HUGO HENNEBERG - GALERIE WALFISCHGASSE...4 Josef Hoffmann, Villa Hugo Henneberg Abbildung in “The...

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HUGO HENNEBERG1863 - 1918

GALERIE WALFISCHGASSE

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Fotografie, Satz und Montage: August Lechner · Druck: AV+Astoria, Wien · © Galerie Walfischgasse

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HUGO HENNEBERG1863 - 1918

GALERIE WALFISCHGASSE

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Josef Hoffmann, Villa Hugo HennebergAbbildung in “The Studio - An Illustrated Magazine of Fine and Applied Art”.

London, Juni 1904

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BIOGRAPHIE

Hugo Henneberg wird am 27. Juli 1863 in Wien geboren.

Ab 1882 studiert er Mathematik, Astronomie, Chemie und Physik und promoviert 1887 in Jena in Physik.

1888 - 1890 Reisen nach Amerika, Griechenland und Ägypten.

1894 Der “Linked Ring”, Englands elitärer Photographenverein, wählt Hugo Henneberg zum Mitglied.

1897 Zusammenschluß mit Heinrich Kühn und Hans Watzek zum “Kleeblatt”.

1899 Reise mit Carl Moll, Gustav Klimt und Schindlers nach Italien.

1902 Bezug der “Villa Henneberg”.

1902 - 1905 Ausstellungen in der Secession, im Hagenbund und in der Galerie Miethke

1903 Mitarbeit an “Ver Sacrum”

1905 ist überliefert, daß er mit Carl Moll “landschaftert“.

1910 Reisen in die Wachau - Wachaublätter.

1918 Hugo Henneberg stirbt am 12. Juli in Wien.

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LITERATUR

Sylvia Pittner, Hugo Henneberg. Diplomarbeit 2001

Emmi Franke, Hugo Henneberg als Graphiker und Maler. Diplomarbeit 2004

Christian Nebehay, Ver Sacrum 1898 - 1903, Wien 1975

Tobias G. Natter, Klimt und die Frauen, Wien - Köln 2000

Heinrich Kühn - Die vollkommene Fotografie, Albertina Wien 2010

Tobias G. Natter, Gerbert Frodl, Carl Moll, Wien 1998

Alma Mahler-Werfel, Tagebuch - Suiten 1898 - 1902, Frankfurt am Main 1997

Hansjörg Krug, “Alma, meine Alma”/ Gustav Klimt und Alma Schindler

Tobias G. Natter, Die Galerie Miethke, Wien 2004

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Josef Hoffmann, Halle in der Villa des Künstlers mit dem Bildnis Maria Hennebergs von Gustav KlimtAbbildung in “The Studio - An Illustrated Magazine of Fine and Applied Art”. London, Juni 1904

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VERSUCH EINER VORREDE

Einen Katalog in Druck zu geben, hat etwas zutiefst Befriedigendes. Es ist ein kurzfristiger Erfolg gegen das Chaos. Der ganze Wust von Photokopien, Notizen und Zetteln, der den Schreibtisch bedeckte, kann entsorgt werden und das Konzentrat liegt nun feinsäuberlich als Katalog vor. Doch bei der Recherche des Werkes von Hugo Henneberg wuchs mit widersprüchlichen Informationen auch die Verwirrung und so welkte dieses Vorwort wochenlang vor sich hin.Die Publikationen über den Künstler halfen nur wenig. Es wird darin vor allem der Mangel an zugänglichen Arbeiten beklagt. Tatsächlich wird Henneberg in der zeitgenössischen Literatur oft zitiert, aber fast immer ohne Bildbeispiel. Hans W. Singer bezeichnet ihn in dem Buch “Die moderne Graphik” (Leipzig 1914) neben Carl Moll als führenden Holzschnittkünstler, aber ohne Abbildungen. So waren außer dem “Ver Sacrum“- Heft 1903 und der drei Jahre nach dem Tod Hugo Hennebergs erschienenen “Wachaumappe” nur wenige Arbeiten bekannt.Nun bin ich in der glücklichen Lage, zum ersten Mal vollkommen unbekannte Blätter zu zeigen, die aber viele Fragen aufwerfen.Auch die im vorliegenden Katalog gezeigten Wachaudarstellungen (Seite 37 - 43) sind wahrscheinlich die einzigen erhaltenen Blätter, die Hugo Henneberg noch selbst gedruckt hat.Emmi Franke beschreibt in ihrer Diplomarbeit über den Künstler seine Farben als “angenehm ruhig und ausgeglichen”. Weiters schreibt sie über den Originallinolschnitt “Stein“:

”..durch die Farbgebung und Vereinfachung des Dargestellten erinnert das Bild eher an eine Art “Neobiedermeier”, die zu dieser Zeit sehr aktuell war. Da die Blätter 1921 entstanden, können sie nicht mehr als aktuelle Jugendstilbilder gelten.” ( ? )

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Hugo Henneberg starb 1918. Frau Franke kannte offenbar nur die bleichen posthumen Drucke, die Hennebergs Neffe Karl Nickmann (1895 - 1939) 1921 anfertigen ließ und nur wenig mit den starkfarbigen Originallinolschnitten des Künstlers gemein haben. So erhält das Wort “verblichen” doppelte Bedeutung.

Dem kunstsinnigen Betrachter dieses Kataloges ist sicher aufgefallen, dass der Titelholzschnitt “Allee in Schönbrunn” mit einem Ölbild von Carl Moll um 1910 ident ist, welches heute im Van Gogh-Museum in Amsterdam hängt. Man denkt sofort an ein Plagiat, von Henneberg auffällig im Holzstock monogrammiert. Noch dreister erscheint die Signatur Hennebergs unter dem Farbholzschnitt der “Kirche St. Michael”, der bis jetzt als graphisches Hauptwerk von Carl Moll gilt (Seite 24).Aber so einfach ist das nicht.Die Familien Henneberg und Moll waren Nachbarn und eng befreundet. Sie reisten zusammen nach Italien, fuhren gemeinsam in Sommerfrische und führten ein gastliches Haus. Gustav Klimt, Josef Hoffmann und Ferdinand Hodler zählten zu ihren Freunden. Undenkbar, dass Henneberg auf das künstlerische Werk eines Kollegen und Freundes zugegriffen hätte.Heinrich Kühn schreibt in seinem Nachruf auf Hugo Henneberg, dass dieser ein stiller Mann von unerhörter Bescheidenheit gewesen sei, dem jedes Aufsehen, jede Beschäftigung mit seiner Person in tiefster Seele zuwider war..., verbunden mit persönlicher Liebenswürdigkeit und Vornehmheit der Gesinnung.Seit Erfindung der Photographie haben Maler Photos als Vorlage benutzt. Carl Moll schmückte sein Arbeitszimmer mit Gummidrucken von Hugo Henneberg. So vermute ich, dass Hennebergs Photos die Malerkollegen inspirierten. Auch Emmi Franke, die in ihrer Diplomarbeit über Hugo Henneberg überall den Einfluss Carl Molls vermutet, fällt die Ähnlichkeit mancher Grafiken Molls mit den Gummidrucken Hennebergs auf.

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Carl Moll war ein Organisationstalent, leitete die Galerie Miethke, organisierte Ausstellungen und reiste in Europa, um Kunstwerke aufzutreiben. Dr. Tobias G. Natter bezeichnet ihn in seinem Buch über Carl Moll als “Ämterkumulierer” und schreibt: “Bei all dieser Geschäftigkeit überrascht die Tatsache, daß Moll noch Zeit zum Malen bleibt.”

Meine Ausstellung von Hugo Henneberg könnte vielleicht helfen, die Werksfülle Carl Molls etwas zu erklären. So schicke ich diese Zeilen Dr. Natter und hoffe auf Antwort. Rudolf Minichbauer, Februar 2011

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Die Maße der Grafiken beziehen sich auf den Plattenrand.Die Grafiken sind Handdrucke des Künstlers

und auch meist als solche bezeichnet.

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Maria am Gestade, Originalholzschnitt, 44,5 x 32,5 cm

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Rupertuskirche, Originalholzschnitt signiert, 36,5 x 25 cm

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Am Donaukanal, Originallinolschnitt signiert, 46 x 33 cm

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Am Hof, Haus Nr. 12, Originalholzschnitt signiert, 27 x 20 cm

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St. Stephan, Originallinolschnitt, 61 x 43,5 cm

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Schloss Schönbrunn, Originalholzschnitt signiert, 19,5 x 20 cm

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Im Schönbrunner Schlosspark, Originalholzschnitt signiert, 30 x 30 cm

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Allee in Schönbrunn, Zeichnung, 29 x 23 cmAus dem Nachlass von Hugo Henneberg

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Allee in Schönbrunn, Originalholzschnitt, 30 x 30 cm

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Die Kirche St. Michael, Originallinolschnitt signiert, 42 x 42 cm

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Vase mit Astern, Originallinolschnitt signiert, 29 x 28,5 cm

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Blauer Weiher, Originallinolschnitt, 29 x 30 cm

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“Stille Gasse”, Originalholzschnitt, 50 x 33 cm

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Abgebildet in “Photographisches Centralblatt” 1899

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“Am Quai”, Originallinolschnitt signiert, 44,5 x 31,5 cm

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Aus Holland, Originalholzschnitt signiert, 20 x 20 cm

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Waldweg, Originallinolschnitt, 26 x 26 cm

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“Mühle in Steyr“, Originalholzschnitt signiert, 31 x 31 cm

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“Marktplatz in Steyr“, Originalholzschnitt signiert, 31 x 31 cm

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abgebildet in “Photographische Rundschau” 1905

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“Nymphenburg”, Originallinolschnitt signiert, 30,5 x 30 cm

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Dürnstein, Originalholzschnitt signiert, 12,5 x 26 cm

WACHAUANSICHTEN

Handdrucke um 1910

Die sieben folgenden Grafiken wurden nachträglich von Karl Nickmann (1895 - 1939) beschriftet. Dieser ließ 1921 diese Originallinolschnitte als “Wachaumappe” nachdrucken.

Originallinolschnitte, von fremder Hand bezeichnet, je 45,5 x 45,5 cm

DürnsteinBlick auf Dürnstein mit Stadtmauer

Donau bei DürnsteinAggstein

SteinDonau bei Spitz

Melk

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Stiftshof in Dürnstein, Originallinolschnitt, 62 x 46,5 cm

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Stiftshof in Dürnstein, Originallinolschnitt koloriert, mit handschriftlichen Vermerken zur Farbgebung

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Kapelle in Dürnstein, Originallinolschnitt, 62 x 46,5 cm

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Mittelschiff der Stiftskirche in DürnsteinOriginallinolschnitt signiert, 62 x 43 cm

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Dürnstein, Detail der Südfassade der StiftskircheOriginallinolschnitt signiert, 63 x 46,5 cm

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Dürnstein, Detail der Südfassade mit hl. NepomukOriginallinolschnitt signiert, 62,5 x 45 cm

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Wehrturm in Dürnstein, Originallinolschnitt signiert, 62 x 46 cm

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Beispiele der Radierungen Hugo Hennebergs, vermutlich alle nach seinen Fotomotiven entstanden

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Aus einer Reihe von Donauansichten, Originalholzschnitt, je 20 x 20 cm

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Leopoldsberg Schönbühel Melk Dürnstein Persenbeug Werfenstein Weitenegg Greifenstein

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