Post on 21-Feb-2016
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Technischer Grenzbereich Wie MÄGERLE visionäre Maschinenkonzepte entwickelt
MOTIONDAS KUNDENMAGAZIN DER SCHLEIFRING GRUPPE
UMFANGSCHLEIFEN NEU DEFINIERT: Die INSERT LINE von EWAG
ZUKUNFT MASCHINENBAU: Gastbeitrag von Prof. Dr. Thomas Straubhaar
LÄNDERSPEZIAL: Die SCHLEIFRING Gruppe in Mexiko
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ÖsterreichRappold Winterthur Technology GmbHSt. Magdalenerstrasse 859500 VillachTel.: +43 (0)42 42 41 811 0Fax: +43 (0)42 42 41 811 701office@rappold-winterthur.at
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hr
E D I T O R I A L
3MOTION 01/10 3MOTION 01/10
Ihr
Peter Lütjens
Marketingleiter
Körber Schleifring GmbH
Mit Kreativität und Leidenschaft
Liebe Leserinnen und Leser,
unsere Branche durchlebt weiterhin schwierige Zeiten.
Zwar gibt es Anzeichen für eine langsame Erholung
der Lage, doch der Weg zurück zu alten Erfolgen ist
lang und steil. Experten wie Professor Thomas Straub-
haar vom Hamburgischen WeltWirtschaftsInstitut
sprechen nicht ohne Grund von einer eher „zaghaften
Besserung“. Tiefe Einschnitte sind vorprogrammiert,
und viele Unternehmen werden dem wirtschaftlichen
Druck nicht standhalten können.
Die SCHLEIFRING Gruppe reagiert schlagkräftig und
kreativ. Trotz Krise bringen wir Innovationen und neue
Maschinenkonzepte auf den Markt. EWAG zum Beispiel
hat für das Schleifen von Wendeschneidplatten neue
Maßstäbe gesetzt: Die INSERT LINE ist 50 Prozent
schneller als gängige Maschinen. Die Kollegen von
MÄGERLE wiederum wagen sich mit Leidenschaft und
Erfolg an Schleifaufgaben technologischer Grenzbe-
reiche, die für viele als unlösbar gelten.
Für unsere Kunden bedeutet das: Sie können sich auf
einen Partner in der Poleposition verlassen. Dazu
gehört auch, dass wir unsere Mitarbeiter und Ver-
triebspartner mit besonderen Events motivieren und
intensiv schulen – wie auf dem STUDER MOTION
MEETING. So können wir Ihnen – unseren Kunden –
beste Qualität und besten Service bieten.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen!
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INHALT
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Gastbeitrag
Prof. Dr. Thomas Straubhaar über
aktuelle Entwicklungen und Perspek-
tiven im (Werkzeug-)Maschinenbau
Länderspezial Mexiko
Der südliche Nachbar der USA hat
sich in vielen Hightech-Industrien zu
einem Topstandort entwickelt
Rund um die Welt
Besondere Standorte von
SCHLEIFRING Maschinen
Über den Wolken
STUDER Elektriker Renato Pfeiffer ist
Europameister im Modellkunstfl ug
Weltweit an einem Strang ziehen
Unterwegs auf dem STUDER
MOTION MEETING 2010
T I T E LG E S C H I C H T E
Der Wettbewerb sieht blass aus
Die neue Schleifstrategie der
EWAG INSERT LINE erlaubt immer
komplexere WSP-Geometrien
Laden und Vermessen
GrindTec-Neuheiten von WALTER
Kompetenzzentrum inspire
Die SCHLEIFRING Gruppe ist wich-
tiger Partner des Forschungsinstituts
Genaues Messen senkt
den Verbrauch
Die BLOHM PLANOMAT 620 CNC im
Einsatz beim Messspezialisten Mahr
Besonders große Teile
Ein Spezialgebiet der Experten
von SCHAUDT MIKROSA
News to use
Praktische Tipps für die Produktion
M Ä R K T E & T R E N DS
M O T I O N S & M O R E
Technologische Grenzbereiche
Mit bewährten Baugruppen, hohem
Anspruch und viel Know-how löst
MÄGERLE visionäre Schleifaufgaben
Japan
STUDER baut ein neues
Vertreternetzwerk auf
Führungswechsel
Die SCHLEIFRING Gruppe stärkt
ihre drei Technologiebereiche und
hat dafür die Geschäftsleitung
neu aufgestellt
Fünf Highlights
Neue Features für die STUDER S33
N E W S
T O O L S & T E C H N O LO GY
18
IMPRESSUMHerausgeber: Körber Schleifring GmbH, Hamburg Chefredaktion: Peter Lütjens Realisation: JDB MEDIA GmbH, Schanzenstraße 70, 20357 Hamburg, Deutschland, www.jdb.de
Projektleitung: Jan Hawerkamp Art Direction: Claudia Schiersch Redaktion: Marc-Oliver Prier (Ltg.), Lutz Günther, Oliver Haastert, Janina Peters, Ira Schroers Layout: Steffi Pfl ugbeil (Ltg.)
Übersetzung/Lektorat: SKH SprachKontor Hamburg GmbH Fotos: action press (1), Bilderberg (1), dreamstime (1), Comet Photoshopping (1), dpa Picture Alliance (2), F1 Online (1), Getty Images
(1), Gruppe 28 (1), imagePoint (1), iStockphoto (35) Litho: Fire Dept. GmbH, Hamburg Druck: NEEF + STUMME GmbH & Co. KG, Wittingen
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N E W S
Die Körber Schleifring GmbH stärkt ihre
drei Technologiebereiche Flach- und
Profi lschleifen (BLOHM, JUNG, MÄGERLE),
Werkzeugschleifen (WALTER, EWAG) und
Rundschleifen (STUDER, SCHAUDT,
MIKROSA). Die Bereiche stehen künftig
unter jeweils einheitlicher Führung und kön-
nen so für die Aufgaben der Kunden die
beste Lösung aus dem gesamten Leistungs-
spektrum anbieten. Der SCHLEIFRING
SERVICE wird in die Unternehmen integriert
und rundet das Angebot ab.
Um die Vorteile und Stärken der global auf-
gestellten SCHLEIFRING Gruppe mit der
Kundennähe, Marktkenntnis und Flexibilität
der Technologiebereiche wirkungsvoll zu
kombinieren, wurde die Führungsspitze neu aufgestellt. Die
Leiter der Technologiebereiche bilden zusammen mit der
KÖRBER SCHLEIFRING Geschäftsführung die Geschäftslei-
tung der SCHLEIFRING Gruppe. Dazu gehören Dr. Roland
Rütti (Flach- und Profi lschleifen), Heinz Poklekowski (Werk-
zeugschleifen) und Stephan Nell (Rundschleifen) sowie Gustel
Baumert (Geschäftsführer der Körber Schleifring GmbH) und
Richard Bauer (Vorstandsvorsitzender der Körber AG und in
Personalunion Vorsitzender der Geschäftsführung der Körber
Schleifring GmbH). Innerhalb der drei Technologiebereiche
werden alle Marken fortgeführt, und die Innovationsaktivitä-
ten weiter forciert. So schafft die SCHLEIFRING Gruppe
die Voraussetzungen für weiteres Wachstum sowie die Stär-
kung und den Aus-
bau der führenden
Marktposition.
STUDER
Neues Vertriebsnetz in Japan
Die Fritz Studer AG baut in Japan ein neues Vertreternetz
auf. Zum ersten Salesmeeting in Tokio im November
2009 kamen neue Handelsunternehmen mit insgesamt
25 Partnern aus allen Regionen des Landes. Die Experten
decken den japanischen Markt mit unterschiedlichen Schwer-
punkten ab. „So bieten wir fortan Service und Vertrieb mit
noch mehr Kundennähe“, sagt Miyata Ko, Sales-Manager
STUDER Japan. Schweizer Schleifexperten aus Thun in-
formierten über den aktuellen Stand und neueste Entwick-
lungen ihrer Schleiftechnologie. Damit legte STUDER den
Grundstein
für eine noch
intensivere
Betreuung
des japanischen Marktes, der trotz an-
gespannter Wirtschaftslage zu den weltweit bedeutendsten
Importeuren von Werkzeugschleifmaschinen gehört. Zu den
wichtigen Abnehmern gehören Werkzeug- und Turbinenher-
steller sowie die Automobilindustrie – eine der vier Haupt-
branchen Japans.
Startschuss in Tokio: Teilnehmer des ersten STUDER Salesmeetings
KÖRBER SCHLEIFRING
Neue Führungsspitze
Die neue Geschäftsleitung der SCHLEIFRING Gruppe: Richard Bauer und Gustel Baumert (stehend, von links) sowie Stephan Nell, Heinz Poklekowski und Dr. Roland Rütti (sitzend, von links)
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WEITERE INFORMATIONEN
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RUNDSCHLEIFEN
Neue Highlights für die STUDER S33
Die Universalrundschleifmaschine STUDER S33 garantiert
außergewöhnlich niedrige Stückkosten beim Innen- und
Außenrundschleifen von Werkstücken kleiner und mittlerer
Größe. Die Maschine lässt sich leicht und schnell vom Schlei-
fen zwischen Spitzen zum Fliegendschleifen umrüsten. Dar-
über hinaus hat sie sich sowohl in der Einzel- als auch in der
Serienfertigung bestens bewährt. Doch auch Verkaufsschla-
ger können immer weiter optimiert werden, wie STUDER am
Beispiel der S33 belegt: Gleich fünf neue Features verschaffen
dem Alleskönner noch mehr Potenzial.
Neue PCU2: STUDER optimierte das
PCU-Bediengerät:
Ein größeres,
farbiges Display
liefert jetzt noch
mehr Informationen
auf einen Blick und
erleichtert damit
das Einrichten
der Maschine.
Einfach Navi-
gieren: Mit der
CNC-Steuerung
Fanuc 00i-TD mit integriertem PC.
Die StuderWIN Bedienoberfl äche auf
dem 15-Zoll-Touchscreen macht das
Programmieren zum Kinderspiel.
Für beispiellose Bedienerfreundlich-
keit sorgt eine leicht verständliche
Dialogprogrammierung.
Universalschleifkopf: Der neue
Schleifkopf kann mit zwei Motor-
spindeln für das Außenschleifen
und einer Innenschleifvorrichtung
ausgestattet werden. Damit erhöht
sich die Vielzahl der Werkstückgeo-
metrien, die in einer Aufspannung
geschliffen werden können, um ein
Vielfaches. Dank frequenzgesteu-
erter Antriebe können die Anwender
die Schnittgeschwindigkeit stufen-
los und optimal auf die Anwendung
einstellen.
Schleifl änge: Durch die geschickte
Auslegung der S33 ist eine um
ein Drittel größere
Schleifl änge gegen-
über vergleichbaren
Maschinen möglich.
smartLoad mit Doppelgreifer: Das
Handlingsystem führt die Teile über
eine Doppelgreifereinheit in H-An-
ordnung der Maschine zu. Das redu-
ziert die Stückwechselzeiten von 18
auf etwa sechs Sekunden. Der Lader
eignet sich für Werkstücke mit Län-
gen von bis zu 300 Millimetern und
Durchmessern von bis zu 100 Milli-
metern. Bei Werkstückdurchmessern
bis 38 Millimeter fasst das Ketten-
taktband
36 Teile.
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MÄGERLE ist in der SCHLEIFRING
Gruppe einer der Spezialisten für
Sonderlösungen und die Erfüllung
höchster Ansprüche. Insbesondere, wenn
es um große Schleifzentren, zum Beispiel
für die Bearbeitung von Turbinendisks,
-rotorenden oder -leitschaufeln geht, las-
sen sich die Schweizer immer wieder
etwas Besonderes einfallen, um für die
Kunden ideale Lösungen zu entwickeln.
Damit leistet MÄGERLE mehr, als viele
Wettbewerber können.
Neue Ideen – bewährte Module
Prozess-Know-how, Anspruch, Erfahrung
und Modulbauweise – so lässt sich das
IM GRENZBEREICH DER TECHNIK
Visionen werden WirklichkeitMit Prozess-Know-how, hohem Anspruch und bewährten Baugruppen löst MÄGERLE Schleifaufgaben an der Grenze des technisch Machbaren – vor denen die meisten Wettbewerber kapitulieren.
T I T E LG E S C H I C H T E
8 MOTION 01/10
Erfolgsrezept der Schweizer Maschinenbauer kurz und knapp auf
den Punkt bringen. Mit dem Wissen, dass sie bis heute schon viele harte
Nüsse geknackt haben, wagen sich die Entwicklungsingenieure von
MÄGERLE an Applikationen in technologischen Grenzbereichen heran, von
denen andere Anbieter eher die Finger lassen. „MÄGERLE konnte uns als
einziges Unternehmen Maschinen anbieten, die groß genug sind, um unsere
Turbinenteile in möglichst wenigen Aufspannungen fertig zu bearbeiten.
Wettbewerber hätten das nur mit erhöhtem konstruktivem Aufwand oder
durch die Bearbeitung in mehreren Aufspannungen geschafft“, sagt Harald
Romeike, Teamleiter Hot Gas Path Parts Production beim Gasturbinenher-
steller Alstom in Bexbach. Die Schleifzentren entstehen dabei erst im Prozess
der Lösungsentwicklung mit dem Kunden. Das Besondere daran: Die Ma-
schinen müssen nicht komplett neu erfunden werden. Die cleveren Schwei-
zer passen bewährte Baugruppen an die neue Maschinenidee an. So sind sie
in der Lage, alle Kundenbedürfnisse ohne großen Mehraufwand zu erfüllen.
Die Entwicklungsingenieure können auf eine breite Basis erprobter, funktio-
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Höchste Ingenieurskompetenz:Visionäre Konzepte
entstehen bei MÄGERLE im Prozess der Lösungsentwicklung
mit dem Kunden
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10 MOTION 01/10
naler Einheiten zurückgreifen. Dazu zäh-
len vor allem:
Außergewöhnlich robuste und
verwindungsarme Baugruppen
von Maschinenständern
Äußerst leistungsfähige An-
triebsstränge für Achsen und
Spindeln
Hochpräzise und deformationsarme
Schleifspindeln
Slip-stick-freie, schwingungs-
dämpfende und unerreicht
steife hydrostatische Führungen,
deren ständiger Ölfi lm auch für
thermische Stabilität sorgt
Abrichtgeräte aller bekannten
Technologien
Unerreicht sind die umgreifenden hy-
drostatischen Führungen sowie die
V-förmig zueinander angeordneten
Überkopfabrichter von MÄGERLE.
Individuell konfi guriert und auf die jeweilige Bearbeitungslösung zugeschnitten,
entstehen aus den Baugruppen völlig neue, einzig artige Maschinen, die auf Anhieb
funktionieren – ohne dass Entwicklungsdauer und Kosten explodieren.
Jede Maschine ein Unikat
Das Prinzip der modularen Maschine ist die Grundlage des Markenversprechens
von MÄGERLE: Zuverlässigkeit, Spezialisierung und kundenindividuelle Prozess-
lösungen. Aufgrund langjähriger Erfahrungen können die Experten sofort einschät-
zen, ob extreme Fertigungslösungen technologisch machbar sind. Die Sonderlö-
sungen – jedes Stück ist ein Unikat – entstehen zunächst in den Köpfen der
Ingenieure und mithilfe modernster Werkzeuge der virtuellen Produktentwicklung.
„Unsere Kunden wählen ihre Maschine nicht aus dem Katalog. Sie vertrauen darauf,
dass wir ihre Ansprüche erfüllen und ihre Bearbeitungsaufgaben beziehungswei-
se ihre Problemfälle lösen. Darauf können sie sich absolut verlassen. Denn dass
wir Lösungen fi nden, haben wir oft genug bewiesen“, sagt MÄGERLE Geschäfts-
führer Dr. Roland Rütti. „Wir lassen Visionen wahr werden.“
Erfolgreiche Projekte aus jüngster Zeit belegen, dass MÄGERLE mehr kann als
andere Schleifmaschinenhersteller und Lösungen an der Grenze des technisch
Machbaren anbietet. Dabei kombinieren die Schweizer Maschinenbau, Steuerungs-
technik und Schleiftechnologien auf eine Weise, die weit über den „normalen
Maschinenbau“ hinausgehen – so schaffen sie unter anderem Lösungen für höchste
Produktivität, extremste Genauigkeitsanforderungen, anspruchsvollste Geometrien
und die vollautomatische Komplettbearbeitung.
[1][1]
[2][2]
[3][3]
Geballte MÄGERLE Kompetenz: [1] Montagehalle: Die einzigartigen Maschinen funktionieren auf Anhieb [2] Qualitätscheck: Jedes Maschinendetail wird auf Herz und Nieren geprüft [3] MÄGERLE kann mehr als andere: Bewährte Baugruppen werden an die Maschinenidee angepasst
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Zahnstangen für die
industrielle Automation
Die speziell für das Schleifen von Zahn-
stangen, wie sie beispielsweise bei der
automatisierten Beladung von Werkzeug-
maschinen zum Einsatz kommen, ausge-
legte MÄGERLE MGC-L-560.65.45 steht für höchste Produktivität. Dank eines dreh-
baren Fahrständers ist die Schleifrichtung auf den Schrägungswinkel der
Zahnstange einstellbar. Dadurch verkürzen sich die Achswege deutlich gegenüber
denen der konventionellen Bearbeitung. Entsprechend kompakt ist die Bauform der
neuen MÄGERLE Maschine. Sie verfügt über zwei Arbeitsräume mit einer fahrbaren
Spritzschutzkabine und ermöglicht damit das hauptzeitparallele Be- und Entladen
der Werkstücke ohne Stillstandzeiten.
Der Fahrständer der Maschine ist besonders schwer. Bei seiner Antriebsregelung
bewegten sich die Entwicklungsingenieure in technischen Grenzbereichen: „Wir
mussten das komplette Potenzial der Siemens-Steuerung ausschöpfen“, erklärt
Martin Preisig, Leiter Technik bei MÄGERLE. Bei der Antriebsauslegung des quer
gestellten, leistungsfähigen Schleifscheibenantriebs verließen sich die Ingenieure
auf die Verifi kation mithilfe eines Berechnungstools. Sie implementierten zudem
eine kundenspezifi sche, speziell auf das Verzahnungsschleifen ausgerichte-
te Bedieneroberfl äche. Der Verzahnungswinkel ist individuell programmierbar,
und die Maschine vermisst die Teilungsgenauigkeit automatisch. Der Kunde pro-
fi tiert jetzt von höchster Produktivität und Flexibilität – auch beim Schleifen über-
langer Zahnstangen.
Muttern großer Rollengewindetriebe
Mit dem Schleifen von Gewinden betrat MÄGERLE Neuland und hatte bei der
Entwicklung der MÄGERLE MGC-L-140.50.90 für die bedienerfreundliche Komplett-
bearbeitung von Muttern großer Rollengewindetriebe zwei enorme Herausforde-
rungen zu bewältigen: Zum einen waren extremste Genauigkeitsanforderungen
zu erfüllen. Zum anderen musste die Komplexität des Werkstücks so in der Be-
diensoftware und Mensch-Maschine-Schnittstelle berücksichtigt werden, dass
dabei eine maximale Benutzerfreundlichkeit gewährleistet ist. Das Ergebnis: eine
Spezialmaschine, welche die Innen- und Außendurchmesser der Muttern sowie
die Gewinde absolut zentrisch zueinander schleift und gleichzeitig Planfl ächen
bearbeiten kann. „Obwohl die erforderliche Schwenkspindel sehr weit auskragt,
erzielen wir mit unserer Entwicklung auch beim Schleifen des Innengewindes
höchste Genauigkeiten“, erklärt Preisig. Für die Komplettbearbeitung ist die MGC-
L-140 mit einem Werkzeug wechs ler, einem NC-Schwenkkopf mit zwei direkt ange-
triebenen Schleifspindeln und einem hydrostatischen Rundtisch mit Torqueantrieb
ausgestattet. Eine dreiachsige Kühlmitteldüse folgt dem Schleifkopf bei der
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[1] Produktiv: Der drehbare Fahrständer (orange) ist eine Grundvoraussetzung für die Bearbeitung überlanger Zahnstangen. [2] Zuverlässige Antriebe: Zahnstangen kommen unter anderem im Werkzeugmaschinenbau, in der Verkehrs- und Elektrotechnik sowie in Robotik und Automation zum Einsatz
[1][1][2][2]
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MOTION 01/10
Außenbearbeitung. Außerdem imple-
mentierte MÄGERLE einen kurzen und
steifen Antriebsstrang und optimierte
das integrierte Direktmesssys tem. Auf
diese Weise lösten die MÄGERLE Inge-
nieure eine technisch äußerst anspruchs-
volle Aufgabe: die dauerhafte Wieder-
holgenauigkeit des Schwenkkopfs.
Hirth-Verzahnungen
großer Turbinendisks
Hirth-Verzahnungen stellen beim Schlei-
fen besonders hohe Ansprüche an die
Präzision, und große Turbinendisks für
stationäre Gasturbinen können inklusi-
ve Vorrichtung bis zu zehn Tonnen wiegen.
Die Schweizer realisierten eine neue, auf der MGC-L basierende
Maschine. Die neue MÄGERLE MGC-L-260.40.90 eignet sich dank
einer speziellen Fundamentierung und einer ausgeklügelten
Baustatik hervorragend für die Komplettbearbeitung besonders
großer und schwerer Bauteile mit anspruchsvollen Geometrien.
Denn neben dem Profi l- und Planschleifen der Stirnseiten kann
die Maschine auch Rundschleifoperationen vornehmen. Der sehr
genau positionierbare Rundtisch nimmt Werkstücke mit einem
Durchmesser von bis zu 2500 Millimeter auf. Trotz einer weit aus-
kragenden Schleifscheibe erfüllt die Maschine höchste Präzisionsanforderungen.
Der Kunde Siemens erhält damit eine hochgenau arbeitende Produktionsmaschi-
ne, auf die er sich absolut verlassen kann.
Große Turbinenleitschaufeln
Bei der Entwicklung der MÄGERLE MGC-L-330.75.90 für die Bearbeitung von
Gasturbinenschaufeln mit einer Länge von bis zu 1000 Millimetern und einem
Schaufelgewicht von bis zu 65 Kilogramm war besondere Kreativität gefragt. Hier
stießen die Ingenieure bei dem Verbund aus Werkstück, Schleifscheibe und Ma-
schine mit einer Antriebsleistung von 115 Kilowatt an die Grenzen des bisher
technisch Machbaren. Sie überwanden sie jedoch mithilfe bewährter Technologien
und einiger Tricks. Das Fünf-Achs-Schleifzentrum mit sechsfachem Schleifschei-
benwechsler kann mehrere Operationen in einer Aufspannung durchführen. Der
Werkzeugwechsel erfolgt dabei automatisch über ein rotierendes Magazin, das
große Schleifscheiben mit einem Durchmesser von bis zu 550 Millimetern auf-
nehmen kann. Für eine ebenfalls automatische Korrektur der Schleifscheibe sorgt
T I T E LG E S C H I C H T E
12
Clou unter dem Hallenboden: Das spezielle Fundament und die Baustatik der MGC-L-260.40.90 stellen die Standfestigkeit für die Bearbeitung sehr schwerer Werkstücke sicher
Stationäre Gasturbine von Siemens: Große Turbinendisks wiegen inklusive Vorrichtung bis zu zehn Tonnen
Gewindemuttern für Planetenrollengewindetriebe: Die Werkstücke wiegen bis zu600 Kilogramm und werden auf der MGC-L-140.50.90 in einer Aufspannung geschliffen
CAD-Zeichnung der MGC-L-140.50.90: Hochpräzises Gewindeschleifen extrem großer und schwerer Bauteile
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13MOTION 01/10
eine Messstation. Weitere Merkmale
der vollautomatischen Maschine zur
Komplettbearbeitung sind:
Reinigungsstation
Werkstück auf Zwei-Achs-Teiltisch-
NC-Kombination
Zwei V-förmig zueinander
angeordnete Abrichtgeräte auf
dem Schleifkopf
CNC-gesteuertes Nachführen der
Kühlschmiermitteldüse
Großer X-Hub für den Scheiben-
wechsel
Der Kunde Alstom ist mit dem Ergebnis
sehr zufrieden. Harald Romeike erklärt:
„Die Maschine bringt dank ihrer stabilen
Bauweise alle Eigenschaften mit, um den
Schleifprozess optimal umsetzen zu kön-
nen. Ihre Verfügbarkeit ist hoch, und sie
Turbinenleitschaufeln bei Alstom: MÄGERLE setzt auf bewährte Technologie und technische Tricks
Durchmesser bis 2500 Millimeter: Der Rundtisch-Masterring für die Werkstückaufnahme in der MGC-L-260.40.90
ist variabel einsetzbar für die Lauf- und Leitschaufelbearbeitung. Dazu erreichen wir
aufgrund der enormen Antriebsleistung hohe Abtragsraten.“
Doppelt so schnell
Nicht zuletzt treibt MÄGERLE auch die Entwicklung von Zukunftstechnologien voran.
Ein aktuelles Projekt beschäftigt sich beispielsweise mit dem Schleifen von Silizium-
blöcken für die Solarindustrie. Dabei kommt es vor allem auf die Produktivität, eine
exzellente Oberfl ächenqualität und die optimale Ausrichtung des Werkstückes an.
Um ein Durchbiegen des Si-Blocks zu verhindern und Schäden durch nicht abtrans-
portierte Si-Späne zu vermeiden, schleift MÄGERLE den Block senkrecht statt waa-
gerecht. Ein Kreuztisch bei der unteren Werkstückaufnahme ermöglicht eine exakte
Ausrichtung. Da beim Si-Schleifen mit reinem Wasser ohne Korrosionsschutz gekühlt
wird (um einer Kontamination des Si-Blocks vorzubeugen), muss die gesamte Ver-
kleidung der Anlage aus rostfreiem Edelstahl gefertigt sein. Die Schweizer Spezialisten
bearbeiten die Siliziumblöcke doppelt so schnell wie herkömmliche Maschinen,
obwohl sie nur eine Hochleistungsschleifspindel statt bis zu vier konventionelle
Schleifspindeln einsetzen. Das gewährleistet einen fünfmal höheren Vorschub.
Ganz gleich, mit welchen Schleifaufgaben die Kunden zu MÄGERLE kommen – die
Schweizer Schleifexperten scheuen sich nicht, Neuland zu betreten. „Wir prüfen
die technische Machbarkeit“, sagt Dr. Roland Rütti. „Und wenn wir sagen, es geht,
dann wissen wir auch, wie.“
„Wir prüfen die technische Machbarkeit. Und wenn wir sagen, es geht, dann wissen wir auch, wie!” Dr. Roland Rütti, Geschäftsführer Mägerle AG Maschinenfabrik
www.maegerle.com
Hohe Abtragsraten: Die MÄGERLE MGC-L-330.75.90 bringt alle Eigenschaften für einen optimalen Schleifprozess mit
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M Ä R K T E & T R E N DS
Die Finanzmarktkrise hat zu gigantischen Verlusten und Abschreibungen und damit
zu einer beträchtlichen Wertberichtigung geführt. Das verringert die Hebel, mit denen
Fremdkapital gestemmt werden kann. Das gilt für die Banken, die weniger Fremd-
kapital vergeben können. Es gilt für die Unternehmen, die ihrerseits mehr Eigenka-
pital benötigen, um an Kredite heranzukommen. Die Tage, in denen mit wenig Eigen-
viel günstiges Fremdkapital zu erhalten war, dürften für lange Zeit vorbei sein.
Fremdkapital wird höhere Risikoprämien und mehr Eigenkapitalbeteiligung fordern.
Als Folge werden viele bislang fi nanzierbare Investitionsprojekte unattraktiv. Kleine
Hinterhoffi rmen, Tüftler und Neugründungen dürften es besonders schwer haben,
schnell, unbürokratisch und günstig zu Wagniskapital zu kommen. Das verlangsamt
die Innovationsgeschwindigkeit und das wirtschaftliche Wachstum.
Dabei spielt auch der Staat als Nachfrager und Geldgeber eine Bremserrolle. Die
Schuldenberge der öffentlichen Haushalte sind gigantisch. Sie werden im Euro-
Raum von 70 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im Jahr 2008 auf fast 90
Prozent 2011 ansteigen, in Deutschland von 66 Prozent auf 80 Prozent. In den USA
werden sie über 100 Prozent des BIP, in Japan über 200 Prozent des BIP erreichen.
Noch sind die Zinsen niedrig, zu denen sich der Staat das Geld auf den Finanzmärk-
ten beschaffen kann. Was aber, wenn die Zinsen wieder steigen? Dann stecken hoch
Die gute Nachricht: Es geht wieder
aufwärts. Die schlechte Nachricht:
Der Aufschwung ist zäh, langsam, be-
ginnt auf einem tiefem Niveau und ist
(noch) nicht wirklich selbsttragend. Die
Wirtschaft ist im vergangenen Jahr
schnell mit dem Aufzug in den Keller
gerast. Nun steigt man auf der Treppe
Schritt für Schritt wieder nach oben. In
2010 ist bestenfalls die Hälfte der Weg-
strecke zurückzuschaffen – eher sogar
nur ein Drittel. Bis man wieder dort sein
wird, wo man vor der Krise stand, bis
man wieder die Auslastung der Kapazi-
täten von 2008 erreicht haben wird, dürf-
te es somit noch Jahre dauern.
Für den Aufschwung sprechen die welt-
weit gigantischen staatlichen Konjunk-
turprogramme, die tiefen Zinsen und die
positive Entwicklung der Weltwirtschaft.
Dagegen sprechen die ausufernden
Staatsschulden, die Blasen als Folge der
Nullzinspolitik, die platzen könnten, so-
wie die starke einseitige Abhängigkeit
vom Wachstum Chinas. In der Abwä-
gung von Chancen und Risiken dürfte
ein Szenario eine hohe Wahrscheinlich-
keit haben, das sich mit einem Wurzel-
zeichen veranschaulichen lässt: Nach
einem brutalen Absturz von Umsätzen
und Gewinnen wird die Wirtschaft zu-
nächst wieder stark nach oben schnel-
len, dann aber auf etwa halbem Weg in
eine Seitwärtsbewegung abknicken. Da-
rauf deuten insbesondere auch stei-
gende Finanzierungskosten hin.
GASTBEITR AG
Langsame Rückkehr zu neuer NormalitätProfessor Dr. Thomas Straub-haar über die Konsolidierungder Weltwirtschaft nach der Finanzmarktkrise.
Langsam wieder nach oben:Die Wirtschaft wird sichSchritt für Schritt erholen
L_14-17_Straubhaar_D.indd 14L_14-17_Straubhaar_D.indd 14 30.03.2010 16:29:57 Uhr30.03.2010 16:29:57 Uhr
15MOTION 01/10
Besserung in Sicht
Im Maschinenbau und für
die Werkzeugindustrie
kommt als weiterer Stör-
faktor hinzu, dass krisen-
bedingte konjunkturelle
Probleme mit struktu-
rellen Überkapazitäten
einhergehen. Die Finanz-
marktkrise hat die Kapazi-
tätsüberschüsse in der
Fahrzeugindustrie nur
verschärft. Geschaffen
hat sie die Probleme nicht.
Zum Beispiel haben allein
in Europa die Automobil-
hersteller ihre Produkti-
onskapazitäten zwischen
2007 und 2009 um mehr
als ein Viertel erweitert,
ohne dass die Nachfrage entsprechend Schritt gehalten hätte1. Das führte wie beim
Domino zum Fall der Vor- und Zulieferindustrien. Besonders der Maschinenbau und
die Werkzeugindustrie haben im vergangenen Jahr einen historisch beispiellosen
Rückgang von Umsätzen und Gewinnen erlebt. Bei den Auftragseingängen musste
gegenüber den Höchstständen des Vorjahres ein Minus von über 50 Prozent und
mehr in Kauf genommen werden. Erst zum Jahresbeginn 2010 nähren langsam
steigende Auftragseingänge die Hoffnung, dass sich nach dem Fall jetzt endlich
eine zaghafte Besserung einstellt.
Die meisten Hoffnungen setzen der deutsche Maschinenbau und die Werkzeugin-
dustrie auf die südostasiatischen Märkte. Das ist völlig richtig, wenn auch nicht ohne
Risiken. Während die Bevölkerung im wohlhabenden Norden der Welt eher schrumpft,
wächst sie im armen Süden und im aufstrebenden Osten weiter an. Bereits in 20
Jahren werden in China 1,4 Milliarden Menschen leben. In Indien, Pakistan und
Bangladesch sind es in Kürze zusammen zwei Milliarden Menschen. Der Bedarf der
verschuldete Volkswirtschaften in einer
dramatischen Schuldenfalle. Ein immer
größerer Teil der Staatseinnahmen wird
zukünftig für Zinsen zu verwenden sein.
Staatliche Handlungsspielräume werden
sich zunehmend verengen. Für Bildung,
Gesundheit oder Infrastruktur wird we-
niger Geld zur Verfügung stehen. Das
sind keine guten Aussichten für Zuliefer-
industrien wie Maschinenbau oder Werk-
zeugindustrie, Baugewerbe, lokales
Handwerk und auch nicht für Firmen, die
öffentliche Betriebe und Behörden belie-
fern und von staatlichen Aufträgen ab-
hängig sind. Aber auch für die Bevölke-
rung insgesamt verheißt die ausufernde
Staatsverschuldung nichts Gutes. Denn
die Schulden von heute bleiben die Steu-
ern von morgen. Müssen Steuern und
Abgaben erhöht werden, um öffentliche
Haushalte zu sanieren, wird das die Kauf-
kraft der privaten Haushalte und die In-
vestitionsmöglichkeiten der Unterneh-
men beschränken.
DER AUTOR
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„Nach dem tiefen Fall stellt sich end-lich eine zaghafteBesserung ein“
Prof. Dr. Thomas Straubhaar
Domino-Effekt: Automobilhersteller erweiterten Pro-duktionskapazitäten ohne die entsprechende Nachfrage
AUFTRAGSEINGANG DEUTSCHER MASCHINENBAUQ
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DW
Preisbereinigter Index, Basis-Umsatz 2005 = 100
Index19018017016015014013012011010090807060
1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009
Inland
Ausland
OriginalindizesSaisonbereinigte und geglättete Indizes
Professor Dr. Thomas Straub-
haar ist seit 2005 Direktor des
Hamburgischen WeltWirt-
schaftsInstituts (HWWI). Das
HWWI ist eine private For-
schungseinrichtung, die Grund-
lagen- und angewandte For-
schung nutzt, um unabhängige,
wissenschaftlich fundierte und
praxisnahe Beratungsdienstlei-
stungen zu erbringen. Zu den
Forschungsschwerpunkten von Professor Straubhaar
gehören internationale Wirtschaftsbeziehungen, Ord-
nungspolitik sowie Bildungs- und Bevölkerungsökonomie.
Ab Februar 2010 forscht er als erster Helmut-Schmidt-
Stipendiat an der Transatlantic Academy in Washington
D.C. über die Rolle der Türkei in Europa. Mehr Infos:
www.hwwi.org, www.transatlanticacademy.org
L_14-17_Straubhaar_D.indd 15L_14-17_Straubhaar_D.indd 15 30.03.2010 16:30:06 Uhr30.03.2010 16:30:06 Uhr
16 MOTION 01/10
M Ä R K T E & T R E N DS
Gute Perspektiven für neue Geschäfte: Der Bedarf aufstrebender Volkswirtschaften nach Infrastrukturinvestitionen, Investitionsgütern, Maschinen, Geräten, Apparaten, Flug- und Fahrzeugen bleibt trotz Finanzmarktkrise unverändert
aufstrebenden Volkswirtschaften in Süd-
ostasien, der Öl exportierenden Länder
Arabiens, Lateinamerikas, aber auch der
mittel- und osteuropäischen EU-Länder
nach Infrastrukturinvestitionen, Investiti-
onsgütern, Maschinen, Geräten, Appara-
ten, Flug- und Fahrzeugen bleibt somit
trotz Finanzmarktkrise unverändert be-
stehen. Also werden diese Weltregionen
mit ihren weiterhin, teilweise rasch, wach-
senden Bevölkerungen bald wieder be-
ginnen (müssen), vermehrt und verstärkt
Güter und Dienstleistungen aus der üb-
rigen Welt nachzufragen. Mit hoher Kom-
petenz und moderner Technologie wer-
den sich somit nach der Krise für deutsche
Maschinen- oder Werkzeugbauer welt-
weit gute Geschäfte machen lassen.
Sparen ist angesagt
Allerdings wird die Aussage „China pro-
duziert und Amerika konsumiert“ nicht
mehr gelten. Sie hatte in den ver-
gangenen Dekaden wesentlich zum stür-
mischen Wachstum des Welthandels
beigetragen. Der US-amerikanische Verbraucher war der wichtigste Motor der Welt-
wirtschaft. Er kaufte alles, in der Regel auf Pump und meist billige Importware aus
Fernost. Jetzt ist er in fi nanziellen Nöten und muss alte Schulden zurückzahlen. Spa-
ren ist angesagt. Auch, weil private Kredite und Hypotheken zurückgezahlt werden
müssen. Mit dem amerikanischen Privatkonsum aber wird die wichtigste Stütze der
globalen Nachfrage auf Jahre hinaus schwächer werden. Die Korrektur des globalen
Ungleichgewichts aber wird die Handelsdynamik schwächen.
DIE WELTWIRTSCHAFT ERHOLT SICHQ
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–62000 2002 2004 2006 2008 2010
Emerging Economies
Jährliches Wachstum des realen BIP in %
World
Advanced Economies
L_14-17_Straubhaar_D.indd Abs1:16L_14-17_Straubhaar_D.indd Abs1:16 30.03.2010 16:30:12 Uhr30.03.2010 16:30:12 Uhr
Anstatt am Konsumtropf der USA wird
die Weltwirtschaft im kommenden Jahr-
zehnt am Tropf der chinesischen Regie-
rung hängen. Auf Gedeih und Verderb
setzen europäische Firmen auf die durch
Bevölkerungswachstum und Aufholpro-
zesse dynamisch wachsende Nachfrage Südostasiens. Ein solches Klumpenrisiko
in derart unbekanntem Gelände kann gefährlich werden. Soll es gut ausgehen, muss
schleunigst umgesteuert werden. Asiatische Verhaltensweisen, Benimmregeln,
Rechtsverständnis, Führungs- und Organisationslehren dürfen nicht länger nur für
esoterische Wohlfühlzirkel ein Thema sein. Sie müssen wie Englisch oder angel-
sächsisches Kulturverständnis zum Standardangebot in europäischen Betrieben
gehören. Denn wer ohne Kompass in den
unbekannten Osten geht, kann sich allzu
rasch verirren.
In der Summe zeigt sich ein klares Bild:
Die historisch starken Wachstumskräfte
sind geschwächt. Neue dynamische Im-
pulse werden durch teurere Kredite und
strengere Regeln gebremst. Der Motor
der Weltwirtschaft stottert. Eher werden
verkrustete Strukturen geschützt als die
Modernisierung gefördert. Das Tempo
der wirtschaftlichen Entwicklung wird
sich verlangsamen. Weniger Wachstum
bedeutet aber mehr Probleme, mehr
Unsicherheit und damit stärkere Schwan-
kungen. Das wird die neue Normalität
der Weltwirtschaft nach der Finanz-
marktkrise sein.
WELTBEVÖLKERUNG IN MILLIARDEN MENSCHEN
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1990 2000 2010 2020 2030 2040 2050
Afrika Asien Europa Lateinamerika und die Karibik Nordamerika Ozeanien
L_14-17_Straubhaar_D.indd Abs1:17L_14-17_Straubhaar_D.indd Abs1:17 30.03.2010 16:30:20 Uhr30.03.2010 16:30:20 Uhr
UMFANGSCHLEIFEN NEU DEFINIERT
50 Prozent schneller
EWAG bringt mit der INSERT LINE eine Wendeplatten-Schleifmaschine auf den Markt, die neue Maßstäbe setzt.
18 MOTION 01/10
Arbeitsraum derINSERT LINE: Bearbeitung immer komplexererWSP-Geometrien
T O O L S & T E C H N O LO GY
L_18-21_EWAG_D.indd 18L_18-21_EWAG_D.indd 18 30.03.2010 16:41:10 Uhr30.03.2010 16:41:10 Uhr
19MOTION 01/10
Argumente Wettbewerber
A
Wettbewerber
B
INSERT LINE
Reduzierte Produktionszeit + ++ +++
Qualität der Schneidfl ächen ++ ++ +++
Hydrostatische Führungen + +++ +++
Kinematik ++ ++ +++
Granitan-Maschinenbett + + +++
Ergonomie ++ ++ +++
Schleifen konkaver Radien + +++ +++
Variable Schleifscheiben- durchmesser bis 500 mm
+ + +++
über herkömmlichen Prozessen. Gleichzeitig erreicht EWAG höchste Formpräzi-
sion und Schneidkantenqualitäten. „Bei der Bearbeitung der WSP-Schneidfl ächen
entsteht mit dem neuen Verfahren des Umfangschleifens weniger Reibung und
somit weniger thermische Belastung im Kontaktbereich“, erklärt Thomas Fischer,
Produktmanager bei EWAG. Oberfl ächenschäden werden vermieden (siehe Gra-
fi k unten). Dabei ermöglicht die fl exible neue Schleiftechnologie der INSERT LINE
die Bearbeitung immer komplexerer WSP-Geometrien. EWAG optimierte zudem
Umfangschleifmaschinen für die Fer-
tigung von Wendeschneidplatten
(WSP) sind keine neue Erfi ndung. Mit
einem weiteren Modell erfolgreich sein
kann daher nur, wessen Plattform mehr
leistet als bisherige Maschinen. Mit der
INSERT LINE ist EWAG dies gelungen.
Die neue Anlage hat gegenüber der Kon-
kurrenz entscheidende Vorteile: Sie ist
50 Prozent schneller als gängige Maschi-
nen und liefert dank neuartiger Schleif-
technologie eine hervorragende Qualität
der Schneidfl ächen. Die INSERT LINE
zeichnet sich darüber hinaus durch va-
riable Schleifscheibendurchmesser, eine
exzellente Maschinenergonomie und
Kinematik sowie hydrostatische Füh-
rungen aus (siehe Übersicht rechts).
Fertigungszeit halbiert
Größere Schleifscheibendurchmesser
und die neue Umfangschleiftechnologie
der INSERT LINE reduzieren die Ferti-
gungszeit um bis zu 50 Prozent gegen-
IHRE VORTEILE IM ÜBERBLICK
TECHNOLOGIE IM DETAIL
Die neue Schleiftechnologie verhindert ein Überhitzen der Wendeschneidplatten während der Bearbeitung. Werkstück und
Schleifscheibe berühren sich nur punktuell und nie über die gesamte Fläche. So sorgt das INSERT LINE Verfahren von EWAG für
höchste Formpräzision und Schneidkantenqualität beim fertigen Produkt.
[1] [2] [3]
Frei-stellung
Berüh-rungs-punkt
Schleifen der Kante Freistellung im Rundungsbereich
Schleifen der Flankenmitte Freistellung im Rundungsbereich und an der Kante
Schleifen der Rundung – Startpunkt Freistellung an der Kante
Geringere Reibung/niedrigere thermische Belastung im Kontaktbereich
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L_18-21_EWAG_D.indd 19L_18-21_EWAG_D.indd 19 30.03.2010 16:41:18 Uhr30.03.2010 16:41:18 Uhr
20 MOTION 01/10
T O O L S & T E C H N O LO GY
Neue Roboterzelle: Der Lader 200iC von Fanuc
übernimmt die auto-matische Beschickung
+ + + t h o m a s . f i s c h e r @ e w a g . c o m + + +
w w w . e w a g . c o m + + +
WEITERE INFORMATIONEN
die Schleifkinematik: Der Mittelpunkt
der C-Achse liegt genau auf der Mitte
des B-Achsen-Schwenkzentrums. Die
CNC-Achsen müssen beim Interpolieren
also deutlich weniger verfahren.
Einzigartige Dynamik
Magnetisch vorgespannte hydrosta-
tische Führungen, ein solides Maschi-
nenbett aus Granitan® und leistungs-
starke Direktantriebe auf allen Achsen
(Torqueantriebe auf den Rundachsen
und lineare Direktantriebe auf der
X- und Y-Achse) garantieren höchste
Genauigkeiten sowie Prozesssicherheit
und sorgen für eine hohe Dynamik.
EWAG bietet die neue Maschine aus-
schließlich mit einem automatischen
Handlingsystem an. „Wir haben die automatische Beschickung analog zur sehr er-
folgreichen Integration der COMPACT LINE mit einem Fanuc 200iC Roboter aufge-
baut“, erläutert Thomas Fischer. Die vollständig neu installierte Roboterzelle bildet
eine kompakte Einheit. Sie ermöglicht Beschickungszeiten von unter vier Sekunden
und ist individuell an die unterschiedlichen Kundenapplikationen anpassbar.
DATEN & FAKTEN
Werkstückmaterialien: Hartmetall,
Cermets, Keramik, kubisches Borni-
trid, polykristalliner Diamant
Schleifspindelmotorleistung: 12 kW
Scheibendurchmesser: 350 – 500 mm
Integriertes Abrichten
Integriertes Messen
Granitan-Maschinenbett
Hydrostatische Führungen
Achsbewegungen: max. 30/min
Ergonomische Gestaltung von
Maschine und Lader
Kompakte Maschinenabmessung
(B × H × T): max. 3 m × 2 m × 3 m
„Die INSERT LINE ist optimal auf das Umfangschleifen von Wende-schneidplatten zugeschnitten“
Thomas Fischer,Produktmanager EWAG
INSERT LINE: Schleif- und Beschick ungs-einheit bilden eine bedienerfreundliche Maschine mit kompakten Dimensionen
L_18-21_EWAG_D.indd 20L_18-21_EWAG_D.indd 20 30.03.2010 16:41:20 Uhr30.03.2010 16:41:20 Uhr
21MOTION 01/10
GRINDTEC 2010
Messen und Laden made by WALTER
Pünktlich zur GrindTec 2010 präsentierte WALTER zwei Neu-
heiten: Eine optische Messeinrichtung für das Messen
direkt in der Werkzeugschleifmaschine und einen Roboterlader
zum Steigerung der Flexibilität bei der automatischen Bestü-
ckung optimieren die Produktpalette des SCHLEIFRING Unter-
nehmens. Die neue optische Messeinrichtung Heli Contour
Check (HCC) misst vollautomatisch direkt in den HELITRONIC
Werkzeugschleifmaschinen die Werkstückkonturen von WWM
P7-Werkzeugen im Durchmesserbereich von drei bis 115 Mil-
limetern. Voraussetzung: Die Maschine ist mit einer entspre-
chenden Halterung sowie Glasmaßstäben und Fanuc-Steue-
rung ausgerüstet. Das direkte Messen spart Zeit und eliminiert
thermische Einfl üsse. Das Werkstück bleibt in seiner Aufspan-
nung. So garantiert die Messung ein extrem genaues Ergebnis
mit einer Wiederholgenauigkeit < 1,5 μm. Die HCC wird dazu
einfach am Schleifkopf der Werkzeugschleifmaschine befestigt
– in weniger als einer Minute. Die Zentrierung der Messein-
richtung erfolgt automatisch. Ein zeitaufwendiges Kalibrieren
entfällt. Die Messung mittels leistungsstarker Durchlichtka-
mera (High Speed Gigabit Camera) startet selbstständig nach
einer automatischen Werkstück- und Schutzglasreinigung.
Eine gesonderte Programmierung ist nicht nötig. Das Scan-
Programm wird automatisch aus der Schleif-IDN generiert.
Kompensation, Erzeugung des Korrektur-DXF und Übermitt-
lung der Daten an die Schleifmaschine erfolgen über die Soft-
ware Form Tool Compensation (FTC) von WALTER. Sind meh-
rere Maschinen im Unternehmen mit einer Halterung für das
neue Messsystem ausgestattet, kann eine einzige HCC fl exibel
auf jeder dieser Maschinen genutzt werden.
Leistungsstarker Lader
Der neue Lader auf der Basis des Sechs-Achs-Fanuc-Roboters
LR Mate 200iC/5L ergänzt die Laderpalette für die Werkzeug-
schleifmaschine HELITRONIC POWER. Gegenüber anderen
Handlingsystemen zeichnet sich der neue Roboterlader durch
eine erhöhte Flexibilität bei der Bestückung unterschiedlichs-
ter Spannvorrichtungen mit Werkzeugen, Profi lplatten und
Produktionsteilen aus. Er wechselt Werkstücke bis 300 Milli-
meter Länge und einem Gewicht bis 1,5 Kilogramm. Die Pa-
letten fassen abhängig vom Teiledurchmesser bis zu 1500
Werkstücke in der Standar-
dausführung und bis zu
3500 Werkzeuge in der er-
weiterten Ausführung.
Heli Contour Check: Die optische Messeinrichtung spartZeit und eliminiert thermische Einfl üsse
Mehr Flexibilität: Der neue Lader der HELITRONIC POWER überzeugt bei der Bestückung unterschiedlicher Spannvorrichtungen
+ + + c h r i s t o p h . e h r l e r @
w a l t e r - m a c h i n e s . d e + + +
WEITERE INFORMATIONEN
L_18-21_EWAG_D.indd 21L_18-21_EWAG_D.indd 21 30.03.2010 16:41:39 Uhr30.03.2010 16:41:39 Uhr
Lange Zeit galt Mexiko als die verlängerte Werkbank der USA. Doch der südliche Nachbar der Vereinigten Staaten holt schnell auf und baut sein industrielles Know-how aus. KÖRBER SCHLEIFRING liefert die nötigen Maschinen dafür.
Imposantes Bauwerk: Die Kathedrale von
Mexiko-Stadt ist die älteste und größte des
amerikanischen Kontinents
L ÄNDERSPEZIAL MEXIKO
Lateinamerikas Geheimtipp
Bei dem Wort Mexiko denken viele an
die Traumstrände von Acapulco oder
Cancún, Maya-Pyramiden und Lecke-
reien wie Tacos und Tortillas. Anderen
kommt Mexiko-Stadt in den Sinn – eine
riesige Metropole mit etwa 20 Millionen
Einwohnern – und damit eine der größten
Städte der Welt. Was dagegen die Wirt-
schaft angeht, so haftete dem Land lan-
ge der Ruf an, eine Quelle billiger Arbeits-
kräfte für amerikanische Unternehmen,
die nur die einfachsten Teile dort fertigen
ließen, zu sein. Germán Gordillo, Sales-
Manager von KÖRBER SCHLEIFRING in
Querétaro, hat für solche Klischees nur
ein müdes Lächeln übrig: „Diese Sicht-
weise ist viel zu engstirnig und inzwischen veraltet“, sagt der erfahrene Geschäfts-
mann. „Im vergangenen Jahrzehnt hat Mexiko mächtig aufgeholt und sich in vielen
Hightech-Industrien zu einem Topstandort entwickelt. Innovative, kooperative
Programme der mexikanischen Regierung, technischer Universitäten und global
operierender Firmen haben zu einer zunehmenden Verfügbarkeit hoch qualifi zierter
mexikanischer Ingenieure und CNC-Maschinentechniker geführt. Diese neue Ge-
neration von Mitarbeitern bietet amerikanischen Firmen in Mexiko viel Mehrwert
bei Arbeitskosten unterhalb des US-Niveaus. Diese und andere Faktoren treiben
Investitionen in die herstellende Industrie Mexikos weiter voran. Besonders Bran-
chen, die auf gute Kenntnisse der Gegebenheiten vor Ort angewiesen sind, wie die
pharmazeutische Industrie, die Raumfahrt, die Automobilindustrie und der Ener-
giesektor.“ Inzwischen zählt das Land zu den zwölf größten Volkswirtschaften und
Handelsnationen der Welt. Allein die USA nehmen rund drei Viertel der Ausfuhren
M O T I O N S & M O R E
22 MOTION 01/10
L_22-25_Mexiko_D.indd 22L_22-25_Mexiko_D.indd 22 30.03.2010 16:49:06 Uhr30.03.2010 16:49:06 Uhr
23MOTION 01/10
Denkmal aus präkolumbianischer Zeit: Maya-Pyramide in Chichén Itzá
rika (zwölf Prozent der Landesfl äche). Das Land hat insgesamt 32 Freihandelsab-
kommen mit über 40 Staaten unterzeichnet – unter anderem mit der EU und mit
Japan. Es gehört zur nordamerikanischen Freihandelszone NAFTA und verhandelt
seit 2004 über eine assoziierte Mitgliedschaft im südamerikanischen Binnenmarkt
Mercosur. Damit könnte Mexiko bald auch wirtschaftspolitisch eine Brücke zwi-
schen dem Norden und dem Süden Amerikas bilden.
Die mexikanische Regierung hat in den vergangenen Jahren Anreize für auslän-
dische Geschäftsleute geschaffen: Das wachsende Industriepotenzial und die
verfügbaren Arbeitskräfte ziehen amerikanische Unternehmen an, europäische
Firmen reizt die Möglichkeit, in einem vom US-Dollar dominierten Markt Geschäfte
zu tätigen. Gleichzeitig investiert der Staat ins Bildungssystem, damit mexikanische
Ingenieure ähnlich gute Qualifi kationen wie in den Industriestaaten Nordamerikas
und Europas erwerben können.
Elftgrößter Verbraucher von Werkzeugmaschinen
Interessant ist Mexiko insbesondere für die Werkzeugmaschinenbranche: Es ist
der weltweit elftgrößte Verbraucher in diesem Segment. In der Vergangenheit
Hier spielt die Musik:Traditionelle Mariachi-Band
Mexikos ab. 80 Prozent derMexikos ab. 80 Prozent der exportierten
Güter sind Industrieerzeugnisse. Die
wichtigsten Handelspartner neben den
Vereinigten Staaten sind China, Japan,
Deutschland und Kanada.
Gordillo schätzt an seinem Heimatland
jedoch noch weit mehr als das wirt-
schaftliche Potenzial: „Die Menschen
hier sind sehr herzlich und gelassen.
Soziale Netzwerke spielen für uns eine
große Rolle. Diese Mentalität macht das
Leben hier besonders lebenswert.“
Mexiko als Brückenstaat
Geografi sch gehört der Vielvölkerstaat
sowohl zu Nordamerika (88 Prozent der
Landesfl äche) als auch zu Mittelame-
MEXIKO IN KÜRZE
Einwohnerzahl: 109,7 Millionen (2008)
Hauptstadt: Mexiko-Stadt
BIP: 1548 Mrd. USD (2008)
BIP pro Kopf: 14 560 USD (2008)
Landessprache: Offi zielle Landesspra-
che ist Spanisch
(zusätzlich gibt es in
Mexiko mehr als
80 Indiosprachen)
Unabhängig seit: 1821
Nationalfeiertag: 16. September
(Unabhängigkeitstag)
Querétaro Mexiko-Stadt
MiamisburgFredericksburg
Immer ein freundliches Lächeln
für den Kunden: Hector Chora
Kompetenz vor Ort:Germán Gordillo (l.) und Abraham Segura
n n:
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M O T I O N S & M O R E
24 MOTION 01/10
lieferten ausländische Firmen ihren me-
xikanischen Niederlassungen oft aus-
rangiertes, veraltetes Equipment. „Das
ist nun Geschichte“, so Rodger Pinney,
Präsident von United Grinding Techno-
logies (UGT), des US-amerikanischen
Kompetenzzentrums der SCHLEIFRING
Gruppe. „Immer mehr Unternehmen
setzen in ihren Werken neueste Techno-
logien ein.“ Um in Schwellenländern
Erfolg zu haben, sind gewisse Verhal-
tensregeln zu beachten. Schnelle Reak-
tionen vor Ort und kulturelle Kompetenz
sind nötig, um den gestiegenen Anfor-
derungen der Kunden gerecht zu wer-
den. „Geschäfte werden in Mexiko we-
sentlich langsamer abgeschlossen als
in den USA oder Europa“, fügt Germán
Gordillo hinzu. „Man braucht Zeit, um
persönliche Beziehungen aufzubauen.
Außerdem bevorzugen Firmen hierzu-
lande Partner mit lokalen Mitarbeitern,
die fl ießend Spanisch sprechen.“
Die SCHLEIFRING Gruppe betreut den
mexikanischen Markt zurzeit vom nord-
amerikanischen Kompetenzzentrum mit
seinen Niederlassungen in Miamis-
burg/Ohio und Fredericksburg/Virginia
aus. Vor Ort kümmern sich Regional
Sales Manager Gordillo sowie die Tech-
Spektakulärer
Extremsport: Klippen-
springer am Felsen La
Quebrada in Acapulco
Das UGT Team aus Miamisburg (v. l. n. r.): Chris Stine, (VP Surface and Profi le Sales); Dean Tackett, Parts Manager; Rodger Pinney, President/CEO; Don Geiger, Applications Engineer; Larry Marchand, Aerospace Accounts Manager, und Baltz Kloeti, Project Manager der Surface and Profi le Division
Unterstützung aus Fredericksburg:
Markus Stolmar (l.), General Manager Tool
Division, und Rick Brown, Technical Support Manager
+ + + r o d g e r . p i n n e y @ g r i n d i n g . c o m
+ + + w w w . g r i n d i n g . c o m + + +
WEITERE INFORMATIONEN
niker Hector Chora und Abraham Segura um die Kunden. Um den Marktanteil
weiter zu erhöhen, muss dieses Geschäftsmodell laut Pinney verändert werden.
„United Grinding arbeitet mit Hochdruck daran, 2010 eine Dependance in Mexiko
zu eröffnen, die bis 2012 zu einem kompletten Kompetenzzentrum ausgebaut
werden soll“, erklärt der UGT-Chef. Auf den Ergebnissen einer Marktstudie auf-
bauend soll dieser Standort nahe der Industriestadt Querétaro liegen. Das Unter-
nehmen hat in den vergangenen fünf Jahren 55 Maschinen im Gesamtwert von
27,2 Millionen US-Dollar verkauft. Hauptkunden sind Ford, General Electric,
General Motors, Goodrich, Honeywell, Tremec und Volkswagen.
Rechtzeitig zur Stelle sein
Die SCHLEIFRING Aktivitäten in Mexiko reichen bis 1992 zurück, als die Gruppe
begann, diesen Markt zu erschließen. Von Anfang an dabei ist auch Germán Gordillo.
Der 45-Jährige hat eine Vision für den mexikanischen Markt: „Viele wichtige Ma-
schinen werden heutzutage nicht ausreichend gepfl egt. Unser kurzfristiges Ziel
besteht darin, ein starkes Servicenetzwerk aufzubauen. Dies ist der Schlüssel zum
Erfolg. Wir wollen unseren Kunden vor Ort modernste Schleiftechnologie und
exzellente Kundenbetreuung anbieten. Langfristig möchten wir unser Service-
angebot ausbauen und das Verkaufspersonal im Land aufstocken.“ Zuversichtlich
fügt der erfahrene Sales-Manager hinzu: „Wenn die mexikanische Wirtschaft dieses
Jahr wieder wächst, wie Experten prognostizieren, und der Wohlstand steigt, ist
die SCHLEIFRING Gruppe rechtzeitig zur Stelle, um Wissen, Service und Techno-
logie anzubieten.“
Unter der Sonne Mexikos gedeiht also weit mehr als Mais und Baumwolle: Langsam,
aber sicher entsteht eine Industriena-
tion, die den Anschluss an ihre nörd-
lichen Nachbarn sucht – und sich auf
dem besten Weg dorthin befi ndet.
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INTERKULTURELLE KOMPETENZ
Kleiner Businessknigge
Wer als Geschäftsreisender oder Tourist die
Gepfl ogenheiten des Gastlandes kennt, ist
klar im Vorteil. Lesen Sie hier, worauf es in Mexiko
besonders ankommt.
Allgemeines: Eine gute persönliche Beziehung bildet
in Mexiko die Grundlage für erfolgreiche Geschäfte.
Versuchen Sie zuerst die Sympathie Ihres Geschäfts-
partners zu gewinnen, bevor Sie zu den harten Fak-
ten kommen. Mexikanische Pünktlichkeit be deutet,
frühestens eine Viertelstunde nach der vereinbarten
Zeit einzutreffen. Formulieren Sie Kritik vorsichtig,
und werden Sie bei Enttäuschungen nicht persönlich.
Mit Kenntnissen der Landessprache sammeln Sie
wichtige Sympathiepunkte. Selbst wenn Sie nur
wenige Brocken Spanisch sprechen, wird Ihr Gegen-
über dies wohlwollend honorieren.
Begrüßung: Männer schütteln sich zur Begrüßung
die Hände. Frauen begrüßen sich meist mit einem
Handschlag und einem Kuss auf die Wange. Auch
zwischen Männern und Frauen ist diese Begrüßung
nicht unüblich.
Körpersprache: In die Hüften gestemmte oder in die
Taschen gesteckte Hände gelten als unhöfl ich.
Essen und Trinken: Bei einer privaten Einladung setzt
man sich nicht einfach, sondern wartet, bis einem
ein Platz zugewiesen wird. Ein höfl icher Gast lässt
stets einen kleinen Rest auf dem Teller liegen. Trink-
geld wird im Restaurant erwartet. Der übliche Satz
liegt bei zehn bis 15 Prozent.
Don’ts: Beenden Sie
nie eine Unterhaltung
mit dem Argument,
noch andere Termi-
ne zu haben – dies
wirkt schnell belei-
digend. Ein weite-
rer Affront ist ein
direktes „Nein“.
Eine Ablehnung
sollten Sie daher
stets höfl ich ver-
packen und gut
begründen.
Mit Sympathie punkten: Gute Manieren und
Sprachkenntnis-se sind gern
gesehen
Die Spannung ist entscheidend...Aussergewöhnliche Einsatzgebiete erforden aussergewöhnlicheProblemlösungen. Viele Werkstücke lassen sich wegen ihrer Eigenarten nicht optimal spannen. Wir entwickeln perfekt angepasste Sonderspannwerkzeuge.
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T O O L S & T E C H N O LO GY
HOCHSCHULPORTR ÄT
Forschungslabor der Industrie
Die wissenschaftlichen Mitarbeiter vom Kompetenzzentrum für Mechatronische Produktions-systeme und Fertigungstechnik (inspire) an der ETH Zürich entwickeln innovativeTechnologien. Die SCHLEIFRING Gruppe steht dem Institut als wichtiger Partner zur Seite.
Für kaum eine andere Volkswirtschaft
der Welt hat die Fertigungstechnik
eine so hohe Bedeutung wie für die
Schweiz. Das Land bildet innerhalb von
Europa ein bedeutendes Werkzeugma-
schinenzentrum. Kontinuierlich entwi-
ckeln die Eidgenossen hoch leistungs-
fähige Maschinen für den Weltmarkt.
Voraussetzung hierfür sind sehr gut
ausgebildete Ingenieure und Spezia-
listen, die ständig innovative Lösungen
erarbeiten und wettbewerbsfähige Pro-
dukte auf den Markt bringen. Eine wah-
re Ingenieurschmiede ist das Kompe-
tenzzentrum inspire der ETH Zürich
(siehe Kasten Seite 28). Unter der Leitung von Professor Dr. Konrad Wegener
werden hier die Spezialisten von morgen ausgebildet. inspire sieht sich als
zentrales Forschungslabor der Industrie, das interdisziplinäres Fachwissen und
Umsetzungskompetenz erarbeitet. Zu den Schwerpunkten zählen:
Schleifen und Zerspanen mit geometrisch bestimmter Schneide
Erodieren und Laserbearbeitung
Dynamische und thermische Simulation sowie Analyse
von Werkzeugmaschinen
Virtual Reality
Mikrobearbeitung
Generative Verfahren und medizintechnische Fertigung
Vor dem Hartlöten: Engineered Grinding Tool (EGT) mit defi niert angeordneten Diamantkörnern
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27MOTION 01/10
„Forschung muss umgesetzt werden, damit sie sich lohnt“
Prof. Dr. Konrad Wegener, Leiter von inspire
Drehscheibe und Schaufenster
In enger Zusammenarbeit mit den Industriepartnern fl ießen Know-how und For-
schungsergebnisse direkt in neue Produkte und Verfahren ein. „In der Produk-
tionstechnik hat sich Forschung erst dann gelohnt, wenn sie in der Industrie
umgesetzt ist“, sagt Professor Wegener. Der Industrie dient inspire durch seine
Kooperationsnetzwerke und Veranstaltungen außerdem als Drehscheibe und
Schaufenster für die Produktion der Zukunft. Seit seiner Gründung im Jahr 2004
arbeitet das Institut zum Beispiel mit der SCHLEIFRING Gruppe zusammen. So
hat etwa STUDER dem Kompetenzzentrum eine Rundschleifmaschine vom Typ
S31 zur Verfügung gestellt. Darauf schleifen die Forscher in erster Linie mit me-
tallisch gebundenen Schleifscheiben mit Superabrasives. Der Schwerpunkt liegt
auf Werkstücken aus schwer zerspanbaren Stoffen wie Oxid- und Nitridkeramiken.
Auch zu MÄGERLE und EWAG gibt es Verbindungen. Zusammen mit anderen
Industriepartnern waren MÄGERLE und STUDER an einem Forschungsprojekt
zur Entwicklung gelöteter Schleifwerkzeuge mit defi niert angeordneten Körnern
(Engineered Grinding Tools) beteiligt. inspire unterstützte die Firmen mit Bera-
tungen und Messungen zur Verbesserung der Genauigkeit und Dynamik der
Schleifcenter. Mit EWAG und STUDER wiederum forscht das Institut an einem
hybriden Schleifverfahren, um das Bearbeiten von schwierig zerspanbaren Werk-
stoffen zu erleichtern und effi zienter zu gestalten. inspire entwickelt neue Me-
thoden und Komponenten für Schleifmaschinen und testet diese.
AUS DER PRAXIS
Mineralguss: Seit etwa 30 Jahren werden
Maschinenbetten und zum Teil auch Kom-
ponenten aus Mineralguss hergestellt.
Einer der Pioniere war STUDER. Die
Vorteile: bessere Dämpfung, schnellere
Verfügbarkeit und ein günstigerer Preis.
Große Herausforderungen liegen in der
Auslegung des Werkstoffs, dem Langzeit-
verhalten sowie Anbau- und Verbindungs-
strukturen zu anderen Maschinenkompo-
nenten. inspire forscht an diesen Aufgaben
unter Einbezug neuer Werkstoffe und Ver-
fahren. Das Institut sieht große Chancen
in der materialgerechten Konstruktion.
EGT: Die Idee hinter Engineered Grinding
Tools (EGT) ist es, ein Schleifwerkzeug
mit Superabrasives herzustellen, das ei-
nen großen Kornüberstand und Spanraum
aufweist. Damit die Körner ausreichend
am Grundkörper haften, braucht es eine
chemische Anbindung. Diese gewährleis-
tet ein Aktivlötprozess. Um trotz dieser
Wärmebehandlung gute Genauigkeiten
zu erreichen, müssen Werkstoffe und Ver-
fahrenskette sorgfältig ausgewählt
werden. Die Werkzeuge müssen so
ausgelegt werden, dass die Körner die
Schleifkräfte aufnehmen können. Gleich-
zeitig sind ausreichend Span- und Kühl-
raum sowie akzeptable Oberfl ächen-
rauheiten nötig.
Forschen für die Industrie: Doktoranden der ETH Zürich an der STUDER S31
Der Stoff, aus dem Schleifmaschinen
sind: Maschinenbett aus Granitan
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28 MOTION 01/10
T O O L S & T E C H N O LO GY
Neue Abrichteinheit
Ein vielversprechendes Verfahren ist das
Wire Electrical Discharge Dressing
(WEDD). Aufgrund der festen Anbindung
des Korns und der guten Wärmeleitfä-
higkeit ist die metallische Bindung prä-
destiniert für Schleifwerkzeuge mit Su-
perabrasives. Die breite Anwendung
begrenzt ihre schlechte Abrichtbarkeit.
Daher wurde eine neue Abrichteinheit
auf der Basis der Drahterosion entwi-
ckelt, die das Auf-der-Maschine-Abrich-
ten auf einer Rundschleifmaschine
STUDER S31 ermöglicht. Weil diese Ab-
richteinheit zwei eigene Bewegungsach-
sen aufweist, kann damit das Schleif-
werkzeug parallel zum eigentlichen
Schleifprozess abgerichtet werden.
Drahterosion erlaubt die Erzeugung
praktisch beliebiger Konturen, ohne die
Elektrode nacharbeiten zu müssen. Die-
se wird durch einen Drahtlängsvorschub
kontinuierlich regeneriert. Die Präzision
wird durch eine konstante Drahtvor-
schubgeschwindigkeit und -spannung
sowie eine exakte Führung des Drahts
erreicht. Im Projekt hat der das Teil er-
zeugende Schleifprozess den Vorrang.
Ihm wird das erosive Abrichten unterge-
ordnet. Trotz suboptimaler Bedingungen
im Arbeitsraum der Schleifmaschine
können alle wichtigen Anforderungen
an den Abrichtprozess erfüllt werden.
Mit dem WEDD-Verfahren lassen sich
sowohl sehr hohe Abtragsraten von bis zu 100 mm3/min und scharfe Konturkanten
beim Profi lieren erreichen wie auch ein hoher Kornüberstand beim Schärfen her-
stellen. Die Schleifscheibe verhält sich im Schleifprozess nach dem funkenerosiven
Abrichten aufgrund ihrer großen Spanräume und Kornüberstände sehr schnitt-
freudig. Mit WEDD-abgerichteten Schleifscheiben wurde Siliziumnitrid bei einem
bezogenen Zeitspanvolumen von 15 mm3/sec geschliffen. Dabei wurden
G-Werte von mehr als 2000 und im Ver-
gleich zum konventionellen Abrichten
geringere Prozesskräfte erreicht. Als
Dielektrikum diente ein Schleiföl.
Die vielversprechenden Ergebnisse
am WEDD-Prototypen gaben dem In-
stitut den Anstoß, diese neue Abricht-
technologie zusammen mit STUDER
zu industrialisieren. Die spannende
Frage dabei lautet, wie weit sich WEDD
auf andere elektrisch leitfähige
Bindungssysteme und Körnungen
übertragen lässt.
INSPIRE IN KÜRZE
Das Schweizer Kompetenzzentrum für Mechatronische
Produktionssysteme und Fertigungstechnik inspire
an der ETH Zürich nahm 2004 seine Arbeit auf. Leiter
ist Professor Dr. Konrad Wegener, der gleichzeitig dem
Institut für Werkzeugmaschinen und Fertigung (IWF)
der ETH Zürich vorsteht. Als Innovationszentrum für
die Schweizer Maschinenindustrie generieren die 60
Mitarbeiter zusammen mit dem IWF, aber auch mit
anderen Hochschulinstituten Forschungsergebnisse
für die Industrie in sehr unterschiedlichen Wissens-
gebieten, die unmittelbar zu den Industriepartnern
transferiert werden. inspire pfl egt einen regen natio-
nalen und internationalen Austausch mit anderen
Forschungs- und Entwicklungslabors und ist ein wich-
tiger Infrastrukturbaustein und Standortvorteil des
Produktionsstandorts Schweiz.
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WEITERE INFORMATIONEN
Praxisnahes Institut: Das Kompetenz-zentrum inspire der ETH Zürich
Wire Electrical Discharge Dressing (WEDD): Eine Entwicklung in Kooperation mit STUDER
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29MOTION 01/10
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M O T I O N S & M O R E
MASCHINENSTANDORTE
Rund um die Welt
Die Maschinen der SCHLEIFRING
Gruppe sind auf der ganzen Welt
im Einsatz. Manche befi nden sich an
ausgefallenen oder abgelegenen
Standorten. Ob in einem Kibbuz, in
den Bergen auf 1650 Metern Höhe oder
im fünften Stock eines Hochhauses –
MOTION stellt eine Auswahl besonde-
rer Plätze rund um den Globus vor.
Südlichste Maschine Amerikas
Argentinien: ISCAR Tools Argentina aus Buenos Aires schleift auf einer STUDER S33 kundenspezifi sche Werk-zeuge. Die Maschine ist die südlichste STUDER Maschine auf dem gesamten amerikanischen Doppelkontinent.
Tradition trifft Maschine
USA: Die Nicodemus-Familie gehört zu einer traditionellen „Old German Baptist Brethren“- Gemeinde in New Carlisle, Ohio. Ihr Unterneh-men True Cut Tool fertigt auf WALTER und STUDER Maschinen Schneidewerkzeuge für verschiedene Industrien.
Spektakuläre Lieferung
Schweden: Der Nähmaschinenhersteller Husqvarna Viking aus Jönköping gehört zum SVP-Worldwide- Konzern. Eine STUDER S30-1 musste bei der Anlieferung durch das Dach bugsiert werden.
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Höchste HELITRONIC POWER Europas
Schweiz: Mitten in den Alpen, in einem 250 Jahre alten Haus, steht bei Peertools aus Moladüra die höchste HELITRONIC POWER Europas. 1650 Meter über Normalnull schleift Peertools hier unter anderem rotative Präzisionswerkzeuge.
Hö h t HELITRONIC PO
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31MOTION 01/10
Im Land der WM
Südafrika: Eine S31 und eine S33 – auf diesen beiden STUDER Maschinen fertigen die Spezialisten von Spec Tool and Die aus Jacobs, einem Vorort von Durban, Kunststoffe und Verpackungen.
Im Grenzgebiet
Israel: Im Kibbuz Merom Golan auf den Golan-höhen arbeitet Bental Industries mit einerSTUDER S40-12. Das Unternehmen gehört zur KMN-Gruppe und ist ein wichtiger Zulieferer der Luftfahrt und anderer Industrien.
In der Weite Sibiriens
Omsk: Das Unternehmen Omskagregat stellt auf einer STUDER S21cnc und einer WALTER HELITRONIC MINI POWER Aggregate für Flugzeugtriebwerke her. Der Standort liegt rund 2500 Kilometer östlich von Moskau.
Chinas Nördlichste
Mudanjiang: Der Kunde Heilongjiang North Tools aus dem Nordosten des Reichs der Mitte schleift auf einer STUDER S33 Formteile für die Industrie.
Die Höchste in Südostasien
Singapur: Diese HELITRONIC VISION wurde zum Kunden Express Tools in den fünften Stock gehievt. Auf der „höchsten“ VISION Südostasiens werden Sonderwerkzeuge produziert und nachgeschärft.
Die südlichste STUDER weltweit
Australien: Devonport ist mit seinem Fährhafen das Tor zu Tasmanien. Deltahydrau-lics besitzt mit einer STUDER S50-4 aus dem Jahr 1987 die südlichste STUDER weltweit.
Der Kunde schleift Hydraulikteile wie Zylinder und Kolben.
De
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32 MOTION 01/10
MESSTECHNIK
Spritsparen mit Präzision
Die Messmaschinen von Mahr gehören zu den genauesten der Welt.Mithilfe von SCHLEIFRING Technik senkt der Messtechnikspezialist denAufwand für das Ausrichten bei der Gerätemontage deutlich.
Mit unvorstellbaren 2000 Bar drückt
das Benzin durch die Düse des
Einspritzmotors und wird dort ver-
brannt. Die Oberfl ächenstruktur in der
Düse entscheidet darüber, wie fein die-
se den Kraftstoff zerstäubt: Je feiner sie
ist, desto vollständiger ist die Verbren-
nung und umso geringer der Verbrauch
des Autos. Ob die Düsenstruktur bis auf
das μm genau den Vorgaben des Kun-
den entspricht, lässt sich mit Messmaschinen von Mahr absolut präzise messen.
Sie erfassen nicht nur die Konturen des Werkstücks, sondern auch die Mikrostruk-
turen der Oberfl ächen.
Jeder Nanometer zählt
Messtechnik von Mahr ist weltweit gefragt und kommt vor allem bei Messungen
im Nanometerbereich zum Einsatz. In den klimatisierten und ständig beleuchteten
T O O L S & T E C H N O LO GY
Optimale Verbrennung: Je feiner die Struktur der
Einspritzdüse ist, desto besser wird der Kraftstoff zerstäubt
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33MOTION 01/10
Messsystem Mahr LD120:Alle Werkstückkonturenund Rautiefenparameter gleichzeitig erfassen
Wagens. Messungen in kaum noch vorstellbaren Größenordnungen von 35 bis 50
Nanometern erfordern eine extrem genaue Fertigung der Messgeräte. Ein Beispiel
dafür ist das Messgerät Mahr LD 120 (siehe Bild oben). Mahr verlässt sich seit mehr
als 30 Jahren auf Rundschleifmaschinen von STUDER und auf Flachschleifmaschinen
der Marke BLOHM. Bisher fertigten die Messspezialisten ausschließlich auf kon-
ventionellen Modellen. Doch die bestehenden Maschinen waren dem Auftragsvolu-
men nicht mehr gewachsen. Zudem wollte sich Mahr technologisch weiterentwi-
ckeln. Seit Anfang 2009 profi tieren die Göttinger von den Möglichkeiten der
neuesten Generation CNC-gesteuerter SCHLEIFRING Schleifmaschinen: Eine
STUDER S31 ersetzt ihre konventionelle Vorgängerin, und die BLOHM PLANOMAT
620 CNC katapultierte Mahr in ein neues Schleiftechnologiezeitalter. „BLOHM
konnte uns dabei als einziges Unternehmen beim Flachschleifen Genauigkeiten
von unter zehn μm auf einer Länge von zwei Metern garantieren. Zudem bietet uns
die zweite Spindel Optionen, die wir woanders nicht fi nden. Jetzt können wir Bau-
teile mit Längen von bis zu 900 Millimetern auf drei bis vier μm genau bearbeiten“,
sagt Dr. Thomas Ardelt.
Mit leuchtenden Augen programmieren
Die Anschaffung der PLANOMAT war nach der Übernahme der Helios GmbH durch
Mahr erforderlich geworden: Die Kernbauteile dieses Messgeräteherstellers verfü-
gen über hochgenaue V-Nuten an den Seitenfl ächen. „Vergleichbare Bauteile kamen
bislang ohne Nuten aus. Daher waren wir mit unserer bestehenden Technik zunächst
nicht in der Lage, die Helios-Bauteile mit einem vertretbaren Aufwand in der gefor-
derten Präzision zu schleifen“, erklärt Dr. Ardelt. Mit der neuen Maschine erarbei-
tete Mahr einen Schleifprozess für die Produktion der Helios-Bauteile und schleift
Messräumen des Unternehmens stehen
einige der genauesten Messgeräte der
Welt. „Bei vielen technischen Zeich-
nungen liegen die angegebenen Tole-
ranzen unter einem Mikrometer. Unsere
Messstände sind in der Lage, dies auch
tatsächlich zu erfassen“, erläutert Dr.
Thomas Ardelt, Produktionsleiter Mess-
technik bei Mahr. „Damit differenzieren
wir uns ganz klar vom Wettbewerb.“ Vor
allem Kunden aus der Automobilbranche
stellen besondere Anforderungen an die
Genauigkeiten. Schließlich gilt: Je prä-
ziser die entscheidenden Autokompo-
nenten gefertigt werden, desto geringer
ist später der Kraftstoffverbrauch des
L_32-35_Blohm_D.indd 33L_32-35_Blohm_D.indd 33 31.03.2010 12:36:58 Uhr31.03.2010 12:36:58 Uhr
34 MOTION 01/1034 MOTION 01/10
[1] Genauigkeitsprüfung: Mahr-Schleifexperte Torsten Przyborowski (links) zeigt Joachim Degner (BLOHM JUNG, Mitte) und Dr. Thomas Ardelt ein auf der PLANOMAT 620 CNC bearbeitetes Bauteil [2] Zwei statt fünf Arbeitsschritte: Das Maschinenkonzept mit zusätzlicher vertikaler Spindel senkt bei Mahr die Herstellungskosten
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WEITERE INFORMATIONEN
T O O L S & T E C H N O LO GY
diese heute sämtlich auf der PLANOMAT.
„Die größte Herausforderung lag darin,
die Nuten passgenau zur Referenzfl äche
zu schleifen“, beschreibt Dr. Ardelt. „In-
zwischen haben wir den Prozess souve-
rän im Griff.“ Zunächst gab es unter den
Schleifern Bedenken hinsichtlich der
neuen Maschinen. Die Programmierung
war neu und anfangs unbequemer als
die Einrichtung der alten Maschinen.
„Doch mittlerweile haben unsere Mitar-
beiter die Vorteile erkannt und program-
mieren mit leuchtenden Augen“, erklärt
Dr. Ardelt. Dank CNC-Steuerung sowie
einer horizontalen und einer zusätzlichen
vertikalen Spindel schleift Mahr die Kern-
bauteile seiner Messmaschinen heute
auf der BLOHM PLANOMAT 620 CNC
in zwei statt fünf Arbeitsschritten und
spart damit nicht nur rund 75 Prozent der
ursprünglich benötigten Schleifzeit, son-
dern auch Ausrichtvorgänge in der späteren Montage. Die Maschine bearbeitet
zunächst die Referenzfl äche des anspruchsvollen Bauteils, dann wird das Werkstück
gedreht, und anschließend werden sämtliche Seitenfl ächen sowie die hochgenauen
V-Nuten in einer Aufspannung geschliffen.
„Durch die neue Maschine sinken unsere
Herstellungskosten. Diesen Vorteil kön-
nen wir an unsere Kunden weiter-
geben“, sagt Dr. Ardelt.
PRÄZISION IM DOPPELPACK
PLANOMAT 620 CNC
Elektromechanische Antriebe, Präzisions-Kugelgewinde-
antriebe und Linearführungen in allen Achsen
Linearmesssysteme für Y- und Z-Achse
Steuerung: wahlweise Siemens Sinumerik 840 D oder GE-Fanuc
Schleifbereich: 600 mm × 2000 mm
Vorschub X-Achse: bis 30.000 mm
Vorschub Y- beziehungsweise Z-Achse: bis 6000 mm
Schleifscheibendurchmesser: 400 mm
MarSurf LD 120
Konturenerfassung; variable Messkraftbestimmung
Hohe Aufl ösung im Nanometerbereich für Rautiefenmessung
Dynamisch und schwingungsstabil
Austauschbare Tastarme und Kalibriermethodik
Messhub: 10 mm vertikal (20 mm mit verlängertem Tastarm)
Messlänge: 120 mm; Aufl ösung: 2 nm
Aufgabe gemeistert:Helios-Bauteil mit V-Nut
in der Seitenfl äche
[1][1] [2][2]
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Maximale Maschinen-Verfügbarkeit:Mit CNC-Steuerungen von FANUCUnsere Steuerungen sind die verlässlichsten der Welt:
Statistisch gesehen kann erst nach über 10 Jahren ein
Steuerungsfehler auftreten. Das spart teure Service-
Ein sätze und reduziert die TCO (Total Cost of Ownership)
auf ein Minimum. Ihr Vorteil: höchste Zuverlässigkeit für
maximale Verfügbarkeit.
Nur eine unserer Stärken.
10 Jahre Produktion0 Fehler100 % Verfügbarkeit
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36 MOTION 01/10
Beste Voraus-setzungen: Blauer Himmel und Sonnenschein
Im Kunstfl ug: Dierote Rauchspur
zeichnet Figuren in die Luft
Ausgezeichnet: Renato Pfeiffer (l.) und Tim Schärer präsentieren stolz
ihre Kunstfl ugzeuge und Pokale
MODELLBAU
Nur Fliegen ist schönerRenato Pfeiffer trägt einen außergewöhnlichen Titel: Er ist Europameister im Modell-kunstfl ug. Nach Feierabend widmet sich der STUDER Elektriker ganz und gar seinem aufwendigen Hobby.
Strahlend blauer Himmel und leichter
Wind – die besten Voraussetzungen
für einen Wettkampftag im Modellkunst-
fl ug. Rund zwanzig Teilnehmer warten am
Rande des Flugplatzes darauf, mit ihren
selbst gebauten Flugzeugen zu starten.
Beherzt greift Renato Pfeiffer zur Fern-
steuerung seines Modellfl ugzeuges. Er
atmet noch einmal tief durch, klinkt das
Schleppseil beim Schleppfl ugzeug ein,
und der Segelfl ieger mit der Spannweite
von 5,6 Metern setzt sich in Bewegung.
Unter höchster Konzentration wird das
Schleppgespann auf eine Höhe von 500
Metern gefl ogen. Der Schlepppilot gibt
Renato Pfeiffer das Zeichen zum Ausklin-
ken. Jetzt bewegt sich der Kunstfl ug-
segler SoloFox ohne weiteren Antrieb.
Renato Pfeiffers Anspannung bleibt aber
auch nach dem erfolgreichen Start in den
Schweizer Himmel bestehen. Monatelang
hat er trainiert. Jetzt gilt es, die Kunstfl ug-
fi guren fehlerfrei abzufl iegen.
„Das Schlimmste, was einem passieren
kann, ist, dass das Flugzeug nicht gera-
deaus fl iegt. Dann liegt ein Konstruk-
tionsfehler vor“, sagt der 40-jährige
Schweizer. Die Arbeit von Monaten, teil-
weise von Jahren, ist dann umsonst
gewesen. Doch zum Glück unterlaufen
Renato Pfeiffer solche Fehler nicht mehr.
L_36-39_Hobby_D.indd 36L_36-39_Hobby_D.indd 36 31.03.2010 11:30:50 Uhr31.03.2010 11:30:50 Uhr
37MOTION 01/10
Christen Eagle: Auch im Rohbau
sind die Dimensionen
schon ersichtlich
Kunstfl ugmotorfl ieger: Im Maßstab 1 : 2 konstruiert (oben)
Einzelteile: Zwischen einem Monat und zwei Jahren beträgt die Bauzeit für die Modelle
So sieht ein Gewinner aus: Renato Pfeiffer beider Siegerehrung zum
Europameister
+ + + r e n a t o . p f e i f f e r @ s t u d e r . c o m
+ + + w w w . m g - b e r n . c h + + +
WEITERE INFORMATIONEN
zehn nutzt er für seine Trainingseinheiten. Darunter sind neben Segel- auch Mo-
torfl ugzeuge, mit denen er allerdings nicht an Wettbewerben teilnimmt. Die fertigen
Modelle kosten zwischen 3000 und 6000 Euro.
Die Kür ist das Sahnehäubchen
Sein absoluter Liebling ist der 15 Kilogramm schwere Wettbewerbssegler
SoloFox. Mit ihm gewann Pfeiffer im September letzten Jahres die Europameister-
schaft in der Sportklasse.
Die Wettbewerbe im Kunstfl ug sind in drei Bereiche unterteilt. Die Teilnehmer
starten mit einem Pfl ichtprogramm. Danach folgt ein unbekannter Programm-
punkt, bei dem die Modellbauer erst kurz vor Beginn erfahren, welche Figuren
sie abzufl iegen haben. Die Kür, ein individuell zusammengestelltes Programm,
rundet das Turnier ab. Beim Modellfl ug gibt es unzählige Flugelemente, und man
sollte jedes beherrschen. „Ich muss alle Figuren können. Und wenn nicht, dann
übe ich so lange, bis ich sie im Schlaf kann“, sagt Renato Pfeiffer. „Beim Wettbe-
werb kommt es vor allem darauf an, dass die Kür möglichst vielfältig ist.“ Er
trainiert Loopings, Rollen und gerissene Rollfi guren. Besondere Herausforde-
rungen stellen Figuren dar, bei denen die Tragfl ächen des Fliegers nicht tragen
(zum Beispiel Trudeln, Turn, Snap-Rollen). Teilweise gehört zur Ausführung eine
extrem langsame Flugstrecke, da muss der STUDER Mitarbeiter seine ganze
Konzentration bündeln. „Wenn die Figuren dicht über dem Boden ausgeführt
werden sollen, ist die Absturzgefahr groß“, sagt er.
Aber Renato Pfeiffer wurde nicht umsonst Europameister. Zuletzt ist ihm vor über
vier Jahren ein Modell abgestürzt. „Das schmerzt natürlich, wenn die Arbeit von
Monaten einfach so zerschellt. Aber aus Fehlern lernt man“, erzählt der 40-Jährige.
Im Frühling stellt er sich übrigens der
nächsten Herausforderung: den Wettbe-
werben in der höchsten Kategorie – der
internationalen Sportklasse.
Bereits seit seinem zehnten Lebensjahr
ist er Mitglied in einer Modellfl uggruppe.
Angefangen hat er im schweizerischen
Aarberg, mittlerweile lässt er seine Flug-
zeuge in Bern starten. Schon beim ersten
Steuern war er begeistert. Doch das Flie-
gen allein ist nicht alles. „Es ist ein kom-
plexes Hobby. Vom Bau der Modelle bis
hin zum Training und zur Teilnahme an
Wettkämpfen – alles baut aufeinander
auf“, erzählt Renato Pfeiffer. „Die Arbeit
mit den verschiedenen Materialien wie
Holz, Glasfaser oder Kevlar und die Pro-
grammierung der Steuerungen fordern
mich immer wieder aufs Neue“, sagt der
Hobbypilot.
Originalgetreue Nachbauten
Der Zeitaufwand ist enorm. Zwischen
einem halben Jahr und zwei Jahren baut
er an den Fliegern, die getreu den Ori-
ginalfl ugzeugen gefertigt werden. Hin-
zu kommt die Zeit, die er für das Trai-
nieren der Kunstfl ugfi guren benötigt.
Von März bis Oktober übt Pfeiffer zwei-
mal in der Woche drei bis vier Stunden
lang die Figuren. Danach setzt er sich
zu Hause an den Computer und feilt per
Simulator an den richtigen Flug-
bahnen. Zum Glück hat seine
Ehefrau großes Verständnis für
sein Hobby und schaut bei
Wettkämpfen gern zu.
Bis heute baute Renato
Pfeiffer rund 100 Flie-
ger. Insgesamt
L_36-39_Hobby_D.indd 37L_36-39_Hobby_D.indd 37 31.03.2010 11:30:58 Uhr31.03.2010 11:30:58 Uhr
38 MOTION 01/10
T O O L S & T E C H N O LO GY
Wer Spitzenlosschleifen hört, denkt spontan an die
hochpräzise und äußerst produktive Bearbeitung
kleiner und mittlerer Werkstücke. Die MIKROSA Rundschlei-
fexperten bewiesen jetzt: Der Prozess des Spitzenlosschlei-
fens überzeugt auch bei ungewöhnlich großen Werkstücken.
Auf der MIKROSA Spitzenlosschleifmaschine KRONOS L
660 werden künftig Eisenbahnachsen für den russischen
Waggonbau bearbeitet. Die Achsen mit Breitspurweite sind
2200 Millimeter lang und knapp 500 Kilogramm schwer. Die
Lagerstellen besitzen einen Durchmesser von 150 Millime-
tern. Die KRONOS L 660 ist Teil einer automatisierten Fer-
tigungslinie und schleift die Fertigungslinie mit Toleranzen
von ± 10 μm. MIKROSA Projektleiter Steffen Gammisch:
„Der Kunde schleift auf der Maschine in je einer Arbeitsop-
eration die Lagersitze und die anliegenden Stirnfl ächen auf
beiden Seiten der Achse. Zwischen den beiden Arbeits-
schritten wird die Eisenbahnachse außerhalb der Maschine
gewendet. Während der Bearbeitung steuert eine In-Process-
Messeinrichtung den gesamten Schleifprozess.“ Die Kom-
plettbearbeitung einer Achse dauert inklusive Wenden le-
diglich fünf Minuten.
Gute Fahrt: Radsätze von Schienenfahrzeugen sind wichtige sicherheitsrelevante Komponenten des Fahrwerks und entsprechend präzise zu fertigen
SCHLEIFKOMPETENZ
Damit der Zug sicher rollt
Ob Radsatzwellen oder Eisenbahnachsen – SCHAUDT MIKROSA ist auch Spezialist für die Schleifbearbeitung besonders großer und schwerer Teile.
Knapp 500 Kilogramm: Die Bearbeitung einer Eisenbahnachse auf derKRONOS L 660 dauert nur fünf Minuten
L_36-39_Hobby_D.indd Abs1:38L_36-39_Hobby_D.indd Abs1:38 31.03.2010 11:31:08 Uhr31.03.2010 11:31:08 Uhr
39MOTION 02/09
Optimierter Fertigungsablauf
Ein weiteres Beispiel für die Rundschleifkompetenz liefern die
Stuttgarter Ingenieure: Die Bearbeitung von Radsatzwellen auf
der SCHAUDT FlexGrind M 3000 UNN. Bei der Bochumer Verein
Verkehrstechnik GmbH (BVV) werden die teilweise molybdän-
beschichteten Stahlwellen auf der Maschine in einer Aufspannung
komplett bearbeitet. Zwei verschiedene Schleifspindeln – eine
für die Stahl-, die andere für die Molybdänbearbeitung – machen
es möglich. Die In-Process-Messung mit Diatronic 22 sorgt wäh-
rend des gesamten Schleifprozesses für die optimale Schleif-
scheibenzustellung und damit für höchste Präzision. Eine auf-
wendige Kühlschmierstoffanlage, die die Kühlmitteltemperatur
automatisch an die Umgebungstemperatur anpasst, eliminiert
Maßabweichungen aufgrund von Temperaturschwankungen.
Direkte Qualitätskontrolle
„Mit der neuen Maschine und ihrer Messtechnik können wir
jetzt die Qualitätskontrolle an den geschliffenen Radsatzwellen
direkt durchführen“, sagt BVV-Maschinenführer Detlef
Lehmann. Auch dadurch trägt die SCHAUDT FlexGrind M
maßgeblich zur Effi -
zienzsteigerung im
BVV-Fertigungspro-
zess bei.
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WEITERE INFORMATIONEN
SCHAUDT FlexGrind M 3000 UNN:Viele Arbeitsschritte auf einer Maschine
L_36-39_Hobby_D.indd Abs1:39L_36-39_Hobby_D.indd Abs1:39 31.03.2010 11:31:14 Uhr31.03.2010 11:31:14 Uhr
M O T I O N S & M O R E
STUDER MOTION MEETING 2010
Weltweit an einem Strang ziehen
Hallo, grüß dich. Wie geht‘s?“ Frank
Ilg freut sich, dass sein Kollege es
pünktlich ins verschneite Thun geschafft
hat. Traditionell trifft sich der Geschäfts-
führer der Stuttgarter STUDER Vertre-
tung Ilg + Sulzberger am Vorabend des
MOTION MEETINGS mit seinen Mitarbei-
tern − und läutet so das jährliche Zusam-
menkommen der Grinding Family ein.
Zeitgleich sitzt Jay Davis aus Long Beach,
Kalifornien, in der Hotellobby im 19 Kilo-
meter entfernten Interlaken. Nach und
nach treffen befreundete Handelsvertre-
ter aus ganz Nordamerika ein und begrüßen ihn herzlich. „Was machst du so? Wie
war die Anreise?“, fragen sie gut gelaunt. Man kennt sich. Davis ist bereits zum
siebten Mal dabei. Viele andere Handelsvertreter und STUDER Manager sind inzwi-
schen zu Freunden geworden. Doch auch andere Gründe ziehen ihn Jahr für Jahr in
die Schweiz: „Es ist sehr motivierend, die Stärke und das Engagement des Unter-
nehmens, das ich 14 000 Kilometer entfernt in Kalifornien vertrete, hautnah zu erle-
ben. Jedes MOTION MEETING gewährt mir technische Einblicke, die ich an meine
Kunden weitergeben kann.“ In die Schweiz zu reisen ist für den 57-Jährigen immer
wie die Rückkehr in eine vertraute Umgebung. Er hat früher mal ein Jahr lang im
Osten des Alpenlandes gearbeitet.
40 MOTION 01/10
Schweizer Dreigestirn: Eiger, Mönch und Jungfrau (von links nach rechts)
Beim MOTION MEETING 2010 wurden STUDER Vertriebs partner und Mitarbeiterintensiv geschult – für noch mehr Qualität in der Beratung und beim Kundenservice.
Traumhafte Kulisse: Von Thun aus gehen STUDER Maschinen in die ganze Welt
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Schulung: Die Vertreter erfahren alles überSTUDER Innovationen
Fit machen für die Zukunft
Insgesamt kamen Ende Januar rund 150
Vertriebspartner ins winterliche Berner
Oberland, um sich fi t für die Zukunft zu
machen. „Der regelmäßige Austausch
mit Kollegen ist wichtig. Sonst bleibt man
stehen“, weiß Ilg. Der 47-Jährige nimmt
zum 13. Mal an der Veranstaltung teil und
blickt auf rund 20 Jahre Know-how in der
Werkzeugmaschinenbranche zurück. Jay
Davis fügt hinzu: „Das MOTION
MEETING ist vor allem deshalb so wich-
tig für uns, weil dadurch alle STUDER
Vertretungen Zugang zu dem gleichen
Wissen haben. So sichern wir das hohe
Beratungsniveau für unsere internatio-
nalen Kunden.“ Was der Geschäftsführer
der DMARK Corporation meint: Neben
den rein technischen Aspekten tauschen
sich die Kollegen über ihre Erfahrungen
in ihren Ländern aus. „Es kann ja sehr
gut sein, dass Kunden in den USA ähn-
liche Anliegen haben wie Kunden in
Japan, Russland oder Italien“, sagt Ilg.
„Wir alle stehen täglich in Kontakt mit
den Anwendern. Da wäre es nachlässig,
wenn wir nicht regelmäßig miteinander
sprächen. Dadurch intensivieren wir das
Gespür für die Wünsche des Kunden.“
Zeit gut genutzt
Viel diskutiert wurde auch die momen-
tane Entwicklung der Branche – und wie
sich STUDER für die Zukunft aufstellt.
„Die Krise kann uns nicht von unseren
Zielen abbringen“, konstatierte STUDER
Geschäftsführer Stephan Nell. Er spricht
damit an, dass STUDER auch in stür-
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Fachgespräch: Erfahrungsaus-tausch über Kundenwünsche
Man kennt sich: Frank Ilg (r.) mit seinem Kollegen Christoph Straller
Freudiges Wiedersehen: STUDER
Geschäftsführer Fred W. Gaegauf
(l.) und Jay Davis
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M O T I O N S & M O R E
mischen Zeiten zuversichtlich nach vorn
blickt. Nicht umsonst war der Bernhardi-
ner mit seiner Stärke das Sinnbild der
Veranstaltung. Im Zentrum der STUDER
Zukunftsstrategie stehen unter anderem
diese Schwerpunkte:
Fertigung: Wirtschaftlich produzieren
mit kurzen Taktzeiten – durch den Aus-
bau der Fertigungs- und Montageka-
pazitäten kann STUDER noch fl exibler
auf Kundenanfragen reagieren. Auch
die Erweiterung der Produktions-
palette ist fest eingeplant
Logistik: Teil der optimierten Pro-
zessketten bei STUDER ist das neue
Lager- und Logistikzentrum. Es steigert
die Verfügbarkeit von Materialien und
führt zu schnelleren Reaktions- sowie
kürzeren Lieferzeiten
Innovationen: Der Etat für Forschung
und Entwicklung bleibt stabil. Nur so
können Neuheiten wie die S33 auf den
Markt gebracht werden
„Die Ideen und das zielgerichtete Handeln
von STUDER sind immer wieder beein-
druckend“, sagt Ilg. Jay Davis begeisterten
vor allem die erst im vorigen Jahr fertig-
gestellte Montagehalle und die neue S33.
„Diese Maschine ist ein wahrer Allroun-
der. Kunden in den USA entscheiden sich
gern für ein so vielseitiges Equipment.“
Nacht der Überraschungen
Neben den Workshops und Schulungen freuten sich die Teilnehmer auf die traditio-
nellen Länderabende, bei denen sich die einzelnen Sprachgruppen zu einem ge-
mütlichen Abendessen zusammenfi nden. Höhepunkt war die ,Surprise-Night‘, die
ihrem Namen alle Ehre machte. „Bis zuletzt wusste niemand, was sich STUDER
überlegt hat. Auf jeden Fall schweißt die ,Surprise-Night‘ zusammen und stärkt
den Teamgeist“, so Frank Ilg. Die einzelnen Länderteams läuteten schließlich das
Ende der Eiszeit ein, indem sie um die Wette Modelle von STUDER Maschinen aus
Eisblöcken befreiten. Einmal mehr bildete die ,Surprise-Night‘ den krönenden
Abschluss dieses „Familientreffens“.
Der Hammer: Frank Ilg (Mitte) und Kollegen befreien in der ,Surprise-Night‘ STUDER Maschinen aus dem Eis
42 MOTION 01/10
Imposant: Maschinen-experte Frank Ilg ist vom neuen STUDER Lager- und Logistik-zentrum sehr beeindruckt
Sinnbild: Der
Bernhardiner
steht für Kraft
in der Krise
Fasziniert: Jay Davis begeisterte sich für die neue Montagehalle und für die Maschinen von STUDER
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43MOTION 01/10
F ür Werkstü-
cke, die an
einer Seite von
einer Zentrier-
spitze und an
der anderen von
einem Setzstock
aufgenommen
werden, hat das
STUDER Team von United Grinding Technologies ein
neues Spannfutter entwickelt. Es zieht das Werkstück
querkraftfrei fest auf die Zentrierspitze und sorgt für
einen optimalen Halt und eine sichere Drehbewegung.
Das revolutionäre System ermöglicht erstmals die auto-
matisierte Bearbeitung solcher Teile und ist direkt bei
STUDER erhältlich.
Über alle Neuheiten und innovative Schleifanwen-
dungen der Marke JUNG informiert regelmäßig der
„upgrade“-Newsletter, den Sie auf der Internetseite von
BLOHM JUNG in der Rubrik
„Aktuelles“ kostenlos herun-
terladen und bestellen kön-
nen (siehe auch MOTION
2/2009). Kürzlich erschienen
ist die vierte Ausgabe zum
Thema „Automatisierte
Mehrseitenbearbeitung“
auf der JUNG C740D mit
2-Achs-Teilapparat. Online
fi nden Sie auch alle bis-
herigen Ausgaben.
Unnötige Stillstände kosten Geld. So genügt manchmal
schon ein verunreinigter Filter, um einen Druckverlust
und somit eine unfreiwillige Auszeit auszulösen. Um dies zu
verhindern, bietet der SCHLEIFRING SERVICE seit März so-
genannte Care Kits™ an. Das Care Kit™ 5.000 respektive das
Care Kit™ 15.000 umfassen Teile, die einem natürlichen Ver-
schleiß unterliegen und nach 5 000 beziehungsweise
15 000 Betriebsstunden ausfallen können. In die Care Kit™
Palette fl ießt viel SCHLEIFRING Know-how ein. Die Kits wer-
den fachmännisch durch die SERVICE Techniker getauscht.
Die Prävention erhöht die Planungs- und Prozesssicherheit,
da sie das Risiko eines unerwarteten Stillstands minimieren.
Zusätzlich steigern sie die Langlebigkeit und erhalten den
Wert der Maschine. „Es ist das gleiche Prinzip wie beim Auto.
Das bringt man auch regelmäßig in die Werkstatt zur Wartung
und wartet nicht ab, bis es auf der Autobahn plötzlich liegen
bleibt“, sagt Marketingleiter Sandro Bottazzo vom SCHLEIFRING
SERVICE. Kunden können mit den Care Kits™ vorsorgen – um
auch nach längeren Betriebszeiten noch mit leistungsfähigen
Maschinen zu punkten.
Weitere Informationen:
Ausgabe 4: Der „upgrade“-News-letter der Marke JUNG
NEUES FUT TERSYSTEM VON STUDER
Technisch raffi niertNEWSLET TER
Rundum informiert
SCHLEIFRING SERVICE
Neu – Care Kits™
Gut gewartet: Die Techniker des SCHLEIFRING SERVICE machen es möglich
Optimaler Halt: Das neue automatische Spannfutter
NEWS TO USE
Praktische Tipps für die Produktion Vom „upgrade“-Newsletter über technische Finessen wie dem neuen STUDER Spannfutter bis hin zu sinnvollen Serviceleistungen wie den Care Kits – auf dieser Seite stellt MOTION künftig nützliche Angebote der SCHLEIFRING Gruppe für Ihren Fertigungsalltag vor.
sandro.bottazzo@serviceag.net
www.blohmjung.com fritz.grunder@studer.com
L_40-44_MotionMeeting_D.indd 43L_40-44_MotionMeeting_D.indd 43 01.04.2010 15:21:59 Uhr01.04.2010 15:21:59 Uhr
Mägerle AG Maschinenfabrik
Allmendstrasse 50, 8320 Fehraltorf, SchweizTel.: +41-43-3556-600, Fax: +41-43-3556-500sales@maegerle.com, www.maegerle.com
Schaudt Mikrosa GmbH
Hedelfi nger Straße 13770329 Stuttgart, DeutschlandTel.: +49-711-4014-0, Fax: +49-711-4014-290sales@schaudt.com, www.schaudt.com
Saarländer Straße 2004179 Leipzig, DeutschlandTel.: +49-341-4971-0, Fax: +49-341-4971-500sales@mikrosa.com, www.mikrosa.com
Walter Maschinenbau GmbH
Jopestraße 5 72072 Tübingen, DeutschlandTel.: +49-7071-9393-0, Fax: +49-7071-9393-695info@walter-machines.com, www.walter-machines.com
Körber Schleifring Machinery (Shanghai) Co., Ltd.
Beijing Branch Offi ce
Room 202, Bldg. 18, Tower B, Universal Business Park,No. 10 Jiuxianqiao Road, Chaoyang District Beijing 100015, ChinaTel.: +86-10-8526-1040, Fax: +86-10-6500-6579info@schleifring.cn
Körber Schleifring UK Ltd.
B13 Holly Farm Business Park, HonileyKenilworth, Warwickshire, Großbritannien, CV8 1NPTel.: +44-1926-4850-47, Fax: +44-1926-4850-49neil.whittingham@walter-machines.deinfo.wg@walter-ag.com
Körber Schleifring Italia Srl
Via G. Garibaldi, 42 22070 Bregnano, Italien Tel.: +39-031-770898 Fax: +39-031-7760429
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Machinery (Shanghai) Co. Ltd.
No. 1128, Taishun Rd, Anting TownShanghai Jiading 201814, ChinaTel.: +86-21-39587333, Fax: +86-21-39587338info@schleifring.cn
United Grinding Technologies, Inc.
510 Earl Boulevard Miamisburg, Ohio 45342, USATel.: +1-937-859-1975, Fax: +1-937-859-1115ugt@grinding.com
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No. 99, Spencer RoadFirst Floor, Frazer TownBengaluru 560 005, IndienTel.: +91-80-412504-25, Fax: +91-80-55658-99sales@schleifring.in
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Nagelsweg 33–35
20097 Hamburg
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Tel.: +49-40-21107-03
Fax: +49-40-21107-13
info@schleifring.net
www.schleifring.net
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3602 Thun, SchweizTel.: +41-33-439-1111, Fax: +41-33-439-1112info@studer.com, www.studer.com
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