImRahmeneinesvonderDINgefördertenForschungsvorhabenswurdenMöglichkeitenzurVerein-heitlichungvonBoden-undFelsklassenuntersucht (Borchert,K.-M,Große,A.2010).Dabeihatsichherausgestellt,dassdieUnterteilungnachHomogenbereichensinnvoll istund2011wurdevomHAT(HauptausschussTiefbaudesDeutschenVergabe-undVertragsausschusses fürBauleistungen)demDVA-Vorstandempfohlen,dieHomogenbereichealsGrundlageallerVOB-Normeneinzuführen. Im3.Quartal2015wurdenmitdemErgänzungsbandzurVOBinallenATV-NormendiebisherigenBoden-undFelsklassendurchHomogenbereicheersetztundindieVOB2016,TeilC,übernommen.
2. Homogenbereich
2.1 Definition
DieDefinitiondesHomogenbereicheswirdimTeilCderVOB2016wiefolgtformuliert:„DerHomogenbereichisteinbegrenzterBereich,bestehendauseinzelnenodermehrerenBoden-oderFelsschichten,derfürdasjeweiligeBauverfahrenvergleichbareEigenschaftenaufweist.Sindumwelt-technischeParameterzubeachten,sosinddiesebeiderEinteilung inHomogenbereichezuberück-sichtigen.“BeiderDefinitiondesHomogenbereichesinderDIN18300erfolgteeineredaktionelleAnpassungbeiderVOB 2016 gegenüber demErgänzungsband 2015. In der Fassung desErgänzungsbandes 2015wirdderHomogenbereichalsbegrenzterBereichdefiniert,„…derfürdieeinsetzbarenErdbaugerätevergleichbareEigenschaftenaufweist…“.InderVOB2016wurdedasredaktionellinÜbereinstimmungmitdenanderenNormenaufdievergleichbarenEigenschaftenfürErdarbeitengeändert.
2.2 Beschreibung
Grundlage fürdieHomogenbereiche istwiebeiderbisherigenEinteilung inBoden-undFelsklassenderGeotechnischeBericht. IndiesemwerdendieerkundetenBaugrundschichtenaufderGrundlagederDINEN1997,Teil2,DINENISO14688,Teil1und2sowieDINENISO14689,Teil1beschrieben.FürdieBeschreibungderHomogenbereichemussnebendemcharakteristischenWertfürdieBemes-sungaucheineSpannbreitedesjeweiligenKennwertesangegebenwerden,dieaufgrundderFeld-und
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Laboruntersuchungensowieggf.Erfahrungenzuerwartenist.DieindenaufgeführtenNormenange-gebenenKennwertebzw.Eigenschaften,die zurvollständigenBeschreibung einerBaugrundschichterforderlichsind,dienenalsGrundlage fürdieBeschreibungderHomogenbereiche inderVOBundsindinnachfolgenderTabelleaufgeführt.EineListederKennwerteundEigenschaftenwurdeimRah-mendesForschungsvorhabens(Borchert,K.-M.,Große,A.2010)[1]erarbeitet. ImZugederBearbei-tungdurchdieArbeitsausschüssefürdieeinzelnenVOB-NormenwurdedieseListeerweitert.
Tabelle1: Kennwerte/EigenschaftenfürdievollständigeBeschreibungeinerBodenschichtindenVOB-Normen
Nr. Kennwerte/Eigenschaft Prüfungnach1 KorngrößenverteilungmitKörnungsbändern DIN181232 DefinitionvonSteinenundBlöcken DINENISO14688-12a MassenanteilSteine,D>63mm
BestimmungdurchAussortierenundWiegen
2b MassenanteilBlöcken,D>200mm2c MassenanteilgroßeBlöcke,D>630mm3 mineralogische Zusammensetzung der Steine
undBlöckeDINENISO14689-1
4 Dichte DINENISO17892-2undDIN18125-25 Kohäsion DIN18137-1,DIN18137-2,DIN18137-36 undränierteScherfestigkeit DIN4094-4,DIN18136,DIN18137-27 Sensitivität DIN4094-48 Wassergehalt DINENISO17892-19 Konsistenz DINENISO14688-1(5.14)10 Konsistenzzahl DINENISO18122-111 Plastizität DINENISO14688-1(5.8)12 Plastizitätszahl DIN18122-113 Durchlässigkeit DIN1813014 Lagerungsdichte:Definition DINENISO14688-214a Lagerungsdichte:Bestimmung DIN1812615 Kalkgehalt DIN1812916 Sulfatgehalt DINEN1997-217 OrganischerAnteil DIN1812818 Benennung und Beschreibung organischer
BödenDINENISO14688-1
19 Abrasivität NFP18-57920 Bodengruppe DIN18196/DIN1891521 ergänzendortsüblicheBezeichnung XDadieDIN18196dieBödenauchfürbautechnischeZweckeklassifiziert,wurdevondenArbeitsaus-schüssen fürdieATV-NormenundvomHATbeschlossen,auchdieBezeichnungausdieserNormzuübernehmen.FürdieLandschaftsbauarbeiten,diedenOberbodenbehandeln,wirddieDIN18915her-angezogen.
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Tabelle2: Kennwerte/EigenschaftenfürdievollständigeBeschreibungeinerFelsschichtindenVOB-Normen
Nr. Eigenschaften/Kennwerte Prüfungnach1 BenennungvonFels DINENISO14689-12 Dichte DINENISO17892-2undDIN18125-23 VerwitterungundVeränderungen,Ver-
änderlichkeitDINENISO14689-1
4 Kalkgehalt DIN181295 Sulfatgehalt DINENISO1997-26 Druckfestigkeit DIN18141-17 Spaltzugfestigkeit DGGT-Empfehlung Nr. 10 „Indirekter Zugversuch
anGesteinsproben-Spaltzugversuch“8a Trennflächenrichtung
DINENISO14689-18b Trennflächenabstand8c Gesteinskörperform9a ÖffnungsweitevonTrennflächen
DINENISO14689-19b KluftfüllungvonTrennflächen10 Gebirgsdurchlässigkeit DINENISO14689-111 Abrasivität NFP94430-112 ergänzendortsüblicheBezeichnung XEswurdeauchdieAbrasivitätaufgenommen,dadieserKennwertfürBohrarbeiten(DIN18301),Un-tertagebauarbeiten(DIN18312),Rohrvortriebsarbeiten(DIN18319)undHorizontalspülbohrarbeiten(DIN18324)alswesentlicherFaktorfürdieKalkulationderBauleistungnachAnsichtder jeweiligenArbeitsausschüsseerforderlichist.EinedeutscheNormzurBestimmungexistiertnicht.Daherwurdebei Boden und Fels die entsprechende FranzösischeNormmit aufgeführt. Sie liegtmittlerweile indeutscherÜbersetzungvor.BeiderNormzurÜberprüfungderanzugebendenDruckfestigkeitdesFelserfolgte lediglicheinere-daktionelleÄnderungderVorschriftinderVOB2016gegenüberdemErgänzungsband2015.DainderZwischenzeitdieDIN18141-1eingeführtwordenist,wirddieseinderVOB2016stattderimErgän-zungsband2015angegebenenDGGT-EmpfehlungNr.1aufgeführt.BeidenindenTabellen1und2angegebenenEigenschaftenbzw.KennwertenhandeltessichumdieSchnittmengeder inallendenTiefbaubetreffendenATV-NormenaufgeführtenKenndaten.DieTeil-menge der anzugebenden Kenndaten für die Homogenbereiche schwankt in den einzelnen ATV-Normenstark.Sosind fürRamm-,Rüttel-undPressarbeiten imBodennachDIN18304 achtder inTabelle 1 aufgeführten 21 Kenndaten zu beschreiben. Für Horizontalspülbohrarbeiten nach DIN18324wären17dieserKenndatenanzugeben.
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3. Anforderungen
3.1 AnforderungenandieBaugrunduntersuchung
AusdemErfordernis,denbeimjeweiligenGewerkzubearbeitendenBoden/FelsalsHomogenbereichzubeschreiben,ergebensichkeinezusätzlichenAnforderungenandieauszuführendeBaugrundunter-suchung. IndenschonvorderEinführungderHomogenbereiche indieVOBgeltendenNormenzurBeschreibungvonBodenundFels(DINENISO14688undDINENISO14689)werdenEigenschaftenaufgeführt,diezurvollständigenBeschreibungeinerBoden-bzw.einerFelsschichterforderlichsind.Sämtliche jetztzurBeschreibungvonHomogenbereichen inderVOBaufgeführtenEigenschaftenfin-densichindenbeidengenanntenNormenwieder.AusgenommenhiervonistderParameterAbrasivi-tät. Insofern es seitEinführung dieserNormen 2003/2004 schon erforderlich, dieseEigenschaftenvollumfänglichzuuntersuchen,umeinevollständigeBaugrundbeschreibungerstellenzukönnen.Dievollständige Baugrundbeschreibungwiederum dient jetzt als Grundlage für die Einteilung und dieBeschreibungderHomogenbereiche.FüreinigederzubeschreibendenKennwerte/Eigenschaftengibtes indergeotechnischenNormungunterschiedlicheUntersuchungsmethoden.Daher wird in dem Kapitel 2 der jeweiligen VOB-Normaufgeführt,nachwelcherNormderinderAusschreibungangegebeneKennwert/EigenschaftimZwei-felsfallzuüberprüfenist.Diesbedeutetnicht,dassderKennwertvomSachverständigenfürGeotech-nikbeiderBaugrunduntersuchungfürdas jeweiligeProjektauchzwangsläufignachdieserNormzubestimmenist.IndiesemFalle,dassfüreinenKennwertmehrereUntersuchungsmethodenzurÜberprüfungangege-benwerden,solltedurchdenSachverständigen fürGeotechnikaberdieNormzurÜberprüfungdesentsprechendenKennwertes festgelegtwerden.HatbeispielsweisederSachverständige imZugederBaugrunduntersuchungdieundränierteScherfestigkeitmittelsFlügelscherversuchennachDIN4094-4ermittelt,solltedieseUntersuchungsmethodeherangezogenwerden,umeineggf.seitensdesAuf-tragnehmersangezeigteAbweichungdiesesWerteszuüberprüfen.GrundlagefürdieFestlegungderBandbreitendereinzelnenanzugebendenKennwerte/Eigenschaftenist der Geotechnische Bericht. Wurde die Baugrunduntersuchung in dem entsprechenden UmfangnachDINEN1997-2mitDIN4020ausgeführt,sinddieDatenfürderenAngabevorhanden.DerSach-verständigefürGeotechniksolltedeshalbdieVorgabenderDINEN1997-2/DIN4020zuAbstandundTiefederBaugrundaufschlüssesowiedenUmfangderauszuführendenLaboruntersuchungeneinhal-ten.DieimAnhangB.3derDINEN1997-2angegebenenAufschlusstiefensindinDeutschlandnorma-tiv.DiedortangegebenenUntersuchungstiefensindkeineRichtwerte,sondernMindesttiefen.ImAn-hangMwerdenVorgabenzumMindestumfangderauszuführendenLaborversuchezurKlassifikation,BenennungundBeschreibungvonBödengemacht.AuchfürdieBestimmungderScherfestigkeitvonBödenwerdeninderDINEN1997-2imAnhangP,VorgabenzurMindestanzahlderauszuführendenVersuche gemacht.BeiEinhaltungdieserVorgaben steht eine ausreichendeDatenmenge zurVerfü-gung,sowohlumabgesichertecharakteristischeKennwertefüreineBemessungalsauchdieBandbrei-te fürden jeweiligenHomogenbereich festzulegen.FürdieBeschreibungderSchichtenbzw.Homo-
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genbereichesolltensomitausreichendeFeld-undLaborversuchedurchgeführtwerdenbzw.abgesi-cherteErfahrungswerteausanderenProjektenvorliegen.SoferndemSachverständigenfürGeotechnikdiegeplantenGewerke imvollenUmfangbekanntsind,kann die Festlegung derHomogenbereiche für die Bauausführung durch ihn erfolgen. Bei der Be-schreibungderHomogenbereichesolltenMerkmale,wiez.B.dieFarbedesBodensbzw.desFelsmitangegebenwerden,überdieverhältnismäßig einfachdieUnterscheidungvorOrt/aufderBaustelleerfolgenkann.Im Geotechnischen Berichtwerden die erkundeten Baugrundschichten vom Sachverständigen ent-sprechendDINENISO14688undDINENISO14689beschriebenunddarausentsprechendDIN4020ein vereinfachtesBerechnungsmodell desBaugrundes entwickelt.Dabeiwerden die Schichten ent-sprechendstandsicherheitsrelevanterEigenschaftenbzw.aufgrund ihresVerformungsverhaltensun-terteilt.BeiderEinteilungderHomogenbereichemüssendieseAspektenichtzwangsläufigberücksich-tigtwerden.EskönnenbeiderBildungderHomogenbereicheBaugrundschichten,diefürdasjeweiligeGewerkgleicheEigenschaftenaufweisen,zusammengefasstwerden(Bild1).
Bild1: BeispielfürdieZusammenfassungmehrererBaugrundschichteneinesBerechnungsmodellszuHomogenbereichen
DashatzurFolge,dassbeimgleichenBauvorhabenfürdiezumEinsatzkommendenGewerkeunter-schiedlicheHomogenbereichegebildetwerden.InderPraxiserfolgtoftdieBeschreibungderHomo-genbereiche nicht in der Leistungsposition, sondern in der Baubeschreibung bzw. einem der Aus-schreibungbeigegebenenseparatenBericht.DieBezeichnungderHomogenbereiche,obZahlen,Buch-stabenoderKombinationendarausistdemAufstellerderLeistungsbeschreibungoderdemAufstellerderErgänzungzumGeotechnischenBerichtüberlassen,siemuss jedocheindeutigsein.Füreineein-deutigeZuordnungderbeschriebenenHomogenbereichezudenLeistungspositionenwirdempfohlen,
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dieHomogenbereiche zunächst entsprechenddemGewerk, z.B. „E“ fürErdarbeiten, zubezeichnenunddannfortlaufendzunummerieren,z.B.E1,E2usw..FolgendeTerminologiewirdvorgeschlagen:
DIN18300 Erdarbeiten EDIN18301 Bohrarbeiten BDIN18304 Ramm-,Rüttel-undPressarbeiten PDIN18311 Nassbaggerarbeiten NDIN18312 Untertagebauarbeiten UDIN18313 Schlitzwandarbeiten SDIN18319 Rohrvortriebsarbeiten RDIN18320 Landschaftsbauarbeiten LDIN18321 Düsenstrahlarbeiten DDIN18324 Horizontalspülbohrarbeiten H
3.2 AnforderungenandieAusschreibung
DerPlanersolltebeiderErstellungdesLeistungsverzeichnissesdenGeotechnischenBericht inHin-blick auf ausreichendeAngabenvonKennwerten/EigenschaftenderBaugrundschichtenprüfen.EinsachverständigerPlanerkanndieHomogenbereicheausden imGeotechnischenBerichtbeschriebe-nenBaugrundschichten festlegen,sollte jedoch imZweifelsfalldenSachverständigen fürGeotechnikhinzuziehen.BeiderFestlegungderHomogenbereichesolltederGrundsatzgelten:„Sovielewienötig,abersowenigewiemöglich.“,umeineLeistungsbeschreibungzuerhalten,diesowohlfürdieKalkula-tionalsauchfürdieAbrechnungpraxistauglichist.DieswirdinderPraxisoftmalsnichtumgesetzt.ImnachfolgendenBildistaneinemtypischenBodenprofilfürdenNordenvonDeutschlanddargestelltwiedieZusammenfassungvonBaugrundschichtenfürdieunterschiedlichenGewerkeaussehenkönn-te.Hier solltemit Ingenieurverstand vorgegangenwerden, um baupraktisch für dieAusschreibungundAbrechnungeinfachhändelbarePositionenbildenzukönnen.
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Bild2: BeispielfürunterschiedlicheEinteilungvonHomogenbereichenfürverschiedeneGewerke
Für die gebundenen Tragschichten sind bisher keine Bodenklassen angegeben worden und somitmüssendieseauchnachneuerNormungnichtalsHomogenbereichbeschriebenwerden.DerAbtragdieserSchichtenistwiebisherauchinderATV18459„Abbrucharbeiten“geregelt.ImLeistungsverzeichnis ist jeHomogenbereicheinePositionvorzusehen.EssolltenalsoBaugrund-schichtenzusammengefasstwerden,diegewerkespezifischgleicheLeistungswertefürdasBearbeitenerwarten lassen.Diessetztvoraus,dassderdieAusschreibungaufstellendePlanerundderSachver-ständigefürGeotechnikdiegewerkespezifischenunddieLeistungbeeinflussendenEigenschaftendereinzelnenBaugrundschichtenkennenundbeurteilenkönnen.IsteingeregelterWiedereinbauderab-getragenenBodenschichtengeplant,müssendieHomogenbereichesogewähltwerden,dassauchdieEinbauleistungkalkulierbar ist.EineEinteilungvonunterschiedlicherHomogenbereichenfürdasLö-senunddenEinbaubeiErdarbeiten istabernichterforderlich.Schichten,diewiedereingebautwer-densollen,müssenseparatgelöstundggf.zwischengelagertwerden,sodassderHomogenbereichfürdasLösendergleicheseinkannundmusswiefürdasLagernundEinbauen.EsistsomiteineengeZusammenarbeitzwischendemPlanerunddemSachverständigenfürGeotech-nikerforderlich.
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Bild3: InteraktionPlanerundSachverständigefürGeotechnik
DieUmsetzungderBeschreibungvonHomogenbereichenimStandardleistungsbuch(STLB)istinvie-lerleiHinsichtausSichtderAutorinleidernichtgelungen.DerAufstellerdesLeistungsverzeichnisseskannzumeinennurausvorgegebenenBandbreitenderEigenschaften/Kennwerteauswählen.Damitwerdenwieder festeGrenzenvorgegeben.DieEigenschaftenentsprechen teilweisenichtdenVorga-benderATVs.ZumBeispielkannnurdieKonsistenznachDINEN ISO14688-1ausgewähltwerden.DieKonsistenzzahl,wiebeidenmeistenATVsgefordert,fehlt.HiersindRichtigstellungenerforderlich.DerStandardleistungskatalog(STLK)sieht inderLeistungspositionnurdieAngabedesHomogenbe-reichesvor.Ansonstenwirdauf„UnterlagendesAG“verwiesen,wasz.B.dieBaubeschreibungoderderGeotechnischeBerichtseinkann, indenendieHomogenbereicheentsprechendderForderungendesTeilesCderVOBbeschriebenwerdenkönnen.AnderVerteilungdesBaugrundrisikosändertsichdurchdieEinführungderHomogenbereichenichts.DasRisiko für gegenüber der Leistungsbeschreibung veränderteBaugrundverhältnisse bleibt beim
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Bauherrn,sofernvertraglichnichtandersgeregelt.DennochsolltendieBieterdieVollständigkeitundPlausibilitätderBeschreibungprüfen,umnichtbeioffensichtlichenFehlerndasRisikozuüberneh-men,densichergebendenhöherenAufwandfürdieBewältigungdertatsächlichenBaugrundverhält-nisseaufeigeneKostenzuerbringen.
4. Ausblick
AusSichtderAutorinstelltdieEinführungderHomogenbereicheeineVerbesserungderLeistungsbe-schreibungdar,dadiesebeikonsequenterUmsetzungeinegenauereBeschreibungdesBaugrundesfürdieArbeitsleistungdesjeweiligenGewerkesgeben.DieLeistungensindsomitgutkalkulierbar.DieKennwerte/EigenschaftendereinzelnenBaugrundschichtenverändernsichnicht,auchwennsiebeieinzelnenGewerkenunterschiedlichzusammengefasstwerden.Eine normgerechte Ausführung der Baugrunduntersuchung und -beurteilung ist hierfür zwingenderforderlich.Eine „abgespeckte“BaugrunduntersuchungzurKosteneinsparungkannnichtdurchdieAngabederBodenklassen3bis6inderLeistungspositiongeheiltwerden.DieAnwendungderHomogenbereiche inderPraxishat jedoch gezeigt,dass eineReduzierungderParameterlistendereinzelnenATVsangestrebtwerdensollte.Dabeisollte inAuswertungvonBau-maßnahmen,dieunterAnwendungderVOB2016ausgeschriebenwordensind,geprüftwerden,wel-chederParameter fürdieKalkulationnichtzwingenderforderlichsindunddieseausderListederanzugebendenKenndatengestrichenwerden.Zur Abgrenzung vonHomogenbereichen werden aktuell von verschiedenen Bauverwaltungen undInstitutionenArbeitshilfen entwickelt, indenen Leitparameter zurAbgrenzung vonHomogenberei-chen indeneinzelnenGewerkenangegebenundauchderenGrenzenbeschriebenwerden,abdenenein neuerHomogenbereich festgelegtwerden sollte. Sehr brauchbareArbeitshilfen liefern hier dasBAW-MerkblattunddieHandlungsempfehlungderDBEngineeringundConsultingGmbH.EinVer-gleichdieserbeidenArbeitshilfenzeigt jedochbeiderAbgrenzungderHomogenbereicheeineunter-schiedlicheTiefe.DasBAW-Merkblattschlägtz.B.einegenerelleUnterscheidunginbindigeundnicht-bindigeBödenvor.BeibindigenBödenwerdenzusätzlichvierGrenzbereicheabhängigvonderKon-sistenzvorgegeben.DieHandlungsempfehlungderDBEngineeringundConsultingGmbHhingegenschlägt eine mögliche Zusammenfassung sämtlicher nichtbindiger, bindiger, gemischtkörniger undorganogenerBödenfürdieErdbauprozesseLösen/Laden,Transportieren,Einbauenvor.EinevonderGSTT,GermanSocietyforTrenchlessTechnologye.V.,herausgegebeneArbeitshilfedefi-niertaufBasisderBodenklassender früherenDIN18319:2012-08 festeHomogenbereiche.DieBo-denklassenwerdendenBodengruppennachDIN18196zugeordnet.AußerdemwerdenBandbreitenfürz.B.dieDichte,denWassergehalt,dieDurchlässigkeitunddieLagerungsdichtesowiedieAbrasivi-tät fürdie einzelnenBodenklassen angegeben.DiePraxis zeigt jedoch,dassdieBeschreibung eineranstehenden Baugrundschicht mit nur einer dieser Bodenklassen nach DIN 18319:2012-08 seltenmöglichist.Oftmüssenzweibzw.dreidieserBodenklassenangegebenwerden,umdiejeweiligeBau-grundschichtvollumfänglichzubeschreiben.InsofernwidersprichtdieDefinition„Homogenbereich=BodenklassennachalterNorm“derDefinitiondesHomogenbereichesnachVOBundführtdieHomo-
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genbereiche an sich ad absurdum.Zuden angegebenenKennwertspannen ergibt sichdieFrage,obsichdamitjeglicheBaugrunduntersuchungfürRohrvortriebsarbeitenerübrigt.Nebenden aufgeführten gibt esnochdiverse andereArbeitshilfen.Dies zeigt,dasshierdringenderHandlungsbedarfbesteht,vorzugsweiseineinerArbeitsgruppe,diedurchVertreterderAuftraggeber-seite,wiez.B.Bauverwaltungen,Kommunen,undderAuftragnehmerseiteineinerähnlichenKonstel-lationwiederHauptausschussTiefbau einschließlichderAufstellerder einzelnenArbeitshilfen zu-sammengesetztist,umdieUmsetzungderHomogenbereicheinderBaupraxisausdembabylonischenWirrwarrwiederzurückzudereigentlichgewolltenVereinheitlichungzubringen.
Literatur
[1] Borchert,K.-M.,Große,A:VereinheitlichungderBoden-undFelsklassenfürdieVOB-Normen;StudiefürdieDIN,GuDConsultGmbH,Berlin,27.05.2010,unveröffentlicht
[2] HandbuchEurocode7,GeotechnischeBemessungBand1:AllgemeineRegeln,herausgegebenvomDINDeutschenInstitutfürNormunge.V.,1.Auflage2011
[3] HandbuchEurocode7,GeotechnischeBemessungBand2:ErkundungundUntersuchung,heraus-gegebenvomDINDeutschenInstitutfürNormunge.V.,1.Auflage2011
[4] DINENISO14688,Teil1und2:GeotechnischeErkundungundUntersuchung-Benennung,Be-schreibungundKlassifizierungvonBoden
[5] DINENISO14689:GeotechnischeErkundungundUntersuchung-Benennung,BeschreibungundKlassifizierungvonFels
[6] Ergänzungsband2015zurVOB2012,HerausgeberDINDeutschesInstitutfürNormunge.V.[7] VOBVergabeundVertragsordnungfürBauleistungen,Ausgabe2016,BeuthVerlagGmbH,2016[8] Fuchs,B.,Haugwitz,H.-G.:Homogenbereiche:AusBodenklassenwerdenHomogenbereiche-
technischeundrechtlicheAuswirkungenaufdieVOBTeilC2016,BundesanzeigerVerlag2016
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Geotechnische Prinzipien bei der Umsetzung der Homogen-bereichenachVOB/CfürdenVerkehrswasserbaunachMEHDr.-Ing.JanKayser,BundesanstaltfürWasserbau,Karlsruhe
1. Einführung
Die inder„VerdingungsordnungfürBauleistung,TeilC(VOB/C)“(VOB,2016)veröffentlichtenVOB-NormenbeinhaltetdieAllgemeinenTechnischenVertragsbedingungen fürBauleistungen(ATV).DiefachgerechteAnwendungderVOB-NormenbeiderAusschreibungvonBauleistungensollsicherstel-len,dassdieLeistungeneindeutigunderschöpfendbeschriebenwerden.FürdieGewerkedesTiefbausunddesSpezialtiefbauskommtesbesondersaufeinepräziseundgleichzeitigknappeBeschreibungderanstehendenBödenan,damiteineKalkulationderBauleistungenohnegroßeVorarbeitenmöglichist.GemäßdenNormenderVOBTeilCistderBaugrundfürErdbau-,Tiefbau-undSpezialtiefbauarbei-teninHomogenbereicheeinzuteilen.JederHomogenbereich ist durchmehrere Kennwerte zu beschreiben. Abhängig vom Bauverfahrensindzwischen7und17KennwertefürBodenbzw.3bis11KennwertefürFelsineinerBandbreitemituntererundobererGrenze anzugeben.BesondereBedeutungbeiderErmittlungdieserKennwertehabenhierbeidieNormen• DIN18196:Erd-undGrundbau-BodenklassifikationfürbautechnischeZwecke• DINEN1997-2/NAEC7:Entwurf,BerechnungundBemessunginderGeotechnik–Teil2:Erkun-
dungundUntersuchungdesBaugrundes,zusammenmitdemnationalenAnwendungsdokumentDIN4020GeotechnischeUntersuchungenfürbautechnischeZwecke,ErgänzendeRegelungenzuDINEN1997-2
• DINENISO14688:GeotechnischeErkundungundUntersuchung-Benennung,BeschreibungundKlassifizierungvonBoden
• DINEN ISO14689-1:GeotechnischeErkundungundUntersuchung -Benennung,BeschreibungundKlassifizierungvonFels-Teil1:BenennungundBeschreibung
FürdieEinteilungdesBaugrunds inHomogenbereiche lassendieVOB-Normen einenweitenSpiel-raumzu.InderPraxisergebensichdarausfolgendeFragen:1. WelcheKennwertesindbesonderswichtig?2. WiegroßdürfenBandbreiteninnerhalbeinesHomogenbereichssein?3. WiekönnenallegefordertenKennwertebereits fürdieAusschreibungzuverlässigermitteltwer-
den?4. WieistderAblaufundwerführtdieEinteilunginHomogenbereichedurch?5. WelcheDarstellungderHomogenbereicheistnotwendigundsinnvoll?
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AlsGrundlage fürdieBeantwortungdieserFragenhatdieBundesanstalt fürWasserbau (BAW)das„Merkblatt Einteilung des Baugrunds in Homogenbereiche nach VOB/C (MEH)“ erarbeitet (BAW,2017). Es ist eine Handlungshilfe für die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes(WSV)undgibtdenPlanernundGeotechnischenSachverständigenHilfestellungen,nachwelchenKri-teriendieEinteilungdesBaugrundsinHomogenbereicheerfolgenkann.ErgänzendwerdenHinweisezueinzelnenParameternundzurDarstellungderHomogenbereichegegeben. ImFokusstehenBau-vorhaben,beidenenGroßgerätezumEinsatzkommen.
2. GrundlagenfürdieEinteilungdesBaugrundsinHomogenbereiche
Für die Festlegung derHomogenbereiche sind sowohl bodenmechanische als auch baubetrieblichebzw.verfahrenstechnischeKriterienzubeachten.DaheristhiereineengeZusammenarbeitzwischendemBauherrnbzw.demvonihmbeauftragtenPlanerunddemGeotechnischenSachverständigener-forderlich.EinentsprechenderWorkflowistinBild1dargestellt.
Bild1: WorkflowfürdieZusammenarbeitzwischenPlanerundGeotechnischenSachverständigen
ImerstenSchrittmussderBauherrseinBauzieldefinierenunddieBauverfahren,mitdenenerdiesesZielerreichenwill, festlegen.Darauf ausgerichtet führtderGeotechnischeSachverständigedieBau-grunduntersuchungdurch,wobeimöglichealternativeBauverfahrenauchberücksichtigtwerdensoll-ten.NachderAuswertungderLabor-undFelduntersuchungenbeschreibterdieSchichtenfolgeundgibtdieBandbreitenderfürdieSchichtenermitteltenKennwertean.AufdieserGrundlagemachtderGeotechnischeSachverständigefürjedesderfestgelegtenBauverfah-ren einen Vorschlag zur Festlegung der Homogenbereiche. Dabei kann einHomogenbereich einerSchichtentsprechen.Essollte jedochversuchtwerden,möglichstvieleSchichtenzusammenzufassen,umdieAusschreibungunddieAbrechnungübersichtlichzuhalten.DieineinemHomogenbereichzu-
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sammengefassten Schichten sollen hinsichtlich des ausgeschriebenen Bauverfahrens vergleichbareEigenschaftenhaben.DieBandbreite fürdieKennwerteeinesHomogenbereichsergibtsichausderVereinigungsmengederBandbreitenderzusammengefasstenSchichten.WiegroßdieBandbreitefürdieKennwerte innerhalb einesHomogenbereichs sein darf, ist indenNormen nicht festgelegt. Siemuss zum einen groß genug sein, um die natürlichen Schwankungen innerhalb einesHomogenbe-reichswiderzuspiegeln.Zumanderensolltesieaberauchnichtzugroßunddamitunpräzisesein,sodasssienichtmehralsKalkulationsgrundlagegeeignetist.HäufigkommenimRahmeneinesBauvorhabensmehrereGewerkemitunterschiedlichenBauverfah-renzumEinsatz,sodasseserforderlichseinkann,denBaugrundverfahrensabhängigunterschiedlichinHomogenbereicheeinzuteilen.VorgabenzurErmittlungder indenVertragsunterlagenanzugebendenKennwerteundderenBand-breitemachtdieVOBnicht.DieKennwertekönnendaheraufLabor-bzw.FelduntersuchungenoderaufErfahrungswertenberuhen.GrößerePlanungs-unsAusführungssicherheitwirdsicherlichmitderErmittlungaufderGrundlagevonLabor-undFeldversuchenerreicht.
3. LeitparameterundEinteilungsgrenzen
DieVOB-Normen fordern fürdieBeschreibungderHomogenbereichedieAngabeeinerVielzahlvonParametern.EinigedieserParameterhabenbesondereBedeutungfürdasjeweiligeBauverfahren,weilsiedieAuswahlderMaschinentechnikundggf.auchdieWirtschaftlichkeitentscheidendbeeinflussen.DieseParameterwerdenwegen ihrerherausragendenBedeutungnachfolgendalsLeitparameterbe-zeichnet.Esempfiehltsich,beiderBaugrunderkundungeinbesonderesAugenmerkaufdieErmittlungderLeitparameterzulegen.FürdieLeitparametergibtesGrenzwerte,beidenensichmöglicherweiseGrenzenfürdenEinsatzvonMaschinentechnikenergeben.DieseWertekönnenalsEinteilungsgrenzebeiderBildungderHomogenbereicheberücksichtigtwerden.DieEinstufungeinesParametersalsLeitparameterunddessenEinteilungsgrenzenhabenorientieren-denCharakter.DieEinteilungsgrenzensindnichtalsstrengeKlassifizierungsgrenzenderHomogenbe-reichezusehen.VielmehrgebensieeineHilfestellungzurBeantwortungderFrage,inwieweitdieEi-genschaftenverschiedenerSchichtenhinsichtlichdesjeweiligenVerfahrensvergleichbarseinkönnen.Esistdurchausmöglich,sinnvolloderaucherforderlich,HomogenbereicheüberdieEinteilungsgren-zenhinauszubilden.Seies,umdieAnzahlderHomogenbereichegeringundübersichtlichzuhaltenoderweildiebodenmechanischenEigenschaftenoderdieprojektspezifischenRandbedingungen(z.B.schwierigeTrennungunterschiedlicherSchichten imBaubetrieb)keinegenauereDifferenzierungzu-lassen.EinsolcherHomogenbereichistdannausbodenmechanischerSichtheterogen.DieRelevanzderLeitparameter istprojektspezifisch imEinzelfallkritisch zuprüfen.Grundsätzlichkannesnotwendigsein,nebendenLeitparameternauchandereParameterzurdifferenzierterenEin-teilungderHomogenbereicheheranzuziehen.
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BeispielhaftfürdieSystematikdermitEinteilungsgrenzenversehenenLeitparametersind inderTa-belle1AngabenfürBohrarbeiten imnichtbindigenBodengemacht.DieEinteilungsgrenzenorientie-rensichandenLeistungsklassenentsprechenderBohrgeräte.
Tabelle1: LeitparameterundEinteilungsgrenzenfürBohreninnichtbindigemBoden
Leitparameter Einteilungsgrenzen
Spitzenwiderstandqcunter25MPaüber25MPa
MassenanteilSteineundBlöckeunter5%über5bis20%über20%
4. HinweisezuspeziellenParametern
DieBandbreitevonvielenParameternkannmitguterGenauigkeitimRahmeneinerBaugrunderkun-dungbereitsinderPlanungsphaseermitteltwerden.Einigez.T.wichtigeParametersindjedochnichtodernurmitunvertretbarhohemAufwand inLabor-oderFeldversuchen ermittelbar.Ebenso sindeinigePrüfvorschriftenunpräzise,sodasssieeinenweitenGestaltungsspielraumzulassenundeineVergleichbarkeitvonVersuchsergebnissendahernichtgegeben ist.DaherenthältdasMEHHinweisezu
· derLagerungsdichtebzw.derbezogenenLagerungsdichte,· demMassenanteilSteineundBlöcke,· derKornverteilungbzw.desKörnungsbands· derAbrasivitätvonBodenund· derKonsistenzbzw.derKonsistenzzahl.
5. DarstellungderHomogenbereiche
DieDarstellungderHomogenbereiche indenVergabe-undVertragsunterlagensollte ineinheitlicherFormerfolgenundfolgendeTeilebeinhalten:• ZusammenstellungallerParametermitBandbreitenundKörnungsbändernfürjedeSchicht• AngabedesRegelwerks,nachdemdieParameterzuüberprüfensind,soferndieVOB/Cmehrere
Möglichkeitenzulässt• VerfahrensabhängigeZusammenfassungderSchichtenzuHomogenbereichenineinerTabelleBild 2 zeigt einBeispiel für die Zusammenfassung vonmehreren Schichten zuHomogenbereichen,getrennt für Erd-, Bohr-, Ramm-, Rüttel-, Press-undNassbaggerarbeiten.Das dargestellt FormblattkannbeiBedarfaufdieHomogenbereiche fürweitereBauverfahren erweitertwerden.AusderBe-
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zeichnungderHomogenbereichesolltezurVermeidungvonMissverständnissendas jeweilsreferen-zierteBauverfahrenersichtlichsein.
Bild2: BeispielfürdieDarstellungderHomogenbereichegetrenntnachBauverfahren
Für dieÜbersicht der räumlichenVerteilung derHomogenbereiche sollten zusätzlich zur tabellari-schenDarstellungauchLängs-undQuerschnittemitdenSchichtenzurVerfügunggestelltwerden.
Literatur
BAW(2017):MerkblattEinteilungdesBaugrundsinHomogenbereichenachVOB/C(MEH),Bundes-anstaltfürWasserbau,Karlsruhe
VOB(2016),GesamtausgabeTeilA,BundC,Vergabe-undVertragsordnungfürBauleistungen-TeilA(DIN1960:2016-09),TeilB(DIN1961:2016-09),TeilC(ATV),Hg.DIN/DVA,BeuthVerlag,BerlinRegelwerke
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Festlegung der Einteilungsgrenzen für Ramm-, Rüttel- undEinpressarbeitenDipl.-Ing.(FH)AchimSchneider,BundesanstaltfürWasserbau,Karlsruhe
1. Einleitung
Die imMerkblatt zurEinteilungdesBaugrundes inHomogenbereiche (MEH)vorgeschlagenenEin-teilungsgrenzenbasierenaufderAuswertungdergängigstenFachliteraturstellensowieeigenerErfah-rungenderArbeitsgruppe.SiesinddasErgebniseinerdenEntstehungsprozessbegleitenden fachli-chenDiskussionundBewertungallerBeteiligten. ImErgebniswurdeeinedreigliedrigeDifferenzie-rungausLeitparametern,derenEinteilungsgrenzenundderdarauszuzuordnendenMachbarkeitbzw.SchwierigkeitdesVerfahrensherausgearbeitet.
2. BisherigeVorgehensweise
GängigePraxisbeiderEinteilungdesBaugrundeswarbisher,dieEinbringbarkeiteinesBauteiles inden Untergrund mit den Begriffen „leichte“, „mittlere“ und „schwere“ (ausnahmsweise auch „sehrschwere“) Rammung zu klassifizieren. Bei der Auswertung der Fachliteratur zeigte sich, dass fürRamm-,Rüttel-undPressarbeitenüberwiegendallgemein formulierteAngabenzurgrundsätzlichenMachbarkeitbzw.zuSchwierigkeitsgrenzenbeibestimmtenBodenartenenthaltensind.FüralledreiEinbringartengiltferner,dassdieAngabenausderLiteraturhinsichtlichderbeschriebenenBodenar-tenoftmalsLückenaufweisenundnichtfüralleBodenarteneindeutigeAussagenundZuordnungenzudenvorgenanntenBegriffengefundenwerdenkonnten.HäufigentsprichtderverwendeteSprachge-brauchbeiderBodenbenennungaufgrunddesAltersderQuellennichtdenheutigenNormenzurBo-denansprache(DINEN14688-1und-2undDIN18196),wodurcheineeindeutigeZuordnungderAus-sagenzukorrektangesprochenenBödenerschwertwird.InderRegelwird lediglich innichtbindigeundbindigeBödenunterschieden.DerEinflussbindigerNebenanteilevonnichtbindigenBödenwirddabeinichterschöpfendbehandelt.ÄhnlichesgiltfürdenEinflussderKornformundderLagedesGrundwassersspiegels.Hierzusind,wennüberhaupt,nurqua-litativeAussagenenthalten,mitdenenkeineEinteilungderBodenartenmöglichist.Zusätzlichwerdenin den Literaturstellen unterschiedlicheAbstufungen undBegriffe derRammbarkeit verwendet, sodassdieeinzelnenAussagennurbegrenztvergleichbarwaren.AusdenQuellenistnichterkennbar,obUnterschiede indenAussagenzurEinbringbarkeitaufgrundverschiedenerErfahrungenderAutorenoderaufgrundeinereventuellweiterentwickeltenBaumaschinentechnikberuhen.
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3. EinteilungsgrenzendesMEH
ImMEHwurdedieinderLiteraturoftmalslückenhafte,d.h.sichnichtaufalleBodenartenbeziehendeBeschreibungderEinbringbarkeitdurcheinegrobgliedrigeAufteilungdesBodensinnichtbindigeundbindigeBodenarten aufgegeben. Für die Zuordnung gemischtkörnigerBödenwurde auf dieVorge-hensweisenachDINENISO14688-1hingewiesen.TorfeundandereorganischeBödensowieBöden,die inderDIN18196nichterfasstsind(z.B.sehrgrobkörnigeBödennachDINENISO14688-1),sinddarüberhinausgesondertzubetrachten.Zuorga-nischenBödenwurden inderLiteraturkeineAngabengefunden.AufeventuelleProbleme(erhöhterEindringwiderstanddurchFaserigkeit)mussimTextdesBaugrundgutachtensgesonderthingewiesenwerden.EventuellistimEinzelfalleinseparaterHomogenbereichzubilden.DieEinteilungsgrenzendesMEHgeltenfürfolgendegrundsätzlichenVoraussetzungen:
· BeimRammguthandeltessichumSpundwändesowieRohr-undI-ProfileentsprechenddenEAPfähle:2012,5.4.4.2(1).ElementemitgrößerenQuerschnittensindgesondertzubetrach-ten.
· Eswerden keine Rammhilfen verwendet. Kommen diese zum Einsatz, können die Grenzenüberschrittenwerden.
· DasRammgutsoll inhindernisfreie,stein-undblockfreiesowienichtverkitteteBödeneinge-brachtwerden.
Fernergiltzubeachten,dassdiezudurchteufendeSchichtdickebzw.dieerforderlicheEindringtiefeineineSchichtbeiderBeurteilungderEinbringbarkeiteinwesentlichesBewertungskriteriumdarstellt.
DasEinbringeninFelsohneumfangreichevorbereitendeMaßnahmen(Einbringhilfen)istnurimEin-zelfallundbeigeringerEindringtiefemöglich.DaherkönnenhierzukeinegenerellenLeitparameterundEinteilungsgrenzenangegebenwerden.
3.1 GrundlagenbeiderBeurteilungderRammbarkeit
DieEinschätzungderRammbarkeitgrobkörnigerBödenerfolgtanhanddesSondierwiderstandsN10undnichtanhanddesSpitzendrucksqc.DieGrenzederRammbarkeitfolgthierbeiderAngabeindenEAUmitN10=80.DerEinflussderKornformdesanstehendenBodenssowiederEinflussdesFeinkorngehaltesbeige-mischtkörnigenBödenwerdensummarischimSondierwiderstanderfasstundmüssennichtzusätzlichberücksichtigtwerden.DieUnterteilung inschwereundsehrschwereRammungmitderGrenzebeiN10=25wurdeeinge-henddiskutiert.SiewurdeimMEHaufgenommen,daansonsteneinsehrgroßerBereichmitN10=15-80entstehenwürde.DieserBeschlussstütztsichaufErfahrungenamDEK,wobeiSondierwiderstän-denvonqc =20-25MPa (entsprichtungefährN10 =20-25)dieProfileproblemlosgerammtwerdenkonnten(lt.EAUistabN10>30mitzunehmendhohemEinbringwiderstandzurechnen).
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InderLiteraturfindensichHinweise,dassFeinsandebereitsabmitteldichterLagerung(N10>7)„sehrschwerrammbar“sind.EigeneErfahrungenkönnendiesjedochnichtbestätigen.DeshalberfolgtedieEinstufungvonenggestuftenFeinsandenmitN10>7als„schwerrammbar“(untereGrenzwert).
3.2 GrundlagenbeiderBeurteilungderRüttelbarkeit
Grundsätzlichgilt,dassderWiderstandbeiRüttelarbeiten
· introckenenBödenhöheristalsinwassergesättigtenBödenund· ingrobkörnigenBödenmitscharfkantigenKörnernhöheristalsmitgerundetenKörnern.
Eine gesonderteEinteilungderHomogenbereichenachdiesenKriterien isthier jedoch imRegelfallnichterforderlich.
DieUnterteilungderRüttelbarkeiterfolgtenachdenAngabendesArcelorMittal-Handbuchs(8.Aufla-ge!) mitderUnterteilung in „gutgeeignet“, „geeignet“, „sehrschwierig“und „nichtgeeignet“.DieseQuellewurdeverwendet,dasiealseinzigederuntersuchtenLiteraturstelleneinedurchgängigeBe-wertungüberalleFestigkeitsbereicheenthielt.DieUnterteilungerfolgthierreinnachdemSondierwi-derstand (CPT), feinkörnigeNebenanteile der grobkörnigenBöden oder besondereKornfraktionenwiegGoderfShabennachdieserQuellekeinenEinflussaufdieVibrierbarkeitundsinddurcheigeneErfahrungenbestätigt.
Feinsandewerden abmitteldichterLagerung indiversenQuellen als „nicht geeignet“ eingestuft. InAbweichung zum ArcelorMittal-Handbuchwurde diese Einstufung als Fußnote zur Tabelle 10 desMEHübernommen(„enggestufteFeinsandemitqc>7,5MPasindmindestenssehrschwierigrüttel-bar,ggf.sollteeineigenerHomogenbereichausgewiesenwerden“).
DieBewertungderVibrierbarkeitbindigerBödenerfolgtnachdenTabellenausdemArcelor-Mittal-Handbuchmitderdort angegebenenqc-cU-Beziehungundnicht anhandderKonsistenzangaben,dadieseBegriffenichteindeutigdenentsprechendenBegriffenderTabelleninDINEN14688-2zugeord-netwerdenkönnen.
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3.3 GrundlagenbeiderBeurteilungderPressbarkeit
BeinichtbindigenBödenerfolgteeineUnterteilungin„gutgeeignet“und„wenigergeeignet“entspre-chenddemArcelorMittal-Handbuch.ZusätzlichwurdedieGrenze„nichtgeeignet“ausdenEAUüber-nommen. Bei bindigen Böden erfolgte die Einteilung ebenfalls entsprechend dem ArcelorMittal-Handbuch(8.Auflage!)unddenEAUinAbhängigkeitvomSondierwiderstand(CPT)bzw.derKonsis-tenzzahlin„gutgeeignet“und„wenigergutgeeignet“.
4. Literatur
NachstehendeineAufzählungderbeiderFestlegungderEinteilungsgrenzenausgewertetenLiteratur-stellen.
[1] Maybaumet.al.,VerfahrenstechnikundBaubetriebimGrund-undSpezialtiefbau,2.Auflage(2009)
[2] HTG&DGGT,EAU,11.Auflage(2012) [3] Kempfert,Raithel,GeotechniknachEurocodeBand2:Grundbau,3.Auflage [4] Berneret.al.,Rammen,Ziehen,Pressen,RüttelninWitt,K.J.:GBT,Teil2,S.451-484,7.Auflage
(2009)[5] Schenk,GBTaschenbuch,2.Auflage,S.748(1966) [6] Hoesch,RammfibelfürSpundbohlen,1984 [7] ArcelorMittal,PilingHandbook,8thedition,Reprint(2008) [8] BAW,ErfahrungenProberammungVenhaus,Bevergern,Gleesen[9] AKPfähle,DGGT,EAPfähle,2.Auflage(2012)[10]Kühn,G.,DermaschinelleTiefbau(1992)
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Lagerungsdichte als Grundlage für die Einteilung in Homogen-bereiche?Dipl.-Ing.EvaDornecker,BundesanstaltfürWasserbau,Karlsruhe
1. Einleitung
IndenVOB/C-Normenwirdalseinerderanzugebenden "Kennwerte" fürdieEinteilungderHomo-genbereiche die Lagerungsdichte gefordert. Für die Definition der Lagerungsdichte wird aufDINENISO14688-2(Bild1)verwiesen,inderjedochdie„bezogeneLagerungsdichteID“undnichtdie„LagerungsdichteD“definiertwird.BezogeneLagerungsdichte = «Lagerungsdichte =
mit = (e…Porenzahl,n…Porenanteil)
Bild1: VerknüpfungvonZahlenwertenundBegriffenfürdiebezogeneLagerungsdichteID Quelle:DINENISO14688-2:2013-12,Tabelle4
DundIDgebenAuskunftüberdenVerdichtungszustandeinerProbeundbeideKennwertewerdenmitdengleichenBegriffen(sehrlocker,locker,mitteldicht,dicht,sehrdicht)belegt.DaderVerdichtungs-gradeinesBodensvonderKornverteilungabhängig ist,hatdieseeinenentscheidendenEinflussaufbeideKennwerte.Vereinfachendwerden aberhäufig,wie inBild2,bodenunabhängigeZusammen-hängeverwendet.
Bild2: VerknüpfungvonZahlenwertenundBegriffenfürdieLagerungsdichteD Quelle:vonSoosundEngel(2008),
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WiedasBeispielinTabelle1zeigt,ergebensichfüreinunddenselbenBodenfürDundIDunterschied-licheZahlenwerteundinVerbindungmitBild1undBild2inEinzelfällenauchunterschiedlicheverba-leBezeichnungen.
Tabelle1: ZahlenwertefürLagerungsdichteDundbezogeneLagerungsdichteIDdesselbenBodens
n(ausVersuchen)
=1 −
D ID
maxn=0,5 1,000 minn=0,3 0,429 n=0,4 0,667 0,500 0,583
2. BestimmungderLagerungsdichte
DieÜberprüfungderLagerungsdichtesollgemäßdenVOB/C-NormennachDIN18126erfolgen.DieDIN18126regeltabernurdieBestimmungvonmaxebzw.maxnundminebzw.minnimLabor,wo-raussichdieDichtebeilockersterundbeidichtesterLagerungundhiermitdieVerdichtungsfähigkeiteinesgrobkörnigenBodensermittelnlassen.FürdieBestimmungderLagerungsdichteDeinesBodensinsitubenötigtmanzusätzlichdiePorenzahleoderdenPorenanteilndiesesBodens.DieseParameterkönnennurindenFällen, indenendiezuuntersuchendenBodenschichtenoberflächennahundüberdemGrundwasserspiegel liegen,relativeinfachdurchUntersuchungen inSchürfen(Bodenersatzme-thode)bestimmtwerden.FürdieErmittlungderPorenzahlebzw.desPorenanteilsnvon tiefer lie-gendenBodenschichtenwerdenungestörteBodenprobenbenötigt.MitHilfederüblichenBohrverfah-renistesnichtmöglich,ausnichtbindigenBodenartenungestörteBodenprobenzugewinnen.HierfürsindsehrspezielleErkundungsverfahren,wiez.B.dieEntnahmevonGefrierkernen,erforderlich.Die-seVerfahrenscheidenaberinderRegelauswirtschaftlichenGründenaus.Aufgrund der Problematik derGewinnung von ungestörtenBodenproben bei nichtbindigenBöden,werdenfürdieErmittlungderLagerungsdichte/bezogenenLagerungsdichteinderPraxishäufigKor-relationenzwischenSondierergebnissenundDbzw. IDverwendet.Problematisch isthierbei,dasseskeinenormativanerkanntenKorrelationenzwischendemSondierwiderstandqcoderN10undDoderIDgibt.Soenthalten lediglichdie informativenAnhängeAD.8undG.1desHandbuchesEurocode7,Band2BeispielefürbodenspezifischeKorrelationenzurErmittlungderLagerungsdichteaufGrund-lagedesSondierwiderstandes(Bild3).ZusätzlichgibtesinanderenQuellen,wiez.B.indenEAB(sie-heBild5),andereKorrelationenzwischenSondierwiderstandundLagerungsdichte.DerBodenabhän-gigkeitderLagerungsdichtewirdhierzwarRechnunggetragen, indemdenBegriffenderLagerungs-dichteinAbhängigkeitvonderUngleichförmigkeitUunterschiedlicheZahlenwerteDzugeordnetwer-den.ImGegensatzzudenimHandbuchEurocode7,Band2,indenAnhängenAD.8undG.1dargestell-tenKorrelationenwirdaber indenEABzwischendenBegriffenderLagerungsdichteunddemSon-dierwiderstandvoneinembodenunabhängigenZusammenhangausgegangen.
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Bild3: ZusammenhangzwischenSpitzendruckundLagerungsdichte Quelle:HandbuchEurocode7,Band2,AnhangAD.8
Bild4: ZusammenhangzwischenSchlagzahlundLagerungsdichte Quelle:HandbuchEurocode7,Band2,AnhangG.1
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MitdeninHandbuchEurocode7,Band2,AnhangAD.8(Bild3)undG.1(Bild4)angegebenenKorrela-tionenkönnennur eng gestufte Sande (SE)undweit gestufte SandeoderKiese (SW/GW)beurteiltwerden.FüralleanderennichtbindigenBodenartenenthältdasHandbuchEurocode7,Band2keineKorrelationen.InTabelle2isteinezahlenmäßigeAuswertungderKorrelationenausdenAnhängenAD.8undG.1dargestellt.ZurbesserenÜbersichtwurdenhierauchZahlenwertedargestellt,dieaußer-halbdesGültigkeitsbereichesderQuellenliegen(grauhinterlegt).DieAuswertungzeigt,dassmitdemGültigkeitsbereich derKorrelationen nicht die gesamte Spannweite der Lagerungsdichte abgedecktwird.SoistzumBeispielmitdenAngabenausdemHandbuchEurocode7,Band2,AnhangAD.8fürenggestufteSandenureineDifferenzierunginsehrlockerbisdicht,fürweitgestufteSandeundKieseinmitteldichtbisdichtmöglich.DarüberhinauszeigtderVergleichderAngabeninBild5undTabelle2,dasssichbeiAnwendungunterschiedlicherQuellen für einunddenselbenBodendeutlichunter-schiedlicheErgebnisseinderEinschätzungderLagerungsdichteergebenkönnen.
Tabelle2: SondierwiderständeqczuIDbzw.DnachHandbuchEurocode7,Band2,AD.8undG.1
NachvonSoosundEngel(2008)
Sondierwiderstand qc zu D nach Handbuch Euro-code7,Band2,AD.8sowiedasausqcerrechneteID
Sondierwiderstand N10
(DPH)zuIDnachHand-buch Eurocode7, Band2,AnhangG.1
BezeichnungfürD
D[%]
SE(BildAD.1)
SW/GW(BildAD.2)
SEunter/überGrundwasserspiegelunterGW überGW
qcMN/m2
IDausqcIDin%
qcMN/m2
IDausqcIDin%
N10ausID N10ausID
Sehrlocker 0bis15 <4,3 <13 <0,9 <24 <1,0 <1,0
Locker 15bis30 4,3bis7,6 13bis31 0,9bis2,7 24bis38 1,0bis2,0 1,0bis3,0
Mitteldicht 30bis50 7,6bis16,5 31bis56 2,7bis10,7 38bis57 2,0bis7 3,0bis11
dicht 50bis80 16,5bis52,1 56bis92 10,7bis87 57bis85 7bis67 11bis78
sehrdicht 80 bis100
>52,1 >92 >87 >85 >67 >78
außerhalbdesGültigkeitsbereichsderGleichungenvonAD.8undG.1
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Bild5: ZusammenhangzwischenderLagerungsdichteunddemSondierwiderstandnichtbindiger
Böden Quelle:EAB(2012),AnhangA1,Tabelle1.1
3. VerwendbarkeitderLagerungsdichtealsGrundlagefürdieEinstufunginHomogenbereiche
WieindenAbschnitten1und2erläutert,istdiedirekteBestimmungderLagerungsdichteausVersu-chenbaupraktisch inderRegelnichtmöglich.DieVerwendungvonKorrelationen ist ebenfallsnureingeschränktmöglich,dakeineallgemeingültigenZusammenhängezwischenSondierwiderstandundLagerungsdichte existieren. Die Verwendung verschiedener Quellen führt für denselben BodenzwangsläufigzurAngabevondeutlichunterschiedlichenLagerungsdichtenunddamitauchzuunter-schiedlichenHomogenbereichen.DiskussionenmitFirmenundFachkollegenzeigen,dassdieBegriffederLagerungsdichtegedanklichzumeist inSondierwiderständeübersetztwerden,umeineVorstellungüberdenanstehendenBodenzubekommen.Hierfürwerden inderRegeleinfachebodenunabhängigeKorrelationen,wie inBild5dargestellt,verwendet.AusdieserVorgehensweisekannmanschließen,dassfürdiemeistenKollegenausderPraxisderSondierwiderstandeinwichtigerbeschreibenderParametervonnichtbindigenBö-den istunddieBegriffederLagerungsdichtenurverwendetwerden,umaus ihnenwieder aufdenSondierwiderstanddesBodenszuschließen.AufgrunddernursehreingeschränktverfügbarenundnurwenigbelegtenZusammenhängezwischenSondierwiderstandundLagerungsdichteliegtesaufderHand,dasseswenigzielführendist,dieLage-rungsdichtealsbeschreibendenParameter fürdenBodenzuermitteln. ImschlimmstenFallwerdenausSondierwiderständenhergeleiteteLagerungsdichtenspäterdurcheineandereKorrelationwiederinSondierwiderständezurückübersetzt,dievondenAusgangswertenabweichen.DievondenVOB-Normengeforderteund fürdieGewerkedesTiefbauserforderlichepräziseBeschreibungderBödenistdahermitderLagerungsdichtenichtmöglich.UmdenVOB-Normenzugenügen,wirdnachdemMerkblattEinteilungdesBaugrundsinHomogenbereiche(MEH)fürdieBeschreibungvonnichtbindi-genBödendieLagerungsdichtenachEAB2012,AnhangA1,Tabelle1.1ermittelt.Zusätzlichhierzu
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sollnachMEHderSondierwiderstandangegebenwerden.BeiVerfahren,beidenendieLagerungdesBodensmaßgebendfürdieFestlegungvonHomogenbereichenist–wiezumBeispielfürRamm-,Rüt-tel-undPressarbeitennachDIN18304 -wirdderSondierwiderstandundnichtdieLagerungsdichtealsLeitparameterverwendet.
Literatur
BAW(2017):MerkblattEinteilungdesBaugrundsinHomogenbereichenachVOB/C(MEH),Bundes-anstaltfürWasserbau,Karlsruhe.
DIN18126:1996-11:Baugrund,UntersuchungvonBodenproben–BestimmungderDichtenichtbindi-gerBödenbeilockersterunddichtesterLagerung.
DINENISO14688-2:2013-12:GeotechnischeErkundungundUntersuchung–Benennung,Beschrei-bungundKlassifizierungvonBoden–Teil2:GrundlagenfürBodenklassifizierungen.
EAB(2012):EmpfehlungendesArbeitskreises„Baugruben“,5.Auflage,ErnstundSohn,Berlin.HandbuchEurocode7(2011):GeotechnischeBemessung,Band2:ErkundungundUntersuchung,
BeuthVerlag,Berlin.VOB(2016):Vergabe-undVertragsordnungfürBauleistungen,GesamtausgabeTeilA,BundC–TeilA
(DIN1960:2016-09),TeilB(DIN1961:2016-09),TeilC(ATV),Hg.DIN/DVA,BeuthVerlag,Berlin.VonSoos,P.;Engel,J.(2008):EigenschaftenvonBodenundFels–ihreErmittlungimLabor.In:
Grundbau-Taschenbuch,Teil1:GeotechnischeGrundlagen,7.Auflage,ErnstundSohn,Berlin.
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EinbindungderHomogenbereiche indasTechnischeRegelwerkWasserstraßenDipl.-Ing.GabrielePeschken(BMVI)MitErlassWS15/5256.11/2vom11.04.2016wurdedieVOB/CAusgabeSeptember2016fürdenGe-schäftsbereichderWSVeingeführt.MitderVOB/CAusgabeSeptember2016wurdederbereitsmitder VOB/C Ausgabe 2015 begonnene Prozess der Vereinheitlichung der Baugrundbeschreibungenfinalisiert.Für8 inderVOB/CveröffentlichteAllgemeineTechnischeVertragsbedingungen(ATV) istsomit eine einheitliche Beschreibung des Baugrundes über sogenannteHomogenbereiche entspre-chenddesBeschlussesdesHauptausschussesTiefbau(HAT)imDeutschenVergabeundVertragsaus-schussfürBauleistungen(DVA)vollzogen.ErgänzendzueinigenATVnwerdenfürdieWSVbzw.denWasserbaudie„ZusätzlichenTechnischenVertragsbedingungenWasserbau (ZTV-W’n)“ erarbeitet, die ebenfalls Bestandteil des Bauvertrageswerden.DerStandardleistungskatalog(STLK)fürdenWasserbaudefiniertdieBeschreibungenderLeistungenimBauvertrag,respektivedemLeistungsverzeichnis.Diesebauvertraglich relevantenRegelungen zumSTLK sowie fürdieZTV-W‘n sind imTechnischenRegelwerkWasserstraßen (TR-W)nebendenTechnischenRegeln fürdiePlanung,BemessungundKonstruktionbaulicherAnlagenundihrerTeilezufinden.DieZusammenhängestellensichwiefolgtdar:
ATV‘nAusgabe09/2016 ZTV-WsowieSTLK1)ATVDIN18300Erdarbeiten ZTV-W,LB205:Erdarbeiten(Ausgabe2015)
STLK,LB205:Erdarbeiten(Ausgabe03/2016)2)ATVDIN18301Bohrarbeiten ZTV-W, LB 203:Baugrundaufschlüsse undBohrarbeiten
(Ausgabe2016)STLK, LB 203: Baugrundaufschlüsse und Bohrarbeiten(Ausgabe07/2015)
3)ATVDIN18311Nassbaggerarbeiten ZTV-W,LB206:Nassbaggerarbeiten(Ausgabe2008)STLK,LB206:Nassbaggerarbeiten(Ausgabe08/2017)
4) ATV DIN 18304 Ramm-, Rüttel- undPressarbeiten
ZTV-W, LB 214: Spundwände, Pfähle, Verankerungen(Ausgabe2015)STLK,LB214:Spundwände,Pfähle,Verankerungen(Aus-gabe03/2017)
5)ATVDIN18313Schlitzwandarbeiten ZTV-W. LB 209: Baugrubenverbau, Baugrund-verbesserung(Ausgabe2005)
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ATV‘nAusgabe09/2016 ZTV-WsowieSTLK6)ATVDIN18321Düsenstrahlarbeiten STLK.LB209:Baugrubenverbau,Baugrundverbesserung
(Ausgabe12/2005)mituntenstehendenModifizierungen(gemäßErlassWS12/5257.23/2vom24.03.2014):
ImErlassWS12/5257.23/2vom24.03.2014istfolgendesfestgelegt:BeiAnwendungdesStandardleistungskatalogesLB209„Baugrubenverbau,Baugrundverbesserung“,Ausgabe12/2005sinddiebisdatoverwendetenBodenbezeichnungennichtmehrzunutzen. IndenentsprechendenFolgetextgruppenmitBezugzuBodenbeschreibungensinddie„TeilfreienTextergän-zungen“(Folgetextnummer.9oder.99)wiefolgtzubelegen:„/Baugrund=HomogenbereichoderGruppederHomogenbereiche/AngabeschematisierteBenennung(anschaulicheBenennunginAnlehnungangeologischeBezeichnung)/gemäßBaubeschreibung“DesWeiterensinddieGrundtexteNummer227und232inFreitexteumzuwandelnundmitnachste-henderTextergänzungzuversehen:„BodengemäßBaubeschreibung.“(DieAnmerkung„***BodenklassifikationgemäßATVDIN18300inBaugrundunterlagen“istnichtmehrzutreffend.)InderBaubeschreibung sowie imBaugrundgutachten sinddienachATVDIN18313bzw.ATVDIN18321gefordertenParameteranzugeben.Baugrundgutachten,dienochnicht alle gefordertenParameter fürdieHomogenbereiche enthalten,sind vorAusschreibungsbeginn zu ergänzen. InderBaubeschreibung sinddie nach den jeweiligenATVngefordertenParameteranzugeben.ZuATVDIN18312undATVDIN18319existierenkeineergänzendenRegelwerkefürdenWasserbau.Die in diesem Zusammenhang geltenden Reglungen und Erlasse sind gleichfalls unterhttps://izw.baw.deinderRubrikPlanen&Bauen/Homogenbereichezufinden.
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RechtlicheRandbedingungenbei derUmsetzung derHomogen-bereichenachVOB/CProf.Dr.BastianFuchs,LL.M.(CWSL),TOPJUSRechtsanwälte,München
1. Einführung
NachdenVorgabenderVergabe-undVertragsordnungfürBauleistungen(VOB)undinsbesonderederAngaben indenATV-Normen (ATVsteht für „AllgemeineTechnischeVertragsbedingungen fürBau-leistungen“)desTeilsCderVOBsindBaugrundbeschreibungenspeziellfürdieAusführunggeotechni-scherBauaufgabenunerlässlich.DieserfolgtinderRegeldurch„Baugrundgutachten“bzw.geotechni-scheBerichte.HierbeiwerdenAngabenfürdiegeotechnischenNachweisezurBemessungeinesBau-werksgemacht,aberauchsolche,die fürdieAusführungundUmsetzungeinesBauvorhabenserfor-derlichsind[1].FürdieBemessungfindensichdienotwendigenVorgabenimEurocodeEC7,unterlegtmitdennatio-nalenNormen,wiederDIN1054(undDINEN1997-1)undderDIN4020(undderDINEN1997-2).FürdiebautechnischeUmsetzunggibtunteranderemdieVOBTeilCdieerforderlichenHinweiseundAngaben.Allerdingswar–teilweiseistdiesaktuellimmernochsobiszurAusgabe2012derVOBTeilC – die notwendigeBeschreibung desBaugrundes in derVOBTeil C gewerkspezifisch sehr unter-schiedlichausgeprägt.In13Normen,dieimZusammenhangmitdemBaugrundstehen,sinddieerfor-derlichenAngabenvonBodenundFels fürKalkulation,AusführungundAbrechnungqualitativwiequantitativstarkunterschiedlich.DabeiderFortschreibungderVOBCimJahr2009weitereATV,dienochkeinegewerkspezifischeKlassenaufteilungbeinhalteten,neuespezielleKlassenentstandenwä-ren,undbeidenATV,dieschoneineKlasseneinteilunghatten,neuezusätzlicheKlassenhinzugekom-menwären,hatderHAT(HauptausschussTiefbauimDeutschenVergabe-undVertragsausschuss)imJahr2011demVorstanddesdeutschenVergabe-undVertragsausschusses fürBauleistungen(DVA)einenVorschlagzurVereinheitlichungderBaugrundbeschreibung indenATVderVOBTeilCunter-breitet.Damit sollteunter anderem auchdas sehr großeundbreite SpektrumderverschiedenstenKlassifizierungenundBegrifflichkeitendurcheineinheitlichesSystemersetztwerden[2].DieshattezurFolge,dassdieBoden-undFelsklassenweggefallensindunddurchdieBeschreibungvonHomogenbereichenersetztwerden.FürdieATVDIN18303,18304und18313wurdedieEinfüh-rungderHomogenbereichebereitsmitderVOBinderAusgabe2012umgesetzt.
2. WasbedeutetderBegriff„Homogenbereich“?
DerBegriff „Homogenbereich“stammtausderDIN4020:2003-09 (»GeotechnischeUntersuchungenfürbautechnischeZwecke«):
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„3.2 Homogenbereich: begrenzter Bereich von Boden oder Fels, dessen Eigenschaften eine definierteStreuungaufweisenundsichvondenEigenschaftenderabgegrenztenBereicheabheben.“DieseDefinition istzwar inderneuenDIN4020:2010-12undDINEN1997-2nichtmehrenthalten,wirdaberindenVOB/C-Normenbeibehalten,dadieseineDefinitiondarstellt,welchediegewerkspe-zifischeBeschreibungeinesBoden-oderFelsbereichesgutabbildet.AktuellwirdfolgendeFormulie-rungindenneuenATVwiefolgtverwendet:„BodenundFelssindentsprechend ihremZustandvordemLösen inHomogenbereicheeinzuteilen.DerHomogenbereich isteinbegrenzterBereich,bestehendauseinzelnenodermehrerenBoden-oderFels-schichten,der[fürdas jeweiligeBauverfahren]vergleichbareEigenschaftenaufweist.Sindumweltrele-vanteInhaltsstoffezubeachten,sosinddiesebeiderEinteilunginHomogenbereichezuberücksichtigen.“DergeotechnischeSachverständigeodersachkundigePlanerhatsomitdieAufgabe,HomogenbereicheinAbhängigkeitderzuerbringendenLeistunggewerkspezifischfestzulegen.DabeisinddieHomogen-bereiche so zudefinieren,dassdieseBoden-oderFelsbereichebzw.Boden-oderFelsschichten zu-sammenfassen,diegewerkspezifischgleicheLeistungswertefürdasLösen,LadenundTransportierenetc.erwarten lassen.AlsBasisderBeschreibungsinddieeinschlägigenNormenDINEN1997-2,DINENISO14688-1,-2undDINENISO14689-1anzuwenden.
3. HomogenbereicheindenATVderVOBTeilC
HatdergeotechnischeSachverständigeaufgrunddererkundetenBoden-/Felsverhältnisse fürdie je-weiligeBauleistungdieSchichtoderSchichten,diesichzueinemHomogenbereichgewerkspezifischzusammenfassenlassen,definiert,sosindentsprechendderjeweiligenATVdiedortgefordertengeo-technischenKennwerte anzugeben.DieEinteilung derHomogenbereiche kann gewerkübergreifendidentischsein,mussesabernicht.FürdieeinzelnenATVderVOBTeilC,diegeotechnischeAngabenfürdieKalkulationwieauchdieAus-führungerfordern,hatderHATübergreifend19Kennwertedefiniert,die fürdieBeschreibungvonBodennotwendigsind,sowiezwölfKennwertefürdieBeschreibungvonFelsdefiniert(sieheTabellen1und2).
Nr.Eigenschaften/Kennwertefür
BodenNorm
1 ortsüblicheBezeichnung
2 Korngrößenverteilung DIN18123
3aMasseanteilanSteinen(D>63
mm)undBlöcken(D>200mm)DINENISO14688-1
3bMasseanteilanSteinen>200-
630mmDINENISO14688-1
3c MasseanteilanSteinen>630mm DINENISO14688-1
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Nr.Eigenschaften/Kennwertefür
BodenNorm
4MineralogischeZusammenset-
zungderSteineundBlöckeDINENISO14689-1
5 Dichte DINENISO17892-2oderDIN18125-26 Kohäsion DIN18137Teil2bis3
7 undrainierteScherfestigkeitDIN4094-4od.DIN18136od.DIN18137-
28 Sensitivität DIN4094-49 Wassergehalt DINENISO17892-1
10a Plastizität DINENISO14688-1(5.8)10b Plastizitätszahl DIN18122-111a Konsistenz DINENISO14688-1(5.14)11b Konsistenzzahl DIN18121-112 Durchlässigkeit DIN18130
13 LagerungsdichteDefinitionnachDINENISO14688-2,Be-
stimmungnachDIN1812614 Kalkgehalt DIN1812915 Sulfatgehalt DINEN1997-216 OrganischerAnteil DIN18128
17BenennungundBeschreibung
organischerBödenDINENISO14688-1
18 Abrasivität NFP18-57919 Bodengruppe DIN18196
Tabelle1: KennwerteundEigenschaftenzurBeschreibungvonBoden
Nr. Eigenschaften/KennwertefürFels Norm
1 ortsüblicheBezeichnung
2 BenennungvonFels DINENISO14689-13 Dichte DINENISO17892-2oderDIN18125-2
4VerwitterungundVeränderun-
gen,VeränderlichkeitDINENISO14689-1
5 Kalkgehalt DIN181296 Sulfatgehalt DINEN1997-27 Druckfestigkeit DGGTEmpfehlungNr.18 Spaltzugfestigkeit DGGTEmpfehlungNr.10
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Nr. Eigenschaften/KennwertefürFels Norm
9a Trennflächenrichtung DINENISO14689-1
9b Trennflächenabstand DINENISO16489-1
9c Gesteinskörperform DINENISO18489-1
10a ÖffnungsweitevonTrennflächen DINENISO14689-1
10b KluftfüllungvonTrennflächen DINENISO14689-1
11 Gebirgsdurchlässigkeit DINENISO14689-112 Abrasivität NFP94-430-1
Tabelle2: KennwerteundEigenschaftenzurBeschreibungvonFels
DagewerkspezifischzurBoden-undFelsbeschreibungnur jeweilseinzelneder inTabellen1und2dargestelltenKennwerteerforderlichsind,wurdendieseinderjeweiligenATVderVOBTeilCvondenzuständigenGremienimHATfestgelegt.
4. RechtlicheRahmenbedingungenfüreinekorrekteAusschreibung
Unzweifelhaft ist, dass die Auftraggeber, insbesondere diejenigen, welche nach dem Regime derVOB/ABauleistungenauszuschreibenhaben,dieVorgabenderordnungsgemäßenLeistungsbeschrei-bungimRahmendes§7VOB/Azubeachtenhaben[3].Danachgiltinsbesondere:
· DieLeistungisteindeutigundsoerschöpfendzubeschreiben,dassalleBieterdieBeschrei-bungimgleichenSinneverstehenmüssenundihrePreisesicherundohneumfangreicheVor-arbeitenberechnenkönnen(§7Abs.1Nr.1VOB/A).
· DemAuftragnehmerdarfkeinungewöhnlichesWagnisaufgebürdetwerdenfürUmständeund
Ereignisse,aufdieerkeinenEinflusshatundderenEinwirkungaufdiePreiseundFristenernichtimVorausschätzenkann(§7Abs.1Nr.3VOB/A).
· DiefürdieAusführungderLeistungwesentlichenVerhältnissederBaustelle,z.B.Boden-und
Wasserverhältnisse,sindsozubeschreiben,dassderBewerberihreAuswirkungenaufdiebaulicheAnlageunddieBauausführunghinreichendbeurteilenkann(§7Abs.1Nr.6VOB/A).
· Die»HinweisefürdasAufstellenderLeistungsbeschreibung«inAbschnitt0derAllgemeinen
TechnischenVertragsbedingungenfürBauleistungen,DIN18299ff.,sindzubeachten(§7Abs.1Nr.7VOB/A).
DievorstehendenAnweisungenandieöffentlichenAuftraggebersindnichtneu.Auchbekanntistdes-halb,dassdieVerweisungdes§7Abs.1Nr.7VOB/BaufdieAusschreibungskatalogeindenAbschnit-
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ten0derDIN18299ff.zwingendeinzuhaltenistunddamitebendieseKatalogeessenziellzubeachtensind,soweitdies,wiedieEinleitungssätzedieserAbschnitte0esklaraufzeigen, imEinzelfall insbe-sonderegeboten ist,Angabenzumachen.BezüglichderBoden-undWasserverhältnisseergibtsichdiesgleichindoppelterHinsicht,einmaldirektaus§7Abs.1Nr.6VOB/A,sowieauchaus§7Abs.1Nr.7VOB/AinVerbindungmitDIN18299Abschnitte0.1.9und0.1.10,diepostulieren,dassAngabenzumachensindzu:
· 0.1.9Bodenverhältnisse,BaugrundundseineTragfähigkeit.ErgebnissevonBodenuntersu-chungen.
· 0.1.10HydrologischeWertevonGrundwasserundGewässern.Art,Lage,Abfluss,Abflussver-
mögenundHochwasserverhältnissevonVorflutern.ErgebnissevonWasseranalysen.KonkretisiertwerdendiesezwingendzumachendenAngabendurchdieweitergehendenVorgabenindeneinzelnenFachnormenDIN18300ff.,die indengewerkspezifischenBedürfnissendereinzelnenBereicheaufgehen.SopostuliertbeispielsweisediefürDüsenstrahlarbeiteneinschlägigeDIN18321inAbschnitt0.1.3,dassAngabenzumachensindzu:
· 0.1.3Baugrundverhältnisse,insbesondereAngabennachDINEN12716:2001-12„AusführungvonbesonderengeotechnischenArbeiten(Spezialtiefbau)–Düsenstrahlverfahren(Hochdru-ckinjektion,Hochdruckbodenvermörtelung,Jetting)“,Abschnitt5,undBauteile,z.B.frühereBauhilfsmaßnahmenimUntergrund.
Beachtlichwar, insbesonderefürdenNichttechniker,dassdabeifürdasMediumBaugrund,mitdemallebodenspezifischenLeistungenstetsauszuführensind,biszureinschlägigenReformder(VOB/C-)Normung unterschiedliche Beschreibungsbegrifflichkeiten Anwendung fanden (z.B. sprach dieDIN18300vonBodenklassen,inderDIN18301gabeswiederumBohrbarkeitsklassen,etc.).DurchdieimHerbst2015erfolgteNeufassungundNeuausrichtungderBeschreibungvonBodenundGrundwasser,wiediesdurchdieneueVOB/C2015vorgenommenwurde, ändert sich ander grundlegendenBe-schreibungspflichtdes(öffentlichen)Auftraggeberzunächsteinmalnichts.Auch inZukunftwirdesdiemaßgeblicheAufgabedesAuftraggebersbleiben, jedenfalls imRegelfall,im Rahmen der einschlägigen Vorschriften, eine ordnungsgemäße Baugrunduntersuchung und -beschreibungzuveranlassen.GleichermaßengiltfürdieBieterinöffentlichenAusschreibungen,dassunzureichendeoder fehler-oder lückenhafteVorgabenhinterfragtwerdenmüssen,umnichtGefahrzulaufen,als»frivolerBieter«bestimmteRisiken(ungewollt)zuübernehmenunddiedamitverbun-denenKostentragenzumüssen.NeuistnunderobenbeschriebeneBegriffdes»Homogenbereichs«.NachderneueingeführtenDefini-tiongiltdafür:„DerHomogenbereichisteinbegrenzterBereich,bestehendauseinzelnenodermehre-renBoden-oderFelsschichten,der[fürdasjeweiligeBauverfahren]vergleichbareEigenschaftenauf-weist.“[HervorhebungendurchdieVerfasser]EsstellensichhierinrechtlicherHinsichtzunächstzweiFragen:
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1. EsstelltsichfürdenAnwenderderNormdieFrage,wasunterdemHomogenbereichverstandenwerdenkann.
2. EsstelltsichdesWeiterenimGegenzugfürdenjenigen,derdenBaugrundzubeschreibenhat,die
Frage,welcheBereicheersinnvollerweisezusammenfassendarfineinensolchenalshomogenzubezeichnendenBereich.
Wichtigerscheintzunächst,dassessichbeidemHomogenbereichumeinenräumlichklarbegrenztenBereich handelt,wenngleich zunächst noch nichtklar ist,welcheAusmaße dieserRaum einnimmt.KlargestelltwirdnachdemWortlautdesWeiteren,dassdieserHomogenbereicheinzelneoderauchmehrereBoden-oderFelsschichtenumfassenkann.Eswirdhieralsozunächstdefiniert,dassBoden-oder Felsschichten zusammengefasstwerden können (nicht abermüssen!), nicht aber Boden- undFelsschichten.Alszweite,wesentlicheVoraussetzungwirdhervorgehoben,dasseinzelneodermehrereBoden-oderFelsschichtennurdann zu einemHomogenbereich zusammengefasstwerdendürfen,wenn sie ver-gleichbareEigenschaften imHinblickaufdieBearbeitbarkeit innerhalbdes jeweiligenGewerks inne-haben.DiesistaufdenerstenBlicklogisch,mussabergenaubetrachtetwerden:Es ist augenfällig,dass gewerkspezifischdieHomogenbereiche zubestimmen sind.Das istnahelie-gend,kommtesdochbeidenErdarbeitennachDIN18300aufandere(Boden-)EigenschaftenanalsbeidenDüsenstrahlarbeitennachDIN18321oderbeidenBohrarbeitennachDIN18301.Wichtigistweiter,dassdieeinzelnenDIN-NormennachdervorstehendenallgemeinenDefinitiondesHomogenbereichsexaktdiemaßgeblichenEigenschaften,anhandderereinemöglicheZusammenfas-sungvonBoden-oderFelsschichtenzueinemHomogenbereichbeurteiltwerdenmuss,auflistet.DieseAuflistung ist als eine Liste derMindestangaben für eine ordnungsgemäße Leistungsbeschreibung zubetrachten.StetshandeltessichumgeotechnischeParameter,anhanddererdieBoden-undGrund-wasserverhältnissenäherbeschriebenwerdenkönnen.Unterschiedlichist(diesistjeweilsgewerkspezifischzusehen)hingegen,welchederdenkbaren(Bo-den-)EigenschaftenbeidereinzelnenNormmaßgebendseinwerden.DieZusammenfassungeinzelnerBodenschichtenzuHomogenbereichenmussalsoanhandderErkenntnissederBodenuntersuchungennachdeneinschlägigenNormen,insbesonderederDINEN1997-2undDIN4020,inderWeiseberück-sichtigen,dasseineeinheitlicheBearbeitbarkeitdesBodensinnerhalbdesjeweiligenGewerkssicher-gestellt istunddamitdieBieter(wiederumdemGebotdesobenbereitszitierten§7VOB/Agehor-chend)ohneungewöhnlichesWagnisundohneaufwändigeeigeneVorarbeitendiePreiseordentlichundseriösermittelnkönnen.Diesbedeutet,dassdergeotechnischeSachverständigesichauchmitbautechnischenAspektenbefas-senmuss,umdievorbeschriebeneZusammenfassung sachgerechtvornehmen zukönnen.DieswarbislangnachderhiervertretenenAuffassungauchbereitsderFall.EinegeotechnischeBeratunger-forderteauchnach alterNormungbereitseinesachgerechteAnalysederangetroffenenBoden-undWasserverhältnisse,eineBerücksichtigungdervorgestelltenBauaufgabeunddaraufaufbauendeineBetrachtungdermöglichenWege,dievorgestelltenZieleunterbesondererWürdigungderzusätzli-
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chen Rahmenparameter (zeitlicher Ablauf, Budgetfragen, technischer Sicherheit, etc.) erreichen zukönnen.DahingehendwirdauchheutebereitseineBeratungauszurichtensein.SeitderEinführungderHomogenbereiche istaufgrundderklarenStrukturierungderrelevantenEi-genschaften innerhalb der jeweiligen VOB/C-Norm eine checklistenartige Aufzählung vorgegeben.DieseChecklistemüssensichAuftraggeber-wieAuftragnehmervertretergenauansehen.Fehlenaufge-listeteAngaben,sowirdderAusschreibendedazuzusätzlichetwaszusagenhaben.GleichfallswirdderBietereineNachfragezuformulierenhaben.Keinerkannsich„hinterher“hinstellenundmitdemFingeraufdieandereParteiweisen,dennbeideSeitenhättendanngewusst,dassInformationenfeh-len.Beachtlich erscheint indiesemZusammenhang aber auchdasBestrebenverschiedeneröffentlicherAuftraggeber bzw. deren geotechnischer Berater, von der sehr umfassenden Liste von 19 bzw. 12KennwerteneineArt„Leitkennwerte“herauszuarbeiten,umdenUntersuchungs-undBeschreibungs-aufwandwiederin(überschaubareren)Grenzenzuhalten.DiesistimGrundsatzzubegrüßen,solangeundsoweitsichergestelltwerdenkann,dassdie „Vergleichbarkeit“ letztlich imLeistungsansatzunddamitangestrebteVereinfachung fürdieKalkulationerreichtwird.DiekommendenMonatewerdenhierfruchtbareDiskussionenergeben,diederHATdannaufgreifenkann.
5. Zusammenfassung
DieUmstellungderBaugrundbeschreibungindenATVderVOBTeilCvonBoden-undFelsklassenhinzudenneuenHomogenbereichenbringtfürdieKalkulationsgrundlagenwieaberauchfürdieAbrech-nungeinteilweisekomplettesUmdenkenfürAuftraggeberwiefürAuftragnehmer,insbesondereauchfürdengeotechnischenSachverständigen,mitsich.Hierwerden inZukunft imRahmenderAnwen-dungderneuenüberarbeitetenATVnochweitereneueFragen aufkommen.DerUntersuchungdesBaugrundsunddiegewerkspezifischeEinteilunginHomogenbereichewirdinZukunfteinewesentlichgrößereBedeutung zukommen.VertiefteKenntnissederGeotechnik inVerbindungmitder geräte-technischenmöglichenUmsetzungeinesBauvorhabenswerdenunerlässlich.
Literatur
[1] Fuchs,Bastian/Haugwitz,Hans-Gerd:Homogenbereiche,BundesanzeigerVerlag,2.Auflage2017,Köln.
[2] wievor:AusderBodenklassewirdderHomogenbereich;BundesanzeigerVerlag,2015,Köln.[3] Fuchs,Bastian/Haugwitz,Hans-Gerd,in:Englert/Grauvogl/Maurer:HandbuchdesBaugrund-
undTiefbaurechts,5.Auflage2016,Köln.
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Homogenbereiche für die Prognose des Aufwands bei ArbeitendesSpezialtiefbausDr.KarstenBeckhaus,Hans-GerdHaugwitz,BAUERSpezialtiefbauGmbH,Schrobenhausen
Kurzfassung
DasBohren,alsodasLösenvonanstehendemBodenoderFels, ist inderRegelderbeiderPfahlher-stellungdominierendeundamschwerstenzukalkulierendeEinflussfaktor,weilsichdie "natürlich"streuendenEigenschaftendesGebirgeserheblich aufdieLöseleistungunddenWerkzeugverschleißundsomitaufdiePfahlherstellkostenauswirken(Beckhaus&Thuro,2008).BodenundFelsmüssendaherfüreineseriöseAngebotslegungimVorfeldeinerBauaufgabemitHer-stellung vonBohrpfählen oder anderenGewerken des Spezialtiefbaus bekannt sein.Anders als fürBodenschichtenzurgeotechnischenBemessungsindfürdieHomogenbereicherealeKenngrößenan-zugeben,damitderAufwandz.B.beimBohrenrealistischprognostiziertwerdenkann.DieserealenKenngrößensindfüralle leistungs-undverschleißbestimmendenEigenschaftendeszu lösendenGe-steins,imRegelfallunterAngabeentsprechendermittelterMesswerte,anzugeben.Insbesonderewir-kensich imFelsFestigkeitundTrennflächenabständebeziehungsweise imBodenKorngrößenvertei-lungundLagerungsdichtesowieinbeidenFällendieAbrasivitätaufdieLeistungunddenVerschleißbeimBohrenaus.DieBeschreibungvonBodenundFelszurGewährleistungu.a.derErmittlungnachvollziehbarerLeis-tungswerte alsBasis für eine ordnungsgemäßeKalkulation vonBauleistungen istwesentlicherBe-standteilderVergabe-undVertragsordnungfürBauleistungen(VOB),TeilC:AllgemeineTechnischeVertragsbedingungen fürBauleistungen (ATV).MitEinführungderneuenVOB C2012,Ergänzungs-band2015,wurdedieseBaugrundbeschreibungzurAusführungvonUntertage-,Tief-undSpezialtief-bauarbeiten generellvonBoden-undFelsklassen in „gewerkspezifischeHomogenbereiche“ abgeän-dert (Fuchs&Haugwitz,2015).DieKernaussagederATVDIN18301 isthierbei folgende (Fuchs &Haugwitz,2016):DerHomogenbereich istsozudefinieren,dassdiesersolcheBoden-oderFelsbereichebzw.Boden-oderFelsschichten zusammenfasst,die gleicheLeistungs-undVerschleißwerte fürdasBohren,dasRammen,dasRüttelnundweitereandereArbeitendesSpezialtiefbauserwartenlassen.BeiderPrognosedesAufwandsbeiArbeitendesSpezialtiefbausistbesonderszubeachten,dasssichdieleistungs-undverschleißdominierendenEigenschaftengegenseitigbeeinflussen.Deshalbdarfins-besonderedieAbrasivitätalsVerschleißerzeugendeGrundeigenschaftdesGesteinskeinesfallsunter-schätztwerdenundbeispielhaftdürftenBödenmit einerAbrasivitätvon100-2000 [g/t]LAK alsonichtohneweitereAngabenineinerPositionzusammengefasstwerden.NichtzuletztwegenderSonderrollederAbrasivitätmit ihremEinflussaufLeistungundVerschleißwird für diese in den ATV-Normen der VOB, Teil C – u.a. in der DIN 18301 für Bohrarbeiten –
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richtigerweisegefordert,diesezubewerten. ZumeinenverursachtabrasivesGesteinVerschleißamBohrwerkzeugunddamitdirekteKosten.ZumanderenentstehenindirekteKosteninfolgeeinerredu-ziertenBohrleistungdurchabgenutzteWerkzeugeoderwegenzusätzlicherStillstandzeitenfürWerk-zeugwechsel.DasIngenieurmodellderBAUERSpezialtiefbauGmbHverknüpftdietechnischeAusfüh-rungsplanung der Bohrpfahlherstellungmit realen Boden- und Felseigenschaften zu einer realisti-schenPrognosevonLeistungundVerschleiß.DieseseinfacheIngenieurmodell,dasaufwissenschaftlichenZusammenhängensowieaufdersystema-tischenAuswertungvonelektronischerfasstenHerstelldatenbasiert,ermöglichteine fundierteLeis-tungs-undVerschleißprognose fürdieHerstellungvonGroßbohrpfählen inAbhängigkeitgeotechni-scherKennwerteausdemBaugrundgutachteninVerbindungu.a.mitdemgewähltenBohrverfahrensowie etwa durch die Einordnung des zu bohrenden Gesteins in entsprechende BAUER-Verschleißklassen (Beckhaus &Thuro,2008).Mithilfedes Ingenieurmodellskann etwa anhandderDatenderAusschreibungeinMehraufwandaufgrundgeänderterBoden-undFelsparameterquantita-tivermitteltwerden.IneinemkonkretenProjektbildetediesesPrognosemodelldieGrundlagefürdiepreislicheBewertungdesMehraufwandsbezogenaufdieUrkalkulation(Beckhaus,Haugwitz&Pay-sen-Petersen,2017).GrundvoraussetzungfürdieAbleitungrealistischerKalkulationsansätzefürdieLeistungunddenVer-schleißbeiBohrarbeiten ist selbstverständlichdiekorrekteDurchführungvonLaborprüfungen zurBestimmungdieser„realen“KennwertevonBodenundFels,d.h.gemäßeiner"PrüfungnachNorm"odereinemvergleichbarenStandard.AngegebeneKennwerte,dieaufgrundeinermangelhaftenVer-suchsdurchführungmöglicherweisezugeringermitteltwurdenundebennichtden realenWertwi-derspiegeln,könnenauchvomfachkundigenBieternichterkanntwerden.FehlendeDetailregelungenmüssenergänztundÄnderungenbekanntgemachtwerden.Zur labortechnischen Bestimmung der Abrasivität gibt es aktuell keine verbindliche EuropäischeNorm(EN).DerHauptausschussTiefbau(HAT)desDeutschenVergabe-undVertragsausschussesfürBauleistungen(DVA),zudessenAufgabendieErarbeitungbzw.ÜberarbeitungentsprechenderATV-Normen zählt, hat sich aber dennoch konsequent dafür entschieden,die französischenNormenNFP18-579(Boden)undNFP94-430(Fels)alsTeilderBeschreibungeinesHomogenbereichseinzufüh-ren;mitdendarinenthaltenenBeschreibungsmerkmalen fürAbrasivitätundderenDefinition.Wäh-rendfürdieBestimmungderAbrasivitätvonFestgesteinsprobenderCERCHAR-VersuchinzwischenineinerEmpfehlungderDeutschenGesellschaft fürGeotechniksehrgenaubeschrieben ist (Käsling&Plinninger,2016),fehlteinesolcheDGGT-EmpfehlungfürdenLCPC-VersuchfürLockergesteinnoch.IndiesemZusammenhangseidaraufhingewiesen,dassimmerdieMöglichkeitbesteht,übereinepet-rographischeDünnschliffanalyseQuarzundweitereverschleißscharfeMineraleimGesteinalsäquiva-lentenQuarzgehalt anzugeben, der als intrinsischer und damit originärerKennwertweniger Spiel-raumbeiderBestimmungerlaubtalseinversuchsspezifischer Indexparameter (Plinninger&Alber,2016).FührtmansichaberdienaturgemäßeVariabilitätvonLockergesteinenhinsichtlich ihrerZu-sammensetzungund ihrerEigenschaftenvorAugen,sowirdoffensichtlich,dasszurBeurteilungdesbeimBohreneffektivzuerwartendenVerschleißdietribologischenZusammenhängebeachtetwerdenmüssen(Thuro&Käsling,2011).WährenddieAbrasivitätoderdasVerschleißpotentialalsGesteinsei-
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genschaftzuverstehen ist,mussderauftretendeVerschleißrichtigerweisealsSystemeigenschaftbe-zeichnetwerden.InHinblickaufdiegrundsätzlicheForderungderEinteilung inHomogenbereichemusszwar festge-stelltwerden,dassinsbesonderegemischtkörnigeBödennurschwerinunterschiedlicheHomogenbe-reicheunterteiltwerdenkönnen,geradedannmüssenaberdetaillierteAbrasivitätskennwertegeprüftund inihrerVerteilungüberdieKorngrößenverteilungbekanntgemachtwerden.ZurHerstellungei-nerrepräsentativenProbezurBestimmungderAbrasivitäteinesgemischtkörnigenBodensnachdemLCPC-Testwirdvorgeschlagen,denBodenzuerstzusieben,dieEinzelfraktionengetrenntaufdiePrüf-korngröße (4-6,3mm)zubrechenundanschließendausdieseneineLCPC-Prüfkörnungnachglei-chenGewichtsanteilenwiedieOriginalprobenzusammenzusetzen.UndweilbeimBohreninBodeninderRegeldiegrobenBestandteile,v.a.vorhandeneSteineundBlöcke,fürdieBohrleistungmaßgebendsindunddamitauchdeneffektivenVerschleißwesentlichmitbestimmen,solltederenAbrasivitätge-sondertbestimmtwerden.AlternativkannübereineDünnschliffanalysediemineralogischeZusammensetzungdermengenmä-ßigwesentlichenangetroffenenGesteinsartenimMittelundgesondertfürdieGrobkomponentenbe-stimmtwerdenundalsKennwert fürdieAbrasivitätder„äquivalenteQuarzgehalt“angegebenwer-den.LetzteresgiltsowohlfürLocker-alsauchfürFestgestein.BesondereAuswirkungaufdieLeistungs-undVerschleißprognosehatdieDruckfestigkeitvonFestge-stein. Auf Basis einer fehlerhaften Versuchsdurchführungwerden in aller Regel zu geringe Festig-keitswerte ermittelt. Ein häufiger Fehler muss in der Probenvorbereitung vermutet werden, etwawennzylindrischeKernproben,diezwingendin(späterer)Bohrrichtunggewonnenwordensind,auchindieseRichtungaxialbeiderLaborprüfungbelastetwerden.DiezunächstlogischerscheinendeÜber-legung,dassdiegleicheAusrichtungdesKernsbeiderPrüfungdieBedingungenbeimGroßdrehboh-renamrealistischstenwiderspiegelt,missachtetabereinengrundsätzlichenundmaßgeblichenUnter-schied zwischen denBedingungendesGesteins beimBohren und im einaxialenDruckversuch.BeianisotropenGesteinen,wiez.B.Gneis,könnensichschrägzurBelastungsrichtungverlaufendeSchiefe-rungsflächeneklatantaufdasPrüfergebnisauswirken,weildieProbenichtaxialversagenwird,son-derneinScherversagenentlangderSchieferungsflächen („strukturellesVersagen“)stattfindenwird.WährendetwaeineabweichendeProbenschlankheitausbekanntenAbhängigkeitenhinreichendge-nauumgerechnetwerdenkann,erlaubtdiesdieschiefwinkligePrüfunginderRegelnicht(Plinninger&Alber,2015).EinweitererhäufigerFehler inderProbenvorbereitungdürfte inderEndflächenpräparation liegen.Zwargelten inunterschiedlichenStandardsgeringfügigunterschiedlicheToleranzen inderEbenheitderEndflächensowiederenParallelitätundRechtwinkligkeitzurKernachse.EineAbweichungbeiderEbenheitvon0,1mmkannaberalsmaximaltolerierbarerWertangenommenwerden.UmdieseQuali-tätzuerreichen,istesunerlässlich,dieProbennachdemSägenmitgeeignetemGerätzuschleifen.BeieinerzwangsläufigfehlerhaftenDruckfestigkeitsprüfungbeimangelhafterEbenheiterfolgtdieBelas-tungnichtgleichmäßig, sondernquasipunktuell,wodurchhohe Spannungsspitzen erzeugtwerden;beifehlenderParallelitätderEndflächenundgleichzeitignichtausreichenderBeweglichkeitderBelas-tungsplattenkanndieProbeaußerdemzusätzlichbiegebeanspruchtwerden.BeistrikterEinhaltung
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allerrelevantenAnforderungenderDGGT-EmpfehlungNr.1,die imZugederKorrekturmaßnahmenstriktkontrolliertwurden,konntensomitrealeKennwertebestimmtwerden.DieAngaberealerKennwerteimVorfeldwürdeineinemsolchenvorliegendenFallnichtnurzueinerdeutlichanderenKalkulationderKostenundDauerderBohrpfahlherstellunggeführt,sondernaußer-demzueinerentsprechendanderenVerfahrensweisebeimBohren.InHinblickaufdieDefinitionfürHomogenbereicheherrschtoffensichtlich(noch)Diskussionsbedarf,sobaldinnerhalbabgegrenzterBodenschichten„natürlich“streuendeEigenschaftenauftreten.WerdendemBieteraberüberdieBandbreitederermitteltenEigenschaftenhinausauchdieHäufigkeitsvertei-lungfüreinenHomogenbereichangegeben,sokannderUnternehmerdenAufwandfürdieBohrarbei-ten (inklusive resultierenderAbweichungen beiLeistung undVerschleiß) kalkulatorisch realistischabschätzen.VoraussetzungisteineentsprechendgroßeStichprobeanPrüfungen.EinevomBaugrundsachverständigenvorgenommenemengenmäßigeAufteilung fürdieKalkulationwäre grundsätzlich auch denkbar. Ohne Kenntnis bzw. realistische Abschätzung der tatsächlichenmengenmäßigenVerteilungbestimmterEigenschaftenwäredannaber imVorfeldderBohrarbeiten(vertraglich) ein Prüfregime zu vereinbaren, das z.B. dieAbrechnung aufGrundlage baubegleitendermittelterunddannentsprechendenBohrabschnittenzugewiesenenKenngrößenerlaubt.
Literatur
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Fuchs,B.&Haugwitz,H-G.(2016).AusBodenklassenwerdenHomogenbereiche–technischeundrechtlicheAuswirkungenaufdieVOBTeilC2016.BundesanzeigerverlagGmbH
Käsling,H.&Plinninger,R.(2016).BestimmungderAbrasivitätvonGesteinenmitdemCERCHAR-Versuch.Bautechnik93,Heft6,Ernst&Sohn
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Plinninger,R.&Alber,M.(2016).AbrasivitätsuntersuchungvonBodenundFelsimKontextderneuenVOB/C.Bauingenieur,Band91,5,SpringerVDI
Thuro,K.&Käsling,H.(2011).AbrasivitätundVerschleiß–altesThemainneuemLicht?EingeladenerVortragandenInstitutenfürGeotechnikderTechnischenUniversitätWienundUniversitätfürBodenkulturWienam11.5.2011
Beckhaus,K.,Haugwitz,H.-G.&Paysen-Petersen,L.(2017).BeschreibungvonBodenundFelsundderenEinflussaufBohrleistungundVerschleiß.FachsektionstageGeotechnikderDGGT,6.-8.9.2017,Würzburg
BundesanstaltfürWasserbauKolloquiumEinteilungdesBaugrundsinHomogenbereiche▪30.Januar2018inHannover
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Umsetzung der Homogenbereiche am Beispiele der AutobahnA44inHessenDipl.Ing.ThomasHecht,DEGESDeutscheEinheitFernstraßenplanungs-und–bauGmbH,BerlinDipl.Ing.AndréMittag,DMT-Leipzig,ZweigniederlassungderDMTGmbH&Co.KG,Leipzig
KurzfassungdesVortrags
DieA44istTeildesVerkehrsprojektesDeutscheEinheitNr.15:„AutobahnA44Kassel-EisenachundA4Eisenach-Görlitz“undsolleineLückeimNetzderBundesautobahnenaufderAchseRuhrgebiet–Kassel–DresdenzwischenderA7beiKasselundderA4beiWommenschließen.DieVerkehrseinheiten40,50und60werdendurchDEGESrealisiert. Derrund6KilometerlangeBau-abschnittBA3(derdritteBauabschnittderDEGES)isteinweiteresTeilstückderA44zwischenHerle-shausen und Kassel.Der Abschnitt beginnt östlich derOrtschaftWehretal-Oetmannshausen hinterdemTunnelSpitzenberg,verläuftinsüdlicherRichtung,östlichderBahnlinieGöttingen-BebraundderB7/B27demSontratalfolgend.DiegeplanteTrasseistindiesemBereichaufgrundvonErosionsrinnendurcheinenständigenWechselzwischen Damm- und Einschnittslage geprägt. Die östliche Umfahrung der Ortschaft Sontra-WichmannshausenerforderteinTunnelbauwerkzwischendemNetratalunddemUlfetal.ImZugederPlanungundBauvorbereitungerfolgteeineintensiveBaugrunderkundungdurchBohrun-gen, Druck- und Rammsondierungen, Großschürfe, Oberflächen- und Bohrlochgeophysik. Die Auf-schlüsseerfolgtenineinemengenRaster,auchinAufschlussprofilenquerzurAchse.FürdieOberbö-denerfolgteeineausführlichebodenkundlicheKartierungmiteinerDokumentationderverschiede-nenBodenhorizonte.DerUntergrundbestehtüberwiegendausdenGesteinendesUnterenBuntsandsteins,vornehmlichalsWechselfolgevonSand-,Schluff-undTonsteinen.DiesewerdenüberdecktvoneinerVerwitterungs-rinde der anstehenden Gesteine, sowie von Hanglehm und Hangschutt, welche insgesamt als ge-mischtkörnigeBödenmitvariierendemFeinkornanteil,SteinenundBlöckenvorliegen. IndenErosi-onsrinnenunddenTalniederungenfindensichnebenpleistozänenAblagerungenauchholozäneorga-nischeundorganogeneBöden.EineAusnahmebildetderscharfabgegrenzteBereichdesHeuberges,derineinemtiefenEinschnittgequertwird.HierstehendiegipshaltigenRötgesteinedesOberenBunt-sandsteinsmitmassivemGipssteinan.Diesewerdenvoneinerebenfallsgipsführenden,bodenartigenÜbergangszoneüberlagert.DenoberenProfilabschlussbildendieKalk-undMergelsteinedesUnterenMuschelkalksmitseinerHanglehmdecke.
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DerdritteBauabschnitt istdererste,dernichtdurcheineEinteilungvonBodenundFels inKlassen,sondern inHomogenbereicheausgeschriebenwurde.Essind rund1,7MillionenKubikmeterBodenundFelszu lösenund1,5MillionenKubikmeteraufzutragen.DieEinteilung inHomogenbereicheer-folgte in intensiverZusammenarbeitzwischendemmitderAufstellungderVergabeunterlagebeauf-tragtenPlaner,demSachverständigenfürGeotechnikunddemAuftraggebermitseinenFachabteilun-genfürVergabe,AbrechnungundNachtragswesen.BeiderEinteilungvonBodenundFels inHomogenbereichewarzuberücksichtigen,dasseinerseitsderUmfanganHomogenbereichenfürdasAufmaßunddieAbrechnungimAbtragmöglichstgeringzuhalten ist.Andererseitswar fürdieKalkulationderWiederverwendungderabzutragendenMengeneineausreichendeDetaillierungvorzunehmen.Hierbeiwarenauchumwelttechnischeundmineralogi-scheAspektezuberücksichtigen. Insbesonderewurden fürsulfathaltigeBödenundFelsgesonderteHomogenbereichegebildet.SulfatfreieBödenohneorganischeBestandteilewurden ineinemHomo-genbereichzusammengefasst.FürOberbodenwurden imErgebnisderbodenkundlichenKartierungzweiHomogenbereichedefiniert.GesonderteHomogenbereichewurdenfürdenbergmännischenVor-triebdeseinliegendenTunnelsfestgelegt.
Literatur
Vergabe-undVertragsordnungfürBauleistungen,VOB2016,TeilC;BeuthVerlagZusätzlicheTechnischeVertragsbedingungenundRichtlinienfürErdarbeitenimStraßenbau,ZTVE-
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ErsteErfahrungenmitHomogenbereichenbeiderDBAGDipl.-Ing.InaHecht,FachreferentinBautechnik,DBEngineering&ConsultingGmbH
KurzfassungdesVortrags
ImZugederEinführungderVOB/C2012Ergänzungsband2015wurdeinnerhalbderDBAGeinum-fangreiches Schulungsprogramm für Planer, Einkäufer und Bauüberwacher durchgeführt. Um eineeinheitlicheVorgehensweiseimDBKonzernzugewährleistenwurdeeinLeitfadenerstellt.AusdenzahlreichenDiskussionenunddernachfolgendenUmsetzung indenGeotechnischenBerich-ten,dervertraglichenGestaltungundderBauausführungergabensicheineReihevonFragestellungen,welche beantwortetwerdenmussten, die teilweise jedoch ohne aktuelleRechtsprechung nicht ab-schließendgeklärtwerdenkonnten.
WeristfürdieBildungderHomogenbereicheverantwortlich?
DieHomogenbereiche,wieauchzuvordieBodenklassen,sindu.a.Grundlage fürdasAufstellenderVergabeunterlagen–Lph6derHOAI.DieLph6derHOAIistindenIngenieurverträgenderDBAGver-einbart.HinweiseundEmpfehlungenfürdieBildungderHomogenbereichegibtderSachverständigefürGeotechnikimBerichtsabschnitt3desGeotechnischenBerichtes(nachEC7undDIN4020sowieRIL836).DerPlanermussdiesedannvertragsgemäß,entsprechenddervon ihmvorgesehenenBau-verfahrenunddergewähltenBautechnologie,inderAusschreibungumsetzen.VertraglichliegtsomitdieendgültigeFestlegungderHomogenbereiche inVerantwortungdesPlaners. EinekontinuierlicheundintensiveEinbeziehungdesSachverständigenfürGeotechniksolltestetsangestrebtundvertrag-lichvereinbartwerden.HierbestehtnochVerbesserungspotential.
IstfürdieBildungvonHomogenbereichenaufGrundlageeinesbereitsvor-liegendenGeotechnischenBerichtesund eineunveränderterBauaufgabeeineNacherkundungerforderlich?
VertraglichvereinbartwirdbeiderDGAGdieErstellungdesGeotechnischenBerichtesnachEC7,DIN4020undRIL836.NormativwirdinderDIN4020auchaufdieVOBverwiesen.DerEC7unddieDIN4020sind imZugederneuenVOB/Cnichtüberarbeitetwordenundgeltenweiterhin indenFassun-genvon2009bzw.2010.FürdieErstellungdesgeotechnischenBerichtessindBaugrunduntersuchungenundLaborversucheinAbstimmungaufdiebaulicheAnlagedurchzuführen.DerUmfangderBaugrunduntersuchungen(Tiefe,Abstand,Anzahletc.)unddiedurchzuführendenLaborversuche(Art,Anzahletc.)sindindenweiter-hingültigenNormenbeschrieben.SolltevondemvorgegebenenUmfangabgewichenwerden,soistimBerichtdaraufhinzuweisenunddieszubegründen.DieErgebnissederdurchgeführtenUntersuchun-
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genbildendieGrundlagefürdieKlassifikationvonBodenundFels jeBaugrundschichtunddieNen-nungdercharakteristischenWerte.WeiterhinsindbeidenHinweisenzurAusführungdieForderun-genderVOB/Czuberücksichtigend.h.gem.VOB/C2012:BeschreibenvonBodenundFelshinsichtlichihrerEigenschaftenundZustände,wesentlichenÄnderungennachdemLösenunddieEinstufung inKlassen.DaswarennachVOB/CdieBodenklassen1-7beiErdarbeiten,die„Bohrbarkeitsklassen“beiBohrarbeitenunddamalsschondieHomogenbereichebeiRammarbeiten.Grundlagen fürdieEinstufungwarenu.a.dieKlassifikationalsErgebnisderKlassifikationsversuche,ermittelteDruckfestigkeitenetc.DarüberhinauswarauchaufBesonderheitenbeiderAusführunghinzuweisen(z.B.hoherVerschleißanBohrwerkzeugen).MitEinführungderneuenVOB/CistdieBildungvonHomogenbereichenmitAngabenvonKennwer-teninBandbreitengefordert.BeiregelwerkskonformerDurchführungderUntersuchungenzurKlassi-fikationvonBodenundFelssowiezurFestlegungdercharakteristischenWerteliegenalleInformatio-nenzurBeschreibungundBildungvonHomogenbereichenvor.DieerforderlichenKennwerte indeneinzelnen Gewerkenwurden bewusst so gewählt, dass keine zusätzlichen Angaben gegenüber derVOB/CunddenVorgabeninEC7undderDIN4020erforderlichwerden.Beider regelwerkskonformenErstellungdesgeotechnischenBerichtes lässtsichsomitdieNotwen-digkeiteinerNacherkundungzurBildungvonHomogenbereichennichtbegründen.
Ist der Bereich des Bodens für den Aushub der Kopflöcher bei Lärm-schutzwändeneinseparaterHomogenbereich?
BeiHerstellungvonGründungselementenvonLärmschutzwändenwird inderRegeldieAnordnungvonKopflöchernerforderlich.DiesewerdenüberwiegendhändischodermitkleinemGerätausgeführt.InmehrerenProjektenwurdehierzudiskutiert,obfürdieseArbeiteneinseparaterHomogenbereichgegenüberdenangrenzendenErdarbeitenmitgroßemGerätzubildenist?DieHerstellungderKopflö-cher indemLeistungsverzeichnis ineinerseparatenPositionanzuführen.LautDefinition istderHo-mogenbereichnachDIN18300einBereichmitvergleichbarenEigenschaften fürErdarbeiten–alsoinnerhalb desGewerkes nicht gerätespezifiziert.Demzufolge ist ein neuerHomogenbereich nur zubilden,wennderHomogenbereich für die angrenzendenErdarbeitenmit großemGerät keine ver-gleichbarenEigenschaften aufweist (z.B.bei SchichtwechseloderGrundwasserunterhalbderKopf-lochsohle).
IstdieKornverteilungimgeotechnischenBerichtalsKornverteilungsbanddarzustellen?
DieKornverteilunginBandbreitenmitKörnungsbändernnachDIN18123wirdinderVOB/CnurbeiderÜberprüfungderKennwertegefordert.EineAussageüberdieerforderlichenAngabenimgeotech-nischenBerichtwirdnichtgetroffen.DieZTVEE-STB17begnügtsichmitderAngabebeiErdarbeitennachDIN18300zuBandbreitenderTon-Schluff-,Sand-undKiesanteilenachDINENISO14688.Im
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LeitfadenderDBwurdesichaufBandbreitenmitKörnungsbändernmitBeibehaltungdereinzelnenSchichtenverständigt.DieBasisfürdieErstellungderKörnungsbänderbildetdiezusammenfassendeDarstellung der ermittelten Kornverteilungen nach DIN 18123 (gem. DIN 4020) für die jeweiligeSchicht.DieFestlegungvonBandbreiten istdannmitgeringemAufwandmöglichunddasRisiko fürein„Angriffspotenzial“reduziert.
Ist beim Rammen in Homogenbereichen mit eingelagerten Geröllen dieAngabedesMassenanteilsanSteinen,BlöckenundgroßenBlöckenfürdieAusschreibungausreichend?
BeiderAusführungvonRammarbeiten(Homogenbereichewurdenhierbereits inderVOB2012ge-fordert) istdieAngabe derMasseanteile von Steinen,Blöcken und großenBlöcken gefordert.DieskanninderRegelbeiderErstellungdesgeotechnischenBerichtesnuraufGrundlagevonErfahrungs-wertenerfolgen.Vorallem inNachtragsdiskussionenstelltesichzunehmenddieFrage: IstderBau-grunddadurchausreichendbeschriebenund isteserforderlich,weiterhineineZulageposition (ver-traglichsicherlich fair) fürSteine,BlöckeundgroßeBlöcke festzulegen?BesondereLeistungenwer-dennurfürunvermuteteHindernisse,u.a.Blöcke,definiert.WeiterhinbestehtDiskussions-bzw.Rege-lungsbedarfwasdieBeschaffenheitderSteine,BlöckeundgroßenBlöckebetrifft.AussagenzuDruck-festigkeiten, zumindestnicht indenNachweisverfahrenderKennwerte, sindnicht gefordert, es seidenn,manwürdehierfürdieDIN18301inAnwendungbringenunddieKennwertefürFelsbenennen.Damitwürdesich jedocheinneuerHomogenbereichergeben–wasderderzeitigenPhilosophiezurFestlegungderHomogenbereichewiderspricht.WiediePraxiszeigt,werdentrotzAngabederMassenanteile,AngabederGesteinsartundeinerZula-gepositionfürVorbohren,NachtragsforderungeninGrößenordnungendiskutiert.ZurKlärungderAnsprüchebleibtimKonsenstheoretischeigentlichnurnoch,derVorgabederDIN18304Abschnitt2.3.zufolgenunddieBestimmungderAnteiledurchAussortierenundVermessenbzw.Sieben, anschließendemWiegenunddann aufdie zugehörigeAushubmasse zubeziehen, zu folgen.Diesistaberpraxisfremd;wersolltediedazuerforderlichenBaugrubenunddeneinhergehendenBau-zeitenverzugvertreten?
WiesolldieVergleichbarkeitderPreiseunddieBildungvonz.B.Kosten-kenngrößenauchimZugevonBIMrealisiertwerden?
DakeineVorgaben zur einheitlichenBezeichnungderHomogenbereiche gemachtwurden,herrschthierderabsoluteWildwuchs.BeigleichbleibenderGeologieundGewerksowieunterschiedlichenGut-achtern(z.B.StreckeundBrücke)ändernsichdieBezeichnungderHomogenbereicheunddieBand-breitenderKennwerteanHinterkanteWiderlageroderzwischendenPlanungsabschnitten.EineVer-gleichbarkeitz.B.derPreise,derLeistungsansätzeodereineBildungvonKostenkenngrößenz.B. fürdieAttribuierunginBIMistaktuellnurmiterhöhtemAufwandmöglich.
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Literatur
Vergabe-undVertragsordnungfürBauleistungen,VOB2012,TeilC;BeuthVerlagVergabe-undVertragsordnungfürBauleistungen,VOB2016,TeilC;BeuthVerlagZusätzlicheTechnischeVertragsbedingungenundRichtlinienfürErdarbeitenimStraßenbau,ZTVE-
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UmsetzungderHomogenbereicheausderSichtdesPlanersDipl.-Ing.(FH)RainerSiemke,WTMEngineersGmbH-Hamburg
1. Veranlassung
MitEinführungderHomogenbereicheunddemErsatzderzuvorverwendetenBodenklassenerhebtsichausSichtdesPlanersvorallemdieFrage,welcheFolgenundUnterschiedesichdaraus fürdieErstellungderVerdingungsunterlagenunddieFormulierungvonLeistungsbeschreibungenergeben.An einemBeispielprojekt sollendieHerangehensweiseundverschiedeneMöglichkeiten zurUmset-zunggezeigtwerden.
2. Projektvorstellung
Die imfolgendendargestelltenÜberlegungenundErkenntnissewurden imZugederBearbeitungei-nesProjektesgewonnen,daszunächstkurzvorgestelltwerdensoll.DadasVergabeverfahrenfürdieseLeistungennochbevorsteht,wirdaufdieNennungdesProjektesverzichtet.ImGroßraumNürnbergwirdaneinemSchifffahrtskanalderErsatzneubaueinerSchleuseparallelne-beneinerbestehendenSchleusenanlagegeplant.EinenQuerschnittdurchdasgeplanteBauwerkzeigtBild1.
Bild1: QuerschnittSchleusenneubau
Der Schleusenneubau erfordertdenEinsatzverschiedener Spezialtiefbauverfahren.FürdieHerstel-lungderrd.29mtiefenHauptbaugrube,miteinerLängevon320mundBreitenzwischen27bis35m,sindBaugrubenwändeausüberschnittenenBohrpfählenundinTeilbereichenausSpundwändenher-zustellen.DieBaugrubewirdinQuerrichtunginmehrerenLagenausgesteift,ineinzelnenAbschnitten
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werdenVerpressankereingesetzt.DurchdieEinbindung ineineschwachwasserdurchlässigeSchichtausTonsteinistdieSohlenatürlichgedichtet.IndenauszubauendenVorhäfensindaufeinerLängevonrd.800mUferwändeinSpundwandbauwei-sezuerrichten.FürdieSpundwändesindVerpressankeralsRückverankerungvorgesehen.DarüberhinaussindErdarbeitenauszuführen.ZurHerstellungderBaugrubenundzurAnpassungderGeländetopographie einschließlich der Anpassung der Vorhäfen im Ober- und Unterwasser fallenrd.600.000m³Bodenaushuban,davonrd.40.000m³alsNassaushub.FürdieHinterfüllungvonBau-werkenunddieHerstellungderneuenKanalseitendämmesind140.000m³Bodeneinzubauen,vor-wiegendausdemzuvorentnommenenBoden-undFelsmaterial.
3. Baugrund
DeranstehendeBaugrund istcharakterisiertdurchden inderRegion typischenKeuperfels,dermitquartärenSandenüberlagert ist.DasvonderBAWKarlsruheerstellteBaugrundgutachtenweist fürdasBaufelddeninBild2dargestelltencharakteristischenSchichtaufbauaus.
Bild2: CharakteristischerSchichtaufbauimBereichdergeplantenSchleuse[1]
DasEinbringenvonBohrpfählen,SpundwändenundVerpressankernderBaugrubenwändeerfolgtbisindieTonsteinschichten.Auffüllungen,quartäreSande,Sand-undTonsteinmüssendazudurchfahrenbzw.durchrammtwerden.DerBodenaushubreichtinderBaugrubeebenfallsbisindenTonstein.DieerforderlichenEinbringtiefenvonSpundwändenundVerpressankernderVorhäfenreichtbis indenSandstein.DieBaugrundeigenschaftenwurden indenBaugrundgutachtenderBAW(2011und2014)zunächstanhandderbisdatoaktuellenNormungaufBasisderBoden-undFelsklassenbeurteilt.DieAngabevonBodeneigenschaftenerfolgte fürdiebereitsobengenanntenBodenschichten (Tabelle1). InderDIN18304Ramm-.Rüttel-undPressarbeitenwurdebis zurEinführungderHomogenbereichemitAusgabe2012keineKlassifizierunggefordert.
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Klassifizierung
Baugrundschicht 18300(2010)Erdarbeiten
18301(2010)Bohrarbeiten
18304(2010)Rammarbeiten
DIN18311(2010)Nassbaggerarb.
1. AuffüllungA 4BN2,BB2-4,BS1,(BS3)
./.NB2,NB4,
BOB2-4,S1,(S2)
2. Quart.Sande 3-4 BN1,BN2 ./. NB5
3. SandsteinBereichSst0,verwittert
4-6BN2,BB2-4,FV1-2,FD1
./.NB2,BOB2-4,
F1
4. SandsteinBereichSst1
6-7FV4-6,FV2,
FD1-2./. F1-2
5. TonsteinBereichTst1
6-7FV4-6,FV1-2,FD1-2,(FD3)
./. F1-2
Tabelle1: KlassifizierungderBaugrundschichtennachBodenklassen
4. EinteilunginHomogenbereiche
NachderenEinführungwurdedurchdieBAWfürdiegeplantenBauverfahreneineKlassifizierungdesBaugrundesnachHomogenbereichenvorgenommenundderplanenden Ingenieurgemeinschaftvor-geschlagen(Tabelle2). Klassifizierung
Baugrundschicht 18300(2016)Erdarbeiten
18301(2016)Bohrarbeiten
18304(2016)Rammarbeiten
DIN18311(2016)Nassbaggerarb.
1. AuffüllungA Erd-1 Bohr-1 RRP-1 Nass-1
2. Quart.Sande Erd-2 Bohr-2 RRP-2 Nass-2
3. SandsteinBereichSst0,verwittert
Erd-3 Bohr-3 RRP-3*) Nass-34. Sandstein
BereichSst1
5. TonsteinBereichTst1
Erd-4 Bohr-4 RRP-4*) Nass-4
Erläuterungzu*):ohneEinsatzvonEinbringhilfenichtrammbar
Tabelle2: KlassifizierungderBaugrundschichtennachHomogenbereichen
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DieEinteilungdesBaugrundes inHomogenbereicheorientiertsichweitgehendanderzuvorvorge-nommenenKlassifizierungnachBodenklassen.Nurderverwitterte Sandstein Sst 0wurdemitdemdarunterliegendenSandsteinSst1zueinemHomogenbereichzusammengefasst.Diekalkulationsrelevanten, indenATVderVOB/CgefordertenEigenschaftenundKennwertedes je-weiligenHomogenbereicheswerdensowohl inderBaubeschreibungalsauch imBaugrundgutachtenangegeben.
5. UmsetzungimLeistungsverzeichnis
ImfolgendensollenfürdieErdarbeitenundSpezialtiefbauarbeitendesBeispielprojektesverschiedeneMöglichkeitenzurErstellungderLeistungspositionendargestelltwerden.NachEinführungderHomogenbereichewurdendurchdasBMVIindenJahren2014,2015und2016RegelungenzurAnwendungderHomogenbereichegetroffen,darunterauchÜbergangsregelungenzurAnwendung von Standardleistungskatalogen (STLK), die auf Bodenklassen Bezug nehmen. ParalleldazuwurdeneinigeStandardleistungskataloge(STLK)überarbeitetundaufdieAnwendungvonHo-mogenbereichenumgestellt.NichtüberarbeitetistbisheutederSTLKdesLB209(Baugrubenverbau,Baugrundverbesserungen),sodassdieÜbergangsregelungausdemErlassvon2014hieraktuellnochanzuwendenist.InBezugaufdieAnwendungderHomogenbereiche imLeistungsverzeichnisunddieFrage,ob jeHo-mogenbereicheineeigeneLeistungspositionauszuweisenist,ergibtsichaufBasisdieserRegelungenfolgendesvereinfachteModell (Tabelle3) fürdieFormulierungvonLeistungspositionen fürdieGe-werkedesbetreffendenProjektes:Gewerk AnsatzfürLeistungsposition
Erdarbeiten(STLKLB205,Ausgabe2016)
- Lösen,LadenundAbfuhrinm³- jeHomogenbereicheigeneLV-Pos.
Nassbaggerarbeiten(STLKLB206,Ausgabe2017)
- Lösen,LadenundAbfuhrinm³- jeHomogenbereicheigeneLV-Pos.
Bohrarbeiten (Bohrpfahlwände)(STLKLB209,Ausgabe2005)
- HerstellenvonBohrpfahlwändeninm²- keineeigeneLV-Pos. jeHomogenbereichgefordert/Verweis
aufBaubeschreibung
Rammarbeiten (Spundwände)(STLKLB214,Ausgabe2017)
- EinbringenvonSpundbohleninm²- keineeigeneLV-Pos. jeHomogenbereichgefordert/Verweis
aufBaubeschreibung
Ankerarbeiten (Verpressanker)(STLKLB214Ausgabe2017)
- HerstellenvonVerpressankerninSt.(einschl.Bohrarbeiten)- keineeigeneLV-Pos. jeHomogenbereichgefordert/Verweis
aufBaubeschreibung
Tabelle3: ModellI:LeistungsbeschreibungaufBasisaktuellerSTLK
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DieBerücksichtigungderHomogenbereichebeiderKalkulationvonLeistungenderLeistungsbereiche209und214(Bohrarbeiten,Ankerherstellung,Rammarbeiten)obliegtbeidiesemVorgehendembau-ausführendenUnternehmen.DerAnteilderverschiedenen,zudurchrammendenoderzudurchboh-rendenHomogenbereicheverbirgt sichdamit als internerAnsatz inderKalkulationdes jeweiligenEinheitspreises.Bezogenaufdie indenbetreffendenATVderVOB/C(2016) jeweils indenAbschnitten0gegebenenHinweisezurErstellungderLeistungsbeschreibungergibtsichdemgegenüber folgendesModell(Ta-belle4).ÄnderungengegenüberModellIsindhervorgehoben.Gewerk AnsatzfürLeistungsposition
Erdarbeiten(DIN18301,Ausgabe2016)
- Lösen,LadenundAbfuhrinm³- jeHomogenbereicheigeneLV-Pos.
Nassbaggerarbeiten(DIN18311,Ausgabe2016)
- Lösen,LadenundAbfuhrinm³- keineeigeneLV-Pos.jeHomogenbereichgefordert
Bohrarbeiten (Bohrpfahlwände)(DIN18301,Ausgabe2016)
- HerstellenvonBohrungenfürBohrpfahlwändeinlfdm- jeHomogenbereicheigeneLV-Pos.
Rammarbeiten (Spundwände)(DIN18304,Ausgabe2016)
- EinbringenvonSpundbohleninm²(oderinkg,t)- keineeigeneLV-Pos.jeHomogenbereichgefordert
Ankerarbeiten (Verpressanker)(DIN18301,Ausgabe2016)
- HerstellenvonBohrungenfürVerpressankerinlfdm- jeHomogenbereicheigeneLV-Pos.
Tabelle4: ModellII:LeistungsbeschreibungaufBasisaktuellerATV(VOB/C)
ImBAWBrief01/2014[2]wurdedemgegenübereindavonabweichenderVorschlagzurVerwendungder Homogenbereiche in Leistungspositionen vorgestellt, dort für die Gewerke Nassbaggerung,Rammarbeiten für SpundwändeundBohrarbeiten fürVerpressanker.DerVorschlagbeinhaltetdenAnsatz,füralleGewerkejeHomogenbereicheinegesonderteLeistungspositionvorzusehen.DieserVorschlagwurdevondenPlanernderhiervorgestelltenBaumaßnahmeaufgegriffenundwei-terentwickelt(ModellIII,sieheTabelle5).Esseivorausgeschickt,dassdieseVorgehensweiseAnpas-sungenentsprechenderPositionendesSTLKerfordernundmitderzuständigenDienststelledesAuf-traggebers abzustimmen sind.Das daraus folgende, vereinfachteModell für die Formulierung vonLeistungspositionenzeigtTabelle4.ÄnderungengegenüberModellIsindwiederhervorgehoben.
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Gewerk AnsatzfürLeistungsposition
Erdarbeiten(STLKLB205,Ausgabe2016)
- Lösen,LadenundAbfuhrinm³- jeHomogenbereicheigeneLV-Pos.
Nassbaggerarbeiten(STLKLB206,Ausgabe2017)
- Lösen,LadenundAbfuhrinm³- jeHomogenbereicheigeneLV-Pos.
Bohrarbeiten (Bohrpfahlwände)(STLK LB 209, Ausgabe 2005 –angepasstaufDIN18301-2016)
- HerstellenvonBohrungenfürBohrpfahlwändeinlfdm- jeHomogenbereicheigeneLV-Pos.
Rammarbeiten(STLK LB 214, Ausgabe 2017 –angepasst gem. BAW Brief01/2014)
- EinbringenvonSpundbohleninm²(oderinkg,t)- jeHomogenbereicheigeneLV-Pos.
Ankerarbeiten(STLK LB 214, Ausgabe 2017 –angepasstaufDIN18301-2016)
- HerstellenvonBohrungenfürVerpressankerinlfdm- jeHomogenbereicheigeneLV-Pos.
Tabelle5: ModellIII:LeistungsbeschreibungmitAnpassungenaktuellerSTLKundATV(VOB/C)
DieErmittlungderVordersätzefürdieLeistungspositionendesModellIIIverlangtdetaillierteKennt-nissederGrenzschichtendes jeweiligenHomogenbereiches. JenachGrößederBaumaßnahmebzw.desBaufeldesund inAbhängigkeitdererwartetenHomogenitätvonGrenzschichtverläufensindgeo-logischeLängs-undQuerschnittebishinzueinemdreidimensionalenGeländemodellerforderlich.DarüberhinauswerdenvorallembeiderBauausführunghöhereAnforderungenanDokumentationundÜberwachung(geotechnischeFachüberwachung)gestellt,umdieAbrechnungjeHomogenbereichaufBasistatsächlichangetroffenerVerhältnissezugewährleisten.DieVorteilediesesModellsfürAuf-traggeberalsauchAuftragnehmerwerdenabervorallemdaringesehen,einestarkaufdentatsächli-chenAufwandbezogene,faireLeistungsvergütungzuerhalten.
Literatur
[1] BaugrundgutachtenProjektbeispiel,BAWKarlsruhe,2010und2014[2] BAWBrief01/2014,UmsetzungderBaugrundbeschreibungmitHomogenbereichenbeiderAus-
schreibung,VergabeundAbwicklungvonBauaufträgen[3] VOB,Ausgaben2009,2012,2016
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Notizen
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Notizen
Kußmaulstraße 17 · 76187 Karlsruhe Tel.: +49 (0) 721 9726-0 · Fax: +49 (0) 721 9726-4540
www.baw.de
Wedeler Landstraße 157 · 22559 Hamburg Tel.: +49 (0) 40 81908-0 · Fax: +49 (0) 40 81908-373