Lernumgebung an der Unterstufe - schul-in€¦ · 4 Kinder . starten mit dem Auftrag im...

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Tagung Lerncoaching Workshop 3

2010

Lernumgebung an der Unterstufe

Romy Hänni-Gerber/Theres Burkhalter Primarschule Heimberg /BE

Überblick und Ablauf

1. Vorstellen Personen / Rahmenbedingungen

2. Unsere Lernumgebung

3. Arbeit in der Lernumgebung

4. Allgemeines Material / Lernjobs Deutsch und Math sichten

5. Gewinn und Herausforderungen

6. Fragen/Abschluss

Wer sind wir? Romy Hänni

Grundausbildungen

• Arbeitslehrerinnenseminar Thun 1985-88

• Seminar Biel PrimarlehrerinLAB 1992-1995

Weiterbildungen

• NLP Master (IANLP) 2006Analyse & Coaching

• CAS Lerncoaching Fachhochschule NW2006-08

• CAS Basis- und Eingangsstufe PH Bernin Ausbildung 2009-10

Wer sind wir? Theres Burkhalter

Grundausbildungen

• KindergärtnerinnenseminarSpiez 1973-76

• Zusatzausbildung:Lehrbefähigung UnterstufeBern 2002-03

Familienfrau

• Mutter von 3 Kindern

Weiterbildungen

• CAS Basis- und Eingangsstufe PH Bernin Ausbildung 2009-10

Unsere Rahmenbedingungen

Schulstruktur

• Lehrplan Kanton Bern

• Schule: Primarschule Heimberg 2 Schulhäuser, 3 Kindergärten

• Schulhaus: Obere Au /6 Klassen

• Kollegium: 50-56 Lehrpersonen

• Klasse: Neu ab August 2010 Mehrjahrgangsklasse 1. (8 Kinder) 2. (10 Kinder)

• Schulzimmer: 7m x 9 m = 63 m2

• Blockzeiten

• Tagesschule seit 2009

Unsere Umgebung

Unsere Kunden

1. und 2. Klasse Primarschule SpannungsfelderUnterschiedliche

• Lernausgangslagen• Voraussetzungen• Emotionale Reife• Soziale Reife• Konzentrationsvermögen• Motivation• Vorkenntnisse• Alter• …

Aufbau der Lernumgebung

Unsere Lernumgebung besteht aus 200-300 Lernjobs

• Jeder Lernjob gibt es nur in einer Ausgabe

• Der ideale Lernjob hat verschiedene Schwierigkeitsstufen

• Konkretes Handeln mit Material und abstraktes Denken sind im Gleichgewicht

Differenzierung und FörderungSchlüsselqualifikationen

• Sachkompetenz

• Selbstkompetenz

• Sozialkompetenz

Fachwissen

• Deutsch

• Math

• Natur-Mensch-Mitwelt

Faktoren der Differenzierung

• Arbeitstempo

• Lernstand

• Motorische Geschicklichkeit

• Konzentrationsfähigkeit

• Organisation: Material

• Zeitplanung

• Arbeitsweise

• Medienkompetenz

• Selbstständigkeit

• Sorgfalt

• Zuverlässigkeit

• Lerntypen

Entwicklung der Lernumgebung

• Start: 2007/082. Klasse mit 18 Kindern

• 2008/091. Klasse mit 18 Kindern

• 2009/102. Klasse mit 17 Kindern

• 2010/111. + 2. Klasse mit 18 Kindern

Die Kennzeichnung der LernjobsPermanente Lernumgebung• Lernjobs Math:

RechnenBlitzrechnenDenkschuleZahlen und Masse

• Lernjobs Deutsch:Hören und SprechenSchreibenLesenBuchstaben

• Lernjobs NMM: Im AufbauNaturMensch Mitwelt

Logos der Teilgebiete

Aktuelle Lernumgebung 2010/11

• Mehrjahrgangsklasse:

10 Kinder in 2. Klasse8 Kinder in 1. Klasse

• Leistungsniveaus:

1. Klasse: blau 1./2. Klasse: grün2. Klasse: gelb

Wochenbüchlein 1Funktion:1. Aufgabenbüchlein

Transparent für Eltern

2. Dokumentation:Bearbeitete Lernjobswerden eingetragen

3. SchreibübungDatum eintragen, Hausaufgaben notieren.

4. Selbstbeurteilung:K: KonzentrationS: Selbstständigkeit

Beispiel eines AuftragsLesen 1: Blitzlesen

Ziel: Einfache und kurze Wörter sicher lesen können.

Kontrolle: Einfache Sätze mit einfachen Wörtern spontan lesen.

Steigerung: Grundwortschatz 2

Schwierigere Wörter, grössere Anzahl

Die Organisation Das Warten

1. Nummer holen.

2. In Warteheftselbstständig arbeiten.Wochenbüchlein liegt auf dem Pult bereit.

3. Lehrperson holt Kind ab.Nummer versorgen/ Wochenbüchlein mitnehmen.

Die Organisation: Das Coaching1. Coaching:

Gespräch über abgeschlossene Arbeit, Fragen klären,…Was ist gut gelungen?Wo war es schwierig?Was sind die weiteren Schritte?

2. AushandelnNeuer Auftrag wählen: Was interessiert das Kind?Was empfiehlt Lehrperson?

3. Neuer LernjobBesprechen, Anleitung zeigen, Experten anfragen, Lernpartner suchen,…

Die Organisation: Selbstständige Arbeiten1. Arbeitsplatz wählen

Am Pult, auf dem Boden, im Zimmer, im Gang, …

2. Material bereitstellenTeppich am Boden, Schreibzeug, Unterlage, Arbeitsmaterial

3. Auftrag lösenLängere Zeit selbstständig am Auftrag arbeiten.

4. Herausforderungen meisternKonzentration, Fragen, Ablenkung, Motivation

5. Arbeit abschliessenArbeit auf Sorgfalt und Vollständigkeit überprüfen, Kontrollieren, Material korrekt versorgen, …

Organisation des Unterrichts

Geführter Klassenunterricht

2/3

• Einführungen zu einzelnen Themen in verschiedenen Fächern.

• Themen gemeinsam besprechen.

• Geschichten hören, Lieder singen, Turnunterricht,…

Lernumgebung Stationsarbeit

1/3

• Lernumgebung:Täglich 45-60 Minuten inkl. Schlussrunde mit Auswertung und Planung.

• Deutsch (Lollipop)1-2 Lektionen Freiarbeit/Stationsarbeit

Ablauf der Lernumgebung

Schreibheft Auftrag LU

Warteheft Beratung

Start:

10 Kinder arbeiten an ihrem

Auftrag in der Lernumgebung weiter.

4 Kinder starten mit dem Auftrag im

Schreibheft.

2 Kinder holen sich eine

Wartenummer und arbeiten in ihrem Warteheft.

2 Kinder werden von der

Lehrperson beraten:

- Lernjob wählen- Lernjob auswerten

- Fragen zum Lernjob

Nach 20 Minuten

12 Kinder arbeiten an ihrem

Auftrag in der Lernumgebung weiter.

1Kind fährt mit dem Auftrag im

Schreibheft weiter.

4 Kinder holen sich eine

Wartenummer und arbeiten in ihrem Warteheft.

1 Kind wird von der Lehrperson

beraten: - Lernjob wählen- Lernjob auswerten

- Fragen zum Lernjob Schreibheft Auftrag LU

Warteheft Beratung

Nach 30 Minuten

10 Kinder arbeiten an ihrem

Auftrag in der Lernumgebung weiter.

5 Kinder holen sich eine

Wartenummer und arbeiten in ihrem Warteheft.

3 Kinder werden von der

Lehrperson beraten:

- Lernjob wählen- Lernjob auswerten

- Fragen zum Lernjob

Schreibheft Auftrag LU

Warteheft Beratung

Schlusskreis nach LernumgebungAbschluss und Planung

1. Stand der Arbeit:Infos an Klasse, Lernerkenntnisse, Empfehlungen, Fragen,…

2. Planung :Auftrag weiterführen, neuer Lernjob,…

3. PräsentationenKinder zeigen Produkte, neue Arbeiten, gelernte Fertigkeiten,…

Kontrollheft:Einführungen

1. Kind teilt mit, welchen Lernjob es am nächsten Tag bearbeiten will.

2. Lehrperson fragt bei Unklarheiten nach.

3. Eintrag im Kontrollheft und im Wochenbüchlein

Gewinn im Überblick

1. Individualisieren

2. Selbstgesteuertes Lernen fördern

3. Zeit für individuelle Betreuung

4. Freude am Unterricht

5. Teamarbeit vertieft

Gewinn 1: Echtes Individualisieren ist möglich.

• Material ist griffbereit:- Verschiedene Schwierigkeitsstufen

- Unterschiedliche Themen sind vorhanden

• Vielseitiges Material: - Unterschiedliche Lerntypen- Handelndes Lernen mit Material

• Sozialform:Je nach Bedürfnis variabel

• Flexibilität:Ideen und Anregungen von Kindern können umgesetzt werden.

Gewinn 2: Selbstgesteuertes Lernen wird gefördert.

• Wahl der Lernjobs:

Die Kinder bestimmen mit und wählen den Schwierigkeitsgrad

• Verantwortung übernehmen:Die Kinder entscheiden und Handeln selbständig.

• Mitbestimmungsrecht:Die Kinder wählen den Arbeitsplatz, die Sozialform, die Organisation

• Selbstständigkeit: Unerwünschtes Abschauen kaum möglich, Hilfe anfordern und erhalten erwünscht.

Gewinn 3: Zeit für Coaching mit einzelnen Kindern.

• Individuelle Betreuung- Der individuelle Lernstand ist besser ersichtlich.

• Dialog mit Kind: - Strategien können erkannt werden. Kinder erklären ihre Erkenntnisse.

- Mögliche neue Themen/Lernjobs können bestimmt werden.

- Arbeiten können gemeinsam besprochen werden. Was ist gelungen? Was könnte noch verbessert werden?

- Vorkenntnisse, Voraussetzungen, Interessen können geklärt werden.

Gewinn 4: Meine Freude am Unterricht wurde gesteigert.

• Eigenes Lernen bleibt aktiv.Kinder interessieren sich für Ritter, Dinosaurier oder Spinnen: Material organisieren, sich in diese Themen einlesen.

• Unterricht ist spannend und lebensnah: Die Kinder stellen die Fragen. Sie sind interessiert und engagiert.

• Material/ Spiele: Anregendes und schönes Material wird genutzt.

Gewinn 5: Vertiefte Zusammenarbeit im Team.

• Teamarbeit vertieft: Spannende Fachgespräche, gemeinsame

Weiterbildung

• Unterrichtsqualität: Unterricht für Kinder noch einheitlicher und übersichtlicher.

• Unterrichtsform LU: Eine Kollegin hat System LU übernommen. (2., 5. und 6.Klasse)

Lernumgebung ist ansteckend:6. Klasse

Herausforderungen im Überblick

1. Bedenken der Eltern

2. Unterschiedliche Lernkulturen an einer Schule

3. Geeignete Lernjobs wählen und aufbereiten

4. Überblick behalten: Material, individuelle Förderung

5. Verantwortung an Kinder abgeben

Herausforderung 1: Eltern der neuen Schülerinnen und Schüler.

Bedenken:

„Wenn mein Kind selber wählen kann was es will, dann wird es nur Lernjobs wählen, die es bereits kann.“

„Wie schaffen es die Lehrpersonen, den Überblick zu behalten?“

• Neue Eltern:Akzeptanz dieser neuen Unterrichtsform gegenüber.

• Neue Kinder, Klasse:Einführung in das System Lernumgebung erfordert Vertrauen.

Herausforderung 2: Unterschiedliche Lernkulturen an unserer Schule

• Verschiedene Lernkulturen Spannungsfeld: Wie viel Freiheit geben wir uns und welche Normen gelten an unserer Schule?

• Klassenwechsel:Wie gehen die Kolleginnen mit der Selbstständigkeit der Kinder um?Können sie die erworbenen Fähigkeiten der Kinder nutzen?

Herausforderung 3: Geeignete Lernjobs für LU auswählen.

• Herausforderungen an die Lernjobs definieren:

- Lernziele: Was soll gelernt werden?

- Sinn: Wozu ist diese Aufgabe hilfreich?

- Zweck: Ist das Material geeignet?

Herausforderung 4: Überblick behalten

• Material bereitstellen: Aufträge der Lernumgebung katalogisieren. (Kompetenzraster zuordnen)

• Gezielte Planung der individuellen Förderung der Kinder.Wie viel Freiheit geben wir den Kindern bei der Wahl der einzelnen Lernjobs?

Herausforderung 5: Verantwortung an Kinder abgeben.

• Kinder arbeiten selbstständig und selbstbestimmt.

• Lehrperson hat nie den ganzen Überblick.

• Vertrauen haben in die Kinder.

• Den Kindern etwas zutrauen, Fehler zulassen und trotzdem nicht überfordern.

Wir arbeiten gerne in der Lernumgebung,

weil…• …wir selber denken und überlegen müssen.

• …wir in unserem eigenen Tempo arbeiten können und solange üben können, wie wir wollen.

• …wir andern Kindern gerne die Aufträge erklären.

• …das Material vielfältig und übersichtlich geordnet ist .

Danke vielmals für ihre Aufmerksamkeit!

…und viel Spass beim Planen und gestalten…

…ihrer ganz eigenen Lernumgebung, welche sie und ihre Kunden immer weiter entwickeln…

…neue Erkenntnisse gewinnen und diese interessierten Kolleginnen und Kollegen weitererzählen…

…und die Schulentwicklung von unten nach oben wachsen lassen….