Post on 05-Apr-2015
Mobbing – Was tun?
Ulrich RentschPolizeihauptkommissar /Lehrtrainer für Gewaltdeeskalation
Kreispolizeibehörde UnnaKommissariat VorbeugungAm Bahnhof 12, 59174 Kamen02307-921-4506Ulrich.Rentsch@polizei.nrw.de
Frank ZimmerDiplom Pädagoge / Systemischer Familientherapeut
Kinderschutzbund K.V. Unna e.V.Märkische Str.9-1159423 Unna02303-15901frank.zimmer@kinderschutzbund-kreisunna.de
Kinderschutzbund Unna - Frank Zimmer
Kommissariat Vorbeugung - Ulli Rentsch
Vortragsübersicht
Was ist Mobbing und Bullying? Woran erkennt man Opfer? Zusammenhang von Bullying und späterer Straffälligkeit Gemeinsam intervenieren mit dem Anti-Bullying-Programm Klassenregeln Die Struktur von Gewalt und Mobbing Gewaltkreislauf Konkrete Schritte des ABP Was können Opfer tun? Was können Eltern und Lehrer tun? Umgang mit den Bully´s Was können Mitschüler tun? Lehrerkompetenzen Anti-Mobbing-Konvention Hilfreiche Schulprogramme
Was ist Mobbing und Bullying?
Mobbing bedeutet Anpöbeln, Fertigmachen (mob = Pöbel, mobbish = pöbelhaft).
Bullying (engl. für "schikanieren" oder „tyrannisieren“)
Mobbing sind Handlungen negativer Art, die durch eine oder mehrere Personen gegen eine Mitschülerin oder einen Mitschüler gerichtet sind und über einen längeren Zeitraum vorkommen.
Mobbing bzw. Bullying erfordert, dass zwischen dem Opfer und dem Täter (oder der Gruppe von Tätern) ein Ungleichgewicht der Kräfte herrscht, das sich auf körperliche oder psychische Stärke beziehen kann.
Es handelt sich nicht um Mobbing, wenn zwei gleich starke Schüler miteinander streiten.
Was ist Gewalt?
Gewalt leitet sich vom althochdeutschen waltan – stark sein, beherrschen ab.
Gewalt umfasst alle Tätigkeiten, Handlungen, Vorgängeund Szenarien, in denen auf Menschen, Tiere physische und psychische Schmerzen oder Verletzungen zur Folge habenoder auf Gegenstände schädigend eingewirkt wird.
Gewalt in der Schule umfasst alle Angriffe, Übergriffe und Bedrohungen, die im unterrichtlichen Geschehen stattfinden, und auch alle diejenigen, die im außerunterrichtlichen Bereich auftreten.“
Definition nach Hurrelmann
Mobbing und Bullying ist!
Ein Schulkind ist Gewalt ausgesetzt
oder wird gemobbt, wenn er oder sie
wiederholt und über längere Zeit
den negativen Handlungen eines oder mehrerer anderer Schüler/-innen ausgesetzt ist.
Negative Handlungen sind
Absichtliche Verletzungen zufügen (schlagen, treten, stoßen, kneifen).
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Schikanieren, drohen, spotten, hänseln, beschimpfen, beleidigen, lästern u. ä.
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Fratzenschneiden, schmutzige Gesten machen, jemand ausgrenzen
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Opfer haben Mühe, sich zu verteidigen und sind hilflos
Wesentliche Merkmale
von Mobbing und Bullying
Ein ungleiches Kräfteverhältnis zwischen Täter und Opfer,
selbst wenn es vom Opfer nur subjektiv so empfunden wird.
Woran erkennt man Opfer?
Opfer sein – primäre Anzeichen
Sie werden wiederholt auf hässliche Weise gehänselt, beschimpft, verhöhnt, herabgesetzt, lächerlich gemacht, eingeschüchtert, entwürdigt, bedroht, herumkommandiert, tyrannisiert, unterdrückt. Manche tragen herabsetzende Spitznamen.
Man reitet auf ihnen herum, stößt sie, pufft sie, schlägt und tritt sie und sie sind nicht fähig sich zu wehren.
Sie werden in Streitigkeiten hinein gezogen, in denen sie wehrlos sind und aus denen sie sich (weinend) zurück ziehen.
Ihre Bücher, ihr Geld und anderer Besitz werden ihnen weggenommen, beschädigt oder verstreut.
Sie haben Prellungen, Verletzungen, Kratzer oder zerrissene Kleidung, für die es keine natürliche Erklärung gibt.
Opfer sein – sekundäre Anzeichen
Sie bringen keine Klassenkameraden mit nach Hause.
Sie werden kaum oder nie eingeladen.
Sie scheinen ängstlich oder widerwillig morgens zur Schule zu gehen, haben keinen Appetit, häufig Kopf- oder Magenschmerzen.
Sie wählen einen unlogischen Schulweg.
Sie schlafen unruhig u. haben schlechte Träume.
Sie scheinen unglücklich, traurig, deprimiert zu sein; haben Stimmungswechsel u. Zornausbrüche.
Sie verlangen oder stehlen zusätzliches Geld von der Familie, um Tyrannen zu beschwichtigen.
Sie werden wiederholt auf hässliche Weise gehänselt, beschimpft, verhöhnt, herabgesetzt, lächerlich gemacht, eingeschüchtert, entwürdigt, bedroht, herumkommandiert, tyrannisiert, unterdrückt. Manche tragen herabsetzende Spitznamen.
Opfer sein – sekundäre Anzeichen
Sie sind oft allein u. ausgeschlossen. Scheinen keine Freunde zu haben.
Bei Spielen werden sie als letzte ausgewählt.
Sie halten sich in Pausen i. d. Nähe von LehrerInnen auf.
Sie haben Mühe, vor der Klasse zu sprechen u. machen einen unsicheren/ängstlichen Eindruck.
Sie zeigen eine plötzliche oder allmähliche Verschlechterung ihrer Schulleistungen.
Der markante Zusammenhang zwischen Bullying und späterer Straffälligkeit
Der markante Zusammenhang
Ca. 60 % der Jungen, die in den Klassen 6 – 9 als Gewalttäter charakterisiert wurden, waren bis zum Alter von 24 Jahren mindestens einmal verurteilt worden
35 – 40 % der früheren Gewalttäter wurden sogar drei- oder mehrfach verurteilt während dies nur auf 10 % der Kontrollgruppe (Jugendliche, die weder Täter noch Opfer waren) zutraf.
Es lohnt sich also, massive Anstrengungen zu unternehmen, um den Kindern und Jugendlichen diese Karriere zu ersparen.
Gemeinsam intervenieren mit dem Anti-Bullying-Programm
Ein gemeinsames Interventions- u. Erziehungskonzept
Schulklima(Soz. Wärme und Vertrauen)
LehrerInnen
SchülerInnen
Eltern
Netzwerkpartnervor Ort
(auch Polizei)
Die Klassenregeln
Klassenregeln gegen Gewalt
Wir werden andere Schüler und Schülerinnen nicht mobben.
Wir werden versuchen, Schülerinnen und Schülern, die gemobbt werden, zu helfen.
Wir werden uns Mühe geben, Schülerinnen und Schüler einzubeziehen, die leicht ausgegrenzt
werden.
Klassenregelnvon Heidrun Bründel (Trainingsraummethode)
1. Ich höre zu, wenn andere sprechen.
2. Ich melde mich und warte, bis ich aufgerufen werde.
3. Ich passe im Unterricht auf und beteilige mich.
4. Ich spreche und verhalte mich höflich.
5. Ich gehe rücksichtsvoll mit anderen um.
6. Ich achte das Eigentum anderer.
7. Ich befolge die Anweisungen der LehrerInnen.
Aber …
Wie sieht die Realität aus?
Die Struktur von Gewalt u. Mobbing
Die Strukturen
Helfer
Opfer
passiv / hilflos
v.s. provokant
Wegsehende / Zuschauer
ängstlich – schweigend – nicht eingreifend
- fazieniert
Täter
aggressiv, kontrollierend
Assistenten und Mitläufer
beim Bullying
Die Botschaft an Opfer: „Wir helfen Dir. Du wirst geschützt!“ Die Botschaft an Täter: „Stopp, das tolerieren wir nicht! Zuschauer müssen lernen, einzugreifen u. Position zu beziehen!
WICHTIG ! Zeichen setzten
Gewaltkreislauf
Gewalt an SchulenDer Teufelskreis
G e w a l t t a t
R e a k t i o n e n
Opfer: ängstlich; verunsichert
Mitschüler: ängstlich; fasziniert
Lehrkräfte: unentschlossen; uneinig; hilflos
Eltern: erfahren nur wenig oder nichts
F o l g e r e a k t i o n e n
Opfer: Passivität, Rückzug, Schweigen
Mitschüler: Passivität, Voyeurismus, Mitläufertum
Lehrkräfte: inkonsistentes, schwaches oder fehlendes Verhalten... das inkonsistente (unbeständige)Verhalten ist laut Olweus hauptverantwortlich für den Teufelskreis Gewalt an Schulen
M o d e l l c h a r a k t e r
durch Verstärken
W e i t e r e E i n f l u s s f a k t o r e n
familiäres Erziehungsmuster emotionale Ablehnung Passivität – keine Grenzen setzen - Überbehütung Frustration, Belastung strafende Methoden genetische und Persönlichkeitsfaktoren Medieneinflüsse
„a g g r e s s i v e s“ V e r h a l t e n
Erlernt, durch Verstärkung, Duldung,
Modelllernen
Gruppenmechanismen
Wenn Gewalttäter „Vorbild“ für andere sind, verhalten auch diese sich aggressiver.
Wesentlicher Verstärker für Aggressivität ist das Nachlassen der Kontrolle bzw. das Nachl. der Hemmung aggressive Tendenzen.
Je mehr Schüler Gewalt ausüben, desto stärker sinkt das Gefühl d. individuellen Verantwortlichkeit.
Die Folge ist, dass Opfer als „wertlos“ angesehen werden.
Ob Gewalt ausgeübt wird oder nicht, ist stark davon abhängig, wie stark die entgegenwirkenden Kräfte eingreifen. Wegsehen u. Bagatellisieren verstärkt Gewalt.
Bei hoher Lehrerdichte in Pausen sinkt die Gewalt.
Folgen für Opfer
Physisch und psychisch
Kopfschmerzen Rückenschmerzen Einschlafstörungen Bauchschmerzen Depression Nackenschmerzen Konzentrationsmängel Versagensangst unterbrochener Schlaf
Folgen für Opfer
Hilflosigkeit Isolation – Einsamkeit – Zerstörung des Grundbedürfnisses n. Sicherheit Angstsymptome Traurigkeit, Depression, Suizidale Gedanken Beziehungsprobleme Leistungsabfall i. d. Schule Meiden der Schule 2/3 der jugendlichen Amokläufer waren Opfer von Bullying
Die Antibullying – Strategienach Dan Olweus
Was hilft? Konkrete Schritte…
Schritt 1. Das Opfer
Das Opfer soll das Ereignis aus seiner Sicht mündlich u. schriftlich darstellen
Opfer wird aktiv, kann auf Reaktionen und Unterstützung die es schützen vertrauen.
Schritt 2. Der Täter
Auch der Täter soll über den Vorfall mündl. u. schriftlich berichten.
Die Botschaft: „Wir lehnen Deine Tat ab, aber wir akzeptieren Dich als Mensch!“
Dem Täter wird der „Versteckraum“, der durch das Schweigen bewirkt wird, genommen.
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Das „Berichte schreiben müssen“ ist ein starker Faktor gegen Bullying.
Schritt 3. Die Schule
LeherInnen sollten die Gespräche mit Opfer und Täter protokollieren.
(Stichpunkte reichen)
Im Ordner „Sonstige Schulmaßnahmen“ abhelften
Schritt 4. Die Eltern
Die Eltern der beteiligten Kinder / Jugendlichen erhalten Kopien der Gesprächsprotokolle
Die Eltern der Kinder sollen aufgefordert werden, zum Vorfall und der Art des Umgangs der Schule damit schriftlich Stellung zu beziehen.
Abschließendes Gespräch
Eltern, Schüler und Vertreter der Schule (Klassenlehrer, Schulleiter)
führen ein abschließendes Gespräch
Ziel: Täter-Opfer-Ausgleich
In dem Gespräch geht es nicht um weitere Schuldzuweisungen, sondern um Verstehen, Verzeihen u. Wiedergutmachung / Schlichtung
Der Ausstieg aus dem Gewaltkreislauf
Der richtige Weg
Die Gewalttat
Reaktionen - Früher
Opfer: ängstlich, verunsichert
Mitschüler: ängstlich, fasziniert
Lehrkräfte: unentschlossen, hilflos, uneinig
Eltern: erfahren nur wenig oder nichts
Täter: Ausübung v. Macht u. Kontrolle
„gelerntes aggressives Verhalten“
Die Gewalttat
Reaktionen – mit dem Anti-Bullying Programm
Opfer wird aktiv, kann auf Schutz vertrauen
Vertrauensaufbau, positives Einmischen erwünscht
Abgestimmtes einheitliches Handeln
Pädagogisch, konstruktiv, zeitnah
Zeitnahe Infos und Einbindung
Beteiligung an der Konfliktbearbeitung.
Konsens ü. den gemein. Erziehungsauftrag.
Täter muss die „Folgen“ tragen .
Er lernt konstruktive Konfliktlösungen;
Zumindest wird ihm der Versteck- u.
Schutzraum des Schweigens genommen.
Täterwird zum Vorfall
befragt
Opfer berichtet einer Vertrauensperson
(LehrerIn)
Gewalt- oder Mobbinghandlung
Opfer schreibt Bericht
Täter schreibt Bericht
Eltern d. Opfers erhalten beideBerichte und sollen sich äußern
Eltern des Täters erhalten beideBerichte u. sollen sich äußern
LehrerInmacht Notizen;
Schule verschicktdie Berichte an die beteiligten
Eltern
Abschlussgespräch mit allen Beteiligten, Eltern,LehrerIn u. Rektor bzw. Stufenleiter.
Ziel: Täter-Opfer-Ausgleich / Schlichtung
Die konkreten Schritte des Anti-Bullying-Programms
Maßnahmen der Schule
Schulebene Schulkonferenz zum Thema Täter-Opfer-Problem; bessere Pausenkontrolle; attraktivere Schulhöfe; Lehrer-Eltern-Treffen;
Klassenebene Klassenregeln gegen Gewalt an der Schule; Klarstellung der Normen, positive und negative Sanktionen; regelmäßige Klassengespräche; kooperatives Lernen;
Schüler/Elternebene Ernste Gespräche mit Täter und Opfern; ernste Gespräche mit Eltern von betroffenen Kindern; Hilfe von „neutralen“ Schülern; Diskussionsgruppen mit Eltern von Täter und Opfern; Wechsel der Klasse oder der Schule ...
Was können Opfer tun?
mit den Eltern, Lehrern oder guten Freundinnen und Freunden darüber sprechen.
sachlich bleiben und den Täter nicht herausfordern
ihn nicht als Person abwerten - also: keine Beleidigungen!
von anderen konkret Hilfe einfordern und sagen, was getan werden soll.
Versuche nicht, dich durch Süßigkeiten oder andere Geschenke von den Attacken „freizukaufen“.
Wenn du abwartest verschlimmert sich deine Situation. Es geht nicht vorbei, es hört nicht auf. Es hört dann auf, wenn du etwas unternimmst.
Opfer brauchen kompetente Hilfe, um…
sich dem Mobbing und der Gewalt entziehen
sich um Hilfe zu bemühen
Ich-Stärke zu entwickeln und
sich widersetzen zu können
Umgang mit dem Opfer
Für Schutz und Unterstützung sorgen
Belastungsreaktionen erkennen
Einfühlsame Gespräche führen
Stärken bewusst machen = Ermutigung: „Ich finde gut an Dir …“
Selbstwertgefühl u. Selbstvertrauen fördern durch Selbstermutigung: „Ich finde gut an mir, dass ich “X“ bin.
Durchsetzungskraft (Mut) stärken, Nein-Sagen, Stopp-Signal
„Haken für Mobbing“ (Achtung: Opfer sind nicht Schuld!) erkennen und - sofern möglich - abstellen
Vertrauensperson(en) hinzuziehen
Eltern hinzuziehen
Ggf. Coaching / Therapie veranlassen
Tipps für Eltern, deren Kinder gemobbt werden
Ihr Kind ist nicht schuld. Erzählen Sie als Erstes Ihrem Kind, dass an ihm nichts falsch oder schlecht ist. Es ist nicht das einzige Opfer.
Raten Sie Ihrem Kind, nicht zu zögern, einem Erwachsenen – z. B. einem Lieblingslehrer – darüber zu berichten.
Klären Sie gemeinsam, an welchen Plätzen die Angriffe passieren und wie Ihr Kind diese Orte meiden kann.
Raten Sie Ihrem Kind, nicht zu versuchen, sich durch Süßigkeiten oder andere Geschenke von den Attacken „freizukaufen“. Erfüllen Sie keine Forderungen Ihres Kindes nach zusätzlichem Geld.
Arbeiten Sie gemeinsam mit Ihrem Kind und einem zuständigen Lehrer einen Plan aus. Sollten die Angriffe wieder auftreten, dann sollte der Plan befolgt und ein Erwachsener informiert werden.
Das sollten Sie unterlassen
Die Schuld bei ihrem Kind suchen. Jedes Kind ist liebenswert. Machen Sie nicht nur Ihrem Kind, sondern auch den Lehrern unmissverständlich klar, dass Sie nicht bereit sind, Mobbing/ Gewalt zu akzeptieren.
Mit den Eltern der Täter reden. Die meisten Eltern schützen ihr Kind und dulden so sein aggressives Verhalten. Selbst wenn sie es bestrafen, wirkt sich das in aller Regel negativ auf das Opfer aus.
Mit den Tätern reden. Das zeigt den Mobbern, dass sich Ihr Kind nicht wehren kann - Sie schwächen damit die Position Ihres Kindes. Folge: Noch mehr Mobbing und Gewalt!
Ihr Kind zu den Lehrergesprächen mitnehmen. Eine Konfrontation mit dem Lehrer belastet ein Kind, das gemobbt wird, sehr und verstärkt seine Schuldgefühle. Nehmen Sie Ihrem Kind diese Last ab, es wird Ihnen dankbar sein!
Umgang mit dem Bully
Unterscheidung zwischen dem Täter und der Tat.
Sich für die Person u. bessere Verhaltensweisen einsetzen, aber Ablehnung der Tat.
Bedürfnisse ermitteln
Diskrepanzen aufdecken – unbewusste Motive klären; Widerstände bewusst machen u. auflösen. Liebevolle aber auch konfrontierende Gespräche führen.
Den „inneren“ Schiedsrichter entwickeln helfen
Selbstberuhigungstechniken vermitteln
Wiedergutmachung und Entschuldigung
Buddy-Aufgabe für das Opfer übernehmen.
Falls die pädagogischen Maßnahmen nicht helfen: ASchO-Maßnahmen frühzeitig einleiten
Auch ein ungeliebtes Kind, sollte mindestens eine vertraute erwachsene Person haben, die es verständnisvoll begleitet. (Amokpersönlichkeiten!?!)
Krisenteam der Schule
Polizei?!?
Die Rolle der Eltern
Eltern einbeziehen, wo möglich
Eltern sachlich informieren und um unterstützende Gespräche mit ihren Kindern bitten
Elternkurse anregen: Starke Eltern, starke Kinder u. a.
Infoabende für Eltern mit Fachkräften, wie Trainern, Therapeuten, Präventionsbeamten der Polizei
Siehe unter LehrerInnen-Rolle
Tipps für Eltern mobbender Kinder
was macht Ihr Kind aggressiv und warum reagiert es in bestimmten Situationen aggressiv.
Auswirkungen von Gewalttaten für das Opfer, Konsequenzen für den Täter klar machen.
Wer heute Täter ist, kann morgen Opfer sein!
Verständnis für andere, fremde Kulturen fördern.
Tolerieren Sie keine Gewalt, auch keine Beleidigungen, Beschimpfungen und menschenverachtende Äußerungen.
Erklären Sie, dass Gewalt unsozial ist und von unserer Gesellschaft abgelehnt und verurteilt wird.
Überdenken Sie Ihren Erziehungsstil: Braucht Ihr Kind
mehr Zuwendung, mehr von Ihrer Zeit, mehr Regeln oder mehr Gelegenheiten, Verantwortung zu übernehmen?
Mitschüler brauchen Hilfestellung und Training
wenn jemand Opfer wird, werde aktiv, tu etwas..
informiere sofort einen Erwachsenen.
akzeptiere kein Mobbing in deinem Freundeskreis.
toleriere keine aggressiven Handlungen.
überlege Möglichkeiten, wie Konflikte gewaltfrei gelöst werden können.
Gemeinsam seid ihr stärker
Umgang mit den Zuschauern / der Klasse
Rituale zur Förderung der Klassengemeinschaft
Einführung des „inneren“ Schiedsrichters
Fairness: „Ich kämpfe fair“
Zivilcourage entwickeln – Gegen Ausgrenzung einstehenFilm: Blue Eyed von Jane Elliot
Helfernetz organisieren
Tägliche bis wöchentliche Gespräche des Klassenlehrers mit der Klasse:
1) Was müssen wir heute noch verbessern? 2) Wo lief es heute gut?
Trainings zur Förderung sozialer Kompetenzen anbieten, z. B.:
Lions-Quest, Trainingsraum, Deeskalations- und Antirassismustrainings, Kampfesspiele, Mädchenselbstbehauptung, Coolness- und Antiaggressivitätstrainings
Werte vorleben, statt propagieren
Wir-Gefühl entwickeln
Beachtung der „drei-Siebe-des-Sokrates“ gegen Üble Nachrede. (Wahrheit, Nützlichkeit, gute Absicht)
Lehrer Kompetenzen
Schüler brauchen einen Lehrer der ihnen zeigt, wohin es geht, der ihnen zeigt, was richtig und wichtig ist, der ihnen auch etwas vormacht / vorlebt und somit authentisch ist, der sie sachlich und nicht persönlich kritisiert, der sie mit Fehlern bzw. Versäumnissen konfrontiert, der liebevoll und konsequent ist. Schüler brauchen einen Lehrer der für sie einsteht, der sie ermutigt, der ihnen Schutz gibt, der an die Schüler und deren prinzipielle Entwicklungsmöglichkeit glaubt, der positiv von ihnen denkt, der sie vor allzu großen Fehlern bzw. Gefahren schützt.
Schüler brauchen einen Lehrer der dem Schüler hilft, Handlungsspielräume zu erkennen und zu nutzen, der ihn mit seiner Unselbstständigkeit konfrontiert, der ihm selbstständiges Handeln ausdrücklich erlaubt und dessen Wichtigkeit betont, der Lernsituationen so konzipiert, dass Selbstständigkeit ermöglicht, ja geradezu
herausgefordert wird.
Lehrer Kompetenzen
Auch dem Erziehungsauftrag Raum und Inhalt geben. Werte vorleben Schüler/-innen emotional berühren Freude ausstrahlen Humorvoll sein Das Gute erkennen u. benennen: „Ich finde gut an Dir, dass Du … bist. Hoffnung wecken können
Die Rolle der LehrerInnen
Vertrauen und Wertschätzung ausstrahlen:
freundliche Stimme freundlicher Blick
Zuhören – auch mit dem Herzen
Empathie geben und auf Bedürfnisse u. Gefühle angemessen eingehen
Lebendig Unterrichten mit Raum für Unterrichtsunterbrechungen:
Stilleübungen / Fantasiereisen Lachen Mitfühlen Bewegungsspiele, Spiel Rituale Abwechslung Wir-Gefühl fördern Klassengespräche
…
Handlungsmodelle für Lehrer
1.Schritt: Situationsauffassung und –bewertung
Affektkontrolle (Emotionskontrolle) Allparteilichkeit (Es müssen alle, die an der Gewaltaktion beteiligt waren angesprochen werden.)
2. Schritt: Gewalt unterbinden
Gewalthandlungen beenden „Wegsehen“ fördert Gewalttätigkeit. Deeskalation Handlungsmöglichkeiten offen halten
3. Schritt: Festlegung der nächsten Handlungsschritte
Alternative Konfliktbewältigung
4. Schritt: Erweiterung der Informationsbasis
5. Schritt: Zielbestimmung
6. Schritt: Planung und Realisierung der Maßnahmen
7. Schritt: Verlaufs- und Erfolgskontrolle
Hilfreiche Programme
Das jeweilige pädagogische Konzept, Leitbild, gelebte Kultur der Schule
Vernetzung mit Hilfsinstitutionen vor Ort (Schulpsychologe, Schulsozialarbeit, Jugendamt, Beratungsstellen, Polizei, Jucops, Präventionskommissariat, u. a.)
Das Anti-Bullying-Programm
Deeskalationstrainings
Kampfesspieletrainings fördern Fairness
Mädchenselbstbehauptungskurse
Streitschlichterprogramm
Trainingsraumprogramm
Faustlos
Erwachsen werden – Lions Quest
Effekt-Training
Starke Eltern – Starke Kinder
Step by Step
Triple P
www.polizei-beratung.de = Medien zur Prävention
www.kidsmobbing.de
…
Anti-Mobbing-Konvention
1. Wir achten in Wort und Tat auf die Würde unserer Mitmenschen.
2. Wir leisten jedem Mitmenschen, der darum bittet, Beistand gegen Schikanen und stellen uns demonstrativ an seine Seite, auch wenn wir nicht in allem seine Meinung teilen. Wir lassen Angefeindete nicht allein.
3. Wir wollen den Anfängen von Psychoterror in unserer Schule wehren, von wem er auch ausgeht.
4. Wir wollen uns in Toleranz und Zivilcourage üben.
5. Wir begegnen fremden Fehlern ebenso nachsichtig, wie unseren eigenen.
6. Wir wollen uns nicht an der Entstehung und Verbreitung von Gerüchten beteiligen. Unser Grundsatz sei: mit den Menschen, nicht über sie reden!
7. Wir erklären ausdrücklich, dass wir uns an die Gesetze und die sonstigen Bestimmungen zum Schutz von Schwachen halten und verpflichten uns, auf deren Einhaltung in unserer Schule zu bestehen.
8. Wir erklären, dass wir niemanden schikanieren. Niemand soll andere über- oder unterfordern. Niemand soll andere bewusst Situationen aussetzen, denen sie nicht gewachsen sind.
9. Wir wollen uns stets Mühe geben, mit jeder Person in unserer Schule höflich und offen zusammen zu arbeiten und dabei Problemen nicht aus dem Wege zu gehen.
10. Wir verpflichten uns, mit anderen gemeinsam gegen Mobbing und Psychoterror vorzugehen, wo wir dies beobachten.Wir handeln gemeinsam, statt einsam.
Vorteile des Anti-Bullying-Programms
Positiv evaluiert im In- und Ausland
Rückgang des Bullying bis 50%
Opferbezogene Ausrichtung durch Betreuung und Schutz der Opfer
Schulumfassendes Programm (Lehrer, Eltern, Schüler)
deutliche Abnahme des allg. unsozialen Verhaltens
Schulklima wird positiv beeinflusst
Einfaches Verfahren, keine Sonderausbildung, sofort und von jedem einsetzbar
Zeitnahe, schnelle Reaktion möglich
Erziehungsprogramm
Rückgang des Gewaltproblems keine Verlagerung von Gewalt
positivere Einstellung zu Schularbeiten und Schule
Verbesserung des Klassenklimas durch positive soziale Bindungen
Nützliche Tipps und Medien
www.polizei-beratung.de
oder bei Ihrem
Kommissariat Vorbeugung
Mobbing - Bullying
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
Ulli Rentsch & Frank Zimmer