Post on 02-Feb-2016
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Schwerpunktprogramm (SPP)Netzbasierte Wissenskommunikation in Gruppen
Gefördert von der
DeutschenForschungsgemeinschaft
Zum Einfluss von Kommunikationsmustern und Strukturierungswerkzeugen auf Gruppenentscheidungsprozesse: CMC-Gruppen und FtF-Gruppen im Vergleich
Juliane Hartmann, Ursula Piontkowski & Wolfgang Keil
Prozessgewinne und Prozessverluste bei der Wissensintegration in computer-mediierten Gruppen
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Gruppen als Entscheidungsträger & das Hidden Profile Paradigma
Hidden Profiles repräsentieren den Prototyp einer Situation, in der eine diskussionsbasierte Gruppenentscheidung qualitativ besser als eine Individualentscheidung sein sollte.
Hidden Profiles sind Entscheidungsaufgaben, die eine korrekte (oder beste) Alternative beinhalten. Die Informationen zu den verschiedenen Alternativen sind jedoch so in der Gruppe verteilt, dass kein Gruppenmitglied die Lösung aufgrund des individuellen Informationsprofils erkennen kann.
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Implizite Annahme im Hidden Profile Paradigma:
Einbringen von entscheidungsrelevanter Information ist notwendige aber keine hinreichende Bedingung für das Lösen von Hidden Profiles.
Wenn Gruppen alle entscheidungsrelevanten Informationen in der Diskussion nennen, finden sie die richtige Lösung.
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Was geschieht mit der ungeteilten Information im
Informationsverarbeitungsprozess der Gruppe?
...Stasser´s model may predict the introduction of information
into group discussion, but it does not speak to the repetition of
that information after it is introduced. (Wittenbaum & Bowman, 2004)
Unser Forschungsansatz
• Informationsaustausch (-nennung)
• Informationsrezirkulation
• Anwendung/ Integration der Information in der Urteilsbegründung
drei zu differenzierende Phasen im Umgang mit ungeteilter Information
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H1: Das Rezirkulieren von ungeteilter Information (durch die jeweils anderen Gruppenmitglieder) fördert die Urteilskorrektheit der Gruppe.
Wie kann man die Informationsrezirkulation in der Gruppendiskussion unterstützen?
• Aufmerksamkeitssteuerung
• Koordinierungsmaßnahmen
Hypothesen
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Koordinierungsmaßnahmen
a) Strukturierungswerkzeug (gemeinsame Informationstafel)
b) zentrale Kommunikationsstruktur
Wie können Koordinierungsmaßnahmen Gruppenentscheidungsprozesse begünstigen?
separates Festhalten, erhöhte Präsenz der ungeteilten Informationen
Bündeln und Filtern der ungeteilten Information reduzierte Informationslast für die Gruppe; strukturierter Informa- tionsfluss
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Weitere Hypothesen
H2: Eine gemeinsame Informationstafel fördert die Rezirkulation von ungeteilter Information in der Gruppendiskussion.
H3: Eine zentrale Kommunikationsstruktur begünstigt die Rezirkulation von ungeteilter Information – und zwar in CMC in stärkerem Ausmaß als in FtF.
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Experiment
•2 (Strukturierungswerkzeug: ja vs. nein) x 2 Kommunikationsstruktur (zentral vs. dezentral) x 2 (Kommunikationsmedium: CMC vs. FtF) Design
• Versuchsdurchführung: - Lesen der Textprofile und individuelle Urteilspräferenz
- Gruppendiskussion und (möglichst) konsensuales Urteil
- individuelle Urteilsbegründung
•Personalauswahl-Entscheidungsaufgabe im Muster eines Hidden Profiles (insgesamt 16 geteilte & 24 ungeteilte Informationen, 4 Bewerber)
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Kommunikationsstruktur
A
B C
zentral
A
B C
dezentral
Operationalisierung der Unabhängigen Variablen
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Kommunikationsmedium: CMC vs. Videokonferenz
Operationalisierung der Unabhängigen Variablen
dezentrale
Videokonferenz:
zentrale
Videokonferenz:A B
B A A
C
C
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Gemeinsame Informationstafel(Beispiel: zentrale Videokonferenz mit Informationstafel)
Operationalisierung der Unabhängigen Variablen
X
X X
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Abhängige Variablen
• Urteilskorrektheit: Ausmaß der Übereinstimmung unter den Gruppenmitgliedern bezüglich der richtigen Entscheidung nach der Diskussion
• Rezirkulation: Anzahl der aufgegriffenen ungeteilten Information von anderen relativiert an Anzahl der Diskussionsbeiträge der Gruppe
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Ergebnisse
r = 0,26; p < .01 (einseitig, N = 80)
Hypothese bestätigt
H1: Das Rezirkulieren von ungeteilter Information (durch die jeweils anderen Gruppenmitglieder) fördert die Urteilskorrektheit der Gruppe.
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Reduziertes 2 x 2 Design (N = 40 Gruppen)
H2: Eine gemeinsame Informationstafel fördert die Rezirkulation von ungeteilter Information in der Gruppendiskussion.
Hypothese nicht bestätigt
Ergebnisse
15
0
0,5
1
1,5
2
CMC Video
aufg
egrif
fene
ung
etei
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nfo
rela
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Anz
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zentral
dezentral
Interaktion F(1, 36) = 4,83
p <.05
Hypothese bestätigt
H3: Eine zentrale Kommunikationsstruktur begünstigt die Rezirkulation von ungeteilter Information – und zwar in CMC in stärkerem Ausmaß als in FtF.
Ergebnisse
16
0
0,5
1
1,5
2
CMC Video
zentral
dezentral
Erklärungsmöglichkeiten
für die Interaktion
Strukturierungsaufgabe in CMC einfacher umzusetzen als in FtF?
Formale Intervention adäquater für formaleres Medium CMC (im Vergleich zu FtF)?
herausragende Rolle (zentrale Sonderposition) in CMC-Gruppen besser akzeptiert als in FtF-Gruppen aufgrund geringerer group awareness?
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Diskussion
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Prozessgewinne und Prozessverluste bei der Wissensintegration in computer-mediierten Gruppen
http://psycho.uni-muenster.de/netzgruppe/
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1
2
3
4
5
CMC Video
eing
brac
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Info
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Bei
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zentral
peripher
Vergleich von zentralen und peripheren Personen hinsichtlich
genannter eigener ungeteilter Information:
Backup
signifikante Haupteffekte, keine Interaktion
20
1
2
3
4
5
6
CMC Video
aufg
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fene
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zentral
peripher
Vergleich von zentralen und peripheren Personen hinsichtlich
aufgegriffener ungeteilter Information von anderen:
Backup
signifikante Haupteffekte, keine Interaktion