Editorial

Post on 19-Mar-2017

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HMD 261 3

Editorial

Webbasierte Geschäftsmodelle dienen der mo-dellhaften Beschreibung elektronischer Aus-tauschbeziehungen von Unternehmen (eBusi-ness, eCommerce) bzw. von öffentlichen Institu-tionen (eGovernment). Neben der Festlegungvon Produkten und Dienstleistungen beschreibtdas Geschäftsmodell Kundenzielgruppen, Kom-munikations- und Distributionskanäle, Service-prinzipien, Ertragsoptionen und Betriebs- bzw.Betreibermodelle.

Das Internet bietet zunehmend auch Einzel-personen mit bisher privaten Aktivitäten eineChance zur Geschäftstätigkeit. So werden mehrund mehr die Optionen C2C (Customer-to-Customer resp. Citizen-to-Citizen) im virtuellenRaum genutzt.

Für jeden Teilnehmer im virtuellen Raumbzw. Market Space ist es erfolgskritisch, dasindividuelle Ansehen zu erhöhen und Beiträgebzw. Angebote sichtbar zu machen.

Nach dem Platzen der Internetblase hat sichin den letzten Jahren eine Reihe von erfolg-reichen Geschäftsmodellen fast unmerklichdurchgesetzt, die die Virtualisierung von Ge-schäfts- und Lebenswelten nutzen und gleich-zeitig vorantreiben. Aus diesem Grunde ist eswichtig, die Vielfalt der Geschäftsoptionen vonZeit zu Zeit zu ordnen und zu bewerten. Dabeimüssen aktuelle Entwicklungen wie Web 2.0oder Web 3.0 in die strategischen Überlegun-gen mit einbezogen werden. Zudem gilt es, dieveränderten und erweiterten Möglichkeiten derBusiness Collaboration zu verstehen und zunutzen.

Der Kunde oder Nutzer einer webbasiertenDienstleistung verändert sich ebenfalls durchseine zeit- und standortunabhängigen Aktions-möglichkeiten. Mehr und mehr tritt er nicht nurals Nachfrager auf, sondern beteiligt sich auchaktiv als Mit-Gestalter bzw. Koproduzent aufvielen Stufen der digitalen Wertschöpfungsket-te. Ein fortschrittliches Unternehmen, das aufeBusiness setzt, muss aus diesem Grunde beider Kundenwertbetrachtung neben monetärenGrößen auch diese Wertschöpfung mitberück-sichtigen.

Eine weitere Herausforderung im elektroni-schen Market Space bildet nach wie vor dasVertrauen von Kunden und Partnern. Mit Repu-tationssystemen werden neue Mechanismengeschaffen, die kooperatives Verhalten derMarktteilnehmer fördern und schrittweise eineVertrauensbasis aufbauen. Durch soziale Netz-werke werden Gemeinschaften aufgebaut, diedank gegenseitiger Kontakt- und Austausch-möglichkeiten der Vertrauensbildung und-erhaltung großes Gewicht beimessen.

HMD 261 gibt Ihnen, liebe Leserinnen undLeser, einen Überblick über die Vielfalt der Ent-wicklungen bei webbasierten Geschäftsmodel-len. Verschiedene Entwürfe webbasierter Mo-delle werden für Sie zudem an Fallbeispielenkonkretisiert.

Nun hoffen wir auf eine anregende undkritische Diskussion!

Josephine Hofmann Andreas Meier