Post on 11-May-2018
Kranke Kommunikation
und
heilendes Gespräch
Univ.Prof. Dr. Friedrich Glasl, Salzburg
Trigon Entwicklungsberatung, Graz/Lenzburg
Politikwissenschaften und Sozialpsychologie
Erfahrungen als Konfliktforscher und Mediator
für Konflikte
in Gruppen,
in Organisationen
in größeren Gemeinschaften (Stadtteil, Region)
und bei innerstaatlichen Konflikten, Bürgerkriegen
und internationalen Krisen und Konflikten
Mein Hintergrund
Nicht als Individual- oder Familien-Therapeut
Aber: Auch als sozio-therapeutischer Mediator
Politikwissenschaften und Sozialpsychologie
Erfahrungen als Konfliktforscher und Mediator
für Konflikte
in Gruppen,
in Organisationen
in größeren Gemeinschaften (Stadtteil, Region)
und bei innerstaatlichen Konflikten, Bürgerkriegen
und internationalen Krisen und Konflikten
Mein Hintergrund
Wie kann eine bestimmte Lebens- oder Arbeitssituation
Menschen krank machen?
Wie können kranke Menschen eine Organisation krank machen?
Zur Definition eines sozialen Konfliktes
Unterschiedliche (bis gegensätzliche) Ziele,
Vorstellungen, Sichtweisen, Ideen, Werte, Interessen
sind an sich noch keine Konflikte.
Es kommt darauf an,
wie wir mit den Unterschieden umgehen,
ob daraus ein sozialer Konflikt entsteht
Die seelischen Funktionen
Denken
Vorstellungen
Interpretationen
Erinnerungen
Fühlen
Stimmungen, Emotionen
Haltungen, Einstellungen
Körperliche Befindlichkeit
Wollen
Ziele, Interessen,
Absichten, Motive,
Antriebe,
Bedürfnisse
Wahrnehmen
Beobachtung
„Perzeption“
Verhalten
Worte
Taten
Non-verbaler
Ausdruck
Effekte
Subjektive,
objektive
Wirkungen
= Das Ich
Was ist eine „kranke Kommunikation“?
Das Kommunikationsverhalten – verbal und körpersprachlich –
wird geprägt durch
deformierte Wahrnehmungen
regressive Emotionen
eingeschränkte Denkmuster
pervertierte Intentionen
verarmtes Verhaltensrepertoir
Was ist eine „kranke Kommunikation“?
Das Kommunikationsverhalten – verbal und körpersprachlich –
wird geprägt durch
deformierte Wahrnehmungen
deformierte Emotionen
eingeschränkte Denkmuster
regressive Intentionen
verarmtes Verhaltensrepertoir
A B C
Buchuti Tsanava:
„Wird Wind entfacht“
D
Was ist eine „kranke Kommunikation“?
Das Kommunikationsverhalten – verbal und körpersprachlich –
wird geprägt durch
deformierte Wahrnehmungen
deformierte Emotionen
eingeschränkte Denkmuster
regressive Intentionen
verarmtes Verhaltensrepertoir
Selbstbild:
Ich bin...
stark
intelligent
ordentlich
fleißig
Feindbild:
Er ist...
schwach
dumm
schlampig
faul
verzerrt, schwarz-weiß, komplementär, fixiert !
simplifizieren, extrapolieren,
generalisieren = pauschalisieren,
unterstellen, zuschreiben,
projizieren
Was ist eine „kranke Kommunikation“?
Das Kommunikationsverhalten – verbal und körpersprachlich –
wird geprägt durch
deformierte Wahrnehmungen
regressive Emotionen
eingeschränkte Denkmuster
pervertierte Intentionen
verarmtes Verhaltensrepertoir
Simplifizieren, extrapolieren,
generalisieren = pauschalisieren,
unterstellen, zuschreiben,
projizieren
Was ist eine „kranke Kommunikation“?
Wenn Bedürfnisse als nicht erfüllt erlebt werden :
Ich-Bedürfnisse
Soziale Bedürfnisse
Bedürfnisse nach Sicherheit, Fortbestand
Physiologische Bedürfnisse
deformierte Wahrnehmungen
regressive Emotionen
eingeschränkte Denkmuster
pervertierte Intentionen
verarmtes Verhaltensrepertoir
Lähmung WutAngst
Heftig – fanatisch,
dualisierend,
Verlust der Empathie
(quasi-autistisch)
Cartoon: Jules Stauber
Das Kommunikationsverhalten – verbal und körpersprachlich
wird geprägt durch
Was ist eine „kranke Kommunikation“?
Wenn Bedürfnisse als nicht erfüllt erlebt werden :
Ich-Bedürfnisse
Soziale Bedürfnisse
Bedürfnisse nach Sicherheit, Fortbestand
Physiologische Bedürfnisse
deformierte Wahrnehmungen
regressive Emotionen
eingeschränkte Denkmuster
pervertierte Intentionen
verarmtes Verhaltensrepertoir
Lähmung WutAngst
Das Kommunikationsverhalten – verbal und körpersprachlich
wird geprägt durch
Zerstören statt schaffen,
unnachgiebig, fixiert
Durchsetzen oder aufgeben!
Alternativenlos, ultimativ,
Rache-Vergeltung!
Sich tot stellen
keine Gefühle zeigen
geschehen lassen,
resignieren
Reizen, sticheln
provozieren,
verbal angreifen,
Gewalthandeln
Verzagen
Rückzug
fliehen
Was ist eine „kranke Kommunikation“?
Das Kommunikationsverhalten – verbal und körpersprachlich –
wird geprägt durch
deformierte Wahrnehmungen
regressive Emotionen
eingeschränkte Denkmuster
pervertierte Intentionen
verarmtes Verhaltensrepertoir
Cartoon: Jals
Spiegelverhalten
„Wie du mir – so ich dir!“
Verhalten wird immer einfältiger,
stereotyp wiederholt:
Mehr vom selben!
Was ist eine „kranke Kommunikation“?
Das Kommunikationsverhalten – verbal und körpersprachlich –
wird geprägt durch
deformierte Wahrnehmungen
regressive Emotionen
eingeschränkte Denkmuster
pervertierte Intentionen
verarmtes Verhaltensrepertoir
Cartoon: Jals
Spiegelverhalten
„Wie du mir – so ich dir!“
Verhalten wird immer einfältiger,
stereotyp wiederholt:
Mehr vom selben!
Was ist eine „kranke Kommunikation“?
Das Kommunikationsverhalten – verbal und körpersprachlich –
wird geprägt durch
deformierte Wahrnehmungen
regressive Emotionen
eingeschränkte Denkmuster
pervertierte Intentionen
verarmtes Verhaltensrepertoir
Cartoon: Jals
Spiegelverhalten
„Wie du mir – so ich dir!“
Verhalten wird immer einfältiger,
stereotyp wiederholt:
Mehr vom selben!
Was ist eine „kranke Kommunikation“?
Das Kommunikationsverhalten – verbal und körpersprachlich –
wird geprägt durch
deformierte Wahrnehmungen
regressive Emotionen
eingeschränkte Denkmuster
pervertierte Intentionen
verarmtes Verhaltensrepertoir
… in wechselseitiger, zirkulärer Verstärkung
Die dämonisierte Zone des Konflikts
B macht A für alles verantwortlich,
unterscheidet nicht nach „gewollt“
und „ungewollt“
Anna erlebt die Gesamtwirkung:
A macht B für alles verantwortlich,
unterscheidet nicht nach „gewollt“
und „ungewollt“
Bruno erlebt Gesamtwirkung:
B macht A für alles verantwortlich,
unterscheidet nicht nach „gewollt“
und „ungewollt“ ...
Und handelt... usw. …
gewollte Wirkung = Hauptwirkung
ungewollte Wirkung=Nebenwirkung
3. Anna handelt:
gewollte Wirkung = Hauptwirkung
ungewollte Wirkung=Nebenwirkung
2. Bruno handelt:
gewollte Wirkung = Hauptwirkung
ungewollte Wirkung=Nebenwirkung
1. Anna handelt: Bruno erlebt Gesamtwirkung:
Wie kann ein heilendes Gespräch sein?
Deformationen der psychischen Funktionen werden erkannt und aufgelöst
deformierte Wahrnehmungen
regressive Emotionen
eingeschränkte Denkmuster
pervertierte Intentionen
verarmtes Verhaltensrepertoir
Ich habe dieses Bild von...
Ich sehe es so...
Mein Eindruck ist...
Mein Film sieht so ausIch erinnere mich an...
Ich habe es so erlebt...
Für mich stellt es sich
so dar…
Bewusst machen:
Meine Wahrnehmung ist
subjektiv, einseitig, gefärbt…
… und die andere Partei
hat ihre subjektiven Bilder,
Es geht nicht um objektive
Wahrheit oder Lüge!
Wie kann ein heilendes Gespräch sein?
Deformationen der psychischen Funktionen werden erkannt und aufgelöst
deformierte Wahrnehmungen
regressive Emotionen
eingeschränkte Denkmuster
pervertierte Intentionen
verarmtes Verhaltensrepertoir
Aha, ich denke
analytisch,
meistens deduktiv!
Skeptisch…
Soso, ich denke
mehr bildhaft
eher induktiv!
Vertrauend…
Eigene Denkmuster erkennen,
reflektieren, hinterfragen,
zum Denken des Anderen
in Beziehung setzen:
Metakognition
Wie kann ein heilendes Gespräch sein?
Deformationen der psychischen Funktionen werden erkannt und aufgelöst
deformierte Wahrnehmungen
regressive Emotionen
eingeschränkte Denkmuster
pervertierte Intentionen
verarmtes Verhaltensrepertoir
Kontakt zu den eigenen Gefühlen
(nicht leugnen, verdrängen, abspalten…)
Bewusstmachen der eigenen
(vor allem der „negativen“) Gefühle
Auflösen von Schutz- und Abwehrmechanismen
Wie kann ein heilendes Gespräch sein?
Deformationen der psychischen Funktionen werden erkannt und aufgelöst
deformierte Wahrnehmungen
regressive Emotionen
eingeschränkte Denkmuster
pervertierte Intentionen
verarmtes Verhaltensrepertoir
Interventionsmethoden
Denken
Fühlen
Wollen
Wahrnehmen Verhalten Effekte
„Opfer“„Täter“
Aufhellen und Auflösen
der dämonisierten Zone
Sicht und Erleben des „Opfers“
Sicht und Erleben des „Täters“
1. Anna beschreibt Wirkungen (Ich-Botschaften). Bruno rekapituliert. A: Stimmt!
2. Anna beschreibt das Verhalten von Bruno, an das sie sich erinnert.
Bruno rekapituliert. Anna bestätigt. Bei Mängeln: Drittpartei ergänzt.
Bruno beschreibt sein Verhalten, an das er sich erinnert.
Anna rekapituliert. Bruno bestätigt. Bei Mängeln: Drittpartei ergänzt.3. Bruno erzählt, wie es bei ihm „innen“ ausgesehen hat, als er so handelte.
Anna rekapituliert. Bruno bestätigt. Bei Mängeln: Drittpartei ergänzt.Zweiter Zyklus Anna als Täter, Bruno als Opfer
Mikro-Analyse kritischer
Episoden
F. Glasl
1. ZyklusEine Episode, in der sich Anna als
Opfer und Bruno als Täter erlebt
hat
123
Interventionsmethoden
Denken
Fühlen
Wollen
Wahrnehmen Verhalten Effekte
Was lerne ich aus der Vergangenheit? F. Glasl
Abschluss der Mikro-Analyse kritischer Episoden
1. In dem Klärungsgespräch war für mich ein Schlüsselerlebnis: ...
Zum Abschluss einer „Mikro-Analyse einer kritischen Episode“
spricht jede Konfliktpartei für sich aus:
4. Wenn ich heute vor die gleiche Situation gestellt wäre, würde ich
aufgrund meiner jetzigen Einsichten Folgendes anders tun: ...
5. Mein Motto wird dabei sein: ...
2. Rückblickend auf diese Episode finde ich jetzt noch unfassbar, dass ich ....
3. Aufgrund der heutigen Erkenntnisse aus diesem Klärungsgespräch
bedauere ich heute am meisten, dass ich (dass wir) ....
Wie kann ein heilendes Gespräch sein?
Deformationen der psychischen Funktionen werden erkannt und aufgelöst
deformierte Wahrnehmungen
regressive Emotionen
eingeschränkte Denkmuster
pervertierte Intentionen
verarmtes Verhaltensrepertoir
Cartoon: Jules Stauber
Muster der Kollusion (Jürg Willi):
„Wir spielen ein Wiederholungsspiel“
Zwanghaft vorprogrammiert.
aneinander gekettet
Niederländisch: „ontmoeten“ = begegnen ont = ent- moeten = müssen
3. Gefühle
Emotionaler Wendepunkt
empathisches
Verstehen der Gefühle,
mitfühlen, mitleiden
2. Wahrnehmungen/
Sichtweisen
Kognitiver Wendepunkt Perspektivenwechsel
Metakognitive Einsicht
1.Orientierungsphase
Einleitung
Initial-WendepunktBereitschaft zur Mediation
5. Handlungsoptionen
Gemeinsame kreative
Suche nach Lösungen
Bewerten, Priorisieren
6. ÜbereinkunftEntscheiden, planen,
Verabredungen treffen,
Widerstände bedenken
7. Umsetzung
4. Bedürfnisse
Intentionaler WendepunktAufspüren und Anerkennen
der Bedürfnisse
Äußere
Situation
Prozess der
Konfliktklärung
Metanoische Mediation
Konflikte in Organisationen
Dominantes Klima der Auseinandersetzung
Heimliche Spielregeln, nach denen gestritten / gekämpft wird
Was ist hierbei erlaubt / verboten?
Cartoon: Eelco Glasl
Ohnmacht, kollektive Depression,
zerstörtes Selbstwertgefühl
Begeisterung für Ideen: Bekehrungseifer.
Erreichungsziele
Gegenpartei überzeugen, Anhänger
gewinnen, Eroberung, Expansion
„Explosionen“, Übereifer
Parteien suchen Reibung, Widerspruch!
„Überfüllter Marktplatz!“
Regeln und Prozeduren übergehen
Überlegenheitsgefühl, Euphorie
Selbstüberschätzung, Siegesrausch
heiß kalt
Gegenseitig Begeisterung dämpfen.
Verhinderungsziele
Gegenpartei desillusionieren, blockieren,
Abbröckeln des Zusammenhalts, Erosion
„Implosionen“, Frustration, Sarkasmus
Rückzugshaltung, Begegnung vermeiden
„Soziales Niemandsland“
Wuchern unpersönlicher Prozeduren
1. Persönlichkeitsstrukturen der beteiligten, maßgeblichen Kernpersonen
extrovertiert vs. introvertiert
2. Die persönlichen Grundauffassungen der Kernpersonen bez. Konflikte
„Konflikte sind prinzipiell unproduktiv – also zu vermeiden!“
„Konflikte fördern grundsätzlich Veränderung und Entwicklung!“
3. Generelle Firmenkultur bzw. Branchenkultur (bzw. Teil- und Subkulturen)
4. Die subjektiv erlebte Machtdifferenz:
Mauk Mulder:
Je größer die formal schwächere Partei
subjektiv die Machtdifferenz erlebt, desto
eher wird der Konflikt kalt
ausgetragen werden!
5. Wandel der internen bzw. externen
Machtverhältnisse
Alfred Erster
Abteilungsleiter
Anton Zweiter
Abteilungsleiter
Alber Dritter
Abteilungsleiter
Dora Rektor
Direktorin
Was begünstigt heiße bzw. kalte Konflikte?
Blitzdiagnose mit der Trigon-Methode „Summogramm“ :
Informal
Dynamisch
Nach außen orientiert
Proaktiv
Offen
Risikofreudig
usw.
Formal
Statisch
Nach innen orientiert
Reaktiv
Geschlossen
Risikomeidend
usw.
--------------------------------------
--------------------------------------
--------------------------------------
--------------------------------------
--------------------------------------
--------------------------------------
Tendenzaussagen zur Organisations-Kultur
--------------------------------------
--------------------------------------
--------------------------------------
--------------------------------------
--------------------------------------
--------------------------------------
Blitzdiagnose mit der Trigon-Methode „Summogramm“ :
Informal
Dynamisch
Nach außen orientiert
Proaktiv
Offen
Risikofreudig
usw.
Formal
Statisch
Nach innen orientiert
Reaktiv
Geschlossen
Risikomeidend
usw.
Tendenzaussagen zur Organisations-Kultur
Erste Schlüsselinterventionen
bei heißen Konflikten bei kalten Konflikten
Abkühlen durch „Entschleunigung“ Anwärmen durch Verbindlichkeit,
Einsatz, Nähe
Begrenzen von Themen, Zeit, Ort Auflockern der Formen, Stimmung;
emotionale Äußerungen stimulieren
Spielregeln einführen: Wie streiten,
kommunizieren wir?
Procedere-Verkrustungen aufheben
Interim-Vereinbarungen,
Drittpartei als Spielregeln-Instanz
Drittpartei als Schutzmacht vor Übergriffen,
Verletzungen
Diagnose-Rückmeldungen an alle Parteien
gleichzeitig (alle anwesend) sind möglich
Unfruchtbar: Diagnose-Rückmeldungen
an alle gleichzeitig am selben Ort
Direkte Konfrontationen der Parteien
möglich und zumeist fruchtbar
Zunächst „getrennt abholen“, Drittpartei
pendelt längere Zeit zwischen Parteien:
Selbstwertgefühl muss entstehen
Arbeit am „hier und jetzt“, an Zukunft
sehr früh möglich und fruchtbar
Bewältigen der Vergangenheit nötig,
bevor Zukunftsoptionen möglich sind
Prinzipien einer dialogischen Kommunikation
Menschen begegnen einander respektvoll, offen, ehrlich und authentisch,
hören einander gut zu, akzeptieren das Anders-Sein der GesprächspartnerInnen.
Menschen denken und sprechen mit hoher Bewusstheit,
sie zeigen ihre Gefühle, machen den Hintergrund ihrer Gedanken sichtbar,
sie erlauben einander, ihre Prämissen und persönlichen Hintergründe zu besprechen.
Während des Dialogs entsteht gegenseitiges Verstehen,
das Denken der beteiligten Personen entfaltet sich in gemeinsamem Lernen,
Menschen können ihre Meinungen und Standpunkte loslassen.
Der Prozess des Denkens und Urteilens wird wahrgenommen und thematisiert,
um die Urteile durch die Qualität des Prozesses zu optimieren.
Die Logos-Idee: Der Dialog wird von dem Gedanken geleitet, dass die wahren Ideen
bereits vor dem Gespräch bestanden haben, dass sie nur durch die Interstimulanz
des Dialogs entdeckt und bewusst gemacht werden.
… nach Sokrates, David Bohn, William Isaacs, Martin Buber, Rudolf Steiner,
Karl-Martin Diez, Peter Senge, Claus Otto Scharmer, Rudi Ballreich
Cartoon: Jals
Konflikte sind zumeist ein „verzweifeltes“ Signal dafür,
- dass mehr Nähe gesucht wird!
- dass die Organisation als problematisch erlebt wird
und überprüft werden müsste.
Fremdbilder klären – F Glasl nach R.Blake / J.Mouton / H.Shepard
Ziel: Wenn deutlich Selbstbild und Fremdbild voneinander abweichen.
Konfrontation von Anton mit den Bildern, die sich andere (und/oder ich selbst)
von Anton gemacht haben, so dass Anton dafür Verantwortung übernehmen
kann und für Veränderungen aktiv wird.
1. Eindruck ansprechen, dass Selbstbild und Fremdbild abweichen.
Frage, ob bei Anton Interesse besteht, das Bild der Anderen zu erfahren.
Vertraulichkeit zusichern!
2. Frage an Anton: Wie sehen Sie selbst Ihre Stärken und Schwächen?
3. Frage an Anton: Wie glauben Sie, dass andere Sie sehen?
Stärken und Schwächen – nicht nur Schwächen!
Ergänzung: So werden Sie von den Anderen (von mir) gesehen!
4. Unterschiede Selbstbild zum Bild durch Anton benennen lassen.
5. Kernfrage an Anton: Können Sie sich erklären, wie Sie durch Ihr Verhalten
zu diesem Bild, das andere von Ihnen haben, beigetragen haben?
Wie wollen Sie sich künftig verhalten, damit dieses Bild
künftig nicht mehr entsteht?
Metaphern von Landschaften, nicht von den BewohnerInnen der Länder!
Dominant sind heiße
Austragungsformen,
eruptive Äußerungen
mit viel Feuer, Rauch,
Schwefel und Getöse
explosiv
Dominant kalte Austragungs-
formen für länger bestehende
Konflikte.
Aber: Geringe Anlässe führen
zu unverhältnismäßig starken
(kurzen) eruptiven Episoden
(„Geysire“),
Bemühen, sie schnellstens
wieder einzufrieren!
Dominant sind
chronifizierte Konflikte,
dicke Eisschichten.
Völlige Leugnung und
Verschiebung und
Verlagerung der
Konflikte,
Versuche des Auftauens
werden heftig abgewehrt
„Sizilien“
Prototypen heißer und kalter Konflikte
„Island“ „Grönland“
Mir liegt überhaupt nichts
auf der Seele… und außerdem
will ich nicht darüber sprechen!