Geburtsstörungen anhand von Fallbeispielen · 22. Kleintier-Fortbildung Geburtsstörungen anhand...

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22. Kleintier-Fortbildung

Geburtsstörungen anhand von Fallbeispielen

TÄ Anja Geyer

Resident ECAR

Kleintier-Fortbildung im Pavillon, 26.02.2014, München

Gliederung

Gliederung

Inzidenz Dystokie

Ursachen

Therapie

Acht Fallbeispiele

Inzidenz Dystokie

Inzidenz Dystokie

75%

25%

Hund

maternal fetal

69%

31%

Katze

maternal fetal

2-5% 3,3-5,8%

� Beispiele Hund

− Boston/Sealyham/ Scottish/Border/ Aberdeen Terrier

− Boxer− Bulldoggen− Chihuahua− Cocker Spaniel− Dackel

− Greyhound− Labrador Retriever− Pekinese− Pomeranian− Shih Tzu− Welsh Corgi− Yorkshire Terrier− Zwergpudel

Prädisponierte Rassen

Inzidenz Dystokie

� Katze

− Brachyzephale Rassen

− Devon Rex 18,2%

Prädisponierte Rassen

Inzidenz Dystokie Hund

Inzidenz Dystokie

72%

26%

1% 1%

maternal

primäre Wehenschwäche

andere (sekundäre Wehenschwäche,

Übertragen, psyschogen, systemische

Erkrankungen, idiopathisch)Verengung Geburtskanal

Uteruserkrankungen

62%27%

7% 4%

fetal

Lage-/Haltungs-/Stellungsanomalien

Größe/Anzahl Feten

Missbildungen

fetaler Tod

Diagnostik

Konservative Therapie

Manuelle Geburtshilfe

Medikamentell

Chirurgische Therapie

Episiotomie

Sectio caesarea

Sectio porro

Therapie

Therapie

� Signalement:

− Maine Coon Mischling

− 13 Monate

Fall 1 „Elisabeth“

Fall 1

� Anamnese

− In erster Rolligkeit vor 65 Tagen einmalig fehlgedeckt

− Vatertier unbekannt

− Vorerkrankungen:

�drei Monate zuvor Pneumothorax und Lungenkontusion

�Sonst keine bekannt

− Vorbehandlungen: keine

− Trächtigkeitsuntersuchung: keine

− Vor vier und drei Stunden vitaler maturer Welpe geboren

− Seitdem keine Wehentätigkeit mehr

− Geringgradig blutiger Vaginalausfluss

„Elisabeth“

Fall 1

� Klinische Untersuchung− P/A/T unauffällig− Herz/Lunge auskultatorisch unauffällig

� Vaginale Untersuchung− Ggrd. blutiger Ausfluss− Keine Fruchtteile palpierbar

� Gesäuge− Mgrd. angebildet− Sekret ausmassierbar, unauffällig

� Labor− Blutbild ggrd. Anämie− Serum/Elektrolyte/Glukose im Referenzbereich

„Elisabeth“

Fall 1

„Elisabeth“

Fall 1

R

� Röntgen

− Drei Feten darstellbar

− Lage, Stellung, Haltung ohne besonderen Befund

� Ultraschall

− Drei Feten darstellbar

− Herzfrequenz 210-230 Schläge/Minute

− Spontanmotorik vorhanden

„Elisabeth“

Fall 1

� Weiteres Vorgehen?

� Einmalig 2 IU Oxytozin intramuskulär

�Keine Wehentätigkeit

�Kein Ferguson-Reflex auslösbar

� Diagnose?

�V. a. sekundäre Wehenschwäche

„Elisabeth“

Fall 1

Wehenschwäche

Wehenschwäche

�Primär = Gebärmuttermuskulatur führt zum richtigen Geburtszeitpunkt keine Kontraktionen durch

� Sekundär = normale Wehentätigkeit der Gebärmuttermuskulatur sistiert durch Erschöpfung

� „Ermüdung“ der Gebärmuttermuskulatur

� Ursachen:

− Obstruktives Geburtshindernis

− Hohe Anzahl an Nachkommen

Sekundäre Wehenschwäche

Wehenschwäche

� Voraussetzungen

− Allgemeinbefinden Muttertier ungestört

− Keine langanhaltende unproduktive Wehentätigkeit

− Muttermund geöffnet

− Nachkommen nicht zu groß für Geburtskanal

− Nachkommen in Ultraschalluntersuchung vital

Konservative Therapie

Therapie

� In 50% konservativer Therapieversuch nicht erfolgreich

� Welpensterblichkeit bei Kaiserschnitt

− Dauer Austreibungsphase hat größten Einfluss

− 5,8% wenn Austreibungsphase 1-4,5 Stunden

− 13,7% wenn Austreibungsphase 5-24 Stunden

Prognose

Prognose

� Therapie

�Sectio caesarea

�Sectio porro gewünscht

„Elisabeth“

Fall 1

Vorbereitung

Sectio caesarea

Foto: Chirurgische und Gynäkologische Kleintierklinik der LMU

Narkose

Sectio caesarea

Fotos: Chirurgische und Gynäkologische Kleintierklinik der LMU

Narkose

Fotos: Chirurgische und Gynäkologische Kleintierklinik der LMU

� Einleitung Propofol

� Erhaltung Isofluran

� Intraoperative Analgesie:− Metamizol bei Einleitung

− Opiat sobald Feten entwickelt

� Alternativ antagonisierbare Narkotika− Benzodiazepin ���� Flumazenil

− Opiat ���� Naloxon

− Inhalationsanästhetika

Narkose

Sectio caesarea

� Keine NSAIDs

� Körpereigene Endorphine

� Opioide

�Liegen in Milch in gleicher Konzentration vor wie im maternalen Serum

�Effekte auf Welpen minimal, weil insgesamt wenig aufgenommen

Schmerztherapie postoperativ

Sectio caesarea

� Outcome

− Zwei vitale Welpen

− Ein Welpe trotz Reanimationsmaßnahmen eine Stunde postpartal verstorben

„Elisabeth“

Fall 1

� Signalement

− Tiroler Bracke

− 5 Jahre 8 Monate

Fall 2 „Kathie“

Fall 2

� Anamnese− Einmalig fehlgedeckt, kein Hängen− Vatertier adulter Dalmatiner, Fertilität unbekannt− Vorerkrankungen:

� Fraktur Os ilium vor zwei Jahren, operativ versorgt� Sonst keine bekannt

− Vorbehandlungen: keine− Trächtigkeitsuntersuchung: keine, Besitzer nahm

Pseudogravidität an− Vor acht Stunden ein toter Welpe geboren, matur, keine

Missbildungen− Seit einer Stunde ein Fetus bis Brustkorb durch Geburtskanal

durchgetreten− Zuhause noch Wehentätigkeit vorhanden− Geringgradig grünlicher Vaginalausfluss

„Kathie“

Fall 2

� Klinische Untersuchung− P/A/T unauffällig− Herz/Lunge auskultatorisch unauffällig− EZ mager

� Vaginale Untersuchung− Ggrd. Grünlicher Vaginalausfluss− Fetus wie beschrieben (Hinterendlage, untere Stellung)

� Gesäuge− Mgrd. angebildet− Sekret ausmassierbar, unauffällig

� Labor− Blutbild ggrd. Anämie− Serum/Elektrolyte/Glukose im Referenzbereich

„Kathie“

Fall 2

„Kathie“

Fall 2

� Röntgen

− 1 Welpe in Hinterendlage, im Geburtskanal, Kopf steckt im Becken fest

� Diagnose?

− Obstruktion knöcherner Geburtskanal

� Therapie?

− Sectio caesarea

� Outcome

− Caudaler Welpe verstorben

− Sechs vitale, mature Welpen

„Kathie“

Fall 2

Obstruktion knöcherner Geburtskanal

Obstruktion

� Genetisch (Rasse)

� Alter (Unreife)

� Trauma

� Tumor

� Abnormale Entwicklung

Obstruktion weicher Geburtskanal

Obstruktion

� Vagina

− angeborene Veränderungen

�Striktur/Gewebsspange Übergang Vagina - Vestibulum

�Hypoplasie

�Duplikation

− Prolaps

− Tumor

− Hochgradige Vaginitis

− Hormonell/ungenügende Weitung/Spasmus weicher Geburtsweg

Obstruktion weicher Geburtskanal

Obstruktion

� Vulva

− Striktur

− Hypoplasie

− Hormonell

− Entzündung/Fibrose

� Signalement

− Yorkshire Terrier

− 3 Jahre 2 Monate

Fall 3 „Cindy“

Fall 3

� Anamnese− Zweimalig gedeckt Tag 12 und 13 der Läufigkeit,

Ovulationszeitpunkt unbekannt− Vatertier Zuchtrüde gleicher Rasse, bisher dreimal erfolgreich

gedeckt− Vorerkrankungen: keine bekannt− Vorbehandlungen:

� Glucoselösung per os� Zweimalig 3 IU Oxytozin i.m. im Abstand von 10 Minuten� Einmalig 5 IU Oxytozin i.m. nach 30 Minuten� Keine Wehentätigkeit

− Trächtigkeitsuntersuchung: keine− Bisher kein Welpe geboren− Erste Wehentätigkeit vor neun Stunden

„Cindy“

Fall 3

� Klinische Untersuchung− Allgemeinbefinden mittelgradig reduziert

− Puls schwach, Atmung Tachypnoe, Temperatur 38,0

− Herz/Lunge auskultatorisch unauffällig

� Vaginale Untersuchung− Ggrd. Grünlicher Vaginalausfluss

− Keine Fruchtteile palpierbar

� Gesäuge− Mgrd. angebildet

− Sekret ausmassierbar, unauffällig

� Labor− Blutbild ggrd. Anämie, Leukozytose (24x109/l)

− Serum/Elektrolyte/Glukose im Referenzbereich

„Cindy“

Fall 3

„Cindy“

Fall 3

R

R

� Röntgen

− Nur ein Welpe darstellbar

− Welpe liegt nah an der Bauchwand, Kopf abgeknickt

� Ultraschall

− Keine Herzaktivität darstellbar

� Diagnose

− Einlingsgravidität

− Fetaler Tod

� Therapie

− Sectio caesarea/porro

„Cindy“

Fall 3

� Intraoperative Befunde

� Diagnose

���� V.a. iatrogene Uterusruptur

„Cindy“

Fall 3

Fotos: Chirurgische und Gynäkologische Kleintierklinik der LMU

Gebärmuttererkrankungen

Gebärmuttererkrankungen

�Gebärmutterdrehung

�Gebärmuttermissbildungen

�Gebärmutterruptur

�Gebärmutterverklebungen

�Herniation der Gebärmutter

R

Oxytozin

Oxytozin

� Nonapeptid

� Buccal, s.c., i.m., i.v.

� Halbwertszeit circa 5 Minuten

� Keine Bindung an Plasmaproteine

� Erhöhte Sensitivität Myometrium während Trächtigkeit und Geburt

� Wirkung

− Myometrium:� Erhöhte Natriumpermeabilität uteriner Myofibrillen

���� anhaltende Kontraktionen

� In vivo Einströmen von Calcium in die myometriale Zelle

− Myoepitheliale Zellen Mamma� Kontraktion

� Milchejektion

− Zentrales Nervensystem� Brutpflegeverhalten

� Kardiovaskuläre Effekte

� Thermoregulation

− Luteolyse

Oxytozin

Oxytozin

� Dosis

− 0,5-2 IU/Tier i.m.

− initial 0,1 IU/kg, bis zu 2 IU/kg, nie >20 IU/Tier

� erhöht Frequenz uteriner Kontraktionen

� Höhere Dosen ���� Risiko Uterusspasmus und Plazentaablösung

� Maximal zwei Mal im Abstand von 20-40 Minuten

Oxytozin

Oxytozin

� Signalement

− Mischling, 3kg KG

− 1 Jahr 1 Monat

Fall 4 „Kessy“

Fall 4

� Anamnese

− Vor 63 Tagen einmalig vollständiger Deckakt, Tag der Läufigkeit unbekannt, Ovulationszeitpunkt unbekannt

− Vatertier Chihuahua, kein Zuchtrüde

− Vorerkrankungen: keine bekannt

− Vorbehandlungen: keine

− Trächtigkeitsuntersuchung: keine

− Vor zwölf Stunden Beginn Bauchpresse, seit vier Stunden keine Wehentätigkeit mehr

− Vaginalausfluss blutig-grünlich

„Kessy “

Fall 4

� Klinische Untersuchung− Allgemeinbefinden mittelgradig reduziert− Puls schwach, Atmung Tachypnoe, Temperatur 39,1− Herz/Lunge auskultatorisch unauffällig

� Vaginale Untersuchung− Übelriechender grünlicher Vaginalausfluss− Keine Fruchtteile palpierbar

� Gesäuge− Mgrd. angebildet− Sekret ausmassierbar, unauffällig

� Labor− Leukopenie, Thrombozytopenie− Serum/Elektrolyte/Glukose im Referenzbereich

„Kessy“

Fall 4

„Kessy“

Fall 4

� Röntgen

− Ein Welpe darstellbar

− Gasansammlung um den Welpen

� Diagnosen?− Einlingsgravidität

− Übertragen

− Fetaler Tod/Autolyse

− Sekundäre Wehenschwäche

� Therapie?− Sectio porro

� Outcome− Muttertier bei gutem Allgemeinbefinden entlassen

„Kessy“

Fall 4

Übertragen

4. Übertragen

Trächtigkeitsdauer länger als

�68-72 Tage nach 1. Deckakt

�65 Tage nach Ovulation

�60 Tage nach zytologisch diagnostiziertem Metöstrus

�24 Stunden nach rektal gemessenem Temperaturabfall

Ursachen

�Einlingsgravidität

� Iatrogen ���� zu lange Gestagengabe

� Signalement

− Deutsche Dogge

− 5 Jahre 7 Monate

Fall 5 „Steffi“

Fall 5

� Anamnese

− Vor 64 und 65 Tagen je einmalig vollständiger Deckakt, zehnter und elfter Tag der Läufigkeit, Ovulationszeitpunkt unbekannt

− Vatertier Doggenrüde, fertil

− Bisher eine Trächtigkeit, vier vitale Welpen geboren

− Vorerkrankungen:

�Zwei Wochen nach Deckakt persistierende Lahmheit einer Hintergliedmaße entwickelt

�Sonst keine Vorerkankungen bekannt

− Vorbehandlungen: keine

− Trächtigkeitsuntersuchung: keine

− Vor eineinhalb Stunden Abgang klares Fruchtwasser, während Anfahrt weiterhin Wehentätigkeit

„Steffi “

Fall 5

� Klinische Untersuchung− P/A/T unauffällig− Herz/Lunge auskultatorisch unauffällig

� Vaginale Untersuchung− Kein Vaginalausfluss− Keine Fruchtteile palpierbar

� Gesäuge− Ggrd. angebildet− Sekret ausmassierbar, unauffällig

� Labor− Blutbild unauffällig− Serum/Elektrolyte/Glukose im Referenzbereich

� Mgrd. Lahmheit linke Hintergliedmaße

„Steffi“

Fall 5

� Röntgen− 1 Welpe in Hinterendlage− Auffälliger Befund am distalen Femur

� Sonographie���� Fetale Herzfrequenz 150 Schläge/Minute

„Steffi“

Fall 5

R

� Diagnose

���� V.a. Osteosarkom distaler Femur links

� Outcome

� Sectio caesarea, Handaufzucht

� Euthanasie Muttertier

„Steffi“

Fall 5

L

L

Systemische Erkrankungen

Systemische Erkrankungen

�weitere Beispiele

− Sepsis

− Anämie

− Mangelernährung

− Massiver ParasitenbefallR

L

� Signalement

− Beagle

− 2 Jahre 5 Monate

Fall 6 „Shila“

Fall 6

� Anamnese− Trächtigkeitsdauer circa 58 Tage, einmaliger vollständiger

Deckakt in zweiter Läufigkeitswoche

− Vatertier Australian-Shepherd Mischling, fertil

− Bisher keine Trächtigkeit

− Vorerkrankungen:

�Keine bekannt

− Vorbehandlungen: keine

− Fütterung: Reis und Hühnchen

− Trächtigkeitsuntersuchung: keine

− Besitzer beschreibt Muskelzittern

− Bisher keine Geburtsanzeichen

„Shila “

Fall 6

� Klinische Untersuchung− P/A/T unauffällig

− Herz/Lunge auskultatorisch unauffällig

� Vaginale Untersuchung: − Kein Vaginalausfluss

� Gesäuge− Mgrd. angebildet

− Sekret ausmassierbar, unauffällig

� Labor− Blutbild unauffällig

− Serum/Glukose im Referenzbereich

− Calcium unterer Referenzbereich (1,23 mmol/l)

„Shila“

Fall 6

„Shila“

Fall 6

R

� Röntgen

− 9 Welpen darstellbar

− Lage, Stellung, Haltung zu diesem Zeitpunkt obB

� Mineralisation Feten

„Shila“

Struktur Tage nach Ovulation Mögliche Variabilität

Erstmalig sichtbar 43 41-44

Wirbelsäule, Schädel, Rippen

43 41-44

Scapula, Humerus, Femur

46 44-49

Radius, Ulna, Tibia 50 48-51

Becken 52 51-55

Dreizehn Rippenpaare 52 50-57

Caudale Wirbel, Fibula, Calcaneus, Pfoten

59 53-62

Zähne 59 56-61

� Sonographie

− Kaudaler Welpe Herzfrequenz 172 Schläge/Minute

− Acht Welpen Herzfrequenz >200 Schläge/Minute

� Diagnose

���� Kalziummangel

„Shila“

Fall 6

� Therapie

− 8ml Kalziumglukonat 10% unter EKG-Kontrolle langsam intravenös

− Daraufhin vier Tage später Wehentätigkeit

− Manuelle Geburtshilfe bei den letzten Welpen

„Shila“

Fall 6

� Benötigt für energieabhängige Bewegung von Aktin- über Myosinfibrillen

� Verstärkt uterine Kontraktionen

� Messung ionisiertes Kalzium (Hund), Gesamtkalzium (Katze)

� 10%iges Kalziumglukonat

� Dosis:

− Hund 0,2 ml/kg i.v., 1-5ml/Tier s.c., nach Wirkung

− Katze: kontrovers, 0,5-1ml/Katze i.v.

Kalzium

Kalzium

� Outcome

− Neun vitale Welpen

− orale Kalziumtherapie (Frubiase®) bis zum Absetzen der Welpen

− Entlassung aller Tiere bei gutem Allgemeinbefinden

„Shila“

Fall 6

� Signalement

− Shi Tsu

− 4 Jahre, 7 Monate

Fall 7 „Bella“

Fall 7

� Anamnese

− Trächtigkeitsdauer circa 63 Tage, zweimaliger vollständiger Deckakt in zweiter Läufigkeitswoche

− Vatertier Zuchtrüde, hat schon erfolgreich gedeckt

− Bisher keine Trächtigkeit

− Vorerkrankungen: keine

− Vorbehandlungen: keine

− Trächtigkeitsuntersuchung: keine

− Seit 2 Stunden Wehentätigkeit, unproduktiv

„Bella“

Fall 7

� Klinische Untersuchung− P/A/T unauffällig

− Herz/Lunge auskultatorisch unauffällig

� Vaginale Untersuchung: − Kein Vaginalausfluss

� Gesäuge− Mgrd. angebildet

− Sekret ausmassierbar, unauffällig

� Labor− Blutbild unauffällig

− Serum/Kalzium/Glukose im Referenzbereich

„Bella“

Fall 7

� Röntgen

− 1 Welpe darstellbar

− Untere Stellung

− Welpe liegt gebogen in beiden Hörnern

� Sonographie− Keine Herzaktivität darstellbar

„Bella“

Fall 7

� Therapie

���� Sectio porro

� Outcome

− Muttertier bei munterem Allgemeinbefinden entlassen

„Bella“

Fall 7

� Signalement

− Mischling

− 3 Jahre, 4 Monate

Fall 8 „Pauline“

Fall 8

� Anamnese

− Vor 63 Tagen einmalig vollständiger Deckakt, Tag der Läufigkeit unbekannt, Ovulationszeitpunkt unbekannt

− Vatertier ebenfalls Mischling gleicher Größe, kein Zuchtrüde

− Vorerkrankungen: keine

− Vorbehandlungen: keine

− Trächtigkeitsuntersuchung: keine

− Vor vier Stunden Beginn Bauchpresse, seitdem immer wieder Wehen gezeigt

− Klarer Vaginalausfluss

„Pauline“

Fall 8

� Klinische Untersuchung− P/A/T unauffällig

− Herz/Lunge auskultatorisch unauffällig

� Vaginale Untersuchung: − ggrd. klarer Ausfluss

� Gesäuge− Mgrd. angebildet

− Sekret ausmassierbar, unauffällig

� Labor− Blutbild unauffällig

− Serum/Glukose/Kalzium im Referenzbereich

� Wehentätigkeit vorhanden

„Pauline“

Fall 8

„Pauline“

Fall 8

R

� Röntgen

− Drei Welpen darstellbar

− 1 Welpe in Vorderendlage kurz vor dem Becken

� Sonographie

− kaudaler Fetus keine Herzaktivität

− Andere Feten circa 200 Schläge/Minute

� Diagnose

− Fetaler Tod

� Therapie

− Sectio caesarea

„Pauline“

Fall 8

� Keine Ausrichtung in optimale Lage/Stellung/Haltung

� Fehlende Spontanmotorik

Fetaler Tod

Fetaler Tod

„Pauline“

Fall 8

Foto: Chirurgische und Gynäkologische Kleintierklinik der LMU

�Anasarca (Prädisposition Brachycephale)

�Aszites

�Gliedmaßen Vervielfachung/Missbildungen

�Wirbelsäulen Missbildungen

�Kopfmissbildungen (Hydrozephalus)

� Schistosomus reflexus

�Missbildungen Hypophyse oder Nebenniere

Missbildungen

Missbildungen

Fotos: Chirurgische und Gynäkologische Kleintierklinik der LMU

Literaturübersicht

� Manual of Small Animal Reproduction and Neonatology, 2nd Edition, England G., Heimendahl, A. (2010)

� Canine and Feline Theriogenology, S. D. Johnston, M. V. Root Kustritz, P. N. S. Olson, Elsevier

� Reproduction in Domestic Animals 44 (Suppl. 2), 141-147 (2009), Dystocia in Numbers – Evidence-Based Parameters for Intervention in the Dog: Causes for Dystocia and Treatment Recommendations, Münnich, A., Küchenmeister, U.

� Theriogenology 70 (2008), 332-336, Medical Management of Canine and Feline Dystocia, Pretzer, S. D.

� Theriogenology 70 (2008), 337-342, Surgical Management of Canine and Feline Dystocia, Traas, A. M.

� Theriogenology 68 (2007), 348-353, Challenges in small animal parturition – Timing elective andemergency cesarian sections, Smith, F. O.

� Veterinary Clinics of North America Small Animal 42 (2012), 489-499, Guide to Emergency InterceptionDuring Parturition in the Dog and Cat, Smith, F. O.

� Veterinary Clinics of North America Small Animal 42 (2012), 445-456, Current Advances in Gestationand Parturition in Cats and Dogs, Lamm, C. G., Makloski, Ch. L.