Post on 17-Sep-2018
4. News letter
Mai/2011
Gespräch mit Frau Rasfeld 4-5Berliner Naturschutzpreis 6-7Wettbewerb Energiesparmeister 7Gedanken zur Inklusion 8-9Kleines Lernbüro mit großer Wirkung 10-11Arbeitsgruppen stellen sich vor - AG Inklusion 12-13„water makes money“ 14-15„Tschernobyl Baby“, Lesung mit Merle Hilbk, Forum 16-17Prof. Dr. Gerald Hüther, Vortrag im Forum 18-19AG Elternarbeit - Arbeitsangebote 20-21Förderverein News 22Termine und Ansprechpartner/innen 23Lange Nacht der Wissenschaften - Impressionen 24
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Editorial
InhaltGespräch mit Frau Rasfeld 4-5
Berliner Naturschutzpreis 6-7
Wettbewerb Energiesparmeister 7
Gedanken zur Inklusion 8-9
Kleines Lernbüro mit großer Wirkung 10-11
Arbeitsgruppen stellen sich vor - AG Inklusion 12-13
„water makes money“ 14-15
„Tschernobyl Baby“, Lesung mit Merle Hilbk, Forum 16-17
Prof. Dr. Gerald Hüther, Vortrag im Forum 18-19
AG Elternarbeit - Arbeitsangebote 20-21
Förderverein News 22
Termine und Ansprechpartner/innen 23
Impressionen „Lange Nacht der Wissenschaften“ 24
Liebe Leserinnen und Leser!
Kaum drei Monate ist es her, da wurde die neuerbaute und mit Bürgschaften vieler
Unterstützer finanziell fundamentierte Aula unserer Schule eingeweiht. Blicken wir
zurück auf diese Wochen, so sehen wir eine Liste illustrer Gäste, die uns mit spannen-
den Vorträgen Einblicke in ihre Weltsicht und Denkanstöße geben. Zumeist sind es
Suchende, die uns teilhaben lassen an ihren Fragestellungen und uns Anstöße für ei-
genes Nachdenken und Handeln geben. Sicherlich sind es die guten Kontakte von Frau
Rasfeld, der wir die Vorträge von Otto Herz, Bernd Kolb und Gerald Hüther verdanken.
Immer wieder spürbar bei unseren Gästen, die Verbundenheit zu unserer Schule, sie
signalisieren ihre Überzeugung, dass unsere Schule unterwegs in die richtige Rich-
tung ist.
Unsere Schule, ihre Schüler, Lehrer und Eltern positionieren sich und zeigen Flagge,
wenn es um gesellschaftlich relevante Themen geht. Das wird wahrgenommen, Frau
Rasfeld erhielt eine Ehrung der Stiftung Naturschutz Berlin. Und Frau Voggenauer und
ihre Mitstreiter aus dem NAWI-Unterricht haben auf ungewöhnliche Art und Weise
Werbung für eine Fernsehsendung gemacht Auch der Blick nach vorn findet sich in
diesem Newsletter, wichtige Themen und Termine sind zu finden.
Die Inklusion aller Schüler, laut UN-Konvention eine Forderung, ist der Schule eine
Herzensangelegenheit. In unserem Blatt gibt es Wissenswertes zum Thema, aber
auch konkrete Ansätze an der Schule werden sichtbar gemacht.
Es gilt sich auch den kommenden Herausforderungen zu stellen und gute Absichten
lebendig werden zu lassen.
In diesem Sinne wünscht die Newsletterredaktion
noch einen zauberhaften Frühling und gutes Gelingen für unsere Vorhaben!
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Liebe Frau Rasfeld,
ausgezeichnet
Unsere Schule hat den Energiesparpreis gewon-
nen, gerade haben Sie ein Päckchen bekommen,
was ist denn da drin?
Rasfeld: Wir haben gerade eine digitale Videoka-
mera bekommen und diesen „Pokal“, eigentlich
müssten wir unsere Preise in einer Vitrine im Foyer
ausstellen. Hier ist auch der symbolische Scheck
über 5000 Euro, die unsere Schule gewonnen hat!
Herzlichen Glückwunsch! Sie erhielten am 10. Mai
auch noch den Berliner Naturschutzpreis, bei-
des wird in diesem Newsletter mit einem Artikel
gewürdigt. Außerdem geht es in dieser Ausgabe
auch um viel Wasser…
Rasfeld: Ja, drei Klassen waren am Weltwassertag
auf der Demo auf dem Alexanderplatz, um gegen
die Privatisierung des Wassers zu protestieren. Die
Schüler verteidigten den mutigen Film „Water Ma-
kes Money“, den viele bei Arte gesehen hatten und
den sie auch in unserem Forum zeigen werden.
Am 6. Juni sind die Schüler zur Agora Meisterbür-
ger eingeladen, können Sie dazu etwas sagen?
Rasfeld: Das Radialsystem setzt eine geniale
Idee um. Parallel zur Bürgermeisterwahlkampa-
gne startet Jochen Sandig mit seinem Team eine
Plattform „Berliner Meister-Bürger!“ Dazu gehö-
ren natürlich der Bereich Bildung und Kinder. Am
6.6. werden SchülerInnen der esbz zusammen mit
SchülerInnen der Grundschule an der Marie zum
Thema „Wenn ich BürgermeisterIn von Berlin wäre
...“ arbeiten und ihre Ideen und Visionen in einer
Pressekonferenz veröffentlichen.
gefi lmt
Bei dem Vortrag von Gerald Hüther im Forum und
danach, als die Schüler ihre geplanten Herausfor-
derungen vorstellten war ein Filmteam da, was
wird da gedreht?
Rasfeld: Kurt Gerwig produziert einen Film über
das pädagogische Konzept der esbz. Er hat auch
die vierteilige Reihe „Das Geheimnis des Gelin-
gens“ für Prof. Hüther produ-
ziert – Vorträge in der Nico-
laikirche in Göttingen, einer
davon über die esbz. Außer-
dem wird bald der Abendvor-
trag von Gerald Hüther als
DVD in der Edition Hüther
erscheinen und so auch allen zugänglich sein, die
an dem Abend nicht konnten oder den Vortrag ger-
ne hätten. Es gab schon etliche Nachfragen. www.
paedagogikfi lme.de
alle ins Ausland
Im Forum war eine eindrucksvolle Präsentation
über Bangladesh, es gibt Kontakte nach Brasilien,
die AG „alle ins Ausland“ trifft sich, wann geht es
los?
Rasfeld: Allen 11. Klässlern soll ein bis zu dreimo-
natiger Auslandsaufenthalt ermöglicht werden. Die
Schule hat Kontakte zu unseren Partnerschulen in
der Ukraine und in Dhaka und auch in Sao Paulo,
weiter gibt es Kontakte nach Kenia und China. Wir
suchen für die Zukunft weitere Kontakte, Koope-
rationen und Finanzierungsmöglichkeiten für die
Auslandsaufenthalte. Hier können wir noch Eltern-
kontakte und Elternengagement gebrauchen…
Die Zehntklässler haben gerade den MSA hinter
sich, haben sie denn schon ihre Auslandsaufent-
halte vorbereitet?
Rasfeld: einige ja, doch die meisten haben sich
erstmal voll auf den MSA konzentriert. Am Don-
nerstag, 16.6., 18.30 Uhr wird es zu dem Thema
eine Veranstaltung im Forum geben, wo sich auch
einige Kooperationspartner vorstellen.
fortgebildet
Sie waren mit unseren Schülern unterwegs und in
unserer Schule werden laufend Lehrer, Schulleiter
und Interessierte fortgebildet. Können Sie das mal
in Zahlen fassen?
Rasfeld: In der Tat boomt die Nachfrage nach
Fortbildung zu unserem Schulkonzept. Ich fasse
das mal in Zahlen für den Monat Mai und für das
letzte Jahr: Am 4. Mai haben 10 SchülerInnen der
Gespräch mit Frau Rasfeld
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esbz drei workshops bei einer Demokratietagung
in Potsdam geleitet. Am 10. Mai war ich mit 15
SchülerInnen im Lisum (Lehrerfortbildungsinstitut
Berlin/Brandenburg), eine zweitägige Fortbildung
für 45 SchulleiterInnen aus Brandenburg. Wir
hatten dort den ersten Vormittag komplett für den
anstehenden Paradigmenwechsel, drei Zeitstun-
den zum Thema „Schule der Zukunft- die neue
Lernkultur in Oberschulen“, so dass nach einem
Grundsatzreferat die SchülerInnen richtig viel Zeit
hatten und in Gruppen als Experten in eigener Sa-
che überzeugend wirken konnten. Am 16. Mai gab
es dann wieder die monatliche Lehrerfortbildung
in unserem Hause von 14.00-19.00 Uhr, wobei
10 Schülerinnen von 15.00 – 18.30 Uhr in ihren
workshops vollkommen eigenständig arbeiten. Es
waren 93 Teilnehmer da, Gruppen aus Magdeburg,
Bernau, NRW, Braunschweig, Teilkollegien und
auch zwei Lehramtsanwärterseminare, außerdem
Mitglieder aus dem Vorstand der Evangelischen
Schulstiftung Bayern. In Berlin gibt es zur Zeit
mehrere große Oberschulen, die in Etappen ihr
gesamtes Kollegium angemeldet haben und sich in
Richtung Konzept esbz verändern wollen. Am 19.5.
haben Anna und Gwendoline auf einer Tagung in
Sachsen referiert und am 24.5. haben Antonia und
Elena einen Studientag in der Matthias Claudius
Gesamtschule in Bochum geleitet. Den Hospitati-
onsbesuch aus Leipzig am Fr, 29.5. haben neben
Frau Rodewald 13 Schülerinnen in der Studierzeit
komplett übernommen. Das heißt in Zahlen: 54
unterschiedliche SchülerInnnen der esbz haben im
Mai ca. 290 SchulleiterInnen, LehrerInnen, LAAs
fortgebildet. Das kann man dann hochrechnen
auf’s Jahr. Großen Dank an die Kids für ihren Mut,
ihre Inspirations- und Überzeugungskraft und ihr
Engagement.
Sie bekommen sicher viele e-mails nach solchen
Veranstaltungen, was wäre denn ein typisches
feedback?
Rasfeld: „Ihre Mädchen waren klasse! Das war der
inhaltliche Höhepunkt des Seminars. Die Kollegen
haben verstanden: mehr Partizipation, mehr Ver-
trauen!“ ... „Es war einfach phantastisch Toni und
Elena kennenzulernen und ihre Berichte aus Ihrer
Schule zu hören! Die beiden sind ein tolles Beispiel
dafür, dass Sie offensichtlich richtig gute Arbeit
in Ihrer Schule machen!!! Wir sind hoch beein-
druckt!!“ ... „Ihre SchülerInnen waren großartig,
absolut überzeugend, man kann ihn richtig spüren
den anderen Geist, sagen sie bitte den Schülern
danke. Sie haben mir Mut und Kraft gegeben, aktiv
zu werden.“ …
„Die Begeisterung ihrer Schülerinnen für ihre
Schule bewegt mich noch jetzt und hält den Ge-
danken lebendig, dass bessere Schulen möglich
sind, wenn wir nur mutig genug umdenken.“
Verantwortung
Am 15. Juni ist wieder unser Verantwortungsfest,
werden wir da auch etwas über unsere Sprachbot-
schafter erfahren? Wie ergeht es Ihnen und macht
das Vorbild Schule?
Rasfeld: Wir haben jetzt 30 Sprachbotschafter als
Pioniere im Einsatz. Sie machen ihre Sache groß-
artig. Anna Lilja Edelstein koordiniert das Projekt,
das Leuchtturmprojekt der Zukunftsstiftung
Bildung der GLS Treuhand ist und finanziell gut
unterstützt wird. Anna Lilja ist dabei, die Pionier-
erfahrungen so aufzubereiten, dass die Kids im
nächsten Durchgang davon profitieren können,
eine Anfangsausbildung und Coaching erhalten,
unsere Kooperationsschulen stehen und vorberei-
tet sind und dann kann das Projekt in Berlin, NRW
und Leipzig in die Breite gehen. Vision: 10.000
Sprachbotschafter in 5 Jahren.
Wenn Sie auf dieses Schuljahr zurückblicken, was
waren für Sie und unsere Schule die „Leuchttür-
me“?
Rasfeld: Jedes Strahlen eines Kindes, das begeis-
tert einen Schritt über sich hinaus gewagt hat;
die gemeinsame Projektwoche und das Packen der
„Schatzkiste für die Kinder der Zukunft“; die wert-
schätzenden Anerkennungsverfahren; der erste
erfolgreiche MSA; die Begegnung mit der Idee von
Blue Economy.
Ich danke Ihnen für das informative Gespräch!
Gespräch mit Frau Rasfeld
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Die Stiftung Naturschutz Berlin hat am 10. Mai den
Berliner Naturschutzpreis an Frau Rasfeld verlie-
hen.
Der Rahmen passte:
Im internationalen Jahr der Wälder traf man sich
im Grunewald in der Produktionsschule Sägewerk
Grunewald. Diese wurde 2008/9 als UN Dekade
Projekt „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ aus-
gezeichnet: Das „produktive Lernen“ dient hier der
Entwicklung und Förderung ökologischer, sozialer
und ökonomischer Kompetenzen junger benachtei-
ligter Menschen.
Das Sägewerk wurde 2007 mit dem Naturland Gü-
tesiegel zertifi ziert und produziert, verarbeitet und
vermarktet seither gemeinsam mit den „Berliner
Forsten“ Berliner Holz.
Vier Hörner der Staatskapelle Berlin in schwarzen
Anzügen und gelben Gummistiefeln bliesen „Komm
lieber Mai und mache die Bäume wieder grün“ und
„Draußen vor dem Tore, da steht ein Lindenbaum“.
Das „Orchester des Wandels“ selbst seit 1 H Jahren
eine Stiftung, unterstützt mit Konzerteinnahmen
Umweltprojekte.
(orchester-des-wandels.de)
Die Redner: Louis Kaufmann, Leiter der Ausbil-
dungsstätte, Elmar Lakenberg, Leiter Berliner
Forsten und Dr. Holger Thärichen, Vorsitzender
des Stiftungsrats der Stiftung Naturschutz Berlin,
stießen denn auch alle ins gleiche Horn:
Soziales Engagement, Nachhaltigkeit, Ressourcen
schonen und eben Ideen für die Zukunft fördern.
Besonders nach Fukushima wieder das Katas-
trophenparadoxon: global denken, lokal handeln!
Handeln in der Energiepolitik, Ausstieg aus der
Atomenergie und Handlungsalternativen aufzeigen:
Viele Projekte der Stiftung Naturschutz wie der Ber-
liner Umweltkalender, der lange Tag der Stadtnatur,
Naturerfahrungsräume für Berliner Kinder, das
Programm „Trennstadt“, die Zusammenarbeit mit
„Jugend forscht“ und die Verleihung des Berliner
Naturschutzpreises für innovative, originelle und
realisierbare Ideen für die Zukunft gehören dazu.
Es verwundert also nicht, dass die Stiftung ihren
„Ehrenpreis“ an Frau Rasfeld gab, die mit dem
Schulkonzept, der Basis Agenda 21, dem Engage-
ment unserer Schule z.B. für Plant for the Planet
oder der sozialen Verantwortung z.B. der Sprach-
botschafter, hier als innovative Realisiererin ausge-
lobt wurde.
Der Laudator Prof. Dr. Christian Pfeiffer, Leiter des
kriminologischen Instituts in Hannover, hielt eine
eindrucksvolle Rede, die man auf der Seite www.
stiftung-naturschutz.de/naturschutzpreis nachle-
sen kann. Frau Rasfeld wagte das „Abenteuer“ die
Schule umzukrempeln, Rahmenbedingungen zu
schaffen, die auf freie Entfaltung der Persönlichkeit
eines jeden in der Schule und außerhalb setzen,
besonders bei den Projekten „Herausforderung“
und „Verantwortung“. Pfeiffer nannte Frau Rasfeld
eine hauptberufl iche Mutmacherin, die Kindern viel
zutraut und die Chance gibt: Probier es aus!
Jedes Kind brauche 3 Dinge:
1. Aufgaben,
an denen es wachsen kann
2. Vorbilder,
an denen es sich orientieren kann
3. Gemeinschaften,
in denen es sich aufgehoben fühlt
Besonders fasziniert haben Pfeiffer die Herausfor-
derungen und der Erfolg der Schüler bei Plant for
the Planet:
Bis heute sind im Rahmen der Aktion in Berlin,
genauer gesagt in Pankow, 89.000 Bäume ge-
pfl anzt worden. Und damit wurde gleichzeitig ein
wichtiger Beitrag dazu geleistet, dass es deutsch-
landweit inzwischen über eine Million Bäume sind.
Die Schulkinder von Margret Rasfeld haben damit
eine Erfahrung gemacht, die sie ihr Leben lang
begleiten wird. Es ist ihnen gelungen, andere von
ihrem Traum zu überzeugen und ihn gemeinsam
umzusetzen. Sie haben eine schlichte Wahrheit be-
griffen, die Antoine de Saint-Exupéry so wunderbar
formuliert hat: (weiter S. 7)
Berliner Naturschutzpreis
Schule Aktuell
7
Schule Aktuell
Wenn du ein Schiff bauen willst, so trommle nicht
Männer zusammen um Holz zu beschaffen, Werk-
zeuge vorzubereiten, Aufgaben zu vergeben und
die Arbeit einzuteilen, sondern lehre die Männer die
Sehnsucht nach dem weiten endlosen Meer.
Der Stiftungsrat verlieh Frau Rasfeld den Berliner
Naturschutzpreis, der mit 3000 Euro dotiert ist und
jährlich vergeben wird. Sofort rief Frau Rasfeld ihre
Schülerinnen und Schüler auf die Bühne, die kurz
von ihren Initiativen, Projekten und zivilcouragier-
ten Protesten berichten konnten, bevor sie aus-
schwärmten, um in der vollen Halle „Mutkarten“ zu
verteilen.
Was auch noch erwähnt werden soll und ebenfalls
Mut macht, waren zwei weitere Preise:
Den Jugendpreis im Rahmen von „Jugend forscht“
erhielt Jakob Wendelin Genger vom Carl-von-
Ossietzky-Gymnasium. Er suchte nach einer Mög-
lichkeit, die Schwermetallbelastung in Böden zu
verringern und fand heraus, dass Bakterien in
Rieselfeldböden gegen erhöhten Schwermetallge-
halt resistent sind und die Fähigkeit haben, toxisch-
wirkende Stoffe aus dem Boden zu entfernen. Der
genaue Verbleib der Schwermetalle ist noch unge-
klärt. Mit Hilfe dieser Mikroorganismen kann eine
Belastung der Schwermetalle in Erdböden reduziert
und so das Pfl anzenwachstum nachweisbar verbes-
sert werden.
Den Sonderpreis „Trennstadt Berlin“ bekam Kle-
mens Hagen vom Humboldt-Gymnasium Berlin-
Tegel. Er forschte nach einem umweltfreundlichen
Recyclingverfahren und der Wiederverwertung für
den Zukunfts-Biokunststoff PLA. Der Biokunststoff
PLA, aus dem Joghurtbecher oder Folienverpa-
ckungen hergestellt werden, besteht zu 100% aus
pfl anzlichen Rohstoffen. Klemens Hagen experi-
mentierte mit verschiedenen Methoden, um aus
PLA den ursprünglichen Rohstoff wieder herzustel-
len. So kann nicht nur Müll, sondern auch Rohstoff
gespart werden.
Dann wurde zum Essen geblasen:
Es gab Köstliches rund ums Wildschwein:
auch das passte.
Mehr als 10.000 Schüler zeigten bundesweit im
Rahmen des Wettbewerbs Energiesparmeister 2011,
wie aktiver Klimaschutz funktioniert.
Einer der zehn frisch gekürten Energiesparmeister
ist die Evangelische Schule Berlin Zentrum. Die
Gemeinschaftsschule gewinnt 5.000 Euro, eine Vi-
deokamera inklusive Schnittprogramm sowie eine
Projektpatenschaft mit der Woche der Sonne.
Initiiert wird der Energiesparmeister vom
Bundesumweltministerium und der Kampagne „Kli-
ma sucht Schutz“. Eine Expertenjury hat die zehn
besten Projekte Deutschlands aus über 160 Projekt-
Bewerbungen ausgesucht. „Das außergewöhnliche
Engagement der Schüler aus Berlin zeigt, wie groß
ihr Wille ist, etwas zu verändern“, sagt Jurymitglied
Johnny Strange, Sänger der Band Culcha Candela.
Mit ihrem Engagement beeindruckten die Schüler
der Evangelischen Schule Berlin Zentrum die Jury
nachhaltig. Sie haben sich das Ziel gesetzt, im Rah-
men der Kampagne „plant for the planet“ 100.000
Bäume zu pfl anzen und 500 Kinder als Klimabot-
schafter in Berlin auszubilden. Dafür organisieren
die Schüler unter anderem Kinder-Klima-Akademi-
en, halten Vorträge an anderen Schulen und führen
Fortbildungen für Lehrer durch.
„zum weiterlesen“: > auf der Schulhomepage undwww.energiesparmeister.de / www.klima-sucht-schutz.de
Klima-Schule - Bundesumweltministerium zeichnet ESBZ aus
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Das Wort Inklusion ist inzwischen in aller Munde.
Diejenigen unter uns, die des Lateinischen mäch-
tig sind, können „includere“ übersetzen z. B. mit:
einbeziehen, mit hineinnehmen, aufnehmen.
Haben wir damit schon begriffen, um was es geht,
wenn wir von Inklusion bzw. einer inklusiven Päda-
gogik sprechen?
Ein Mitglied unserer Inklusions -AG prägte den
Satz: „Inklusion ist, wenn man sich nicht mehr
schämen muss.“ Um was geht es also?
Zunächst möchte ich kurz auf das Wesen unse-
res deutschen Bildungssystems eingehen, denn
eine inklusive Schulentwicklung, wie sie schon in
anderen europäischen Ländern etabliert ist, ist in
Deutschland noch relativ wenig bekannt und erst
in allerersten Ansätzen einiger reformpädago-
gischer Schulen zu fi nden. Bisher wurde unser
Bildungssystem von der Idee und der Praxis
der Selektion geprägt. Schüler werden nach der
Grundschulzeit mit Beurteilungen ihres Leis-
tungsniveaus in Haupt – und Realschulen (Sekun-
darschulen) und Gymnasien verteilt. Diejenigen,
die den Anforderungen dieser Schulzweige nicht
entsprechen können, werden in die Sonderschulen
verwiesen, wo nochmals nach Auffälligkeit und
Förderschwerpunkt sortiert wird. Wer an einer
der erstgenannten Schulen versagt, wird ein Jahr
zurückgestuft oder an eine Schule mit „niedrige-
rem“ Bildungsgang verwiesen. Diese Vorauswahl
hat Auswirkungen auf den gesamten Lebenslauf.
Kritiker dieses Systems behaupten provokativ,
dass die gesellschaftliche Aufgabe der Schulen in
Deutschland weniger in der Bildung sondern mehr
in der Sortierung der Kinder lag und liegt.
Um dieses Separationsmodell aufzuweichen
entstanden ab den 70iger Jahren die ersten Ge-
samtschulen und in den 90igern führten die ersten
Schulen Integrationsklassen ein mit dem Bestre-
ben, denjenigen, die wegen ihren besonderen
Bedürfnissen und Fähigkeiten nicht in die Norm
unseres Regelschulsystems passten und deshalb
ausgeschlossen wurden, wieder die Chance zu
geben, sich zu integrieren. Im Fall von integrativ
arbeitenden Schulen, wurden Förderbedürftige
in speziellen Förderkursen zusätzlich unterrichtet
und verbrachten nur einen Teil der Schulzeit mit
den „normalen“ Kindern. So geschah es durch
diese Integration, dass das Vorhandenseins zweier
Gruppen von Menschen, nämlich „Normalen“ und
„Anderen“ durch diese teilintegrativen Konzepte
oft in den Köpfen der Kinder, Eltern, Lehrer und
Fachleute verstärkt wurde.
Ein Dilemma mit Tradition für alle die zu den Ande-
ren gehörten und gehören! Die Idee der inklusiven
Pädagogik besteht darin, keinen Schüler mehr als
andersartig anzusehen. Eine Klasse bildet eine
Einheit vieler unterschiedlicher Schüler.
Es gibt den Richtwert der alt einher gebrachten
„Normalität“ nicht mehr. Alle sind förderbedürftig.
Jeder Schüler kann jederzeit und aus unterschied-
lichen Gründen Förderbedarf beim Lernen haben.
Die Schule ist dabei gefragt, die entsprechenden
Hilfen und Mittel dafür bereitzustellen.
Eine Grundidee der Inklusion ist, dass herkömmli-
che Pädagogen im Prinzip alle Kinder unterrichten
könnten. In vielen Fällen wäre die Intervention von
Sonderpädagogen oder anderer Spezialisten in der
direkten Arbeit mit den Schülern oder als Beratung
für die Lehrkräfte nach wie vor nötig und sinnvoll.
Aber auch diese Hilfeleistungen zur Befriedigung
der besonderen Bedürfnisse müssten ohne jegli-
che Aussonderung stattfi nden.
Ein mögliches Modell, das in vielen Ländern
erfolgreich funktioniert, ist die Gründung von
Ressource-Zentren für die Vielfalt. Es handelt sich
hierbei um Teams von speziell ausgebildeten
Pädagogen, Psychologen, Ergotherapeuten,
Logopäden, Heilpädagogen usw. und um spezielle
didaktische Materialien, Hilfsmittel, Literatur usw.,
Gedanken zur Inklusion > Susanne Nabi
„Inklusion ist, wenn man sich nicht mehr schämen muss.“
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Schule Aktuell
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die als Unterstützung für eine inklusive Schulent-
wicklung stadtteilweise als zusätzliche Ressour-
cen für die Schulen zur Verfügung gestellt werden.
Eine inklusive Schulentwicklung bedeutet eine
tiefgreifende Reform des Schulsystems, die nicht
nur die Akzeptanz des Besonderen, sondern auch
die mutige Abschaffung der im System allgegen-
wärtigen Barrieren sowie bisherigen Konzepte
und Ideen, die für die verschiedenen Schularten
gelten, erfordert.
Die inklusive Pädagogik setzt einen gezielten und
gewollten Umgang mit der Vielfalt voraus. Sie legt
viel Wert auf die Unterschiedlichkeit in der Bildung
und verzichtet auf das Prinzip der Homogenität.
Eine revolutionäre Idee in einer Gesellschaft,
deren Verständnis von Leistung und deren Be-
dürfnis nach Wohlstand und Sicherheit nach wie
vor auf den Prinzipien genau dieser Homogenität
beruhen. Inzwischen wird eifrig diskutiert und
gestritten. Die einen sehen in einer inklusiven
Schulentwicklung mehr Chancengleichheit und
Gleichberechtigung, die zu selbstbewussten, ei-
genständigen, sozial bewussten und lebensfrohen
Schülern führt und vor allem zu einem höheren
Bildungsstandard für alle. Die anderen werten die
inklusive Pädagogik als zu utopisch, zu teuer und
nicht durchführbar ab.
Ist es nicht an der Zeit, grundlegend die Werte
unserer Normalität, die tagtägliches gegenseiti-
ges Beurteilen, Herabwürdigen und Beschämen
erfordert, in Frage zu stellen? Wo wollen wir hin
mit unserer Leistungsgesellschaft, die es nicht
mehr schafft, für unsere Kinder und Kindeskinder
eine lebenswerte, gesunde und glückliche Zukunft
zu bereiten?
„It is about hearts as much as minds.“
(die Begründer des Index of Inclusion:
Tony Booth und Mel Ainscow)
Susanne Nabi
Schule Aktuell
9
EXKLUSION
SEPARATION
INTEGRATION
INKLUSION
Die inklusive Pädagogik ist ein Ansatz der Pädagogik,
dessen wesentliches Prinzip die Wertschätzung der
Diversität (Vielfalt) in der Bildung und Erziehung ist.
Befürworter der Inklusion betrachten die Heterogeni-
tät als eine Gegebenheit, die die Normalität darstellt.
Sie plädieren für die Schaffung einer Schule, die die
Bildungs- und Erziehungsbedürfnisse aller Schüler zu
befriedigen hat.
1010
Nach Andreas Müller, Mitgründer der innovativen
Modellschulen „Beatenberg“ und Präsident des
Instituts für LernCoaching und Lernkultur, lernt je-
der selbst und ständig. Somit stellt sich die Frage:
Wie können Schüler, insbesondere mit Lern- und
Organisationsschwierigkeiten und Behinderungen
im Lernbüro, welches freies und selbstständiges
Lernen impliziert, erfolgreich lernen? Denn
schließlich ist Erfolg der Motor der Motivation
und des Weiterlernens. Lernerfolg steigert das
Selbstbewusstsein, welches maßgeblich für die
Steigerung der Selbstwirksamkeit verantwortlich
ist. Die Zuversicht und die Aussicht auf Erfolg sind
meiner Meinung nach elementar, wenn es darum
geht, sich neuen Lernaufgaben zu stellen und
(Lern)Probleme erfolgreich zu bewältigen.
Aufgrund dieses Gedankens gibt es seit Dezember
2010 das Kleine Lernbüro an der ESBZ, in dem ca.
20 Schüler aller drei Teams regelmäßig eingeladen
sind. Die Teilnahme, den Umfang, den Inhalt und
das Ziel haben Lehrer und Schüler gemeinsam
besprochen. Diese Vereinbarungen sind dann
verpfl ichtend, damit die Zuständigkeiten zwischen
Lernbürolehren, Tutoren, Schüler und Eltern für
alle Beteiligten transparent sind.
An drei Kleinen Lernbürotagen pro Woche (mon-
tags, mittwochs und freitags) werden überwie-
gend die Inhalte der Lernbüros „Deutsch“ und
„Mathematik“ angeboten. Der Englischunterricht
fi ndet in einem anderen Rahmen statt.
Das besondere am Kleinen Lernbüro ist zum einen
das pädagogische Personal, welches momentan
aus einer Sonderpädagogin, einer Mathematik-
lehrerin und teilweise aus einer Einzelfallhelferin
und einer Erzieherin besteht und zum anderen
das Angebot sowie die Art und Weise der zu ler-
nenden Inhalte. Die so genannte Doppelsteckung
ermöglicht es, Schüler individueller zu fördern.
Durch die personelle Ressource ist es leichter, die
Differenzierung zu realisieren.
Das meint zum Beispiel:
die Stoffmenge zu reduzieren, Lerninhalte mündlich abzunehmen, weitere Anschauungsmaterialien (wie Montessorimaterial) bereitzustellen und einzuführen, Tests individuell zuzuschneiden, sich über und mit den Schülern auszutau- schen und weitere Lernziele gemeinsam festzulegen ect.
Somit leistet das Kleine Lernbüro einen Beitrag
zum Nachteilsausgleich und zur Förderung, insbe-
sondere für Schüler mit Förderbedarf und/ oder
Teilleistungsstörungen (Lese-Rechtschreibung-
Störung (LRS), Rechenstörung, Aufmerksamkeits-
defi zit-/ Hyperaktivitätsstörung (ADHS)). Diese
Maßnahmen dienen nicht nur der rechtlichen For-
derung nach Nachteilsausgleich, sie erhöhen den
Lernerfolg und die eingangs erwähnte Aussicht
auf Erfolg immens und bieten somit dem Schüler
im Endeffekt „Hilfe zur Selbsthilfe“.
Den positiven Erfahrungen stehen auch Schwie-
rigkeiten gegenüber, die nicht unerwähnt bleiben
sollen. Hier sind zum einen die räumlichen
Schwierigkeiten zu nennen. Es gibt noch keinen
festen Kleinen Lernbüroraum, das bedeutet, dass
der Unterricht immer in einem anderen Raum
stattfi ndet. Lehrer und Schüler müssen sich dem
entsprechend mit Materialien organisieren.
Zum anderen bedeutet das Kleine Lernbüroange-
bot für einige Schüler eine Art der Stigmatisierung.
Kleines Lernbüro mit großer Wirkung > Aileen Rodewald
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Schule Aktuell
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Sie fühlen sich benachteiligt und ausgegrenzt, da
sie beispielsweise nicht mehr in ihrer vertrauten
Lernumgebung und Lernpartnern zusammenarbei-
ten können. Aber auch in solchen Fällen werden
Lösungen wie Probezeiten, einladen von weiteren
Lernpartnern, nur ein kleiner Lernbürotag usw.
gefunden.
Im Großen und Ganzen trägt die Existenz des
Kleinen Lernbüros aus meiner Sicht dazu bei,
den individuellen Besonderheiten der einzelnen
Lerner gerecht werden zu können und fügt sich
somit hervorragend in den reformpädagogischen
Gedanken unserer Gemeinschaftsschule ein. Die
Aussicht auf weitere Lernerfolge scheint gewiss.
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Arbeitsgruppen stellen sich vor
WAS WOLLEN WIR?
Wir wollen mit der Arbeit unserer Arbeitsgemein-
schaft den herausfordernden Weg der Schule
zu gelebter Inklusion aller Schülerinnen und
Schüler Schritt für Schritt bewältigen helfen. Das
Übereinkommen über die Rechte von Menschen
mit Behinderungen der Vereinten Nationen (UN-
Behindertenrechtskonvention) formuliert in seinen
allgemeinen Grundsätzen das Recht auf „die volle
und wirksame Teilhabe von Menschen mit Behin-
derungen an der Gesellschaft und Einbeziehung
in die Gesellschaft“. Diesem Grundsatz folgend
arbeiten wir als AG auf ein inklusives Bildungssys-
tem hin, das im Schulalltag unserer Schule bestän-
dig gelebt wird.
WER SIND WIR?
Bereits im zweiten Aufbaujahr der Schule grün-
dete sich 2008 unsere AG als eine Arbeitsgruppe
des Schulvereins, um das Thema Inklusion an der
ESBZ zu begleiten. Derzeit setzt sich die AG aus
rund zehn Eltern zusammen. Inklusive Pädago-
gik will die Trennung zwischen den Kindern mit
besonderem Förderbedarf und denen ohne diesen
Bedarf aufheben. Befürworter der Inklusion gehen
von der Tatsache aus, dass die Heterogenität die
Normalität darstellt. Um diesem Grundsatz Aus-
druck zu verleihen, widmeten wir im Januar 2009
den ursprünglichen Titel „AG Integration“ aus-
drücklich in „AG Inklusion“ um.
AG-Inklusion „Weiterführende Evangelische Schule Berlin e.V.“ (WESB e.V.)
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Arbeitsgruppen stellen sich vor
WAS TUN WIR?
Die AG Inklusion sieht sich in kontinuierlicher und
enger Zusammenarbeit mit Lehrer/innen, Son-
derpädagog/innen und der Schulleitung in der
Funktion, für alle Schülerinnen und Schüler Wege
und Möglichkeiten des erfolgreichen Lernens und
sozialen Handelns zu finden.
Wir haben uns zur Aufgabe gemacht,
mit der Frage umzugehen: „Wie muss Schule
sein, um inklusiv zu sein?“,
in der Schulgemeinschaft das Bewusstsein für
das Thema Inklusion verstärkt zu verankern
und Inklusion „erlebbar“ zu machen,
als Elternforum zum Austausch von Erfahrungen
und Informationen zum Thema Inklusion zu
dienen,
Bindeglied zu Lehrer/innen, sonderpädagogi-
schen Fachkolleg/innen und der Schulleitung
zu sein,
in engem Austausch mit unserer
„Schwester“-AG an der Grundschule ESBM
zu stehen,
das Selbstverständnis als inklusive Schule
nach außen sichtbar zu machen.
In der Praxis bedeutet das vielfältige, kurz- oder
längerfristige Aktivitäten:
So befasst sich die AG mit dem Index für Inklusion -
ein Instrument, um dem Selbstverständnis und der
Praxis einer „Schule für alle“ näher zu kommen.
Die Mitglieder der AG fungieren als Ansprechpart-
ner/ innen und Multiplikator/ innen (z.B. bei Eltern-
abenden) und stehen in Kontakt zu anderen AGs
des Vereins. Mit Eltern der ESBM tauschen wir uns
aus, wie Inklusion von Grundschüler/innen in der
Oberschule weitergestaltet und finanziert werden
kann. Derzeit unterstützen wir den Aufbau eines
Pools an freiwilligen Helfern in den Lernbüros und
technischer Möglichkeiten wie Spracherkennungs-
software oder Audiodigitalisierung der Bausteine.
Für das nächste Schuljahr ist die AG in Vorberei-
tung eines KOSEL-Abends, der sich ausschließlich
dem Thema „Von der Integration zur Inklusion“
widmen wird (KOSEL = Ko operation Schüler/in-
nen, Eltern und Lehrer/innen).
KONTAKT ZU UNS:
Wir würden uns sehr über weitere engagierte
Mitglieder in der AG freuen. Ansprechpartnerin ist:
Frau Susanne Nabi
susanne.nabi@raum-im-puls.de
Unterstützung ist auch in Form von Elternarbeit
willkommen. Aktuelle Angebote werden über die
AG Elternarbeit versendet und im Newsletter be-
kannt gegeben. Beachten Sie dazu auch Seite 20.
Vielen Dank und herzliche Grüße,
Annette Zentner
14
Schule Aktuell
Der 22. März ist der Weltwassertag. In diesem Jahr
lief deshalb an diesem Abend ein Film auf Arte,
der künftig verboten werden soll. Er heißt „WATER
MAKES MONEY – Wie private Konzerne aus Was-
ser Geld machen“. Das Thema des Films ist die
Privatisierung von Wasser sowie dessen Folgen für
Umwelt und Verbraucher. Die Wasserversorgung
ist weltweit noch zu mehr als 80% in öffentlicher
Hand. Doch überall, wo die Kommunen fi nanziell
in Bedrängnis geraten, wie beispielsweise in Ber-
lin, übernehmen private Konzerne die Wasserver-
sorgung und Abwasseraufbereitung. Einer dieser
Konzerne ist Veolia Environnement. Der Konzern
ist durch public private partnership (ppp) an den
Berliner Wasserbetrieben beteiligt.
„Mit rund 313.000 Mitarbeitern auf fünf Konti-
nenten bietet Veolia Environnement Industrie und
Kommunen maßgeschneiderte Lösungen in vier
einander ergänzenden Sparten: Wasser, Umwelt-
service, Energie und Verkehr. 2009 erwirtschafte-
te Veolia Environnement einen Jahresumsatz von
34,6 Milliarden Euro.“ So steht es geschrieben im
Internetauftritt von Veolia. In Frankreich liegt die
Privatisierungswelle schon einige Jahre zurück,
so dass die Folgen gut abzuschätzen sind und im
Film auch schonungslos dargestellt werden. Viele
französische Städte, darunter auch Paris, haben
ihr Wasser inzwischen rekommunalisiert, da sie
mit der schlechten Wartung und daraus folgen-
der Chlorierung des Trinkwassers zu dramatisch
hohen Preisen sehr unzufrieden waren. Unter den
deutschen Großstädten mit mehr als 500.000
Einwohnern hat Berlin inzwischen ebenfalls die
höchsten Wasserpreise und es ist eine ähnliche
Entwicklung wie in Frankreich zu erwarten.
Veolia verklagt die Macher des Films inzwischen
wegen Verleumdung. Arte zeigte also mit der
Ausstrahlung wirklich Rückgrat, ließ den Film aber
vorab auch von den eigenen Anwälten nochmals
„WATER MAKES MONEY“ - Klasse 2, 3 und 4 demonstrieren am Weltwassertag
15
Schule Aktuell
www.watermakesmoney.com
überprüfen. Bis der Prozess beginnt und es viel-
leicht tatsächlich zum Verbot des Films kommt,
vergeht noch viel Zeit. So etwas kann Jahre dauern,
aber es lohnt sich jetzt schon die Menschen zu
unterstützen, die ihr Recht auf Presse- und freie
Meinungsäußerung wahrnehmen wollen.
Deshalb ist die Klasse 4 am 22.03.2011 auf dem
Alexanderplatz Flyer verteilen gewesen und hat
sehr viele Menschen auf den Film aufmerksam
gemacht. Spontan entschieden sich die Klassen 2
und 3, die ebenfalls bei mir NAWI haben mitzukom-
men, um uns zu unterstützen. Das war toll!
Die Macher des Films haben den Kindern ein ganz
tolles Feedback zukommen lassen, denn sie schrie-
ben uns eine Mail, in der es hieß:
Außerdem haben die Macher des Films tatsächlich
eines unserer Bilder auf ihre Webseite geladen.
http://www.watermakesmoney.com/.
Was für ein großer Erfolg!
Die Klasse wird sich auch weiterhin in ihrem NAWI
Unterricht mit dem Thema Wasser und „WATER
MAKES MONEY“ beschäftigen. Hierzu wollen wir
den Film im Forum selbst zeigen. Es sollen Vertre-
ter der unterschiedlichen Interessengruppen dazu
eingeladen werden, damit es eine tolle Diskussion
im Anschluss geben kann. Außerdem sind wir als
ganze Klasse am 07.06.2011 zu Blue Economy ein-
geladen. Auch dort geht es um das Thema Wasser
und es werden hochrangige Politiker anwesend
sein, mit denen die Kinder sich austauschen kön-
nen.
Ich freue mich sehr, denn
„Wenn Unrecht zu Recht wird,
wird Widerstand zur Pfl icht!“
(Berthold Brecht)
Mandy Voggenauer
„ …wir wussten nicht, dass es Ihre Projektgruppe war, die auf dem Alexanderplatz Werbung für die Arte-Sendung gemacht hatte. Wir bekamen nämlich verschiedene Zuschriften, in denen die Zuschau-er erwähnten, dass sie dort informiert worden wären. Super ein ganz großes Lob an die Gruppe bitte. Die Aktion hat wirklich was gebracht !!!“
ben uns eine Mail, in der es hieß:
1616
Ende April, die Erschütterung der Welt
über die Nuklearkatastrophe im Kernkraft-
werk Fukushima war noch heftig und präsent, da
erreichte die Eltern eine Einladung zu einer Veran-
staltung im Forum unserer Schule. Diesmal hatte
der Berufsvorbereitungskurs der ESBZ gemeinsam
mit Frau Hammer und Frau Treier zu einer Lesung
eingeladen. Eine Lesung Merle Hilbks aus ihrem
Buch „Tschernobyl Baby“, verbunden mit einer
Dia-Show und Musik.
Anlass für diese Lesung, deren Vorbereitung schon
einen längeren Vorlauf hatte, war der 25. Jahrestag
des Reaktor-GAUS in Tschernobyl in der Ukraine.
Merle Hilbk (Jg. 1969) ist eine Juristin, die sich
nach dem Studium der journalistischen Arbeit
zugewandt hat und sich unter anderem als freie
Journalistin mit Russland und dem Ostblock be-
schäftigt, zudem legt sie in Bars und Clubs Rus-
senpop auf.
Sie lebte für mehrere Monate im Bezirk Gomel,
reiste durch die von der Havarie am stärksten be-
troffenen Gebiete der Ukraine und Weißrusslands.
Vor Ort beschäftigte sie sich mit den Schicksalen
der Menschen und erlebte deren Herzlichkeit und
Gastfreundschaft.
Bevor sie mit der Lesung beginnt, kommen wir
kurz miteinander ins Gespräch. Begeistert spricht
sie vom Elan und dem Engagement der Schüler
und ihrer Lehrerinnen.
Doch nun zur Lesung. Nach der Begrüßung von
Frau Hilbk durch zwei Teilnehmer des Berufsvor-
bereitungskurses zeigte die Autorin eine Serie
von Fotos ,aus dem von der Havarie bis heute sehr
stark betroffenen Gebiet. Während viele der klei-
nen Ortschaften nach der Katastrophe dem Erdbo-
den gleichgemacht wurden, war die Stadt Pribjat
zu groß und steht, einem allmählichen Rückerobe-
rungsprozess durch die Natur anheimfallend, des-
halb noch heute. Diese in den 70er Jahre erbaute
sozialistische Modellstadt, die ihren Bewohnern,
den Kraftwerkserbauern und in ihm beschäftigten
Arbeitern und Ingenieuren großzügigen Wohn-
raum und überdurchschnittliche Versorgung an
Lebensmitteln und Luxusgütern bot, ist 25 Jahre
nach dem Reaktorunglück eine Geisterstadt. Nach
anfänglicher Vertuschungstaktik durch die dama-
lige Regierung dann doch fl uchtartig verlassene
Krankenhäuser, Klassenzimmer und Kindergar-
tengebäude waren dabei ebenso zu sehen, wie
ein Hotel, in dem die Bäume allmählich durch die
Etagen hindurchwachsen.
Sehr irritierend für die Betrachter dieser Fotos war
der Abgleich der Bilder und Vorstellungen, die man
selber hat, mit der kaum vorstellbaren Realität vor
Ort. So ist auf einem der Fotos ein Paintballspieler
zu sehen, der extra aus der Slowakei anreiste, um
vor Ort, in der Zone, seinem Hobby zu frönen. Alte
Frauen mit selbst gezogenem Gemüse inmitten
einer malerischen Landschaft, wie wir wissen trügt
die scheinbare Idylle.
Sogenannte Stalker brechen zu eigentlich illegalen
Exkursionen in das Gebiet auf, um aus verschie-
densten Gründen Interessierten oder auch einfach
nur Schaulustigen dieses Gebiet zu zeigen. Nicht
immer ohne Konsequenzen für diese Guides, der
Führer von Frau Hilbk bekommt ein Verfahren an
den Hals, seine Tochter muss wegen des väterli-
chen Vergehens die Uni verlassen.
Auch auf weißrussischer Seite hat sich ein „Reak-
tortourismus“ etabliert:
„Der Nationalpark „Pripjatski“ und „Polesskij“ das
Staatliche Radioökologische Naturschutzgebiet
haben eine unberührte Natur bewahrt. … Beim Be-
such des Naturschutzgebietes haben die Touristen
die Möglichkeit, die unberührte Natur zu erleben. “
So bewirbt www.gomeltour.com das Gebiet, ohne
Veranstaltungen / Forum
Lesung von Merle Hilbk am 12. April 2011
im Forum der ESBZ
„Tschernobyl Baby“
17
das näher auf die Geschehnisse von vor 25 Jahren
eingegangen wird. Das sind Geschehnisse, die bis
zum heutigen Tage mit einem kollektiven Schwei-
gen begleitet werden. Bei den Opfern zum Teil aus
Resignation, weil sie erleben mussten, dass sie auf
ernstzunehmende Hilfe vergebens warten. Selbst-
hilfeorganisationen arbeiten eher im Stillen, auch
nach dem 25. Jahrestag der Reaktorkatastrophe
wird sich daran kaum grundsätzlich etwas ändern.
Wir sehen Bilder von Menschen,
die noch immer oder wieder im
betroffenen Gebiet leben.
Vor allem ältere Leute, die in
aus dem Boden gestampften
Neubausiedlungen keine wahre
Heimstatt fanden. Manche hat-
ten das Glück, dass ihr Dorf eine
radioaktiv wenig belastete Insel
ist, weil in der hochkritischen
Phase dort kaum Niederschläge
fi elen. Sie leben als Selbstver-
sorger von dem, was sie aus ei-
gener Kraft produzieren können.
Es gibt aber auch Neuansiedler,
Bürgerkriegsfl üchtlinge aus
dem Kaukasus und den zentral-
asiatischen Staaten versuchen
unter Duldung der Behörden,
sich hier eine Existenzgrundlage
zu schaffen.
Am Ende des ersten Teils der
Lesung erzählt Merle Hilbk
vom Schicksal einer Familie, die als junge Leute
hoffnungsvoll in die Stadt Pribjat gezogen sind
und deren Traum von einem besseren Leben mit
der Reaktorkatastrophe ein jähes Ende fand. Auch
die Hoffnungen in die neue postkommunistische
Zeit haben sich nicht bestätigt. Viele der Opfer der
Katastrophe, wie auch der sich selbst aufopfern-
den Liquidatoren leben mit Hilfe einer geringen
staatlichen Unterstützung oder haben das Prob-
lem, als Strahlenopfer überhaupt nicht anerkannt
zu werden. Liquidatoren, so der Terminus für die
mit völlig unzureichenden Schutzmaßnahmen
versehenen, mit der Eindämmung der Folgen des
Unglücks Beauftragten, laut WHO etwa 600 -
800.000 Helfer.
Mit dem Begriff Tschernobyl-Baby umschreibt
Merle Hilbk die Generation der zu jener Zeit rings
um Tschernobyl geborenen Kinder, die physisch
und psychisch bis heute an den Folgen zu tragen
haben. Im weiteren Sinne zählt sich Frau Hilbk
ebenfalls zu dieser Generation.
Wohl wurde sie früher und an
einem anderen Ort geboren,
doch der GAU bestimmte auch
ihr Leben nachhaltig, sie sieht
in den Ereignissen den Beginn
ihrer politischen Sensibilisie-
rung.
Zum Ende dieses Teils der Le-
sung lädt Merle Hilbk die Gäste
ein, sich dem Buffet zuzuwen-
den und russische Spezialitäten
zu verkosten, welche die Schü-
ler der Vorbereitungsgruppe
anbieten.
Bei Speis und Trank entspinnen
sich angeregte Gespräche über
das eben Gehörte und Gese-
hene, Erinnerungen an eigene
Erlebnisse dieser Zeit werden
ausgetauscht. Als im Forum Un-
ruhe aufkommt und wenig spä-
ter Rettungssanitäter Frau Hilbk
versorgen stellt sich heraus, dass dieser spannen-
de Abend wegen eines starken Unwohlseins der
Autorin früher beendet sein wird als geplant.
Alles in allem wären diesem Abend mehr Besucher
zu wünschen gewesen.
Dass es Frau Hilbk gelungen ist, das Publikum mit
ihrem faszinierenden Buch für dieses Thema zu
interessieren, zeigt sich an zahlreichen Anwesen-
den, welche die Gelegenheit nutzten und das Buch
käufl ich erwarben.
Veranstaltungen / Forum
18
Veranstaltungen / Forum
Vortrag von Prof. Dr. Gerald Hüther am 5. Mai 2011 im Forum der ESBZ
Jede Schule braucht einen guten Geist!
Anfang Mai stand im Forum der ESBZ ein Termin
an, bei dem kaum Sorge bestand, ob sich genü-
gend Interessenten auf den Weg machen würden.
Gerald Hüther, bekannter Neurobiologe und
Hirnforscher, hatte sich für einen Vortrag gewin-
nen lassen. Nimmt man ihn beim Wort, so ist zu
hoffen, dass auch für ihn der Besuch in unserer
Schule ergiebig und ermutigend war.
Keine Selbstverständlichkeit, dass er auch ei-
nen an die Schüler gerichteten Vortrag gehalten
hat. Wie er gleich eingangs erwähnte, ist er auf
der Suche nach Schulen, die sich in diesen Zei-
ten des Wandels den neuen Herausforderungen
stellen. Und das dies mehr bedeutet ,als nur sehr
befähigte Absolventen für den Arbeitsmarkt zu
„produzieren“, wurde rasch deutlich. Zunehmend
suchen auch die großen Firmen Menschen, die
Lust darauf haben sich einzubringen, die bereit
sind, Verantwortung zu übernehmen und dabei
teamfähig sind.
Das dabei auch die soziale Ebene wertgeschätzt
wird, äußert sich in solchen Projekten wie „Teach
First“. Hierbei handelt es sich um eine Bildungsin-
itiative, in deren Rahmen Hochschulabsolventen
mit besten Abschlüssen, bevor sie in die Wirt-
schaft gehen, in Schulen und außerschulisch
Kinder und Jugendliche mit schlechten Startbedin-
gungen unterstützen. Manch einer dieser Fellows
wechselte dann nicht wie ursprünglich beabsich-
tigt in die Wirtschaft, sondern fand seine Aufgabe
auch längerfristig bei eben diesen Kindern. Ein
Modell, welches sich in anderen Ländern schon
bewährt hat, allerdings auch seine Kritiker findet,
die darin eine Festschreibung des aussortieren-
den Schulsystems sehen.
Hüther spricht vom guten Gelingen der Bildungs-
arbeit, wo nicht alles gemacht werden muss,
sondern wo beste Voraussetzungen für das gute
Gelingen geschaffen werden. Sichtlich amüsiert
quittiert das Publikum immer wieder den heiteren
Ton seiner Ausführungen und so ist es schon ver-
gnüglich diesen Mann auf dem Podium zu sehen,
der begeisternd referiert und offensichtlich selbst
der eigenen Begeisterung nicht entgeht.
Für ein besonderes Beispiel gelungener päda-
gogischer Arbeit hält er die Tatsache, dass Men-
schen mit Trisomie 21, früher als „Mongoloide“ in
Heimen Verwahrte, heute zum Teil weiterführende
Schulen besuchen, es sogar erste Hochschulab-
solventen gibt.
Auch dieses Beispiel spricht gegen das geglie-
derte Schulsystem, das aussortiert anstatt alle
bestens zu fördern.
Dann nimmt er Bezug auf die früher vorherrschen-
de Annahme , dass eine genetische Programmie-
rung für die Leistungsfähigkeit unseres Gehirns
Voraussetzung sei. Diese Auffassung ist überholt.
Anfänglich sind wir sozusagen mit einem Überan-
gebot an Verknüpfungen im Hirn ausgestattet, sie
ermöglichen uns eine Unmenge an Möglichkeiten
der Nutzung. Da viele dieser Verknüpfungen aber
nicht benötigt werden, gehen sie verloren. Keine
Bange, dass können wir durchaus verkraften,
nutzen wir die verbleibenden Potentiale, sind wir
immer noch bestens aufgestellt. Wir sind in der
Verantwortung für die weitere Ausstattung unse-
res Hirns, erhält es vielfältige Anregung, manifes-
tiert sich dies in einer Vielzahl an Verknüpfungen.
Zuviel Fernsehen, zu wenig Anregung... wir wissen
wohin das führt.
Wirkliches Lernen geschieht nur, wenn wir et-
was als bedeutsam für uns erachten, wenn sich
Begeisterung einstellt. Dann erst kommt es zur
Ausschüttung neuroplastischer Botenstoffe als
„Dünger“ fürs Hirn. Hier werden die Grundlagen
gelegt, die uns lebenslanges Lernen ermöglichen.
Problematisch ist, dass bei uns die Begeisterung,
mit der Kinder tagtäglich häufig zu Werke gehen,
dramatisch abnimmt. Hier gilt es anzusetzen und
Voraussetzungen für Begeisterung auch weiterhin
zu schaffen.
19
Veranstaltungen / Forum
Auf Grund der körperlichen Gegebenheiten struk-
turiert bereits der Körper des Embryo das Hirn.
Er erlebt tagtäglich das eigene Wachsen, mit der
Erfahrung, einem anderen Menschen stark verbun-
den zu sein. Freude oder auch Lust am Entdecken
entsteht schon hier.
Diese Kopplung von eigenem Wachsen (Autono-
mie) und Verbundenheit sind Voraussetzung für
das Glücksgefühl.
Ein Glücksfall, gerade auch für Kinder aus widri-
gen Umständen ist es, jemandem zu begegnen,
der sie annimmt und fördert. Nicht anerkannt zu
werden, ausgeschlossen zu sein, provoziert die
Sendung von Hirnsignalen, die denen entspre-
chen, die bei körperlichen Schmerzen entstehen.
Oft ist die Folge solchen Schmerzes die Suche
nach Ersatzbefriedigung. Beim Vortrag steht die
Frage im Raum, ob unsere Wachstumsgesellschaft
auf solche Ersatzbefriediger angewiesen ist, um
all den Überfl uss und Schrott, den sie produziert
auch vermarkten zu können.
Schulen, die neue Wege gehen wollen, stehen
nicht nur dafür Voraussetzungen für gute Wissens-
bildung zu schaffen, sondern auch dafür, Einfl uss
auf die gesamte Gesellschaft zu nehmen.
Sie schaffen eine Atmosphäre der Ermutigung und
inspirieren dazu, die eigenen Potentiale zu nutzen
und einzubringen.
Zum Abschluss des Vortrags gibt es noch einen
Exkurs zu den exekutiven Frontalhirnfunktionen.
Sie ermöglichen uns Selbstregulation und das
zielgerichtete Steuern unserer Handlungen.
Hier entwickeln sich die Kompetenzen mit deren
Hilfe wir Strategien zur Problemlösung entwickeln,
die Frustrationstoleranz und Impulskontrolle er-
möglichen, uns motivieren, uns fl exibel halten so-
wie Konzentration und Einsichtsfähigkeit fördern.
Hier erfolgt die Anbindung unserer Erfahrung an
die Gefühle, was wiederum eine Rückwirkung
auf unsere inneren Einstellungen und Haltungen
hat. Gelingt es ungünstige Erfahrungen (z. Bsp.
in der Schule) mit beglückenden Erlebnissen zu
überschreiben, so werden sie für uns im positiven
Sinne bedeutsam, dann entwickeln wir die Bereit-
schaft uns auf sie einzulassen. Die wissensun-
abhängigen kognitiven Kompetenzen zu fördern,
darin sieht Hüther eine der wichtigen Aufgaben
eben auch der Schulen, die nach neuen Wegen
suchen. Sein Vortrag ist Bestätigung sich weiter
auf den Weg zu machen.
Unter dem Beifall eines offensichtlich angeregten
Publikums endet dieser Vortrag. Viele der Anwe-
senden machen sich auf in die Klassenräume, um
sich die Präsentation der geplanten Herausforde-
rungsprojekte der Schüler anzusehen. Einiges von
dem eben Gehörten ist in unserer Schule schon
lebendig, man kann es bei den Präsentationen
deutlich erkennen.
Prof. Dr. Gerald Hüther ist Professor für Neurobio-
loge leitetet die Zentralstelle für Neurobiologische
Präventionsforschung der Psychiatrischen Klinik
der Universität Göttingen und des Instituts für Pu-
blic Health der Universität Mannheim/Heidelberg
20
AG-Elternarbeit Arbeitsangebote
Sammelangebot für alle Eltern, die ihr Stundenkonto auffüllen möchten.Fachbereich Spanisch > Die Spanisch Lehrerinnen Frau Murillo und Frau Niepolt freuen sich über:
Eltern die Medien und Kontakte zu Lateinamerika haben.
Unterstützung beim Aufbau von Schulkontakten in Spanien oder Lateinamerika.
Eltern zur Konversation mit kleinen Gruppen parallel zum Unterricht,
(Freitag 10.30-12.00 Uhr), möglichst regelmäßig aber nicht zwingend jeden Freitag.
Mithilfe bei der Gestaltung und Fertigstellung von Unterrichtsmaterialien.
Eltern mit Informationen und Kontakten zu „FairTrade“ (Fairer Handel)
Ansprechpartnerinnen sind:
Blanca Murillo/ E-Mail: beluna33@hotmail.com
Ileana Niepolt/ E-Mail: ilyconcarne@gmx.de
Fachbereich Französisch > Die Französisch Lehrerinnen Frau Habild und Frau Kraus benötigen
Eltern die bei der Erstellung von Materialien für die siebte Jahrgangsstufe helfen.
Bei der Mitarbeit an einem Konversationsclub Französisch in der zehnten Jahrgangsstufe,
immer dienstags von 14.15 bis 15.45 Uhr oder freitags von 8.30 bis 10.00 Uhr.
Ansprechpartnerinnen sind:
Constanze Habild/ E-Mail: chabild@yahoo.de
Annette Frauendorf/ E-Mail: annette.frauendorf@googlemail.com
Fachbereich Englisch
Eltern gesucht für den Konversationsclub mit kleinen Gruppen parallel zum Unterricht.
Ansprechpartner ist:
Oliver Meyer-Krahmer/ E-Mail: mail@olivermeyer-krahmer.de
AG Inklusion > Nach wie vor werden Eltern gesucht,
die sich zeitlich und persönlich in der Lage sehen, einzelne Schüler im Unterricht zu begleiten.
Diese „Elternhelfer“ werden Schülern für einige Fächer in den Lernwerkstätten zur Seite gestellt.
Es geht dann jeweils um die Unterstützung bei der Bearbeitung eines konkreten Bausteines.
Wer viel Spaß an dieser Aufgabe und vor allem auch die Zeit hat, kann sich natürlich gern für
einen weiteren Baustein verpflichten.
Ansprechpartnerinnen sind:
Frau Rodewald/ aileenrodewald@googlemail.com (Sonderpädagogin)
Frau Susanne Nabi/ susanne.nabi@raum-im-puls.de/ AG Inklusion
Audio AG > Sucht noch weitere Sprecher/ innen für die Tonaufnahmen der Lernbausteine.
Die freeware „audacity“ ist das Arbeitsprogramm, auf das wir uns geeinigt haben. Es ist leicht
zu handhaben. Alle die Lust und keine allzu große Scheu vor neuen Computer-Programmen haben
oder das Programm sogar schon kennen, melden sich bitte bei mir. Ich schicke Euch/ Ihnen dann
alle nötigen Informationen und stehe auch für Rückfragen zur Verfügung.
Ansprechpartnerin ist:
Andrea Vogt/ pv-vogt@ev-schule-zentrum.de
neu
21
AG-Elternarbeit Arbeitsangebote
Bau AG > Unsere Aufgabe wird sein:
die Bereiche freizuräumen, Möbel und Schränke aufzubauen.
Außerdem kann an der Außenanlage weiter gearbeitet werden.
Pflanzen von wildem Wein zur Begrünung der Aula.
die Pflastersteine freizulegen.
Die Bauwochenenden finden statt am:
Samstag, 18.6. – 10 bis 17Uhr/ Sonntag, 19.6. – 11 bis 16Uhr
Mitzubringen ist:
eigene Arbeitskleidung
etwas für das gemeinsame Pausenbuffet.
Anmeldung bitte unter der Email Adresse: wesb.bauteam@ev-zentrum.de
Dann können wir planen wie viel Arbeitsmaterial benötigt wird.
Freundliche Grüße, im Namen des Bauteams, Susanne Görres
Ein großer Dank vorab an alle helfenden Eltern!
Jeannette Fischer, AG-Elternarbeit/ Koordination
In eIgener Sache / nL-redaktIon
Von vielen Eltern, Freunden der Schule, Lehrern und
Anderen wurde der Wunsch geäußert den Newsletter
auch in gedruckter Form in der Hand zu halten. Da
wir den Newsletter nicht kostenlos verteilen können,
möchten wir Sie/ Euch bitten uns darüber ein Feed-
back an unsere Newsletter E-Mail:
wesb.newsletter@ev-zentrum.de
Betreff: ABO ESBZ NEWSLETTER
zu senden, damit wir den genauen Bedarf ermitteln
können. Der gedruckte NL würde dann bei einer Auf-
lage von 60 Exemplaren mit ca. 24 farbigen Seiten,
3,00 Euro kosten. Wird die Auflage höher, dann re-
duziert sich der Preis. Natürlich würden wir uns über
ein reges Interesse freuen.
herzliche grüße, die newsletter-redaktion
neu
22
Gebäudefragen
Der Planer für die erforderlichen Baumaßnahmen
ist beauftragt. Bei der Berliner Immobilienmana-
gement GmbH (BIM) wurde das 1. und 2. Oberge-
schoss zur Nutzung durch die Schule angefordert.
Die hergerichteten Schulräume sollen zum Schul-
jahr 2011/12 bezugsfertig sein.
Die Untervermietung von Räumen im Gebäude-
riegel A an die Kita der Kirchengemeinde St. Petri
– St. Marien wird seitens der BIM wegen baulicher
Auflagen abgelehnt. Das Schulmuseum soll bis
2014 im Gebäude bleiben. Die Verhandlungen
mit der BIM über die schrittweise Anmietung des
Gebäudes dauern an.
Aus Sicht der Schule ist die Unterbringung des
SV Bildungswerks, das bereits kooperiert, in zwei
Räumen wünschenswert. Die Schulleitung fragt
zunächst den Bedarf ab und klärt dies direkt mit
der Schulstiftung.
Einzelmaßnahmen, für die der Einsatz von Eltern-
arbeit denkbar ist, werden von der AG Bau direkt
mit Herrn Strübing bei der Schulstiftung geplant.
Ebenfalls zum kommenden Schuljahr werden die
Räume der Schulleitung im Schülercafe unterge-
bracht. Das Schülercafe wandert in den Gebäude-
riegel A. Dort wird auch das Bauleitungsbüro für
den benachbarten Wohnungsbau frei.
Benötigt werde außerdem Teamräume für Bespre-
chungen und Arbeitsgruppen.
Für den Außenbereich besteht ein Konzept, das zu
einem späteren Zeitpunkt planerisch vertieft wer-
den soll. Vorerst werden Teilbereiche im Rahmen
des Blue-Economy-Projekts unter Leitung von Frau
Voggenauer bearbeitet. Wiederherstellungsarbei-
ten für die Oberflächen können jedoch unabhängig
jederzeit durchgeführt werden.
Die Schulstiftung weist die BIM auf die dringend
erforderliche Wiederherstellung, Befestigung und
Beleuchtung der Feuerwehrzufahrt von der Wall-
straße hin.
Inklusion
Die Schulstiftung wird im Rahmen der Arbeits-
gemeinschaft der Freien Schulen, die am 27. Mai
2011 tagt, eine förmliche Anfrage an den Senat zur
Finanzierung der Inklusion vor und nach Einfüh-
rung des „Berliner Modells“ stellen.Der Senat soll
die in den Landeszuschüssen enthaltenen Anteile
für Inklusion ausweisen.
Für die Podiumsdiskussion am 13. oder 14. Sep-
tember 2011 im Rahmenprogramm des Tags der
Freien Schulen, die von den Schulvereinen
WESB e. V. und ESBM e.V. im Neuen Forum in der
Wallstraße ausgerichtet wird, konnte Christian
Füller als Moderator gewonnen werden.
Für die Durchführung werden neben der Werbung,
die von der Schulstiftung übernommen wird,
verschiedene Dinge benötigt, die gesponsert oder
gespendet werden sollen:
• 5 bequeme Sessel fürs Podium
• zusätzliche Mikrofone (mindestens 3)
• Häppchen und Getränke für danach
• ggf. Aufwandserstattungen
Herzliche Grüße
Berthold
Förderverein News
Neues & Termine von unserem Elternverein WESB e.V.
Weiterführende Evangelische Schule Berlin e.V.c/o ESBZ
Wallstr. 32 10179 Berlin
Tel. 030-246 303 78 Fax 030-246 303 79
www.ev-zentrum.de
Vorstand: Sabine Irmer, Gregor Noack, Berthold Pesch
Berlin-Charlottenburg VR 26344 B
Kto.-Nr. 111 00 10 300, GLS, BLZ 430 609 67Kto.-Nr. 10 10 200, BfS, BLZ 100 205 00
23
Termine + AG Ansprechpartner/ innen
01. – 05.06 .... Kirchentag in Dresden
10.06 .... Chor - Band Konzert im Forum um 17.30 Uhr
10.06. ... Schülerball, im Forum 19.30 Uhr
15.06 .... Verantwortungsfest, 17.00 bis 19.00 Uhr im Forum
16.06 .... Einladung – Info Klasse 11/ Alle ins Ausland im Forum von 18.30 Uhr bis 20.00 Uhr
22.06 .... Bilanz – und Zielgespräche ab 13.00 Uhr
27.06 .... Bilanz – und Zielgespräche ab 12.00 Uhr
28.06 .... Auszeichnungen, Zeugnisse, Gottesdienst mit der esbm bis 12.00 Uhr
29.06. – 14.08. .. Sommerferien
04. – 08.07.... English day camp
Ansprechpartner AGs und erweiterter Vorstand* Alle AGs ohne E-Mail Adresse sind über den Vorstand, wesb.vorstand@ev-zentrum.de, zu erreichen.
AGs - Verein Ansprechpartner E-Mail
Vorstand WESB e.V. Berthold Pesch, Gregor Noack
Sabine Irmer
wesb.vorstand@ev-zentrum.de
Vorstand ESBM e.V. Bettina Neuhaus info@esbm.de
AG Finanzen Silke Lobach, Almuth Vandré wesb.fi nanzen@ev-zentrum.de
wesb.spenden@ev-zentrum.de
Mitgliederverwaltung WESB e.V. Yogi Mohr wesb.mitgliederverwaltung@ev-zentrum.de
AG Feste Beate Köhler, Claudia Mitchell fest-ag@freenet.de
AG Bau Susanne Görres, Frans Dikmans wesb.bauteam@ev-zentrum.de
AG Newsletter Elisabeth v. Haebler, Jörn Hennig
Jeannette Fischer, Thanassis Tsingas
wesb.newsletter@ev-zentrum.de
AG KoSEL-Forum
(Kommunikation Schüler Eltern
Lehrer)
Gregor Noack, Katrin Keller,
Nadja Klinger, Gritje Zerndt,
Coni Knoefel, Elisabeth v. Haebler
wesb.koselforum@ev-zentrum.de
AG Elternarbeit Jeannette Fischer, Silke Lobach wesb.elternarbeit@ev-zentrum.de
AG Bibliothek Annette Buklewski, Iris Bussler wesb.bibliothek@ev-zentrum.de
AG Inklusion Susanne Nabi *
AG Computer Torsten Weidt wesb.computer@ev-zentrum.de
Steuergruppe
Gemeinschaftsschule
Brita Wauer *
Leuchtturmprojekt, PV Andrea Vogt pv-vogt@ev-schule-zentrum.de
ImpressumRedaktion: Jeannette Fischer/ Elisabeth von Haebler/ Jörn Hennig/ Thanassis Tsingas
Grafi k/ Layout: Jeannette Fischer
Kontakt: wesb.newsletter@ev-zentrum.de
Termine
Impressionen von „der langen Nacht der Wissenschaften“ vom 28. Mai 2011
EILMELDUNG:
Nach der „Langen Nacht der kleinen Wissen-
schaftler“ am 21.12.2010 (wir berichteten im
Newsletter 3) arbeitete der Wahlpflichtfachkurs
Naturwissenschaften von Frau Voggenauer
intensiv und konsequent auf den Auftritt mit
alten und neuen Versuchen bei der echten
„Langen Nacht der Wissenschaften” hin, die
endlich am 28.5.2011 stattfand. Am Deutschen
Rheuma-Forschungszentrum Berlin (DRFZ)
der ehrwürdigen Charité konnten Kinder und
Jugendliche ab 17:00 Uhr an kleinen, spek-
takulären Versuchen mit Lärm, Rauch, Farbe
und vielen beeindruckenden Explosionen
teilnehmen, das Entstehen gefrorener Seifen-
blasen erleben, Kaugummi selbst herstellen,
Eiszauber mit Schweinsblut entstehen sehen
und Rauchbomben zünden! In kleinen Show-
Einlagen wurde in EG und Außenbereich des
DRFZ von den SchülerInnen der 7.-9. Klasse
unserer Schule der Spaß am Forschen gelebt
und gezeigt. Das DRFZ war von der temporei-
chen Schau und den neuen wissenschaftlichen
Talenten so begeistert, dass es unsere Forscher
im kommenden Jahr wohl wieder „engagieren“
wird – und nicht nur die sehr freundliche Orga-
nisatorin war traurig, als nach 19:30 Uhr das
Programm und das quirlige Treiben zu Ende
ging. Ein großartiger Abend!