Darmerkrankungen ein Überblick - DZG · Episkleritis Uveitis Nieren Nierensteine Fisteln...

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Andreas StallmachKlinik für Innere Medizin IV

Gastroenterologie – Hepatologie – Infektiologie – Interdisziplinäre Endoskopie

Darmerkrankungen - mehr als nur Durchfall Datum: Samstag, 13. August 2016, Uhrzeit: 10:00 – 13:00 Uhr

Darmerkrankungen – ein

Überblick

Magen

Bauchspeicheldrüse

Leber

Gallen-

blase

Zwölfingerdarm

Speise-

röhreDie Bauchfabrik

Funktion des Magen-Darmtraktes

Ursachen von Darmkrankheiten

• Infektionen

• Durchblutungsstörungen

• Tumore (Dickdarmkrebs)

• Chronisch-entzündliche

Darmerkrankungen (z. B.

Morbus Crohn, Zöliakie,

etc.)

• Medikamentenneben-

wirkungen

Endoskopische Diagnostik

Normalbefund in Ileum und Colon

Colon ascendensTerminales Ileum

Regeln

Die Regel 11 (Abseits) des Regelwerks: Demnach befindet

sich ein Spieler in einer Abseitsstellung wenn er der

gegnerischen Torlinie näher ist als der Ball.

Regel Nr 1: Häufiges ist häufig und

Seltenes ist selten!

Regel Nr 2: Bedrohliches muss

ausgeschlossen werden!

?

Diarrhö > 4 Wochen

> 2 Stuhlgänge / Tag

Flüssiger / breiiger Stuhlgang

Abdominelle Schmerzen

Blutbeimengungen im Stuhl

Colitis

ulcerosa

?Morbus

Crohn

Wann an eine CED denken?

Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen

Augen

Episkleritis

Uveitis

Nieren

Nierensteine

Fisteln

InfektionenHaut

Erythema nodosum

Pyoderma gangränosum

Gallengänge

Steine

primär-

sklero-

sierende

Cholangitis

Leber

Steatosis

Skelettsystem

Osteoporose

periphere Arthritis

Mund

Stomatis

Aphten

Zeitintervall zwischen Symptomen und Diagnosestellung

Deutschland Internet

Befragung der DCCV (Median)

Schweizer

Kohortenstudie

Median Spannweite

in Monaten

Median Spannweite

in Monaten

Zeit zwischen Auftreten

der ersten Symptome und

Aufsuchen eines Arztes

Zeit nach dem ersten

Aufsuchen eines Arztes

bis zur Diagnosestellung

2 0-471 1,5 0-456

6 0-257 3 0-426

modifiziert nach Vavricka et al., 2013, Bauchredner 2012

Zeit ?

Schoepfer et al., Am J Gastroenterol, 2013

Verzögerung in Monaten

Stenosen Fisteln Chirurgie

0-3 Monate 1( Vergleichsgruppe mit einem relativem Risiko von 1)

4-9 Monate 1,551

(1,005-2,393)

1,212

(0,755-1,946)

1,495

(0,929-2,406)

10-24 Monate 1,403

(0,927-2,123)

0,929

(0,579-1,491)

1,757

(1,21-2,751)

> 25 Monate 1,756

(1,135-2,2715)

1,223

(0,751-1,990)

2,025

(1,263-3,248)

Die verzögerte Diagnosestellung bei M. Crohn führt zu vermehrten Komplikationen

Zöliakie

Inzidenz der Zöliakie in Europa

Graz

Schweden

0

100

200

300

je 1

00

.00

0 L

eb

en

dge

bo

ren

e

Westirland

ZürichMalmö

Edingburgh

GlasgowParis

Berlin

Finnland

0,05-0,1%

The coeliac iceberg in Italy

17201 Kinder (6-15 Jahre)

1289 Kinder IgG- und/oder IgA-GliAk + (1 auf 13 Kinder)

111 Kinder IgA-GliAk und/oder EAk + oder IgG-GliAk +und IgA-Mangel + (1 auf 155 Kinder)

84% (82 von 98 untersuchten Kinder) (Zottenatrophie,Krypthyperplasie und erhöhte Zahl von IEL)

einheimische Sprue: 1 auf 184 Kinder, d. h.nur eins von 7 erkrankten Kindern ist bekannt

Catassi et al., 1996

atypische

Zöliakie,

monosymp-

tomatische

Zöliakie, etc.

Inzidenz

1 : 100 –

1: 250

klassische

Zöliakie

Zöliakie

bekannte Zöliakie-Patienten

die große Mehrheit der Zöliakie-Patienten

ist unbekannt; die Erkrankung ist nicht diagnostiziert

Atypische SprueOsteomalazieTransglutaminase-Anti-

körperGenetikDepressionMalabsorptionHLA-Antigene

DiarrhoeReizdarmsyndromWeizenEpilepsieMARSH-

KlassifikationHaferDeutsche Zöliakie Gesellschaft

ÖdemeAutoimmunerkrankungenselektiver IgA-Man-

gelGersteHashimoto-ThyreoiditisAnämieVitamin-D-

MangelNachtblindheitrefraktäreZöliakieLymphome

Trisomie 21/Down-SyndromMinderwuchsZottenatro-

phieTetanie/MuskelschwächePsoriasismikroskopische

Kolit isdemamidierte Gliadin-AntikörperWeizen-

sensitivitätÜbelkeit/Erbrechendiagnostische Latenz

EisbergphänomeGewichtsverlustGlutenlatenteZöliakie

Zöliakie

Was hat der Patient ?

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

1 7

13

19

25

31

37

43

49

55

61

67

73

79

85

91

97

10

3

10

9

11

5

12

1

12

7

13

3

13

9

14

5

15

1

15

7

16

3

16

9

17

5

18

1

18

7

19

3

19

9

20

5

21

1

21

7

22

3

22

9

23

5

24

1

24

7

25

3

25

9

26

5

27

1

27

7

28

3

28

9

29

5

Anteil der Krankheitsbilder in der Haus-arztpraxis

CED, Zöliakie Landolt-Theus, P., H. Danninger, and R. N. Braun.

"Kasugraphie." Mainz: Verlag Kirchheim (1992).

FOBT und Calprotektin als Indikator für Darm-

erkrankungen bei hausärztlichen Patienten

Der negative prädiktive Wert eines Stuhltestes auf

Blut für relevante Darmerkrankungen (CED,

kolorektale Karzinome und Hochrisiko-Adenome) ist

größer als 98%.

Ein negativer FOBT, aber FC-Konzentrationen über

200 mg/kg Stuhl führten zur Detektion weiterer

Patienten mit einer CED.

Eine Studie zu Patienten mit vermeintlicher

Weizensensitivität

Volta et al., BMC Medicine 12:85,2014

Wer stellt die Verdachtsdiagnose ?

0

10

20

30

40

50

60

Labormediziner

Labor-

mediziner

Freunde/

Bekannte

Homöopath Haus-

arzt

Gastro-

enterologe

Patient

selbst