Internationale Klimapolitik und Mobilisierung nach Kopenhagen Foliensatz ergänzt: Je nach...

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Internationale Klimapolitik und Mobilisierung nach Kopenhagen

Foliensatz ergänzt:Je nach Schwerpunktsetzung Folien

weglassen.Am Ende sind noch einige Folien zu

Ursachen und Auswirkungen des Treibhauseffekts.

Stand: Oktober 2009

Klimagerechtigkeit Jetzt! Mobilisierung zum Klimagipfel in Kopenhagen

Name der/des Referentin/en…

Von Kyoto nach Kopenhagen

1992 UNCED in Rio de JanieroBeschluss der UN-Klimarahmenkonvention (UNFCCC), trat 1994 in Kraftseit dem “Conferences of the Parties” (COP)

1997 COP-3 in KyotoKyoto-Protokoll: Zusatzprotokoll zur UNFCCC Verhandlungen bis COP-7 2001 in Marrakeschin Kraft getretene am 16. Februar 2005(Ratifizierung von Russland, damit 55% der Emissionen)läuft 2012 aus

2007 Bali Roadmap (COP-13 auf Bali)für Kyoto-Nachfolgeabkommen

2009 COP-15 in Kopenhagen

Das Kyoto-Protokoll

Nationale Reduktionsverpflichtungen

Nationale Reduktionsmaßnahmen

Flexible Instrumente (Kyoto-Mechanismen)

VerkehrEE-FörderungEnergieeffizienzRaumwärmeIndustrieAbfallwirtschaftLand- und Forstwirtschaftsonstige Gase…

JI Joint Implementation

CDM Clean Development

Mechanism

ETS Emission Trading

System

Die flexiblen Mechanismen

ETS – Emissions Trading System (Emissionsrechtehandel)nur zwischen Industrieländern

JI – Joint Implementation (Gemeinsame Umsetzung)bei Investitionen in einem Industrieland wird dieReduktionsminderung dem Investorland zugeschrieben

CDM – Clean Development Mechanism(Mechanismus für umweltverträgliche Entwicklung) Investition eines Industrielandes in einem Entwicklungsland (ohne Reduktionsverpflichtung)

Prinzip aller flexiblen Mechanismen: Cap & Trade

Dort CO2 einsparen, wo am kostengünstigsten

Fabrik/Land A

Einspar-potential

Einspar-potential

3 Mio. € 1 Mio. €

Zertifikate

Fabrik/Land B

Zertifikate

2 Mio. €

Win-win: 1 Mio. € gespart 1 Mio. € Gewinn (+ Technologie!)

Handel = Verlagerung ≠ Einsparung, aber…

Einsparung sowieso, weil Industrie zusammengebrochen (Russland…) “hot air“eigentlich „zusätzliche Reduktionen“, aber Kontrolle…(40% der CDM-Projekte ohne Nachweis auf Zusätzlichkeit!)

Gewinn von Fabrik B wird in Produktionserweiterung investiert…

Entwicklungsländer haben kein Interesse, bestimmte Technologien zu verbieten, weil dann keine Devisen über Zertifikateverkauf ins Land kommen

… sogar höhere Gesamtemissionen!

Zusätzliche Effekte des ETS

Verschmutzungsrechte werden handelbares Gut(für Europa an Strombörse EEX in Leipzig) Spekulationsobjekt Gewinninteressen, falsche Anreize

Festlegung des Cap Zu viele Zertifikate: zu billig, keine Anreize Grandfathering statt Versteigerung (und trotzdem Einpreisung)

EU-Verpflichtung: 8% (IL-Durchschnitt: 5,2%)

EU-internen Lastenverteilung (Juni 1998)

Verpflichtungen nach dem Kyoto-Protokoll und Entwicklung bis 2006

Staat Emissionen 1990 inMio. t CO2-Äquivalent

VerpflichteteEmissionsänderung

Ist-Stand 2006 Abweichung inProzentpunkten

USA 6 103 keine (urspr. −7,0 %) +14,4 % (+21,4 %) 

Russland 2 975 0 % −34,2 % −34,2 %

Japan 1 272 −6,0 % +5,3 % +11,3 %

Deutschland 1 226 −21,0 % −18,2 % +2,8 %

Vereinigtes Königreich 776 −12,5 % −15,1 % −2,6 %

Kanada 599 −6,0 % +21,7 % +27,7 %

Frankreich 567 0 % −3,5 % −3,5 %

Polen 459 −6,0 % −28,9 % −22,9 %

Italien 520 −6,5 % +9,9 % +16,4 %

Australien 423 (+8,0 %) (+28,8 %) (+20,8 %)

Spanien 287 (+15,0 %) (+50,6 %) (+35,6 %)

Niederlande 213 −6,0 % −2,0 % +4,0 %

Belgien 146 −7,5 % −5,2 % +2,3 %

Österreich 79 −13,0 % +15,1 % +28,1 %

Schweiz 53 −8,0 % +0,8 % +8,8 %

Angaben ohne Landnutzung („excluding LULUCF“)Quelle: UNFCCC (2008):National greenhouse gas inventory data for the period 1990–2006 (PDF; 378 kB)

Sind diese Zahlen schöngerechnet?

Sicher ist: Die Wahrheit kann nur schlechter sein!

mit Konsum von Importen:

1992-2004: +18%!

… und die Gesamtemissionen steigen weiter!

350ppm-Ziel, um Katastrophe zu

verhindern

Kyoto war für die Katz

in Industrieländern 1995-2000 : +1,5% seit 2000 sogar +3%

Mit Verpflichtung von Osteuropa von minus 7-8% gegenüber 1990 wurde de facto Anstieg vereinbart, weil Industrie dort bereits zusammengebrochen war

Spanien hat mit +50% trotzdem Kyoto erfüllt

Bis 2012 wohl +2% statt -5,2% in IL2008 gegenüber 1995 sogar +36% ?

Das Kyoto-Protokoll

Nationale Reduktionsverpflichtungen

Nationale Reduktionsmaßnahmen

Flexible Instrumente (Kyoto-Mechanismen)

VerkehrEE-FörderungEnergieeffizienzRaumwärmeIndustrieAbfallwirtschaftLand- und Forstwirtschaftsonstige Gase…

JI Joint Implementation

CDM Clean Development

Mechanism

ETS Emission Trading

System

(Einseitige) Verpflichtungen zu ambitioniertem Klimaschutz in

Ordnungs-, Struktur-, Investitionspolitik Verkehr (Vermeidung, nicht-motorisiert, Schiene, …)EE-Förderung (mit EE-Quote bis 2020) / KohleausstiegEnergieeffizienz (Mindeststandards)Raumwärme (Gebäudesanierung, KWK, …)Industriepolitik nur nach KlimaschutzkriterienAbfallwirtschaftLand- und Forstwirtschaft (Reduzierung von Dünger und Viehhaltung, Aufforstung)sonstige Gase (Verbote)…

Montreal-Protokoll (Ozon-Loch)dagegen ein Erfolg!

Handeln dringender denn je…

IPCC-Sachstandsbericht von 2007; Stern-Report; Ressourcen-Konflikte; Indigenas: „Zivilisationskrise“;Mike Davis: „Antropozän“

2°C-Ziel, um Kipppunkte zu verhindern(wahrscheinlich schon zu warm)

2°C schon für Mio. Menschen Überlebensfrage (Dürre, Stürme, …)

dafür 2000-2050 max. 1.000 Gt CO2, aber 2000-2007 schon ¼ davon emittiert

Zuspitzung der Biokrise

• IPCCC-Report 2007

• Mike Davis: „Antropozän“;

• Indigenas: „Zivilisationskrise“

• Ressourcen-Konflikte

• Peak Oil

Auf dem Weg nach Kopenhagen...

15. Vertragsstaatenkonferenz (COP-15) 7. – 18. Dezember 2009 in Kopenhagen

Viele Vorverhandlungstreffen in diesem Jahrletzte: 2.-6. 11. in Barcelona

Verhandlungen auf 2 Ebenen: - Konvention- Kyoto-Protokoll

Verhandlungen für eine neues Klimaabkommen

EU: Kyoto-Protokoll überarbeitenUSA: neues mit gleichen InstrumentenG77: ganz anderes Abkommen…

Verhalten der USA und der großen Schwellenländer (BRIC) zentral- Anrechnung von Wäldern, …- Verpflichtungen der Schwellen- und Entwicklungsländer

4 Säulen: - Minderungspflichten - Anpassung- Technologietransfer - Finanztransfers

Anpassungsfond Nach Beschluss in Marrakesch wurden

bisher für 2001-2012 80-300 Mio. $ zugesagt/gezahlt/sind zu erwarten

Notwendig laut IPCC:etwa 100 Mrd. € jährlich

Technologietransfer

Aufbau eines grünen Wohlstandmodells in Entwicklungsländern

Welche Interessen? Wer wird profitieren?

Kuhhandel

EU: -30%, aber nur, wenn auch China… D: -40%, wenn EU -30% (jetzt neue Regierung…?) … Technologietransfer – aber bitte mit Patentschutz! Kein Geld für Anpassungsfond (Bankenrettung…),

oder nur gegen Gegenleistung

Standortwettbewerb steht vor Klimaschutz(wenn's konkret wird, haben alle Umweltminister ihren Wirtschafts- und Finanzminister im Nacken)

Kritik am UNFCCC-Prozess Internationale Abkommen als Ausrede für nationale

Untätigkeit hoch vermachteter Prozess

- Lobbys, Experten, ohne die Betroffenen Durchsetzung von Profitinteressen statt Klimagerechtigkeit

Beschränkung auf Terrain der Umweltpolitik gravierende Eingriffe in die Wirtschaft sind notwendig

end of pipe marktförmige Lösungen Falsche Lösungen (priv. Interessen statt zielführend)

CAN vs. Climate Justice Now!

Climate Action Network (1988): NGOs, Expertise

Climate Justice Now! (2007): soziale Bewegungen (Via Campesina) + NGOs, Expertise, Kämpfe, Protest

Klimagerechtigkeit! Ressourcen im Boden lassen;

lokale, demokratische Kontrolle Ernährungssouveränität Stopp von Handelsliberalisierung öffentliche & demokratische

& dezentrale Energieversorgung Energie für alle Norden muss ökologische Schulden zahlen Ende von Überkonsumtion +

Wachstumswahn

Klimacamp-Bewegung

Start 2006 in GB

gegen Fossilismus und „falsche Lösungen“

Bildung, ökologisches Leben und Aktionen

Strategie von CJA: Von der WTO zur COP 15 Antagonistische

Intervention

Ziviler Ungehorsam

Neues Terrain eröffnen: neue Agenda der

Klimagerechtigkeit

Protest-Choreographie

5. 12. ? dezentraler internationaler Aktionstag ? 7.-18.12. Klimaforum09: Klimagipfel der globalen

Zivilgesellschaft (www.klimaforum09.org) 12.12. - Großdemo 13.12. - Aktion „Hit the Production“

+ Via Campesina Aktionstag 14.12. - No Border-Aktionstag 16.12. - Aktion „Reclaim Power“ 18.12. - offizielles Ende der COP15 19.12. - Demo

Aktion: Reclaim Power! Push for Climate Action, 16.12.

Akteure: Nord und Süd, autonome Gruppen bis int. NGOs

Ziviler Ungehorsam

Ziel: neue Agenda für Klimagerechtigkeit + „Übernahme der Verhandlungen“

Attac: „Für ein ganz anderes Klima-Abkommen“

Kopenhagen als Weichenstellung für die zukünftige Klimapolitik

Erwartung: Scheitern der Verhandlungen

Die Krise als Chance zu einem grundlegenden sozial-ökologischen Wandel

Mehr Infos:

Kontakt zur EKU-AG: eku@attac.de Alle wichtigen Informationen auf:

www.attac-netzwerk.de/ag-eku Weitere Infos: http://klima.blogsport.de/ www.climate-justice-action.org/

Folgende Folien unsortiert

Klimawandel / Erderwärmung:

Es geht nicht ums

Wetter,

sondern ums

Klima

lokal und zeitlich begrenzt

Jahresmittelwerte über mehrere Jahre betrachtet, größere Gebiete

(z.B. Mitteleuropa)

Global betrachtet nimmt die Jahresmitteltemperatur zu! das bedeutet nicht, dass - es auch mal ein kälteres Jahr geben kann, - dass es an einigen Orten auch kälter werden kann.

Das Klima ist so komplex, dass kleine Ursachen große Wirkungen haben können!

Der Treibhauseffekt

SonneneinstrahlungWärmestrahlung

geht fast ungehindert durch das Glas

Das Licht erwärmt den Boden, dieser strahlt Wärmestrahlung wieder ab

wird zu einem Teil vom Glas zurück-gehalten und wieder ins Treibhaus reflektiert

CO2

Sonne

mehr Wärmestrahlung mehr Wärmestrahlung höhere Temperatur höhere Temperatur auf der Erde auf der Erde

CO2-Konzentration in der Atmosphäre

Quelle: UNEP (2005)

CO2-Konzentration in der Atmosphäre

Quelle: Hadley Centre (2009)

CO

2-K

on

zen

trat

ion

in

der

Atm

osp

här

e (

in p

pm

)

Jahre vor heute

2008

2100(Prognose)

Anstieg der globalen Temperatur

Quelle: Hadley Centre (2009)

Temperaturunterschied im Vergleich zum Ende des 19. Jahrhunderts (in °C)

Dürren und Wassermangel

Quelle: Hadley Centre (2009)

Überflutungen

Quelle: Hadley Centre (2009)

Gesundheitsrisiken

Quelle: Hadley Centre (2009)

Kipp-Prozesse nach einer kleinen Veränderung

plötzlich eine große Verstärkung

- Schmelzwasser auf Polkappen- Auftauende Böden geben Methangas

frei

Woher kommen die Treibhausgase?- Verkehr (Autos, Schiffe, Flugzeuge)- Stromversorgung (Kraftwerke)- Heizungen- Industrie- Landwirtschaft (Methan)

insbesondere bei der Milch- und Fleischproduktion

CO2-Ausstoß ausgewählter Länder (CO2-Emissionen aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe, 2006)

Datenquelle: IEA (2008)

5697 5648

82338 5

0

1000

2000

3000

4000

5000

6000

USA China Deutschland Bangladesch Äthiopien

Mt

CO

2

CO2-Ausstoß je Einwohner/in (CO2-Emissionen aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe, 2006)

Datenquelle: IEA (2008)

19,0

4,3

10,0

0,2 0,1

4,3

0

5

10

15

20

USA China Deutschland Bangladesch Äthiopien Global

t C

O2

Sollwert:1,5 – 2 t

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