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industrialtechnologymedianet INSIDE YOUR BUSINESS. TODAY. FREITAG, 28. OKTOBER 2011 – 47
Erste Ausbaustufe von 7Fields ist in Betrieb
E.on & RAG geben Gas Der grenzüberschreitende Speicherverbund für Erdgas ist ein wesentlicher Faktor für die Sicherung der Energieversorgung und den weiteren Ausbau der Erneuerbaren Energien in Europa. Seite 48
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Wien. Siemens VAI Metals Technologies hat von der US-amerikanischen Southwire Company den Auftrag erhal-ten, Ausrüstungen für ein Aluminium-Drahtwalzwerk zu liefern. Endkunde ist die chi-nesische Beauty Sun Holdings Ltd. Die neue Anlage wird in Yixing errichtet, wo Beauty Sun bereits ein von Siemens errichtetes Kupferdraht-Werk betreut, und soll im ersten Quartal 2012 in Betrieb gehen.
Der Auftrag umfasst Projek-tierung, Fertigung und Inbe-triebnahme von Ausrüstungen der Walzlinie und des Haspels. www.siemens.at
Linz/Paris. Im Rahmen der 45. jährlichen Stahlindustrie-Kon-ferenz der World Steel Asso-ciation (worldsteel) in Paris fand zum zweiten Mal die Verleihung der „Steel“-Awards statt. Die Trophäen, auch als „Steelies“ bekannt, wurden in sieben Kategorien verliehen. Zwei davon konnte sich die voestalpine sichern: „Stahl-industrie Website des Jahres” und „Stahlindustrie Kommu-nikator des Jahres” für CEO Wolfgang Eder (Bild li.). www.voestalpine.com
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Hamburg. Nach dem erfolg-reichen Start des Stahlportals Stahlbroker.de ist nun ein wei-teres Branchenportal für die metallverarbeitende Industrie online gegangen: Seit 20. Okto-ber werden alle Daten zu Edel-stahl auf der neuen Webseite www.edelstahlpreisentwick-lung.de veröffentlicht. Neben den aktuellen und grafisch auf-bereiteten Infos zu den Preisen diverser Edelstahlprodukte erhält der User auch branchen-relevante News. www. edelstahlpreisentwicklung.de
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TÜV GEPRÜFT –
SEIT 140 JAHREN.
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VOLKSBEGEHREN
Bildungsinitiative
03.-10.11.2011
Graz. „Bis vor Kurzem war der Ein-satz von kleineren Windkraftwer-ken noch schwierig, doch die Tech-nologie unserer ‚PlusLine Windtro-nics‘ macht Windenergie auch im privaten und gewerblichen Bereich möglich“, erklärt Susanne Schnei-der-Assion, GF von Odörfer, die Energielösung mit Zukunft.
Die PlusLine Windtronics Wind-turbine ist eine getriebelose Wind-turbine mit einem Durchmesser von nur 1,8 m und in der Lage, bis zu 3.000 kWh/Jahr je nach geo-grafischer Lage zu erzeugen. Das entspricht bis zu 50% des Jahres-energiebedarfs eines Haushalts und einer Einsparung von bis zu 2,7 t CO2.
Patentierte Technologie
Das innovative Blade Tip Power System (BTPS) ist eine patentierte Technologie. Anstatt mit der Wind-kraft einen Generator anzutreiben, arbeitet die BTPS 6500 selbst als Generator und kann so ganz auf ein Getriebe verzichten.
„Die ‚PlusLine Windtronics‘ Wind-turbine generiert Energie auch bei
geringen Windgeschwindigkeiten und funktioniert geräuschlos, was diese Technologie besonders in-teressant macht“, weist Schneider-Assion auf zwei weitere Vorteile des Systems hin, das die Nutzung von Wind zur Energieproduktion auch in ruhigen Wohngegenden und Lagen mit geringen Windge-schwindigkeiten ermöglicht. So reicht etwa bereits ein laues Lüft-
chen von 3 km/h, um Energie zu erzeugen.
Die Montage der Windturbi-nen ist sowohl auf allen Dächern bzw. auch freistehend auf Masten möglich. Die Anwendungsgebiete reichen von netzeinspeisenden Anlagen, Strom-Tankstellen und „Insellösungen“ für Ferienhäuser oder Berghütten. Im gewerblichen Bereich kann die Windturbine auch
zur Energierückgewinnung bei-spielsweise durch Montage in Lüf-tungsanlagen eingesetzt werden.
„Mit PlusLine Windtronics erwei-tern wir unser breites Sortiment an Erneuerbaren Energien, können
noch besser auf Kundenwünsche eingehen und für alle gegebenen Umstände die optimale Lösung bei höchster Effizienz anbieten“, so Schneider-Assion abschließend.
www.odoerfer.at
N u ß d o r f a m H a u n s b e r g / W i e n /
Essen. Nach nur zweijähriger Bau-zeit wurde vor Kurzem die erste Ausbaustufe des europaweiten Gasspeicherverbunds „7Fields“ im österreichischen Alpenvorland von E.ON Gas Storage (EGS) und RAG (Rohöl-Aufsuchungs Aktiengesell-schaft) offiziell eröffnet. Das Pro-
jekt hat ein Investitionsvolumen von rund 300 Mio. € exklusive des benötigten Kissengases.
Die aktuelle Kapazität liegt bei 1,2 Mrd. m! – das entspricht etwa 15% des Jahresverbrauchs in Öster-reich. Im Endausbau wird 7Fields über 2,1 Mrd. m! Speicherkapazität verfügen und damit einer der größ-ten Porenspeicher Mitteleuropas sein.
300 Mio. Euro investiert
„Die Herausforderung war, einen möglichst flexiblen Speicher zu schaffen, der allen Anforderungen gerecht wird: Der in Europa einzig-artige Zusammenschluss von durch die Natur vorgegebenen Lagerstät-
ten ist eine innovative, effiziente und umweltfreundliche Lösung, die nicht nur die Wirtschaftlichkeit optimiert, sondern auch die Dimen-sionierung der obertägigen Spei-cheranlagen möglichst klein hält. In der ersten Umsetzungsphase wur-den drei Lagerstätten verbunden: Nussdorf Nord, Nussdorf Süd und Zagling. In weiteren Ausbaustufen können je nach Bedarf bis zu sieben Lagerstätten in Salzburg und Obe-rösterreich zusammengeschlossen werden“, erläutert Markus Mitte-regger, Generaldirektor der RAG, das Konzept von 7Fields.
Peter Klingenberger, Vorsit-zender der Geschäftsführung der E.ON Gas Storage GmbH, wies in seiner Eröffnungsrede auch auf die
Bedeutung des Projekts im Zuge des geplanten Ausbaus der Erneu-erbaren Energie hin: „Diese Tech-niken ermöglichen es beispielswei-se, Wasserstoff und synthetisches Erdgas aus regenerativ erzeugtem Strom herzustellen und dann im Erdgasnetz und in Untertagespei-chern zu speichern. Experten sind sich auch einig darüber, dass Erd-gas technisch gesehen vielfältige Lösungsansätze für die mit dem Umstieg einhergehenden Heraus-forderungen des Energiemarkts bietet. So werden moderne Gas- und Dampfkraftwerke, die schon Wirkungsgrade von über 60 er-reichen, als ideale Ergänzung der Erneuerbaren gesehen. Sie sind in der Lage, Strom schnell und flexi-
bel zur Verfügung zu stellen.”„Der Speicher ‚7Fields‘ ist über
die Ferngasleitung Austrian-Bava-rian-Gasline (ABG) bereits an das deutsche Marktgebiet Net Connect Germany (NCG) angeschlossen. In einem weiteren Schritt wird die Anlage bis 2012 an die Gaslei-tung ‚Penta West‘ angeschlossen. Bis 2013 wird auch die direkte An-bindung an die derzeitige Regel-zone Ost umgesetzt“, erklärt Nico-le Otterberg, GF der EGS. 7Fields stelle somit ein einzigartiges Bin-deglied zwischen verschiedenen Marktzugängen dar, was den Spei-cher für potenzielle Kunden beson-ders attraktiv mache.
www.rag-austria.at www.com
Odörfer Haustechnik PlusLine Windtronics Windturbine macht sauberen Strom zum Kinderspiel
Jedem Haus sein eigenes Windrad
48 – industrialtechnology COVER Freitag, 28. Oktober 2011
KOMMENTAR
Gas- und Dampf-turbinen boomen
BRITTA BIRON
Mit einer neuerlichen Belebung des Marktes können Hersteller von
Gas- und Dampfturbinen für den Zeitraum von 2012–2014 rechnen: Laut einer aktuellen Studie der Unternehmensbera-tung Frost & Sullivan werden in Umsätze in Westeuropa von aktuell 340 Mio. Euro auf mehr als 1,5 Mrd. Euro steigen.
Der Strombedarf der höher entwickelten als auch der auf-strebenden Volkswirtschaften und die Stilllegung alter konventioneller thermischer Kraftwerke sowie der Ausstieg aus der Atomenergie seien die Schlüsselfaktoren für das Wachstum. Auch die Weiter-entwicklung umweltfreund-licher Technologien, wie etwa die Kraft-Wärme-Kopplung, werde sich positiv auf die Ge-schäfte der Turbinenhersteller auswirken.
Die jüngsten wirtschaft-lichen Unsicherheiten und die weltweite Finanzkrise dürften kurzfristig das zentrale Hemm-nis darstellen. Das Fehlen eines adäquaten Zugangs zu Kreditfinanzierungen und die Bedenken im Bezug auf die wirtschaftliche Lage könnten zudem zu Verzögerungen bei der planmäßigen Umsetzung von Projekten führen. Die aktu-ellsten Perspektiven bezüglich unkonventioneller Erdgas-kraftwerke in Europa und den USA dürften den Versor-gungsdruck bei Erdgas jedoch in Zukunft verringern, so die Experten.
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PlusLine Windtronics Windturbinen: leise und effizient auch bei wenig Wind.
Grenzenlos Seminar
Voller Erfolg
Wien. Mit rund 70 Teilnehmern war das erste, gemeinsam von der Tschechischen Botschaft, der niederösterreichischen Wirtschaftsagentur ecoplus sowie den Wirtschaftskammern Wien und NÖ in den Räumen der tschechischen Botschaft ab-gehaltene Technologieseminar ein voller Erfolg.
Im Mittelpunkt standen Ober-flächentechnologie und Lift Science, zu denen ausgewähl-te Fachbereiche und Produkte – sowohl von österreichischen als auch von tschechischen Fir-men und Institutionen – vorge-stellt wurden. www.mzv.cz
Ivan Broz, Handels- u. Wirtschaftsrat Tschech. Botschaft, Friedrich Franek, TU Wien, Botschafter Jan Koukal.
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BRITTA BIRON
E.ON Gas Storage & RAG Die erste Ausbaustufe des Energiespeichers 7Fields wurde vor Kurzem eröffnet
Grenzüberschreitende Kooperation gibt GasDie Speicherbarkeit von Energie ist eine der größten Herausforderungen bei der Energieversorgung.
Aktuell können hier 1,2 Mrd. Kubikmeter Gas gespeichert werden, im Endausbau werden es über zwei Mrd. Kubikmeter sein.
„Unsere ‚PlusLine
Windtronics‘ Wind-
turbine generiert
Energie auch bei
geringen Wind-
geschwindigkeiten.“
SUSANNE SCHNEIDER-ASSION
„Gerade im Hinblick auf
den steigenden Einsatz
Erneuerbarer Energien
spielen Erdgasspeicher
eine immer wichtigere
Rolle.“
PETER KLINGENBERGER, GF EGS
Rekordergebnis Engel rechnet für das laufende Geschäftsjahr mit einem Umsatzplus von 30% auf etwa 740 Mio. Euro
Ein Engel auf dem Höhenflug
Schwertberg. Nomen est Omen – geradezu himmlisch läuft es beim Spritzgussspezialisten Engel. Für das noch bis März 2012 laufende Geschäftsjahr erwartet das Ma-nagement eine Umsatzsteigerung von satten 30% auf 740 Mio. €.
Weltweiter Erfolg
Das Geschäft konnte in allen Märkten ausgebaut werden, be-sonders stark in Asien. Haupt-gründe dafür sind in erster Linie die erfolgreiche Vermarktung der „Engel duo“-Baureihe, die in der chinesischen Niederlassung gefer-tigt wird. In diesem Jahr wird jede vierte im relevanten Markt Asiens eingesetzte Großmaschine – unter Berücksichtigung der europäischen und japanischen Mitbewerber – von Engel gefertigt werden. In Zukunft will man seine Aktivitäten
auch in den anderen BRIC-Staaten weiter forcieren und hat die dor-tigen Vertriebsstrukturen bereits ausgebaut.
Deutlich gestiegen sind auch die Linearroboter, von denen heuer erstmals mehr als 1.200 Einheiten verkauft werden.
Zugute kommt Engel zudem die steigende Nachfrage nach größe-ren Spritzgießmaschinen, der zu-nehmende Automatisierungsgrad in der Kunststoffbranche und der Trend zu mehr Energieeffizienz. Mittlerweile ist jede zweite hy-draulische Engel-Spritzgießma-schine mit der energiesparenden Servo-hydraulik „Engel ecodrive“
ausgerüstet. Auf der „Fakuma“ feierte man die Auslieferung der 1000. Maschine mit ecodrive.
Um für die steigende Nachfra-ge gerüstet zu sein, hat Engel im laufenden Geschäftsjahr rund 50 Mio. € investiert – den Großteil von rund 37 Mio. € in die Erweiterung des Standorts Schwertberg sowie neue Bearbeitungsmaschinen im Großmaschinenwerk St. Valentin. Zudem wurde auch die Kapazität von Engel Shanghai ausgebaut und auch mit den Arbeiten zur Erwei-terung des Automatisierungszent-rums im deutschen Hagen wurde bereits begonnen.
www.engelglobal.com
HERBERT STRASSER
In Zukunft will man verstärkt auch auf den Bereich Leichtbau setzen.
Andritz US-Klage
Recht & GesetzGraz/Seattle. Das amerikanische Unternehmen Ovalstrapping Inc. hat vor Kurzem beim Bundes- bezirksgericht in Tacoma Klage gegen die Andritz AG eingereicht. Vorgeworfen wird dem österrei-chischen Technologiekonzern, er habe sich während der engen Zu-sammenarbeit mit Ovalstrapping im Bereich der Maschineninstalla-tion unrechtmäßig das Design und die Technologie für die Entwick-lung einer eigenen Linie von Gerä-ten zum Binden der Zelluloseballen angeeignet. Den dadurch entstan-denen Schaden beziffert Ovalstrap-ping auf mehrere zehn Mio. USD.
Andritz ist der Auffassung, dass die Vorwürfe ungerechtfertigt sind. Tatsächlich habe man bereits zu-vor ein Schiedsgerichtsverfahren zur Klärung der Angelegenheit ein-geleitet, wie das im Vertrag zwi-schen Andritz und Ovalstrapping auch vorgesehen ist. Im Anschluss daran hat der Lieferant vor einem lokalen US-Gericht Klage erhoben, offenbar, um das von Andritz ini-tiierte Schiedsgerichtsverfahren zu vermeiden.
Der österreichische Konzern weist in einer Erklärung auch da-rauf hin, dass Ovalstrapping be-reits seit mindestens drei Jahren keine Exklusivitätsrechte mehr hat und dass Andritz dessen Produkte mittlerweile durch andere Tech-nologie ersetzt habe. Zurzeit prüfe man, ob rechtliche Schritte gegen die die Veröffentlichung von Oval-strapping gesetzt werden.
www.andritz.com
Allen Grund zur Freude hat das Managementteam der Engel Holding GmbH (v.li.n.re.) Christian Pum (CSO), Gotthard Mayringer (CFO), Peter Neumann (CEO).
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Wolfgang Leitner, Präsident and CEO der Andritz AG.
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rindustrialtechnology – 49INNOVATION & UNTERNEHMENFreitag, 28. Oktober 2011
St. Pölten/Wr. Neustadt. Vor Kurzem erfolgte der Spatenstich für die mittlerweile vierte Erweiterung des Technologie- und Forschungs-zentrums (TFZ) Wiener Neustadt. Landesrätin Petra Bohuslav dazu: „Aufgrund des wachsenden Platz-bedarfs wird das Technologie- und Forschungszentrum Wiener Neu-stadt um weitere 1.400 Quadrat-meter an vermietbaren Labor- und Büroflächen ausgebaut. Die Ge-
samtinvestitionen dafür betragen rund 22 Millionen Euro.”
Die neuen Räumlichkeiten wird die Aerospace & Advanced Com-posites Gesellschaft mit etwa 40 Mitarbeitern beziehen. Auch das Kompetenzzentrum für Tribologie, das bereits im Technologie- und Forschungszentrum angesiedelt ist, erweitert seinen Firmenstand-ort um weitere 40 Mitarbeiter. Die Happy Plating-Gesellschaft
wird mit weiteren 20 Mitarbei-tern die TFZ-Räumlichkeiten nutzen.
Platz für 500 Forscher
„Mit der Fertigstellung der mitt-lerweile vierten Ausbaustufe Mitte 2012 werden rund 500 Fachkräfte im Technologie- und Forschungs-zentrum arbeiten, weitere 100 Arbeitsplätze sollen folgen. Das Technopol Wiener Neustadt hat sich als international beispielge-bender Forschungs-, Bildungs- und Wirtschaftsstandort etabliert”, ist Bohuslav mit der Entwicklung des Forschungsstandorts zufrieden.
Weit über 200 Projekte
Am Technopol Wiener Neustadt werden mehr als 150 Projekte mit internationalen wissenschaftlichen Partnern und 80 Projekte mit in-ternationalen industriellen Part-nern abgewickelt. Derzeit arbeiten knapp über 400 Forscher aus 60 Ländern am TFZ Wiener Neustadt.
Für Klaus Schneeberger, Auf-sichtsratsvorsitzender der Wirt-
schaftsagentur ecoplus, ist das TFZ eine Erfolgsgeschichte: „Angesie-delt im ecoplus Beteiligungspark CNG Civitas Nova, ist das Tech-nologie- und Forschungszentrum Wiener Neustadt ein echter Job-
Motor für die Region. Am gesam-ten Areal, inklusive des ecoplus Wirtschaftsparks, sind über 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in 122 Unternehmen beschäftigt.“ www.ecoplus.at
50 – industrialtechnology INNOVATION & UNTERNEHMEN Freitag, 28. Oktober 2011
ecoduna Die erste industrielle Algenzuchtanlage wurde kürzlich bei der Vattenfall AG in Betrieb genommen
Mit hängenden Gärten gegen den Klimawandel
Bruck a.d. Leitha/Senftenberg. Sie sind winzig, grün und glitschig und in Badegewässern eine ärgerliche Plage. Doch Algen haben auch ih-re guten Seiten, und die können sie in der kürzlich eröffneten Anlage von Vattenfall im großen Stil unter Beweis stellen.
Die Mikroalgen, mit denen Vattenfall und die GMB in Senf-tenberg forschen, werden mit Rauchgas aus dem benachbarten Heizkraftwerk „gefüttert”, das mit Braunkohlestaub befeuert wird. Nach einem Jahr Projektlaufzeit mit zwölf Flachplatten-Airlift-Re-aktoren zeigen die ersten Ergeb-nisse, dass die ausgewählten Kul-turen mit CO2 aus Rauchgas kein anderes Wachstumsverhalten zei-gen als bei Verwendung von tech-nischem CO2.
Die Algen vermehren sich hoch-produktiv und erzeugen dabei zusätzliche Biomasse, die in ih-rer Qualität allen Ansprüchen zur industriellen Weiterverarbeitung genügt und sogar die Normen für Lebens- und Futtermittel erfüllt.
Entwickelt wurden die „hanging gardens”, die mit einem Fassungs-volumen von 48.000 l die größ-te Anlage ihrer Art weltweit ist, von der österreichischen ecoduna produktions GmbH, nach einem be-sonderen System.
Neuartiges System
Die sechs Meter hohen Module verknüpfen das Prinzip des Strö-mens von Flüssigkeiten in verbun-denen Gefäßen mit dem Airlift-Prinzip. Gleichzeitig werden die Module dem Sonnenstand nachge-führt. Die Reaktoren sind parallel zum Sonneneinfall ausgerichtet, ein wesentlicher Unterschied zu den Flachplatten-Reaktoren der bisherigen Anlage, die starr senk-
recht zur Mittagssonne stehen.„Bisher wurden nur Nahrungs-
mittel, Pharmaprodukte und Kos-metika in kleinen Mengen aus Algen hergestellt. Mit unserer Inno-vation ist es nun erstmals möglich, Massenprodukte wie grünen Treib-stoff, Bio-Plastik und Tierfutter in nahezu unbegrenzten Mengen zu produzieren. Zudem kann unser Foto-Bioreaktor helfen, zumindest einen Teil zur Lösung des CO2-Pro-blems beizutragen“, ecoduna-GF Franz Emminger.
Weitere Großprojekte
Der Start der industriellen An-wendung des Systems bei Vat-tenfall ist zwar ein Höhepunkt in der noch jungen Firmengeschichte
der ecoduna, soll aber klarerweise nicht der einzige bleiben. Im Früh-jahr 2012 wird das Start-up-Unter-nehmen die weltweit größte indus-trielle Anlage zur Produktion von hochwertigen Omega-3-Fettsäuren aus Algen in Bruck a.d. Leitha in Betrieb nehmen. Mit Cluster Bio-fuels Denmark und der britischen Greenacres Energy werden, eben-falls im nächsten Jahr, zwei wei-tere ecoduna-Anlagen errichtet. „Zudem bereiten wir zurzeit Pro-jekte mit dem Flugzeughersteller EADS, der österreichischen OMV sowie einer Reihe anderer natio-naler und internationaler Partner vor. Dadurch wird die industrielle Nutzung von Algen weiter voran-getrieben“, so Emminger.
www.ecoduna.com
HERBERT STRASSER
Weitere Großprojekte mit nationalen und internationalen Partnern sind bereits in Planung.
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Mit der Entwicklung der „hanging gardens“ macht ecoduna die Zucht von Mikroalgen im industriellen Maßstab möglich.
Globale F&E-Etats steigen um 9,3%
München. Nach den krisenbe-dingten Einschnitten in den Budgets für Forschung & Ent-wicklung 2009 sind die Ausga-ben im vergangenen Jahr welt-weit um 9,3% wieder deutlich gestiegen, zeigt das aktuelle Ranking „Global Innovation 1.000“ von Booz & Company. Mit einer überproportionalen Steigerung lassen Unternehmen aus China aufhorchen. Sie in-vestierten 2010 um satte 38% mehr in F&E. Deutlich stärker zeigen sich auch Firmen aus den BRIC-Staaten, z.B. Petro-China (Rang 73), Petroleo Brasi-leiro (Rang 119) oder Gazprom (Rang 144). Deutschland konnte mit einem Plus von 8,9% seine Position als Innovations-Euro-pameister vor Frankreich (4,8%) und der Pharma-Hochburg Schweiz (8,1%) klar verteidigen.
Als Teil der Studie befragte Booz & Company 600 internati-onale Führungskräfte über alle untersuchten forschungsinten-siven Industriebereiche hinweg und bat diese darum, die aus ihrer Sicht innovativsten Wett-bewerber zu benennen. Wie im letzten Jahr qualifizierten sich Apple, Google und 3M in diesem Sonder-Ranking für die Plätze eins bis drei. www.booz.com
Chemie-Schule Graz feiert 50. Geburtstag
Graz. Vor Kurzem feierte die Chemie-Ingenieurschule Graz ihr 50jähriges Bestehen. Schul-leiterin Andrea Hickel, die sich über zahlreiche Gratulanten aus Politik und Wirtschaft freute, präsentierte hier auch die heuer gestartete Bildungs-plattform „Chemie und Bil-dung“, die es sich zur Aufgabe macht, breites chemisches Fachwissen im außeruniversi-tären Bereich zu vermitteln.
Chemie und Bildung ver-eint fünf Bildungszweige: die Chemie-Ingenieurschule Graz (Kolleg für Chemie), die Werk-meisterschule für Technische Chemie und Umwelttechnik so-wie die Lehrgänge „Chemie und Lehre“, „Chemie und Umwelt“ und „Chemie und Sicherheit“. www.chemieschule.at
Kunststoff & Gummi weiter im Aufwind
München. Über satte Zuwächse können sich die europäischen Hersteller von Kunststoff- und Gummimaschinen freuen. „Für das heurige Jahr erwarten wir ein Produktionsvolumen von elf Mrd. Euro“, so Bernhard Merki, Präsident des europäischen Dachverbands. Die Erholung Japans und das massive Wachstum in China haben aber dazu geführt, dass der Anteil der Euromap-Länder an der Weltproduktion leicht fiel. www.euromap.org
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Andrea Hickel mit Gebhard Sauseng von der Anton Paar GmbH.
TFZ Wr. Neustadt 22 Millionen Euro werden in die mittlerweile vierte Ausbaustufe des Forschungszentrums investiert
NÖ ist ein guter Boden für die Forschung
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v.li.:ecoplus-GF Helmut Miernicki, Stadträtin Ingrid Winkler, ecoplus-AR Klaus Schneeberger, Wirtschafts-LR Petra Bohuslav, ecoplus-Prokurist Gerhard Schmid.
„Das ‚Technopol Wr.
Neustadt‘ hat sich als
internationaler For-
schungs-, Bildungs-
und Wirtschaftsstand-
ort bestens etabliert.“
PETRA BOHUSLAV
„Damit hat unsere
neue Technologie die
weltweite Führung im
Bereich der grünen
Biotechnologie
übernommen.“
FRANZ EMMINGER, GF ECODUNA
Wien. Anlässlich der „easyFairs Verpackung & Logistik“ in Wien wurde am 21. September zum drit-ten Mal der „Green Packaging Star Award“ verliehen. Mit diesem Preis sollen umweltfreundliche Verpa-ckungen und Recycling sowie ver-packungsrelevante Verbesserungen betrieblicher Prozesse in Produkti-on, Logistik und Distribution, bei denen Umweltaspekte im Vorder-grund stehen, ins Rampenlicht gerückt werden.
Pago überzeugte die Jury mit einer neuen Serie ökologisch her-gestellter Selbstklebeetiketten und sicherte sich mit „Natural Harmo-ny” den Hauptpreis in der Katego-rie „Umweltfreundlicher Produkti-onsprozess”.
Ausgezeichnet wurde auch die STI Group für ihre besonders innovative und umweltfreundliche Tablett–Lösung mit anti-Rutsch-Beschichtung.
www.easyfairs.com
Hart. „Die Logistik ist ein unheim-lich spannendes Aufgabengebiet, weil sie einen so hohen Freiheits-grad aufweist: Es gilt, das beste System zu entwerfen, aber es gibt immer verschiedene Wege dorthin“, erklärt Eduard Wünscher, CEO der Knapp AG, die in ihrem neukonzi-pierten Besucherprogramm „World of Logistics“ einen spannenden Blick hinter die Kulissen erlaubt. Dieses Programm wurde kürzlich mit dem Gütesiegel „Erlebniswelt Wirtschaft – made in Styria“, über-reicht von Wirtschaftslandesrat Christian Buchmann, ausgezeich-net.
So kann der Besucher beispiels-weise mithilfe einer 270-Grad-Pro-jektion den Weg durch ein kom-
plexes logistisches System aus Sicht eines Transportbehälters erleben. Eine Videowand zeigt be-deutende Entwicklungsschritte des Unternehmens vom Gründungsjahr 1952 bis heute. Im Rahmen der Er-lebnistour World of Logistics kön-nen sich die Besucher auch selbst im Kommissionieren, also dem Zu-sammenstellen von Aufträgen, ver-suchen. „Die ineinandergreifenden Prozesse einfach abzubilden, war eine große Herausforderung. Für uns war wichtig, Orientierung zu geben und eine visuelle Klammer zu schaffen. Die Gestaltung soll in erster Linie informativ sein, gleich-zeitig aber die Architektur und Identität von Knapp berücksichti-gen“, erklärt die Projektleiterin von look! design, Stefanie Schöffmann.
www.knapp.com
PRODUKTION & AUTOMATISIERUNG industrialtechnology – 51Freitag, 28. Oktober 2011
Knapp AG Ausgezeichnetes Besucherprogramm
Einblick in die Logistik
HERBERT STRASSER
Komplexen Vorgängen auf den Grund gehen.
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Ausgezeichnete Innovationen lieferte heuer auch die STI-Group.
Innovativ Ausgezeichnete Verpackungslösungen
Green Packaging Star Award
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Franz Mathi (Executive Vice President Knapp), Christian Buchmann (Wirtschafts-LR), Eduard Wünscher (CEO Knapp), Eberhard Schrempf (GF Creative Industries Styria).
Motoren & Anlagen zuverlässig schützen
Wien. Siemens-Division In-dustry Automation hat ihr gesamtes Überwachungsrelais-Spektrum mit IO-Link-Schnitt-stelle ausgestattet.
Die Geräte verfügen über mehrere LED und ein Display zur Anzeige der Istwerte und zu Diagnosezwecken direkt im Schaltschrank. Über IO-Link stehen die Werte auch in der zentralen Steuerung bereit und können dort einfach weiter-verarbeitet werden. www.siemens.at
Beste Verbindungen bei Hochtemperaturen
Neuhausen. Mit neuen BCC Steckverbindern speziell für Hochtemperaturanwendungen bis 120 °C ergänzt Balluff sein umfangreiches Connectivity-Programm. Die Steckverbinder mit der typischen Rasthilfe am Griffkörper gibt es wahlweise als 3- und 4-polige Ausführung mit geradem oder gewinkeltem Abgang. www.balluff.com
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Die neuen BCC-Stecker gibt es wahl-weise mit drei oder vier Polen.
Fraunhofer Auf der EuroMold stellen die Forscher ihre Anlage zum automatischen Laserpolieren erstmals vor
Automat vs. Handarbeit
Aachen. Bauteile – etwa für den Werkzeug- und Formenbau – müs-sen bislang aufwendig manu-ell poliert werden. Bald könnte das automatisiert und damit viel schneller gehen: Vom 29.11. bis zum 2.12. präsentieren Fraun- hofer-Forscher auf der „EuroMold“ in Frankfurt (Halle 11, Stand C66) eine Werkzeugmaschine, die auch komplexe 3D-Oberflächen mittels Laserstrahlung auf Hochglanz bringt.
Günstiger & schneller
„Während konventionelle Ver-fahren Unebenheiten an der Ober-fläche abtragen, schmilzt der Laser eine dünne Randschicht von etwa 20 bis 100 µm an der Oberfläche an“, erklärt Edgar Willenborg, Gruppenleiter am ILT in Aachen. „Diese verflüssigt sich und wird anschließend durch die physika-lisch immer vorhandene Oberflä-chenspannung glatt gezogen.“
Abhängig vom Werkstoff er-reicht das neue Verfahren bereits eine Oberflächengüte von einem Mittenrauhwert Ra von 0,1 bis 0,4 µm. „Beim manuellen Polieren las-sen sich zwar noch bessere Ergeb-nisse erzielen“, räumt Willenborg ein. „Für viele Branchen ist aber eine mittlere Oberflächenqualität ausreichend – etwa beim Fertigen von Formen für die Glasherstel-
lung, Umform- oder Schmiede-werkzeuge.“ Solche Produktionen könnten sich mit der Neuentwick-lung des Aachener Instituts zu-künftig viel Zeit und Geld sparen: Die Maschine bearbeitet eine Flä-che bis zu zehnmal schneller als ein Handpolierer und ist bestens für die Serienproduktion sowie das Polieren kleiner Stückzahlen geeignet.
Die neue Laserpolieranlage, die kurz vor der Serienreife steht, be-
steht aus einer 5-achsigen Portal-maschine und einem zusätzlichen 3-achsigen Laserscanner. So ist das Werkstück von allen Seiten zugänglich.
Kurz vor Serienreife
Ein Spiegelsystem lenkt die La-serstrahlung dabei so um, dass hohe Vorschubgeschwindigkeiten – der Weg, den der Laserstrahl in Vorschubrichtung in einer be-
stimmten Zeit am Werkstück zu-rücklegt – von über einem Meter/Sek. auch auf kleinen Flächen er-reicht werden. Auch eine durch-gängige CAM-NC-Datenkette exis-tiert bereits: Ausgangspunkt der Datenkette ist ein 3D-CAD-Mo-dell des zu polierenden Bauteils.
Anhand dieses Modells werden die Bahndaten für den Laserstrahl be-rechnet, die an eine spezielle, am ILT entwickelte Postprozessor-Software übergeben werden. Die-se passt beispielsweise den Laser an den jeweiligen Einstrahlwinkel oder die Bauteilkanten an.
„Indem wir mit einem völlig neu-en Wirkprinzip arbeiten, können die entsprechenden Maschinen viel leichter gebaut werden“, so Willen-borg. www.fraunhofer.de
NORBERT BERGER
Auch komplexe 3D-Oberflächen können per Laserstrahlung auf Hochglanz gebracht werden.
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Die Oberflächengüte liegt bereits bei einem Mittenrauhwert Ra von 0,1 bis 0,4 µm
„Die Oberflächengüte,
die wir mit dem neuen
System errreichen,
ist für viele Indus-
triebereiche mehr als
ausreichend.“
EDGAR WILLENBORG, ILT AACHEN
i-CHARGE STROMTANKSTELLEN SIND GENAU AUF IHRE ANFORDERUNGEN ZUGESCHNITTEN. SO ENTSTEHEN INTELLIGENTE VERBINDUNGEN
ZWISCHEN STROMANBIETERN, TANKENDEN KUNDEN UND IHREM DATENMANAGEMENT- UND VERRECHNUNGSSYSTEM. MEHR DAZU UNTER:
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52 – industrialtechnology PRODUKTION & AUTOMATISIERUNG Freitag, 28. Oktober 2011