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Konjunktur- und WachstumspolitikWintersemester 2011/2012
Bergische Universität WuppertalFB B - Schumpeter School of Business and Economics
Thomas Domeratzki
17. Oktober 2011
Organisation
Vorlesung: montags 14-16 (c.t.), M.12.25.
KontaktRaum:E-Mail:Tel.:Sprechstunde:
M.12.12domeratzki@wiwi.uni-wuppertal.de0202/439-3176donnerstags, 11-12 Uhr
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Themen
I Einführung, Fakten, BegriffeI Wachstum
I Solow- ModellI Erweiterungen Neoklassische WachstumstheorieI endogenes WachstumI evolutorische Ökonomik
I KonjunkturI Keynesianische AnalyseI Neoklassischer AnsatzI Neukeynesianische Theorie
I PolitikI (Krisen)
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Gemeinschaftsdiagnose Herbst 2011
Download der Gemeinschaftsdiagnose
Gemeinschaftsdiagnose und viele andere Infos zu Konjunktur undWachstum zu finden unter:
I http://www.rwi-essen.de/presse/mitteilung/69/
I http://www.cesifo-group.de/portal/page/portal/ifoHome/a-winfo/d2kprog/20kproggd
I http://www.ifw-kiel.de/wirtschaftspolitik/konjunkturprognosen/konjunkt
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BIP Deutschland
Abbildung: BIP Deutschland, Jahresdaten, Angaben in Billionen EUR, konstantePreise, Quelle: OECD
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BIP Deutschland, Änderungen
Abbildung: BIP Deutschland, prozentuale Änderung gegenüber Vorjahr,Jahresdaten, konstante Preise, Quelle: OECD
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BIP USA
Abbildung: BIP USA, Jahresdaten, Angaben in Billionen USD, konstante Preise,Quelle: OECD
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BIP USA, Änderungen
Abbildung: BIP USA, prozentuale Änderung gegenüber Vorjahr, Jahresdaten,konstante Preise, Quelle: OECD
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Begriffe und Definitionen
Wachstum und Konjunktur: Abgrenzung
I ökonomische Entwicklung (in Industrieländern) seit der industriellenRevolution geprägt durch nachhaltige Expansion dergesamtwirtschaftlichen Aktivität und (periodisch) wiederkehrenderUnstetigkeiten dieses Expansionsprozesses
I Wachstum kann verstanden werden alsI Anstieg des Produktionspotenzials, d.h. Anstieg der Ausstattung mit
Produktionsfaktoren Arbeit und Kapital, Erhöhung derFaktorproduktivität (technischer Fortschritt)
I tatsächliche Nutzung des Produktionspotenzials, d.h. tatsächlicherFaktoreinsatz und tatsächlicher Output
I mathematisch Zusammenhang zwischen Produktionsfaktoren,Technologie und Output über Produktionsfunktion: Y = AF (K , L), mitY : Output (Sozialprodukt), A: Stand der Technologie, technischesWissen, F : Produktionsfunktion, K : Kapital, L: Arbeit
I zeitliche Dimension: Wachstum bezeichnet eher die langfristigeEntwicklung einer Volkswirtschaft
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Wachstum und Konjunktur: Abgrenzung
I Konjunktur ist nicht eindeutig definiert, man kann mehrereBedeutungen feststellen:
I umgangssprachlich spricht man von Konjunktur, wenn man von deraktuellen Lage der ökonomischen Aktivität spricht, abgeleitet aus einerVielzahl verschiedener Indikatoren
I enger gefasst bezeichnet Konjunktur gesamtwirtschaftlichdurchwirkende und periodische Veränderungen der tatsächlichenWirtschaftsaktivität, also der Änderungen der Auslastung desProduktionspotenzials, und wird abgegrenzt von saisonalen Effekten,nur branchenspezifischen Ereignissen oder reinen Zufallsereignissen(Schocks)
I Konjunktur bezieht sich allgemein also immer auf eine gesamteVolkswirtschaft (oder es wird deutlich von einer Branchenkonjunkturgesprochen)
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Wachstum und Konjunktur: Abgrenzung
I weiter:I Konjunktur wird als periodische Schwankung verstanden, also nicht als
ein einmaliges EreignisI es geht um Änderungen der Wirtschaftsaktivität, die häufig über die
Auslastung des Produktionspotenzials bestimmt wird, es kann also zuUnterauslastung (z.B. Arbeitslosigkeit, Kurzarbeit) oderÜberauslastung (z.B. Überstunden, Extraschichten) kommen
I längerfristige Schwankungen des Produktionspotenzials werden nichtdem Begriff Konjunktur zugeordnet sondern gehören zum Begriff desWachstums (s.o)
I Konjunktur bezieht sich immer auf die gesamtwirtschaftliche Aktivitätund kann nicht an einer einzelnen Größe (wie z.B: BIP) festgemachtwerden sondern ist ein Phänomen, das sich aus dem Zusammenspielvieler einzelner Größen ergibt
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Wachstum und Konjunktur: Abgrenzung
I zeitliche Dimension: Konjunktur bezeichnet eher kurz- bismittelfristige Schwankungen in der Entwicklung einer Volkswirtschaft
I in der Praxis ist Unterscheidung allerdings nicht einfach: handelt essich bei einer steigenden Wirtschaftsaktivität um einenkonjunkturellen Aufschwung oder um einen langfristigenWachstumstrend? Es werden also Methoden zur empirischenMessung und Unterscheidung gebraucht
I beide Effekte hängen teilweise auch zusammen: gesteigerteHerstellung von Investitionsgütern hat kurzfristig einenkonjunkturellen Effekt (da mehr produziert wird, mehr Leuteeingestellt werden etc.), langfristig durch die getätigten Investitionenaber auch einen Wachstumseffekt (da durch Investitionen dasProduktionspotenzial erhöht wird und damit mehr produziert werdenkann)
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Wachstum und Konjunktur: Abgrenzung
I wie ist der Zusammenhang zwischen Konjunktur und Wachstum?Bedingt das eine das andere oder sind sie unabhängigvoneinander? Diese Fragen sind wirtschaftspolitisch sehr wichtig,da Prioritäten dann entsprechend gesetzt werden können.
I Unterscheidung Trend (Wachstum) und zyklische Komponente(Konjunktur) ist nicht unumstritten, denn auch ein konjunkturellbedingter Anstieg des BIP mit steigender Investitionstätigkeitbeeinflusst damit auch künftiges Wachstum
I neuere Theorien versuchen, beide Komponenten zusammen zuerklären als Theorie einer ökonomischen Dynamik
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Wachstum – Konjunktur
Trend: Wachstum
Konjunkturbewegung, die um denTrend schwankt
BIP Yt
Zeit t
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idealtypischer Konjunkturverlauf
nach Bereinigung um Trend (und Saison) bleibt der wellenförmigeKonjunkturverlauf:
Yt
Zeit t
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Produktionspotenzial/Transformationskurve
I Transformstionskurve (auch Produktionsmöglichkeitenkurve)beschreibt sämtliche Kombinationen von Gütern, die mit gegebenenRessourcen und gegebener Technologie hergestellt werden können
I Produktionspotenzial kann durch Transformationskurveveranschaulicht werden
I Wachstumstheorie beschreibt (langfristige) Verschiebung der Kurvenach außen
I Konjunkturtheorie beschreibt, warum tatsächliche Produktionunterhalb der Kurve liegen kann bzw. sich von Punkten auf derKurve zu Punkten unterhalb der Kurve bewegen kann
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Produktionspotenzial/Transformationskurve
Transformationskurve: Sie gibt an,welche Güterkombinationen x1 undx2 mit den gegebenen Ressourcenproduziert werden können.
x1
x2
Abbildung: Zweidimensionale Transformationskurve
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Transformationskurve: Konjunktur
Konjunkturforschung: Warum lie-gen Punkte nicht immer auf derKurve, warum kommt es immerwieder zu Bewegungen unter dieKurve?
x1
x2
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Transformationskurve: Wachstum
Transformationskurve: Wachstums-theorie beschäftigt sich mit Aus-weitung des Produktionspotenzials
x1
x2
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Zyklusinterpretationen der konjunkturellen Entwicklung
I einfachste Definition: eine steigende Auslastung desProduktionspotenzials wird als Konjunkturaufschwung, einRückgang der Auslastung als Konjunkturabschwung bezeichnet
I Probleme dieser einfachen Definition: die Wendepunkte (höchstebzw. niedrigste Auslastung des Produktionspotenzials) bleibenunspezifiziert und die Gliederung ist zu grob
I Vier-Phasen-Schema (nach Schumpeter): Beginnend in der Krisegibt es idealtypisch die Phasen Erholung, Prosperität (Boom),Abschwächung, Rezession.1
1Früher war Rezession die dritte Phase und Depression die vierte.Konjunktur- und Wachstumspolitik, WS 2011/2012, Thomas Domeratzki Seite 22
Vier-Phasen-Schema
I Erholung: beginnt in der Krise (unterer Wendepunkt),beschleunigender Produktionsanstieg und damit beschleunigtansteigende Kapazitätsauslastung bis zur Normalauslastung
I Prosperität: verlangsamter Anstieg der Produktion, sich langsameinstellende und steigende Überauslastung derProduktionskapazitäten, bis zum oberen Wendepunkt
I Abschwächung: Produktion sinkt in in zunehmendem Tempo, liegtaber noch über der Normalauslastung
I Rezession: weiterer Produktionsrückgang, Normalauslastung wirdunterschritten, Kapazitäten liegen brach
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Vier-Phasen-Schema
1 2 3 4
1 Erholung
2 Proseperität/Boom
3 Abschwung
4 Depression/Rezession
Yt
Zeit t
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Vier-Phasen-Schema
I rein formalistisch und deskriptiv: es wird lediglich eine Beschreibungund Klassifikation vorgenommen aber keine Begründung für Auf-und Abschwünge mit Beschleunigungs- undAbschwächungseffekten, die dann zu den Wendepunkten führen
I Normalauslastung ist nicht klar definiert, man kann sich aber einenlangfristigen Durchschnitt denken oder die vollständige Auslastungdes Produktionspotenzials, ohne dass Überauslastung vorliegt
I Phasen sind nicht eindeutig festgelegt, in anderen Darstellungengehört der obere Wendepunkt zum Boom und der untere zurRezession
I dieses Schema ist nur eine idealtypische Darstellung, lediglich eineIdee, in der Realität hat jeder Konjunkturverlauf seine eigenenBesonderheiten
I es sind weitere Unterteilungen möglich, es gibt z.B. auchSechs-Phasen-Schemata
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Wirtschaftspolitische Implikationen
I soll Politik primär Wachstum fördern oder Glättung desKonjunkturverlaufs als Ziel haben?
I bei hohem Wachstum kann ein nachfolgendes Konjunkturtal höhersein als alle vorherigen, die Politik könnte sich also auf reineWachstumspolitik konzentrieren
I hohe Ausschläge im Konjunkturverlauf können allerdings jedenWachstumstrend überlagern und (zer-)stören, Politik sollte dannprimär Konjunkturpolitik, d.h. für Verstetigung (geringe Ausschläge)der wirtschaftlichen Entwicklung sorgen
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Konjunktur: Begriffe
I Konjunkturzyklus umfasst die Zeit, die die Volkswirtschaft benötigt,alle vier Phasen zu durchlaufen
I der Begriff Rezession ist nicht einheitlich definiert, in demVier-Phasen-Diagramm bezeichnet er die Phase ökonomischerDepression, der Sachverständigenrat definiert Rezession alsstatistisches Maß über die Änderung der Outputlücke (Differenzzwischen Output und Produktionspotenzial), am gebräuchlichstenist die Verwendung im Zusammenhang mit negativenWachstumsraten des BIP in zwei aufeinanderfolgenden Quartalen(jeweils im Vergleich zum Vorquartal)
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Kennzahlen des Konjunkturverlaufs
I angelegt an Beschreibung von Schwingungen in der PhysikI Zyklenlänge (Schwingungsdauer):
1) in Theorie: Zeit zwischen zwei unteren Umkehrpunkten (ist in derRegel ungleich der Zeit zwischen zwei oberen Umkehrpunkten)
2) in Empirie: Zeit zwischen Schnittpunkten von Konjunktur- undTrendlinie im Aufschwung (Durchbrechen der Trendlinie von untennach oben)
I Amplitude: (größter) Ausschlag einer Wellenbewegung (z. B.Differenz Wellenspitze zu Trendlinie)
I Frequenz: Anzahl Schwingungen pro Zeitperiode (Kehrwert derSchwingungsdauer)
I wichtig: es können nur Zyklen erkannt werden, deren Länge größerals die Periodizität der Daten ist (z. B. kann man bei Jahresdatenkeine Konjunkturzyklen innerhalb eines Jahres messen)
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Beschreibung des Konjunkturverlaufs in der Praxis
I welche Zeitreihe?→ Frage nach KonjunkturindikatorI welche Bewegungen einer Zeitreihe sind wirklich konjunkturell
begründet?I nominale oder reale Daten verwenden? (Preise können einerseits
den Verlauf verfälschen, andererseits aber auch ein Indikator für dieKapazitätsauslastung sein)
I Elimination anderer Einflüsse wie Saison, Wachstum,außerordentliche Ereignisse etc.
I Jahres-, Quartals- oder Monatsdaten? (Jahesdaten sind saisonalunabhängig)
I grundsätzlich kommt es immer auf den Verwendungszweck an
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Alternative Zyklusinterpretation: Lange Wellen vonSchumpeter
I jeder Konjunkturzyklus als Ergebnis der Überlagerung langfristigerZyklen
I angelehnt an Physik: Schwingungen/Wellen überlagern sichI Kitchin-Zyklus: Gesamtzyklus von durchschnittlich 40 Monaten,
werden als Lagerzyklen angesehen, es schwanken also dieBestände in den Lägern aber kaum die Produktionstätigkeit
I Juglar-Zyklus: Gesamtzyklus von 8-10 Jahren, wird als eigentlicherKonjunkturzyklus angesehen oder als Eigendynamik einerMarktwirtschaft
I Kondratieff-Zyklus: 50-60 Jahre, ausgelöst durch revolutionäreErfindungen und ihre Diffusion, eher schon Wachstum?
I in heutiger Konjunkturforschung kaum noch relevant, da nur geringeAussagekraft und geringe Prognosefähigkeit, außerdem umstrittenund empirisch nur eingeschränkt bestimmbar, deshalb mit hoherUnsicherheit behaftet
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Veranschaulichung im AS-AD-Diagramm
Wachstum und Konjunktur im AS-AD-Diagramm
I Verallgemeinerung des IS-LM-Modells: im IS-LM-Modell ist Outputdurch die Nachfrageseite determiniert, jetzt auch Berücksichtigungder Angebotsseite
I IS-LM-Modell geht von starren Preisen aus (kurzfristigeOrientierung), jetzt Synthese mit längerer Frist
I Diagramm im P-Y -RaumI besteht aus Nachfragekurve und kurzfristiger und langfristiger
Angebotskurve (s.u.)I Schnittpunkt von Angebots- und Nachfragekurve ist das
gesamtwirtschaftliche GleichgewichtI erlaubt einfache, modellhafte Analyse des Wirtschaftsprozesses
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AD-Kurve
I AD = Aggregate Demand (gesamtwirtschaftliche Nachfrage)I gibt alle Kombinationen von Output (BIP) Y und Preisniveau P an,
bei denen IS-LM-Modell im Gleichgewicht istI konkreter: gibt die zu jedem Preisniveau sich einstellende
gesamtwirtschaftliche Nachfrage anI Kurve ist fallend
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AD-Kurve
P
Y
AD
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AS-Kurven
I AD = Aggregate Supply (gesamtwirtschaftliches Angebot)I Angebot meint den gesamten Output Y , der produziert wirdI Produktion erfolgt anhand einer Produktionsfunktion Y = F (A,K ,L)
I Unterscheidung kurze und lange FristI kurzfristig: SRAS (Short Run Aggregate Supply)I langfristig: LRAS (Long Run Aggregate Supply)
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kurze Frist: SRAS
I Annahme: kurzfristig sind Preise fixI auf Nachfrageänderungen können Unternehmen nur mit
Änderungen der produzierten Mengen reagierenI Output/Produktion ist also durch die Nachfrage bestimmtI keynesianische Sicht
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lange Frist: LRAS
I Annahme: langfristig sind alle Preise flexibelI alle Märkte sind dann im GleichgewichtI Output wird dann alleine durch die Produktionskapazitäten bestimmt
(also über Produktionsfunktion)I Output/Produktion durch die Angebotsseite bestimmtI neoklassische Sicht
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AS-Kurven
P
Y
LRAS
SRAS
Y
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AD-AS-Diagramm
P
Y
LRAS
SRAS
AD
Y
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Konjunktur im AD-AS-Modell
I Nachfrageschock: Nachfrage sinkt, Verschiebung der AD-Kurvenach links⇒ neues gesamtwirtschaftliches Gleichgewicht ist linksvom alten, Kapazitäten sind nicht ausgelastet
I Angebotsschock: Produktionskapazitäten ändern sich plötzlich (z.B.Ölpreisschock)⇒ Verschiebung des LRAS nach links
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Nachfrageschock im AD-AS-Diagramm
P
Y
LRAS
SRAS
AD1AD2
YY ∗
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Angebotsschock im AD-AS-Diagramm
P
Y
LRAS1LRAS2
SRAS
AD
YY ∗
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Kontroverse zwischen Keynesianern undNeoklassikern
I Neoklassik: Preise sind flexibel und passen sich sofort an, nurAngebotsschocks können Konjunkturzyklus auslösen; keineNotwendigkeit einzugreifen, da Märkte immer im Gleichgewicht
I Keynesianer: Anpassung braucht eine gewisse Zeit, somit könnenauch Nachfrageschocks einen Konjunkturzyklus auslösen;Notwendigkeit und Möglichkeit politischer Maßnahmen
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Wachstum im AD-AS-Diagramm
I Wachstum bedeutet eine Ausweitung des ProduktionspotenzialsI der langfristig maximal mögliche Output wird also größerI dies bedeutet eine Verschiebung der AS-Kurve nach rechts
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Wachstum im AD-AS-Diagramm
P
Y
LRAS1 LRAS2
SRAS
AD
Y Y ∗
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Empirische Erfassung von Wachstum undKonjunktur - Diagnose der ökonomischen
Situation
Grundsätzliches zur Messung von Wachstum undKonjunktur
I Wirtschaftswachstum wird relativ einfach über das BIP ermittelt bzw.von diesem abgeleitet (Wachstumsraten, BIP pro Kopf)
I Konjunktur lässt sich nicht nur an einem Indikator festmachen,sondern es ist die Berücksichtigung vieler einzelner Indikatorennotwendig
I die ökonomische Entwicklung kann sehr heterogen sein, deshalb istes so wichtig, alle verfügbaren Daten in die Analysemiteinzubeziehen, um ein angemessenes Bild der ökonomischenLage zu bekommen
I Versuche, Konjunktur durch einen einzigen Gesamtindikatorabzubilden, sind umstritten (s.u.)
I Empirie ist wichtige Entscheidungsgrundlage für PolitikI Unterscheidung Diagnose – Prognose
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Probleme der empirischen Konjunkturforschung
I Bereinigung der Daten um Trend- und SaisonkomponenteI Frequenz der Daten (Jahres-, Quartals- oder Monatsdaten):
unterschiedlicher InformationsgehaltI Informationsverlust bei DatentransformationI Erhebung und Verarbeitung von Daten dauert oft mehrere Wochen
oder Monate, d.h. Bestimmung der Wendepunkte ist immer erst mitgroßem Zeitabstand möglich
I also Notwendigkeit für vorlaufende oder mitlaufende Indikatoren
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Konjunkturforschung: Dignose – Drei Ansätze
I auf Wirtschaftstheorie basierende AnsätzeI Verständnis und Erklärung kausaler Zusammenhänge, Modellbildung
I symptomatische AnsätzeI rein auf Daten basierend wird mit den Methoden der Statistik versucht,
einen ursächlichen Prozess zu identifizieren, den man dannfortschreiben kann
I Tendenzbefragungen (Geschäftsklima, Konsumklima)
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Empirische Bestimmung von Trend- undKonjunkturkomponente
I übliches Vorgehen: erst Saisonbereinigung, dann Bestimmung vonTrendkomponenten, verbleibende Schwankungen werden alsKonjunktur interpretiert
I Anforderungen an statistische Verfahren: keine Veränderung derSchwankungsbildes (Intensität, Phasen)
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Anforderungen an Indikatoren zur Messung
I Ziel ist Erfassung der realökonomischen Entwicklung, insbesonderedie Identifizierung von Wachstumsimpulsen und konjunkturellenSchwankungen (vor allem die Identifizierung der Wendepunkte)
I genauer: zurückliegende wirtschaftliche Entwicklung soll korrektwiedergegeben werden, die aktuelle Lage soll adäquatdiagnostiziert werden, und es soll eine Basis geschaffen werden,zukünftige Entwicklungen mit Hilfe einer angemessenen Theorie zuprognostizieren
I Indikatoren sollen mit hoher Aktualität verfügbar, statistischerfassbar und verarbeitbar sein
I wünschenswert ist auch ein theoretisch erklärbarer, also kausaler,Zusammenhang zwischen Indikator und wirtschaftliche Entwicklung,da dies Beliebigkeit ausschließt
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Produktionspotenzial als Indikator
I Änderungen des Potenzials dienen als WachstumsindikatorI Auslastungsgrad ist dann ein KonjunkturindikatorI steigen Potenzial und tatsächliche Wertschöpfung handelt es sich
um einen WachstumsprozessI steigt Potenzial schneller als Wertschöpfung (Auslastungsgrad
sinkt), signalisiert dies einen KonjunkturabschwungI steigt Wertschöpfung schneller als Potenzial (Auslastungsgrad
steigt), deutet dies auf einen Konjunkturaufschwung hinI Problem: wie soll man das Produktionspotenzial ermitteln?
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Ermittlung des Produktionspotenzials
I Potenzial hängt von Faktormenge und Faktorproduktivität abI soll nur Kapital oder auch Arbeit in die Ermittlung eingehen?I Problem der Ermittlung einer gesamtwirtschaftlichen
Produktionsfunktion, Gewichtung der Faktoren ist empirisch nichteinfach zu ermitteln und welche Produktionsfunktion?
Beispiel (Cobb-Douglas-Produktionsfunktion)
Y = F (A,K ,L) = AK βL1−β , mit 0 < β < 1.
hier Gewichtung über β, aber empirische Ermittlung von βproblematisch.
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Ermittlung des Produktionspotenzials
I zur Ermittlung müssen die verfügbaren Ressourcen anProduktionsfaktoren abgeschätzt werden
I problematisch, da einerseits unklar, wie groß dasArbeitskräftepotenzial ist (z.B. Größe der ‘Stillen Reserve’), undandererseits, da der bestehende und einsetzbare Kapitalstock nichtbekannt ist (z.B. welcher Kapitalstock wird trotz Abschreibungennoch genutzt?)
I Ermittlung also mit großen Unsicherheiten verbundenI weiterhin muss auch die Faktorproduktivität (Produktion von Güter
und Dienstleistungen pro Faktoreinheit) geschätzt werdenI durch technischen Fortschritt kommt es zu Änderungen der
Faktorproduktivität; da man diesen aber nicht planen kann und ernicht kontinuierlich erfolgt, kann man Änderungen derFaktorproduktivität nur schwer abschätzen
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Gesamtindikator
I Konstruktion eines Gesamtindikators aus EinzelindikatorenI Volkswirtschaft als ein System vieler gegenseitiger Abhängigkeiten,
konjunktureller Gesamtprozess strahlt dann (diffundiert sich) aufviele einzelne ökonomische Größen (Indikatoren), die jeweils eheroder später betroffen sind
I aufgrund der Wechselseitigkeit der Beziehungen zwischen denökonomischen Größen beeinflusst eine Änderung einer solchenwiederum viele andere Größen
I Idee: aus Änderung der einzelnen Größen (Indikatoren) einenGesamtindikator ableiten
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Gesamtindikator: Probleme/Kritik
I Auswahl relevanter EinzelindikatorenI Gewichtung der EinzelindikatorenI Zusammenhang zwischen Einzelindikatoren ist nicht immer
eindeutig, z.B. kann ein gesamtwirtschaftlicher Nachfrageanstieg zuAusweitung der Produktion führen aber ebenso einen Preisanstiegnach sich ziehen
I häufig schwankt auch die Intensität dieser Zusammenhänge, sodass man keinen konsistenten und vor allem zuverlässigenGesamtindex konstruieren kann
I aktuell wird deshalb kaum noch an Gesamtindikatoren gearbeitet
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Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung
I ist am zuverlässigsten, da gesamtwirtschaftliche Wertschöpfungerfasst wird
I aber auch hier gibt es SchätzproblemeI Bereinigung um Preise notwendig, kann aber zu Ungenauigkeiten
führenI es werden nur marktrelevante Güter und Dienstleistungen erfasst,
Hausarbeit, Schwarzarbeit etc. werden nicht berücksichtigt, obwohlsie Ressourcen binden
I es wird nur der tatsächliche aber nicht der potenziell möglicheFaktoreinsatz gemessen
Konjunktur- und Wachstumspolitik, WS 2011/2012, Thomas Domeratzki Seite 57
Konjunkturindikatoren: Stilisierte Fakten
I Arbeitsproduktivität ist prozyklischI hohe Korrelation sektoraler OutputsI Zeitreihen „dauerhafte Konsumgüter“ und „Investitionsgüter“
besitzen höhere Amplituden als die Zeitreihen der nicht dauerhaftenGüter
I Export ist prozyklischI monetäre Aggregate sind prozyklischI kurzfristige Zinsen sind prozyklischI Einkommen aus Unternehmertätigkeit und Vermögen sind
prozyklischI Preisniveau entwickelt sich prozyklischI Lohnquote ist antizyklischI Reallohnsätze sind prozyklisch
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weitere Einzelindikatoren
I Preise, Löhne, Zinsen, Auftragseingänge, Umsätze, Auslastung vonProduktionskapazitäten, Industrieproduktion, Entwicklung einzelnerBranchen, Außenhandel, Investitionen, FinanzkennziffernRohstoffpreise . . .
I ifo-Geschäftsklima-Index
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Konjunkturindikatoren
I Ziel ist, eine Zeitreihe zu finden oder zu konstruieren, die diewirtschaftliche Aktivität am besten repräsentiert
I Vergleich der Umkehrpunkte einer Zeitreihe mit der Referenzreihe:vorauslaufend, gleichlaufend, nachlaufend
I solche Zeitreihen heißen dann Früh-, Präsens- oder SpätindikatorenI Zeitreihen, die mit dem Referenzreihe laufen, nennt man prozyklischI Zeitreihen, die dem Referenzzyklus entgegenlaufen, nennt man
antizyklisch
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vorauslaufend/nachlaufend
I x läuft y voraus bzw. y läuft x nach
t
xt , yt
xy
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Zyklizität und Korrelation
I zwei Zeitreihen x = (x1, x2, . . . , xT ) und y = (y1, y2, . . . , yT ) (alsojeweils bestehend aus T Beobachtungsdaten)
I Korrelationskoeffizient:
ρ(x , y) =
∑Tt=1(xt − x)(yt − y)√∑T
t=1(xt − x)2√∑T
t=1(yt − y)2
mit x = 1T
∑Tt=1 xt und x = 1
T
∑Tt=1 xt (arithmetische Mittel)
I ρ nimmt Werte zwischen −1 und 1 anI ρ nahe bei 1: prozyklischI ρ nahe bei −1: antizyklisch
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Zyklizität und Korrelation
I prozyklisch, ρ(x , y) > 0
t
xt , yt
xy
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Zyklizität und Korrelation
I antizyklisch, ρ(x , y) < 0
t
xt , yt
x
y
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Frühindikatoren und mitlaufende Indikatoren
I Daten wie BIP und damit auch Auslastung desProduktionspotenzials werden mit erheblicher zeitlicherVerzögerung veröffentlicht
I deshalb Notwendigkeit für Indikatoren, die mit der konjunkturellenBewegung mitlaufen bzw. ih vorauslaufen und die zeitlich früher zurVerfügung stehen
I Anforderung: hohe Korrelation mit Referenzreihe (z.B. BIP)
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generell Informationen zur wirtschaftlichenEntwicklung
I Wirtschaftsforschungsinstitute: ifo, IfW Kiel, RWI, DIW, KOF(Schweiz)
I international: EU, EZB, OECD, IMF, Weltbank, NBER (USA) etc.I StatistikämterI Wirtschaftspresse
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Prognose
Diagnose und Prognose
I Ziel der Wachstums- und Konjunkturforschung ist einerseits dieFeststellung der aktuellen Lage und andererseits darauf aufbauendeine Prognose der weiteren Entwicklung
I Prognose als Grundlage wirtschaftspolitischer EntscheidungenI Verständnis der Abhängigkeiten und ihrer Stärke lässt Simulationen
verschiedener Politikmaßnahmen zu (Szenarienanalysen)
Konjunktur- und Wachstumspolitik, WS 2011/2012, Thomas Domeratzki Seite 68
Strukturelle Modelle
I ausgehen von Kausalanalyse der KonjunkturtheorieI Theorien exogener SchocksI Theorien modellendogener SchwingungenI Konjunkturtheorie liefert nur qualitative ZusammenhängeI Ökonometrie versucht, diese Zusammenhänge quantitativ zu
bestimmenI Betrachtung linearer BeziehungenI endogene Variablen = die zu erklärenden Variablen des ModellsI erklärende Variablen = exogene und vezögerte endogene Variablen
Konjunktur- und Wachstumspolitik, WS 2011/2012, Thomas Domeratzki Seite 69
Strukturelle Modelle
allgemein lässt sich die Struktur angeben durch:
By = Γx + u
mitI y : Vektor der endogenen VariablenI x : Vektor der exogenen und verzögert endogenen VariablenI Γ und B sind ParametermatrizenI u: Vektor der (stochastischen) Störgrößen
Konjunktur- und Wachstumspolitik, WS 2011/2012, Thomas Domeratzki Seite 70
Beispiel einfaches Makromodell (nach Lüdecke, 1964)
Ct = a0 + a1Yt + a2Ct−1 + u1t (1)It = b0 + b1Yt + b2Ut−1 + u2t (2)
Imt = c0 + c1Yt + c2Imt−1 + u3t (3)Yt = Ct + It − Imt + Gt (4)
C: privater KonsumY : VolkseinkommenI: InvestitionenIm: ImporteU: Einkommen aus Unternehmertätigkeit und VermögenG: Staatsverbrauchu1, u2, u3: Störvariablen
Konjunktur- und Wachstumspolitik, WS 2011/2012, Thomas Domeratzki Seite 71
Beispiel einfaches Makromodell
... und umgeformt:
Ct − a1Yt = a0 + a2Ct−1 + u1t (5)It − b1Yt = b0 + b2Ut−1 + u2t (6)
Imt − c1Yt = c0 + c2Imt−1 + u3t (7)−Ct − It + Imt + Yt = Gt (8)
in Matrixschreibweise:
1 0 0 −a10 1 0 −b10 0 1 −c1
−1 −1 1 1
︸ ︷︷ ︸
=:B
CtIt
ImtYt
︸ ︷︷ ︸
=:yt
=
−a0 −a2 0 0 0−b0 0 −b2 0 0−c0 0 0 −c2 0
0 0 0 0 −1
︸ ︷︷ ︸
=:Γ
1
Ct−1Ut−1Imt−1
Gt
︸ ︷︷ ︸
=:xt
+
u1tu2tu3t0
︸ ︷︷ ︸
=:ut
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Beispiel (Forts.)
damit ergibt sichBy = Γx + u
und, wenn B nicht singulär:
y = B−1Γx + B−1u
I dieses Modell muss nun geschätzt werdenI damit hat man dann einen quantitativen Zusammenhang ermitteltI Modell kann zur Prognose oder Simulation verwendet werdenI Beispiel: RWI-Konjunkturmodell besitzt 125 Gleichungen
Konjunktur- und Wachstumspolitik, WS 2011/2012, Thomas Domeratzki Seite 73