Geschichte der russlanddeutschen Mennoniten in Russland Ein wanderndes Volk.

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Geschichte der russlanddeutschen Mennoniten in Russland

Ein wanderndes Volk

Ursprünge der Mennoniten

• Wiedertäufer aus dem 16. Jh. (der linke Flügel der Reformation)

• Das Täuferreich zu Münster: Jan Matthis Jan van Leiden (1534-1536)

Menno Simons (1496-1561)

Norddeutsche, friesische, und

flamische Anabaptisten

Bis ins 18. Jh.

Preußische Mennoniten (meist flamische und

friesische Anab.)Bis ins 19. Jh.

Katharina die Grosse (II.) Paul I.

1788 – ca 1830

Chortitza (ab 1789)

Chortiza: Erste deutsch-mennonitische Kolonie

Chortitza (ab 1788)

• Zivile Situation– Eher ärmere Siedler– Wenig organisiert– Pioniere

• Geistliche Situation– Differenzen zwischen Friesen und Flamen– Man hatte keine Geistlichen dabei– Gemeinden ohne Prediger

Chortitza (ab 1788)

• Geistliche Situation– Bernhard Penner wird per Brief aus Preußen

ordiniert– Um die Nachfolge B. Penners wird so gestritten,

dass zwei Gemeinden entstehen.– Cornelius Regier und Cornelius Warkentin,

gesandte Prediger aus Preußen stabilisieren um 1793-95 die geistliche Lage

Molotschna (ab 1803)

Molotschna: Zweite deutsch-mennonitische Kolonie

Molotschna (ab 1803)

• Wohlhabendere Siedler• Siedelten eher aus politisch-religiösen

Gründen um• In relativ kurzer Zeit stabile religiöse und

wirtschaftliche Verhältnisse• Gnadenfeld wird zum religiösen Zentrum der

Molotschna-Siedlung

Die “kleine Gemeinde”

• Erste geistliche Erneuerungsbewegung in der Molotschna Kolonie

• 1805 Gemeinde Ohrloff-Petershagen-Halbstadt (Jakob Enns [1768-1818])

• 1814 Klaas Reimer (1770-1837) spaltet sich von der “grossen Gemeinde” ab und gründet die “kleine Gemeinde”

Die Mennoniten Brüder (MB ) Bewegung

• Umstände: geistliche Mißverhältnisse– Frommer Schein ist mehr wert als frommes Sein– Schamkultur– Gemeindezucht richtet sich nach dem äußeren

Sichtbaren– Bekehrungen und Taufe sind nur noch From-Sache– Mennonitische Gemeinden werden zur Volkskirche– Gesellschaftliches, politisches und religiöses Leben

sind untrennbar vermischt.

Die Mennoniten Brüder (MB ) Bewegung

• Externe Einflüsse: – Herrenhutter Brüdergemeinschaften• Leidenschaftliche Nachfolge und Liebe zu Gott

– Lutherischer Pietismus (Eduard Wüst)• Lutherisch-pietistische Siedlung Neu-Hoffnung beruft

den schwäbischen ev. Pfarrer.• Kontakte zwischen Neu-Hoffnung und Gnadenfelld

– Jährliche Missionsfeste– (Bibel-) Stunden

Eduard Hugo Wüst

(1818-1859)

Die Mennoniten Brüder (MB ) Bewegung

• Stunden-Bewegung (initiiert von Wüst)– Die Gruppen nennen sich einfach “Brüder”

• 6. Januar 1860: Abraham Cornelsen, Johann Claassen, and Heinrich Hübert trennen sich aus der alten menn. Gemeinde und gründen eine eigenständige Gemeinde.

• Name: Mennnoniten Brüdergemeinde• Entwurf eines eigenes Glaubensbekenntnis

Heinrich Hübert (1810-1895)

Die Mennoniten Brüder (MB ) Bewegung

• Aus strategischen Gründen treten Cornelsen, Classen und Hübert bald zurück.

• Anfägliche Herausforderungen– Anerkannter legaler Status als

Glaubensgemeinschaft mit denselben Privilegien– Gesellschaftlicher Status in den

Siedlungsgemeinschaften– Schwärmereien und Unausgewogenheiten

Die Mennoniten Brüder (MB ) Bewegung

• Zweite Generation (ab 1865)• Jakob Jantz, Christian Schmidt, Johann Fast,

Abraham Schellenberg, David Dürksen and David Schellenberg

David Dürksen (1850-1910)

Die Mennoniten Brüder (MB ) Bewegung

• Zweite Generation (ab 1865)– Jakob Jantz, Christian Schmidt, Johann Fast,

Abraham Schellenberg, David Dürksen and David Schellenberg

• Einflüsse von Seiten der Baptisten aus Deutschland– Johann Gerhard Onken– ...

Johann Gerhard Onken (1800-1884)

Abraham Unger (1825-1880)

• Inspiriert von Onken• Ordiniert von Onken• Praktiziert als einer der

Ersten die Untertauchstaufe

• Später: Auseinandersetzungen mit der “fröhlichen Richtung”

Die Mennoniten Brüder (MB ) Bewegung

• Einflüsse von Seiten der Baptisten aus Deutschland– Johann Gerhard Onken– August Liebig– Karl Benzien– Baptistische Schriften– Baptistische theologische Ausbildung von

Missionaren

Herrenhutter

Luth. Pietisten

Deutsche Baptisten

Alte/kirchlicheMennoniten

Mennoniten Brüdergemeinden

Die Mennoniten Brüder (MB ) Bewegung

• 1870er & 1880er – Gründung weiterer mennonitischer Siedlungen im

Kaukasus, Orenburg, an der Wolga, in Sibirien– Erste Auswanderungen in die Amerikas (USA,

Kanada, Paraguay)– Missionarische Tätigkeiten (Russland, Indien,

Afrika)

Die Mennoniten Brüder (MB ) Bewegung

• 1885: 25 jähriges Jubiläum der MB Bewegung– 7 Gemeinden, 10 Versammlungen, 4 Älteste, 35

ordinierte (u. teilweise ausgebildete Prediger), 1800 Mitglieder

• 1910: 50 jähriges Jubiläum– Insgesamt etwa 6000 Mitglieder– In allen mennonitischen Siedlungen vertreten

(Ukraine, Wolga, Orenburg, Kaukasus, Zentralasien, Omsk, Sibirien)

Die Mennoniten Brüder (MB ) Bewegung

• 1918 Oktoberrevolution in Russland– Die Lage aller christlichen Konfessionen in

Russland verschlechtert sich nach und nach.– Gläubig zu sein bedeutete ein Feind der

Revolution zu sein.

MB Bewegung und die Baptisten in der Sowjetunion

• 1944: Stalin erzwingt die Gründung eines Bundes aller freikirchlichen Konfessionen.

• Allunionsrat der Evangeliumschristen-Baptisten• Um legal als Freikirche anerkannt zu werden

musste man sich in diesem Bund registrieren lassen.

• Viele MB Gläubige schlossen sich entweder russ. Bapt. Gemeinden an oder meldeten ihre Gemeinde als baptistisch an.

MB Bewegung und die Baptisten in der Sowjetunion

• 1967 erste MB Gemeinde (in Karaganda) erlangt eine Registrierung abseits des Allunionsrats der Evangeliumschristen-Baptisten

• Weitere MB Gemeinden schaffen es sich unabhängig registrieren zu lassen.

Herrenhutter

Luth. Pietisten

Deutsche Baptisten

Alte/kirchlicheMennoniten

Mennoniten Brüdergemeinden

Allunionsrat der Evangeliumschristen

-Baptisten

Unabhängige MB

Gemeinden

BRD

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