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Gestalten von Postern
Bernhard KalhoffSeptember 2006
1Erstellt mit Apple Keynote/hd78a/RZ/Postermemo/Postermemo Keynote neu
Drei Kapitel
• Infrastruktur des Druckens
• Methodik der Erstellung eines Posters (Programme)
• Eigentliche Gestaltung
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Poster erstellen: analog oder digital ?• analog: Kollagentechnik, mit Schere und Kleber
• digital: Kombination digitaler Objekte
• Nachteil: Dokument muß vollständig sein
• Nachteil: Aufwand möglicherweise größer
• Vorteil: vorhandene Komponenten sofort verwendbar (Texte, Graphiken, Bilder)
• Vorteil: Dokument beliebig oft modifizierbar
• Vorteil: Dokument beliebig skalierbar
• Vorteil: Dokument beliebig häufig reproduzierbar
• Vorteil: Dokument beliebig wiederverwendbar
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Wo soll das Poster gedruckt werden ?
• bei privatem Dienstleister oder
• im Rechenzentrum der CAU
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Welche Papierformate können verarbeitet werden ?
• Papierbreite 36 “ (91.4 cm) (Rollendrucker)
• Papierlänge bis ca 3.50 m möglich
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Welche Datenformate können verwendet werden ?
• PostScript-Files
• PDF-Files, Version 1.3 (keine Transparenzen), nur hoch-formatig,
• Aber: keine Programm-spezifischen Daten von Illustrator, PhotoShop, Corel Draw, PowerPoint oder anderen!
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Wie erfolgt der Transfer ?
• Über PostScript-Druckertreiber mit lpr oder smb
• Durch Upload von PostScript- oder PDF-Files über WWW-Seite (wwwprint.rz.uni-kiel.de)
• Aber: nicht per Mail
• Aber: nicht per Datenträger
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Welche Materialsorten werden angeboten ?
• Beim Drucken nur eine Papiersorte, da Materialwechsel zu zeitaufwendig
• In Ausnahmefällen Spezialpapier bei größerer Anzahl von Postern
• Beim Laminieren matte oder glänzende Oberfläche wählbar
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Welche Bearbeitung ist nach dem Drucken möglich ?
• Beschneiden mit großer Papierschere im Service-Raum des Rechenzentrums
• Laminieren
• Aber: Aufziehen auf Pappe, Holz, Kunststoff nicht möglich
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Wie hoch sind die Kosten ?
• Rechenzentrum rechnet nur Materialkosten ab
• Poster: normal: € 3.58,
• Poster: Überformat: € 7.16
• Laminieren: normal: € 8.95
• Laminieren: Überformat: € 17.90
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Wie lange dauert die Herstellung ?
• Ausdrucken erfolgt normalerweise am selben Tag,
• Laminieren erfolgt mindestens einmal pro Woche, kurzfristig nach Absprache,
• Laminieren erfordert 1 Tag Trockenzeit
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Welche Mengen können produziert werden ?
• Drucktechnik Tintenstrahldruck, kein Offsetdruck, kein Großformat-Kopierer
• Deshalb grundsätzlich nur einzelne Exemplare
• Kein Auflagendruck
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Müssen die Druck-Files alle Objekte enthalten ?
• Druck-Jobs müssen vollständig sein
• Alle Graphiken (Diagramme) einbetten
• Alle Rasterbilder einbetten (in geeigneter Bildgröße)
• Alle Fonts (teilweise) einbetten
• Poster nicht als vollständiges Rasterbild drucken !
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Überprüfen der PostScript- und PDF-Files vor dem Druckauftrag
• PostScript: Gesamteindruck, Papiergröße: durch ghostscript, GSView (Windows)
• PDF: Gesamteindruck, Papiergröße, PDF-Version, Seiten-Orientierung, Druck-Erlaubnis, Einbettung von Fonts: durch Adobe (Acrobat) (Reader): =>Dokumenteneigenschaften
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Welche Programme soll ich nutzen ?
• Programme erforderlich für: Bildbearbeitung, Textsatz, Layout-Software
• Keine Empfehlung möglich, da große Anzahl von Programmen für alle Betriebssysteme verfügbar
• Wünschenswerte Eigenschaften für Layout-Software: PDF-Export, Ebenen-Verwaltung, Objekt-Manager, RGB- und CMYK-Farbmodi
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Häufig benutzte Programme
• Adobe Illustrator
• Openoffice.org, StarOffice
• Corel Draw (neuere Versionen)
• RagTime
• PowerPoint (nur bedingt einsetzbar)
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Poster, Plakat
• Poster (englisch): To post = eine Nachricht anschlagen
• Plakat (französisch): Verb plaquer = belegen, bekleiden, überziehen, Substantiv plaque = Platte oder Belag
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Poster soll plakativ sein !
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Phantasie ist gefragt
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Neues Poster anlegen
• Farbraum festlegen (RGB oder CMYK)
• Papierformat festlegen (z.B. DIN A0 oder ArchE)
• Papierausrichtung festlegen (hoch oder quer)
• Vorgaben zur Gestaltung durch Universität, Fakultät, Institut, Arbeitsgruppe oder Veranstalter (Corporate Identity) berücksichtigen
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Papierformat Breite [cm] Höhe [cm] Breite [inches] Höhe [inches]
DIN A0 84.090 118.921 33.106 46.819
ArchE 91.440 121.920 36 48
Farb-Modelle RGB und CMYK
• Lichtfarben: RGB (Rot, Grün, Blau) additive Farben (Monitore, Digitalkameras, Scanner)
• Körperfarben: CMY (Cyan, Magenta, Yellow) subtraktive Farben (Filter, Druck)
• Vierfarbendruck: CMYK (K=Key, Black)(Digitaldruck, Offsetdruck)
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Konvertierung RGB -> CMYK
• Bei analogem Druck (Offset): durch Konvertierung und Separation (Farbauszüge) in Layout-Software
• Bei digitaler Verarbeitung: üblicherweise durch RIP des Druckers
• Bei digitaler Verarbeitung von kritischen Bildern: durch Konvertierung in Layout-Software
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Corporate Design berücksichtigen• Corporate Design zeigt Gruppenzugehörigkeit
• Eigenes Corporate Design der CAU
• Fakultäts-spezifische Farben und Mischfarben
• Fakultäts-spezifische Logos
• Gemeinsame Farben für Zentrale Verwaltung und zentrale Einrichtungen (UB, RZ)
• Ausklapp-Menü für Organisationsstruktur
• Fertige Vorlagen für Poster und Präsentationen erhältlich23
Fakultätsfarben der CAU
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Fertige Poster-Vorlagen für Zentrale Verwaltung und zentrale Einrichtungen
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Poster-Vorlagen einiger Fakultäten
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Rahmenbedingungen
• Zweck und Zielgruppe ermitteln
• Poster zur ?
• Poster als Veranstaltungshinweis ?
• Wiss. Poster als Grundlage für wiss. Diskussion ?
• Ist Blickfang im Poster erwünscht ?
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Grobe Struktur des Posters festlegen
• Rahmen und Ränder
• Kopfbereich (Titel, Überschrift)
• Fußbereich (Hinweise auf weitere Informationen)
• Zentraler Lesebereich
• Anzahl der Spalten festlegen max 2 für hochformatiges Poster max 3 für querformatiges Poster
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Komponenten zusammenstellen
• Textblöcke
• Graphiken
• Tabellen
• Rasterbilder
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• Unterteilungslinien
• Verbindungspfeile (Verweise)
• Hintergründe
• Farben
• Transparenzen
1000 Ideen, aber ...
• 1000 Ideen, was alles auf dem Poster untergebracht werden soll, aber...
• Nimm Rücksicht auf Lesende: Fasse Dich kurz
• Denn: Weniger ist mehr
• Texte durch Graphiken oder Bilder ersetzen
• Denn: „Ein Bild sagt soviel wie 1000 Worte“
• Poster soll plakativ sein
• Poster soll fernwirksam sein30
Titelzeile
• Große und zentrierte Schrift
• Bei Bedarf auch mehrzeilig
• Alle Schlüsselwörter einbauen
• Bei wiss. Postern auch Namen der Autoren eintragen
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Anordnung der Elemente
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Lesefluß spalten- oder zeilenweise anordnen
Texte gestalten
• wenige unterschiedliche Schriften verwenden
• Schriften am Thema orientieren
• wenige unterschiedliche Schriftschnitte verwenden
• wenige unterschiedliche Schriftgrößen verwenden
• Unterstreichen, Inversdruck, Schattenschrift sparsam einsetzen
• Aufzählungen statt Fließtext33
Textblöcke gestalten
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Nicht immer wirkt d e r B l o c k s a t z a u s g e g l i c h e n . Verwenden Sie auch mal den Flattersatz für Ihre Texteblöcke.
Nicht immer wirkt der Blocksatz ausgeglichen. Verwenden Sie auch mal den Flattersatz für Ihre Texteblöcke.
Schriftgrößen auswählen
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[Punkte] [cm]
Überschrift 100 mindestens 4 cm
Kapitelüberschrift 50 1.5 - 2 cm
Fließtext 25 0.5 - 1 cm
Schriftgrößen so wählen, daß Poster aus 1 - 3 m Entfernung lesbar
Schriften (Fonts)
• Font-Definitionen einbetten in PostScript-File (TrueType-Font als SoftFont einbetten)
• Font-Definitionen einbetten in PDF-File
• alternativ Texte in Polygone konvertieren (vektorisieren)
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Wortwahl
• Vokabular der Zielgruppe anpassen
• Nicht geläufige Abkürzungen vermeiden
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Vorbereiten der Graphiken
• Darstellungsform vereinfachen
• Schriftgrößen lesbar groß
• Achseneinteilungen sparsam
• Strichstärken kräftig
• Kurven farbig unterscheiden
• Bildunterschriften verwenden
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Beispiel einer einfachen Graphik
Tabellen
• Umfangreiche Tabellen vermeiden
• Durch Graphiken ersetzen
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Vorbereiten der Rasterbilder
• Bildausschnitt auswählen und freistellen
• Retuschieren
• Anpassen von Helligkeit, Kontrast und Farben
• Reduktion der Bildgröße (150 - 200 lpi)
• Reduktion der Farbtiefe
• Konvertierung des Farbmodus (-> CMYK, B/W)
• Evtl. Speichern mit verlustbehafteter Kompression 40
Kompressionen bei Rasterbildern
• Zielkonflikt: Qualität vs. File-Größen
• verlustfrei (lossless), realisiert z.B. durch Zusammenfassen von identischen Bitgruppen,
• verlustbehaftet (lossy), realisiert z.B. durch Weglassen von kleinsten Bild-Details oder kleinsten Farbabweichungen.
• TIFF: unkomprimiert und LZW-komprimiert,
• JPEG (Joint Photographer's Expert Group): Verlust-Grad frei wählbar, nicht für strich-orientierte Zeichnungen, da Kanten sonst ausfransen
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Kompressionen bei Rasterbildern (JPEG)
Kompressions-Grade: 1, 90, 99
Anzahl Farben: 15711, 1825, 362File-Größen: 34, 3, 2 [kB]
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Lesefluß
• in unserem Kulturraum: von links nach rechts, von oben nach unten
• Orte in einer Fläche haben unterschiedliche Bedeutung und Gewichte
• Schwerkraft: oben nach unten
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Strukturierende Linien
• Linien ordnen die Struktur, lenken den Lesefluß
• Sichtbare Linien
• Gedachte Linien durch an einander grenzende Kanten
• Horizontale oder vertikale Linien = Ruhe durch Ordnung
• Schräge Linien = Unruhe oder Dynamik
• Unterbrechnungen und Versetzungen = Unruhe oder Dynamik
• Rahmen bilden Gruppen
• Leerflächen lassen44
Ein verbesserungsfähiges Beispiel
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ungünstige Wahl der Schriftenhorizontale Linien nicht eingehalten
Assoziationen zur Lage in einer Fläche
• Grundlinie = stabil, standfest
• oberhalb davon = weniger stabil
• links: in Bewegung (dynamisch)
• rechts: in Ruhe
• Focus: rechts unten
• auch zentraler Schwerpunkt möglich
• gegenläufige Bewegungen erzeugen Spannung46
Hintergrund oder nicht
• Meist weiß, auch farbige Vollfläche oder Ferbverlauf
• Interessant auch Logo oder Bild
• Hell-/Dunkel-Kontrast zwischen Hinter- und Vordergrund
• Dunkle Hintergründe vermeiden wegen Farbauftrag (Feuchtigkeit) und Streifenbildung
• Schwarz als Hintergrund vermeiden
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Wirkung einzelner Farben
• Rot: warm, Aktivität, Agressivität,
• Orange: Vergnügen,
• Gelb: heiter, Lebensfreude,
• Grün: beruhigend und neutral, Ruhe und Ausgeglichenheit,
• Blau: kalt, Harmonie, Freundlichkeit, Freundschaft,
• Violett: negativ, unsympathisch,
• Schwarz: negativ,
• Weiß: positiv48
Eigenschaften von Farbkombinationen
• Grün-Blau-Weiß: Erholung,
• Weiß-Blau: wissenschaftliche Tugenden,
• Schwarz-Weiß: seriös und informativ,
• Schwarz-Gelb: Signalfarbe
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Transparenzen
• Opak = deckende Farbe
• Transparenz beschreibt Durchsichtigkeit einzelner Bildteile
• Alpha-Kanal, gesonderter Kanal neben RGB (RGBA), manchmal auch nur binär
• Transparenz nicht in allen Graphik-File-Formaten
• Enthalten in TIFF, PNG, PSD u.a.
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Zum Schluß: Qualitätskontrolle
• Optischen Gesamteindruck prüfen
• Vollständigkeit der Darstellung prüfen
• Schlüssigkeit der Darstellung prüfen
• Verständlichkeit mit Nicht-Fachleuten prüfen
• Lesedauer nicht mehr als 2 bis 3 Minuten
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Zum Mitnehmen (Handouts)
• Kleinformatige Ausgabe des Posters
• Ausführliche Beschreibung des Poster-Inhalts (Flyer)
• Zugehörige wissenschaftlichen Artikel
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Ergänzende Medien (in Ausstellungen)
• Bilder aufhängen
• Objekte aufstellen
• Audios abspielen
• Videos vorführen
• Führungen durchführen
• Darbietungen (Events) veranstalten
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Danke für die Aufmerksamkeit