Übertritt in Bayernuebertrittbayern.de/wp-content/uploads/2019/07/... · I. und M. Zehetleitner,...

Post on 14-Jul-2020

3 views 0 download

Transcript of Übertritt in Bayernuebertrittbayern.de/wp-content/uploads/2019/07/... · I. und M. Zehetleitner,...

I. und M. Zehetleitner, www.uebertrittbayern.de

Übertritt in BayernBildungsgerechtigkeit durch verbindliche

Lehrerempfehlung?

Prof. Dr. Michael ZehetleitnerIlona Zehetleitner

Vortrag 3. Juni 2019 bei Eine Schule für Alle in Bayern e.V., München

I. und M. Zehetleitner, www.uebertrittbayern.de

Haben Sie schon einmal „Übertritt“ gegoogelt?

I. und M. Zehetleitner, www.uebertrittbayern.de

Seite 3

Seite 5

Seite 6

I. und M. Zehetleitner, www.uebertrittbayern.de https://www.zeit.de/2010/31/C-Bayern

2010

Die Zeit

I. und M. Zehetleitner, www.uebertrittbayern.de https://www.br.de/themen/wissen/uebertritt-zeugnisse-grundschule-bayern-100.html

2015

BR Online

I. und M. Zehetleitner, www.uebertrittbayern.de https://www.nordbayern.de/region/das-grundschulabitur-der-wahnsinn-mit-dem-ubertritt-1.6911889

2017

NordBayern

I. und M. Zehetleitner, www.uebertrittbayern.de https://www.mainpost.de/regional/rhoengrabfeld/Vierte-Klasse-Der-Kampf-gegen-den-Druck;art765,10107795

2017

Main Post

I. und M. Zehetleitner, www.uebertrittbayern.dehttps://www.focus.de/familie/schule/uebertrittstest/kinder-zerbrechen-am-druck-der-uebertritt-nach-der-4-klasse_id_6659233.html

2017

Focus

I. und M. Zehetleitner, www.uebertrittbayern.de

https://www.merkur.de/lokales/erding/erding-ort28651/uebertritt-nach-vierten-klasse-grosse-zittern-vor-grundschulabitur-9873476.html

2018

Merkur

I. und M. Zehetleitner, www.uebertrittbayern.de

https://www.augsburger-allgemeine.de/bayern/Fuer-viele-Viertklaessler-ist-die-Note-3-eine-Katastrophe-id54200251.html

2019

Augsburger Allgemeine

I. und M. Zehetleitner, www.uebertrittbayern.de

https://www.spiegel.de/lebenundlernen/schule/bayern-mutter-startet-petition-gegen-grundschulabitur-a-1265657.html

2019

Spiegel Online

I. und M. Zehetleitner, www.uebertrittbayern.de

seit 2018

I. und M. Zehetleitner, www.uebertrittbayern.de

Alter 1-6 Jahre

ab ca. 6 Jahre

ab ca. 10 Jahre

Elementarbereich

Primarbereich

Sekundarbereich I

Krippe/Kindergarten

Grundschule

Gym

nasi

um

Real

schu

le

Mitt

elsc

hule

Übertritt

Am Ende der Primarstufe erfolgt der Übergang in eine der zwei bis fünf Schultypen in der Sekundarstufe I, die sich durch ihre Leistungsanforderungen unterscheiden.

I. und M. Zehetleitner, www.uebertrittbayern.de

Alter 1-6 Jahre

ab ca. 6 Jahre

ab ca. 10 Jahre

Elementarbereich

Primarbereich

Sekundarbereich I

Krippe/Kindergarten

Grundschule

Gym

nasi

um

Real

schu

le

Mitt

elsc

hule

ÜbertrittÜbertrittszeugnis

BY

2,66Realschule

Am Ende der Primarstufe erfolgt der Übergang in eine der zwei bis fünf Schultypen in der Sekundarstufe I, die sich durch ihre Leistungsanforderungen unterscheiden.

I. und M. Zehetleitner, www.uebertrittbayern.de

Psycho-sozialer Stress

I. und M. Zehetleitner, www.uebertrittbayern.de

Reinders Stress-Studie

• Studie des Lehrstuhls Empirische Bildungsforschung der Universität Würzburg, Prof. Heinz Reinders

• „Stressfaktoren bei Eltern und Schülern am Übergang zur Sekundarstufe“

• Schriftliche Befragung von 1620 Eltern in Bayern (verbindliche Übertrittsempfehlung)und Hessen (beratende Übertrittsempfehlung)

I. und M. Zehetleitner, www.uebertrittbayern.de

Der Übertritt in Bayern in psycho-sozial belastend

• Kinder aus bildungs-nahen Familien

• Kinder aus bildungs-fernen Familien

• Kinder, die um die Gymnasialeignung kämpfen?

• Kinder, die um die Realschuleignung kämpfen?

Wer leidet mehr an Stress?

I. und M. Zehetleitner, www.uebertrittbayern.de

Der Übertritt in Bayern in psycho-sozial belastend• Die an Schulnoten gekoppelte und bindende Übertrittsregelung in Bayern

zeigt

• höhere Stressbelastung der bayerischen als der hessischen Kinder

• höhere Stressbelastung der Kinder aus bildungsfernen Familien,weil sie „weniger über stresshemmende Schutzfaktoren verfügen als Kinder aus bildungsnahen Elternhäusern.“

• „Eltern erhöhen durch überzogene und unrealistische Bildungserwartungen die Stressbelastung für ihre Kinder nochmals und tragen hierdurch zur Gefährdung ihrer Kinder bei.“

• Den höchsten Stress haben „Grundschulkinder in Bayern, die an der Notenschwelle zwischen Mittel- und Realschulempfehlung liegen“.

Quelle: http://www.jugendforschung.de/index.php/stress

I. und M. Zehetleitner, www.uebertrittbayern.de

• Die Ungewissheit über die Schulzuweisung kann bei Kindern sogar massiven Stress auslösen.

• „Mit diesen dramatischen Ergebnissen haben wir nicht gerechnet.“

• Bei 16 % der bayerischen Viertklässler ist fast das Kindeswohl gefährdet.

• Die Risikogruppe sind Schüler, die den Notendurchschnitt von 2,66 gerade so nicht schaffen.

Der Übertritt in Bayern in psycho-sozial belastend

• „Insbesondere die Stresswerte für Kinder mit verbindlichen Schulart-Zuweisungen sind alarmierend.“

I. und M. Zehetleitner, www.uebertrittbayern.de

Der Übertritt in Bayern in psycho-sozial belastend

• Antwort von Eltern mit Abitur:

• Gymnasium (75%)

• Antwort von Eltern mit mittlerer Reife:

• Realschule (56%)

• Gymnasium (40%)

• Antwort von Eltern mit Hauptschulabschluss

• Realschule (61%)

• Mittelschule (22 %)

Was glauben Sie, ist die ideale Schulart für Ihr Kind?

I. und M. Zehetleitner, www.uebertrittbayern.de

Ländervergleich

I. und M. Zehetleitner, www.uebertrittbayern.de

3: Bayern, Thüringen und Brandenburg

Wie viele Bundesländer haben eine verbindliche Übertrittsempfehlung?

War das schon immer so?

Vergleich der Bundesländer

I. und M. Zehetleitner, www.uebertrittbayern.de

verbindlich1955:

2019:

dreigliedrigIn allen BL

Sekundarstufe I Schulempfehlung

vielfältig beratendIn fast allen BL

Vergleich der Bundesländer

I. und M. Zehetleitner, www.uebertrittbayern.de

1955: 1 von 101968: 2 von 101971: 3 von 101978: 4 von 101984: 5 von 101988: 6 von 10

mehrere Vor- und Rückwärtsbewegungen

2007: 8 von 162009: 9 von 162010: 10 von 162012: 12 von 162017: 13 von 16

Freigabe des Elternwillens in den Bundesländern

Vergleich der Bundesländer

I. und M. Zehetleitner, www.uebertrittbayern.de

fast verbindliche Schulempfehlung

beratende Schulempfehlung

verbindliche Schulempfehlung

https://www.bpb.de/gesellschaft/kultur/zukunft-bildung/194145/ueberblick?p=all

Schule bestimmt

Eltern bestimmen

Elternwille „frei“

BayernWir fordern eine Freigabe des Elternwillens in Bayern.

Es kann nur besser werden.

Was heißt eigentlich „Elternwille“?

Elternwille ist ein Kontinuum

I. und M. Zehetleitner, www.uebertrittbayern.de

Elternwille nach unten

I. und M. Zehetleitner, www.uebertrittbayern.de

Hat Bayern eine „echte“ bindende Lehrerempfehlung?

52% Eignungsgutachten für das Gymnasium

I. und M. Zehetleitner, www.uebertrittbayern.de

39% Übertritte an das Gymnasium

52% Eignungsgutachten für das Gymnasium

Hat Bayern eine „echte“ bindende Lehrerempfehlung?

Oder: Da hast du es nicht so schwer.Oder: Das Gymnasium ist so weit weg.

Oder: Mein Kind lernt nicht gern.

I. und M. Zehetleitner, www.uebertrittbayern.de

Bayern hat keine echte bindende Übertrittsempfehlung.

Schnitt 2,66

Gymnasium

Realschule

Mittelschule

Hat Bayern eine „echte“ bindende Lehrerempfehlung?

I. und M. Zehetleitner, www.uebertrittbayern.de

Elternwille

nach untennach oben

Hat Bayern eine „echte“ bindende Lehrerempfehlung?

I. und M. Zehetleitner, www.uebertrittbayern.de

Sturm aufs Gymnasium? Ziel Realschule

I. und M. Zehetleitner, www.uebertrittbayern.de

Eignungsgutachten und tatsächlichen Übertritte

Elternwille nach unten

Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung, Bildungsbericht Bayern 2015, S. 106

Es wollen gar nicht alle aufs Gymnasium

0

0,15

0,3

0,45

0,6

gymnasial-geeignet realschul-geeignet mittelschul-geeignet

31 %29 %

40 %

32 %

16 %

52 %

I. und M. Zehetleitner, www.uebertrittbayern.de

Elternwille nach unten

Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung, Bildungsbericht Bayern 2015, S. 106

Von allen Realschülern ist die Hälfte

gymnasial-geeignet

Realschüler 5. Klasse

andere1 %

mittelschulgeeignet8 %

realschulgeeignet44 %

gymnasialgeeignet48 %

I. und M. Zehetleitner, www.uebertrittbayern.de

Passt das zur gängigen Meinung zur Freigabe des Elternwillens?

Zitate aus Facebook-Kommentaren

• „Wenn der Elternwille frei wäre, hätten wir nur noch Gymnasiasten“

• „Eltern zwingen die Kinder aufs Gymnasium trotz ungenügender

Leistung.“

• „Die Eltern haben ein Elitedenken.

Für Eltern ist das Gymnasium nur Statussymbol.“

Elternwille nach untenVon allen Realschülern ist die Hälfte

gymnasial-geeignet

I. und M. Zehetleitner, www.uebertrittbayern.de

Freigabe des Elternwillen

Kein Ansturm aufs Gymnasium

I. und M. Zehetleitner, www.uebertrittbayern.de

„Prognose“

„Wenn der Elternwille frei wäre, hätten wir doch nur noch Gymnasiasten!“

I. und M. Zehetleitner, www.uebertrittbayern.de

Gymnasium beim Freigabe des Elternwillen

Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 2019

Freigabe des Elternwillens 2012Baden-Württemberg: Übergang in die Sekundarstufe I

in %

I. und M. Zehetleitner, www.uebertrittbayern.de

Gymnasium beim Freigabe des Elternwillen

„Wenn der Elternwille frei wäre, hätten wir nur noch Gymnasiasten“?

Baden-Württemberg: Übergang in die Sekundarstufe I

in %Freigabe des Elternwillens

vor Freigabe des Elternwillens Schuljahr 2011/12 40,1% ans Gymnasium 34,2% an die Realschule

Schuljahr 2018/1943,3% ans Gymnasium34,9% an die Realschule

23,1% an die Hauptschule0% an die Gemeinschaftsschule

6,1% an die Hauptschule14% an die Gemeinschaftsschule

I. und M. Zehetleitner, www.uebertrittbayern.deErste Ergebnisse aus IGLU: Schülerleistungen am Ende der vierten Jahrgangsstufe im internationalen Vergleich. Waxmann, Münster 2007. S. 132.

Eltern halten sich zu ca. 75% an Lehrerempfehlung

Was soll der ganze Spuk?

Entscheidung der Eltern in den Bundesländern, in denen die Lehrerempfehlung nicht bindend ist (Studie 2007)

Elternwillen bei unverbindlicher Lehrerempfehlung

Entscheidung der Eltern

Hauptschule Realschule Gymnasium

Lehrerempfehlung für Hauptschule 75 % 16 % 1 %

Lehrerempfehlung für Realschule 10 % 66 % 15 %

Lehrerempfehlung für Gymnasium 0,2 % 7,1 % 90,7 %

I. und M. Zehetleitner, www.uebertrittbayern.de

„Wir brauchen mehr Handwerker.“

„Mittelschulen müssten schließen.“

„Wir brauchen auch Indianer und nicht nur Häuptlinge.“

„Wollen wir DIE auf dem Gymnasium haben?“

Warum hält Bayern an verbindlicher Lehrerempfehlung fest?

Thesen und Aussagen auf Facebook:

I. und M. Zehetleitner, www.uebertrittbayern.de

Es wird niemand ernsthaft in Abrede stellen, dass es, wenn wir den Elternwillen freigeben, einen Trend weg von der Mittelschule hin zur Realschule und wahrscheinlich noch stärker zum Gymnasium geben wird. Dazu muss man kein Hellseher sein. Das hat man in all den Bundesländern gesehen, in denen man das Verfahren geändert hat. Dann will ich aber keine Krokodilstränen mehr sehen, wenn wir über die Zukunft der Mittelschule diskutieren.

Staatssekretär Bernd Sibler (2016):

Bayerischer Landtag, Protokollauszug 82. Plenum, 28.09.2016

Für uns Freie Wähler wäre es dramatisch, wenn aufgrund der Freigabe des Elternwillens wesentlich weniger Schülerinnen und Schüler die Mittelschulen besuchen. Möglicherweise müssen wir dann insbesondere im ländlichen Raum Mittelschulen schließen.

Prof. Dr. Michael Piazolo (2016):

Warum hält Bayern an verbindlicher Lehrerempfehlung fest?

I. und M. Zehetleitner, www.uebertrittbayern.de

Durchlässigkeit ja,aber nach unten

I. und M. Zehetleitner, www.uebertrittbayern.de

Elternwille

Probeunterricht

Prob

eunt

erric

ht

Probeunterricht

Mittelschule

ElternwilleProbeunterricht

Realschule

Elternwille

Nach dem Übertrittszeugnis

Gymnasium

von der Mittelschule weg

Erfahrung einer Grundschullehrerin:

“Jeder, der 2,66 erreicht hat, geht auf die Realschule. Freiwillig ist in den Jahren mit 2,66 noch nie jemand auf die Mittelschule gegangen.“

I. und M. Zehetleitner, www.uebertrittbayern.de

Mittelschule

Realschule

Gymnasium

Schulabgänge

Schulabgänge

von 5. in 5. Klasse

von

5. in

5. K

lassevo

n 5. in

5. Klas

se

Nach der 5. Klasse

Schulabgängevon der 5. in die 5. Klasse

von der Mittelschule weg

I. und M. Zehetleitner, www.uebertrittbayern.de

Wirtschaftsschule ab der 7. Klasse

Wirtschaftschule

Schulz

ugan

gMittelschule

Gymnasium

Realschule Schulabgang

von der Mittelschule weg

I. und M. Zehetleitner, www.uebertrittbayern.de

Schulabgänge nach der 6. Klasse

Mittelschule

Gymnasium

Schulaufstieg

Schulaufstieg

Realschule

SchulabstiegSchulaufstieg

Wirtschaftschule

I. und M. Zehetleitner, www.uebertrittbayern.de

Schulwechsel nach Abschluss

Mittelschule

Gymnasium

Einf

ühru

ngsk

lass

e na

ch

der 1

0. K

lass

e (1

%)

RealschuleWirtschaftschule

Anschluss

nach der

9. Klasse

(4%)

Anschluss nach der

9. Klasse (1%)

Einführungsklasse nach

der 10. Klasse (4%)

I. und M. Zehetleitner, www.uebertrittbayern.de

Durchlässigkeit in der Praxis

Durch die Freigabe des Elternwillens werden wir dieses Problem nicht lösen. Aber durch die Beschränkung des Elternwillens lösen wir es auch nicht.

Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung, Bildungsbericht Bayern 2015, S. 148

•Sitzenbleiber: 50.000 Sitzenbleiber jedes Jahr •Schulartwechsler: 25.000 Schulartwechler jedes Jahr

Nur weil es viele Wege zur Hochschulreife gibt, ist ein System nicht durchlässig.

•Aufsteigender Schulartwechsel ist möglich, wird aber kaum praktiziert

•Das System ist also nach unten durchlässig.

I. und M. Zehetleitner, www.uebertrittbayern.de

Bildungsungerechtigkeit -

Große Landkreisunterschiede

I. und M. Zehetleitner, www.uebertrittbayern.de

Grundgesetz, Art. 6 Abs. 2 Satz 1

„Pflege und Erziehung der Kinder sind das natürliche Recht der Eltern und die zuvörderst ihnen obliegende Pflicht.“

Elternwille verfassungsrechtlich gesehen

Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen, beschlossen 1948, Art. 26 Abs. 2 Satz 2

„Die Eltern haben ein vorrangiges Recht, die Art der Bildung zu wählen, die ihren Kindern zuteil werden soll.“

I. und M. Zehetleitner, www.uebertrittbayern.de

Bayern kann das nicht gewährleisten

Wenn der Staat den Eltern die Schulwahlentscheidung aus der Hand nimmt

muss er beim Übertritt gewährleisten

• Objektivität, Reliabilität und Validität der Eignungsfeststellung

• möglichst fehlerfreie und gerechte Eignungsfeststellung

• höchste Qualität der Eignungsfeststellung

• Eignung ist nicht wie eine Schuhgröße, die man einfach messen kann

I. und M. Zehetleitner, www.uebertrittbayern.de

40

50

60

70

Schw

einfurt/Stadt

Hof/Stadt

Amberg

Kelheim

BadKissingen

AmbergSulzbach

Weiden

Altötting

Tirschenreuth

Schw

andorf

NeuburgSchrobenhausen

Wunsiedel

Straubing

Miltenberg

GarmischPartenkirchen

RhönG

rabfeld

Dillingena.d.Donau

Schw

einfurt/Land

FreyungG

rafenau

Günzburg

Neustadta.d.Waldnaab

Kaufbeuren

Mem

mingen

Neum

arkti.d.OPf.

Kempten

Mühldorfa.Inn

Kronach

Pfaffenhofena.d.Ilm

RottalInn

Kitzingen

DingolfingLandau

Hof/Land

Passau/Land

Fürth/Stadt

Traunstein

Deggendorf

Coburg/Land

MainSpessart

Rosenheim/Stadt

Augsburg/Stadt

Aschaffenburg/Stadt

Lichtenfels

BerchtesgadenerLand

Haßberge

Regen

StraubingBogen

Nürnberg

Oberallgäu

Ansbach/Stadt

Kulmbach

NeuUlm

Ingolstadt

Ostallgäu

Roth

Landshut/Land

BadTölzW

olfratshausen

Freising

WeissenburgGunzenhausen

Ansbach/Land

Eichstätt

Augsburg/Land

DonauRies

Cham

Neustadta.d.Aisch

Aschaffenburg/Land

Schw

abach

Bamberg/Land

Rosenheim/Land

Bayreuth/Land

Coburg/Stadt

Bayreuth/Stadt

Erding

Dachau

WeilheimSchongau

Unterallgäu

NürnbergerLand

Forchheim

Miesbach

Landshut/Stadt

Regensburg/Stadt

AichachFriedberg

LandsbergamLech

Regensburg/Land

Passau/Stadt

Fürth/Land

Würzburg/Land

Würzburg/Stadt

Lindau

Fürstenfeldbruck

Bamberg/Stadt

München/Stadt

ErlangenHöchstadt

Ebersberg

Erlangen

München/Land

Starnberg

Landkreis

4.-K

läss

ler m

it G

ymna

sial

eign

ung

[%]

Mittelwert 52%

Starnberg 71%

Schweinfurt/Stadt 38%

zwischen 38% und 71% ist alles drin

Hat Bayern eine „echte“ bindende Lehrerempfehlung?

I. und M. Zehetleitner, www.uebertrittbayern.de

• Je höher der Akademikeranteil in einem Landkreis, desto bessere Zeugnisse und desto weniger Elternwille nach unten.

• Je höher der Ausländeranteil in einem Landkreis, desto schlechter die Zeugnisse.

• Elternwille nach unten ist unabhängig vom Ausländeranteil der Landkreise.

Woran kann das liegen?

Elternwille nach unten

I. und M. Zehetleitner, www.uebertrittbayern.de

Bayern, Thüringen und Brandenburg

Wie viele Bundesländer haben eine verbindliche Übertrittsempfehlung?

Vergleich der Bundesländer

Weshalb findet man im Internetkeine Berichte über Stressbelastung

beim Übertritt in Thüringen und Brandenburg?

I. und M. Zehetleitner, www.uebertrittbayern.de

Bildungsungerechtigkeit -

Keine Einheitlichkeit

I. und M. Zehetleitner, www.uebertrittbayern.de

sehr große Unterschiede zwischen Schulen und Lehrern

Keine Bildungsgerechtigkeit, weil kein einheitliches Verfahren

=> Wir haben kein Grundschulabitur! Denn ein Abitur ist eine zentrale, standardisierte Prüfung.

Das liegt alles im Bereich des pädagogischen Ermessens eines Lehrers.

• im Anforderungsniveau (Schwierigkeitsgrad der Proben)• gewählter Notenschlüssel

• Erhebung der mündlichen Noten• Stoffankündigung und -eingrenzung für Proben• Unterstützung des häuslichen Lernens durch entsprechende Hausaufgaben

I. und M. Zehetleitner, www.uebertrittbayern.de

Keine Bildungsgerechtigkeit, weil Eltern bewertet werden

• Reproduktion + Reorganisation fehlerfrei: ergibt Note „befriedigend“

Es vier Anforderungsstufen bei einer Probe: • Reproduktion: 40%• Reorganisation 30%• Transfer: 20%• Problemlösendes Denken: 10%

=> Wer nur das Heft kann und nicht mehr, bekommt eine Note 3.

• Reproduktion + Reorganisation stehen im Wesentlichen im Heft.

Empfehlung: Lernen sie nicht mit ihren Kindern

I. und M. Zehetleitner, www.uebertrittbayern.de

Keine Bildungsgerechtigkeit, weil Eltern bewertet werden

=> Eltern üben mit Proben aus dem Internet oder Nachhilfe

=> Kinder, deren Eltern kein Wissen, keine Zeit oder kein Geld haben,sind benachteiligt.

=> Das Übertrittszeugnis misst Bildungsniveau, verfügbare Zeit und denGeldbeutel der Eltern.

=> Wer nur das Heft kann und nicht mehr, bekommt eine Note 3.

I. und M. Zehetleitner, www.uebertrittbayern.de

Fehler passieren

• Viele formale Fehler durch Schule

• fehlerhaft konzipierte Leistungserhebungen

• fehlerhafte Korrekturen

Keine Bildungsgerechtigkeit, weil keine Qualitätssicherung

wenn es um jeden Punkt geht, ist es nicht verwunderlich, dass die Bildungspartnerschaft zwischen Lehrern und Eltern vergiftet

Keine ausreichende Qualitätssicherung

• keine Konzeption des Erwartungshorizonts

• keine angemessene Leistungsdokumentation

• kein angemessenes Anforderungsniveau

Folge =>

I. und M. Zehetleitner, www.uebertrittbayern.de

Bildungsungerechtigkeit -

Keine Prognosefähigkeit

I. und M. Zehetleitner, www.uebertrittbayern.de

Deutschschriftliche Noten 2,2,3,2,3,3,3,2,3,3,2,mündliche/praktische Noten 2,3,3,2

Mathematik schriftliche Noten 3,4,2,2,1mündliche/praktische Noten 3,3,3,2

Heimat- und Sachkunde schriftliche Noten 2,2,3,3,mündliche/praktische Noten 3,2,3,2

Ø 2,50 = 2 oder 3

?

?2

3

Ø 2,5 = 2 oder 3

Ø 2,57 = 3

2

3

Ø 2,43 = 2

Ø 2,57 = 3

Keine Bildungsgerechtigkeit, weil keine Prognosekraft

konkretes Rechenbeispiel

I. und M. Zehetleitner, www.uebertrittbayern.de

Keine Bildungsgerechtigkeit, weil keine Prognosekraft

konkretes Rechenbeispiel

I. und M. Zehetleitner, www.uebertrittbayern.de

Keine Bildungsgerechtigkeit, weil keine Prognosekraft

konkretes Rechenbeispiel

Notenbeispiel: Mathe 3HSU 3

Deutsch 3

Notenbeispiel: Mathe 2HSU 3

Deutsch 3

Notenbeispiel: Mathe 2HSU 2

Deutsch 3

Mittelschule

Realschule

Gymnasium

ab Ø 2,67

mindestens Ø 2,66

mindestens Ø 2,33

Auf welche Schulart gehört

dieses Kind?

I. und M. Zehetleitner, www.uebertrittbayern.de

Keine Bildungsgerechtigkeit, weil keine Prognosekraft

konkretes Rechenbeispiel

Mittelschule

Realschule

Gymnasium

ab Ø 2,67

mindestens Ø 2,66

mindestens Ø 2,33

2 Ø 2,50

2 Ø 2,43

Ø 2,50

Ø 2,50 Ø 2,50 Ø 2,43

Gesamtnotendurchschnitt Ø 2,48

Berechnungsfehler durch das Kultusministerium?

I. und M. Zehetleitner, www.uebertrittbayern.de

Keine Bildungsgerechtigkeit, weil keine Prognosekraft

Berechnungsfehler durch das Kultusministerium?

GrSO §6 Satz 4Das Übertrittszeugnis enthält die Gesamtdurchschnittsnote aus den Fächern Deutsch, Mathematik und HSU.

Da steht nicht: Das Übertrittszeugnis enthält den Durchschnitt der Jahresfortgangsnoten in den Fächern Deutsch, Mathematik und HSU.

Spitzfindig?

I. und M. Zehetleitner, www.uebertrittbayern.de

Keine Bildungsgerechtigkeit, weil keine Prognosekraft

Berechnungsfehler durch das Kultusministerium?

GrSO §6 Satz 4Das Übertrittszeugnis enthält die Gesamtdurchschnittsnote aus den Fächern Deutsch, Mathematik und HSU.

Nein, dramatisch!

Noten haben eine höhere Präzision als der Eignungkriterium

Es werden so viele (22) Proben geschrieben, um die Fachnote präzise zu machen.

Der Vorteil der vielen Proben wird mit der doppelten Mittelwertbildung zunichte gemacht.

Da steht nicht: Das Übertrittszeugnis enthält den Durchschnitt der Jahresfortgangsnoten in den Fächern Deutsch, Mathematik und HSU.

I. und M. Zehetleitner, www.uebertrittbayern.de

Aber auch 22 Proben erlauben keine eindeutige Feststellung der Eignung.

Keine Bildungsgerechtigkeit, weil keine Prognosekraft

I. und M. Zehetleitner, www.uebertrittbayern.de

Zusammenfassung

I. und M. Zehetleitner, www.uebertrittbayern.de

Bayern hinkt hinterher • Fast alle Bundesländer haben die verbindliche durch eine beratende

Schulempfehlung ersetzt

Psychische Belastung • Stressbelastung durch Übertritt ist hoch• Risikogruppe: Kinder von bildungsfernen Eltern an der Kippe zur Realschule

Zusammenfassung

Durchlässigkeit nach unten • Elternwille nach unten ist möglich• Vielen Schulart-Absteigern stehen kaum Aufsteiger entgegen

Bildungsungerechtigkeit • Das Übertritts-„Gutachten“ ist weder objektiv noch reliabel noch valide

Magnet Realschule • Schulartwahl wird vor allem in Richtung Realschule genutzt• Eine Freigabe des Elternwillens lässt einen großen Aufwuchs bei der

Realschule, einen geringen beim Gymnasium und Schwund bei der Mittelschule erwarten

I. und M. Zehetleitner, www.uebertrittbayern.de

Jedes Jahr belastet Bayern 10-jährige Kinder

„bei 16% der Schülerinnen und Schüler ist eine Gefährdung des Kindwohls nicht mehr weit“

17.600 Kinder jedes Jahr

Deshalb: Elternwillen freigeben. Auch in Bayern.

Reinders-Stress-Studie:

I. und M. Zehetleitner, www.uebertrittbayern.de

Dieses Material steht unter der Creative-Commons-Lizenz Namensnennung 4.0 International. Um eine Kopie dieser Lizenz zu sehen, besuchen Sie http://

creativecommons.org/licenses/by/4.0/.

Dieser Vortrag ist als PDF verfügbar unter:

http://uebertrittbayern.de/vortrag-uebertritt-bayern-bei-eine-schule-fuer-alle/