Post on 30-Mar-2016
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Schweizerischer Verband für Pferdesport
DressurDressur ist eine der drei Olympischen Pferdesportarten. Historisch entspringt sie den Kavallerie-schulen, die Pferde für den Krieg vorbereiteten. Die Grundlage des Dressurreitens ist die Aus- und Weiterbildung des Pferdes und die Förderung seines natürlichen Bewegungspotenzials. Der Dressurreiter hat zum Ziel, das Pferd mit unsichtbaren Gewichts-, Schenkel- und Zügelhilfen harmonisch zum Ausführen der gewünschten Lektionen zu veranlassen. An Turnieren werden Programme unterschiedlicher Schwierigkeitsstufen geritten. Die einzelnen Aufgaben werden von Richtern mit Noten von 0 (nicht ausgeführt) bis 10 (ausgezeichnet) bewertet.
Tiefes gegenseitiges Vertrauen und
eine unzertrennliche Bindung führen zu
jener vollkommenen Harmonie, die sich
schliesslich in aussergewöhnlichen Leis
tungen im Viereck und guten Resultaten
im Sport niederschlägt. Der Reiter ist
dabei zu 100 Prozent vom Pferd abhän
gig. Die Entwicklung und Förderung eines
Pferdes zu einem Spitzendressurpferd
beansprucht Jahre. Leistungsvermögen,
Routine, Kontinuität, Gesundheit und so
gar die seelische Verfassung des Tieres
sind wichtige Erfolgsfaktoren – und ein
Dressurreiter muss oft lange warten, bis
er ein entsprechendes Pferd im Stall hat.
Der Reiter seinerseits muss dieses Talent
erkennen, es fördern und formen, was
neben Können, Erfahrung und Geduld
vor allem auch Freude, Faszination und
Begeisterung am Dressur sport voraus
setzt. Ohne diese Leidenschaft ist kein
Erfolg möglich. Die Schweiz verfügt über
eine grosse Tradition im Dressursport –
unvergessen sind die glorreichen Zeiten
mit grossen Namen wie Gustav Fischer,
Henri Chammartin, Christine Stückel
berger usw. Die Disziplin Dressur des
Schweizerischen Verbandes für Pferde
sport SVPS hat sich zum Ziel gesetzt,
wieder an die früheren Erfolge anzu
knüpfen. Dazu sind neue Impulse nötig
und neben dem permanenten, selbstkri
tischen Arbeiten auf allen Ausbildungs
stufen auch die Flexibilität, sich ständig
und konsequent mit Veränderungen und
Neuerungen auseinanderzusetzen.
Dressurreiten begeistert
MARCELA KRINKE SUSMELJ,
ELITEKADERREITERIN
«Die Faszination des
Dressursports zeigt sich in der Verschmelzung von Pferd
und Reiter zu einer harmonischen Einheit. »
CD: Abkürzung für «Concours de dressage», die offizielle Bezeichnung für ein Dressurturnier.
CDI/CDI-W: Internationales Dressurturnier bzw. internationales Dressurturnier mit WeltcupQualifikation. Die CDI werden anhand von Prüfungslevel und Höhe des Preisgeldes in fünf Kategorien eingeteilt, die mit Sternen bezeichnet werden.
Kategorien: An Dressurturnieren in derSchweiz werden die Prüfungen nach Teilnahmebestimmungen und Schwierigkeitsgrad der Programme in Kategorienunterteilt. Diese reichen von Material/Jungpferdeprüfungen (JP) über die Grundausbildungsprüfungen (GA), die Kategorien Leicht (L), Mittel (M) bis hin zur Kategorie Schwer (S) – wobei bei der letzteren eine kleine Tour (S01 bis IntermédiaireI) und eine grosse Tour als höchste Stufe (Intermédiaire II, Grand Prix, Grand PrixSpécial und Grand Prix Kür) unterschieden werden.
Pflicht / Kür : Im Pflichtprogramm sind die Linienführung und die Abfolge der verlangten Lektionen vorgeschrieben. Die Kür ist ein freies Aneinanderreihen von verlangten Lektionen zu individuell gewählter Musik. Die Bewertung der Lektionen erfolgt in der ANote (technischer Wert). Für die (künstlerische) BNote massgebend sind Rhythmus und Schwierigkeitsgrad, die Harmonie zwischen Reiter und Pferd, eine originelle Choreografie sowie die Musik und deren Interpretation.
Noten: Die Lektionen in einem Dressurprogramm werden von den Richtern mit Noten bewertet. Es gewinnt das Reiter/PferdPaar mit der höchsten Punkt bzw. Prozentzahl. Bedeutung der Noten: 10 = ausgezeichnet, 9 = sehr gut, 8 = gut, 7 = ziemlich gut, 6 = befriedigend, 5 = genügend, 4 = mangelhaft, 3 = ziemlich schlecht, 2 = schlecht; 1 = sehr schlecht; 0 = nicht ausgeführt.
110: Ungefähre Anzahl der Dressurturniere pro Jahr in der Schweiz. Dabei werden knapp 900 Dressurprüfungen ausgetragen.
ca. 23 200: Anzahl beim SVPS registrierte Pferde und Ponys.
DRESSURREITEN – BEGRIFFE, ZAHLEN UND FAKTEN
KaderstrukturDie Disziplin Dressur im SVPS umfasst
folgende Kader:
Pony (bis 16 Jahre) Children (bis 14 Jahre) Junioren (12 bis 18 Jahre) Junge Reiter (19 bis 21 Jahre) U 25 (16 bis 25 Jahre) Perspektiv (ab 25 Jahren, evtl. früher) Elite (ab 25 Jahren, evtl. früher)
Die Kader für die folgende Saison werden
jeweils am Ende eines Kalenderjahres
zusammengestellt. Aufgenommen werden
Dressurreiterinnen und Dressurreiter,
welche die Anforderungen der Selek
tionskommission Dressur zur Kadermit
gliedschaft erfüllen. Für die Betreuung
der jeweiligen Kader zuständig ist der
Kaderverantwortliche.
NachwuchsförderungEine qualitativ hochstehende Nachwuchs
förderung bildet die Grundlage für künf
tige Erfolge im Dressurreiten. Die fünf
grossen Schweizer Regionalverbände sind
die Trägerschaften der lokalen und regio
nalen Förderstufen, der Schweizerische
Verband für Pferdesport bildet die Träger
schaft der nationalen Förderstufe.
Das leistungsorientierte, von Swiss Olympic
anerkannte Nachwuchsförderungskonzept
des SVPS, sieht die solide Grundaus
bildung über alle Stufen vor, um länger
fristig ein breites Nachwuchs und ein
späteres EliteKader sicherzustellen.
Eines der Ziele ist die jährliche Teilnahme
an den Einzel und Teamwettbewerben
der Europameisterschaften Pony, Child
ren, Junioren, Junge Reiter und U25
Reiterinnen und Reiter.
Elite-KaderDas EliteKader Dressur des SVPS umfasst
die Dressurreiterinnen und reiter, die mit
ihrem Pferd bereit sind, auf international
höchstem Niveau mitreiten zu können.
Das PerspektivKader dient dem Aufbau
von ambitionierten ReiterPferdePaaren
für das EliteKader. Es ist die Möglichkeit
für noch unerfahrene Reiter und/oder
Pferde, Erfahrungen zu sammeln und sich
weiterzuentwickeln.
Die vermehrte Teilnahme an Nationen
preisen sowie die Beschickung der Cham
pionate mit einer Schweizer Mannschaft
sind erklärte Ziele der Dis ziplin Dressur.
Von der Basis an die Spitze
Organisation der Disziplin Dressur
Leiter der Disziplin
Chef Sport Chef Technik Chef Administration
Fachverantwortliche Fachverantwortliche Fachverantwortliche
Disziplintierarzt
Mit bisher 23 Medaillen an Olympischen
Spielen, davon 15 durch die Dressur
reiter, ist der Pferdesport die dritterfolg
reichste Sommersportart der Schweiz
(hinter Turnen und Rudern).
Neben den Olympischen Erfolgen (siehe
Tabelle) sorgten die Schweizer Dressur
reiter auch an den anderen internatio
nalen Titelkämpfen immer wieder für
herausragende Ergebnisse. Bei Europa
meisterschaften gewannen Schweizer
Dressurreiterinnen und Dressurreiter
bisher insgesamt sieben Einzel und elf
Teammedaillen. Bei Weltmeisterschaf
ten und Weltreiterspielen konnten drei
Einzel und sechs Teammedaillen gewon
nen werden. Im Weltcup der Dressur reiter
gingen drei Podestplätze an die Schweiz.
Internationale Erfolge von Schweizer Dressurreitern
Medaillen an Olympischen Spielen
Postfach 726 Papiermühlestrasse 40 H 3000 Bern 22info@fnch.ch www.fnch.ch
Diese und weitere Broschüren können Sie kostenlos beziehen oder als PDF herunterladen: fnch.chFotos: FEI, Martin Miehling, Evelyne Niklaus, Caroline Schunk, Elisabeth WeilandCopyright: SVPS 2017, Verwendung unter Quellenangabe erwünscht.
Jahr Ort Medaille Reiter/-in / Pferd
1948 London (GBR) Gold Einzel Hans Moser / Hummer
1952 Helsinki (FIN) Silber Team Gottfried Trachsel / KursusHenri Chammartin / WoehlerGustav Fischer / Soliman
1956 Stockholm (SWE) Bronze Team Gottfried Trachsel / KursusHenri Chammartin / WoehlerGustav Fischer / Vasello
1960 Rom (ITA) Silber Einzel Gustav Fischer / Wald
1964 Tokio (JPN) Gold EinzelSilber Team
Henri Chammartin / WoermannHenri Chammartin / WoermannGustav Fischer / WaldMarianne Gossweiler / Stephan
1968 Mexiko (MEX) Bronze Team Henri Chammartin / WolfdietrichGustav Fischer / WaldMarianne Gossweiler / Stephan
1976 Montreal (CAN) Gold EinzelSilber Team
Christine Stückelberger / Granat IIChristine Stückelberger / Granat IIUlrich Lehmann / WidinDoris Ramseier / Roch
1980 Goodwood (GBR)Ersatzspiele für die OS Moskau
Gold EinzelSilber Team
Christine Stückelberger / Granat IIChristine Stückelberger / Granat IIAmyCatherine de Bary / AintreeUlrich Lehmann / Windin Claire Koch / Beau Geste
1984 Los Angeles (USA) Bronze EinzelSilber Team
Otto Hofer / LimandusChristine Stückelberger / TansanitAmyCatherine de Bary / AintreeOtto Hofer / Limandus
1988 Seoul (KOR) Bronze EinzelSilber Team
Christine Stückelberger / Gauguin de Lully CHOtto Hofer / Andiamo Christine Stückelberger / Gauguin de Lully CHDaniel Ramseier / RandomSamuel Schatzmann / Rochus