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Berechnungsstandard für einzelbetriebliche Klimabilanzen (BEK)in der Landwirtschaft
Handbuch
Leibniz-Institut fürAgrartechnik und Bioökonomie
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Berechnungsstandard für einzelbetriebliche Klimabilanzen (BEK) in der Landwirtschaft
Mathias Effenberger | Katja Gödeke | Sven Grebe | Hans-Dieter Haenel | Anja Hansen |
Uwe Häußermann | Stephanie Kätsch | Ansgar Lasar | Aurelia Nyfeler-Brunner |
Bernhard Osterburg | Petra Paffrath | Eike Poddey | Harald Schmid | Martine Schraml |
Sebastian Wulf | Bianca Zerhusen
HerausgeberKuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft e.V. (KTBL) | Darmstadt
Leibniz-Institut fürAgrartechnik und Bioökonomie
© KTBL 2016
Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft e.V. (KTBL) Bartningstraße 49 | 64289 Darmstadt Telefon +49 6151 7001-0 | Fax +49 6151 7001-123 | E-Mail ktbl@ktbl.de vertrieb@ktbl.de | Telefon Vertrieb +49 6151 7001-189 www.ktbl.de
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Herausgegeben mit Förderung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.
Redaktion Dr. Sebastian Wulf | KTBL, Darmstadt
Satz Serviceteam Herstellung | KTBL, Darmstadt
Titelfoto © www.fotolia.com | doris oberfrank-list
Die Anschriften der Mitwirkenden sind im Anhang aufgeführt.
Bitte zitieren Sie dieses Dokument bzw. Teile daraus wie folgt: Arbeitsgruppe BEK (2016): Berechnungs-standard für einzelbetriebliche Klimabilanzen (BEK) in der Landwirtschaft. In: www.ktbl.de.
Die Informationen der vorliegenden Publikation wurden von den Autoren nach dem derzeitigen Stand des Wissens zusammengestellt. Das KTBL und die Autoren übernehmen keine Haftung für die bereitge-stellten Informationen, deren Aktualität, inhaltliche Richtigkeit, Vollständigkeit oder Qualität.
Inhalt
1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
2 Betrachtungsrahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
3 Berücksichtigte Treibhausgasquellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
3.1 Treibhausgasquellen in der Pflanzenproduktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
3.2 Treibhausgasquellen in der Tierproduktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
3.3 Treibhausgasquellen in der Energiegewinnung aus Biogas . . . . . . . . . . . . . 14
4 Aufteilung der entstandenen Treibhausgasemissionen auf Haupt- und Nebenprodukte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
5 Treibhausgasflüsse zwischen Produktionsverfahren, Umgang mit Nebenprodukten und Bewertung von Humus-C-Veränderungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
6 Ermittlung des produktbezogenen CO2-Fußabdrucks . . . . . . . . . . . . . . . 21
7 Anleitung zum Gebrauch der Parameterdatei . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23
8 Anleitung zum Gebrauch der Berechnungsbeispiele . . . . . . . . . . . . . . . . 25
9 Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31
Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32
Anhang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34
Erläuterungen zu Treibhausgasquellen in der Tierproduktion . . . . . . . . . . . . . . 37
Erläuterungen zu Treibhausgasquellen bei der Energiegewinnung aus Biogas . 39
Erläuterungen zu Gutschriften für Nebenprodukte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40
Abkürzungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42
Mitwirkende . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44
Beteiligte Organisationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45
Einleitung
5
1 Einleitung
Um landwirtschaftliche Betriebe hinsichtlich ihrer Treibhausgasemissionen zu beurteilen oder Po-tenziale zur Minderung von Emissionen deutlich zu machen, werden zunehmend einzelbetriebliche Bilanzierungsmodelle genutzt. Diese werden in unterschiedlicher Komplexität angeboten und ver-wendet. Die methodischen Ansätze in den grundlegenden Berechnungen, aber auch unterschiedli-che Parameter in der Bewertung von Emissionsquellen können einen großen Einfluss auf das Be-rechnungsergebnis haben.
Mit dem Ziel, die Berechnungen einzelbetrieblicher Treibhausgasemissionen transparenter und vergleichbarer zu machen und dadurch ihre Akzeptanz zu verbessern, wird hier sowohl ein Stan-dard für das methodische Vorgehen bei der Berechnung als auch der zu verwendenden Emissions-faktoren und Parameter vorgeschlagen.
Entwickelt wurde der „Berechnungsstandard für einzelbetriebliche Klimabilanzen (BEK)“ von einer Arbeitsgruppe, zusammengestellt aus verschiedenen Organisationen mit Erfahrung in der Treibhausgasbilanzierung.
Der BEK umfasst dieses Handbuch, eine Parameterdatei und eine Excel-Anwendung mit Berech-nungsbeispielen (Tab. 1). In der Parameterdatei sind die Emissionsfaktoren (EF) und Begleitwerte hinterlegt, die für die Berechnungen benötigt werden. Anhand der Berechnungsbeispielen für die Erzeugung von Maissilage, Milch und Biogas können die notwendigen Rechenschritte nachvoll-zogen werden. Alle drei Module werden über die KTBL-Homepage (www.ktbl.de) zur Verfügung gestellt. Ein Datenexport von Parametern in Excel ist möglich.
Der BEK versetzt Interessenten in die Lage, selbst Treibhausgasberechnungen durchzufüh-ren, eigene EDV-Programme nach dem BEK zu entwickeln oder bestehende EDV-Programme mit dem BEK abzugleichen. Damit können Klimaschutzberatungen auf landwirtschaftlichen Betrieben unterstützt werden.
Tab. 1: Module des Berechnungsstandard einzelbetriebliche Klimabilanzen (BEK)
Modul Online
Handbuch mit Beschreibung des Vorgehens und der Berechnungsmethodik
https://www.ktbl.de/fileadmin/user_upload/Allgemeines/Download/BEK/Handbuch.pdf
Parameterdatei als Online-Anwendung (Emissionsfaktoren und Begleitwerten)
http://daten.ktbl.de/bek/
Excel-Dateien mit Berech-nungsbeispielen für die Produktion von Milch, Silomais und Biogas
https://www.ktbl.de/fileadmin/user_upload/Allgemeines/Download/BEK/Rechenbeispiel-Milchvieh.xls
https://www.ktbl.de/fileadmin/user_upload/Allgemeines/Download/BEK/Rechenbeispiel-Silomais.xls
https://www.ktbl.de/fileadmin/user_upload/Allgemeines/Download/BEK/Rechenbeispiel-Biogas.xls
Berechnungsstandard für einzelbetriebliche Klimabilanzen (BEK) in der Landwirtschaft
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2 Betrachtungsrahmen
In der Landwirtschaft werden folgende klimawirksame Gase direkt oder indirekt emittiert und in die vorliegende Betrachtung mit eingeschlossen: Methan (CH4), Lachgas (N2O) und Kohlenstoff- dioxid (CO2). Ammoniak (NH3) wirkt nicht direkt als Treibhausgas (THG), kann jedoch nach Depo-sition indirekt zu Lachgasemissionen führen.
Für die Berechnung von Treibhausgasemissionen aus der landwirtschaftlichen Produktion unterscheidet man zwischen sogenannten direkten Emissionen, die unmittelbar in einem Prozess anfallen, indirekten Emissionen, die durch Umsetzungen von emittierten Substanzen entstehen, und vorgelagerten Emissionen aus der Herstellung von Betriebsmitteln. In dem hier vorgelegten Standard werden folgende Emissionsquellen erfasst:
Direkte Emissionen:• N2O-Emissionen, z. B. aus N-Einträgen durch die Düngung• CH4-Emissionen, z. B. aus enterischer Fermentation (Verdauung der Tiere), Güllelagerung• CO2-Emissionen aus der Verbrennung fossiler Energieträger• CO2-Emissionen aus der Freisetzung langfristig gespeicherter organischer Substanz,
z. B. Humusabbau bei Grünlandumbruch• CO2-Emissionen aus der Anwendung von Kalk und harnstoffhaltigen Mineraldüngern
Indirekte Emissionen:• N2O aus der Deposition von NH3. Ammoniak verbleibt in der Regel nur kurze Zeit in der At-
mosphäre. Die Deposition von NH3 führt zu N-Einträgen in Ökosysteme und somit zu N2O-Emissionen.
• N2O aus N-Auswaschung. Die Auswaschung von Stickstoff als Nitrat führt zu N-Einträgen in die wassergesättigte Bodenzone und in der Folge zu N2O-Emissionen.
Vorgelagerte Emissionen (auch: „THG-Rucksack“):• THG-Emissionen aus der Bereitstellung von Betriebsmitteln (einschließlich Maschinen) werden
in der Regel als CO2-Äquivalente (CO2e) zusammengefasst. Zum Großteil resultieren diese aus dem Energiebedarf für die Herstellung, können aber auch produktionsbedingte Emissionen an-derer Treibhausgase enthalten, wie N2O aus der Herstellung nitrathaltiger Düngemittel.
Nicht berücksichtigt werden CO2-Emissionen aus der Umsetzung kurzfristig gespeicherter organi-scher Substanzen, beispielsweise CO2-Emissionen aus der Atmung von Tieren oder aus der Ver-brennung von Biogas. Hier wird davon ausgegangen, dass die freigesetzte Menge CO2 derjenigen Menge entspricht, die beim Wachstum der Futter- bzw. Energiepflanzen aus der Atmosphäre auf-genommen wurde.
Die bei der landwirtschaftlichen Erzeugung freigesetzten Gasmengen [kg] werden – wie auch für andere Wirtschaftssektoren üblich – in CO2-Äquivalente (CO2e) umgerechnet. CO2e dienen als Maßeinheit, die den unterschiedlichen Einfluss der verschiedenen Treibhausgase auf die Erderwär-mung berücksichtigt. Dies erfolgt mittels des sogenannten Treibhauspotenzials (GWP) in Relation zu CO2. Wegen ihrer atmosphärischen Verweilzeit und physikalischen Eigenschaften gelten N2O als 298- und CH4 als 25-mal so klimawirksam wie CO2 innerhalb eines Zeitraums von 100 Jahren (IPCC 2007).
Betrachtungsrahmen
7
Für die Treibhausgasbilanzierung kann man einen landwirtschaftlichen Betrieb als eine Einheit betrachten. Häufig ist es jedoch sinnvoll, die Bilanzierung auf die einzelnen Betriebszweige zu beziehen. Diese Trennung in Betriebszweige erleichtert es, einzelbetriebliche Potenziale zur Verbes-serung der Treibhausgasbilanz konkret zu lokalisieren.
Im BEK wird daher zwischen Pflanzenbau, Tierhaltung und Energiegewinnung (Vergärung von Wirtschaftsdünger und Energiepflanzen zu Biogas) unterschieden. Andere erneuerbare Energie-träger wie Photovoltaikstrom, Windstrom, Wasserkraftstrom und Biodiesel sind nicht Gegenstand des BEK.
Bei der Einzelbetrachtung der Betriebszweige müssen die Schnittstellen zwischen den Betriebs-zweigen klar definiert sein und es ist sicherzustellen, dass keine Bilanzbrüche entstehen. Außerdem ist es nötig, die in den Betriebszweigen entstehenden Haupt- und Nebenprodukte deutlich vonein-ander abzugrenzen und zu bewerten. Nicht nur die Hauptprodukte, wie beispielsweise Milch oder Getreide, sondern auch die Nebenprodukte, die wie die Schlachtkühe entweder den Betrieb verlas-sen oder wie Wirtschaftsdünger in einen anderen Betriebszweig wechseln, müssen in die Bilanz mit einbezogen werden. Abbildung 1 veranschaulicht die Treibhausgasbilanzierung nach BEK in komprimierter Form.
THG-Rucksack aus Betriebsmitteleinsatz + THG aus Umsetzungsprozessen
im Betrieb = THG der erzeugten Produkte
Pflanzenbau
z. B. für Saatgut, Düngemittel und
Pflanzenschutzmittel+
z. B. aus Düngung, Wurzelrück- ständen und Humusumwandlung =
Hauptprodukte (z. B. Korn) und Nebenprodukte (z. B. Stroh)
Tierhaltung
z. B. für Tierzugänge, Futtermittel, Einstreu
und Energie+
z. B. aus Stall, Lager, Weide und Verdauung =
Hauptprodukte (z. B. Fleisch) und Nebenprodukte (z. B. Gülle)
Biogas
z. B. für Gärsubstrate und Energie + z. B. aus BHKW-Schlupf,
Gärbehälter und Gärrestlager = Hauptprodukte (z. B. Strom) und Nebenprodukte (z. B. Wärme)
Abb. 1: Systematik der Treibhausgasbilanzierung nach BEK
Berechnungsstandard für einzelbetriebliche Klimabilanzen (BEK) in der Landwirtschaft
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3 Berücksichtigte Treibhausgasquellen
Für jede landwirtschaftliche Treibhausgasquelle werden im BEK die jeweils relevanten Gase (z. B. CH4) und die verursachenden Stoffmengen (z. B. kg N) identifiziert. Die Emissionen werden dann durch Multiplikation der Stoffmengen mit den entsprechenden Emissionsfaktoren ermittelt und in CO2e umgerechnet. So führt zum Beispiel der im Mineraldünger enthaltene Stickstoff zu N2O-Emissionen aus dem Boden. Die ausgebrachte Mineraldüngermenge wird mit den Emissions-faktoren und dem Treibhauspotenzial von N2O (GWP100 = 298) aus der Parameterdatei multipliziert und ergibt die Menge an CO2e aus dieser Emissionsquelle.
Sind mehrere Teilprozesse zu berücksichtigen, die in einer direkten Abfolge stehen, berücksich-tigt die Berechnungsmethodik des BEK die Massenbilanz, d. h., eine Stoffmenge, die im vorher-gehenden Teilprozess durch Emission verloren gegangen ist, kann im aktuellen Teilprozess nicht mehr zur Emission beitragen. So verringert sich in der Tierhaltung die Stickstoffmenge, aus der sich Emissionen von N2O und NH3 speisen, und zwar von der tierischen Ausscheidung über die Teilprozesse „Stall“ und „Lager“ bis hin zur resultierenden Stickstoffmenge im auszubringenden Wirtschaftsdünger.
3.1 Treibhausgasquellen in der PflanzenproduktionFür pflanzenbauliche Verfahren (P) sind in Tabelle 2 die Quellen für direkte und indirekte Treib- hausgasemission vom Feld (Index „F“) sowie für vorgelagerte Emissionen aus dem Betriebsmittel- einsatz (Index „B“) aufgeführt. Die Zahlen kennzeichnen die laufende Nummer der Emissionsquelle.
Tab. 2: Treibhausgasquellen in der Pflanzenproduktion
Lfd. Nr. Emissionsart und -quelle
Direkte und indirekte Treibhausgasemissionen vom Feld
PF1 N2O-Emissionen aus NH3-Verlusten bei Düngung mit Wirtschaftsdüngern
PF2 N2O-Emissionen aus NH3-Verlusten bei Düngung mit Mineraldüngern
PF3 N2O-Emissionen aus der Düngung mit Wirtschaftsdüngern
PF4 N2O-Emissionen aus der Düngung mit Mineraldüngern
PF5 N2O-Emissionen aus Ernte- und Wurzelrückständen, Nebenprodukten
PF6 N2O-Emissionen aus anzurechnendem Stickstoff aus organischer Düngung des Vorjahres
PF7 CO2-Emissionen aus Kalk- und Harnstoffdüngung
PF8 CO2-Emissionen/-Bindung aus Humusabbau bzw. -aufbau der angebauten Fruchtart
PF9 N2O-Emissionen aus dem Humusabbau der angebauten Fruchtart
PF10 CO2-Emissionen/-Bindung aus Grünland- bzw. Ackerlandumwandlung
PF11 N2O-Emissionen aus Grünlandumwandlung in Ackerland
PF12 CO2e-Emissionen aus Humusabbau bei der Bewirtschaftung organischer Böden
Fortsetzung der Tabelle nächste Seite
Berücksichtigte Treibhausgasquellen
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Lfd. Nr. Emissionsart und -quelle
Vorgelagerte Treibhausgasemissionen aus dem Betriebsmitteleinsatz
Pb1 CO2e-Emissionen aus Mineraldüngerbereitstellung
PB2 CO2e-Emissionen für düngewirksame Nährstofflieferung aus Wirtschaftsdüngereinsatz
PB3 CO2e-Emissionen für düngewirksame Nährstofflieferung der Vorfrucht und Aus-scheidungen auf der Weide
PB4 CO2e-Emissionen aus Saatgutbereitstellung
PB5 CO2e-Emissionen aus Pflanzenschutzmittelbereitstellung
PB6 CO2e-Emissionen aus Energiebereitstellung und -konversion
PB7 CO2e-Emissionen aus Maschinenherstellung
P = Pflanze; F = Feld; B = Betriebsmitteleinsatz
Für die Pflanzenproduktion können im Berechnungsbeispiel „Silomaisanbau“ für alle Treib- hausgasquellen die einzelnen Rechenschritte nachvollzogen werden (https://www.ktbl.de/filead-min/user_upload/Allgemeines/Download/BEK/Rechenbeispiel-Silomais.xls). Dort befinden sich auch weitere Hinweise zur Fundstelle der benötigten Daten und deren Anwendung. Tabelle 3 zeigt den detaillierten Rechenweg am Beispiel der N2O-Emissionen aus der Düngung mit Wirtschafts-düngern (PF3). Neben dem Rechenweg wird in der rechten Spalte der Tabelle die Herkunft der Daten ausgewiesen. Für die ausgebrachte Güllemenge und deren Stickstoffgehalt nach Abzug der Stall- und Lagerverluste sollte ein betriebsspezifischer Wert verwendet werden. Die Wirksamkeit des Gülle-N wird in Anlehnung an den Entwurf der Düngeverordnung (DüV 2014) für die ausgebrachte Wirtschaftsdüngerart bestimmt. Daraus ergeben sich je Hektar 105 kg N-Mineraldüngeräquivalent (N-MDÄ), die mit der Gülle ausgebracht werden. Ammoniakemissionen bei der Wirtschaftsdün-ger- und Gärrestausbringung und daraus entstehende indirekte Lachgasemissionen werden der Pflanzenproduktion zugerechnet. Aus der Emissionsquelle PF1 liegen bereits die NH3-Verluste bei der Ausbringung vor. Im Beispiel sind 25 kg NH3-N-Verluste/ha bei der Ausbringung aufgetreten. Da N2O-Emissionen aus der Deposition der NH3-Verluste bereits in PF1 enthalten sind, werden die NH3-Verluste gemäß Massenbilanz von den N-MDÄ abgezogen. Für den im Boden verbleibenden düngewirksamen Stickstoff wird der laut Parameterdatei vorgeschlagene Emissionsfaktor in Höhe von 0,0135 kg N2O-N/kg N angesetzt. Dieser Emissionsfaktor fasst die direkten N2O-Emissionen in die Luft und die indirekten N2O-Emissionen durch Auswaschung zusammen. Die detaillierte Her-leitung dieses Emissionsfaktors ist im Anhang beschrieben. Nach Umrechnung des N2O-N in N2O und Anwendung des Umrechnungsfaktors GWP100 von N2O in CO2e werden in diesem Beispiel in PF3 502 kg CO2e/ha durch N2O-Emissionen aus der Düngung mit Wirtschaftsdüngern verursacht.
Berechnungsstandard für einzelbetriebliche Klimabilanzen (BEK) in der Landwirtschaft
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Tab. 3: Berechnungsbeispiel für die Treibhausgasquelle PF3 „N2O-Emissionen aus der Düngung mit Wirtschafts- düngern“ in der Pflanzenproduktion (Beispiel Rindergülle)
Rechenschritt Wert Einheit Datenherkunft
Ausgebrachte Wirtschaftsdüngermenge 35,00 m3/ha Betrieb
Stickstoffgehalt des Wirtschaftsdüngers 5,00 kg N/m3 Betrieb
= Ausgebrachter Wirtschaftsdünger-N 175,00 kg N/ha Ergebnis
∙ Mineraldüngerwirksamkeit des ausgebrachten Wirtschaftsdünger-N 60,00 % DüV
= MDÄ des ausgebrachten Wirtschaftsdünger-N 105,00 kg N/ha Ergebnis
– NH3 Ausbringungsverluste 25,48 kg NH3-N/ha PF 1
= düngewirksamer Wirtschaftsdünger-N 79,52 kg N/ha Ergebnis
N2O EF für düngewirksamen Wirtschaftsdünger-N 0,0135 kg N2O-N/kg N Parameterdatei
Umrechnungsfaktor 1,57 kg N2O/kg N2O-N Parameterdatei
Umrechnungsfaktor GWP100 298,00 kg CO2e/kg N2O Parameterdatei
= CO2e 502,26 kg CO2e/ha Ergebnis
DüV = Düngeverordnung; EF = Emissionsfaktor; GWP = Treibhausgaspotenzial; MDÄ = Mineraldüngeräquivalent; WD = Wirtschaftsdünger
In Tabelle 4 sind am Beispiel der Silomaiserzeugung die berechneten Treibhausgasemissionen für die einzelnen Quellen aufgeführt. Die dazu vorgenommenen Rechenoperationen sind in dem Berechnungsbeispiel zum Silomaisanbau (siehe Tab. 1) einzusehen. Ergänzende Erläuterungen zu einzelnen Treibhausgasquellen der Pflanzenproduktion finden sich im Anhang.
Tab. 4: Treibhausgasemissionen am Beispiel Silomaisanbau (13.500 kg/ha TM-Ertrag, 35 m3/ha Rindergülle)
Emissionsart und -quelle Wertkg CO2e/ha
Direkte und indirekte Treibhausgasemissionen aus dem Feld
PF1: N2O-Emissionen aus NH3-Verlusten bei der Düngung mit Wirtschaftsdüngern 119,21
PF2: N2O-Emissionen aus NH3-Verlusten bei Düngung mit Mineraldüngern 0,84
PF3: N2O-Emissionen aus der Düngung mit Wirtschaftsdüngern 502,26
PF4: N2O-Emissionen aus der Düngung mit Mineraldüngern 112,55
PF5: N2O-Emissionen aus Ernte- und Wurzelrückstanden, Nebenprodukten 131,31
PF6: N2O-Emissionen aus anzurechnendem N aus organischer Düngung des Vorjahres 0,00
PF7: CO2-Feldemissionen aus Kalk- und Harnstoffdüngung 158,00
PF8: CO2-Emissionen aus Humusabbau bzw. -aufbau der angebauten Fruchtart 2.936,00
PF9: N2O-Emissionen aus dem Humusabbau der angebauten Fruchtart 505,29
PF10: CO2-Emissionen bei Grünland bzw. Ackerlandumwandlung 0,00
PF11: N2O-Emissionen bei Grünlandumwandlung in Ackerland 0,00
PF12: CO2e-Emissionen aus Humusabbau bei der Bewirtschaftung organischer Böden 0,00
PF1 bis PF12: Summe Treibhausgasemissionen aus dem Feld 4.465,46
Fortsetzung der Tabelle nächste Seite
Berücksichtigte Treibhausgasquellen
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Emissionsart und -quelle Wertkg CO2e/ha
Vorgelagerte Treibhausgasemissionen aus dem Betriebsmitteleinsatz
PB1: CO2e-Emissionen aus Mineraldüngereinsatz 253,40
PB2: CO2e-Emissionen für düngewirksame Nährstoffe aus Wirtschaftsdüngereinsatz 701,40
PB3: CO2e-Emissionen aus Nährstofflieferung der Vorfrucht und Beweidung 137,76
PB4: CO2e-Emissionen aus Saatguteinsatz 53,25
PB5: CO2e-Emissionen aus Pflanzenschutzmitteleinsatz 33,27
PB6: CO2e-Emissionen aus Energiebereitstellung und -konversion 360,00
PB7: CO2e-Emissionen aus Maschinenherstellung 106,80
PB1 bis PB7: Summe Treibhausgasemissionen aus Betriebsmitteleinsatz 1.645,88
P = Pflanze; F = Feld; B = Betriebsmitteleinsatz
3.2 Treibhausgasquellen in der TierproduktionFür die Tierhaltung (T) werden in Tabelle 5 die Quellen für die direkten und indirekten THG-Emissionen aus Wirtschaftsdünger (Index „W“) sowie für die vorgelagerten Emissionen aus dem Betriebsmitteleinsatz (Index „B“) aufgeführt. Die Zahlen kennzeichnen die laufende Nummer der Emissionsquelle.
Tab. 5: Treibhausgasquellen in der Tierproduktion
Lfd. Nr. Emissionsart und -quelle
Direkte und indirekte Treibhausgasemissionen aus Wirtschaftsdünger und enterischer Fermentation inkl. treibhausgasrelevanter NH3-Emissionen
TW1 NH3-Emissionen aus Stall/befestigtem Auslauf
TW2 NH3-Emissionen aus Wirtschaftsdüngerlager
TW3 NH3-Emissionen aus Weidehaltung
TW4 N2O-Emissionen aus Stall und Wirtschaftsdüngerlager
TW5 N2O-Emissionen aus Weidehaltung
TW6 CH4-Emissionen aus Wirtschaftsdüngerlager
TW7 CH4-Emissionen aus Ausscheidungen auf der Weide
TW8 CH4-Emissionen aus enterischer Fermentation
Vorgelagerte Treibhausgasemissionen aus dem Betriebsmitteleinsatz
TB1 CO2e-Emissionen aus Tierzugängen
TB2 CO2e-Emissionen aus Kraftfuttermittelbereitstellung
TB3 CO2e-Emissionen aus Grundfuttermittelbereitstellung
TB4 CO2e-Emissionen aus Mineralfutterbereitstellung
TB5 CO2e-Emissionen aus Einstreubereitstellung
TB6 CO2e-Emissionen aus Wassereinsatz (Tränke, Reinigung)
TB7 CO2e-Emissionen aus Energiebereitstellung und -konversion
TB8 CO2e-Emissionen aus Maschinenherstellung
T = Tierhaltung; W = Wirtschaftsdünger; B = Betriebsmitteleinsatz
Berechnungsstandard für einzelbetriebliche Klimabilanzen (BEK) in der Landwirtschaft
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Für die Tierproduktion sind im Berechnungsbeispiel zur Milchviehhaltung für alle Treibhaus-gasquellen die einzelnen Rechenschritte nachzuvollziehen (https://www.ktbl.de/fileadmin/user_upload/Allgemeines/Download/BEK/Rechenbeispiel-Milchvieh.xls). Dort befinden sich auch wei-tere Hinweise zur Fundstelle der benötigten Daten und deren Anwendung. Tabelle 6 zeigt den detaillierten Rechenweg am Beispiel der CO2e-Emissionen aus dem Energieeinsatz (TB7). Neben dem Rechenweg wird in der rechten Spalte der Tabelle die Herkunft der Daten ausgewiesen. Den Stromverbrauch von 320 kWh/Kuh kann der Landwirt aus der Jahresstromabrechnung ermitteln. Er bezieht herkömmlichen Strom und verwendet deshalb den Emissionsfaktor für den deutschen Strommix aus der Parameterdatei. Für die Futtervorlage und Reinigungsarbeiten werden zusätzlich jährlich 30 l Diesel/Kuh benötigt. Der Dieselverbrauch für die Erzeugung des Grundfutters vom Anbau bis zur Einlagerung wird bereits bei der Pflanzenproduktion berücksichtigt und darf hier nicht noch einmal eingerechnet werden. Der Emissionsfaktor für den Dieselverbrauch besteht aus zwei Komponenten: Erstens werden bei der Herstellung des Diesels Treibhausgasemissionen verur-sacht und zweitens entstehen Emissionen bei dessen Verbrennung. Aus praktischen Gründen wer-den im BEK beide Positionen zusammengefasst und dem Betriebsmitteleinsatz zugeschlagen. Beide Positionen zusammen betragen laut Emissionsfaktoren in der Parameterdatei 3 kg CO2e/l Dieselver-brauch. In der Summe betragen die Treibhausgasemissionen aus dem Energieeinsatz somit 265 kg CO2e/Kuh.
Tab. 6: Berechnungsbeispiel für die Treibhausgasquelle TB7 „CO2e-Emissionen aus Energieeinsatz“
Rechenschritt Wert Einheit Datenherkunft
Strom
Stromverbrauch 320,00 kWh/Kuh Betrieb
∙ Emissionsfaktor Strommix D 0,55 kg CO2e/kWh Parameterdatei
= CO2e Strom 174,72 kg CO2e/Kuh Ergebnis
Diesel
Dieselverbrauch 30,00 l Diesel/Kuh Betrieb
∙ Emissionsfaktor Diesel 3,00 kg CO2e/l Diesel Parameterdatei
= CO2e Diesel 90,00 kg CO2e/Kuh Ergebnis
= CO2e Energieeinsatz (Strom + Diesel) 264,72 kg CO2e/Kuh Ergebnis
Berücksichtigte Treibhausgasquellen
13
In Tabelle 7 sind am Beispiel der Milcherzeugung die berechneten Treibhausgasemissionen für die einzelnen Quellen aufgeführt. Die Rechenschritte sind im entsprechenden Beispiel einzusehen. Ergänzende Erläuterungen zu einzelnen Treibhausgasquellen der Tierproduktion befinden sich im Anhang.
Tab. 7: Treibhausgasemissionen am Beispiel Milcherzeugung (9.200 kg ECM/(Kuh ∙Jahr))
Emissionsart- und Quelle Wert kg CO2e/Kuh
Direkte und indirekte Treibhausgasemissionen aus Wirtschaftsdünger und enterischer Fermentation
TW1: NH3-Emissionen aus Stall/planbefestigtem Auslauf 78,53
TW2: NH3-Emissionen aus Wirtschaftsdüngerlager 14,14
TW3: NH3-Emissionen aus Weidehaltung 4,50
TW4: N2O-Emissionen aus Stall und Wirtschaftsdüngerlager 117,21
TW5: N2O-Emissionen aus Weidehaltung 134,21
TW6: CH4-Emissionen aus Wirtschaftsdüngerlager 922,05
TW7: CH4-Emissionen aus Ausscheidungen auf der Weide 6,21
TW8: CH4-Emissionen aus enterischer Fermentation 3.574,54
TW1 bis TW8: Summe THG aus Wirtschaftsdünger und enterischer Fermentation 4851,37
Vorgelagerte Treibhausgasemissionen aus dem Betriebsmitteleinsatz
TB1.1: CO2e-Emissionen aus Tierzugängen 1.221,44
TB1.2: CO2e-Emissionen aus Bestandsveränderungen -60,15
TB2.1: CO2e-Emissionen aus selbsterzeugtem Kraftfuttermittel 490,00
TB2.2: CO2e-Emissionen aus zugekauftem Kraftfuttermittel 1.398,68
TB3.1: CO2e-Emissionen aus selbsterzeugtem Grundfuttermittel 1.800,00
TB3.2: CO2e-Emissionen aus zugekauftem Grundfuttermittel 225,00
TB4: CO2e-Emissionen aus Mineralfutterbereitstellung 75,00
TB5: CO2e-Emissionen aus Einstreubereitstellung 110,17
TB6: CO2e-Emissionen aus Wasserbereitstellung 8,00
TB7: CO2e-Emissionen aus Energiebereitstellung und Konversion 264,72
TB8: CO2e-Emissionen aus Maschinenherstellung 26,55
TB1 bis TB8: Summe THG aus Betriebsmitteleinsatz 5.559,41
T = Tierhaltung; W = Wirtschaftsdünger; B = Betriebsmitteleinsatz
Berechnungsstandard für einzelbetriebliche Klimabilanzen (BEK) in der Landwirtschaft
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3.3 Treibhausgasquellen in der Energiegewinnung aus BiogasIn der Biogasproduktion (BG) werden die in Tabelle 8 aufgeführten direkten und indirekten Treib-hausgasemissionen (Index „A“) sowie die vorgelagerten Emissionen aus dem Betriebsmitteleinsatz (Index „B“) berücksichtigt. Die Zahlen kennzeichnen die laufende Nummer der Emissionsquellen.
Tab. 8: Treibhausgasquellen bei der Energiegewinnung aus Biogas
Lfd. Nr. Emissionsart und -quelle
Direkte und indirekte Treibhausgasemissionen aus der Biogasanlage
BGA1 CH4-Emissionen aus Vorgrube bzw. Wirtschaftsdüngerlagerung an der Biogasanlage
BGA2 CH4-Emissionen aus Gärbehältern
BGA3 CH4-Emissionen aus Gärrestlagern
BGA4 CH4-Emissionen aus BHKW-Schlupf oder Biomethanaufbereitung
BGA5 N2O-Emissionen aus Vorgrube bzw. Wirtschaftsdüngerlagerung an der Biogasanlage
BGA6 NH3-Emissionen aus Vorgrube bzw. Wirtschaftsdüngerlagerung an der Biogasanlage
BGA7 N2O-Emissionen aus Gärrestlagern
BGA8 NH3-Emissionen aus Gärrestlagern
Vorgelagerte Treibhausgasemissionen aus dem Betriebsmitteleinsatz
BGB1 CO2e-Emissionen aus Maschinenherstellung
BGB2 CO2e-Emissionen aus Biogasanlagenherstellung
BGB3 CO2e-Emissionen aus Energiebereitstellung und -konversion
BGB4 CO2e-Emissionen aus Motoröleinsatz
BGB5 CO2e-Emissionen aus Substratproduktion
BG = Biogasproduktion; A = Anlage; B = Betriebsmitteleinsatz
Im Berechnungsbeispiel sind für alle Emissionsquellen der Energiegewinnung aus Biogas die ein-zelnen Rechenschritte nachvollziehbar aufgeführt (https://www.ktbl.de/fileadmin/user_upload/All-gemeines/Download/BEK/Rechenbeispiel-Biogas.xls). Dort befinden sich auch weitere Hinweise zur Fundstelle der benötigten Daten und deren Anwendung. Tabelle 9 zeigt den detaillierten Rechen-weg am Beispiel der N2O-Emissionen aus dem Gärrestlager (BGA7). Neben dem Rechenweg wird in der rechten Spalte der Tabelle die Datenherkunft ausgewiesen. Die mit den Substraten in die Anla-ge eingebrachte Stickstoffmenge bildet die Grundlage für die Berechnung der N2O-Emissionen aus dem Gärrestlager. Nach den Grundsätzen der Massenbilanz werden die in BGA5 und BGA6 ermittel-ten Stickstoffverluste von der eingebrachten Stickstoffmenge abgezogen. Es wird davon ausgegan-gen, dass im Gärbehälter keine Stickstoffverluste auftreten. Die verbleibende Stickstoffmenge wird mit dem Emissionsfaktor aus der Parameterdatei multipliziert. Im Beispiel wird der Gärrest in einem offenen Behälter gelagert, sodass der Emissionsfaktor laut Parameterdatei 0,005 kg N2O-N/kg N beträgt. Die Treibhausgasbelastung durch die offene Gärrestlagerung beträgt in der Abrechnungs-periode also 87.152 kg CO2e.
Berücksichtigte Treibhausgasquellen
15
Tab. 9: Berechnungsbeispiel für die Treibhausgasquelle BGA7 „N2O-Emissionen aus dem Gärrestlager“
Rechenschritt Wert Einheit Datenherkunft
N-Menge in Rindergülle bei Anlieferung 11.668,80 kg N BA5
– N-Verluste durch N2O-Emissionen aus Vorlager 5,83 kg N2O-N BA5
– N-Verluste durch NH3-Emissionen aus Vorlager 9,80 kg NH3-N BA6
= N-Menge bei Eintritt der Gülle in den Gärbehälter 11.653,16 kg N Ergebnis
Maissilage Menge bei Anlieferung 5.500,00 t FM Betrieb
∙ N-Gehalt in Maissilage 4,655 kg N/t FM Betrieb, DüV
= N-Menge bei Eintritt in den Gärbehälter 25.602,50 kg N Ergebnis
= N-Menge Gesamt bei Eintritt ins Gärrestlager 37.255,66 kg N Ergebnis
∙ N2O-N-Emissionsfaktor für Gärrestlager: 0,005 kg N2O-N/kg N Parameterdatei
= N2O-N-Emissionen aus dem Gärrestlager 186,28 kg N2O-N Ergebnis
∙ Faktor für Umrechnung von N2O-N in N2O 1,57 kg N2O/kg N2O-N Parameterdatei
∙ Umwandlungsfaktor GWP100 298,00 kg CO2e/kg N2O Parameterdatei
= CO2e 87.152,17 kg CO2e Ergebnis
GWP = Treibhauspotenzial
In Tabelle 10 sind für die Biogaserzeugung die berechneten Treibhausgasemissionen für die einzelnen Quellen aufgeführt. Die Rechenschritte sind der Beispielrechnung zu entnehmen. Ergän-zende Erläuterungen zu einzelnen Treibhausgasquellen der Energiegewinnung aus Biogas finden sich im Anhang.
Tab. 10: Treibhausgasemissionen der Biogaserzeugung
Emissionsart und -quelle Wertkg CO2e
BGA1: CH4-Emissionen aus Vorgrube oder Wirtschaftsdünger-Vorlagerung 11.757
BGA2: CH4-Emissionen aus Gärbehältern 98.829
BGA3: CH4-Emissionen aus Gärrestlagern 81.011
BGA4: CH4-Emissionen aus BHKW-Schlupf oder Biomethanaufbereitung 97.841
BGA5: N2O-Emissionen aus Vorgrube oder Wirtschaftsdünger-Vorlagerung 2.730
BGA6: NH3-Emissionen aus Vorgrube oder Wirtschaftsdünger-Vorlagerung 46
BGA7: N2O-Emissionen aus Gärrestlagern 87.152
BGA8: NH3-Emissionen aus Gärrestlagern 5.491
BGA1 bis BGA8: Summe THG aus Anlage-Emissionen 384.856
BGB1: THG-Emissionen aus Maschinenherstellung 1.682
BGB2: THG-Emissionen aus Biogasanlagenherstellung 37.500
BGB3: THG-Emissionen aus Energiebereitstellung und Konversion 156.400
BGB4: THG-Emissionen aus Motorölverbrauch 3.624
BGB5:THG-Emissionen aus der Substratbereitstellung 1.000.374
BGB1 bis BGB5: Summe THG aus Betriebsmitteleinsatz 1.016.776
BG = Biogasproduktion; A = Anlage; B = Betriebsmitteleinsatz
Berechnungsstandard für einzelbetriebliche Klimabilanzen (BEK) in der Landwirtschaft
16
4 Aufteilung der entstandenen Treibhausgasemissionen auf Haupt- und Nebenprodukte
In der landwirtschaftlichen Erzeugung fallen neben dem Hauptprodukt in der Regel auch Neben-produkte an. Beispielsweise wird im Getreideanbau neben dem Korn auch Stroh erzeugt und in der Milchviehhaltung fallen neben der Milch zusätzlich Fleisch und Wirtschaftsdünger an. Die in der Produktion entstandenen Treibhausgasemissionen sind auf die Haupt- und Nebenprodukte aufzu-teilen. Dazu gibt es unterschiedliche Herangehensweisen. Von Allokation spricht man, wenn die Emissionen des gesamten Prozesses nach einem bestimmten Schlüssel auf die Produkte aufgeteilt werden. Dies kann entsprechend der Produktmassen (physikalische Allokation, z. B. bei gleicher Produktionsmenge von A und B erhalten beide jeweils 50 % der Emissionen) oder auch anhand der am Markt erzielbaren Preise erfolgen (monetäre Allokation, z. B. Produkt A erzielt doppelt so hohe Erlöse wie B und entsprechend 2/3 der Emissionen angelastet).
Alternativ kann für das Nebenprodukt eine Emissionsgutschrift erteilt werden, und zwar in Höhe derjenigen Emissionen, die für die gleiche Menge des Nebenproduktes aus einem alternativen Produktionsverfahren anfallen würden (z. B. Emissionsgutschrift für Fleisch aus der Milchviehhal-tung entsprechend der Emissionen, die in der Fleischrinderhaltung entstehen würden). Die Treib-hausgasbelastung für das Hauptprodukt errechnet sich bei dieser sogenannten Ersatzwertmethode aus der Differenz aus verursachten Treibhausgasemissionen und Treibhausgasgutschriften für die Nebenprodukte. Dieser Ansatz wird im BEK angewendet. Er ist unabhängig von schwankenden Marktpreisen und reduziert zudem den Aufwand in der Datenerhebung.
In Tabelle 11 sind die Nebenprodukte (Index „N“) aufgeführt, für die im Pflanzenbau (P), in der Tierproduktion (T) und bei der Biogaserzeugung (B) die Emissionsgutschriften angewendet werden. Die Zahlen kennzeichnen jeweils die laufende Nummer der Gutschrift.
Tab. 11: Treibhausgasgutschriften für Nebenprodukte (Beispiel Micherzeugung)
Lfd. Nr. Emissionsart und -quelle
Pflanzenproduktion – Gutschriften bei der angebauten Fruchtart für
PN1 CO2-Bindung durch Humusaufbaupotenzial der Nebenprodukte (Stroh, Kraut)
PN2 CO2e-Ersatzwert der Nährstofflieferung für die Folgefrucht (Stroh, Kraut, Vorfruchtwert)
Tierproduktion – Gutschriften bei dem erzeugenden Betriebszweig für
TN1 CO2e-Ersatzwert für die mineraldüngerwirksamen Nährstoffe im Wirtschaftsdünger
TN2 CO2-Bindung durch Humusaufbaupotenzial des Wirtschaftsdüngers
TN3 CO2e-Ersatzwert für lebend geborene Kälber
TN4 CO2e-Ersatzwert für Schlachtrinder
Biogaserzeugung: Gutschriften für
BN1 CO2e-Ersatzwert für bereit gestellte und genutzte Wärme bei Stromerzeugung
BN2 CO2e-Ersatzwert für die mineraldüngerwirksamen Nährstoffe im Gärrest
BN3 CO2-Bindung durch Humusaufbaupotenzial des Gärrestes
Aufteilung der entstandenen Treibhausgasemissionen auf Haupt- und Nebenprodukte
17
Tab. 12: Berechnungsbeispiel für die Treibhausgasgutschrift eines Nebenproduktes (Beispiel TN4 „THG-Gutschrift für Schlachtkühe“)
Rechenschritt Wert Einheit Datenherkunft
Schlachtkühe (Lebendgewicht) 172,20 kg LG/Kuh Betrieb
∙ Ausschlachtung 0,51 kg SG/kg LG Betrieb
= Schlachtkühe (Schlachtgewicht) 87,82 kg SG/Kuh Ergebnis
∙ Gutschrift SG Rinder 12,39 kg CO2e/kg SG Parameterdatei
= CO2e Gutschrift 1.088,11 kg CO2e/Kuh Ergebnis
LG = Lebendgewicht; SG = Schlachtgewicht
Im Berechnungsbeispiel sind für alle Nebenprodukte die einzelnen Rechenschritte zur Ermitt-lung der Treibhausgasgutschriften nachvollziehbar dargestellt (https://www.ktbl.de/fileadmin/user_upload/Allgemeines/Download/BEK/Rechenbeispiel-Milchvieh.xls). Dort befinden sich auch weitere Hinweise zur Fundstelle der benötigten Daten und deren Anwendung. Tabelle 12 zeigt den detaillierten Rechenweg der Gutschrift für das Nebenprodukt „Schlachtkuh“ in der Milcher-zeugung. Im Beispiel sind je durchschnittlich gehaltener Kuh 172,2 kg Lebendgewicht (LG) in die Schlachtung gegeben worden (Ausschlachtung bei Schlachtkühen 51 % gegenüber 56 % beim Schlachtrind). Der Wert errechnet sich aus der Anzahl der geschlachteten Milchkühe multipli-ziert mit dem „Gewicht einer Schlachtkuh“ geteilt durch die Anzahl durchschnittlich gehaltener Milchkühe. Nach Abzug der Schlachtverluste verbleiben 88 kg Schlachtgewicht (SG) je Kuh. Laut Parameterdatei beträgt der Vorleistungswert (sogenannter THG-Rucksack) für die Färsenerzeugung 6,94 kg CO2e/kg Lebendgewicht. Überträgt man diesen THG-Rucksack auf die Rindfleischer-zeugung mit einer Ausschlachtung von 56 % ergibt sich daraus ein Emissionsersatzwert von 12,39 kg CO2e/kg Schlachtgewicht. Die Gutschrift für das Nebenprodukt Schlachtkuh beträgt im Beispiel demzufolge 1.088 kg CO2e/Kuh.
Ergänzende Erläuterungen zu einzelnen Treibhausgasgutschriften für Nebenprodukte finden sich im Anhang.
Berechnungsstandard für einzelbetriebliche Klimabilanzen (BEK) in der Landwirtschaft
18
5 Treibhausgasflüsse zwischen Produktionsverfahren, Umgang mit Nebenprodukten und Bewertung von Humus-C-Veränderungen
Landwirtschaftliche Produkte werden häufig innerhalb eines Betriebes oder zwischen verschiede-nen Betrieben von einem Betriebszweig an einen anderen weitergegeben. In diesen Fällen ist es wichtig, dass sie beim abgebenden und aufnehmenden Betriebszweig mit den gleichen Treibhaus-gasemissionen bewertet werden. Bei Hauptprodukten betrifft das zum Beispiel das Futter. Die er-mittelten Treibhausgasemissionen je kg Weizen oder Maissilage müssen bei einer Verfütterung in der Tierhaltung dort in gleicher Höhe beim Betriebsmitteleinsatz einfließen, wie sie in der Pflan-zenproduktion veranschlagt werden.
Bei den Nebenprodukten treten ebenfalls eine Reihe solcher Verknüpfungen zwischen den Pro-duktionsverfahren auf. Abbildung 2 gibt einen Überblick über relevante Treibhausgasverknüpfun-gen verschiedener Produktionsverfahren.
THG-Gutschriften THG-Belastungen
Tierproduktion TN1:CO2e-Ersatzwert für die düngerwirksamen Nähr-stoffe im Wirtschaftsdünger
Pflanzenproduktion PB2:CO2e-Emissionen für düngewirksame Nährstoff-lieferung aus Wirtschaftsdüngereinsatz
Tierproduktion TN3:CO2e-Ersatzwert für lebend geborene Kälber
Tierproduktion TB1:CO2e-Emissionen aus Tierzugängen
Biogasproduktion BN1:CO2e-Ersatzwert für bereitgestellte und genutzte Wärme bei Stromerzeugung
Tierproduktion TB7:CO2e-Emissionen aus Energiebereitstellung und -konversion
Pflanzenproduktion PN2:CO2e-Ersatzwert der Nährstofflieferung für die Folgefrucht (Stroh, Kraut, Vorfruchtwert)
Pflanzenproduktion PB3:CO2e-Emissionen für düngewirksame Nährstoff-lieferung der Vorfrucht und Ausscheidungen auf der Weide
Abb. 2 : Beispiele für Verknüpfungen zwischen Produktionsverfahren
Wird zum Beispiel Wirtschaftsdünger vom Produktionsverfahren Milchviehhaltung an das Produktionsverfahren Silomaisanbau abgegeben, ist sicherzustellen, dass die Nährstofflieferung des Wirtschaftsdüngers in beiden Produktionsverfahren gleich bewertet wird. Im Falle der Gülle wird deren Mineraldüngeräquivalent ermittelt und es werden die für die gleiche Düngewirkung ansonsten in der Mineraldüngerproduktion anfallenden Emissionen errechnet. Der Betriebszweig Milchvieh erhält eine Gutschrift unter TN1 und die Pflanzenproduktion eine Emissionsbelastung in gleicher Höhe unter PB2. Die Bewertung der Nährstoffflüsse ermöglicht einen Vergleich von Produktionsverfahren mit unterschiedlichen Düngungsvarianten, der die Grundlage für gezielte Beratungsempfehlungen darstellt.
Humusveränderungen, z. B. durch den Anbau von Kulturpflanzen (siehe PF8) sowie durch die Zufuhr von Nebenernteprodukten (siehe PN1) und organischen Düngern (siehe TN2 und BN3), wer-den in der Treibhausgasberechnung mit berücksichtigt. Sie machen einen erheblichen Anteil an
Treibhausgasflüsse zw. Produktionsverfahren, Umgang mit Nebenprodukten und Bewertung von Humus-C
19
den Gesamtemissionen aus und können vom Landwirt durch die Fruchtfolgegestaltung beeinflusst werden. Nach Ansicht der Arbeitsgruppe BEK ist die Bewertung der Humus-C-Veränderungen für eine sachgerechte Bewertung der Treibhausgasemissionen notwendig, auch um Nutzungsalterna-tiven von Nebenernteprodukten zur Humusreproduktion oder zur energetischen Verwertung (hier insbesondere die Getreidestrohverbrennung) umfassend bewerten zu können. Für das Humusauf-baupotenzial von organischem Material (VDLUFA 2014) erhält der abgebende Prozess Gutschriften. Dem Pflanzenbau werden somit bei der Weitergabe von Stroh entsprechende CO2e gutgeschrieben, genauso wie der Tierhaltung für das Humusaufbaupotenzial der Wirtschaftsdünger (Abb. 3). Diese Gutschrift ist unabhängig davon, ob Stroh oder Wirtschaftsdünger auf der Fläche des Pflanzenbaus ausgebracht werden oder den Betrieb verlassen. Folglich zeigt der aus der Emissionsbilanz errech-nete CO2e-Fußabdruck eines pflanzenbaulichen Produktes nicht, in welchem Maße die Humusbi-lanz des Bodens ausgeglichen ist. Aus diesem Grund sollte bei allen Bilanzierungen pflanzenbau-licher Verfahren der Humussaldo des Bodens mit ausgewiesen werden. Ist der Humussaldo stark
Abb. 3: Treibhausgasbewertung von Humus-C-Veränderungen im BEK
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Legende:
+ CO2-Belastung, resp.
CO2-Bindung im Boden
- CO2-Gutschrift, resp.
CO2-Freisetzung im Boden
* Bestimmung der Humus-C-Veränderungen erfolgt nach VDLUFA Standpunkt 2014.
Berechnungsstandard für einzelbetriebliche Klimabilanzen (BEK) in der Landwirtschaft
20
negativ, geht also Humuskohlenstoff in erheblichem Maße verloren, so ist ein Produktionsverfah-ren nicht nachhaltig. Der Humussaldo des Bodens muss im Rahmen einer Fruchtfolge ausgeglichen werden. Abbildung 3 zeigt das Schema der Treibhausgasbewertung von Humus-C-Veränderungen nach BEK.
Humus-C-Flüsse werden mit ihrem CO2-Potenzial bewertet (Faktor 3,67 kg CO2/kg Humus-C). Die Humus-C-Mengen werden nach VDLUFA (2014) ermittelt. Bereitsteller bzw. Erzeuger von Humus-C erhalten eine CO2-Gutschrift; Abnehmer von Humus-C bzw. Verursacher von Humus-C-Abbau werden mit dem CO2-Potenzial des Humus-C belastet.
Beispielhafte Darstellung der Humusbewertung:a) Weizenanbau führt im Boden zu einem Humus-C-Abbau. Als Verursacher dieses Abbaus wird
der Weizen mit dem CO2-Potenzial belastet und der Boden als Bereitsteller des Humuskohlen-stoffs erhält die Gutschrift.
b) Der Weizen liefert als Nebenprodukt Stroh und damit Humus-C. Der Weizen als Erzeuger des Strohs erhält folglich die Gutschrift, und zwar unabhängig davon, was mit dem Stroh anschlie-ßend geschieht. Die Lastschrift erhält in jedem Fall der Abnehmer. Bei einer Strohdüngung ist der Boden Abnehmer und erhält die Lastschrift. Bei einer Strohabfuhr ist das CO2-Potenzial des Humuskohlenstoffs im „CO2-Rucksack“ des Strohs enthalten und gelangt so als Lastschrift zum aufnehmenden Verfahren, zum Beispiel als Einstreu für die Milchviehhaltung.
c) Die Milchviehhaltung wird mit dem „THG-Rucksack“ des Strohs belastet. Sie erzeugt als Ne-benprodukt Wirtschaftsdünger, der Humus-C enthält. Als Erzeuger bzw. Bereitsteller dieses Hu-muskohlenstoffs erhält die Milchviehhaltung die Gutschrift. Die Lastschrift erhält in jedem Fall der Abnehmer. Bei einer Abgabe des Wirtschaftsdüngers an eine Biogasanlage erfolgt die Last-schrift mit dem „CO2-Rucksack“ bei der Biogasanlage. Bei direkter Ausbringung auf die Fläche erfolgt die Lastschrift beim Boden. Damit ist der Kreislauf geschlossen und kann wieder mit „a)“ beginnen.
d) Für die Darstellung des Humussaldos des Bodens werden nach VDLUFA (2014) der Humusabbau oder der Humusaufbau der angebauten Kultur und das Humusaufbaupotenzial der aufgebrach-ten Nebenprodukte und Wirtschaftsdünger miteinander verrechnet.
Ermittlung des produktbezogenen CO2-Fußabdrucks
21
6 Ermittlung des produktbezogenen CO2-Fußabdrucks
Die Treibhausgasberechnung nach BEK erfolgt aus praktischen Gründen zunächst tier- bzw. flä-chenbezogen. Zur Beurteilung der einzelbetrieblichen Klimaeffizienz in dem jeweiligen Produkti-onsverfahren werden die THG-Emissionen auf die erzeugte Produkteinheit bezogen (sogenannter CO2-Fußabdruck). Tabellen 13 bis 15 zeigen den CO2-Fußabdruck der Berechnungsbeispiele.
Tab. 13: CO2-Fußabdruck der Maissilageerzeugung (13,5 t/ha Trockenmasseertrag)
Wert Einheit
Direkte und indirekte Treibhausgasemissionen aus dem Feld 4.465,46 kg CO2e/ha
Vorgelagerte Treibhausgasemissionen aus dem Betriebsmitteleinsatz 1.645,88 kg CO2e/ha
Treibhausgasgutschriften für Nebenernteprodukte 0 kg CO2e/ha
Treibhausgasemissionen für das Hauptprodukt 6.111,34 kg CO2e/ha
Trockenmasseertrag Hauptprodukt 13.500 kg TM/ha
CO2-Fußabdruck 0,453 kg CO2e/kg TM
Humussaldo -380,00 kg Humus-C/ha
Bei der Maissilageerzeugung fallen keine Gutschriften für Nebenernteprodukte an. Die Treib- hausgasemissionen aus dem Feld und dem Betriebsmitteleinsatz sind in voller Höhe der erzeugten Maissilage anzulasten. Bei 13.500 kg Trockenmasseertrag/ha und 6.111 kg CO2e/ha beläuft sich der CO2-Fußabdruck auf 0,45 kg CO2e/kg Trockenmasse in der Maissilage.
Trotz Einsatz von 35 m3 Rindergülle hat der Maisanbau im Beispiel einen negativen Humus- saldo in Höhe von 380 kg Humus-C/ha zu verzeichnen. Dieser negative Humussaldo deutet auf einen Humusabbau im Boden und damit einhergehende Kohlenstoffverluste in die Atmosphäre hin. Um den Humussaldo auszugleichen, muss dem Boden in der Fruchtfolge ergänzend organische Substanz zugeführt werden. Die aus den Humus-C-Veränderungen resultierenden Treibhausgas-emissionen sind im CO2-Fußabdruck bereits berücksichtigt.
Tab. 14: CO2-Fußabdruck der Milcherzeugung (9.200 kg ECM/(Kuh ∙ Jahr))
Wert Einheit
Treibhausgasemissionen aus Wirtschaftsdünger und enterischer Fermentation 4.851,37 kg CO2e/Kuh
Vorgelagerte Treibhausgasemissionen aus dem Betriebsmitteleinsatz 5.559,41 kg CO2e/Kuh
Treibhausgasgutschriften für Nebenprodukte 2.577,86 kg CO2e/Kuh
Treibhausgasemissionen für das Hauptprodukt (Milch) 7.832,92 kg CO2e/Kuh
Milchleistung 9.200,00 kg ECM/Kuh
CO2-Fußabdruck 0,851 kg CO2e/kg ECM
Berechnungsstandard für einzelbetriebliche Klimabilanzen (BEK) in der Landwirtschaft
22
Bei der Milcherzeugung fallen regelmäßig Nebenprodukte an. Im Beispiel sind für die Neben-produkte Kalb, Schlachtkuh und Wirtschaftsdünger insgesamt 2.578 kg CO2e/Kuh von den angefal-lenen Treibhausgasemissionen abzuziehen. Die verbleibenden 7.833 kg CO2e/Kuh sind der Milch- erzeugung anzulasten und verursachen bei 9.200 kg Milchleistung einen CO2-Fußabdruck von 0,85 kg CO2e/kg Milch.
Tab. 15: CO2-Fußabdruck der Stromerzeugung aus Biogas
Wert Einheit
Treibhausgasemissionen aus der Anlage 384.856 kg CO2e
Treibhausgasemissionen aus Betriebsmitteleinsatz 1.215.982 kg CO2e
Treibhausgasgutschrift für Nebenprodukte 707.377 kg CO2e
THG-Emissionen für das Hauptprodukt 893.461 kg CO2e
Eingespeiste Strommenge 2.500.000 kWh
CO2-Fußabdruck 0,357 kg CO2e/kWh
Bei der Energiegewinnung aus Biogas werden neben Strom als Nebenprodukte Wärme und Gärreste erzeugt. Die Treibhausgas-Gutschrift für diese beiden Nebenprodukte beträgt im Beispiel 707.377 kg CO2e. Für die Stromerzeugung verbleiben 893.461 kg CO2e. Bei 2,5 Mio. kWh Strom- einspeisung beläuft sich der CO2-Fußabdruck auf 0,357 kg CO2e/kWh Strom.
Anleitung zum Gebrauch der Parameterdatei
23
7 Anleitung zum Gebrauch der Parameterdatei
Die Parameterdatei umfasst Emissionsfaktoren für die Treibhausgasbilanzierung und Begleitwerte, die für die Berechnung von Treibhausgasbilanzen benötigt werden. Sie kann als webbasierte Da-tenbank über die KTBL-Homepage kostenfrei genutzt werden.
Die Abfrage wird in der BEK-Parameterdatei mehrstufig durchgeführt (Abb. 4). Die erste Aus-wahlstufe beinhaltet die Hauptkategorien, zum Beispiel die Tierart „Rinder“. Die zweite Auswahl-stufe beinhaltet die Unterkategorie, zum Beispiel „Milchviehhaltung“. Die dritte Auswahlstufe bein-haltet den Prozess bzw. den Ort der Emissionsentstehung, zum Beispiel „Wirtschaftsdüngerlager“. Ab der zweiten Auswahlstufe ist es möglich, durch die Auswahl „[alle]“ die kompletten Datensätze der jeweiligen bereits getroffenen Auswahl anzeigen zu lassen. Nicht jede Auswahlkombination enthält Datensätze bis zur dritten Auswahlstufe.
Das Abfrageergebnis wird als Tabelle dargestellt und enthält im Tabellenkopf die Abfragekom-bination und in der Tabelle selbst Textfelder mit den Parametern, den Beschreibungen, dem Wert mit zugehöriger Einheit und die Datenquelle als Kurzzitat. Das Langzitat der Datenquelle kann in der Onlinedarstellung der Ergebnistabelle als Tooltip-Textfeld durch Überstreichen des Symbols hinter dem Kurzzitat angezeigt werden. Sofern weitere Informationen zu einzelnen Werten vor-liegen (z. B. ein Verweis auf dieses Dokument), werden diese über dasselbe Symbol angezeigt. Die Ergebnistabellen können als pdf-Dokument und als xlsx-Datei heruntergeladen und gespeichert werden. Neben numerischen Werten können Formeln oder die Ausdrücke „Betriebswert“, „Nähr-stoffvergleich“ oder „Anhang DüV“ als Werte der angezeigten Datensätze enthalten sein.
Abfragen können mit verschiedenen Auswahlkriterien mehrfach hintereinander durchgeführt werden. Die Ergebnistabellen werden dann untereinander dargestellt. Die Datensätze können ein-zeln, in der Auswahlkombination oder insgesamt ausgewählt und aus der Ergebnisansicht ent-fernt, (nach Ausgabe als pdf-Dokument) gedruckt oder (nach Ausgabe als xlsx-Datei) gespeichert werden.
Berechnungsstandard für einzelbetriebliche Klimabilanzen (BEK) in der Landwirtschaft
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8 Anleitung zum Gebrauch der Berechnungsbeispiele
Die Berechnungsbeispiele beziehen sich auf einzelne Produktionsverfahren und umfassen• den Pflanzenbau mit Silomais • die Tierhaltung mit Milchvieh und • die Energiegewinnung in einer Biogasanlage.
Die Berechnungen sind jeweils untergliedert: 1. Betriebsdaten2. Betriebsspezifische Emissionsfaktoren und Begleitwerte3. Allgemeingültige Emissionsfaktoren und Begleitwerte4. Dokumentation der einzelnen Rechenschritte5. Zusammenfassung der Ergebnisse
Im Folgenden wird anhand des Berechnungsbeispiels „Silomais“ der Aufbau der Beispiele erläutert.
Zu 1. BetriebsdatenTabelle 16 zeigt die Maske der Betriebsdatenerfassung für die Produktionsverfahren im Pflanzen-bau am Beispiel „Silomais“. In die gelb unterlegten Felder sind die einzelbetrieblich zu erfassenden Betriebsdaten einzugeben. Diese Daten sind den Betriebsleitern in der Regel bekannt bzw. können aus Betriebsaufzeichnungen übernommen werden.
Berechnungsstandard für einzelbetriebliche Klimabilanzen (BEK) in der Landwirtschaft
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Tab 16: Betriebsdatenerfassung im Pflanzenbau-Berechnungsbeispiel „Silomais“
Wert Einheit2015 Jahr
20 ha0 ha0 ha0 cm 0 ha0 ha
45.000 kg FM/ha 13.500 kg TM/ha
6,5 MJ NEL/kg TM0 MJ ME/kg TM0 kg FM/ha 0 kg TM/ha 0 kg FM/ha 0 kg TM/ha
35 m3 /ha5 kg N/m3
2 kg P2O5/m3
7 kg K2O/m3
0 %100 %
0 %12 kg Humus-C/m3
0 kg N/ha 0 kg N/ha
18 kg N/ha46 kg P2O5/ha
0 kg K2O/ha200 kg CaO/ha
16 kg N/ha 16 kg P2O5/ha 88 kg K2O/ha
0 kg N/ha
0 kg N/ha 0 kg P2O5/ha 0 kg K2O/ha
120 l /ha 25 kg/ha
3 l bzw. kg/ha
Durchschnittlicher Grabenwasserstand der Moorflächen
Abgefahrerene Nebenprodukte (Stroh, Kraut, Blatt)Auf dem Feld verbliebene Nebenprodukte (Stroh, Kraut, Blatt, ZW-Fruchtaufwuchs)Auf dem Feld verbliebene Nebenprodukte (Stroh, Kraut, Blatt, ZW-Fruchtaufwuchs)
Energiegehalt im HauptproduktEnergiegehalt im HauptproduktAbgefahrerene Nebenprodukte (Stroh, Kraut, Blatt)
FM-Ertrag Hauptprodukt nach Abzug der Ernteverluste (Korn, Silage, Knollen)TM-Ertrag Hauptprodukt nach Abzug der Ernteverluste (Korn, Silage, Knollen)
Treibhausgasberechnung Silomais (Vorfrucht Winterweizen, Weizenstroh eingearbeitet, keine WD zum Weizen)1. BetriebsdatenAnbau:
davon mit Untersaat davon auf Moorstandorten
Mineraldüngung:Ausgebrachter Harnstoff-N-Mineraldünger
ErntejahrAnbaufläche
Ausgebrachter AHL-N-Mineraldünger
davon auf Grünlandumbruch, Umwandlung Grünland in Ackerland davon Umwandlung Ackerland in GrünlandErträge:
Anzurechnender N
Wirtschaftsdüngung:Ausgebrachter WirtschaftsdüngerStickstoffgehalt PhosphorgehaltKaliumgehaltEinarbeitung innerhalb 1 Stunden zum Beispiel mit InjektorEinarbeitung innerhalb 4 Stunden bzw. mit Schlitztechnik auf VegetationOhne Einarbeitung auf VegetationHumus-C-Gehalt laut VDLUFA
Anzurechnender N (laut Tabelle 7 des Entwurfs der Düngeverordnung)Anzurechnendes P2O5
Anzurechnendes K2O
Anzurechnende Nährstofflieferung aus organischer Düngung des Vorjahres:Anzurechnender N (10 % des im Vorjahr ausgebrachten WD-N)Anzurechnende Nährstofflieferung aus Beweidung:
Ausgebrachte "andere"-N-MineraldüngerAusgebrachter Phosphor-MineraldüngerAusgebrachter Kalium-MineraldüngerKalkdüngung im Durchschnitt je JahrAnzurechnende Nährstofflieferung aus Vor- bzw. Zwischenfrüchten:
Anzurechnendes P2O5
Anzurechnendes K2OEnergie und Sonstiges: Dieselverbrauch einschließlich ErnteSaatgutverbrauchPflanzenschutzmittelverbrauch
Anleitung zum Gebrauch der Parameterdatei
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Zu 2. Betriebsspezifische Emissionsfaktoren und BegleitwerteDie betriebsspezifischen Emissionsfaktoren und Begleitwerte sind der Parameterdatei, dem Ent-wurf zur DüV (2014) oder dem Standpunkt zur Humusbilanzierung (VDLUFA 2014) zu entnehmen. Tabelle 17 zeigt die Werte für den Silomaisanbau im Beispielbetrieb. Damit ist die Datenerfassung für die Berechnung der Klimabilanz abgeschlossen.
Tab. 17: Betriebsspezifische Emissionsfaktoren und Begleitwerte im Berechnungsbeispiel „Silomais“
Wert Einheit Datenherkunft56 % Parameterdatei
0,26 kg NH3-N/kg NH4-N Parameterdatei
0,01 kg NH3-N/kg NH4-N Parameterdatei
60 % DüV
0,22 kg TMWR/kg TME Parameterdatei0,0070 kg N/kg TM Parameterdatei0,0000 kg N/kg FM DüV
800 kg Humus-C/ha Humusbilanz0,00 kg Humus-C/ha Humusbilanz
0,00 kg CO2e/ha Paramaterdatei2,13 kg CO2e/kg Paramaterdatei
0,00 kg Humus-C/kg FM Humusbilanz
0,00 kg N/ha DüV0,00 kg P2O5/ha DüV0,00 kg K2O/ha DüV
2. Betriebsspezifische Emissionsfaktoren und BegleitwertePF1: N2O-Emissionen aus NH3-Verlusten bei der Düngung mit Wirtschaftsdüngern
NH4-Anteil im ausgebrachten WirtschaftsdüngerNH3-Emissionsfaktor bei der Wirtschaftsdünger-AusbringungPF2: N2O-Emissionen aus NH3-Verlusten bei der mineralischen Düngung
Fruchtartspezifischer Humusaufbau (ohne Strohdüngung)PF12: CO2 aus Humusabbau bei MoornutzungCO2e aus Humusabbau bei Moornutzung
N2O-Emissionsfaktor für ausgebrachten Mineraldünger-NPF3: N2O-Emissionen aus der Düngung mit WirtschaftsdüngernMineraldüngerwirksamkeit des ausgebrachten WD-NPF5: N2O-Emissionen aus Ernte- und Wurzelrückstanden und auf dem Feld verbleibende NebenprodukteVerhältnis von Wurzel- und Ernterückständen (WR) zum Ertrag ( E)N-Gehalt in Wurzel- und ErnterückständenN-Gehalt im NebenernteproduktPF8: CO2-Feldemissionen aus dem Humusabbau bzw. -aufbau der angebauten FruchtartFruchtartspezifischer Humusabbau
Anrechenbare P2O5-Lieferung für die FolgefruchtAnrechenbare K2O-Lieferung für die Folgefrucht
PB4: CO2e SaatgutPN1: CO2-Bindung durch Humusaufbaupotential der NebenernteprodukteHumusaufbau durch NebenernteproduktePN2: CO2e-Ersatzwert der Nährstofflieferung für die FolgefruchtAnrechenbare N-Lieferung für die Folgefrucht
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Zu 3. Allgemeingültige Emissionsfaktoren und Begleitwerte Hier sind in den Berechungsbeispielen weitere allgemeingültige Emissionsfaktoren und Begleit-werte aufgeführt, die für alle Produktionsverfahren und Betriebe gelten. Diese müssen nicht extra eingegeben werden. Tabelle 18 gibt einen Überblick über die allgemeingültigen Emissionsfaktoren und Begleitwerte, die in die Treibhausgasberechnung einfließen.
Tab. 18: Allgemeingültige Emissionsfaktoren und Begleitwerte im Pflanzenbau-Berechnungsbeispiel „Silomais“
Wert Einheit Datenherkunft298 kg CO2e/kg N2O Paramaterdatei1,57 kg N2O/kg N2O-N Paramaterdatei
25 kg CO2e/kg CH4 Paramaterdatei0,67 kg CH4/m
3 CH4 Paramaterdatei0,01 kg N2O-N/kg NH3-N Paramaterdatei3,67 kg CO2/kg C Paramaterdatei
0,0135 kg N2O-N/kg N Paramaterdatei0,10 kg N/kg Humus-C Paramaterdatei0,08 kg N/kg Humus-C Paramaterdatei0,79 kg CO2e/kg CaO Paramaterdatei1,57 kg CO2/kg N Paramaterdatei870 kg Humus-C/ha Paramaterdatei4,46 kg CO2e/kg N Paramaterdatei6,81 kg CO2e/kg N Paramaterdatei9,46 kg CO2e/kg N Paramaterdatei4,46 kg CO2e/kg N Paramaterdatei1,72 kg CO2e/kg P2O5 Paramaterdatei0,46 kg CO2e/kg K2O Paramaterdatei0,02 kg CO2e/kg CaO Paramaterdatei
11,09 kg CO2e/l bzw. kg Paramaterdatei3,00 kg CO2e/l Paramaterdatei1,50 kg CO2e/l Paramaterdatei0,89 kg CO2e/l Diesel Paramaterdatei
Andere Mineraldünger-NWirtschaftsdünger-N, Vorfrucht-NPhosphorKaliumKalkPflanzenschutzmittelDieselBiodieselMaschinenherstellung
Methan m3 in kgAmmoniak in LachgasKohlenstoff in Kohlendioxid und umgekehrtN-Düngung in Lachgas (direkt und indirekt nach NH3-Verlust)N aus Humusabbau (Ackerflächen)N aus Humusabbau (Grünlandumwandlung in Ackerland)CaO in CO2e
CO2 aus Harnstoff-NHumusabbau bei GrünlandumwandlungHarnstoff-NAHL-N
3. Allgemeingültige Emissionsfaktoren und Begleitwerte
Lachgas in KohlendioxidLachgas-N in LachgasMethan in Kohlendioxid
Anleitung zum Gebrauch der Parameterdatei
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Zu 4. Dokumentation der einzelnen Rechenschritte Für sämtliche Treibhausgasquellen und Treibhausgasgutschriften werden in diesem Teil des Be-rechnungsbeispiels die einzelnen Rechenschritte aufgezeigt und durchgeführt. Hier sind keine wei-teren Eingaben erforderlich. Die notwendigen Daten werden automatisch aus den Tabelle 16 bis 18 übernommen. Tabelle 19 zeigt am Beispiel der Treibhausgasquelle PF1 die Dokumentation im Berechnungsbeispiel.
Tab 19: Dokumentation der Rechenschritte für die Treibhausgasquelle PF1 im Pflanzenbau-Berechnungsbeispiel „Silomais“
PF1: N2O-Emissionen aus NH3-Verlusten bei der Düngung mit Wirtschaftsdüngern (WD)Wert Einheit Datenherkunft5,00 kg N/m3 Betrieb
56 % NH4-N DüV2,80 kg NH4-N/m3 Ergebnis0,26 kg NH3-N/kg NH4-N Parameterdatei0,73 kg NH3-N/m3 Ergebnis
35,00 m3/ha Betrieb25,48 kg NH3-N/ha Ergebnis0,010 kg N2O-N/kg NH3-N Parameterdatei
1,57 kg N2O/kg N2O-N Parameterdatei298 kg CO2e/kg N2O Parameterdatei
119,21 kg CO2e/ha Ergebnis
RechenschrittStickstoffgehalt des WD
= NH3-Ausbringungsverluste· Umwandlungsfaktor· Umrechnungsfaktor· Umrechnungsfaktor
= CO2e
NH4-N-Anteil= NH4-N-Gehalt
∙ NH3 EF bei Einarbeitung = NH3-Ausbringungsverluste
∙ ausgebrachte WD-Menge
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Zu 5. Zusammenfassung der Ergebnisse In Tabelle 20 sind die einzelnen Treibhausgasquellen und -gutschriften in CO2e je Hektar aufge-führt. Auf dieser Grundlage werden die Treibhausgasemissionen für das Hauptprodukt und der CO2-Fußabdruck als zentrales Ergebnis der Klimabilanzierung ausgewiesen.
Tab. 20: Ergebnis der Treibhausgasberechnung im Pflanzenbau-Berechnungsbeispiel „Silomais“
5. Zusammenfassung der Ergebnisse Wertkg CO2e/ha
119,210,84
502,26112,55131,31
0,00158,00
2.936,00505,29
0,000,000,00
4.465,46kg CO2e/ha
PB1: CO2e-Emissionen aus Mineraldüngereinsatz 253,40PB2: CO2e-Emissionen für düngewirksame Nährstoffe aus Wirtschaftsdüngereinsatz 701,40PB3: CO2e-Emissionen aus Nährstofflieferung der Vorfrucht und Beweidung 137,76PB4: CO2e-Emissionen aus Saatguteinsatz 53,25PB5: CO2e-Emissionen aus Pflanzenschutzmitteleinsatz 33,27PB6: CO2e-Emissionen aus Energiebereitstellung und -konversion 360,00PB7: CO2e-Emissionen aus Maschinenherstellung 106,80
1.645,88kg CO2e/ha
PN1: CO2-Bindung durch Humusaufbaupotential der Nebenernteprodukte 0,00PN2: CO2e-Ersatzwert der Nährstofflieferung für die Folgefrucht 0,00
0,00Treibhausgasemissionen für das Hauptprodukt kg CO2e/ha
6.111,34kg TM/ha
13.500,00CO2-Fußabdruck Silomais kg CO2e/kg TM
0,453Humussaldo Silomais kg Humus-C/ha
-380,00
PF11: N2O-Emissionen bei Grünlandumwandlung in Ackerland
PF5: N2O-Emissionen aus Ernte- und Wurzelrückstanden, NebenproduktenPF6: N2O-Emissionen aus anzurechnendem Stickstoff aus organischer Düngung des VorjahresPF7: CO2-Feldemissionen aus Kalk- und HarnstoffdüngungPF8: CO2-Emissionen aus Humusabbau bzw. -aufbau der angebauten FruchtartPF9: N2O-Emissionen aus dem Humusabbau der angebauten FruchtartPF10: CO2-Emissionen bei Grünland bzw. Ackerlandumwandlung
PF12: CO2e-Emissionen aus Humusabbau bei der Bewirtschaftung organischer BödenPF1 bis PF12: Summe THG aus Feldemissionen Vorgelagerte Treibhausgasemissionen aus dem Betriebsmitteleinsatz
PB1 bis PB7: Summe THG aus BetriebsmitteleinsatzTreibhausgasgutschriften für Nebenernteprodukte
Direkte und indirekte Treibhausgasemissionen aus dem FeldPF1: N2O-Emissionen aus NH3-Verlusten bei der Düngung mit WirtschaftsdüngernPF2: N2O-Emissionen aus NH3-Verlusten bei Düngung mit MineraldüngernPF3: N2O-Emissionen aus der Düngung mit WirtschaftsdüngernPF4: N2O-Emissionen aus der Düngung mit Mineraldüngern
PN1 bis PN2: Summe THG-Gutschrift für Nebenernteprodukte
PF1 bis PN2: Summe THG für das HauptproduktTrockenmasseertrag Hauptprodukt
Anleitung zum Gebrauch der Parameterdatei
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9 Zusammenfassung
Mit dem BEK, bestehend aus dem Handbuch, der Parameterdatei und den Berechnungsbeispie-len, können Interessenten selbst Treibhausgasberechnungen durchführen, eigene EDV-Programme nach dem BEK entwickeln oder bereits bestehende EDV-Programme mit dem BEK abgleichen. Der BEK ermöglicht es erstmalig, einzelbetriebliche Treibhausgasberechnungen für unterschiedliche Produktionsverfahren nach einem standardisierten und transparenten Verfahren durchzuführen. Die Treibhausgasberechnung auf Ebene der Produktionsverfahren ermöglicht es, ganz gezielt Po-tenziale zur Verbesserung der Klimabilanz zu identifizieren.
Besonders zu erwähnen ist das in dem BEK gewählte Verfahren für die Bewertung der Neben-produkte und Veränderungen des Humus-C. Es gewährleistet bei einer Übertragung zwischen ver-schiedenen Produktionsverfahren innerhalb eines Betriebes bzw. zwischen verschiedenen Betrie-ben eine konsistente Bewertung ohne Bilanzierungsbrüche.
In der Parameterdatei werden die benötigten Emissionsfaktoren und Begleitwerte zur Verfügung gestellt.
Die Beispielrechnungen zeigen die konkreten Rechenschritte für die Erzeugung von Maissilage, Milch und für die Energiegewinnung aus Biogas auf.
Der BEK liefert die Vorlage für einzelbetriebliche Treibhausgasberechnungen nach einem defi-nierten Standard. Die methodische Aufbereitung für eine Klimaschutzberatung landwirtschaftli-cher Betriebe ist nicht Gegenstand des BEK.
Berechnungsstandard für einzelbetriebliche Klimabilanzen (BEK) in der Landwirtschaft
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Literatur
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Berechnungsstandard für einzelbetriebliche Klimabilanzen (BEK) in der Landwirtschaft
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Anhang
Erläuterungen zu Treibhausgasquellen in der PflanzenproduktionZu PF2: Die Ammoniakemissionsfaktoren für die Anwendung von Mineraldüngern werden in der Parameterdatei auf Grundlage der in EMEP (2009) angegebenen Formeln für eine durchschnittliche Frühjahrstemperatur von 9 °C gerechnet und gerundet. Dies ergibt 0,114 kg NH3-N/kg N für Harn-stoff, 0,0581 kg NH3-N/kg N für AHL sowie 0,00729 kg NH3-N/kg N für die übrigen stickstoffhalti-gen Mineraldünger. Die neueren Ammoniakemissionsfaktoren für Mineraldünger aus EMEP (2013) wurden nicht verwendet, da sie im Zuge der Überarbeitung von EMEP (2013) (geplante Veröffent-lichung: 2016) durch modifizierte Emissionsfaktoren ersetzt werden sollen.
Zu PF3 und PF4: IPCC (2006) berechnet bodenbürtige direkte N2O-N-Emissionen (EFN2O-N, direkt) in kg N2O-N/(ha · Jahr) aus der Summe der ausgebrachten Stickstoffmenge (Wirtschaftsdünger und Mineraldünger) in kg N/(ha · Jahr) ohne Abzug von ausbringungsbedingten NH3-N-Verlusten mit-hilfe des Emissionsfaktors EFN2O-N, direkt = 0,01 kg N2O-N/kg N.
Berechnungsstandard für einzelbetriebliche Klimabilanzen (BEK) in der Landwirtschaft
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Anhang
Erläuterungen zu Treibhausgasquellen in der Pflanzenproduk-tion
Zu PF2: Die Ammoniakemissionsfaktoren für die Anwendung von Mineraldüngern werden in der Parameterdatei auf Grundlage der in EMEP (2009) angegebenen Formeln für eine durch-schnittliche Frühjahrstemperatur von 9 °C gerechnet und gerundet. Dies ergibt 0,114 kg NH3-N/kg N für Harnstoff, 0,0581 kg NH3-N/kg N für AHL sowie 0,00729 kg NH3-N/kg N für übrige stickstoffhaltige MineraldüngerDie neueren Ammoniakemissionsfaktoren für Mineraldünger aus EMEP (2013) wurden nicht verwendet, da sie im Zuge der Überarbeitung von EMEP(2013) (geplante Veröffentlichung: 2016) durch modifizierte Emissionsfaktoren ersetzt werden sollen.Zu PF3 und PF4: IPCC (2006) berechnet bodenbürtige direkte N2O-N-Emissionen ((EMN2O−N, direkt) in kg N2O-N/(ha ∙ Jahr) aus der Summe der ausgebrachten Stickstoffmenge (Wirtschaftsdünger und Mineraldünger) in kg N/(ha ∙ Jahr) ohne Abzug von ausbringungsbe-dingten NH3-N-Verlusten mithilfe des Emissionsfaktors EFN2O−N, direkt = 0,01 kg N2O-N/kg N.
EMN2O−N, direkt = NDünger ∙ EFN2O−N, direkt (Gl. 1)
Dieses stark vereinfachte Vorgehen wird im BEK durch ein Berechnungsverfahren ersetzt, das die ausbringungsbedingten NH3-N-Verluste (EMNH3−N in kg/(ha ∙ Jahr)) berücksichtigt und da-mit einen entsprechend angepassten N2O-N-Emissionsfaktor erfordert:
EMN2O−N, direkt = (NDünger − EMNH3−N) ∙ EFN2O−N, direkt, angepasst (Gl. 2)
Ziel der Ableitung von EFN2O−N, direkt, angepasst (in kg N2O-N/kg N) ist es, mit IPCC (2006) vergleichbare N2O-Emissionen zu berechnen. Hierzu wird EMNH3−N mithilfe des NH3-N-Emis-sionsfaktors EFNH3−N ausgedrückt:
EMNH3−N = NDünger ∙ EFNH3−N (Gl. 3)
Gleichsetzen von (Gl. 2) und (Gl. 1) sowie Ersetzen von EMNH3−N nach (3) führt zu:
EFN2O−N, direkt, angepasst = EFN2O−N, direkt (1 − EFNH3−N)⁄ (Gl. 4)
Aufgrund düngerspezifischer EFNH3−N-Werte ergäbe sich so für jede Düngerart ein eigener angepasster N2O-N-Emissionsfaktor. In der Realität ist der N2O-N-Emissionsfaktor für N2O-Naus dem Boden nach Düngerausbringung aber nicht abhängig von der Höhe der vorherigen NH3-N-Verluste während der Ausbringung. Um zu einem einheitlichen angepassten N2O-N-Emissionsfaktor zu gelangen, wurden die Daten des deutschen landwirtschaftlichen Emissi-onsinventars (Haenel et al. 2014, Rösemann et al. 2015) für die Ausbringung von Mineral- undWirtschaftsdünger ausgewertet (Stickstoff aus Ernterückständen und Klärschlämmen wurde dabei vernachlässigt, da mengenmäßig von untergeordneter Bedeutung). Bei Mineraldünger wurde von den gerundeten NH3-N-Emissionsfaktoren nach Haenel et al. (2014) ausgegangen, die auch die Grundlage für die NH3-N-Emissionsfaktoren in der BEK-Parameterdatei darstel-len. Für Mineraldünger ergab sich ein EFN2O−N, direkt, angepasst zwischen 0,0103 und 0,0104 kg N2O-N/kg N und für den Wirtschaftsdünger zurückliegender Jahre EFN2O−N, direkt, angepasst≈ 0,011 kg N2O-N/kg N. Im gewichteten Mittel beider Düngerkategorien ergab sich 0,0105 bis 0,0106 kg N2O-N/kg N (auf drei Dezimalstellen gerundet führt dies zu 0,011 kg N2O-N/kg N). Dieser EF zuzüglich des EF für indirekte N2O-Emissionen durch Auswaschung (0,0025 kg N2O-N/kg N), in der Summe also 0,0135 kg N2O-N/kg N, wird einheitlich für jede Art von Stick-stoff in den Emissionsquellen PF3,4,5,6,9 und 11 angewendet.
(Gl. 1)
Dieses stark vereinfachte Vorgehen wird im BEK durch ein Berechnungsverfahren ersetzt, das die ausbringungsbedingten NH3-N-Verluste (EMNH3-N in kg/(ha · Jahr)) berücksichtigt und damit einen entsprechend angepassten N2O-N-Emissionsfaktor erfordert:
Berechnungsstandard für einzelbetriebliche Klimabilanzen (BEK) in der Landwirtschaft
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Anhang
Erläuterungen zu Treibhausgasquellen in der Pflanzenproduk-tion
Zu PF2: Die Ammoniakemissionsfaktoren für die Anwendung von Mineraldüngern werden in der Parameterdatei auf Grundlage der in EMEP (2009) angegebenen Formeln für eine durch-schnittliche Frühjahrstemperatur von 9 °C gerechnet und gerundet. Dies ergibt 0,114 kg NH3-N/kg N für Harnstoff, 0,0581 kg NH3-N/kg N für AHL sowie 0,00729 kg NH3-N/kg N für übrige stickstoffhaltige MineraldüngerDie neueren Ammoniakemissionsfaktoren für Mineraldünger aus EMEP (2013) wurden nicht verwendet, da sie im Zuge der Überarbeitung von EMEP(2013) (geplante Veröffentlichung: 2016) durch modifizierte Emissionsfaktoren ersetzt werden sollen.Zu PF3 und PF4: IPCC (2006) berechnet bodenbürtige direkte N2O-N-Emissionen ((EMN2O−N, direkt) in kg N2O-N/(ha ∙ Jahr) aus der Summe der ausgebrachten Stickstoffmenge (Wirtschaftsdünger und Mineraldünger) in kg N/(ha ∙ Jahr) ohne Abzug von ausbringungsbe-dingten NH3-N-Verlusten mithilfe des Emissionsfaktors EFN2O−N, direkt = 0,01 kg N2O-N/kg N.
EMN2O−N, direkt = NDünger ∙ EFN2O−N, direkt (Gl. 1)
Dieses stark vereinfachte Vorgehen wird im BEK durch ein Berechnungsverfahren ersetzt, das die ausbringungsbedingten NH3-N-Verluste (EMNH3−N in kg/(ha ∙ Jahr)) berücksichtigt und da-mit einen entsprechend angepassten N2O-N-Emissionsfaktor erfordert:
EMN2O−N, direkt = (NDünger − EMNH3−N) ∙ EFN2O−N, direkt, angepasst (Gl. 2)
Ziel der Ableitung von EFN2O−N, direkt, angepasst (in kg N2O-N/kg N) ist es, mit IPCC (2006) vergleichbare N2O-Emissionen zu berechnen. Hierzu wird EMNH3−N mithilfe des NH3-N-Emis-sionsfaktors EFNH3−N ausgedrückt:
EMNH3−N = NDünger ∙ EFNH3−N (Gl. 3)
Gleichsetzen von (Gl. 2) und (Gl. 1) sowie Ersetzen von EMNH3−N nach (3) führt zu:
EFN2O−N, direkt, angepasst = EFN2O−N, direkt (1 − EFNH3−N)⁄ (Gl. 4)
Aufgrund düngerspezifischer EFNH3−N-Werte ergäbe sich so für jede Düngerart ein eigener angepasster N2O-N-Emissionsfaktor. In der Realität ist der N2O-N-Emissionsfaktor für N2O-Naus dem Boden nach Düngerausbringung aber nicht abhängig von der Höhe der vorherigen NH3-N-Verluste während der Ausbringung. Um zu einem einheitlichen angepassten N2O-N-Emissionsfaktor zu gelangen, wurden die Daten des deutschen landwirtschaftlichen Emissi-onsinventars (Haenel et al. 2014, Rösemann et al. 2015) für die Ausbringung von Mineral- undWirtschaftsdünger ausgewertet (Stickstoff aus Ernterückständen und Klärschlämmen wurde dabei vernachlässigt, da mengenmäßig von untergeordneter Bedeutung). Bei Mineraldünger wurde von den gerundeten NH3-N-Emissionsfaktoren nach Haenel et al. (2014) ausgegangen, die auch die Grundlage für die NH3-N-Emissionsfaktoren in der BEK-Parameterdatei darstel-len. Für Mineraldünger ergab sich ein EFN2O−N, direkt, angepasst zwischen 0,0103 und 0,0104 kg N2O-N/kg N und für den Wirtschaftsdünger zurückliegender Jahre EFN2O−N, direkt, angepasst≈ 0,011 kg N2O-N/kg N. Im gewichteten Mittel beider Düngerkategorien ergab sich 0,0105 bis 0,0106 kg N2O-N/kg N (auf drei Dezimalstellen gerundet führt dies zu 0,011 kg N2O-N/kg N). Dieser EF zuzüglich des EF für indirekte N2O-Emissionen durch Auswaschung (0,0025 kg N2O-N/kg N), in der Summe also 0,0135 kg N2O-N/kg N, wird einheitlich für jede Art von Stick-stoff in den Emissionsquellen PF3,4,5,6,9 und 11 angewendet.
(Gl. 2)
Ziel der Ableitung von EFN2O-N, direkt, angepasst (in kg N2O-N/kg N) ist es, mit IPCC (2006) vergleich-bare N2O-Emissionen zu berechnen. Hierzu wird EMNH3-N mithilfe des NH3-N-Emissionsfaktors EFNH3-N ausgedrückt:
Berechnungsstandard für einzelbetriebliche Klimabilanzen (BEK) in der Landwirtschaft
9
Anhang
Erläuterungen zu Treibhausgasquellen in der Pflanzenproduk-tion
Zu PF2: Die Ammoniakemissionsfaktoren für die Anwendung von Mineraldüngern werden in der Parameterdatei auf Grundlage der in EMEP (2009) angegebenen Formeln für eine durch-schnittliche Frühjahrstemperatur von 9 °C gerechnet und gerundet. Dies ergibt 0,114 kg NH3-N/kg N für Harnstoff, 0,0581 kg NH3-N/kg N für AHL sowie 0,00729 kg NH3-N/kg N für übrige stickstoffhaltige MineraldüngerDie neueren Ammoniakemissionsfaktoren für Mineraldünger aus EMEP (2013) wurden nicht verwendet, da sie im Zuge der Überarbeitung von EMEP(2013) (geplante Veröffentlichung: 2016) durch modifizierte Emissionsfaktoren ersetzt werden sollen.Zu PF3 und PF4: IPCC (2006) berechnet bodenbürtige direkte N2O-N-Emissionen ((EMN2O−N, direkt) in kg N2O-N/(ha ∙ Jahr) aus der Summe der ausgebrachten Stickstoffmenge (Wirtschaftsdünger und Mineraldünger) in kg N/(ha ∙ Jahr) ohne Abzug von ausbringungsbe-dingten NH3-N-Verlusten mithilfe des Emissionsfaktors EFN2O−N, direkt = 0,01 kg N2O-N/kg N.
EMN2O−N, direkt = NDünger ∙ EFN2O−N, direkt (Gl. 1)
Dieses stark vereinfachte Vorgehen wird im BEK durch ein Berechnungsverfahren ersetzt, das die ausbringungsbedingten NH3-N-Verluste (EMNH3−N in kg/(ha ∙ Jahr)) berücksichtigt und da-mit einen entsprechend angepassten N2O-N-Emissionsfaktor erfordert:
EMN2O−N, direkt = (NDünger − EMNH3−N) ∙ EFN2O−N, direkt, angepasst (Gl. 2)
Ziel der Ableitung von EFN2O−N, direkt, angepasst (in kg N2O-N/kg N) ist es, mit IPCC (2006) vergleichbare N2O-Emissionen zu berechnen. Hierzu wird EMNH3−N mithilfe des NH3-N-Emis-sionsfaktors EFNH3−N ausgedrückt:
EMNH3−N = NDünger ∙ EFNH3−N (Gl. 3)
Gleichsetzen von (Gl. 2) und (Gl. 1) sowie Ersetzen von EMNH3−N nach (3) führt zu:
EFN2O−N, direkt, angepasst = EFN2O−N, direkt (1 − EFNH3−N)⁄ (Gl. 4)
Aufgrund düngerspezifischer EFNH3−N-Werte ergäbe sich so für jede Düngerart ein eigener angepasster N2O-N-Emissionsfaktor. In der Realität ist der N2O-N-Emissionsfaktor für N2O-Naus dem Boden nach Düngerausbringung aber nicht abhängig von der Höhe der vorherigen NH3-N-Verluste während der Ausbringung. Um zu einem einheitlichen angepassten N2O-N-Emissionsfaktor zu gelangen, wurden die Daten des deutschen landwirtschaftlichen Emissi-onsinventars (Haenel et al. 2014, Rösemann et al. 2015) für die Ausbringung von Mineral- undWirtschaftsdünger ausgewertet (Stickstoff aus Ernterückständen und Klärschlämmen wurde dabei vernachlässigt, da mengenmäßig von untergeordneter Bedeutung). Bei Mineraldünger wurde von den gerundeten NH3-N-Emissionsfaktoren nach Haenel et al. (2014) ausgegangen, die auch die Grundlage für die NH3-N-Emissionsfaktoren in der BEK-Parameterdatei darstel-len. Für Mineraldünger ergab sich ein EFN2O−N, direkt, angepasst zwischen 0,0103 und 0,0104 kg N2O-N/kg N und für den Wirtschaftsdünger zurückliegender Jahre EFN2O−N, direkt, angepasst≈ 0,011 kg N2O-N/kg N. Im gewichteten Mittel beider Düngerkategorien ergab sich 0,0105 bis 0,0106 kg N2O-N/kg N (auf drei Dezimalstellen gerundet führt dies zu 0,011 kg N2O-N/kg N). Dieser EF zuzüglich des EF für indirekte N2O-Emissionen durch Auswaschung (0,0025 kg N2O-N/kg N), in der Summe also 0,0135 kg N2O-N/kg N, wird einheitlich für jede Art von Stick-stoff in den Emissionsquellen PF3,4,5,6,9 und 11 angewendet.
(Gl. 3)
Gleichsetzen von (Gl. 2) und (Gl. 1) sowie Ersetzen von EMNH3-N nach (Gl. 3) führt zu:
Berechnungsstandard für einzelbetriebliche Klimabilanzen (BEK) in der Landwirtschaft
9
Anhang
Erläuterungen zu Treibhausgasquellen in der Pflanzenproduk-tion
Zu PF2: Die Ammoniakemissionsfaktoren für die Anwendung von Mineraldüngern werden in der Parameterdatei auf Grundlage der in EMEP (2009) angegebenen Formeln für eine durch-schnittliche Frühjahrstemperatur von 9 °C gerechnet und gerundet. Dies ergibt 0,114 kg NH3-N/kg N für Harnstoff, 0,0581 kg NH3-N/kg N für AHL sowie 0,00729 kg NH3-N/kg N für übrige stickstoffhaltige MineraldüngerDie neueren Ammoniakemissionsfaktoren für Mineraldünger aus EMEP (2013) wurden nicht verwendet, da sie im Zuge der Überarbeitung von EMEP(2013) (geplante Veröffentlichung: 2016) durch modifizierte Emissionsfaktoren ersetzt werden sollen.Zu PF3 und PF4: IPCC (2006) berechnet bodenbürtige direkte N2O-N-Emissionen ((EMN2O−N, direkt) in kg N2O-N/(ha ∙ Jahr) aus der Summe der ausgebrachten Stickstoffmenge (Wirtschaftsdünger und Mineraldünger) in kg N/(ha ∙ Jahr) ohne Abzug von ausbringungsbe-dingten NH3-N-Verlusten mithilfe des Emissionsfaktors EFN2O−N, direkt = 0,01 kg N2O-N/kg N.
EMN2O−N, direkt = NDünger ∙ EFN2O−N, direkt (Gl. 1)
Dieses stark vereinfachte Vorgehen wird im BEK durch ein Berechnungsverfahren ersetzt, das die ausbringungsbedingten NH3-N-Verluste (EMNH3−N in kg/(ha ∙ Jahr)) berücksichtigt und da-mit einen entsprechend angepassten N2O-N-Emissionsfaktor erfordert:
EMN2O−N, direkt = (NDünger − EMNH3−N) ∙ EFN2O−N, direkt, angepasst (Gl. 2)
Ziel der Ableitung von EFN2O−N, direkt, angepasst (in kg N2O-N/kg N) ist es, mit IPCC (2006) vergleichbare N2O-Emissionen zu berechnen. Hierzu wird EMNH3−N mithilfe des NH3-N-Emis-sionsfaktors EFNH3−N ausgedrückt:
EMNH3−N = NDünger ∙ EFNH3−N (Gl. 3)
Gleichsetzen von (Gl. 2) und (Gl. 1) sowie Ersetzen von EMNH3−N nach (3) führt zu:
EFN2O−N, direkt, angepasst = EFN2O−N, direkt (1 − EFNH3−N)⁄ (Gl. 4)
Aufgrund düngerspezifischer EFNH3−N-Werte ergäbe sich so für jede Düngerart ein eigener angepasster N2O-N-Emissionsfaktor. In der Realität ist der N2O-N-Emissionsfaktor für N2O-Naus dem Boden nach Düngerausbringung aber nicht abhängig von der Höhe der vorherigen NH3-N-Verluste während der Ausbringung. Um zu einem einheitlichen angepassten N2O-N-Emissionsfaktor zu gelangen, wurden die Daten des deutschen landwirtschaftlichen Emissi-onsinventars (Haenel et al. 2014, Rösemann et al. 2015) für die Ausbringung von Mineral- undWirtschaftsdünger ausgewertet (Stickstoff aus Ernterückständen und Klärschlämmen wurde dabei vernachlässigt, da mengenmäßig von untergeordneter Bedeutung). Bei Mineraldünger wurde von den gerundeten NH3-N-Emissionsfaktoren nach Haenel et al. (2014) ausgegangen, die auch die Grundlage für die NH3-N-Emissionsfaktoren in der BEK-Parameterdatei darstel-len. Für Mineraldünger ergab sich ein EFN2O−N, direkt, angepasst zwischen 0,0103 und 0,0104 kg N2O-N/kg N und für den Wirtschaftsdünger zurückliegender Jahre EFN2O−N, direkt, angepasst≈ 0,011 kg N2O-N/kg N. Im gewichteten Mittel beider Düngerkategorien ergab sich 0,0105 bis 0,0106 kg N2O-N/kg N (auf drei Dezimalstellen gerundet führt dies zu 0,011 kg N2O-N/kg N). Dieser EF zuzüglich des EF für indirekte N2O-Emissionen durch Auswaschung (0,0025 kg N2O-N/kg N), in der Summe also 0,0135 kg N2O-N/kg N, wird einheitlich für jede Art von Stick-stoff in den Emissionsquellen PF3,4,5,6,9 und 11 angewendet.
(Gl. 4)
Aufgrund düngerspezifischer EFNH3-N-Werte ergäbe sich so für jede Düngerart ein eigener angepasster N2O-N-Emissionsfaktor. In der Realität ist der N2O-N-Emissionsfaktor für N2O-N aus dem Boden nach Düngerausbringung aber nicht abhängig von der Höhe der vorherigen NH3-N-Verluste während der Ausbringung. Um zu einem einheitlichen angepassten N2O-N-Emissionsfak-tor zu gelangen, wurden die Daten des deutschen landwirtschaftlichen Emissionsinventars (Haenel et al. 2014, Rösemann et al. 2015) für die Ausbringung von Mineral- und Wirtschaftsdünger ausgewertet (Stickstoff aus Ernterückständen und Klärschlämmen wurde dabei vernachlässigt, da mengenmäßig von untergeordneter Bedeutung). Bei Mineraldünger wurde von den gerundeten NH3-N-Emissionsfaktoren nach Haenel et al. (2014) ausgegangen, die auch die Grundlage für die NH3-N-Emissionsfaktoren in der BEK-Parameterdatei darstellen. Für Mineraldünger ergab sich ein EFN2O-N, direkt, angepasst zwischen 0,0103 und 0,0104 kg N2O-N/kg N und für den Wirtschaftsdünger zurückliegender Jahre EFN2O-N, direkt, angepasst ≈ 0,011 kg N2O-N/kg N. Im gewichteten Mittel beider Düngerkategorien ergab sich 0,0105 bis 0,0106 kg N2O-N/kg N (auf drei Dezimalstellen gerundet
Anhang
35
führt dies zu 0,011 kg N2O-N/kg N). Dieser EF zuzüglich des EF für indirekte N2O-Emissionen durch Auswaschung (0,0025 kg N2O-N/kg N), in der Summe also 0,0135 kg N2O-N/kg N, wird einheitlich für jede Art von Stickstoff in den Emissionsquellen PF3,4,5,6,9 und 11 angewendet.
Zu PF5: Die erforderlichen Parameter zur Berechnung der Ernte- und Wurzelrückstände (EWR) fin-den sich in der Parameterdatei. EWR fallen bei mehrjährigen Kulturen in wesentlichem Umfang nur beim Umbruch der Kultur an, wobei die Anbaudauer in Jahren berücksichtigt wird. Bei mehreren Ernten pro Jahr (z. B. bei Dauergrünland) ist die Anzahl der Ernten ebenfalls zu berücksichtigen. In den Angaben zu den Wurzelrückständen nach IPCC (2006, Tabelle 11.17) sind Stoppeln nicht berücksichtigt. Die Stickstoffmenge in den Stoppeln wird jedoch als vernachlässigbar angesehen. N2O-Emissionen aus Nebenernteprodukten fallen nur an, wenn sie auf dem Feld verbleiben. Das führt bei einer Abfuhr der Nebenernteprodukte zu geringeren N2O-Emissionen als beim Verbleib auf der Fläche.
Zu PF8 und PF9: Grundlage für die Ermittlung der anbaubedingten Humus-C-Veränderungen bil-det der VDLUFA-Standpunkt (VDLUFA 2014). Der Anbau von Kulturen, der zu einem Humusab-bau führt, setzt im Verhältnis 10:1 Kohlenstoff und Stickstoff aus dem Humus frei. Dies führt zu Kohlenstoffdioxidemissionen (Pf8) und Lachgasemissionen (Pf9). Diese Treibhausgasemissionen werden denjenigen Kulturen angerechnet, während deren Anbau sie auftreten. Zugleich setzt der Humusabbau Stickstoff frei, der von den Pflanzen aufgenommen werden kann und somit eventu-ell den Stickstoffbedarf aus anderen Quellen mindert. Diese Stickstofffreisetzung wird jedoch nicht bewertet.
Der Anbau von Kulturen, die zu einem Humusaufbau führen, bindet Kohlenstoff in Höhe der in VDLUFA (2014) angegebenen Humusreproduktionsleistungen der angebauten Kultur. Diese Koh-lenstoffbindung im Humus führt zu einer Treibhausgasgutschrift für die jeweilige Kultur. Zugleich bindet der Humusaufbau Stickstoff im Verhältnis 1:10 zu Kohlenstoff. Sofern organisch gebunde-ner Stickstoff für den Humusaufbau genutzt wird, unterliegt er nach der im BEK vorgeschlagenen Methode keinen unmittelbaren emissionswirksamen Umwandlungsprozessen und Verlusten. Die Stickstoffbindung für den Humusaufbau wird nicht bewertet.
Zu PF10 und PF11: Zusätzlich zu den kulturartspezifischen Humusvorratsänderungen sind jene aufgrund von Landnutzungsänderungen von Ackerland in Grünland und umgekehrt zu berück-sichtigen. Die Änderung von Grünland in Ackerland führt zum Abbau von Humus und damit zur Freisetzung von Kohlenstoff und Stickstoff über einen längeren Zeitraum. Umgekehrt führt die Umwandlung von Ackerland in Grünland zu einer Anreicherung von Humus. Beide Prozesse wer-den über eine jährliche Änderung des Kohlenstoffvorrates im Boden von ± 0,87 t C/(ha · Jahr) über eine Dauer von 20 Jahren nach der Landnutzungsänderung abgebildet. Dieser Kohlenstoff wird bei der Umwandlung von Grünland in Ackerland als Kohlenstoffdioxid freigesetzt bzw. bei der Umwandlung von Ackerland in Grünland aus dem atmosphärischen Kohlenstoffdioxid über die Zufuhr von organischen Materialien gebunden. Das C:N-Verhältnis im Humus von Ackerland und Grünland wird im Rahmen der möglichen Genauigkeit einheitlich mit 12,5:1 angesetzt (Gen-sior 2015). Das gegenüber kulturartspezifischen Humusvorratsänderungen größere C:N-Verhältnis liegt darin begründet, dass bei Landnutzungsänderungen stabilere Humusfraktionen mit größerem C:N-Verhältnis umgesetzt werden als bei kulturartspezifischen Humusvorratsänderungen, bei der
Berechnungsstandard für einzelbetriebliche Klimabilanzen (BEK) in der Landwirtschaft
36
labilere Humusfraktionen mit kleinem C:N-Verhältnis umgewandelt werden. Entsprechend werden durch die Landnutzungsänderung ± 70 kg N/(ha · Jahr) ebenfalls über die Dauer von 20 Jahren umgesetzt. Dieser freigesetzte Stickstoff ist bei der Umwandlung von Grünland in Ackerland eine Quelle für Lachgasemissionen (PF11).
Zu PF12: Die Treibhausgasemissionen aus Humusabbau durch Bewirtschaftung von organischen Böden (PF12) werden nach den in der Parameterdatei angegebenen Emissionsfaktoren berechnet. Diese Emissionsfaktoren werden differenziert nach Wasserstand unter der Geländeoberfläche, nach Moortyp, nach Ackerland und Grünland und nach Bewirtschaftungsintensität angegeben (Drösler et al. 2011). Sie werden berechnet aus dem auf der Fläche gemessenen Austausch klimarelevanter Gase abzüglich der Kohlenstoffzufuhr und zuzüglich der Kohlenstoffabfuhr. Sie enthalten bereits sämtliche Feldemissionen. Um Doppelzählungen zu vermeiden, sind die Emissionsfaktoren für or-ganische Böden (PF12) um die durchschnittlichen Emissionen aus PF1 bis PF11 zu korrigieren.
Zu PB1 und PB2: Falls Kalk oder Grundnährstoffe (P2O5, K2O) als Vorratsdüngung für mehrere Kulturen ausgebracht werden, sind die dadurch verursachten Emissionen über die Fruchtfolge zu verteilen. In der Parameterdatei wird für Kalkammonsalpeter wie auch für alle anderen nicht harn-stoffhaltigen Stickstoff-Einnährstoffdünger der Treibhausgasemissionsfaktor für Kalkammonsal-peter nach Weidema et al. (2013) angenommen (bezogen auf kg N), da Kalkammonsalpeter der mit Abstand meist verwendete nicht harnstoffhaltige Stickstoff-Einnährstoffdünger ist. Zur Bewertung der Nährstofflieferungen aus Wirtschaftsdüngern siehe Erläuterungen zu TN1.
Zu PB4: Der Treibhausgasemissionsfaktor für Saatgut der anderen Getreidearten aus ökologischem bzw. konventionellem Anbau ergibt sich aus dem arithmetischen Mittelwert der Treibhausgas-emissionsfaktoren für Weizen-, Gerste- und Roggensaatgut. Der Treibhausgasemissionsfaktor für Saatgut der anderen Körnerleguminosen aus ökologischem bzw. konventionellem Anbau ergibt sich aus dem arithmetischen Mittelwert der Treibhausgasemissionsfaktoren für Ackerbohnen-, Erb-sen- und Sojabohnensaatgut nach Weidema et al. (2013).
Zu PB6: Hier werden die Emissionen aus der Bereitstellung des Energieträgers (z. B. Dieselherstel-lung) und der Konversion (Verbrennung des Diesels) zusammengefasst.
Zu PB7: Treibhausgasemissionen aus der Herstellung landwirtschaftlicher Maschinen sind in den meisten landwirtschaftlichen Arbeitsverfahren von untergeordneter Bedeutung. Treibhausgasemis-sionsfaktoren für Maschinen beziehen sich in den meisten Ökobilanz-Datenbanken zudem auf das Gewicht der Maschine, was in einfachen THG-Bilanzierungsansätzen zu unverhältnismäßig hohen Aufwänden in der Datenerhebung führt, da für die Berechnung der THG-Emissionen aus der Ma-schinenherstellung die gewichtsbezogenen Emissionsfaktoren, das Gewicht der Maschinen und der Nutzungsumfang in einem bestimmten Verfahren benötigt werden. Daher bezieht sich in der Da-tenbank der Treibhausgasemissionsfaktor für die Maschinenherstellung auf den verbrauchten Die-selkraftstoff. Abgeleitet ist dieser Wert aus Angaben von Dalgaard et al. (2001).
Anhang
37
Erläuterungen zu Treibhausgasquellen in der Tierproduktion
Zu TW6 und TW8: Die organischen Trockenmasseausscheidungen (oTMExkr) und die Methanemis-sionen aus enterischer Fermentation (CH4, enterisch) für die Tierkategorien Milchviehhaltung, Rin-dermast, Ferkelerzeugung – Abferkel- und Säugebereich, Ferkelerzeugung – Ferkelaufzucht und Schweinemast werden abhängig von Leistungsparametern über mathematische Funktionen abge-leitet, auf einen Tierplatz (TP) bezogen und in der Einheit kg CH4/(ha · Jahr) bzw. kg oTM/(ha · Jahr) angegeben. Die oTMExkr bilden die Grundlage für die Berechnung der Methanemissionen aus der Wirtschaftsdüngerlagerung (TW6) und die CH4, enterisch werden für die Berechnung der Treibhaus-gasquelle TW8 herangezogen. Für die oTM-Ausscheidungen und Methanemissionen aus enterischer Fermentation der übrigen Tierkategorien enthält die Parameterdatei feststehende Werte nach Rö-semann et al. (2015).
Die Datengrundlage für die Ableitung dieser Funktionen ist das GAS-EM-Modell auf dem Stand der Emissionsberichterstattung 2015 (zu Details siehe Rösemann et al. 2015). Für Tierhaltungsver-fahren mit einer Durchgangsdauer von weniger als einem Jahr (Schweinemast und Ferkelerzeu-gung – Ferkelaufzucht) umfasst der Tierplatz (TP) auch Leerstandszeiten.
Milchviehhaltung Die Grundlage der Funktionen für Methanemissionen aus enterischer Fermentation (Gl. 5) und oTM-Ausscheidung (Gl. 6) für die Milchviehhaltung ist das GAS-EM-Milchkuh-Modell. Es enthält für Deutschland gemittelte Daten von 2010 (Tiermasse 655 kg, Fütterung 30,4 % grünland- und 69,6 % ackerbaubasiert, Milchfettgehalt 4,16 %, Milcheiweißgehalt 3,42 %). Die Funktionen ent-halten die Milchleistung (ML) in kg ECM/(ha · Jahr) als unabhängige Variable.
Berechnungsstandard für einzelbetriebliche Klimabilanzen (BEK) in der Landwirtschaft
12
CH�,��������� � 0,00��21� � M� � 102,30 (Gl. 5)
oTM���� � 0,060�30 ∙ M� � 1012,2 (Gl. 6) Rindermast Die Grundlage der Funktionen für Methanemissionen aus enterischer Fermentation (Gl. 7) und oTM-Ausscheidung (Gl. 8) ist das GAS-EM-Mastbullen-Modell (Anfangsgewicht 125 kg). Die Funktionen enthalten die mittlere tägliche Lebendmassezunahme (dLM) in g/Tag und das End-gewicht (EG) in kg als unabhängige Variablen.
CH�,��������� � ��0,00000006672� ∙ ��M � 0,000016371� ∙ EG� ��0,00012213 ∙��M � 0,03023�� ∙ EG � 0,0307�6 ∙ ��M � 21,�66 (Gl. 7)oTM���� � ��0,000000720�6 ∙ ��M � 0,000176�2� ∙ EG� ��0,00132�6 ∙ ��M �0,33627� ∙ EG � 0,33�60 ∙ ��M � 231,11 (Gl. 8)
Ferkelerzeugung – Abferkel- und Säugebereich Die Grundlage der Funktionen für Methanemissionen aus enterischer Fermentation (Gl. 9) und oTM-Ausscheidung (Gl. 10) ist das GAS-EM-Sauen-Modell (Sauen-Lebendmasse 220 kg, Saugferkel mit Geburts-Lebendmasse 1,5 kg und Absetz-Lebendmassse 8 kg). Die Funktio-nen enthalten die Anzahl der pro Jahr und Sauen-TP aufgezogenen Saugferkel (SF) als un-abhängige Variable.
CH�,��������� � 0,030�0� ∙ �� � 2,0�7� (Gl. 9)
oTM���� � 1,�16� ∙ �� � 170,�� (Gl. 10) Ferkelerzeugung – Ferkelaufzucht Die Grundlage der Funktionen für Methanemissionen aus enterischer Fermentation (Gl. 11) und oTM-Ausscheidung (Gl. 12) ist das GAS-EM-Aufzuchtferkel-Modell (mittlerer Leerstand von 8 Tagen zwischen den Durchgängen (KTBL 2004), täglicher Zuwachs als Funktion des jährlichen Zuwachses basierend auf einer Regression der entsprechenden Daten von 1990 bis 2013). Die Funktionen enthalten die jährliche Lebendmassezunahme (aLM) in kg/(ha ∙ Jahr) als unabhängige Variable.
CH�,��������� � 0,0016�32 ∙ ��M � 0,1013� (Gl. 11)
oTM���� � 0,137�6 ∙ ��M � �,2��� (Gl. 12) Schweinemast Die Grundlage der Funktionen für Methanemissionen aus enterischer Fermentation (Gl. 13) und oTM-Ausscheidung (Gl. 14) ist das GAS-EM-Mastschweine-Modell (Berücksichtigung von Leerstandszeiten durch Berechnung der jährlichen Anzahl der Mastdurchgänge auf Basis von DLG 2005). Die Funktionen enthalten die jährliche Lebendmassezunahme (aLM) in kg/(ha ∙ Jahr) und die mittlere tägliche Lebendmassezunahme (dLM) in g/Tag als unabhängige Vari-ablen.
CH�,��������� � ��0,0000021��3 ∙ ��M � 0,00��67�� ∙ ��M (Gl. 13)
oTM���� � ��0,00022700 ∙ ��M � 0,���76� ∙ ��M (Gl. 14) Zu TB2: Der Treibhausgasemissionsfaktor für Soja-Importmix nach Deutschland als Futtermit-tel ergibt sich aus den Emissionsfaktoren für Soja aus integriertem Anbau in der Schweiz – repräsentativ für den europäischen Anbau (Anteil am Soja-Importmix nach Deutschland im Jahr 2011: 1,7 %) –, Soja aus Anbau in den USA (Anteil 30,2 %), Soja aus außereuropäischem Anbau (ohne USA und Brasilien, Anteil 17,4 %), Soja aus Anbau in Brasilien (Anteil 24,2 %) und Soja aus Anbau auf kürzlich gerodeten Flächen in Brasilien (Anteil 26,2 %), jeweils nach ecoinvent (Weidema et al. 2013) und der Statistik für Sojaimporte nach Deutschland (FAO 2014). Hieraus ergibt sich ein Treibhausgasemissionsfaktor von 1,746 kg CO2e/kg Soja (Im-portmix Deutschland).
(Gl. 5)
Berechnungsstandard für einzelbetriebliche Klimabilanzen (BEK) in der Landwirtschaft
12
CH�,��������� � 0,00��21� � M� � 102,30 (Gl. 5)
oTM���� � 0,060�30 ∙ M� � 1012,2 (Gl. 6) Rindermast Die Grundlage der Funktionen für Methanemissionen aus enterischer Fermentation (Gl. 7) und oTM-Ausscheidung (Gl. 8) ist das GAS-EM-Mastbullen-Modell (Anfangsgewicht 125 kg). Die Funktionen enthalten die mittlere tägliche Lebendmassezunahme (dLM) in g/Tag und das End-gewicht (EG) in kg als unabhängige Variablen.
CH�,��������� � ��0,00000006672� ∙ ��M � 0,000016371� ∙ EG� ��0,00012213 ∙��M � 0,03023�� ∙ EG � 0,0307�6 ∙ ��M � 21,�66 (Gl. 7)oTM���� � ��0,000000720�6 ∙ ��M � 0,000176�2� ∙ EG� ��0,00132�6 ∙ ��M �0,33627� ∙ EG � 0,33�60 ∙ ��M � 231,11 (Gl. 8)
Ferkelerzeugung – Abferkel- und Säugebereich Die Grundlage der Funktionen für Methanemissionen aus enterischer Fermentation (Gl. 9) und oTM-Ausscheidung (Gl. 10) ist das GAS-EM-Sauen-Modell (Sauen-Lebendmasse 220 kg, Saugferkel mit Geburts-Lebendmasse 1,5 kg und Absetz-Lebendmassse 8 kg). Die Funktio-nen enthalten die Anzahl der pro Jahr und Sauen-TP aufgezogenen Saugferkel (SF) als un-abhängige Variable.
CH�,��������� � 0,030�0� ∙ �� � 2,0�7� (Gl. 9)
oTM���� � 1,�16� ∙ �� � 170,�� (Gl. 10) Ferkelerzeugung – Ferkelaufzucht Die Grundlage der Funktionen für Methanemissionen aus enterischer Fermentation (Gl. 11) und oTM-Ausscheidung (Gl. 12) ist das GAS-EM-Aufzuchtferkel-Modell (mittlerer Leerstand von 8 Tagen zwischen den Durchgängen (KTBL 2004), täglicher Zuwachs als Funktion des jährlichen Zuwachses basierend auf einer Regression der entsprechenden Daten von 1990 bis 2013). Die Funktionen enthalten die jährliche Lebendmassezunahme (aLM) in kg/(ha ∙ Jahr) als unabhängige Variable.
CH�,��������� � 0,0016�32 ∙ ��M � 0,1013� (Gl. 11)
oTM���� � 0,137�6 ∙ ��M � �,2��� (Gl. 12) Schweinemast Die Grundlage der Funktionen für Methanemissionen aus enterischer Fermentation (Gl. 13) und oTM-Ausscheidung (Gl. 14) ist das GAS-EM-Mastschweine-Modell (Berücksichtigung von Leerstandszeiten durch Berechnung der jährlichen Anzahl der Mastdurchgänge auf Basis von DLG 2005). Die Funktionen enthalten die jährliche Lebendmassezunahme (aLM) in kg/(ha ∙ Jahr) und die mittlere tägliche Lebendmassezunahme (dLM) in g/Tag als unabhängige Vari-ablen.
CH�,��������� � ��0,0000021��3 ∙ ��M � 0,00��67�� ∙ ��M (Gl. 13)
oTM���� � ��0,00022700 ∙ ��M � 0,���76� ∙ ��M (Gl. 14) Zu TB2: Der Treibhausgasemissionsfaktor für Soja-Importmix nach Deutschland als Futtermit-tel ergibt sich aus den Emissionsfaktoren für Soja aus integriertem Anbau in der Schweiz – repräsentativ für den europäischen Anbau (Anteil am Soja-Importmix nach Deutschland im Jahr 2011: 1,7 %) –, Soja aus Anbau in den USA (Anteil 30,2 %), Soja aus außereuropäischem Anbau (ohne USA und Brasilien, Anteil 17,4 %), Soja aus Anbau in Brasilien (Anteil 24,2 %) und Soja aus Anbau auf kürzlich gerodeten Flächen in Brasilien (Anteil 26,2 %), jeweils nach ecoinvent (Weidema et al. 2013) und der Statistik für Sojaimporte nach Deutschland (FAO 2014). Hieraus ergibt sich ein Treibhausgasemissionsfaktor von 1,746 kg CO2e/kg Soja (Im-portmix Deutschland).
(Gl. 6)
RindermastDie Grundlage der Funktionen für Methanemissionen aus enterischer Fermentation (Gl. 7) und oTM-Ausscheidung (Gl. 8) ist das GAS-EM-Mastbullen-Modell (Anfangsgewicht 125 kg). Die Funktionen enthalten die mittlere tägliche Lebendmassezunahme (dLM) in g/Tag und das End- gewicht (EG) in kg als unabhängige Variablen.
CH4, enterisch = −(0,000000066724 ∙ dLM − 0,000016371) ∙ EG2
+ (0,00012213 ∙ dLM + 0,030239) ∙ EG − 0,030746 ∙ dLM + 21,566
oTMExkr = (−0,00000072056 ∙ dLM − 0,00017682) ∙ EG2 + (0,0013286 ∙ dLM + 0,33627)∙ EG − 0,33560 ∙ dLM + 231,11
(Gl. 7)
CH4, enterisch = −(0,000000066724 ∙ dLM − 0,000016371) ∙ EG2
+ (0,00012213 ∙ dLM + 0,030239) ∙ EG − 0,030746 ∙ dLM + 21,566
oTMExkr = (−0,00000072056 ∙ dLM − 0,00017682) ∙ EG2 + (0,0013286 ∙ dLM + 0,33627)∙ EG − 0,33560 ∙ dLM + 231,11
(Gl. 8)
Berechnungsstandard für einzelbetriebliche Klimabilanzen (BEK) in der Landwirtschaft
38
Ferkelerzeugung – Abferkel- und SäugebereichDie Grundlage der Funktionen für Methanemissionen aus enterischer Fermentation (Gl. 9) und oTM-Ausscheidung (Gl. 10) ist das GAS-EM-Sauen-Modell (Sauen-Lebendmasse 220 kg, Saug- ferkel mit Geburts-Lebendmasse 1,5 kg und Absetz-Lebendmassse 8 kg). Die Funktionen enthalten die Anzahl der pro Jahr und Sauen-TP aufgezogenen Saugferkel (SF) als unabhängige Variable.
Berechnungsstandard für einzelbetriebliche Klimabilanzen (BEK) in der Landwirtschaft
12
CH�,��������� � 0,00��21� � M� � 102,30 (Gl. 5)
oTM���� � 0,060�30 ∙ M� � 1012,2 (Gl. 6) Rindermast Die Grundlage der Funktionen für Methanemissionen aus enterischer Fermentation (Gl. 7) und oTM-Ausscheidung (Gl. 8) ist das GAS-EM-Mastbullen-Modell (Anfangsgewicht 125 kg). Die Funktionen enthalten die mittlere tägliche Lebendmassezunahme (dLM) in g/Tag und das End-gewicht (EG) in kg als unabhängige Variablen.
CH�,��������� � ��0,00000006672� ∙ ��M � 0,000016371� ∙ EG� ��0,00012213 ∙��M � 0,03023�� ∙ EG � 0,0307�6 ∙ ��M � 21,�66 (Gl. 7)oTM���� � ��0,000000720�6 ∙ ��M � 0,000176�2� ∙ EG� ��0,00132�6 ∙ ��M �0,33627� ∙ EG � 0,33�60 ∙ ��M � 231,11 (Gl. 8)
Ferkelerzeugung – Abferkel- und Säugebereich Die Grundlage der Funktionen für Methanemissionen aus enterischer Fermentation (Gl. 9) und oTM-Ausscheidung (Gl. 10) ist das GAS-EM-Sauen-Modell (Sauen-Lebendmasse 220 kg, Saugferkel mit Geburts-Lebendmasse 1,5 kg und Absetz-Lebendmassse 8 kg). Die Funktio-nen enthalten die Anzahl der pro Jahr und Sauen-TP aufgezogenen Saugferkel (SF) als un-abhängige Variable.
CH�,��������� � 0,030�0� ∙ �� � 2,0�7� (Gl. 9)
oTM���� � 1,�16� ∙ �� � 170,�� (Gl. 10) Ferkelerzeugung – Ferkelaufzucht Die Grundlage der Funktionen für Methanemissionen aus enterischer Fermentation (Gl. 11) und oTM-Ausscheidung (Gl. 12) ist das GAS-EM-Aufzuchtferkel-Modell (mittlerer Leerstand von 8 Tagen zwischen den Durchgängen (KTBL 2004), täglicher Zuwachs als Funktion des jährlichen Zuwachses basierend auf einer Regression der entsprechenden Daten von 1990 bis 2013). Die Funktionen enthalten die jährliche Lebendmassezunahme (aLM) in kg/(ha ∙ Jahr) als unabhängige Variable.
CH�,��������� � 0,0016�32 ∙ ��M � 0,1013� (Gl. 11)
oTM���� � 0,137�6 ∙ ��M � �,2��� (Gl. 12) Schweinemast Die Grundlage der Funktionen für Methanemissionen aus enterischer Fermentation (Gl. 13) und oTM-Ausscheidung (Gl. 14) ist das GAS-EM-Mastschweine-Modell (Berücksichtigung von Leerstandszeiten durch Berechnung der jährlichen Anzahl der Mastdurchgänge auf Basis von DLG 2005). Die Funktionen enthalten die jährliche Lebendmassezunahme (aLM) in kg/(ha ∙ Jahr) und die mittlere tägliche Lebendmassezunahme (dLM) in g/Tag als unabhängige Vari-ablen.
CH�,��������� � ��0,0000021��3 ∙ ��M � 0,00��67�� ∙ ��M (Gl. 13)
oTM���� � ��0,00022700 ∙ ��M � 0,���76� ∙ ��M (Gl. 14) Zu TB2: Der Treibhausgasemissionsfaktor für Soja-Importmix nach Deutschland als Futtermit-tel ergibt sich aus den Emissionsfaktoren für Soja aus integriertem Anbau in der Schweiz – repräsentativ für den europäischen Anbau (Anteil am Soja-Importmix nach Deutschland im Jahr 2011: 1,7 %) –, Soja aus Anbau in den USA (Anteil 30,2 %), Soja aus außereuropäischem Anbau (ohne USA und Brasilien, Anteil 17,4 %), Soja aus Anbau in Brasilien (Anteil 24,2 %) und Soja aus Anbau auf kürzlich gerodeten Flächen in Brasilien (Anteil 26,2 %), jeweils nach ecoinvent (Weidema et al. 2013) und der Statistik für Sojaimporte nach Deutschland (FAO 2014). Hieraus ergibt sich ein Treibhausgasemissionsfaktor von 1,746 kg CO2e/kg Soja (Im-portmix Deutschland).
(Gl. 9)
Berechnungsstandard für einzelbetriebliche Klimabilanzen (BEK) in der Landwirtschaft
12
CH�,��������� � 0,00��21� � M� � 102,30 (Gl. 5)
oTM���� � 0,060�30 ∙ M� � 1012,2 (Gl. 6) Rindermast Die Grundlage der Funktionen für Methanemissionen aus enterischer Fermentation (Gl. 7) und oTM-Ausscheidung (Gl. 8) ist das GAS-EM-Mastbullen-Modell (Anfangsgewicht 125 kg). Die Funktionen enthalten die mittlere tägliche Lebendmassezunahme (dLM) in g/Tag und das End-gewicht (EG) in kg als unabhängige Variablen.
CH�,��������� � ��0,00000006672� ∙ ��M � 0,000016371� ∙ EG� ��0,00012213 ∙��M � 0,03023�� ∙ EG � 0,0307�6 ∙ ��M � 21,�66 (Gl. 7)oTM���� � ��0,000000720�6 ∙ ��M � 0,000176�2� ∙ EG� ��0,00132�6 ∙ ��M �0,33627� ∙ EG � 0,33�60 ∙ ��M � 231,11 (Gl. 8)
Ferkelerzeugung – Abferkel- und Säugebereich Die Grundlage der Funktionen für Methanemissionen aus enterischer Fermentation (Gl. 9) und oTM-Ausscheidung (Gl. 10) ist das GAS-EM-Sauen-Modell (Sauen-Lebendmasse 220 kg, Saugferkel mit Geburts-Lebendmasse 1,5 kg und Absetz-Lebendmassse 8 kg). Die Funktio-nen enthalten die Anzahl der pro Jahr und Sauen-TP aufgezogenen Saugferkel (SF) als un-abhängige Variable.
CH�,��������� � 0,030�0� ∙ �� � 2,0�7� (Gl. 9)
oTM���� � 1,�16� ∙ �� � 170,�� (Gl. 10) Ferkelerzeugung – Ferkelaufzucht Die Grundlage der Funktionen für Methanemissionen aus enterischer Fermentation (Gl. 11) und oTM-Ausscheidung (Gl. 12) ist das GAS-EM-Aufzuchtferkel-Modell (mittlerer Leerstand von 8 Tagen zwischen den Durchgängen (KTBL 2004), täglicher Zuwachs als Funktion des jährlichen Zuwachses basierend auf einer Regression der entsprechenden Daten von 1990 bis 2013). Die Funktionen enthalten die jährliche Lebendmassezunahme (aLM) in kg/(ha ∙ Jahr) als unabhängige Variable.
CH�,��������� � 0,0016�32 ∙ ��M � 0,1013� (Gl. 11)
oTM���� � 0,137�6 ∙ ��M � �,2��� (Gl. 12) Schweinemast Die Grundlage der Funktionen für Methanemissionen aus enterischer Fermentation (Gl. 13) und oTM-Ausscheidung (Gl. 14) ist das GAS-EM-Mastschweine-Modell (Berücksichtigung von Leerstandszeiten durch Berechnung der jährlichen Anzahl der Mastdurchgänge auf Basis von DLG 2005). Die Funktionen enthalten die jährliche Lebendmassezunahme (aLM) in kg/(ha ∙ Jahr) und die mittlere tägliche Lebendmassezunahme (dLM) in g/Tag als unabhängige Vari-ablen.
CH�,��������� � ��0,0000021��3 ∙ ��M � 0,00��67�� ∙ ��M (Gl. 13)
oTM���� � ��0,00022700 ∙ ��M � 0,���76� ∙ ��M (Gl. 14) Zu TB2: Der Treibhausgasemissionsfaktor für Soja-Importmix nach Deutschland als Futtermit-tel ergibt sich aus den Emissionsfaktoren für Soja aus integriertem Anbau in der Schweiz – repräsentativ für den europäischen Anbau (Anteil am Soja-Importmix nach Deutschland im Jahr 2011: 1,7 %) –, Soja aus Anbau in den USA (Anteil 30,2 %), Soja aus außereuropäischem Anbau (ohne USA und Brasilien, Anteil 17,4 %), Soja aus Anbau in Brasilien (Anteil 24,2 %) und Soja aus Anbau auf kürzlich gerodeten Flächen in Brasilien (Anteil 26,2 %), jeweils nach ecoinvent (Weidema et al. 2013) und der Statistik für Sojaimporte nach Deutschland (FAO 2014). Hieraus ergibt sich ein Treibhausgasemissionsfaktor von 1,746 kg CO2e/kg Soja (Im-portmix Deutschland).
(Gl. 10)
Ferkelerzeugung – FerkelaufzuchtDie Grundlage der Funktionen für Methanemissionen aus enterischer Fermentation (Gl. 11) und oTM-Ausscheidung (Gl. 12) ist das GAS-EM-Aufzuchtferkel-Modell (mittlerer Leerstand von 8 Tagen zwischen den Durchgängen (KTBL 2004), täglicher Zuwachs als Funktion des jährlichen Zuwachses basierend auf einer Regression der entsprechenden Daten von 1990 bis 2013). Die Funktionen enthalten die jährliche Lebendmassezunahme (aLM) in kg/(ha · Jahr) als unabhängige Variable.
Berechnungsstandard für einzelbetriebliche Klimabilanzen (BEK) in der Landwirtschaft
12
CH�,��������� � 0,00��21� � M� � 102,30 (Gl. 5)
oTM���� � 0,060�30 ∙ M� � 1012,2 (Gl. 6) Rindermast Die Grundlage der Funktionen für Methanemissionen aus enterischer Fermentation (Gl. 7) und oTM-Ausscheidung (Gl. 8) ist das GAS-EM-Mastbullen-Modell (Anfangsgewicht 125 kg). Die Funktionen enthalten die mittlere tägliche Lebendmassezunahme (dLM) in g/Tag und das End-gewicht (EG) in kg als unabhängige Variablen.
CH�,��������� � ��0,00000006672� ∙ ��M � 0,000016371� ∙ EG� ��0,00012213 ∙��M � 0,03023�� ∙ EG � 0,0307�6 ∙ ��M � 21,�66 (Gl. 7)oTM���� � ��0,000000720�6 ∙ ��M � 0,000176�2� ∙ EG� ��0,00132�6 ∙ ��M �0,33627� ∙ EG � 0,33�60 ∙ ��M � 231,11 (Gl. 8)
Ferkelerzeugung – Abferkel- und Säugebereich Die Grundlage der Funktionen für Methanemissionen aus enterischer Fermentation (Gl. 9) und oTM-Ausscheidung (Gl. 10) ist das GAS-EM-Sauen-Modell (Sauen-Lebendmasse 220 kg, Saugferkel mit Geburts-Lebendmasse 1,5 kg und Absetz-Lebendmassse 8 kg). Die Funktio-nen enthalten die Anzahl der pro Jahr und Sauen-TP aufgezogenen Saugferkel (SF) als un-abhängige Variable.
CH�,��������� � 0,030�0� ∙ �� � 2,0�7� (Gl. 9)
oTM���� � 1,�16� ∙ �� � 170,�� (Gl. 10) Ferkelerzeugung – Ferkelaufzucht Die Grundlage der Funktionen für Methanemissionen aus enterischer Fermentation (Gl. 11) und oTM-Ausscheidung (Gl. 12) ist das GAS-EM-Aufzuchtferkel-Modell (mittlerer Leerstand von 8 Tagen zwischen den Durchgängen (KTBL 2004), täglicher Zuwachs als Funktion des jährlichen Zuwachses basierend auf einer Regression der entsprechenden Daten von 1990 bis 2013). Die Funktionen enthalten die jährliche Lebendmassezunahme (aLM) in kg/(ha ∙ Jahr) als unabhängige Variable.
CH�,��������� � 0,0016�32 ∙ ��M � 0,1013� (Gl. 11)
oTM���� � 0,137�6 ∙ ��M � �,2��� (Gl. 12) Schweinemast Die Grundlage der Funktionen für Methanemissionen aus enterischer Fermentation (Gl. 13) und oTM-Ausscheidung (Gl. 14) ist das GAS-EM-Mastschweine-Modell (Berücksichtigung von Leerstandszeiten durch Berechnung der jährlichen Anzahl der Mastdurchgänge auf Basis von DLG 2005). Die Funktionen enthalten die jährliche Lebendmassezunahme (aLM) in kg/(ha ∙ Jahr) und die mittlere tägliche Lebendmassezunahme (dLM) in g/Tag als unabhängige Vari-ablen.
CH�,��������� � ��0,0000021��3 ∙ ��M � 0,00��67�� ∙ ��M (Gl. 13)
oTM���� � ��0,00022700 ∙ ��M � 0,���76� ∙ ��M (Gl. 14) Zu TB2: Der Treibhausgasemissionsfaktor für Soja-Importmix nach Deutschland als Futtermit-tel ergibt sich aus den Emissionsfaktoren für Soja aus integriertem Anbau in der Schweiz – repräsentativ für den europäischen Anbau (Anteil am Soja-Importmix nach Deutschland im Jahr 2011: 1,7 %) –, Soja aus Anbau in den USA (Anteil 30,2 %), Soja aus außereuropäischem Anbau (ohne USA und Brasilien, Anteil 17,4 %), Soja aus Anbau in Brasilien (Anteil 24,2 %) und Soja aus Anbau auf kürzlich gerodeten Flächen in Brasilien (Anteil 26,2 %), jeweils nach ecoinvent (Weidema et al. 2013) und der Statistik für Sojaimporte nach Deutschland (FAO 2014). Hieraus ergibt sich ein Treibhausgasemissionsfaktor von 1,746 kg CO2e/kg Soja (Im-portmix Deutschland).
(Gl. 11)
Berechnungsstandard für einzelbetriebliche Klimabilanzen (BEK) in der Landwirtschaft
12
CH�,��������� � 0,00��21� � M� � 102,30 (Gl. 5)
oTM���� � 0,060�30 ∙ M� � 1012,2 (Gl. 6) Rindermast Die Grundlage der Funktionen für Methanemissionen aus enterischer Fermentation (Gl. 7) und oTM-Ausscheidung (Gl. 8) ist das GAS-EM-Mastbullen-Modell (Anfangsgewicht 125 kg). Die Funktionen enthalten die mittlere tägliche Lebendmassezunahme (dLM) in g/Tag und das End-gewicht (EG) in kg als unabhängige Variablen.
CH�,��������� � ��0,00000006672� ∙ ��M � 0,000016371� ∙ EG� ��0,00012213 ∙��M � 0,03023�� ∙ EG � 0,0307�6 ∙ ��M � 21,�66 (Gl. 7)oTM���� � ��0,000000720�6 ∙ ��M � 0,000176�2� ∙ EG� ��0,00132�6 ∙ ��M �0,33627� ∙ EG � 0,33�60 ∙ ��M � 231,11 (Gl. 8)
Ferkelerzeugung – Abferkel- und Säugebereich Die Grundlage der Funktionen für Methanemissionen aus enterischer Fermentation (Gl. 9) und oTM-Ausscheidung (Gl. 10) ist das GAS-EM-Sauen-Modell (Sauen-Lebendmasse 220 kg, Saugferkel mit Geburts-Lebendmasse 1,5 kg und Absetz-Lebendmassse 8 kg). Die Funktio-nen enthalten die Anzahl der pro Jahr und Sauen-TP aufgezogenen Saugferkel (SF) als un-abhängige Variable.
CH�,��������� � 0,030�0� ∙ �� � 2,0�7� (Gl. 9)
oTM���� � 1,�16� ∙ �� � 170,�� (Gl. 10) Ferkelerzeugung – Ferkelaufzucht Die Grundlage der Funktionen für Methanemissionen aus enterischer Fermentation (Gl. 11) und oTM-Ausscheidung (Gl. 12) ist das GAS-EM-Aufzuchtferkel-Modell (mittlerer Leerstand von 8 Tagen zwischen den Durchgängen (KTBL 2004), täglicher Zuwachs als Funktion des jährlichen Zuwachses basierend auf einer Regression der entsprechenden Daten von 1990 bis 2013). Die Funktionen enthalten die jährliche Lebendmassezunahme (aLM) in kg/(ha ∙ Jahr) als unabhängige Variable.
CH�,��������� � 0,0016�32 ∙ ��M � 0,1013� (Gl. 11)
oTM���� � 0,137�6 ∙ ��M � �,2��� (Gl. 12) Schweinemast Die Grundlage der Funktionen für Methanemissionen aus enterischer Fermentation (Gl. 13) und oTM-Ausscheidung (Gl. 14) ist das GAS-EM-Mastschweine-Modell (Berücksichtigung von Leerstandszeiten durch Berechnung der jährlichen Anzahl der Mastdurchgänge auf Basis von DLG 2005). Die Funktionen enthalten die jährliche Lebendmassezunahme (aLM) in kg/(ha ∙ Jahr) und die mittlere tägliche Lebendmassezunahme (dLM) in g/Tag als unabhängige Vari-ablen.
CH�,��������� � ��0,0000021��3 ∙ ��M � 0,00��67�� ∙ ��M (Gl. 13)
oTM���� � ��0,00022700 ∙ ��M � 0,���76� ∙ ��M (Gl. 14) Zu TB2: Der Treibhausgasemissionsfaktor für Soja-Importmix nach Deutschland als Futtermit-tel ergibt sich aus den Emissionsfaktoren für Soja aus integriertem Anbau in der Schweiz – repräsentativ für den europäischen Anbau (Anteil am Soja-Importmix nach Deutschland im Jahr 2011: 1,7 %) –, Soja aus Anbau in den USA (Anteil 30,2 %), Soja aus außereuropäischem Anbau (ohne USA und Brasilien, Anteil 17,4 %), Soja aus Anbau in Brasilien (Anteil 24,2 %) und Soja aus Anbau auf kürzlich gerodeten Flächen in Brasilien (Anteil 26,2 %), jeweils nach ecoinvent (Weidema et al. 2013) und der Statistik für Sojaimporte nach Deutschland (FAO 2014). Hieraus ergibt sich ein Treibhausgasemissionsfaktor von 1,746 kg CO2e/kg Soja (Im-portmix Deutschland).
(Gl. 12)
SchweinemastDie Grundlage der Funktionen für Methanemissionen aus enterischer Fermentation (Gl. 13) und oTM-Ausscheidung (Gl. 14) ist das GAS-EM-Mastschweine-Modell (Berücksichtigung von Leer-standszeiten durch Berechnung der jährlichen Anzahl der Mastdurchgänge auf Basis von DLG 2005). Die Funktionen enthalten die jährliche Lebendmassezunahme (aLM) in kg/(ha · Jahr) und die mittlere tägliche Lebendmassezunahme (dLM) in g/Tag als unabhängige Variablen.
Berechnungsstandard für einzelbetriebliche Klimabilanzen (BEK) in der Landwirtschaft
12
CH�,��������� � 0,00��21� � M� � 102,30 (Gl. 5)
oTM���� � 0,060�30 ∙ M� � 1012,2 (Gl. 6) Rindermast Die Grundlage der Funktionen für Methanemissionen aus enterischer Fermentation (Gl. 7) und oTM-Ausscheidung (Gl. 8) ist das GAS-EM-Mastbullen-Modell (Anfangsgewicht 125 kg). Die Funktionen enthalten die mittlere tägliche Lebendmassezunahme (dLM) in g/Tag und das End-gewicht (EG) in kg als unabhängige Variablen.
CH�,��������� � ��0,00000006672� ∙ ��M � 0,000016371� ∙ EG� ��0,00012213 ∙��M � 0,03023�� ∙ EG � 0,0307�6 ∙ ��M � 21,�66 (Gl. 7)oTM���� � ��0,000000720�6 ∙ ��M � 0,000176�2� ∙ EG� ��0,00132�6 ∙ ��M �0,33627� ∙ EG � 0,33�60 ∙ ��M � 231,11 (Gl. 8)
Ferkelerzeugung – Abferkel- und Säugebereich Die Grundlage der Funktionen für Methanemissionen aus enterischer Fermentation (Gl. 9) und oTM-Ausscheidung (Gl. 10) ist das GAS-EM-Sauen-Modell (Sauen-Lebendmasse 220 kg, Saugferkel mit Geburts-Lebendmasse 1,5 kg und Absetz-Lebendmassse 8 kg). Die Funktio-nen enthalten die Anzahl der pro Jahr und Sauen-TP aufgezogenen Saugferkel (SF) als un-abhängige Variable.
CH�,��������� � 0,030�0� ∙ �� � 2,0�7� (Gl. 9)
oTM���� � 1,�16� ∙ �� � 170,�� (Gl. 10) Ferkelerzeugung – Ferkelaufzucht Die Grundlage der Funktionen für Methanemissionen aus enterischer Fermentation (Gl. 11) und oTM-Ausscheidung (Gl. 12) ist das GAS-EM-Aufzuchtferkel-Modell (mittlerer Leerstand von 8 Tagen zwischen den Durchgängen (KTBL 2004), täglicher Zuwachs als Funktion des jährlichen Zuwachses basierend auf einer Regression der entsprechenden Daten von 1990 bis 2013). Die Funktionen enthalten die jährliche Lebendmassezunahme (aLM) in kg/(ha ∙ Jahr) als unabhängige Variable.
CH�,��������� � 0,0016�32 ∙ ��M � 0,1013� (Gl. 11)
oTM���� � 0,137�6 ∙ ��M � �,2��� (Gl. 12) Schweinemast Die Grundlage der Funktionen für Methanemissionen aus enterischer Fermentation (Gl. 13) und oTM-Ausscheidung (Gl. 14) ist das GAS-EM-Mastschweine-Modell (Berücksichtigung von Leerstandszeiten durch Berechnung der jährlichen Anzahl der Mastdurchgänge auf Basis von DLG 2005). Die Funktionen enthalten die jährliche Lebendmassezunahme (aLM) in kg/(ha ∙ Jahr) und die mittlere tägliche Lebendmassezunahme (dLM) in g/Tag als unabhängige Vari-ablen.
CH�,��������� � ��0,0000021��3 ∙ ��M � 0,00��67�� ∙ ��M (Gl. 13)
oTM���� � ��0,00022700 ∙ ��M � 0,���76� ∙ ��M (Gl. 14) Zu TB2: Der Treibhausgasemissionsfaktor für Soja-Importmix nach Deutschland als Futtermit-tel ergibt sich aus den Emissionsfaktoren für Soja aus integriertem Anbau in der Schweiz – repräsentativ für den europäischen Anbau (Anteil am Soja-Importmix nach Deutschland im Jahr 2011: 1,7 %) –, Soja aus Anbau in den USA (Anteil 30,2 %), Soja aus außereuropäischem Anbau (ohne USA und Brasilien, Anteil 17,4 %), Soja aus Anbau in Brasilien (Anteil 24,2 %) und Soja aus Anbau auf kürzlich gerodeten Flächen in Brasilien (Anteil 26,2 %), jeweils nach ecoinvent (Weidema et al. 2013) und der Statistik für Sojaimporte nach Deutschland (FAO 2014). Hieraus ergibt sich ein Treibhausgasemissionsfaktor von 1,746 kg CO2e/kg Soja (Im-portmix Deutschland).
(Gl. 13)
Berechnungsstandard für einzelbetriebliche Klimabilanzen (BEK) in der Landwirtschaft
12
CH�,��������� � 0,00��21� � M� � 102,30 (Gl. 5)
oTM���� � 0,060�30 ∙ M� � 1012,2 (Gl. 6) Rindermast Die Grundlage der Funktionen für Methanemissionen aus enterischer Fermentation (Gl. 7) und oTM-Ausscheidung (Gl. 8) ist das GAS-EM-Mastbullen-Modell (Anfangsgewicht 125 kg). Die Funktionen enthalten die mittlere tägliche Lebendmassezunahme (dLM) in g/Tag und das End-gewicht (EG) in kg als unabhängige Variablen.
CH�,��������� � ��0,00000006672� ∙ ��M � 0,000016371� ∙ EG� ��0,00012213 ∙��M � 0,03023�� ∙ EG � 0,0307�6 ∙ ��M � 21,�66 (Gl. 7)oTM���� � ��0,000000720�6 ∙ ��M � 0,000176�2� ∙ EG� ��0,00132�6 ∙ ��M �0,33627� ∙ EG � 0,33�60 ∙ ��M � 231,11 (Gl. 8)
Ferkelerzeugung – Abferkel- und Säugebereich Die Grundlage der Funktionen für Methanemissionen aus enterischer Fermentation (Gl. 9) und oTM-Ausscheidung (Gl. 10) ist das GAS-EM-Sauen-Modell (Sauen-Lebendmasse 220 kg, Saugferkel mit Geburts-Lebendmasse 1,5 kg und Absetz-Lebendmassse 8 kg). Die Funktio-nen enthalten die Anzahl der pro Jahr und Sauen-TP aufgezogenen Saugferkel (SF) als un-abhängige Variable.
CH�,��������� � 0,030�0� ∙ �� � 2,0�7� (Gl. 9)
oTM���� � 1,�16� ∙ �� � 170,�� (Gl. 10) Ferkelerzeugung – Ferkelaufzucht Die Grundlage der Funktionen für Methanemissionen aus enterischer Fermentation (Gl. 11) und oTM-Ausscheidung (Gl. 12) ist das GAS-EM-Aufzuchtferkel-Modell (mittlerer Leerstand von 8 Tagen zwischen den Durchgängen (KTBL 2004), täglicher Zuwachs als Funktion des jährlichen Zuwachses basierend auf einer Regression der entsprechenden Daten von 1990 bis 2013). Die Funktionen enthalten die jährliche Lebendmassezunahme (aLM) in kg/(ha ∙ Jahr) als unabhängige Variable.
CH�,��������� � 0,0016�32 ∙ ��M � 0,1013� (Gl. 11)
oTM���� � 0,137�6 ∙ ��M � �,2��� (Gl. 12) Schweinemast Die Grundlage der Funktionen für Methanemissionen aus enterischer Fermentation (Gl. 13) und oTM-Ausscheidung (Gl. 14) ist das GAS-EM-Mastschweine-Modell (Berücksichtigung von Leerstandszeiten durch Berechnung der jährlichen Anzahl der Mastdurchgänge auf Basis von DLG 2005). Die Funktionen enthalten die jährliche Lebendmassezunahme (aLM) in kg/(ha ∙ Jahr) und die mittlere tägliche Lebendmassezunahme (dLM) in g/Tag als unabhängige Vari-ablen.
CH�,��������� � ��0,0000021��3 ∙ ��M � 0,00��67�� ∙ ��M (Gl. 13)
oTM���� � ��0,00022700 ∙ ��M � 0,���76� ∙ ��M (Gl. 14) Zu TB2: Der Treibhausgasemissionsfaktor für Soja-Importmix nach Deutschland als Futtermit-tel ergibt sich aus den Emissionsfaktoren für Soja aus integriertem Anbau in der Schweiz – repräsentativ für den europäischen Anbau (Anteil am Soja-Importmix nach Deutschland im Jahr 2011: 1,7 %) –, Soja aus Anbau in den USA (Anteil 30,2 %), Soja aus außereuropäischem Anbau (ohne USA und Brasilien, Anteil 17,4 %), Soja aus Anbau in Brasilien (Anteil 24,2 %) und Soja aus Anbau auf kürzlich gerodeten Flächen in Brasilien (Anteil 26,2 %), jeweils nach ecoinvent (Weidema et al. 2013) und der Statistik für Sojaimporte nach Deutschland (FAO 2014). Hieraus ergibt sich ein Treibhausgasemissionsfaktor von 1,746 kg CO2e/kg Soja (Im-portmix Deutschland).
(Gl. 14)
Zu TB2: Der Treibhausgasemissionsfaktor für Soja-Importmix nach Deutschland als Futtermit-tel ergibt sich aus den Emissionsfaktoren für Soja aus integriertem Anbau in der Schweiz – repräsentativ für den europäischen Anbau (Anteil am Soja-Importmix nach Deutschland im Jahr 2011: 1,7 %) –, Soja aus Anbau in den USA (Anteil 30,2 %), Soja aus außereuropäischem Anbau (ohne USA und Brasilien, Anteil 17,4 %), Soja aus Anbau in Brasilien (Anteil 24,2 %) und Soja aus Anbau auf kürzlich gerodeten Flächen in Brasilien (Anteil 26,2 %), jeweils nach ecoinvent (Weide-ma et al. 2013) und der Statistik für Sojaimporte nach Deutschland (FAO 2014). Hieraus ergibt sich ein Treibhausgasemissionsfaktor von 1,746 kg CO2e/kg Soja (Importmix Deutschland).
Die Sojakomponente von Kraftfutter wird wie Soja als Futtermittel bewertet. Für die übri-gen Komponenten von Kraftfutter wird ein von der AG BEK abgestimmter Konventionswert von 0,58 kg CO2e/kg Trockenmasse angenommen. Dieser Konventionswert ist unter Anwendung des
Anhang
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BEK für Getreideanbau berechnet worden. Auch die CO2e-Emissionen aus der Grundfuttermittel-produktion müssen zur Wahrung der Konsistenz der Berechnungen nach der BEK-Methodik ermit-telt werden. Als Konventionswert werden 0,48 kg CO2e/TM Grundfuttermittel vorgeschlagen.
Zu TB4: Der Treibhausgasemissionsfaktor für Mineralfutter wurde auf Grundlage der Zusammen-setzung berechnet. Hierzu wurden die Hauptkomponenten Dicalciumphosphat und Natriumchlo-rid mit ihren spezifischen Treibhausgasemissionsfaktoren berücksichtigt. Mineralfutter setzt sich nach Cederberg et al. (2009) aus 40 % Dicalciumphosphat und 45 % Natriumchlorid zusammen. Da die ecoinvent-Datenbank keinen Treibhausgasemissionsfaktor für Dicalciumphosphat bereitstellt, wurde der Emissionsfaktor für Natriumphosphat verwendet. Für die 5 % übrigen Bestandteile wur-de ein Emissionsfaktor verwendet, der sich aus dem Verhältnis der Hauptbestandteile ergibt. Auf den daraus errechneten Wert wurden 10 % für Transport und Vertrieb aufgeschlagen.
Zu TB8: Siehe obige Erläuterungen zu „PB7“.
Erläuterungen zu Treibhausgasquellen bei der Energiegewinnung aus Biogas
Zu BA1: CH4-Emissionen aus der Wirtschaftsdüngervorlagerung sind abhängig von der Lagerdau-er. Im BEK wurde der Emissionsfaktor für eine Lagerdauer von ein bis zwei Wochen abgeschätzt und als Rechengrundlage empfohlen.
Zu BA7: Bei dem Emissionsfaktor für die NH3-Emissionen aus dem offenen Gärrestlager, der in der Parameterdatei zu finden ist, wird davon ausgegangen, dass im Gärrestlager von Biogasanlagen eine natürliche Schwimmdecke vorhanden ist.
Zu BB1: Siehe obige Erläuterungen zu „PB7.
Zu BB2: Bei der Biogaserzeugung werden im Gegensatz zur Tier- und Pflanzenerzeugung zusätz-lich die Treibhausgasemissionen aus der Herstellung der Biogasanlage berücksichtigt, um eine Ver-gleichbarkeit mit der Stromerzeugung mittels Windkraft- und Photovoltaikanlagen herzustellen. (Bei Windkraft- und Photovoltaikanlagen werden die Treibhausgasemissionen allerdings fast aus-schließlich durch bauliche Anlagen und Anlagentechnik verursacht.) In der Pflanzen- und Tier-produktion werden Treibhausgasemissionen aus der Erstellung landwirtschaftlicher Gebäude und baulicher Anlagen nicht berücksichtigt, da sie in den meisten landwirtschaftlichen Produktions-systemen nur einen sehr geringen Anteil an den Treibhausgasemissionen aufweisen und aufgrund der langen Nutzungszeiten kein kurz- und mittelfristig mobilisierbares Potenzial zur Minderung der Treibhausgasemissionen aufweisen. Literaturwerte für Treibhausgasemissionen aus baulichen Anlagen und Anlagentechnik von Biogasanlagen variieren von 0,0019 bis 0,042 kg CO2e/kWh Biogasstrom (Tab. 21). Hieraus wurde für den BEK ein Konventionswert von 0,015 kg CO2e/kWh Biogasstrom abgeleitet.
Berechnungsstandard für einzelbetriebliche Klimabilanzen (BEK) in der Landwirtschaft
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Tab. 21: Literaturübersicht zu Treibhausgasemissionen aus baulichen Anlagen und Anlagentechnik von Biogas- anlagen KTBL (2010)
AutorWert
Installierte elektrische Leistung
Lebensdauer Wichtigste Baustoffe
Baustoff-bedarf
kg CO2e/kWh kW Jahre t/a
Bachmaier (2012) 0,0029 76–85520
5 (Rührtechnik), 7 (BHKW)
BetonStahl
10–1001–6
Geldermann et al. (2012) 0,008–0,018 500–600
20 10 (Rührwerke,
Tragluftgebläse, Motoren, Generatoren)
Beton/ Stahlbeton
Stahl (ohne Baustahl)
1–150,09–0,3
Hundt (2010) 0,014 560 20 (alle Anlagenteile) BetonStahl (+Edelstahl)
2936,5
Meyer-Aurich et al. (2012) 0,0019 500 15 (alle Anlagenteile) BetonStahl
20843
KTBL (2010) 0,010–0,070 180–1400
Plöchl und Schulz (2006) 0,042 Annahme: 500 15 (alle Anlagenteile) BetonStahl
20944
Weidema et al. (2013) 0,0156 Annahme: 50 20 (alle Anlagenteile)
Zu BB3: Falls der Strombedarf alternativ aus erneuerbaren Quellen (Photovoltaikstrom, Windstrom, Wasserkraftstrom und Biodiesel) gedeckt wird, können für die Berechnung die entsprechenden in der Parameterdatei angegebenen Emissionsfaktoren für regenerativen Strom verwendet werden.
Zu BB5: Die CO2-Emissionen aus der Substratproduktion müssen zur Wahrung der Konsistenz der Berechnungen nach der BEK-Methodik ermittelt werden.
Erläuterungen zu Gutschriften für Nebenprodukte
PN1: Zur Vermeidung einer Überbewertung der Nebenernteprodukte wird empfohlen, die vorgeschlagenen Werte von VDLUFA (2014) für die Humusreproduktionsleistung der Neben-ernteprodukte mit einem 20 %igen Sicherheitsabschlag zu versehen.
PN2: Für die düngewirksamen Nährstoffe in den Nebenprodukten Stroh oder Kraut sowie für den Vorfruchtwert (z. B. 10 kg N bei Raps laut DüV) erfolgt die Berechnung der Gutschrift wie beim Wirtschaftsdünger (siehe Erläuterungen zu TN1).
TN1 und BN2: Der Substitutionswert für Wirtschaftsdünger und Gärrest ergibt sich aus den pflan-zenverfügbaren Anteilen von P2O5, K2O und N und dem Treibhausgasemissionsfaktor für die Her-stellung von Phosphor-, Kali- und Harnstoffdünger (Phosphor und Kalium werden als 100 % pflan-zenverfügbar angenommen).
Anhang
41
Für Stickstoff, dessen organisch gebundener Anteil erst über längere Zeit verfügbar wird, wer-den die im Anhang 3 der novellierten Düngeverordnung (DüV 2014) veröffentlichten Mineral-düngerwirksamkeiten verwendet. Dort werden keine Angaben zur Bezugsgröße gemacht. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass sich die Angaben auf Stickstoffgehalte nach Abzug der Stall- und Lagerverluste, jedoch vor Abzug der Ausbringverluste beziehen, da dies im Anhang 3 der aktuell gültigen Fassung der DüV (2007) explizit erläutert wird. Da für die Berechnung des Ersatzwertes die Verwendung von Harnstoff (dem Stickstoffmineraldünger mit den geringsten spezifischen THG-Emissionen in der Herstellung) angenommen wurde und der Ersatzwert nicht auf den gesamten Stickstoff angewendet wird, bleibt die relative Vorzüglichkeit der Anwendung von Wirtschaftsdün-ger gegenüber der Anwendung von Mineraldünger gewährleistet.
Zu BN1: Es wird davon ausgegangen, dass extern genutzte Wärme aus Biogasanlagen direkt oder indirekt Wärme ersetzt, die aus fossilen Rohstoffen erzeugt wird. Die Erzeugung aus Erdgas wurde gewählt, da sie die geringsten Emissionen verursacht. Nur solche Wärme, die nachweisbar fossile Wärme ersetzt, ist anrechenbar. Dies schließt beispielsweise die Anrechenbarkeit für die Gärrestauf-bereitung aus. Für Holztrocknung ist nur der Wert anrechenbar, der der Erhöhung des Brennwertes des getrockneten Gutes entspricht. Die extern genutzte Wärmemenge aus Biogas beinhaltet weder den Eigenwärmebedarf noch die Wärmeverluste bei der Wärmelieferung an den Kunden.
Zu BN3: Für die Ermittlung des Humuskohlenstoffgehaltes im Gärrest wird aus Expertenschätzungen (VDLUFA 2014) die Anwendung folgender Formel in Abhängigkeit des TM-Gehaltes empfohlen:
Humus-C im Gärrest (kg Humus-C/m3) = a + b ∙ TM
mit a = 2 kg Humus-C/m3
b = 1 kg Humus-C/(m3 ∙ %)TM = Trockenmassegehalt in %Hierbei wurde unterstellt, dass 1 t FM = 1 m3 FM.
(Gl. 15)
Berechnungsstandard für einzelbetriebliche Klimabilanzen (BEK) in der Landwirtschaft
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Abkürzungen
AHL Ammonium-Harnstoff-Lösung
aLM Jährliche Lebendmassezunahme
BHKW Blockheizkraftwerk
C Kohlenstoff
CH4 Methan
CO2e Kohlenstoffdioxidäquivalent(e)
dLM Tägliche Lebendmassezunahme
DüV Düngeverordnung
ECM Energie- und eiweißkorrigierte Milch
EF Emissionsfaktor
EG Endgewicht
EKA Erstkalbealter
EM Emission (Emissionsmasse)
Exkr Exkremente/Ausscheidungen
FM Frischmasse
GAS-EM Gasförmige Emissionen (Rechenmodell zur Erstellung des jährlichen Emissionsinventars der deutschen Landwirtschaft)
GF-TM Grundfutter-Trockenmasse
GWP100 Treibhauspotenzial (Global Warming Potential) bezogen auf einen Zeitraum von 100 Jahren
KAS Kalkammonsalpeter
kWh Kilowattstunde
LG Lebendgewicht
MDÄ Mineraldüngeräquivalent
MDW Mineraldüngerwirksamkeit
ME Gehalt an umsetzbarer Energie
MJ Megajoule
ML Milchleistung
NEL Nettoenergielaktation
NH3 Ammoniak
Norg Organisch gebundener Stickstoff
N2O Lachgas
Anhang – Abkürzungen
43
oTM Organische Trockenmasse
SF Saugferkel
SG Schlachtgewicht
TAN Ammonium-Stickstoff (engl. = total ammonia nitrogen)
THG Treibhausgas(e)
TM Trockenmasse
TP Tierplatz
UAN Harnsäure-Stickstoff (engl. = uric acid nitrogen)
WD Wirtschaftsdünger
WR Wurzelrückstände
ZW Zwischenfrucht
Berechnungsstandard für einzelbetriebliche Klimabilanzen (BEK) in der Landwirtschaft
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Mitwirkende
Person Institution
Dr. Mathias EffenbergerBayerische Landesanstalt für LandwirtschaftE-Mail: mathias.effenberger@lfl.bayern.de
Dr. Katja GödekeThüringer Landesanstalt für LandwirtschaftE-Mail: katja.goedeke@tll.thueringen.de
Sven GrebeKuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft e. V. E-Mail: s.grebe@ktbl.de
Dr. Hans-Dieter HaenelThünen-Institut für AgrarklimaschutzE-Mail: dieter.haenel@thuenen.de
Anja HansenLeibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie e. V. (ATB)E-Mail: ahansen@atb-potsdam.de
Uwe HäußermannUniversität Gießen, Institut für Landschaftsökologie und RessourcenmanagementE-Mail: uwe.haeussermann@umwelt.uni-giessen.de
Stephanie Kätsch
Thünen-Institut für Ländliche Räume/ aktuell: Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-GeislingenE-Mail: stephanie.kaetsch@hfwu.de
Ansgar LasarLandwirtschaftskammer NiedersachsenE-Mail: ansgar.lasar@lwk-niedersachsen.de
Dr. Aurelia Nyfeler-BrunnerBodensee-StiftungE-Mail: aurelia.nyfeler-brunner@bodensee-stiftung.org
Bernhard OsterburgThünen-Institut für Ländliche RäumeE-Mail: bernhard.osterburg@thuenen.de
Petra PaffrathLandwirtschaftskammer Nordrhein-WestfalenE-Mail: petra.paffrath@lwk.nrw.de
Dr. Eike PoddeyThünen-Institut für Agrarklimaschutz aktuell: Bioland
Harald SchmidTU München, Lehrstuhl für Ökologischen Landbau und PflanzenbausystemeE-Mail: harald.schmid@wzw.tum.de
Martine SchramlVDLUFA Verband Deutscher Landwirtschaftlicher Untersuchungs- und Forschungsanstalten e. V.E-Mail: schraml@vdlufa.eu
Dr. Sebastian WulfKuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft e. V.E-Mail: s.wulf@ktbl.de
Bianca ZerhusenBayerische Landesanstalt für LandwirtschaftE-Mail: bianca.zerhusen@lfl.bayern.de
Anhang – Beteiligte Organisationen
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Beteiligte Organisationen
Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft Vöttinger Str. 38 85354 Freising Tel. 08161 71-5804
Bodensee-Stiftung Fritz-Reichle-Ring 4 78315 Radolfzell am Bodensee Tel. 07732/999540
Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft e. V. Bartningstr. 49 64289 Darmstadt Tel. 06151 70010
Landwirtschaftskammer Niedersachsen Mars-la-Tour-Str. 1–13 26121 Oldenburg Tel. 0441 8010
Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen Nevinghoff 40 48147 Münster Tel. 0251 23760
Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie e. V. (ATB) Max-Eyth-Allee 100 14469 Potsdam Tel. 0331 56990
Leibniz-Institut fürAgrartechnik und Bioökonomie
Thünen-Institut für Agrarklimaschutz und Thünen-Institut für Ländliche Räume Bundesallee 50 38116 Braunschweig Tel. 0531 5962601
Berechnungsstandard für einzelbetriebliche Klimabilanzen (BEK) in der Landwirtschaft
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Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft Naumburger Str. 98 07743 Jena Tel. 03641 6830
TU München, Lehrstuhl für Ökologischen Landbau und Pflanzenbausysteme Liesel Beckmann Str. 2 85354 Freising Tel. 08161 713032
VDLUFA – Verband Deutscher Landwirtschaftlicher Untersuchungs- und Forschungsanstalten e. V. Obere Langgasse 40 67346 Speyer Tel. 06232 136121
Anhang – Beteiligte Organisationen
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KTBL-Online-Anwendungen
Abstandsrechner Beurteilung von Geruchsimmissionen im Umfeld von Tierhaltungsanlagen nach Richtlinie VDI 3894 Blatt 22013, (Best.-Nr. 30013)
Mit diesem Rechner kann der Abstand zwischen Tierhaltungsanlagen und anderen Nutzungen, der zum Schutz vor erheblichen Geruchsbelästigungen eingehalten werden sollte, berechnet werden. Abhängig von der Geruchs-quelle (Ställe, Silos oder Güllelager) und unter Berücksichtigung der Windhäufigkeit und der Gebietskategorie (Dorfgebiet, Wohngebiet usw.) werden nach der Richtlinie VDI 3894 Blatt 2 für die relevanten Richtungen die erforderlichen Abstände berechnet. Der Abstandsrechner erleichtert die Beurteilung der Geruchsimmissionen im Umfeld von Tierhaltungsanlagen für Schweine, Rinder, Geflügel, Pferde, Schafe und Ziegen.
Baukost – Investition Betriebsgebäude 2010, (Best.-Nr. 30007)
Die Anwendung enthält über 200 Gebäudemodelle von Ställen für Rinder, Pferde, Milchziegen, Mutterschafe, Schweine und Geflügel sowie für Hallen. Die Gebäudemodelle werden anhand von Zeichnungen, Baubeschrei-bungen und Planungskennzahlen charakterisiert. Zahlreiche Stallmodelle entsprechen den EG-Richtlinien für den ökologischen Landbau. Für jedes Stallmodell können der Investitionsbedarf und die Jahreskosten insgesamt und je Tierplatz abgerufen und verschiedene Modelle direkt miteinander verglichen werden. Für die Ermittlung des Investitionsbedarfs können folgende Werte angepasst werden: Preisniveau, Mengen und Preise der einzelnen Bauelemente. Für die Berechnung der Jahreskosten können Nutzungsdauer und Zinssatz festlegt werden. So las-sen sich eigene Kalkulationen oder abgewandelte Modelle erzeugen.
Wirtschaftlichkeitsrechner Tier 2009, (Best.-Nr. 30008)
Der „Wirtschaftlichkeitsrechner Tier“ ermöglicht die Planung von Produktionsverfahren in der Tierhaltung. Acht Tierarten – darunter Rind, Schwein und Huhn – gekennzeichnet durch verschiedene Produktionsrichtungen sowie konventionelle und ökologische Produktionsverfahren können online bearbeitet werden. Je nach Tierart können verschiedene Spezifikationen vorgenommen, Preise und Mengen verändert und somit die Planung individuell an-gepasst werden. Leistungen und Direktkosten, ökonomische Erfolgsgrößen wie Deckungsbeitrag, Direktkostenfreie Leistung und Einzelkostenfreie Leistung sowie der Arbeitszeitbedarf und die Arbeitserledigungskosten werden kalkuliert. Zusätzlich werden Bauzeichnungen für das jeweilige Stallgebäude abgebildet.
Wirtschaftsdünger-Rechner 2011, (Best.-Nr. 30011)
Mithilfe des „Wirtschaftsdünger-Rechners“ können der betriebliche Anfall an Wirtschaftsdüngern kalkuliert, die Nährstoffgehalte abgeschätzt und die erforderliche Größe der Lagerstätten bestimmt werden. Aus über 100 Produktionsverfahren der Tierhaltung können Haltungsverfahren ausgewählt und angepasst werden, zum Beispiel der Weidegang, die Einstreumenge und -art und die Höhe der Futterverluste. Kalkuliert wird die Anfall-menge je Produktionsverfahren wie auch die Mengen an Stickstoff, Phosphor und Kali. Für die Planung der Lagerstätten können Niederschlagshöhe, befestigte Hoffläche und die anfallende Prozesswassermenge berücksich-tigt werden. Die Ergebnisse enthalten Anfall- und Nährstoffmengen sowie den Investitionsbedarf für die erforder-lichen Lagerstätten für den gesamten Betrieb.
Großvieheinheitenrechner 2007, (Best.-Nr. 30004) Mit dem „Großvieheinheitenrechner“ kann die Anzahl der Großvieheinheiten (GV) und der Flächenbesatz in GV/ha für Tierhaltungsbetriebe berechnet werden. Die Werte für Ente, Huhn, Pferd, Pute, Rind, Schaf, Schwein und weitere Tierarten sowie tierartspezifische Produktionsrichtungen werden auf der Basis der KTBL-Daten ermit-telt. Für Aufzuchtferkel, Mast- und Zuchtschweine kann der GV-Wert, je nach Fragestellung, betriebsspezifisch berechnet und mit den KTBL-Daten verglichen werden.
KTBL-Online-Anwendungenwww.ktbl.de