Leichtverarbeitbare und selbstverdichtende Betone in der ... · Leichtverarbeitbare und...

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� Leichtverarbeitbare und selbstverdichtende Betone

in der Baupraxis

� Leichtverarbeitbare und selbstverdichtende Betone

in der Baupraxis

Beton-Seminare 2010

Wolfgang SchäferBetonMarketing Ost

www.beton.org

© 20102 BetonMarketing Ost

Leicht verarbeitbare Betone liegen im Rahmen der genormten Konsistenzen

fließfähig560 bis 620F5 *)

sehr fließfähig≥≥≥≥ 630F6 *)

sehr weich490 bis 550F4

weich420 bis 480F3

plastisch350 bis 410F2

steif≤ 340F 1

Konsistenz-beschreibung

AusbreitmaßØ in mm

Klasse

*) = leicht verarbeitbare Betone (LVB)

Die Konsistenzklassen nach DIN EN 206-1/DIN1045-2

BetonMarketing Ost© 20103

Hochwertig und dauerhaft, formgetreu abbildend

� Exzellente Ergebnisse bei Sichtbeton und ebenen Bodenplatten– hohe Gleichmäßigkeit auch in der Ansichtsfläche– sicher und mit wenig Kraftaufwand erreichbar– bei kleinerem Größtkorn z.B. 8 oder 16 mm sicheres

Betonieren auch bei Bewehrungsknoten und engen Bauteilen

– Bodenplatten hoher Ebenheit mit wenig maschinellem Einsatz und relativ geringem Zeitaufwand

� Begünstigung der Gleichmäßigkeit auch bei nichtsaugender Schalung durch reduzierte Lunkerbildung

Argumente für leicht verarbeitbare Betone

BetonMarketing Ost© 20104

Kleine Mannschaft, große Leistung

Argumente für leicht verarbeitbare Betone

Bild: Fred Seibold, DUROCEMBild: Dyckerhoff AG, Wiesbaden

BetonMarketing Ost© 20105

Leistungsdaten Decken in Stunden /m3 (h/ m3),

Volumenbereich 26 m 3 bis 53 m 3 , Fläche ca. 175 m 2

Argumente für leicht verarbeitbare Betone

Institut für Zeitwirtschaft und Betriebsberatung Bau, 2006, Neu-Isenbg.

LVB erspart ca. 2/3 der Einbauzeit gegenüber Rüttelbeton bei Decken-dicke 20 cm

BetonMarketing Ost© 20106

Kosten bei LVB (F5)Kosten bei Rüttelbeton

Decke 20 x 8 m Grundfläche; Deckendicke d = 20 cmMittellohn je Mannstunde m = 32,00 €/h

Betonmenge 20 x 8 x 0,20 = 32 m³

Kostenbeispiel 1

Leicht verarbeitbare Betonesenken Kosten

BetonMarketing Ost© 20107

3.168,00 €2.880,00 €

Summe (LVB)Summe (RB)

2. Arbeitskosten2. Arbeitskosten

1. Transportbeton32 m3 x 99 €/m3 =

1. Transportbeton32 m3 x 90 €/m3 =

Kosten bei LVB (F5)Kosten bei Rüttelbeton

Decke 20 x 8 m Grundfläche; Deckendicke d = 20 cmMittellohn je Mannstunde m = 32,00 €/h

Betonmenge 20 x 8 x 0,20 = 32 m³

Kostenbeispiel 1

Leicht verarbeitbare Betonesenken Kosten

BetonMarketing Ost© 20108

Leistungsdaten Decken in Stunden /m3 (h/ m3),

Volumenbereich 26 m 3 bis 53 m 3 , Fläche ca. 175 m 2

Argumente für leicht verarbeitbare Betone

Institut für Zeitwirtschaft und Betriebsberatung Bau, 2006, Neu-Isenbg.

BetonMarketing Ost© 20109

3.318,53 €3.351,04 €

150,53 €

3.168,00 €

471,04 €

2.880,00 €

Summe (LVB)Summe (RB)

2. Arbeitskosten f. Verteilen u. Verdichten des Betons32 x 0,147 x 32,00 =

2. Arbeitskosten f. Verteilen u. Verdichten des Betons32 x 0,46 x 32,00 =

1. Transportbeton32 m3 x 99 €/m3 =

1. Transportbeton32 m3 x 90 €/m3 =

Kosten bei LVB (F5)Kosten bei Rüttelbeton

Decke 20 x 8 m Grundfläche; Deckendicke d = 20 cmMittellohn je Mannstunde m = 32,0 €/h

Betonmenge 20 x 8 x 0,20 = 32 m³

Kostenbeispiel 1

Leicht verarbeitbare Betonesenken Kosten

BetonMarketing Ost© 201010

3.318,53 €3.351,04 €

150,53 €

3.168,00 €

471,04 €

2.880,00 €

Ersparnis LVB = 32,51 € entsprechend rd. 1 %

Summe (LVB)Summe (RB)

2. Arbeitskosten f. Verteilen u. Verdichten des Betons32 x 0,147 x 32,00 =

2. Arbeitskosten f. Verteilen u. Verdichten des Betons32 x 0,46 x 32,00 =

1. Transportbeton32 m3 x 99 €/m3 =

1. Transportbeton32 m3 x 90 €/m3 =

Kosten bei LVB (F5)Kosten bei Rüttelbeton

Decke 20 x 8 m Grundfläche; Deckendicke d = 20 cmMittellohn je Mannstunde m = 32,0 €/h

Betonmenge 20 x 8 x 0,20 = 32 m³

Kostenbeispiel 1

Leicht verarbeitbare Betonesenken Kosten

Höhere Kosten des Transportbetons werden durch Eins parungen bei den Arbeitskosten gut kompensiert ! + hier mit mehr als 3 h Bauzeitverkürzung

BetonMarketing Ost© 201011

Leicht verteilen u. verdichten, kaum nacharbeiten

� Leichtes Verteilen mit Rechen oder Betonschieber

� LVB rutscht gut zwischen enge Bewehrung nivelliert sich weitgehend selbstständig

� Erfordert wenig Entlüftungsarbeit– Stochern und Klopfen für Wände und Stützen – Rakeln mit der Schwabbelstange bei Platten und Decken

Leicht verarbeitbare Betone

BetonMarketing Ost© 201012

Argumente für leicht verarbeitbare Betone

Auch noch ein Blindtext

Noch ein Blindtext

Müheloses Verdichten und Nivellieren

mit der Schwabbelstange

BetonMarketing Ost© 201013

Leicht verteilen u. verdichten, kaum nacharbeiten

� Leichtes Verteilen mit Rechen oder Betonschieber

� LVB Rutscht gut zwischen enge Bewehrung nivelliert sich weitgehend selbstständig

� Erfordert wenig Entlüftungsarbeit– Stochern und Klopfen für Wände und Stützen – Rakeln mit der Schwabbelstange bei Platten und Decken

� Geschalte Oberflächenprofile, Kanten und Ankerkonenabdrücke– werden gut und voll abgebildet– erfordern kaum Nacharbeiten

Leicht verarbeitbare Betone

BetonMarketing Ost© 201014

Schnelle Wände, hohe Produktivität, gesunde Leute

� Betonwände bauphysikalisch von Vorteil, bei Bedarf wasserundurchlässig

� Elementwände mit LVB wirtschaftlich und schnell herstellbar, da der Kernbeton nur zu stochern

� Wirtschaftlicher Einsatz gut ausgebildeter Arbeitskräfte durch erhöhte Produktivität

� Reduzierte persönliche Belastung durch weniger Kraft-aufwand und Wegfall der Vibration durch Rüttler

Leicht verarbeitbare Betone

© 201015 BetonMarketing Ost

Das ist die nächste Stufe des Komforts:

selbst-verdichtenderBeton (SVB)

=

self compactingconcrete (SCC)

Entlüften ohne Verdichten honigartiges

Fließen bis (fast) zum Niveauausgleich

© 201016 BetonMarketing Ost

Anforderungen an den SVB

� hohe Fließfähigkeit

� Stabilität, kein Entmischen

� kein Blockieren

� porenarme Oberfläche mit geringen Farbunterschieden

� ausreichende Verarbeitbarkeitszeit

� vergleichbare Festbetoneigenschaften wie Rüttelbetone

� Verwendung als Transportbeton und im Fertigteilwerk

© 201017 BetonMarketing Ost

Stoffliche Besonderheiten von SVB

� Stabile Mehlkorn-Suspension

� Erhöhter Mehlkorngehalt

� Hochleistungsverflüssiger

� in der die Gesteinskörnungen schweben(i.d.R. Größtkorn 16 mm)

� Zement, Gesteinsmehl, Flugasche, Hüttensand

� auf Polycarboxylat-Basis mit verzögernderund stabilisierender Wirkung

© 201018 BetonMarketing Ost

RüttelbetonHohe Packungsdichtedes Grobkorns

Selbstverdichtender BetonGeringe Packungsdichtedes Grobkorns

Mehlkorn-Wasser-Suspension (Leim)

Grobkorn

Sand

Packungsdichte von Rüttelbeton und SVB

© 201019 BetonMarketing Ost

Rüttelbeton

Typische Beton-zusammen-setzung von: Gesteins-

körnung8/16

Gesteins-körnung

2/8

© 201020 BetonMarketing Ost

Typische Beton-zusammen-setzung von:

Rüttelbeton SVB

Gesteins-körnung

8/16

Gesteins-körnung

2/8

© 201021 BetonMarketing Ost

Mischungszusammensetzung [kg/m³]

CEM II / A - S 42,5R 320 Flugasche 220 Gesteinskörnung Kies A/B 16 FM 1,0 M.-% v.Z.(Polycarboxylat)

Rechenwerte w/z - Wert 0,56 w/(z + 0,4·f) - Wert 0,51

Messwerte Setzfließmaß (Ziehmaß) [mm] SF0 / SF30 / SF60

800 / 780 / 750

Frischbetonrohdichte [kg/dm³] 2,30 Luftporengehalt [Vol.-%] 1,5 Druckfestigkeit [N/mm²] d 2/7

Prüfalter d [Tage] d 28/56 38 / 50 73 / 79

E - Modul [N/mm²] d 28 35.500 Wassereindringtiefe eW [mm] 12 Chloriddiffusion [m²/s] d 28 1,2 ·10-12 Carbonat.tiefe [mm] (2% CO2) d 56 0,5 CF (56 FTW) [g/m²] d 28 219

SVB-Kennwerte am Beispiel

© 201022 BetonMarketing Ost

Vorteile selbstverdichtenden Betons

Verarbeitungseigenschaften

� Vollständige Verdichtung ohne Rüttler

� Wenige Ortswechsel beim Einbringen

� Einfachere Betonierbarkeit filigraner, bzw. hochbewehrter Elemente

Umwelt und Arbeitsschutz

� Lärmminderung für Umgebung

� Geringere Belastung des Personals

Bauteilqualität

� Vermeidung von Fehlstellen

� bessere Sichtbetoneigenschaften

© 201023 BetonMarketing Ost

Nachteile selbstverdichtenden Betons

� Betonkosten 10 % bis 20 % höher

� etwas erhöhtes Schwinden (aber noch innerhalb der normgemäßen Schwankungsbreite von Normal-betonen)

� sensibles System (Temperatur, Nachbehandlung, Entmischung)

� Glatte, ebene Oberflächen (Böden) schwer herstellbar, da meist die Kornspitzen herausgucken

� ständige betontechnologische Begleitung notwendig

© 201024 BetonMarketing Ost

Regelwerk / Literatur

� DAfStb - Richtlinie Selbstverdichtender Beton (SVB - Rili). Ausgabe 2003-11

� Sachstandsbericht Selbstverdichtender Beton (SVB).DAfStb, 2001

� Zement - Merkblatt Selbstverdichtender Beton. Ausgabe 2006-03

� DBV - Merkblatt Selbstverdichtender Beton. Ausgabe 2004-12

� Brameshuber, W.: Selbstverdichtender Beton.Verlag Bau + Technik, 2004

© 201025 BetonMarketing Ost

Frischbetonprüfung

L-Kasten-Prüfung(Niveauaus-gleich mit Stab-hinderniss)

Fließvermögen PL (als Quotient der Höhen)

Sedimenta-tionsstabilitätim Sieb-versuch

EntmischungSR in Masse-% als Durchgang am Sieb 5 mm

Blockierring-Versuch(Durchfließen des „J-Rings“)

SFJ und t500J , BlockierstufePJin mm (als Höhendifferenz innen – außen)

Setzfließ-versuch(Ziehmaß, ohne Schocken)

SF ≈ 70 cmt500 ≈ 2 ...5 sbis ∅ 500 mm

Auslauf-trichter-versuch

Fließdauer tv ≈ 5...20 s

� grobe Gesteinskörnung (> 4 mm) nur ca. 50 Vol.-%der gesamten Gesteinskörnung

� Konsistenzprüfungen DIN EN 12350

- Teil 8 - Teil 12- Teil 11- Teil 10- Teil 9

© 201026 BetonMarketing Ost

Ausbreitgeschwindigkeit t500 bis zumØ 500 mm und Setzfließmaß SF SF = (dm + dr)/2 → 700 ... 750 mm

Frischbetonprüfungen beim SVB (1)

� SetzfließversuchE DIN EN 12350-8:2009-12

SVB

dm dr

Setzmaß-Form

© 201027 BetonMarketing Ost

Frischbetonprüfungen beim SVB (1+2)

Auslauftrichter-Fließdauer tvzwischen 5 bis 20 Sekunden an-streben; optimal → 10 ...13 s

� AuslauftrichterversuchE DIN EN 12350-9:2008-01

� SetzfließversuchE DIN EN 12350-8:2009-12

SVB

dm dr

Setzmaß-Form

Ausbreitgeschwindigkeit t500 bis zumØ 500 mm und Setzfließmaß SF SF = (dm + dr)/2 → 700 ... 750 mm

© 201028 BetonMarketing Ost

Auslauftrichter-Fließdauer tvzwischen 5 bis 20 Sekunden an-streben; optimal → 10 ...13 s

Frischbetonprüfungen beim SVB (2)

� Auslauftrichterversuch nach E DIN EN 12350-9:2008-0 1

© 201030 BetonMarketing Ost

Frischbetonprüfungen beim SVB (3)

� L-Kasten-Prüfung nach E DIN EN 12350-10: 2009-12

Abschätzung von Fließ-vermögen PLund Blockier-neigung des Betons

FließvermögenPL = H2 / H1

© 201031 BetonMarketing Ost

SR Entmischung in Masse-% als Durchgang am Sieb 5 mm

SR = [%]

mps Masse Siebauffangbehälter inkl.

Siebdurchgangsmenge in g

mp Masse Siebauffangbehälter in g

mc Masse aufgegebenen Betons in g

mc

(mps – mp) ⋅ 100

Frischbetonprüfungen beim SVB (4)

� Sedimentationsstabilität im SiebversuchE DIN EN 12350-11:2009-12

Bild:

© 201032 BetonMarketing Ost

Frischbetonprüfungen beim SVB (5)

� Blockierring-VersuchE DIN EN 12350-12:2009-12(Durchfließen des „J-Rings“)

18±0,5

� Setzfließmaß mit J-Ring SFJ und � Ausbreitgeschwindigkeit t500J und� Blockierstufe PJ in mm (als mittlere

Höhendifferenz innen – außen)Δhx1 + Δhx2 + Δhy1 + Δhy2

4PJ = - Δh0 [mm]

PJ

© 201033 BetonMarketing Ost

Anwendung von SVB

� Bauteile mit eng liegender Bewehrung

� Bauteile mit schlechten Verdichtungsverhältnissen

� Filigrane Bauwerke

� Sichtbeton mit gleichmäßiger Oberflächenqualität

� Beton mit strukturierter Oberfläche

� Betonagen in lärmempfindlichem Umfeld

� Verwendung im Fertigteilwerk und als Transportbeton

© 201034 BetonMarketing Ost

Baustelle

� geringe Anfangsfestigkeit

� lang anhaltende Fließwirkung

( > 1 Stunde)

Fertigteilwerk

� hohe Anfangsfestigkeit

� frühe Ausschalzeitpunkte

� Fließwirkung nur bis zum Einbauende erforderlich ( wenige Minuten)

Anforderungen an die Konsistenzhaltung

fc,1d ≈ 25 N/mm²

fc,1d > 5 N/mm²

© 201035 BetonMarketing Ost

Anwendung in Japan - Flüssiggastank

© 201036 BetonMarketing Ost

Selbstverdichtender Beton

Fertigteilherstellung

Mischen

© 201037 BetonMarketing Ost

Komplizierte Formen

porenarme Oberflächen

höhereProduktionsgeschwindigkeit

© 201038 BetonMarketing Ost

© 201039 BetonMarketing Ost

Selbstverdichtender Beton Fertigteiltreppe

© 201040 BetonMarketing Ost

Lärmschutzwand

© 201041 BetonMarketing Ost

Garagenherstellung

© 201042 BetonMarketing Ost

Detail Fertiggarage

© 201043 BetonMarketing Ost

Verlauf des Frischbetondrucks auf lotrechte Schalungen über die Schalungshöhe DIN 18218:2010-01

© 201044 BetonMarketing Ost

Verlauf des Frischbetondrucks auf lotrechte Schalungen über die Schalungshöhe DIN 18218:2010-01

Neufassung DIN 18218

Berücksichtigung des konsistenz- und temperaturabhängigen

Erstarrungsverhaltens der jeweiligen Betonzusammensetzung

Siehe Graubner, C.-A. et al.: Sachstandsbericht

Frischbetondruck fließfähiger Betone: Deutscher Ausschuss für

Stahlbeton, Heft 567, Beuth Verlag, 2006

Neufassung DIN 18218

Berücksichtigung des konsistenz- und temperaturabhängigen

Erstarrungsverhaltens der jeweiligen Betonzusammensetzung

Siehe Graubner, C.-A. et al.: Sachstandsbericht

Frischbetondruck fließfähiger Betone: Deutscher Ausschuss für

Stahlbeton, Heft 567, Beuth Verlag, 2006

© 201045 BetonMarketing Ost

0 1 2 3 4 5 6 7Steiggeschwindigkeit v [m/h]

hydr

osta

tisch

e D

ruck

höhe

hs

[m]

5

4

3

1

2

0

Frischbetondruck σσσσhk,max in Abhängigkeit von der Steiggeschwindigkeit v und der Konsistenzklasse bei einem Erstarrungsende t E von 5 Stunden

Fris

chbe

tond

ruck

σhk

,max

[kN

/m2 ]

nach DIN 18218:2010-01

© 201047 BetonMarketing Ost

� bei anderen Rohdichten als 25 kN/m³ → Umrechnung von σhk,max mit (γc / 25)

� bei anderer Frischbetontemperatur Tc,Einbau als Referenztemperatur Tc,Ref :< Tc,Ref → σhk,max um 3% erhöhen bei F1 bis F4 für je 1 K Differenz zu Tc,Ref;< Tc,Ref → σhk,max um 5% erhöhen bei F5, F6, SVB für je 1 K Differenz zu Tc,Ref> Tc,Ref → σhk,max um 3% vermindern für je 1 K Temperaturdifferenz zu Tc,Ref,

Verminderung von σhk,max jedoch maximal um 30%.

� max. zul. Differenz (Tc,Ref - Tc,Einbau ) ist 10 K bei F1 bis F4, bzw. 5K bei LVB

� Bei LH-Zement-Verwendung im LVB (F5, F6.SVB) muss Tc,Einbau ≥ Tc,Ref sein.

� Erhöhung von σhk,max mit dem Faktor K1 bei späterem Erstarrungsende tE

Einflüsse auf die Größe des Frischbetondrucks σσσσhk,max

1,00

1,00

1,00

1,00

1,00

K1 für tE = 5 h

3,101,70F4 sehr weich

2,151,40F3 weich

4,002,00F5, F6, SVB

1,801,25F2 plastisch

1,451,15F1 steif

K1 für tE = 20 hK1 für tE = 10 hKonsistenzklasse

Gilt

bis

10

m

Bet

onie

rhöh

e

© 201048 BetonMarketing Ost

Hinweise zu Erwartungswerten des Erstarrungsendes tE

� Auswirkung von Frischbetontemperatur und Festigkeitsentwicklung

� Abschätzung von tE nur unzureichend möglich –- bei Festigkeitsentwicklung „sehr langsam“, - bei niedrigeren Betontemperaturen oder - bei Verwendung verzögernd wirkender Zusatzmittel

� Nennenswerte Erstarrungsverzögerung kann durch die Fließmittel insbesondere bei LVB bewirkt werden, d.h. bei F5, F6 und SVB

Einflüsse auf die Größe des Frischbetondrucks σσσσhk,max

Erwartungswerte ca. Erstarrungsende tEBeton mind. C20/25

bei Festigkeitsentwicklung

7 h

5 h

≤ 5 h

schnell

später≥ 7 hüber 10 °°°°C

≥ 7 h7 hüber 15 °°°°C

7 h5 hüber 20 °°°°C

langsammittel

Frischbeton-

temperatur Tc,Einbau

© 201050 BetonMarketing Ost

� Frischbetonprobe von ca. 8 Litern wird in Plastiksack getan, der in einem Eimer liegt und bei Konsistenzklassen F1 bis F6 verdichtet (Innenrüttler)

� Knetbeutel in Abständen (ca. ½ h) abtasten u. wenn die Konsistenz „plastisch“bis „weich“ ist aus dem Eimer nehmen und erstmalig Temperatur messen.

� In 30 Minuten-Abständen die seitliche Eindrückbarkeit mit dem Daumen (ca. 50 N bzw. 5 kg) prüfen, bis die Konsistenz „erstarrt“ erreicht ist.

� Die Zeitdifferenz zwischen der Wasserzugabe der Mischung bis zum Zeitpunkt „erstarrt“ wird gemessen und mit tE,Knet bezeichnet. Das zur Berechnung des Frischbetondrucks erforderliche Erstarrungsende t E = 1,25 ∙∙∙∙ tE,Knet

� Die höchste der gemessenen Frischbetontemperaturen wird als Referenz-temperatur tc,Ref bezeichnet. Diese muss für die Konsistenzklassen F1 bis F4 15°C ± 1K betragen, wenn die Faktoren K1 über tE ausgesucht werden.

� DIN 18218:2010-01 gibt weiter gehende Hinweise zur Berücksichtigung von Einflüssen auf den Frischbetondruck, wie tatsächliche Außentemperaturen, Rüttlereinsatz und Bewehrungsgehalte.

Bestimmung der Erstarrungszeiten mit dem Knetbeutelverfahren (verkürzte Beschreibung)

© 201052 BetonMarketing Ost

Erstarrungszeiten mit dem Knetbeutelverfahren –Beschreibung des Erstarrungszustandes von Betonen

nach DIN 18218:2010-01 1,25 ∙∙∙∙ tE,Knet = Erstarrungsende t E [h]

tE,Knetweniger als 1,0 mm eindrückbarerstarrt

Norm-Entwurf, gestrichen!weniger als 0,5 mm eindrückbarerstarrt

eindrückbar, maximal 10 mmhalbfest

eindrückbar, maximal 30 mmsteif

„steif bis plastisch“, dann Entnahme des gefüllten Beutels aus dem Eimer

knetbarplastisch

zerläuft nicht, zerquillt beim Drückenweich

zerläuft im Beutelflüssig

Zeit-BezeichnungBeschreibungKonsistenz

© 201053 BetonMarketing Ost

0 1 2 3 4 5 6 7Steiggeschwindigkeit v [m/h]

hydr

osta

tisch

e D

ruck

höhe

hs

[m]

5

4

3

1

2

0

Frischbetondruck σσσσhk,max in Abhängigkeit von der Steiggeschwindigkeit v und der Konsistenzklasse bei einem Erstarrungsende t E von 5 Stunden

Fris

chbe

tond

ruck

σhk

,max

[kN

/m2 ]

5 h

hydrost.

bis tE

nach DIN 18218:2010-01

Bei Konsistenzklassen F1 bis F4 nur bis zu

einer Betonierabschnittshöhe von 10 m gültig

© 201054 BetonMarketing Ost

0 1 2 3 4 5 6 7Steiggeschwindigkeit v [m/h]

hydr

osta

tisch

e D

ruck

höhe

hs

[m]

5

4

3

1

2

0

Frischbetondruck σσσσhk,max in Abhängigkeit von der Steiggeschwindigkeit v und der Konsistenzklasse bei einem Erstarrungsende t E von 5 Stunden

Fris

chbe

tond

ruck

σhk

,max

[kN

/m2 ]

5 h

hydrost.

bis tE

nach DIN 18218:2010-01

Bei Konsistenzklassen F1 bis F4 nur bis zu

einer Betonierabschnittshöhe von 10 m gültig

© 201055 BetonMarketing Ost

hydr

osta

tisch

e D

ruck

höhe

hs

[m]

5

4

3

1

2

00 1 2 3 4 5 6 7

Steiggeschwindigkeit v [m/h]

Fris

chbe

tond

ruck

σhk

,max

[kN

/m2 ]

Frischbetondruck σσσσhk,max in Abhängigkeit von der Steiggeschwindigkeit v und der Konsistenzklasse bei einem Erstarrungsende t E von 7 Stunden nach DIN 18218:2010-01

7 h

Bei Konsistenzklassen F1 bis F4 nur bis zu

einer Betonierabschnittshöhe von 10 m gültig

hydrost.

bis tE

© 201056 BetonMarketing Ost

Frischbetondruck σσσσhk,max in Abhängigkeit von der Steiggeschwindigkeit v und der Konsistenzklasse bei einem Erstarrungsende t E von 10 Stunden

Bei Konsistenzklassen F1 bis F4 nur bis zu einer

Betonierabschnittshöhe von 10 m gültig

0 1 2 3 3,5Steiggeschwindigkeit v [m/h]

hydr

osta

tisch

e D

ruck

höhe

hs

[m]

5

4

3

1

2

0

Fris

chbe

tond

ruck

σhk

,max

[kN

/m2 ]

hydrost.

bis tE

F6

tE = 10 h

γc = 25,0 kN/m3

F5 F4

F2

F1

F3

SVBnach DIN 18218:2010-01

© 201057 BetonMarketing Ost

Frischbetondruck σσσσhk,max in Abhängigkeit von der Steiggeschwindigkeit v und der Konsistenzklasse bei einem Erstarrungsende t E von 15 Stunden

Fris

chbe

tond

ruck

σhk

,max

[kN

/m2 ]

hydr

osta

tisch

e D

ruck

höhe

hs

[m]

5

4

3

1

2

0

F6

hydrost.

bis tE

F5

F4

F3

F2

F1

SVB

Bei Konsistenzklassen F1 bis F4 nur bis zu einer

Betonierabschnittshöhe von 10 m gültig

nach DIN 18218:2010-01

0 1 2 3 3,5Steiggeschwindigkeit v [m/h]

tE = 15 h

γc = 25,0 kN/m3

© 201058 BetonMarketing Ost

Fris

chbe

tond

ruck

σhk

,max

[kN

/m2 ]

hydr

osta

tisch

e D

ruck

höhe

hs

[m]

5

4

3

1

2

00 1 2 3 3,5

Steiggeschwindigkeit v [m/h]

tE = 20 h

γc = 25,0 kN/m3

F6

hydrost.

bis tE

F5

F4

F3

F2

F1

Frischbetondruck σσσσhk,max in Abhängigkeit von der Steiggeschwindigkeit v und der Konsistenzklasse bei einem Erstarrungsende t E von 20 Stunden

F3

SVBnach DIN 18218:2010-01

Bei Konsistenzklassen F1 bis F4 nur bis zu einer

Betonierabschnittshöhe von 10 m gültig

© 201059 BetonMarketing Ost

Fris

chbe

tond

ruck

σhk

,max

[kN

/m2 ]

hydr

osta

tisch

e D

ruck

höhe

hs

[m]

5

4

3

1

2

00 1 2 3 3,5

Steiggeschwindigkeit v [m/h]

SVB

γc = 25,0 kN/m3

5 h

7 h

10 h

15 h

tE = 20 h

Frischbetondruck σσσσhk,max in Abhängigkeit von der Steiggeschwindigkeit v für selbstverdichtend. Betonfür Erstarrungsenden tE von 5 bis 20 Stunden nach DIN 18218:2010-01

Das selbe Diagramm Das selbe Diagramm Das selbe Diagramm Das selbe Diagramm ist auf der nist auf der nist auf der nist auf der näääächsten chsten chsten chsten

Folie besser Folie besser Folie besser Folie besser dargestelltdargestelltdargestelltdargestellt

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Frischbetondruckσσσσhk,max in Abhängig-keit von der Steig-

geschwindigkeit v

für selbstverdich-

tenden Beton für

Erstarrungsenden

tE von 5 bis 20 Std.

nach DIN 18218:2010-01

Fris

chbe

tond

ruck

σ h

k,m

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N/m

2 ]

hydr

osta

tisch

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hs

[m]

5

4

3

1

2

0

SVB

γc = 25,0 kN/m3

5 h

7 h

10 h

15 h

tE = 20 h

0 1 2 3 3,5 Steiggeschwindigkeit v [m/h]

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Voraussetzungen und spezifische Empfehlungen

� Kontinuierliche Steuerung von Liefer- und Verbrauchsrhythmuseinschließlich des Frischbetondrucks.

� Verträglichkeitsprüfung des Systems Frischbeton-Trennmittel-Schalungshaut bei Hochleistungsbeton wegen veränderter chemischer Struktur gegenüber üblichen Rüttelbetonen

� Besonders sorgfältiges Handhaben der Schalung , da die Schalhaut-oberfläche sehr viel detaillierter abgebildet wird, als bei Rüttelbeton

� Auftriebssicherung gesamter Schalung (ggf. Verankerung nach unten oder Ballastierung); besonders wichtig für geneigteSchalungen (Konter- und Deckelschalungen) sowie Aussparungen

� Bemessung der Befestigungen von Aussparungskästen , Einbau-teilen oder Deckelschalungen gegen Auftrieb und Verformung

Fließfähige Betone –Auswahlkriterien für geeignete Schalung

__________Vgl.: Baubetriebliche Fragestellungen: Christoph Motzko, C.; Boska, B.: als Teilprojekt E im Forschungsbericht Schalungsbelastung durch Hochleistungsbetone mit fl ießfähiger Konsistenz : Forschungsinitiative Zukunft Bau F 2720: Fraunhofer IRB Verlag, 2009

BetonMarketing Ost© 201062

4,10

m

60 cm

SVB-Frischbetondruck und Auftrieb

Auftriebssicherung für Rüttelbeton

� Faustregel für Konsistenzen F4 u. steifer

cheprojiz.Flä2

ruckSchalungsd Auftrieb ×=

A

projizierte Fläche

nach Grabner, G.; Reisinger, P. (beide DOKA): „Anspruchsvoller SCC – schalungstechnische Antworten“beim Expertenforum Beton 2007, Wien, www.zement.at

BetonMarketing Ost© 201063

4,10

m

60 cm

SVB-Frischbetondruck und Auftrieb

Auftriebssicherung für Rüttelbeton

� Faustregel für Konsistenzen F4 u. steifer

� Beispiel Konsistenz F4; σhk = 50 kN/m2

= 15 kN / lfd.m Schalung

cheprojiz.Flä2

ruckSchalungsd Auftrieb ×=

0,60m2

kN/m² 50 Auftrieb ×= A

projizierte Fläche

nach Grabner, G.; Reisinger, P. (beide DOKA): „Anspruchsvoller SCC – schalungstechnische Antworten“beim Expertenforum Beton 2007, Wien, www.zement.at

© 201064 BetonMarketing Ost

Schalung überlastet durch SVB

Schalung darf nicht aufschwim-men!

BetonMarketing Ost© 201065

4,10

m

60 cm

SVB-Frischbetondruck und Auftrieb

Auftriebssicherung für SVB auf

vollen Flüssigkeitsdruck auslegen

� Faustregel für Konsistenzen F4 u. steifer

� Beispiel Konsistenz F4; σhk = 50 kN/m2

= 15 kN / lfd.m Schalung

cheprojiz.Flä2

ruckSchalungsd Auftrieb ×=

0,60m2

kN/m² 50 Auftrieb ×=

Nicht gültig für SVB

A

projizierte Fläche

BetonMarketing Ost© 201066

4,10

m

60 cm

SVB-Frischbetondruck und Auftrieb

Auftriebssicherung für SVB auf

vollen Flüssigkeitsdruck auslegen

� Faustregel für Konsistenzen F4 u. steifer

� Beispiel Konsistenz F4; σhk = 50 kN/m2

= 15 kN / lfd.m Schalung

� Aber bei SVB; γc = 25 kN/m3

Auftrieb = 4,10 × 25 kN/m3 × 0,60 m= 59 kN / lfd.m Schalung

cheprojiz.Flä2

ruckSchalungsd Auftrieb ×=

0,60m2

kN/m² 50 Auftrieb ×=

Nicht gültig für SVB

A

projizierte Fläche

BetonMarketing Ost© 201067

4,10

m

60 cm

SVB-Frischbetondruck und Auftrieb

Auftriebssicherung für SVB auf

vollen Flüssigkeitsdruck auslegen

� Faustregel für Konsistenzen F4 u. steifer

� Beispiel Konsistenz F4; σhk = 50 kN/m2

= 15 kN / lfd.m Schalung

� Aber bei SVB; γc = 25 kN/m3

Auftrieb = 4,10 × 25 kN/m3 × 0,60 m= 59 kN / lfd.m Schalung

also 4 mal größer !

cheprojiz.Flä2

ruckSchalungsd Auftrieb ×=

0,60m2

kN/m² 50 Auftrieb ×=

Nicht gültig für SVB

A

projizierte Fläche

Anker

BetonMarketing Ost© 201068

Auftrieb an Schalungsaufstandsfläche je nach Abdichtung der Bodenfuge

innen gedichtet

außen gedichtet

Auftrieb unter breiten Schalungsrahmen möglich

© 201069 BetonMarketing Ost

Befüllen der Schalung

Befüllen von oben SVB Einpumpen von unten(hydrostatischer Druck durch den Frischbeton)

Grafik: Grabner, G.; Reisinger, P. (beide DOKA): „Anspruchsvoller SCC – schalungstechnische Antworten“beim Expertenforum Beton 2007, Wien, www.zement.at

© 201070 BetonMarketing Ost

Pumpen von SVB in die Schalung

BetonMarketing Ost© 201071

Konfliktvermeidung und Qualitätssicherung (Empfehlungen)

� Kleinere Betonierkolonne einsetzen: Potenziale der Reduktion der Mannschaftsstärke beim Betonieren mit SVB ausnutzen

� Schalung gut konstruieren , d.h. Auslegung auf den tatsächlich zu erwartenden Frischbetondruck auf der Baustelle + Auftriebssicherung

� Betoniergeschwindigkeit streng und regelmäßig überwachen : Aufgabe der Baustellenführungskräfte und verantwortlichen Vorarbeiter

� Liefer- und Verbrauchsrhythmus gut koordinieren : Abruffristen des Frischbetons sowie gesamte Lieferstruktur optimal mit dem Betonlieferanten abstimmen

� Einbindung von Facharbeitern, die Erfahrung im Umgang mit SVBhaben und Kontinuität in der Besetzung der Betonierkolonne

Fließfähige Betone –Prozessgestaltung Betonierarbeiten

__________Vgl.: Baubetriebliche Fragestellungen: Christoph Motzko, C.; Boska, B.: als Teilprojekt E im Forschungsbericht Schalungsbelastung durch Hochleistungsbetone mit fl ießfähiger Konsistenz : Forschungsinitiative Zukunft Bau F 2720: Fraunhofer IRB Verlag, 2009

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Wohnanlage Wien, Vorgartenstraße

© 201073 BetonMarketing Ost

• Bauwerkhöhe 172 m (+30 m)50 Büroetagen9300 m² Schalung2600 t Bewehrung15000 m³ Beton

• Stahlsäulen ø 35 bis 40 cmh = 6 m, Zwischenraum12 cm mit Stahlrohrmantel+-kern

SVB (SCC)-Beton B 60

• Einbau mit Krankübelals PumpbetonPumpe 130 bar (220 kW) ZX-Stahlrohrleitung

Millenium-Tower, Wien

© 201074 BetonMarketing Ost

• Stahlsäule mit Stahlkern

• ca. 10 cm breiter Ringspalt

• Ausbreitmaß 75 cm

• FM-Zugabe zu 1/3 auf der Baustelle

• Einbau mit Krankübel

Füllung einer Stahlsäule