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Entstehung und Auswirkung von Mobbing und Interaktion

Übersicht

- Definition / Was ist Mobbing?

- Mobbing-Formen

- Entstehungsursachen / Gründe

- Mobbingverlauf / Mobbingsystem

- Anzeichen / Mobbing erkennen

- Prävention / Intervention

- Allgemeines Konfliktmanagement

- Konfliktbewältigungsmethoden

- Realbeispiel: Tim Ribberink

Definition / Was ist Mobbing?

- engl. to mob = belästigen, anpöbeln

- dt. Mob = Pöbel, Bande

- engl. bully = brutaler Kerl, Schläger

- engl. bullying = tyrannisieren, schikanieren

Dan Olweus: „[…] ein oder mehrere Individuen, wiederholte Male und über einen längeren Zeitraum negativen Handlungen von einem oder mehreren Individuen ausgesetzt sind.“

- Jemand wird von mehreren Personen in verschiedenen Weisen asozial behandelt und in seiner Würde verletzt

Mobbing-Formen

- Verbales Mobbing

- Non-verbales Mobbing

- Physisches Mobbing

- Psychisches Mobbing

- Cybermobbing

Entstehungsursachen / Gründe

- Fehlende Kommunikation

- Falsche Führung des Lehrers

- Überforderung (Leistungsversagen) oder Unterforderung

- Sozialer Status privat und in der Klasse

- Familiäre Bedingungen / Vergangenheit > Aggression

- Aggressive Vorbilder

- Konkurrenzkampf

- Neid/Eifersucht/Antipathie

- Herkunft, Aussehen

- Verhaltensweisen, „Außenseiter“

- Fremdheit

- Kommunikationsprobleme

- Schlechte Laune eines der Beteiligten

- Unbedachte Äußerungen

- Witz über den Nächsten

Mobbingverlauf / Mobbingsystem

Nach Leymann:

1. Konflikte, einzelne negative Handlungen

2. Übergang zu Mobbing und Psychoterror; Konzentration auf eine einzelne Person

3. Höhepunkt des Mobbings; fortschreitende Hilflosigkeit des Opfers

4. Ärztliche Untersuchungen; Traumatiserung

5. Arbeitsunfähigkeit in der Klasse > Ausschluss aus der Schule (Förderschule…)

Mobbingverlauf / Mobbingsystem

Mobbingverlauf / Mobbingsystem

Täter (Motive):

- Abbau aufgestauter Aggressionen > familiäre Bedingungen

- Vertreiben von Frust und Langeweile

- Vernichtung sozialer Beziehungen / zwischenmenschlicher Kommunikation

- Eigenes Ansehen/Anerkennung steigern, das des Opfers schädigen

- Machtgewinnung/Ausübung

- Steigerung des (mangelnden) Selbstwertgefühls / Kompensation von Schwächen

Opfer:

Nach Olweus:

- Passives Opfer:

Ängstlich, unsicher, verschwiegen, vorsichtig, empfindlich

Hat Angst, sich gegen Mobber zu wehren

- Provozienendes Opfer:

Unkonzentriert, nervös

Verhalten schafft Ärger und gespanntes Verhältnis; löst negative Reaktionen aus

Anzeichen / Mobbing erkennen

- Verhaltensveränderung

- Rückzug

- Leistungsabfall

- Verlust von Geld

- Alpträume

Prävention / Intervention

- Kommunikation: Gespräch mit Eltern, Lehrern und Mobber

- Ermutigung, über Mobbing zu sprechen / Sensibilisierung

- Klassenregeln

- Dauerhafte Konfliktbearbeitung

- Vertrauenspersonen als Ansprechpartner

- Programme/Projekte in der Schule

- Selbstbehauptungstraining

- Training von Kommunikationskompetenzen / (Gesprächs-)therapie

- Selbsthilfegruppen

- Beratungsstellen

Allgemeines Konfliktmanagement

- Konfliktbeschreibung

- Konflikthintergrund/-geschichte

- Konfliktzusammenhang

Konfliktbewältigungsmethoden

„Jeder Gewinnt Methode“ nach Thomas Gordon:

Ich gewinne, der andere verliert

Der andere gewinnt, ich verliere

Jeder gewinnt

Allgemeines Konfliktmanagement

„Jeder gewinnt Methode“

1. Problem definieren und erkennen

2. Alternative Lösung entwickeln

3. Bewertung der alternativen Lösung

4. Entscheidung treffen

5. Ausführung der Entscheidung

6. Bewertung der Lösung

Allgemeines Konfliktmanagement

No Blame Approach:

- Lösungsorientierte Vorgehensweise statt Problemfokussierung

- Verzicht auf Schuldzuweisungen und Bestrafungen

- Entwicklung von Ideen zur Besserung der Lage des Opfers

- Übertragung von Verantwortung

Allgemeines Konfliktmanagement

„No Blame Approach“

1. Schritt:

- Gespräch mit dem Mobbing-Betroffenen

- Keine Details, wenig Nachfragen

- Vertrauen gewinnen

- Zuversicht vermitteln

- Beteiligte ermitteln

Allgemeines Konfliktmanagement

2. Schritt:

- Gespräch mit der Unterstützungsgruppe

- Treffen des Lehrers mit Hauptakteuren des Mobbings, Mitläufern und weiteren, nicht aktiv beteiligten Schülern

- Verantwortung aller Beteiligten: Auflösung des Mobbings

Allgemeines Konfliktmanagement

3. Schritt:

- Einzelne Nachgespräche; ein bis zwei Wochen später

- Lehrperson bespricht mit jedem Kind einzeln, wie sich die Situation in der Zwischenzeit entwickelt hat

- Sorgt für Verbindlichkeit

- Stärkung der Nachhaltigkeit

Realbeispiel: Tim Ribberink