Prof. Dr. Paul JJ Welfens · Entwicklung der Wirtschaftsstruktur ... Wie entwickelt sich das...

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Prof. Dr. Paul JJ Welfens

Grundlagen der Wirtschaftspolitik,

5. Auflage (2012/2013)

KAPITEL B

Trump-Administration: USA 2017+

Makroperspektiven

Infrastrukturprojekte = Erhöhung von G (Staatsverbrauch)

Senkung Körperschaftssteuersätze = Investition steigt,

Einkommenssteuersatzsenkung = C steigt an

Außenbeitrag (Netto-Güterexport) sinkt wegen realer Aufwertung des Dollars, Expansion des Sektors der nichthandelsfähigen Güter, Neo-Protektionismus der USA (sorgt selbst für Aufwertung $, damit aber konterkariert sich Importprotektionismus bei flex. Wechselkursen

Interdependenzaspekte USA-EU-Asia (von Trump kaum bedacht)

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Hinweis auf Studienverlauf: International Master Applied Economics and International Economic Policy

Studium der Volkswirtschaftslehre und der Betriebswirtschaftslehre + Recht + Statistik als Grundlage für Bachelor

Master-Studium: in Wuppertal auch komplett in English Applied Economics and International Economic Policy

Auch Möglichkeit für 1 Semester im Ausland

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Noch Hinweise zur Transatlantischen Bankenkrise 2007/08

US-Subprime-

Krise (Hypotheken-Darlehen)

UnregulierteKreditverbriefungen

=falsche Anreize

„Falsche“ Niedrigpreise

für Risiko

Schwache Bankenaufsicht

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Transatlantische Bankenkrise

US-Bankenkrise/Transatlantische Bankenkrise

Staat rettet Banken, stabilisiert Konjunktur=Staatsfinanzierungsprobleme (Schuldenquote steigt); Kurs der Staatanleihen fällt, Bankverluste, weniger Kredite an private WirtschaftInvestitionsminus schwächt Konjunktur; Rating-Verschlechterung in einigen Euro-Ländern, Zinsanstieg, Investitionen sinken, Rezession in einigen Ländern (D: 2009: -5% Schrumpfung Y, +4% 2010)

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Makroökonomische Analyse

Kurzfristig: Finanzmärkte

Mittelfristig: Produktion, Preisniveau,

Beschäftigung

Langfristig:

Wirtschaftswachstum

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5 Makromärkte

Gütermarkt

Arbeitsmarkt

Anleihe-markt

(Bondsmarkt)

Geldmark

t

Devisenmarkt

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Geldmarkt ist in

der Geldwirtschaftein besonderer Markt,da auf allen Märktenmit Geld bezahlt wird;

Geldmarkt= Spiegel der anderen Makromärkte

Weltwirtschaft

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Wie entwickeln sich Güterpreise, Vermögenspreise?

Aktienkurs

Anleihekurs festverzinslicher Papiere

(Zins hängt damit zus.)

Devisenkurs Goldpreis

Güterpreis-

niveau

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Goldpreis 2008-2012 getrieben von Bankenkrise 2007/08 &Eurokrise 2010-14

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Gold ist aber für Zahlungszwecke unpraktisch und bringt zudem keinepekuniäre Verzinsung; allerdings erwartete Goldpreissteigerung denkbar!

Goldkäufe oder Immobilienkäufeauch als „Inflationsversicherung“;Inflation ist prozentuales Wachstum

des Preisniveaus; alternativkaufe ausländische Währung

Preisniveau P; gewichteter Durchschnitt der einzelnen Güterpreise (Warenkorb!)

Preisniveau steigt

Kaufkraft 1/P sinkt

Lohnfor-derung+

Internat. Wettbewerbs-fähigkeit fällt

Erwartungen zu P in t+1,

t+2 etc.

Wie entwickelt sich P* (* für

Ausland)

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Steigern internat. Wettbewerbsfähigkeit (DI = Direktinvestitionen; PIN=Produktinnovat.

Produktinnovationen

Senkung der Lohnstückkosten durch Prozessinnovationen

Senkung der Energie-und Ressourcenkosten

durch Prozessinnovation

• +high tech Gründer

• DI-Zuflüsse, Cluster Wettbewerb intensiv

• Cluster-Initiativen

• DI-Zuflüsse, digitale Netzwerke; mehr PINs

• Modellprojekte sektoralo. national

• F&E-Förderprogramm

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Preisniveau P; Kaufkraft=1/P; Inflation, Deflation

Anhaltender Anstieg des Preisniveaus = Inflation

Anhaltendes Sinken des Preisniveaus = Deflation

Deflation z.B. in Japan in 90er Jahren; wenn P sinkt, dann steigt der Realwert der Schulden: z.B. wenn man 100 € Schulden hat, dann ist der Realwert 100 €/P; wenn P als Beispiel 2 € pro kg Brot ist, dann ist der Realwert von 100 € gleich 50 kg Brot; wenn P auf 1 €pro kg Brot sinkt, hat sich der Realwert der Schuld auf 100 kg Brot erhöht. Wenn man höhere reale Schulden hat, dann wird man weniger konsumieren wollen! Gesamtwirtschaftliche Konsumnachfrage kann also sinken, wenn P zuvor fällt (bzw. erwartetes P sinkt)

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Reales Bruttoinlandsprodukt (Y)

Y ist die zu konstanten Preisen ausgerechnete Wertschöpfung (Neuproduktion von Gütern und Dienstleistungen) in der abgelaufenen Periode –z.B. 1 Quartal, 1 Jahr

Das nominale Bruttoinlandsprodukt (Y‘) ist die Wertschöpfung innerhalb der Grenzen eines Landes in Euro; Y‘/P, wobei P das Preisniveau ist.; Preisniveau ist der gewichtete Durchschnitt der Einzelpreise; wenn Y‘ schneller steigt als P, dann erhöht sich das reale Bruttoinlandsprodukt

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Produktion ist Basis für Jobs, Einkommen

Jobsbzw.

Einkom-men

Produk-ktion

Preis-niveau

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Makroökonomik: ökonomische Analyse gesamtwirtschaftlicher Entwicklungen

Makroökonomische Analyse richtet sich auf gesamtwirtschaftliche Betrachtung insbes. Gesamtwirtschaftliches Güterangebot und –nachfrage

(„Gütermarktanalyse“); im einfachsten Fall: 1-Gut-Modell. Höhe der gesamtwirtschaftlichen Produktion Y bzw. Ein-kommen: Produktion geht einher mit Einkommenszahlung

Entwicklung der Wirtschaftsstruktur (n-Sektoren-Modell) Arbeitsmarktentwicklung (Arbeitsangebot-; nachfrage;

Höhe der Arbeitslosenquote/-struktur) Wie entwickelt sich das Preisniveau P, das über einen

repräsentativen Preisindex zur Erfassung der Kaufkraftentwicklung der Geldeinkommen gemessen wird

16Prof. Dr. Paul J.J. Welfens

(www.eiiw.eu)

Elemente der Makro-Analyse

Beschreibung

Deskription: Mit

Statistiken objektiv beschreiben

Theorie

Analyse: Erklärung des beobachteten Phänomens bzw. Problems

Was soll Staat...

Politik; normativ: was soll sein! Z.B. Geldpolitik soll Inflationsrate von 1% erreichen (= Preisniveaustabilität)

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Einige Fragen der Makroökonomik

Wie läßt sich die Wirtschaftsentwicklung gesamtwirtschaftlich beschreiben (Deskriptive Indikatoren)?

Wie kann gesamtwirtschaftliche Entwicklung erklärt werden?

Wie kann der Staat – in einer offenen Volkswirtschaft – gesamtwirtschaftliche Entwicklung beeinflussen?

18Prof. Dr. Paul J.J. Welfens

(www.eiiw.eu)

Makroökonomik=kurz- u. mittelfristige Analyse von Schwankungen (z.B. Quartalswerte: Wachs-tumsrate gegen Vorjahr oder gegen Vorquartal)

Betrachtet und analysiert in Konjunkturanalyse Kurz- und mittelfristige Schwankungen der gesamtwirt-

schaftlichen Produktion (Wachstum Realeinkommen Y) Kurz- und mittelfristige Änderungen der

Investitionsquote I/Y (mit I für Investition) bzw. Änderungen der Investitionen; & des Konsums C und der Exporte X bzw. Importe J; des Staatsverbrauchs G

Mittelfristige Schwankungen (Wert rel. zu Trend) bei Kapazitätsauslastungsgrad und Beschäftigung bzw. Arbeitslosenquote sowie bei der Inflationsrate(prozentuale Änderung des Preisniveaus P)

Kurzfristige Schwankungen Zinssätze; Aktienkurs (P‘)

19Prof. Dr. Paul J.J. Welfens

(www.eiiw.eu)

Einfluss auf reales Bruttoinlandsprodukt (Y = reales BIP)

BIP

Nachfrage privater

Sektor: C+I

Nachfrage Staat

Nachfrage Ausland (X-

J)

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Rolle von Banken und Finanzmärkte

Einlagen bzw. Vermögensverwaltung Kreditvergabe an Staat

Kreditvergabe an private Haushalte

Kreditvergabe an Firmen

Banken

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Bankenkrise 2007-2014; Schuldenquote = Staatsschuld/Bruttoinlandsprodukt Y; gY ist Wachstumsrate des realen BIPs in Prozent (meist jährliche Änderungsrate)

Grundsatz für solides banking: langfristige Projekte langfristig finanzieren (fristenkongruent); in USA aber 2001-08 hohe Immobilienkredite an privaten Sektor, bes. Subprime-Segment (Haushalte mit geringem Eink.); kurzfristige weitere Refinanzierung auf Bankenseite (bei Special PurposeVehicle=Tochter der Bank) ab 2007 kaum noch realisiert, da Zweifel an Rückzahlungsfähigkeit der Kreditnehmer = Investmentbank Lehman Brothers 15.9.2008 Konkurs = westliche Marktwirtschaft am Abgrund

2008-2013: Bankenrekapitalisierung durch Staat (USA, UK, IRL, SP, DE, FR, BE, NL, ZY), Nationalisierungen (Northern Rock UK 2007, IRL), Konjunkturprogramme (Staatsausgaben steigen) = höhere Staatsdefizitquote d‘ :=(Ausg.-Einahmen)/Y; staatliche

Schuldenquote b‘ (Schulden/Y) steigt: b‘= d‘/gYProf. Dr. Paul J.J. Welfens 22

Staatsschuldenquote (debt-GDP ratio) explodiert in 2008-2013

-g Prof. Dr. Paul J.J. Welfens 23

Historischer Anstieg der Schuldenquote (b‘) des Staates 2008-2013

Eurozone + 25%-Punkte; Zins sinkt in D, steigt GR, SP..

b‘ in USA + 30%-Punkte (auf 105 in 2013)

UK ca. + 40%-Punkte: UK, USA, D, FR sicherer Hafen!

Irland + 80%-Punkte; Griechenland >+100%

Ökonomischer Perspektive der Explosion von b‘: Land ggf. konkursgefährdet (Griechenland, Irland, Portugal, Zypern etc.)

Bei einer normalen Verzinsung der Staatsschuld von 3% ergibt sich für Irland eine Erhöhung der Zinsausgabenquote von 2,4%-Punkte; also steigt auch der durchschnittliche Einkommenssteuersatz um 2,4 Punkte

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Wie gefährlich ist der Anstieg der Staatsschuldenquoten?

Frage nach den besonderen Zinsbelastungen des Staates: Zinsausgabenquote = i b‘; wenn die Zinsausgabenquote steigt, dann muss in der Real auch der Einkommenssteuersatz angehoben werden (staatliche Budgetrestriktion; z.B. Irland +80 bei der der Schuldenquote x 3% = + 2.4 Prozentpunkte beim Steuersatz!! Reale

Bruttoinlandsprodukt sinkt dann um etwa 1,2%)

Frage, ob in USA, UK und Eurozone verstärkt von Inflation bedroht? In USA und UK hat Zentralbank in 2008-13 Staatsanleihen in Höhe von etwa 20% des Bruttoinlandsproduktes angekauft! Effekte???

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Quantitätsgleichung (Fisher-Gleichung)

M V = PY (10 x 100€) x 2 = 2000 € Quantitätsgleichung; Geldmenge M, V ist die

Umlaufgeschwindigkeit (wie oft wird ein 100 Euro-Schein pro Jahr genutzt: z.B. sei V=2); P ist Preisniveau, Y das reale Bruttoinlandsprodukt; also P = MV/Y; MV ist monetäre Gesamtnachfrage

Alternativ M/P = (1/V(i))Y; dabei V(i) positive Funktion von i, d.h. wenn i steigt, dann steigt V; im Nominalzinssatz steckt die erwartete Inflationsrate. Links vom Gleichheitszeichen steht das reale Geldangebot, links von die reale Geldnachfrage V‘(i)Y, wobei V‘ negative Funktion von i.

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Drei Gleichungen, die man kennen mussM Geldbestand, V Umlaufgeschwindigkeit

1) lnM(t) + lnV(t) = lnP(t) + lnY(t); t ist Zeitindex

Merke: die logarithmische Ableitung einer Größe nach der Zeit ist ihre Wachstumsrate

dlnM/dt + dlnV/dt = dlnP/dt + dlnY/dt; oder schreibe

2) gM + gV = gP + gY; gP = gM – gY (falls V konstant)

Also ist – bei Annahme konstantes V - die Inflationsrate dlnP/dt (geschreiben auch als gP) = dlnM/dt – dlnY/dt; Inflationsrate = Wachstumsrate Geldmenge minus reales Wirtschaftswachstum (in %)

Quantitätsgleichung brauchen wir für Inflationsanalyse (später); und Deflationsanalyse (Ende 2014/2015

Eurozone als Problem)Prof. Dr. Paul J.J. Welfens 27

Verwendungsgleichung des Bruttoinlandsproduktes;

Y = C + I + G + X – q*J; * für Auslandsvariable

Y = Summe aus Konsum C, Investition I, Staatsverbrauch G und Außenbeitrag X –q*J (dabei ist X Exportmenge, J Importmenge; q*:= eP*/P, wobei enominaler Wechselkurs in €/$; q* heißt realer Wechselkurs und q*J ist die in inländische Gütereinheiten umgerechnete Importmenge

Falls auf rechter Seite Plangrößen, dann gesamtwirtschaftliche Nachfrage bestimmt Y & Jobs; Plangrößen nur bei Verhaltensgleichungen wie etwa C=C(Y-T), wobei T Steuerzahlung ist, oder I=I(r), wobei r für Realzins steht (I hängt negativ von r ab!)

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Law of One Preis; Gesetz der internationalen Preiseinheitlichkeit

Bei Wettbewerb und Freihandel gilt: (* für Auslandsvariable; e Wechselkurs, P Preisniveau)

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens 29

Bei homogenen Gütern im In- und Ausland gilt bei Wettbewerb bzw. Arbitrage: P=eP* (law of one price!)

TTIP (Transatlantic Trade and Investment Partnership;

Verhandlung zu Freihandelsabkommen EU-USA)

Freihandelsabkommen EU/USA seit 2013 verhandelt

Es geht um Abbau von Zöllen, Zollsätze ca. 3%

Nichttarifäre Handelshemmnisse, die in einigen Sektoren einem Zolläquivalent von etwa 20% entsprechen

Offizielle EU-Studie (CEPR) besagt, dass handelsbedingte Vorteile 0.5% des BIPs ausmachen für sowohl EU als auch USA; das ist eine Unterschätzung (Welfens/Korus/Irawan, 2014) – Einfluss von Innovationsdynamik und Direktinvestitionen von MNCs fehlt. Zugleich Ifo-Studie eine Überschätzung: + 13,4% für

USA bei breiter Liberalisierung

Kritik gegen US-Chlorhühnchen; Furcht vor Aufweichen von Standards Verbraucherschutz, Arbeitsmarkt-Regeln; Schiedsgerichte!!! (Vorteil für Investoren; contra Politik!??)Prof. Dr. Paul J.J. Welfens 30

Mehr Freihandel in der Regel vorteilhaft

In der Fachliteratur gibt es nur Vorteile; mit Ausnahme von Immiserizing Growth (großes Land, bei dem der relative Preis eines exportierbaren Produktes – z.B.

Kaffee bei Brasilien - nach Öffnung zum Weltmarkt fällt).

Bei TTIP geht es nicht nur um Handel, sondern

Verabschiedung gemeinsamer Standards (nichttarifäre Han-delsbarrieren; Regulierungen, die kompatibel sind (z.B. Telekom)

Auswirkung auf Direktinvestitionen (Investitionen multinationaler Unternehmen im Ausland: EU-Firmen in USA, US-Firmen in EU); mehr DI auf beiden Seiten des Atlantiks

Induzierte Innovationsdynamik; schärferer Technologiewettbewerb

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Historische Megaprobleme: mittelfristige starke Schocks

Massenarbeitslosigkeit UK 20er Jahre; Rückkehr zur Vorkriegsparität e0 in 1925 über Deflation: zuviel Geld für Kriegsfinanzierung gedruckt P=eP* bzw. e = P/P* bzw. wegen MV=PY und P = MV/Y bzw. wegen P* = M*V*/Y* muss offenbar M zurückgeführt werden=Deflation (dP<0)

Weltwirtschaftskrise 1929-33: USA BIP fiel um 1/3, Massenarbeitslosigkeit; Aktienkurse fielen auf ca. 30% 1929-Niveaus; Deflation, Massenarbeitslosigkeit auch Deutschland, 1932 6 Mio. Arbeitslose (29.I: 2.3 Mio)!

Ölpreisschocks von 1973/74 und 1979, als jeweils eine Vervierfachung der Rohölpreise eintrat

2008 hätte neue Weltwirtschaftskrise bringen können! Große Vertrauenskrise im Interbankenmarkt = Vertrauenskrise in Marktwirtschaft insgesamt.

32Prof. Dr. Paul J.J. Welfens

(www.eiiw.eu)

Schwere internationale bzw. regionale Stabilitätsschocks

Südostasienkrise 1997/98: schwerer Einbruch des Wachstums, massive Abwertung (nominal bis 80%); aus scheinbar heiterem Himmel brechen asiatischen Volkswirtschaft massiv ein. Problem I hoher Auslandskredite von Unternehmen – künstlich befördert durch fixe Wechselkurs; das ist gefährlich bei Abwertung, da in Inlandswährung gerechnet die Höhe der Verschuldung steigt; Problem II: langfristige Investitionen z.T. kurzfristig finanziert

Transatlantische Bankenkrise 2007/08; Weltrezession 2009; Staatsfinanzierungskrise bzw. €-Krise 2010-2013

Ökonomen nicht einig in Diagnose 2008-2012

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Staatsfinanzierungskrise

Staatsfinanzierungskrise ergibt sich in Form zunehmender Probleme einiger Euro-Länder, sich am

Kapitalmarkt zu finanzieren; also das laufende Haushaltsdefizit und die Refinanzierung auslaufender Anleihen zu tragbaren Zinssätze zu stemmen

Zinssatz Deutschland in 2011-12: um 1.5% für 10jährige Anleihe (2014: 0.8%); Zins Italien und Spanien 5-7%; Griechenland 25%, Irland, Portugal 5-7%; 2014 D: 0.8, Frankreich 1,3%, andere ca. 2%

Gr., Ir., Pg. unter Euro-Rettungsschirm EFSF, neuer Rettungsschirm ESM seit 8. Oktober 2012; OMT-Ansatz der EZB-Geldpolitik Sommer 2012: EZB erklärt, man kauft bedingt Staatsanleihen von Krisenländern an –unbegrenzt im Prinzip (Restlaufzeit 1-3 Jahre); Land muss Anpassungsprogramm mit ESM haben. (erklären:„unbegrenzte Ankäufe“)

Klage vor B.Verfassungsgericht: Sinn (Ifo) als Gutachter gegen OMT USA und UK mit Konjunkturaufschwung, beenden beide Quantitative

Easing = Ankauf von Staatsschuldtitel durch Zentralbank (ca. 15% BIP)

34Prof. Dr. Paul J.J. Welfens

(www.eiiw.eu)

Einfache Überlegung

Steigt ib‘ an,

Steuersatz +, Staats-ausgaben -

Staatsschulden-quote b‘

(Staatsschuld/Bruttoinlands-

produkt)

Marktzins i (Rating wichtig;

AAA, B, C, D)Zinsschulden-

quote = i(b‘) b‘;

steigt b‘, steigt i

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens 35

Staatsfinanzierungskrise

B für nominalen Staatsschuldenbestand, P Preisniveau, Y ist Bruttoinlandsprodukt, G realer Staatsverbrauch („Staatskonsum“+F&E-Förderung), τ Steuersatz, r Realzins

b‘:= (B/P)/Y Staatsschuldenquote rb‘ ist demnach Zinsausgabenquote (staatli. Zinsausgaben/Y)

Beachte: Wenn der Einkommenssteuersatz τ beträgt und die Staatsausgabenquote (G+rB/P)/Y, dann kann man zeigen

G/Y + rb‘–τ= Neuverschuldungsquote (Defizit durch Bruttoinlandsprodukt); maximal 3% laut Stabilitäts-u. Wachstumspakt; max. 60% für b‘ (€zone)

36Prof. Dr. Paul J.J. Welfens

(www.eiiw.eu)

Budgetrestriktion des Staates (B ist Bestand an Bonds bzw. Anleihen, und zwar nominal, G Staatverbrauch)

Budget: Staatsverbrauch+Zinsausgaben –Steuereinnahmen= Neuverschuldung

(1) G + rB/P –τY = (dB/dt)/P; t ist Zeit; div./Y (1‘) G/Y + rb‘– τ = Defizitquote [(dB/dt)/P]/Y; b‘:=(B/P)/Y

Aus Definition der Schuldenquote b‘ folgt für konstantes P nun:

db‘/dt=[(dB/dt)/P]/Y –b‘gY; hier G/Y:= γ; gY =(dY/dt)/Y

(1“) [γ – τ] + b‘[r -gY] = db‘/dt; „Primärsaldo“ [γ – τ] muss negativ sein für db‘/dt<0; wenn b‘ 120% ist, reales Wirtschaftswachstum gY=0 und r 5%, dann steigt die Schuldenquote um 6 Prozentpunkte, falls Primärsaldo 0; Primärdefizit ist γ–τ

Stabilität: fordern db‘/dt=0, also

(2) [γ–τ]= b‘#[gY – r]; also ist der notwendige Primärüberschuss zu berechnen als: τ – γ= b‘(r - gY ) = 100%x(3% - 1%)= 2% (Bsp)

37Prof. Dr. Paul J.J. Welfens

(www.eiiw.eu)

Dynamische Verbindung von Makromärkten

Arbeits-

markt

Kredit-

markt

Devisen-

markt

e (€/$)

Geld-

markt

Güter-

markt

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Geldmarkt imvolkswirtschaft-lichen Sinn istBesonderheit:

= Spiegelbildder anderen Makromärkte

Walras‘ Gesetz:Wenn n-1 Märkteim Gleichgewicht,dann n-ter Marktauch im Gleichge-wicht

Staat u. Firmenals (Netto-)Kredit-Nachfrager; Haus-halte als Kreditan-bieter (via Banken)

Produktion/Einkommen

Wechselkurs = relativerPreis zweier WährungenProf. Dr. Paul J.J. Welfens

(www.eiiw.eu)

Wachstumsanalyse (Jahreszahlen, glei-

tende Durchschnitte bzw. Trendwachstum)

Beschreibung und Analyse des langfristigen Wachstums des realen Bruttoinlands-produkts bzw. des Bruttosozialprodukts = Wachstumsanalyse; es geht um die langfristi-ge Erhöhung des Produktionspotenzials (abhängig von Beständen an vorhandenen Produktionsfaktoren: Kapital K, Arbeit L, Technologie A); auch Innovationsdynamik und Humankapitalakkumulation sind wichtig

39Prof. Dr. Paul J.J. Welfens

(www.eiiw.eu)

Drei Sichtweisen des (realen) BIP

Entstehung des BIP (Y);

welche Zutaten im „Kuchen“ Y

Verteilung des BIP bzw. des Nettoinlands-produkts (K,L)

Verwendung von

Y=C+I+G+ (X –q*J)

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens 40

C Konsum, I Investition, G StaatsverbrauchX Exportvolumen; J ist Importvolumen; q* ist realer Wechselkurs (q*=eP*/P; e nominaler Wechselkurs in €/$, * Ausland)

Definitionsgleichung (Verwendungsseite des Bruttoinlandsprodukts Y) in der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung

Ex post: BIP (Y) Summe von tatsächlichem Kon-sum, I[geplante Investition+ungeplante I], G, Xnetto

Y = C + I + G+ X – q*J (in C, I, G, X stecken Importe, die in Form q*J abzuziehen sind;

Multiplikation von J mit q* erbringt Umrechnung von ausländischen Gütereinheiten in inländische) C Konsum I Investition G Staatsverbrauch X Exporte (in realer Rechnung bzw. Exportmenge) J Importe (in realer Rechnung bzw. Importmenge) q*:=eP*/P, wobei e nominaler Wechselkurs (€/$), P

Preisniveau, *Ausland

41Prof. Dr. Paul J.J. Welfens

(www.eiiw.eu)

Wie liest man die Verwendungsgleichung ex ante (im vorhinein); als Plan-Gleichgewicht

Y = C(Y) + I(r) + G + X(Y*,q*)–q*J(Y,q*) in offener Volkswirtschaft (gesamtwirtschaftl. Nachfrage), wobei

C(Y) der geplante gesamtwirtschaftlich Konsum der privaten Haushalte, der vom Realeinkommen (genauer Y-T; T ist Steuerzahlung) abhängt

I(r) die vom Realzins r negativ abhängigen Investitionen der Unternehmen

G ist der autonome Staatsverbrauch (Staatskonsum)

X sind reale Güterexporte, die abhängen von Y* (z.B. USA) und positiv vom realen Wechselkurs q*:=eP*/P: X= xY*q*

J sind die realen Güterimporte, die abhängen von Y; q*J rechnet importierte Gütereinheiten in Inlandseinheiten um

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens 42

Exportquote, Importquote

Realer Außenbeitrag X‘= X – q*J (Nachfrage Ausland)

Deutschland stark vom Außenhandel abhängig

Hohe Exportquote X/Y

Hohe Importquote q*J/Y (q* ist der reale

Wechselkurs eP*/P; e ist nominaler Wechselkurs), Multiplikation der Importmenge – der realen Importe – mit q* ergibt Importmenge (z.B. Barrel ÖL) ausgedrückt in inländischen Gütereinheiten (kg Auto); hohe Importquote steht für Importkonkurrenz und z.T. Bezug von importierten Vorprodukten=Basis für Export

43Prof. Dr. Paul J.J. Welfens

(www.eiiw.eu)

Leistungsbilanzsaldo (LBS): Außenbeitrag(Güterexport minus –import) + Saldo der einseitigen Übertragungen(z.B. UN-Beitrag)

LBS nominal = PX – eP*J (Exporterlös minus Importrechnung)

Dividiere durch inländisches Preisniveau P (Dimension „€/kg Auto“); LBS real = X – [eP*/P]J

Exportfunktion X= xY*q*; J=jY/q* bzw. LBS real = xY*q* - jY; realer Wechselkurs q* = eP*/P

Exportmenge steigt bei Anstieg von q* (reale Ab-wertung), Importmenge fällt bei dq*>0 (Importe teurer!)

Leistungsbilanzdefizitquote (X – q*J)/Y; wenn LBS-Quote negativ, dann verschuldet sich Land im Ausland!!

44Prof. Dr. Paul J.J. Welfens

(www.eiiw.eu)

VGR-Identität (ex post) versus Ex-ante-Gleichgewichtsbedingung (VGR= Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung)

Y = C + I + G +[X –q*J] gilt immer(ex post; IST)

Gütermarktgleichgewicht heißt aber geplantes Güterangebot Y= geplante Güternachfrage;

mit C=C(Y-T), wobei T die reale Steuerzahlung ist;

mit I=I(r,…); je höher Zins r, desto geringer I

G ist exogene Größe (politisch gesetzt; via Staat)

X =x(q*)Y*; X proportional zu ausländischem Y*

J =j(q*)Y; j(q*) mit dj/dq*<0; höhere q* heißt Importe teurer!

45Prof. Dr. Paul J.J. Welfens

(www.eiiw.eu)

Betrachtung Unterbeschäftigungs-situation Y von Nachfrage bestimmt (0<θ<1 ist Gewichtungsfaktor)

Bei Unterbeschäftigung gilt Y=Ydemand, wobei gesamtwirtschaftliche Nachfrage rechts von =…

Y= C(Y-T)+ I(r) + G + X(q*,Y*) – q*J(q*,Y);

gesamtwirtschaftliche Nachfrage bestimmt Y

Bei Vollbeschäftigung wäre zu beachten die Angebotsseite (mit 0<ß<1): Ypot=Kß (AL)1-ß

Reale Situation (WELFENS, 2008; Innovations in

Macroeconomics): Y= θYdemand+(1-θ)Ypot

46Prof. Dr. Paul J.J. Welfens

(www.eiiw.eu)

Güterangebot (Makro-Sicht)

Ypot ist

Y = f(K, A, L) = Kß(AL)1-ß; 0<ß<1; wenn ß=0,5 ist, dann ist Y= Wurzel aus (KAL)

ß heißt Angebotselastizität des Kapitals; gibt an, um wieviel Prozent Y ansteigt, wenn K um 1% ansteigt; lnY=ßlnK + (1-ß)ln(AL); dlnY/dlnK=ß, d.h. dass logarithmische Ableitung Elastizität ist!

K ist Realkapital (Maschinen & Anlagen)

A Wissen, das arbeitsvermehrend ist (Annahme)

L ist ArbeitProf. Dr. Paul J.J. Welfens 47

48Prof. Dr. Paul J.J. Welfens

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49Prof. Dr. Paul J.J. Welfens

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50Prof. Dr. Paul J.J. Welfens

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51Prof. Dr. Paul J.J. Welfens

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52Prof. Dr. Paul J.J. Welfens

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53Prof. Dr. Paul J.J. Welfens

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54Prof. Dr. Paul J.J. Welfens

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61Prof. Dr. Paul J.J. Welfens

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62Prof. Dr. Paul J.J. Welfens

(www.eiiw.eu)

63Prof. Dr. Paul J.J. Welfens

(www.eiiw.eu)

Industrieproduktion, Verarb.Gew.+Energie+Bergb. & reales

Bruttoinlandsprodukt in der €-zone

(bei Eurozone in 2009 Abschwung)

64

Industrieproduktionschwankt stark im Zeitablauf;sie ist Treiber der Konjunktur

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu)

Einige Zahlen aus der Gemeinschaftsdiagnose 2008

65

RÜCKBLICK: Diagnose der Gemeinschaftsdiagnose (Mehr-

Institute-Gutachten) im Herbst 2008 geht teilweise an der Realität vorbei;Rückgang des realen BIPs 2009 völlig unterschätzt; Frage ist,warum; unzureichend bedacht, dass schwere Bankenkrise in US, UK, Deutschland etc. negative Effekte in der Realwirtschaft haben wird.2009 US-Wirtschaft durch massives 750 Mrd. $ Konjunkturpaket gestützt; was kommt in 2010, wenn staatliche Konjunkturstützung ausläuft (Staatsverbrauch G geht zurück); womöglich werden Steuersätze erhöht werden müssen, weil Defizitquote mit über 10% erschreckend hoch ist; zum Vergleich: in EU gilt für Normalzeiten Defizitquote (Neuverschuldung/Y) von maximal 3%

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu)

Staatsdefizit

66Prof. Dr. Paul J.J. Welfens

(www.eiiw.eu)

λ Schuldenquote = Staatsschuld/Bruttoinlandsprodukt; Zinsausgabenquote λi67

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68Prof. Dr. Paul J.J. Welfens

(www.eiiw.eu)

69Prof. Dr. Paul J.J. Welfens

(www.eiiw.eu)

70Prof. Dr. Paul J.J. Welfens

(www.eiiw.eu)

71Prof. Dr. Paul J.J. Welfens

(www.eiiw.eu)

72Prof. Dr. Paul J.J. Welfens

(www.eiiw.eu)

Inländische Verwendung: Konsum C + Investition I + Staatsverbrauch G

Bruttoinlandsprodukt= Wertsumme aller neu erstellter Waren+Dienstleistungen in t

73Prof. Dr. Paul J.J. Welfens

(www.eiiw.eu)

74Prof. Dr. Paul J.J. Welfens

(www.eiiw.eu)

75Prof. Dr. Paul J.J. Welfens

(www.eiiw.eu)

Staatsverschuldung = kumu-lierte staatliche Neuverschuldung aus Vergangenheit bis heute

Staatsbudget:

(1) G + r(B/P) –τY = (dB/dt)/P;r Realzins, B/P ist realer

Staatsschuldenbestand; B ist nominaler Staatsschuldenbestand; dB/dt ist die nominale Neuverschuldung

Division von (1) durch Y ergibt

(1‘) G/Y + r(B/P)/Y - τ = [(dB/dt)/P]/Y;

Neuverschuldungsquote:=[(dB/dt)/P]/Y; im Maastrichter Vertrag maximal 3% zulässig außerhalb Rezession; mittel-fristig ausgeglichener Haushalt; Schuldenquote ist (B/P)/Y

76Prof. Dr. Paul J.J. Welfens

(www.eiiw.eu)

77Prof. Dr. Paul J.J. Welfens

(www.eiiw.eu)

78Prof. Dr. Paul J.J. Welfens

(www.eiiw.eu)

79Prof. Dr. Paul J.J. Welfens

(www.eiiw.eu)

CDS = Kredit-ausfallversi-cherung

80Prof. Dr. Paul J.J. Welfens

(www.eiiw.eu)

81Prof. Dr. Paul J.J. Welfens

(www.eiiw.eu)

App. 1 BRD: Parallelität von Wachstum der Beschäftigung (in %) und Änderung (in Prozentpunkten) der Investitionsquote

82

EIIWanalysis

Ohne höhere Investitions-quote kaum zusätzl. Jobs

Beschäftigungswachstum

Investitionsquoten-Änderung

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu)

App. 2 EU-15: Parallelität von Wachstum der Beschäftigung (in %) und Änderung (in Prozentpunkten) der Investitionsquote

83

EIIWAnalysisbased onAmeco (EU)data

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu)

App. 3 USA: Parallelität von Wachstum der Beschäftigung (in %) und Änderung (in Prozentpunkten) der Investitionsquote

84

USA im Vgl. zu D mehr Jobwachstum bei Anstieg von Inv.quote; Arbeitsmarkt flexibler!

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu)

Exportsquote (X/Y) und Importquote (J/Y), Deutschland

Germany: Export and Imports as percent of GDP (in current prices)

15

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1960

1962

1964

1966

1968

1970

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1974

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1998

2000

2002

2004

%

Export-GDP-Ratio Germany

Import-GDP-Ratio Germany

Export-GDP-Ratio Germany(West)

Import-GDP-Ratio Germany (West)

85

Source: ECFIN Ameco Database, April 2003.

Note: Values for 2003 and 2004 are estimated.

Offenheitsgrad steigt langfristig

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu)

Staatsverbrauchsquote Deutschland

Germany: Government Consumption as Percent of GDP (in current prices)

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1960

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1988

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1992

1994

1996

1998

2000

2002

2004

Government Consumption-GDP-Ratio, Germany

Government Consumption-GDP-Ratio, Germany (West)

86

Source: ECFIN Ameco Database, April 2003.

Note: Values for 2003 and 2004 are estimated.

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu)

Inflationsrate und Nominalzins, USA

87

Paral-lelitätvonInfla-tionundZins-ent-wick-lung:Infl.-Erwar-tung spie-gelt sich im Zins

USA: Inflation and Long Term Nominal Interest (Percent)

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1986

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1994

1996

1998

2000

2002

Inflation (CPI annual growth)

Long term nominal interest

Source: ECFIN Ameco Database, April 2003.

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu)

Inflationsrate und Nominalzins, Deutschland

88

Paral-lelitätvonInfla-tionundZins-ent-wick-lung:Infl.-Erwar-tung spie-gelt sich im Zins

Germany: Inflation and Long Term Nominal Interest Rate (Percent)

-1

0

1

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1960

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1974

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1982

1984

1986

1988

1990

1992

1994

1996

1998

2000

2002

Inflation (CPI annual growth)

Long term nominal interest (Germany)

Long term nominal interest (Germany West)

Source: ECFIN Ameco Database, April 2003.

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu)

Entwicklung der Aktienkurse (1900-2000, USA)

89Prof. Dr. Paul J.J. Welfens

(www.eiiw.eu)

Entwicklung der Aktienkurse (2)

90Prof. Dr. Paul J.J. Welfens

(www.eiiw.eu)

Zur Griechenland- und Eurokrise

Griechenland: Statistikfälschung – statt 5% in Wahrheit 15% Defizitquote in 2009; wo bleibt öffentliche EU-Rüge gegen Griechenland?

Irland im Nov. 2011: skandalöse Zustände bei der Bankenaufsicht – Anglo-Irish Bank hat 80% der Anlagen in gewerblichen Immobilien (nur 5 developer) = Mangel an Risikomanagement bzw. Diversifizierung; internationale Unter-suchung nötig!Jetzt!

91Prof. Dr. Paul J.J. Welfens

(www.eiiw.eu)

Typische Presse-Sicht zur Griechenland/Irland- bzw. Eurokrise

Es liegt eine Staatsschulden- und Finanzierungskrise in der Eurozone vor

Bisherige Politikantwort Mai 2010, Nov. 2010

110 Mrd. € Rettungsschirm für Griechenland (Mai)

750 Mrd.€ Rettungsschirm EFSF,der auf Eurozonen-Länder Garantien und IWF-Mitteln beruht (250 Mrd. des 750 Mrd. Betrages); 2013 ESM= 700 Mrd. Kapital

Die Analyse ist bei Irland grundfalsch: Es liegt eine Bankenaufsichtskrise vor!! (auch in D)

92Prof. Dr. Paul J.J. Welfens

(www.eiiw.eu)

Maastrichter Vertrag bzw. Stabilitiäts- u. Wachstumspakte €zone

Schuldenquote (staatlicher Schuldenbestand relativ zum Bruttoinlandsprodukt) maximal 60%, Defizitquote maximal 3% (außer Rezession) Griechenland, Italien, Belgien, Irland in 2011 über 100%;

das ist ein Problem – es bedarf eines Primärüberschusses (Haushaltsposition ohne Zinsausgaben), um Schuldenquote zurückzuführen

Bleiben Zinsaufschläge bei Gr.land, Irland, Portugal, Spanien = Problem für die Banken: Refinanzierung durch Bankschuldverschreibungen kaum möglich

93Prof. Dr. Paul J.J. Welfens

(www.eiiw.eu)

Makroökonomik: Basisperspektiven

Bei der Makroökonomik geht es um die Beschrei-bung, Analyse und wirtschaftspolitische Be-einflussung gesamtwirtschaftlicher [aggreg.] Größen(gesamte Volkswirtschaft wird betrachtet; z.B. das Preisniveau P als repräsentativer Preisindex, das reale Bruttoinlandsprodukt Y); ggf. sektorale Betrachtung.

Definitionsgl. wie gesamtwi. Einkommen Y=C+S+T, wobei C Konsum, S Ersparnis und T Steuerzahlung ist

Verhaltensgleichungen wie gesamtwirtsch. Konsum C=C(Y-T) oder Arbeitsangebot der Haushalte Ls(w, A‘) mit ∂Ls/∂w>0, ∂Ls/∂A‘<0 etc.; A‘ steht für Realvermögen

94Prof. Dr. Paul J.J. Welfens

(www.eiiw.eu)

Wozu braucht man die makroökonomische Analyse?

Unternehmen und Banken, um ihr Aktions-umfeld zu verstehen, zu nutzen (Konjunktur)

Anleger,Arbeitnehmer:sinnvoll entscheiden (s.o.)

Staat (Zentralbank, Regierung), um kurz-, mittel-, langfristig gesamtwi. Entwicklung so zu beeinflussen, dass bestimmte Sollwerte erreicht werden: z.B. Vollbeschäftigung bzw. geringe u, Preisniveaustabilität P, Wirtschaftswachstum gY

95Prof. Dr. Paul J.J. Welfens

(www.eiiw.eu)

96

Aufbau von Makro I

Definition Makroökonomie

Realität (Wachstum gY; gP..,u)

Erfassung Wirtschaftsleistung in der VGR

Entstehungsrechung

Verwendungsrechung

Verteilungsrechnung

Monetäre Analyse

Preisniveaumessung

Verhaltensfunktionen für Kon-

sumenten, Investoren etc.

Makroökonomische Analyse

[gesamtwi.] Gütermarkt

Geldmarkt

Bondsmarkt (Kreditmarkt)

Devisenmarkt

Arbeitsmarkt

Totalmodell geschlossene Vw

Totalmodell offene Volksw.

Nachfragepolitik

Angebotspolitik,….

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu)

97

Grundlagen der Makroökonomik: Es geht um gesamtwirtschaftliche Entwicklung

Makroökonomik umfaßt

Wirtschaftssystemtheorie (z.B. Marktwirtschaft versus Zentralverwaltungswirtschaft)

Konjunkturtheorie (kurz-/mittelfristige Schwankungen im Auslastungsgrad a des Produktionspotenzials Ypot): Y=a‘Ypot

Wachstumstheorie (langfristige Zunahme von Ypot)

Geldtheorie (Geldfunktionen, Geldangebot, -nachfrage)

Außenwirtschaftstheorie (Erklärung von Außenhandel u. Kapitalverkehr; Erklärung der Wechselkursentwicklung)

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu)

98

Grundfragen der Makroökonomik

Makroökonomische Analyse bezieht sich auf die Beschrei-bung, Erklärung und wirtschaftspolitische Beeinflussunggesamtwirtschaftlicher Größen, z.B. Höhe der nominalen Wertschöpfung Y‘ bzw. Realeinkommen Y=Y‘/P

Preisniveau P bzw. Inflationsrate π(prozentuale Änderungsrate eines Preisindex P)

Höhe des Pro-Kopf-Einkommens y=Y/L (auch Arbeitsproduktivität)

Höhe des Wirtschaftswachstums [Land I, II]: (dY/dt)/Y=dlnY/dt

Arbeitslosenquote u (Zahl Arbeitslose/abh. Beschäftigte)

Faktorpreisrelation w/r: Reallohnsatz w=W/P; Realzins r=Nominalzins - π

Anteil des Faktoreinkommens Arbeit (L) bzw. Kapital (K) an Y: wL/Y

Innovationsintensität (z.B. Patentanmeldung/Kopf)

Schuldenquote (Staatsschuldenbestand/Y‘)

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99

Makromärkte (jeweils Angebotsseite, Nachfrageseite)

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu)

Gütermarkt

Geldmarkt (Spie-

gelbild der an-

deren Märkte)

Bondsmarkt (Kreditmarkt)Devisenmarkt

Arbeitsmarkt

100

Gleichgewichtsanalyse (kleine offene Volkswirtschaft)

Bei Gleichgewichtsanalyse werden Makromärkte unter Gleichgewichtsbedingungen betrachtet

Gleichgewichtsbedingung heißt Angebot=Nachfrage Angebotsfunktion= Nachfragefunktion;

z.B. Gütermarkt Ys=bK=Yd(r,q*); Yd=C+(a/r)+G+Xnet(q*)

wobei K der vorgegebene Kapitalbestand in Wirtschaft ohne Arbeit sei; r Realzins, I=a/r; a,b[0,1], q*:=eP*/P den realen Wechselkurs bezeichnet; e ist nominaler Wechselkurs €/$, P Preisniveau, * Ausland. Also: Für gegebenes K bestimmt die Gleichung bei gegebenem q* eindeutig Variable r (sinnvoll?). Güterm.&Geldm.!?

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu)

101

Says Theorem: Angebot schafft sich seine Nachfrage

In einfacher Form lautet das Theorem: Güterangebot – von Unternehmen in Antizipation von Bedürfnissen –entwickelt bzw. bereitgestellt, trifft auf kaufkräftige Nachfrage. Es entsteht bei neuer Güterproduktion insofern zusätzliche Nachfrage, als ja mit der Produk-tion Einkommensentstehung verbunden ist. Theorem zweifelhaft z.B. bei oligopolistischer Interdependenz in Märkten mit wenig Anbietern, wo sich Überproduktion ergeben kann. Außerdem können Erwartungen falsch sein. Realität: Es gibt temporäre sektorale oder gesamtwirtschaftliche Kapazitätsunterauslastung(en)!

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu)

102

Gesetz von Walras: vereinfacht Gleichgewichtsanalyse

Wenn bei n-Märkten n-1 Märkte im Gleichgewicht sind, dann ist auch der n-te Markt im Gleichgewicht

Also braucht man in einem 2-Märkte-Modell mit Güter-und Geldmarkt eigentlich nur die Gleichgewichtsbedingung des Gütermarktes (oder des Geldmarktes) zu betrachten; anderer Markt ist dann auch im Gleichgewicht: Analyse mit 2 Gleichge-wichtsbedingungen bzw. Gleichungen bestimmt die Variablen Zins i, Realeinkommen Y, Beschäftigung L

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu)

Adam Smith: Begründer der VWL (1/3)Buch Wealth of Nations...1776

Smith ist Moralphilosoph, gute Geschichts-und Europakenntnisse (FR, CH, IT)

Eigeninteresse der Individuen

Verhalten der Menschen

Zusammenhang von gesellschaftlich-wirtschaftlicher Entwicklung und Institutionen

Staat ist instabil

Kaum Wachstum

Wettbewerb fördern national/internat.; Privatisieren = dezentrale Koordination über Märkte! = +dY

103Prof. Dr. Paul J.J. Welfens

(www.eiiw.eu)

Adam Smith: Begründer der VWL (2/3)

Märkte bedeuten eine gegenseitige Abhängigkeit

Persönliche Freiheit

Ausgleich der Interessen verschiedener Gruppen

Arbeitsteilung Effizienz- bzw. Produktivitäts- und Wohlstandsgewinne; Handel=internat. Arbeitsteilung

„Die unsichtbare Hand des Marktes= Koordination der Marktakteure dezentral

Spezialisierung der Arbeiter durch learning bydoing und Bildung; Bildung soll auch Eintönigkeit des Arbeitens in Industrie entgegenwirken

104Prof. Dr. Paul J.J. Welfens

(www.eiiw.eu)

Adam Smith: Begründer der VWL (3/3)

Gegen den Merkantilismus; jedes Land will Überschüsse im Außenhandel – das ist aber logisch UNMÖGLICH bzw. Konfliktstrategie; Merkantilismus behindert Importe (administrativ oder durch Zölle) bzw. internationale Arbeitsteilung = unklug

Freihandel – also gegen Zölle (wichtige Einnahmequelle des Staates um 1776, also?...)

Abschaffung von Monopolen

Koalitionsfreiheit von Arbeitern

Staat:Kernaufgaben 105Prof. Dr. Paul J.J. Welfens

(www.eiiw.eu)

A 1: Knappheitsprobleme und Produktionsfaktoren

Natur (Boden)

Arbeit

Technischer Fortschritt

Kapital

106Prof. Dr. Paul J.J. Welfens

(www.eiiw.eu)

TTIP:2013/2014/2015 Verhandlungen über ein transatlantisches Freihandelsabkommen EU-USA

EU und USA sind die beiden größten Wirtschafts-mächte der Welt: TTIP bringt + für US, EU, Row(?)

Senkung der Zollsätze vorgesehen (nur ca. 3%)

Senkung der nichttarifären Handelshemmnisse (non-tariff barriers) – es geht hier insbes. um Standards; die NTBs können als Zolläquivalent fast 20% in einzelnen Branchen ausmachen (z.B. Chemie; auch wichtig bei Pharma, Automobilen, Maschinenbau, Informations- u. Kommunik.techn.

Debatte zu Chlorhühnchen (Agrar), Arbeitsstandards

Problem: Investitionsschutzabkommen (früher etwa D.-Pakistan) Prof. Dr. Paul J.J. Welfens 107

B 1: Grundbegriffe und Probleme der Markoökonomik 1/2

Nominales Gesamteinkommen (in Geldeinheiten)

Reales Gesamteinkommen =Y (inflationsbereinigt)

Reales BIP Y = Y‘/P

Entwicklung der Beschäftigung = L

Arbeitslosenquote L = L‘/L

Entwicklung des Preisniveaus = P

Inflationsrate =

Aktienkurs P‘

108Prof. Dr. Paul J.J. Welfens

(www.eiiw.eu)

ePq

P

1 0 0/P P P

B 1: Grundbegriffe und Probleme der Markoökonomik 2/2

Analyse kurz-, mittel- und langfristiger Schwankungen ( Zinsen, Wechselkursen und Aktienkursen

Nominalzins = i

Realzins (ex post) r = i -

Nominaler Wechselkurs

Rel Preis zweieer Währungen

Realer Wechselkurs Definiert:

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 109

ePq

P

1q

q

B 2: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung (VGR)

Wertschöpfung

Summe aller neu erstellten Güter und Dienstliestungen

Bruttoinlandsprodukt zu Marktpreisen

Trennung

Entstehungsrechnung

Verteilungsrechnung

Funktionale Einkommensverteilung

Personellen Einkommensverteilung

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 110

B 2: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung (VGR)

Y = Gesamtwirtschaftliches Einkommen

C = privater Konsum

I = Investitionen der Unternehmen und des Staats

G = Staatsverbrauch, X = Export, J = Import

Nettoexport = X – q*J

Y ist das Bruttoinlandsprodukt (Wertschöpfung innerhalb der Landesgrenzen)

Z ist das Bruttonationaleinkommen= Y + Saldo der Erwerbs- und Vermögenseinkommen zwischen In-und Ausland (z.B. Dividendeneinkommen; Grenz-

gängereinkommen) Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 111

B 2: Ermittlungsscheme BIP

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 112

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 113

Es gelten im Übrigen die folgenden Regeln für Wachstumsraten (Symbol g):

A = BC => gA = gB+gC (B.4)

A = B+C => gA = (B/A)gB+(C/A)gB (B.5)

B = B(X,Z) => dB = (∂B/∂x)dx+(∂B/∂z)dz (totales Differenzial); (B.6)

Wenn B von X und Z abhängt und EB,X bzw. EB,Z definiert ist als:

B

Z

Z

Bund

B

X

X

B

(B.7)

(Elastizität von B in Bezug auf X bzw. von B in Bezug auf Z):

A = B(X,Z)C = EB,XgX+EB,ZgZ+gC (B.8)

Da das nominale Bruttoinlandsprodukt Y’ = Y*P ist, gilt:

gY’ = gY + gP (B.9)

Da das reale Bruttoinlandsprodukt Y in einer geschlossenen Volkswirtschaft

ohne Staat sich als Y = C+I (C steht für die reale Konsumnachfrage, I für

Investitionen) ergibt, gilt:

gY = cgC + sgI; mit c=:C/Y; s=:1-c (B.10)

Die Wachstumsrate der Produktion ist also gleich der Konsumquote und Wachs-

tumsrate des realen Konsums plus Sparquote mal Wachstumsrate der

Investitionen.

Bruttoinlandsprodukt (BIP:=Y) vs. Bruttonationaleinkommen (BNE:= Z)

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens 114

Zu unterscheiden ist die Wertschöpfung innerhalb eines Landes (A), die erbracht wird von Bürgerinnen und Bürgern, die in A leben oder aus Land B, die für einige Monate zum arbeiten kommen – letztere tragen auch zumrealen Bruttoinlandsprodukt Y bei. Einige Bürgerinnen und Bürger aus Land A arbeiten zeitweise in Land B, tragen dort zum Bruttoinlandsprodukt bei.Die Wertschöpfung aller a‘s (A-Bürger), das Bruttonationalein-kommen ergibt sich, indem man rechnet:Z = Y + Saldo der Erwerbs- und Vermögenseinkommen zwischen In- und Ausland (Vermögenseinkommen sindetwa aus Ausland erhaltene minus dorthin gezahlte Dividenden)

B 2: BIP – Grundlagen 1/2

Entstehungsseite (sekt-

rale Perspektive)

Marktumsätze (Marktpreise)

- Vorleistungen

+ nicht über Märkte gehende Wertschöpfungsakte (selbst erstellte Anlagen, staatliche Wertschöpfung; zu Herstellungskosten bzw. Kosten bewertet)

--------------------------------------

Bruttoinlandsprodukt zu Markt-

preisen

Verteilungsseite

Bruttonationaleinkommen

- Abschreibungen

= Nettnontaionaleinkommenzu Marktpreisen

- indirekte Steuern

+ Subventionen

= Nettonationaleinkommen zu Faktorkosten

(Volkseinkommen)

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 115

B 2: BIP – Grundlagen 2/2

Verwendungsseite:

Y = C + I + G + Xnet

Y=reale BIP

C=Konsum

I=Investition

G=Staatsverbrauch

Xnet =Nettogüterexporte ( Differenz Exporte und Importe)

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 116

Verwendungsseite BIP Eurozone (2005)

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 117

56%

21%

21%

2%

C

G

I

Exnet

Quelle: Eurostat

B 2: Verwendungsgleichung BIPRealeinkommen der Haushalte: Verwendungsgleichung

(1) Y= C+S+T; es folgt daher

(2) Y-C = S+T; es gilt in geschlossener

Wirtschaft auch Verwendungsgleichung des

Bruttoinlandsproduktes Y = C + I + G bzw.

S(Y-T)+T = I(r)+G als Gleichgewichtsbe-dingung Gütermarkt; alternativ zu Y= C(Y-T)+I(r)+ G

Y= Realeinkommen Haushalte, C= Konsum, S= Ersparnis, T= Steuerzahlung

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 118

Realer Wechselkurs q*:= eP*/P

Verwendungsgleichung des rel. BIP:

Y = C + I + G + [X-q*J]

Y= reales Bruttoinlandsprodukt

C= Konsum

I= Investition

G= Staatsverbrauch

X= Güterexporten

J= ImportmengeProf. Dr. Paul J.J. Welfens

(www.eiiw.eu) 119

Außenbeitrag

Realer Wechelskurs

B 2: Pole der VGR

Sektoren

Unternehmen

Private Haushalte

Statt (bzw. öffentliche Haushalte)

Ausland

Aktivitäten

Einkommensschaffung durch Produktion von Gütern (Waren & Dienstleistungen)

Einkommensverwendung ( Kauf von Gütern etc.)

Vermögensbildung

Finanzierungsaktivitäten

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 120

B 2: Kreislaufschema Ersparnis

H = Haushalte

U = Unternehmen

V = Vermögensänderungskonto

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 121

B 2: Einkommen

Unterscheidung Einkommen:

Arbeitnehmerentgelte (Löhne plus Gehälter)

Selbstständigeneinkommen (Gewinne inkl. Mieten)

Vermögenseinkommen (Dividenden, Zinsen etc.)

Transfers (Kindergeld, Sozialhilfe etc.)

Verteilung: Primäreinkommensverteilung und Sekundäreinkommensverteilung

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 122

Verfügbares Einkommen =Erwerbseinkommen – direkte Steuern + Sozialtransfers

B 2: Formel Lohnquote

W = Nominallohn zu Preisniveau P

L = Arbeitseinsatz

Y‘‘ = reales Volkseinkommen

w = Reallohnsatz

Y‘‘/L = Arbeitsproduktivität

wL/Y‘‘ = nominale LohnstückkostenProf. Dr. Paul J.J. Welfens

(www.eiiw.eu) 123

ω = (W/P)L/Y”= wL/ Y” = w/[Y”/L]

B 2: Wohlstand und Bruttnationaleinkommen

Human Development Report

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 124

B 2: Zeithorizonte der ökonomischen Analyse

• Bspl. Aktienmarkt 1 Tag

sehr kurzfristig

• Etwa 1 Jahr

Kurzfristig

• 3-5 Jahre

mittelfristig

• 5-10 Jahre

Langfristig

• 10-100 Jahre

sehr langfristig

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 125

B 2: Analyseblöcke in der Modernen Makroökonomik

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 126

Sehr kurzfristige Analyse:

Branson-Modell und

Dornbusch-Modell

Kurz- und mittelfristige

Analyse:

Keynesianische Analyse; z.T.

Dornbusch-Modell

Langfristige Analyse:

Neoklassisches

Wachstumsmodell;

Schumpetersche

Innovationsanalyse

Entwicklung von Zinssatz

und nominalem

Wechselkurses sowie des

Aktienkurses

Schwankungen des

Realeinkommens (kurz- und

mittelfristige Analyse)

Langfristige Entwicklung

des Realeinkommens Y

bzw. des Wirtschafts-

wachstums ohne

technischen Fortschritt,

Bestimmung des

Gleichgewichtspreisniveau

s

Entwicklung des Zinssatzes,

des Wechselkurses und des

erwarteten Preisniveaus

Entwicklung von Preisniveau

bzw. Inflation in mittel Sicht

Analyse des technischen

Fortschritts

(Schumpetersche

Analyse) und des

Wirtschaftswachstums

B 3: Verhaltensfunktionen

Konsumnachfragefunktion

Konsumnachfragefunktion

C= C0+cY

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 127

B 3: Verhaltensfunktionen Sparfunktion

Sparfunktion:

S= -C0+(1-c)Y= -C0

+ sY; mit s:=1-c

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Zusammenhang Konsumnachfrage und Sparfuktion

Konsumfunktion lautet C=C0 + cY; mit 0<c<1; betrachte geschlossene Wirtschaft ohne Staat, so dass Y=C+I bzw. Y=C+S (Verwendungsgleichung für Haushaltseinkommen)

S = Y - C0 – cY= -C0 + sY, wobei s:= 1-c

Sparen ist definiert als Konsumverzicht; Sparfunktion zeigt geplanten Konsumverzicht

Anmerkung zu Modell mit Staat (also Staatsverbrauch G und Steuerzahlung T): T ist vom Staat erzwungener Konsumverzicht

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B 3: Verhaltensfunktionen

Investitionsnachfrage

I=I(r); ∂I/∂r<0

I=b/r; b>0

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Überlegung zur Produktionsfunktion

Produk-tion Y

KL

A

Y=KßL1-ß als Produktionsfunktion mit Kapital und Arbeit;

Mit Wissen (A) gilt: Y=Kß(AL)1-ß

Falls ß 0.5 ist, so ist Y die Wurzel aus KL;

Man kann Y in Abhängigkeit von L darstellen; für

gegebenen Kapitalbestand

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B 3: Verhaltensfunktionen

Cobb-Douglas-Produktionsfunktion

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Y(K0, L) Y0

Y1

Y

0 L0 L1 L

Y(K1, L) Y2 G

H

F

E

B 3: Verhaltensfunktionen

Cobb-Douglas-Produktionsfunktion

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Y = Kß(AL)1-ß

B 3: Verhaltensfunktionen Export

bzw. Import

Export: X=x(q*)Y* Import: J= j(q*)Y

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B 3: Konsum und permanentes Einkommen

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 135

Permanent income (Milton Friedman) ist das langfristig erwarteteEinkommen; wenn aber Konsum nichteinfach proportional zu Y(t) ist, dannstellt sich die Frage, ob kurzfristigeÄnderung von Y bzw. G Konsumbeeinflussen können;C(t) = c Yp

WELFENS (2009), Innovations in Macroeconomics, 3rd edition 2011

Ct = (1-ψ)c(1-τ)Yt + ψc(1-τ)Y#/(1+λr) wobei Y#

das langfristige Gleichgewichtseinkommen aus einem Wachstumsmodell für eine stationäre Wirtschaft (mit konstanter Bevölkerung) mit Cobb-Douglas Produktionsfunktion Y=KßL1-ß und Abschreibungsrate (λ) auf Realkapital ; Diskontierung von Y# erfolgt mit 1+λr, wobei λpositiver Parameter ist; Gewichtungsfaktor ψ (im Intervall 0,1); da gilt Y#= L(s(1-τ)/δ)ß/(1-ß). Das ist aus theoretischer Sicht konsistent, da Wirtschaftssubjekte langfristig erwartetes Einkommen mit Steady state Y gleich setzen! Statt durch (1+λr) zu dividieren, kann man näherungsweise für kleines λr mit (1-λr) multiplizieren.

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B 3: Arbeitsmakrt

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 137

w=W/P

L

L0d(w, K0)

Ls = z0+zw

E0

w0E

L0 L1 L2

B C w1

z0

B 3: Arbeitsmarkt bei anomaler Angebotsreaktion

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B 3: Verschiebung der Arbeitsnachfrage-und der Arbeitsangebotskurve

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B 3: Arbeitsnachfrage und Energiekosten

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 140

Y=KßEß’L1-ß-ß’

w=∂Y/∂L=(1-ß-ß’)KßEß’/Lß+ß’

P”/P=∂Y/∂E= ß’KßL1-ß-ß’/E1-ß’

w = (1-ß-ß’)[K/L]ß/1-ß’[ß’/(P“/P)]ß’/1-ß’

ln w = ln(1-ß-ß’) + [ß/(1-ß’)(lnK-lnL) + ß’(1-ß)(lnß’- ln(P’’/P))]

ln L = ln(1-ß-ß’) + lnK + lnß’ - ln(P’’/P) – [(1-ß’)/ß]ln w

Kostenbelastung Energiepreissteigerung

Erhöhte Energiepreise entwerten energieintensive Produktion

Also sinkt gesamtwirtschaftlich die Arbeitsnachfrage der Unternehmen

Bei freier Preis- bzw. Lohnbildung am Arbeitsmarkt sinkt der Reallohnsatz, die Beschäftigungsmenge sinkt, die Reallohnsumme wL fällt.

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens 141

B 3: Einfluss einer Erhöhung des relativen Ölpreises auf den Arbeitsmarkt

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 142

B 3: Effizienzlohntheorie

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 143

Y = F(e’’(W)L)Ee’’,w =: e’’W(W) W/e’’(w) = 1

B 4: Budgetrestriktion des Staats

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 144

G = τY

G + iDn/P = [dDn/dt]/P+ τY

Zinsausgaben in realer Rechnung

Reale Neuverschuldung

B 4: Kreditmarkt

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 145

0

r0

r1

r

Z’0 Z’1

SS0(r,YK’o,Y0,M0/P0)

(r,YK0’,Y0,M0/P0)

Z’2

E0

E1 F

DD0

DD1 = DD0+Z’G

Z’

B 5: Zahlungsbilanz, Devisenmarkt und Wechselkurs (1+2+3=Außenbeitrag)

1. Handelsbilanzsaldo: Export – Import von Waren

2. Dienstleistungsbilanzsaldo: Export – Import von Dienstleistungen

3. Saldo der einseitigen Übertragungen: z.B. Erbschaften aus dem Ausland, Mitgliedsbeiträge des Landes an internationale Organisationen). Die Summe aus 1. und 2. heißt Leistungsbilanzsaldo

4. Kapitalverkehrsbilanzsaldo: Unterschieden werden dabei kurzfristiger Kapitalverkehr (Befristung bis 1 Jahr) und langfristiger Kapitalverkehr.

5. Devisenbilanzsaldo: Kauf oder Verkauf von Devisen durch die Zentralbank

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 146

B 5: Devisenmarkt

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 147

SS0

SS1

DD1

DD0

E0 E2

E1

0 $

e1

e0

$0 $2

B 5: Devisenmarkt

Fixkurssystem

Crawling Peg („Gleitparität“)

Flexibler Wechselkurs

Devisenmarktgleichgewicht: P=eP*

Kauft die Zentralbank im Fixkurssystem Devisenan, so erhöht sich die Geldmenge; die Zentralbankmuss den Fixkurs, die sogenannte Parität, verteidigen (falls Angebotskurve sich nach rechtsoder die Nachfragekurve nach links verschiebt)

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 148

B 5: langfristiger Devisenmarkt

PPP= purchasing power parity bzw. KKP=Kaufkraftparität

eKKP = P/P*

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 149

B 6: Geldmarkt

Quantitätsgleichung/ Fisher-Gleichung

MV = PY =Y’ oder M= (1/V)PY oder M/P= (1/V)Y

In Wachstumsraten:

gM + gV = gP + gY = gY’

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 150

Haushalte

Unternehmen

Arbeit, Kapital, Boden

Einkommen

Güter

Erlöse

AuslandP* = M*V*/Y*

B 6: Gleichgewichtsanalyse

Sehr kurzfristige Analyse: Analyse der Variablen auf kurze Sicht. Finanzmärkte

Kurzfristige Analyse: Analyse Veränderungen Zinssatz und Realeinkommen bzw. Veränderungen auf Güter- und Arbeitsmärkten

Mittelfristige Analyse: Betrachtung träge reagierender Variabelen. Z.B. Preisniveau

Langfristige Analyse: Berücksichtigung der Realkapital (K) Akkumulation bzw. die Veränderung von Bestandgrößen

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 151

Konjunkturanalyse ist kurzfristig, Wachstumsanalyse langfristig; Rezession?

Überangebots-hypothese

(Schumpeter)

Nachfrageschwäche-Hypothese (Keynes)

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens 152

6 Folien zusätzlich gegenüber Buch – bitte beachten

Noch 2 Unterscheidungen in Konjunkturtheorien/Erklärung Kj.-zyklen

Monetäre Ansätze (Geldpolitik, Banken

wichtige Impulsgeber...)

Realwirtschaftliche

Ansätze (Investitionen, Innovationen bei

Gütern)

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens 153

Konkurrierende Ansätze zur Konjunkturerklärung (I)

Psyschologische Konjunkturtheorien

Überinvestitionstheorien; u.a. Schumpeter, der Rolle von Produktinnovationen betont = Konjunkturaufschwung; Herdenverhalten der Unternehmer = Überproduktion; Preisverfall, Renditefall = Senkung der Investitionsquote I/Y

Keynes (1936 General Theory): Realwirtschaftlicher Nachfrageansatz (Rolle von Geldpolitik (Zentral-bank) und Fiskalpolitik (Staat); Rezessionsüberwindung)

Monetarismus= skeptisch gegen Nachfragepolitik; höhere Staatsnachfrage verdrängt private Investition

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens 154

Konkurrierende Konjunkturtheorien Neuklassik (Lucas/Sargent, 1978; Wallace)

Wirtschaft stets im stochastischen Gleichgewicht, rationale Erwartungen (Muths, 1961; Stochastik) = im Durchschnitt sind die Erwartungen der Wirtschaftssubjekte korrekt bzw. modellbasiert; Betonung der Rolle von Erwartungen

Störimpulse der Geldpolitik wichtig (Lucas)

Neokeynesianism: Mikrofundierung der Makroökonomik (also Aggregation von Funktionen für Individuen i = 1,2...n), Beachtung von Rigiditätenauf Güter- und Arbeitsmärkten; selbst Mikro-fundiert!;

Real Business Cycle Theory: Rolle von Technologieschocks (Kyland, Prescott, 1982)

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens 155

New Keynsian Models: NeukeynesianischeModell; Syntheseansätze (Woodford, 1999)

Geldpolitik wichtig;

Fiskalpolitik?

Gleichgewichts-

Modell-Ansatz (DSGE – mit Stochastik)

Rigiditäten auf Güter- u.

Arbeitsmärkten

Rationale

Erwartungen

wesentlich

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens 156

Makrofragen neu seit 2008/09

Rolle Finanzmärkte (destabilisierend)

Rolle von „fat tails“ in Verteilungsfunktion (z.B. Aktienkurse)

Nicht-Linearitäten (Modellierung

schwierig)

„Regime-Änderungen“ (Modellierung

schwierig)

Falsche Anreize = alte Frage

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens 157

B 6: Gleichgewichtsanalyse mathematisch (Keynesianischer Ansatz)

Y := C + I + G

Y = C(Y-T) + I(r) + G

Spezifizierung für C lautet:

C= c[Y-T]

Konsumquote: 0<c<1

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 158

C = priv. KonsumnachfrageI = Investitionenr = RealzinsG = StaatsnachfrageT = Steuern

B 6: Gleichgewichtsanalyse mathematisch

Verwendungsgleichung Einkommen private Haushalte:

Y := C + S + T (T ist Steuerzahlung, S Ersparnis, C Konsum)

Durch Einsetzen von der Konsumnachfrage:

S(...) = Y - c[Y-T] – T

Also gilt: S = S(Y-T)

Nach Spezifizierung von C:

S= (1-c)[Y-T] = s[Y-T]

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 159

B 6: Gleichgewichtsanalyse mathematisch

Sparquote:

s = 1 – c; im weiteren T für Steueraufkommen, τ für Einkommenssteuersatz

Gesamtwirtschaftliches Gleichgewicht auf dem Gütermarkt:

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 160

Y – C = I (r) + G bzw. da Y-C=: S+T als:

s[Y-T] + T = I(r) + G

Wichtige Überlegung zu Investitionen

Nettoinvestition Inet ist Funktion der Differenz von Kapitalgrenzprodukt (erste Ableitung der Produktionsfunktion nach K bzw. Zusatzoutput bei Erhöhung von K um eine Einheit) und Realzins r

Falls ein Abschreibungssatz δauf Realkapital K zu beachten ist, so kann man die Nettoinvestitionsfunktion schreiben als Inet =b(ßY/K – δ – r); hier Produktionsfunktion Y=Kß L1-ß

Die Bruttoinvestition I“ = b(ßY/K – δ – r) + δK; Parameter b>0

In Lehrbüchern steht meist nur I=I(r), ggf. in linearisierterForm

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens 161

Ein einfaches Keynesianisches Modell mit Bruttoinvestition(δist Abschreibungssatz auf K)

(1) Y = c(1-τ)Y + Bruttoinvestition I“ + G

Bruttoinvestition I“=δK + b(ßY/K –δ –r), wobei ßY/K

gleich Grenzprodukt des Kapitals, falls Y=KßL1-ß

(2) Geldmarktgleichgewicht M/P = hY – h‘r

Also (2.1) r= (h/h‘)Y – (1/h‘)(M/P)

Y =c(1-τ)Y + δK+ b(ßY/K –δ– (h/h‘)Y + (1/h‘)(M/P)+ G

Y(1- c(1-τ) - bß/K + b(h/h‘))= δK – δb + (b/h‘)(M/P) + G

Das Gleichgewichtseinkommen in unterbeschäftigter Wi.

(3) Y =(δK –δb +(b/h‘)(M/P) +G)/(1- c(1-τ) - bß/K + b(h/h‘))

Beachten, dass 1 – c(1-τ)=τ + s(1-τ); wegen c+s=1Prof. Dr. Paul J.J. Welfens 162

Keynesianisches Nachfrage-Makromodell

Geschlossene Volkswirtschaft (I0 autonome Invest.)

(1) Y = cY(1-τ) + (I0 – vr) + G; Parameter v>0

(2) M/P = hY/h‘r; mit h“=h/h‘ (2.1) r = h“Y/(M/P)

(3) Y(1- c(1-τ) + vh“/(M/P)) = I0 + G; h“:=h/h‘>0

(4) Y = (I0 + G)/(1- c(1-τ) + vh“/(M/P))

Da 1=c+s gilt c= 1-s ist 1-c(1-τ)= 1 –(1-s)(1-τ)

(4.1) Y= (I0 +G)/(τ+s(1-τ) +vh“/(M/P)); dY/dτ?

Je größer die Sparquote s desto kleiner das Gleichge-

wichtseinkommen Y kurzfristig; je höher G, desto höher Y

Je größer M/P, desto höher das Gleichgewichtseink. Prof. Dr. Paul J.J. Welfens 163

B 7: Angebotsmodell: langfristiges Gleichgewichtohne Staat (Abschreibungsrate auf K sei δ)

Angebotsseitige Perspektive bzw. es gelte Gütermarkt-Gleichgewicht; also Ersparnis=Bruttoinvestition: (1) s(1-τ)Y=I bzw. sY/L=I/L;

(2) sY = δK + dK/dt (Reinvestition + Nettoinvestition=I)

Vollbeschäftigung im langfristigen Gleichgewicht mit einfacher Cobb-Douglas-Produktionsfunktion 3) Y= KßL 1-ß, wobei L gegeben sei und 0<ß<1 (siehe WELFENS, 2008, 2011):

Langfristig also 4) Y# = L[s(1-τ)/δ]ß/1-ß

Y# um so höher, je höher L und je höher Sparquote s!

Vergleich mit kurzfrister Keynesianische Lösung:

Y = (δK – δb + (b/h‘)(M/P) + G)/(τ + s(1-τ) - bß/K + b(h/h‘))

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 164

B 7: langfristiges Gleichgewicht ohne Staat; dlnY/dt ist die Wachstumsrate von Y

Produktionsfunktion unter Einschluss von Wissen A:

Y=Kß(AL)1-ß mit A(t), das konstante Wachstumsrate a hat

Definiere k‘:= K/(AL)) und beachte (mit Y:=Y/(AL)): y‘=k’ß

Faktisch wieder einfache Produktionsfunktion; es gelte als Sparfunktion S= s(1-τ)Y und Wachstumsrate von L sei n;

AL heißt Arbeit in Effizienzeinheiten; langfristiges Gleichgewicht unter Bedingung S= Bruttoinvestitionen:

y‘# = [s(1-τ)/(a+n+δ)]ß(/1-ß)

Wegen Definition y’:= Y(t)/[A(t)L(t)] gilt (mit e‘ Euler-Zahl):

Y# = [A0L0][s(1-τ)/(a+n+δ)]ß(/1-ß) e’(a+n)t

lnY#=(ß/(1-ß))ln(…) + (a+n)t; dlnY/dt= (a+n)Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 165

Warum gibt es reiche Länder, arme Länder?

Y/L:= y# = A0[s(1-τ)/(a+n+δ)]ß(/1-ß) e’at

Die Höhe des Pro-Kopf-Einkommens hängt mit Blick auf Niveau des Pfades positiv ab von:

Ausgangsniveau des Wissens (im Zeitpunkt 0)

Höhe der Sparquote

Die Höhe von y# hängt mit Blick auf Niveau des Wachstumspfades negativ ab Steuersatz, Wachstumsrate der Bevölkerung (n), Abschreibungsrate und Fortschrittsrate (a);

ABER: Wachstumsrate von y# ist allerdings a

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens 166

B 7: langfristiges Gleichgewicht ohne Staat

Niveau des Pro-Kopf-Einkommens

A0[s(1-τ)/(a+n+δ)]ß(/1-ß)

Trendwachstumsrate a bzw. Wachtumsratetechnischer Fortschritt

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 167

B 7: Walras-Gesetz

Sind n -1 Märkte im Gleichgewicht, ist auch der n-teMarkt im Gleichgewicht.

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 168

B 8: Finanzmarktgleichgewicht: Aktien-, Geld- und Bondsmarkt

Reale Nachfrage nach den 3 Aktiva:

Geld

Bonds

Aktien

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 169

B 8: Finanzmarktgleichgewicht: Aktien-, Geld- und Bondsmarkt

Anteile des Aktivums am Gesamtvermögen:

v+b+h=1

Gleichgewichtsbedingung:

M/P = v(θ,i,YK+φ)A’,

B/P = b(θ,i,YK+φ)A’,

P’K/P = h(θ,i,YK+φ)A’,

A’ = [M/P]+[B/P]+[P’K/P].

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 170

B 8: Finanzmarktanalyse inkl. Finanzmarkt

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 171

P’

P’0

P’1

E1

E0

MM1

MM0

KK0

i0 i1 i

F’

BB1 BB0

F H I

G

J

B 9: KeynesianischesUnterbeschäftigungsmodell

Verwendungsgleichung Sozialprodukt:

Y= C+I+G

Konsumfunktion: C= Co+cY

Durch Ensetzen:

Y= Co+cY + I + G

-Co+Y(1-c) = I+G

-Co + sY = I+G

S(Y):= -Co +sY = I+G

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 172

B 9: Gleichgewichtseinkommen im keynesianischen Basismodell

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 173

B 9: Gleichgewichtseinkommen und Erhöhung des Staatsverbrauchs

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 174

Einkommensmultiplikator:dY/dG = 1/s

B 9: Sparparadoxon

Bei steilerer Sparfunktion, sinkt die Nachfrage

Sinkende Nachfrage sorgt für Unterauslastung und führt zu einer Reduzierung des Gleichgewichtseinkommens.

Individuell ist sparen positiv; gesamtwirtschaftlich kann es negativen Effekt haben.

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 175

B 9: Sparparadoxon

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 176

B 9: Offene Volkswirtschaft

[1-c+q*j(q*)] Y = I + G + X

Differenzieren ergibt:

[1-c+q*j(q*)] dY = dI + dG + dX

dI=0 und dX=0 als Staatsverbrauchsmultiplikator:

dY/dG= 1/[1-c+q*j(q*)]

dY/dG= 1/[1- c- x(q*)∂Y*/∂Y + q*j(q*)]

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 177

B 9: Gütermarkt und Gütermarktgleichgewicht

Y=C(Y-T) +I(r) + G; geschlossene Vokswi. Y=C+S+T

Y-C(Y-T) = I(r)+G bzw. S(Y-T)+T = I(r)+G

Bedingung für Gütermarktgleichgewicht in geschlossener Volkswirtschaft

sY(1-τ) + τY = I0 – vr + G; I0 für autonome Investition; v ist positiver Parameter bzw. Investitionsfunktion I(r)=I0 – vr;

r= (I0+G)/v – Y(s + τ(1-s))/v; die Steigung dieser

IS-Kurve ist eindeutig negativ! Erhöhung von G verschiebt IS-Kurve nach rechts; Steuersatz steigtan, dann dreht die Kurve sich nach innen bzw. wirdsteiler Prof. Dr. Paul J.J. Welfens

(www.eiiw.eu) 178

B 9: Herleitung der IS-Kurve

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 179

45° r

r

C‘

C

B‘

B

I S

A‘

A S(Y-T)+T

Y

D‘

D

0

I(r)+G

IS0

I(r) S(Y-T)

I II

III IV

B 9: IS-Kurve (negative Steigung) als gütermarktgleichgewicht

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 180

B 9: Herleitung LM-Kurve

M/P = m(Y,i) =mT(Y) + mS(i)

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 181

0 M/P

m:=M/P

A

B

C

A‘

B‘

C‘ LM0

mS(i)

mm0

mT(Y)

Y

I[r]

45˚ α

Aa

D‘

m0

D

I II

III IV

Y0

F’

Z

F

r0

B 9: Geldmarktgleichgewicht

Man kann auch schreiben als (mit m’ für reale Geldnachfrage):

M/P = m’(Y,r); dabei ist i=r angenommen.

d(M/P) = m’YdY + m’ rdr

M/P bzw. d(M/P)=0 gilt also für die Steigung der LM-Kurve:

dr/dY = -m’Y/-m’r < 0

Fall M/P = hY – h’r (h>0,h’>0); r =–((M/P)/h’)+ h”Y ; mit h”:= h/h’

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 182

B 9: Stilisierte LM-Kurve: Geldmarktgleichgewicht

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 183

0

i[r]

Y0

LM0

(r,Y

K0’,

Y0,

M0/

P0)

E

F’

Y

LM1

(r,Y

K0’,

Y0,

M0/

P0)

r0

F

B 9: Zahlungsbilanzgleichgewichtskurve

Realzins r

Nominalzins i

x(q*)Y* - j(q*)Y + Q’(i,i*) =0

Q’(i,i*) =[q*j(q*)Y - x(q*)Y*]

Nettokapitalimport Q

Nettogüterimporte [q*J- X]

ausländischen Zins (i*)

Bruttoinlandsprodukt im Ausland (Y*) Prof. Dr. Paul J.J. Welfens

(www.eiiw.eu) 184

B 9: a) Zahlungsbilanz-Gleichgewichtskurve und b) Devisenmarkt

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 185

B 9: Keynesianisches System

Y = cY(1-τ) + I’ - br + G

s(1-τ)Y + τY= G + I’ –br

M/P = hY –h’r

Also gilt:

r= [hY – M/P]/h’

s(1-τ)Y + τY = G + I’ - bh’/[hY – M/P]

Y = [G + I’ + bh’M/P] / [s(1-τ) + τ + bh’/h]Prof. Dr. Paul J.J. Welfens

(www.eiiw.eu) 186

B 9: Keynesianisches System

Das gleichgewichtige Realeinkommen ist um so höher,

Je größer der Staatsverbrauch G und die autonomen Investitionen I‘ sind

Je höher die reale Geldmenge ist

Je kleiner die Sparquote und je geringer die Steuerqoute

Je gringer die Zinsreagibilität der Investitionen (Parameter b) und die Zinsrealigilität der Geldnachfrage (Parameter h‘) und je geringer die Einkommensreagibilität (Parameter h) der Geldnachfrage ist

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 187

B 9: Gleichgewicht im Totalmodell allgemeines

gesamtwirtschaftliches (IS-LM) Gleichgewicht

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 188

B 9: expansive Fiskalpoltitik in geschlossener Volskwirtschaft

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 189

Y

0

r0

r1

r LM0 IS1

IS0

E0

Y0 Y1

E1

L1

L0

L Y(L,K0)

E2

Y(L,K1)

L2s

F0

F1

F2

F3

B 9: expansive Fiskalpoltitik in geschlossener Volskwirtschaft

sY = I(r) + G

M/P = m(Y,i)

Annahme i=r (also Abwesenheit von Inflation):

sdY = Irdr + dG (mit dG=O, also G konstant)

dr/dY = s/ Ir < 0

(1/P)dM = mYdY + midr

dr/dY = mY/-mi >0

dY/dG = 1/[s + (Ir mY)/mi]>0

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 190

Politikalternativen

Bei einer Rezession zwei Möglichkeiten der Politik, gegenzusteuern:

Expansive Geldpolitik = Rechtsverschiebung der LM-Kurve (HINWEIS auf offene Volkswirtschaft: Geldpolitik ist abhängig von Interventionsnotwendigkeiten auf dem Devisenmarkt; Geldmenge M bei Fixkurssystem nicht exogen, sondern dies ist ein endogene Größe)

Expansive Offenmarktpolitik: Zentralbank kauft Wertpapiere an (dM = -dB), sehr wichtig QE-Politik (Quantitative Easing: USA, UK 2008-2014; EZB 2015/2016)

Expansive Fiskalpolitik = Rechtsverschiebung der IS-Kurve (Erhöhung von G; oder Senkung des Einkommenssteuersatzes bzw. des Steueraufkommens T)Prof. Dr. Paul J.J. Welfens 191

Restriktive Geld- und Fiskalpolitik

Staat kann auch restriktive Geldpolitik betreiben: also –dM; oder –dG oder Steuersatzerhöhung dτ

Wenn der Multiplikator negativ ist, wird Gleichgewichtseinkommen geringer als im Ausgangszeitpunkt sein

Dann aber ist auch Beschäftigung geringer.

Möglicherweise sind – bei Erhöhung des Steuersatzes –die Steuereinnahme trotz Y-Senkung höher als anfänglich; oder gleich groß.

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens 192

B 9: Expansive Geldpolitik

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 193

Hinweis zu Liquiditätsfalle

In der Liquiditätsfalle ist der Zinssatz so niedrig, dass – mit Blick auf das Konzept eines „Normalzinssatzes – alle Wirtschaftssubjekte einen Anstieg des Zinssatzes erwarten;

Zinsanstieg = Kursverluste bei Bonds (Staatsanleihen)

Wenn die Geldmenge M steigt, so wird die zusätzliche Geldmenge gehortet

AUSSERHALB der Liquiditätsfalle: Erhöhung der Geldmenge führt zu Angebotsüberschuss auf dem Geldmarkt, Wirtschaftssubjekte kaufen Bonds, Kurs steigt, Zins fällt, verminderter Realzins bedeutet erhöhte Investitionen= erhöhte Nachfrage = Erhöhung von Y

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens 194

B 9: Crowding-out (Verdrängungsproblem)

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 195

Crowding-out-Effekt im modifizierten Keynesianischen Modell

Konsumnachfrage C= C(Y-T, A‘)

Eine Erhöhung des Realvermögens A‘ führt zu einem höheren Konsum; Realvermögen A‘:= M/P + K + B/P bzw. Summe aus Realkasse, Kapitalstock, Realwert der Bonds.

Wenn expansive Fiskalpolitik mit Erhöhung von B einhergeht, so steigt A‘ und daher auch C(...)= Rechtsverschiebung IS-Kurve; PIGOU-EFFEKT

Geldnachfrage m(Y,i,A‘)

Reale Geldnachfrage ist positive Funktion von A‘, so dass Erhöhung von B zu einer Erhöhung von m(...) führt = Linksverschiebung der LM-Kurve; KEYNES-Effekt bezieht sich auf M/P-Änderung bei Änderung von P

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens 196

B 9: Preisveränderung: Keynes-, Pigou-und Nettoexport-Effekt

Selbstheilungseffekte Marktwirtschaft in Rezession

Keynes-Effekt: Wirkung von P-Änderung auf reales Geldangebot M/P; wenn P in Rezession sinken würde (wie 1880-1914 in Rezessionen):LM0 LM1

Pigou-Effekt= vermögensinduzierter Expansionseffekt beim Konsum; reales Vermögen des privaten Sektors A‘:= M/P + K + B/P (B ist nominaler Bondsbestand); Geldnachfrage m(A‘,Y,r); höheres A‘ erhöht m. Sinken von P erhöht Realvermögen, Rechtsverschiebung IS0 IS1

Nettoexport-Effekt; P-Senkung wirkt auf Außen-beitrag positiv: IS1 IS2

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 197

Zur Frage der langfristigen Erhöhung der Schuldenquote

IMF (2012), World Economic Outlook, Chapter 3 empfehlenswert

Was geschieht, wenn Schuldenquote über 100%

Fallstudien zu Ländern 1875-2012

Wie ist der Zusammenhang von Schuldenquote und Wirtschaftswachstum?

Etc.

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens 198

B 9: Preisveränderung: Keynes-, Pigou-und Nettoexport-Effekt

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 199

B 9: Expansive Geld- und Fiskalpolitik

Y=C(Y-T) + I(r) + G + [x(q*)Y – q*j(q*)Y]

Welchselkurs: q*=eP*/P Nominal

Geldnachfrage: M/P=m(Y,i)

ZZ-Kurve: Gleichgewicht für den Devisenmarkt:

q*j(q*)Y-x(q*)Y*= Q(i/i*)

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 200

B 9: Keine, normale oder sehr hohe Kapitalmobilität

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 201

Anmerkung zur ZZ-Kurve

Gleichgewichtsbedingung für Devisenmarkt heißt: Nettokapitalimport Q(r/r*) = Netto-Güterimport jY – xq*Y*;

Kleine offene Volkswirtschaft mit gegebenem r* und Y* (z.B. USA)

Güterimportfunktion real J= Y/q* (als einfache Formulierung); also ist realer Außenbeitrag X –q*J bzw. der Netto-Güterimport wie oben dargestellt

Wenn man von einem Punkt auf der ZZ-Kurve (Gleichgewichtskennlinie des Devisenmarktes) waagerecht nach rechts geht, dann steigt wegen des höheres Y der Güterimport jY = Nachfrageüberschuss auf Devisenmarkt; der verschwindet erst, wenn r hinreichend ansteigt, so dass Nettokapitalimport ansteigt (proportional zu r/r* oder r-r*)

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens 202

B 9: a) Expansive Geldpolitik; b) Devisenmarkt im Fixkurssystem

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 203

$

Im Fiskurssystem expansive Geldpolitik

dM>0, also Verschiebung LM-Kurve nach rechts

Zins sinkt bzw. Schnittpunkt neue LM-Kurve und IS-Kurve liegt unterhalb der ZZ-Kurve, was Nachfrageüberschuss auf Devisenmarkt bedeutet

Zentralbank muss zur Verteidigung der Parität Devisenreserven verkaufen = Senkung der Geldmenge

Die erzwungene Devisenmarktintervention bedeutet, dass die anfängliche Geldmengenerhöhung rückgängig gemacht wird; die Geldpolitik ist also ineffizient in einem System mit Fixkurssystem

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens 204

B 9: Expansive Geldpolitik bei flexiblem Wechselkurs

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 205

Expansive Geldpolitik bei flex. Kursen

dM>0

Es ergibt sich Abwertung im

temporären Schnittpunkt von neuer

LM und von IS; erhöhter Außenbeitrag!

IS Kurve verschiebt sich nach rechts= Verstärkung der

Expansionswirkung von Geldpolitik

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens 206

B 9: Expansive Fiskalpolitik bei flexiblem Wechselkurs (Aufwertungseffekt, Außenbeitrag sinkt; IS1 nach IS2)

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 207

E0

r

r0

0 Y Y0

LM0 IS0

ZZ0

IS1

E1

E2

IS2

ZZ1 r1

B 9: Auslandsverschuldung im Modell mit flexiblem Wechselkurs

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 208

I=I(r, eF**/P, r*)

F** (in $)Reale Auslandsschuld: F’= eF**/P,r*

B 9: expansive Fiskalpolitik bei Auslandsverschuldung und flexiblem Wechselkurs

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 209

r

r*=r

0

ZZ0

LM0

IS0

IS1

IS3

E0

E2 E3

E1

IS2

Y3 Y0

ZZ0’

Y

B 9: Expansive Fiskalpolitik bzw. Förderung von Prozessinnovationen

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 210

B 9: Expansive Fiskalpolitik bzw. Förderung von Produktinnovationen

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 211

B 10: Nichtkeynesianische Effekte und Resümee zur Stabilitätspolitik

Ansätze der Stabilitätspolitik

Nachfrageorientierte Politik

Angebotsorientierte Politik

Schumpetersche Stabilitätspolitik

Konjunkturindikatoren

Frühindikator

Präsenzindikator

Spätindikator

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 212

B 10: empirische Analyse 1/2

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 213

Q1

Z

0 1ˆˆ ˆ iy a b x

= geschätzte Z -Werte (xi , zi)

= beobachtete Z-Werte (xi , zi)

X

Q2

Q3

B 10: empirische Analyse 2/2

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 214

3.5b

r

● ●

1

2

3

2

1

2

3

2

2b b

2

1b b

2

3b b

B 10: empirische Analyse - Beispiel

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 215

Konsumfunktion für Deutschland

(Quelle: Sachverständigenrat)

y = 0,8958x - 222,81

R2 = 0,9933

y = 0,7006x - 1,9477

R2 = 0,9961

0

200

400

600

800

1000

1200

1400

0 200 400 600 800 1000 1200 1400 1600 1800

Volkseinkommen (in Mrd. Euro)

Ko

nsu

mau

sg

ab

en

(in

Mrd

. E

uro

)

Westdeutschland 1970-1991

Gesamtdeutschland 1991-

2005Linear (Gesamtdeutschland

1991-2005)Linear (Westdeutschland

1970-1991)

B 11: langfristiges Gleichgewicht im Wachstumsmodell 1/2

Produktionsfunktion

1) Y= KßL1-ß; 0<ß<1 bzw. mit K/L=:k und Y/L=:y

Pro-Kopf-Einkommen 1.1) y= kß; k heißtKapitalintensität

Gleichgewichtsbedingung für den Gütermarkt (Sparen sY=Investieren; t ist Zeitindex, dK/dt also Nettoinvestition, δAbschreibungsrate auf K); rechts vom Gleichheitszeichen stehen Bruttoinvestitionen

2) sY = δK + dK/dt;Prof. Dr. Paul J.J. Welfens

(www.eiiw.eu) 216

B 11: langfristiges Gleichgewicht im Wachstumsmodell 2/2

Wir schreiben diese Gleichung auf Pro-Kopf-Basis (Division durch L) als:

sy = δk + [dK/dt]/L; zu beachten ist k:= K/L

Rechenregel dk/dt = (dK/dt)/L – nk; die Wachstumsrate der Bevölkerung n:= (dL/dt)/L

Änderung der Kapitalintensität k pro Zeiteinheit t:

dk/dt = skß – δk- nk;

Gleichgewicht verlangt dk/dt=0; es gelte: skß= (δ+n)k

Wir erhalten also im Gleichgewicht k#=(s/(δ+n))1/(1-ß)

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 217

Merken als Formel für langfristiges Einkommen (ß = 1/3 in OECD-Ländern)

1) y#:= Y/L = k#ß

2) y# =(s/(δ+n))ß/(1-ß)

3) Y# = L(s/(δ+n))ß/(1-ß)

Falls n= 0 erhalten wir

4) Y# = L(s/δ)ß/(1-ß)

Falls Bevölkerungswachstum n= 0 und ß=0.5

5) Y# = L(s/δ); Sparquote 0.2, Abschreibungsatz

0.05, daraus folgt, dass Y# = 4xL

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens 218

Langfristiges Vollbeschäftigungsgleichgewicht im Solow-Modell (beachten y:= Y/L)

Wegen y=kß, kann man aus k# auch y# errechnen:

Wenn L konstant (also n=0) y#= (s/δ)ß/(1-ß)

Das Pro-Kopf-Einkommen ergibt sich mit ß=1/3 als Wurzel aus Quotient von Sparquote und Abschreibungsrate

Wenn s=0,36, Abschreibungsrate 0,1 beträgt, dann ist y=6

Aus Gleichung für y ergibt sich weiterhin nun Y

Y# = L y#; das reale Bruttoinlandsprodukt ändert sich langfristig nicht, wenn L konstant ist (also n=0);

Falls n positiv ist, so gilt L= L0e‘nt (e‘ ist Euler-Zahl); daher gilt dann Y# = (L0 (s/(δ+n))ß/(1-ß)) e‘ nt ; Wachstumsrate

von Y ist dlnY/dt = n; Niveau des Wachstumspfades Prof. Dr. Paul J.J. Welfens 219

Gleichgewicht (y#= k#ß)

Y# = L(s/δ)ß/(1-ß); wenn ß=1/3, s=0,2, δ=0,1, so ergibt sich Y#= 4 x L

wenn nun L(t) mit der konstanten exogenen Wachstumsrate n wächst, dann gilt – wegen L(t)= L0e‘nt

(mit e‘ für Euler-Zahl) -, nach Logarithmieren

lnY = lnL0 + nt + (ß/(1-ß))(lns – ln(δ+n)); wenn Änderung von n erfolgt, gilt dlnY/dn =t – (ß/(1-ß))/(δ+n)

dlnY/dt = n; die logarithmische Ableitung einer Größe nach der Zeit ist ihre Wachstumsrate; die Wachstumsrate von Y# ist also gleich n; demnach ist – da ja Bevölkerung mit der Rate n wächst – y# konstant; das wissen war ja schon!

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens 220

B 11: Gleichgewichtige Kapitalintensität: graphische Lösung

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 221

k# k 0

E

(δ+n)k

skß

F

y = kß

Y/L dk/dt

FRAGE nach Maximierung des Pro-Kopf-Konsums im Steady state (bei k#)! Ergibt golden ruleAufgabe maximieren(C/L)#= f(k#) – (n+δ)k#d(C/L)/dk=0 setzten, ergibt:

∂f/∂k# -δ = nNettokapitalgrenzprodukt =Wachstumsrate von Y

B 11: langfristiges Gleichgewicht im Wachstumsmodell

Eine zu hohe Kapitalintensität ist von daher genauso verfehlt wie eine zu niedrige; jedenfalls wenn der langfristige Pro-Kopf-Konsum maximiert werden soll. Bei realistischer Formulierung der Konsumfunktion als S=s(1-τ)Y – mit τ für Einkommensteuersatz – ist offensichtlich, dass der Staat einen Ansatzpunkt in der Steuerpolitik hat, um die Höhe der langfristigen Kapitalintensität zu bestimmen.

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 222

B 11: optimale Kapitalintensität

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 223

k#

0 k 0

E0

(δ+n)k

skß

F

y = kß

Y/L dk/dt H

E1

G

α’

α’

s’kß

k#

1

ßkß-1 –δ= n;Optimale. k#= =(ß/(n+δ))1/(1-ß)

„Steady stateKapitalintensität“ k#=[s/δ] 1/1-ß

Wenn s =ß, dannoptimale Kapitalintensität

B 11: Niveau des Wachstumspfads (OF in t=0) und Wachstumstrend

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 224

lnY

#

0

F

G

Zeitindex t

α (lnY

#0)

tgα = n

G’

t = t’

F’

B 11: langfristiges Gleichgewicht im Wachstumsmodell (mit A für Wissen)

Wie kann das Pro-Kopf-Einkommen y langfristig ansteigen?

AL = Arbeit in Effizienzeinheiten (definiere K/(AL)=:k’)

Produktionsfunktion:

Y= Kß(AL) 1-ß

Also: y’:=Y/(AL) =k’ ß; A(t) = A0e'at

Es wird ausgegangen von konstanter Wachstumsrate (a) von A:

Gleichgewichtsbedingung für den Gütermarkt (Sparen=Investieren):

S/(AL) = sy’= δk’ + [dK/dt]/(AL)

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 225

B 11: langfristiges Gleichgewicht im Wachstumsmodell; t ist Zeitindex

als Differentialgleichung: dk’/dt = sk’ß – (δ+n+a)k’Daraus ergibt sich die langfristige Gleichgewichtslösung:

k’# = [s/(δ+n+a)] 1/1-ß

Entsprechend für y’# – man beachte y’=Y/(AL) – ergibt sich:

Y/(AL):= y’# = [s/(δ+n+a)] ß/1-ß

Herleitung des Pro-Kopf-Einkommens im Steady state; Pro-Kopf-

Einkommen y# langfristig (a steht im Nenner und bei e'at):

y# = [s/(δ+n+a)] ß/1-ß A0 e’at

lny#= (ß/(1-ß))(lns - ln(δ+n+a)+lnA0 +at

Die Trendwachstumsrate von y ist also a (dlny#/dt=a)

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 226

Neoklassisches Wachstumsmodell versus "endogenes Wachstumsmodell"

Exogene Wachstumsrate des Wissens (a) im neoklassischen Modell; fällt wie Manna vom Himmel

Pro-Kopf-Einkommen langfristig im Vollbeschäftigungsmodell positiv abhängig von Sparquote, negativ von Abschreibungsrate und n, a;

Trendwachstumsrate = Wachstumsrate des Wissens (Forschungssektor ist wichtig; Innovationssystem: Unis, F&E-Abteilung von Firmen etc.

Dagegen modernes endogenes Wachstumsmodell

hier wird Wachstumsrate des Wissens erklärt, etwa durch Ausgaben für Forschung und Entwicklung (F&E) relativ zum Bruttoinlandsprodukt

Wachstumsrate des Wissens wird ggf. approximiert durch Wachstumsrate der internationalen Patente

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens 227

Vergleiche y und y*

y*# = [s*/(δ*+n*+a*)] ß*/1-ß* A*0 e’a*t

y# = [s/(δ+n+a)] ß/1-ß A0 e’at

lny# = (ß/(1-ß))(lns +δ‘-n-a) +lnA0 + at;

Hierbei ist Nichtabschreibungsrateδ‘=1-δ und wir nutzen die Näherung ln(1+x)=x für kleines x; also Annahme, dass δ‘-n-a nahe Null.

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens 228

B 11: langfristiges Gleichgewicht im Wachstumsmodell

Unterschieden im Pro-Kopf-Einkommen internationale Unterschiede im technischen Fortschritt

y#/y*# = {[s/s*](δ*+n*+a*)/(δ+n+a)]} ß/1-ß [A0/A*0]e’(a-a*)t

Nachfolgend deutlich, dass Wachstumsrate von Y langfristiggleich a+n ist.

Y# = [s/(δ+n+a)] ß/1-ß A0 L0e’(a+n)t

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 229

Direktinvestitionen (NEU)= Investitionen von MNCs im Ausland

Unterscheidung von Y(BIP) von Bruttonationaleinkommen Z

Z = Y + Saldo der Erwerbs- und Vermögenseinkommen zwischen In- und Ausland (es sei angenommen, dass nur Dividendeneinkommen aus Ausland zufließen bzw. solche ins Ausland fließen

Relevanz: C= c(1-τ)Z und X=xZ bzw. J=jZ (also Z statt Y; Standardliteratur ist falsch)

Z= Y(1-α*ß), wobei ß der Anteil von Y ist, der auf Kapitaleinkommen entfällt; α* ist Anteil von K in der

Hand ausländischer Investoren (asymmetrische Direktinvestitionen; nur Investoren aus Land 2 in Land 1

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens 230

Wo liegt makroökonomisch Rolle von Direktinvestitionen?

Z =Y(1-α*ß) + αß*Y*q* (symmetrische Direktinvestitionen; α ist Anteil von Investoren aus Land 1 (Inland) in Land 2 (Ausland)

Y = c(1-τ) (Y(1-α*ß) +αß*Y*q*) +δK –br +bq*+α‘*α*ßY + G + x(Y*(1-αß*) +α*ßY/q*)q*- j(Y(1-α*ß)+αß*Y*q*)

dY/dG = ganz anders

M/P = m(Y,r); keine Änderung Geldmarkt

Neue ZZ-Kurve: v(r-r*) =j(Y(1-α*ß)+αß*Y*q*)

-x(Y*(1-αß*)+α*ßY/q*)q*; Steigung dr/dY=j/v in Standardlit., hier aber dr/dY komplexer!

dr/dY =(j -α*ß(j + x))/v; ZZ-Kurve flacher!Prof. Dr. Paul J.J. Welfens 231

B 11: Innovationszyklen und Wachstumszyklen

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 232

A C

B

D

A’= E

F

G

H

t

Zyklus

Trend

Y

Wissensproduktionsfunktion WPF (Machlup; Griliches,

1979; Welfens, 2016; Jungmittag/Welfens, 2016)

A= f(Forscherzahl, weitere Variablen); A als Patente

Offene Volkswirtschaft mit Direktinvestitionen und Außenhandel, wobei (Welfens, 2016) als WPF:

A= (X/L)H (J/L)V’ (z“Y)V“(*K/Y)V (K*/Y*)V*; Parameter H’, V’, V”, V, V* jeweils positiv

X=xY*; J= jY; z“Y als Research Output; dabei sei L’/L= (1/z’)z“; dabei z’ positiver Parameter; y:=Y/L; Gewinnmaximierung ßY/K=r; ß*Y*/K*=r*

A = (xY*/Y)H jV’yH+V’+V“(z’L’)V“ (*ß/r)V (ß*/r*)V*

Einsetzen in Y=Kß(AL)1-ß ergibt eine komplexeOutputfunktion

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens 233

„Schumpetersche Produktionsfunktion“ Y = f(K, L, L’, , *, x, j, Y*) mit positiven

partiellen Ableitungen; definiere v:=1-(V’+V”)(1-ß)

Y=(1-z”)Kß/v((xHY*HL1-H-V-V’(z’L’)V”(*ß/r)V(ß*/r)V*)(1-ß)/v

Bemerkenswert, dass Produktionspotenzial abhängtvon K, L, L* und Handelsintensität X/Y, J/Y und Direktinvestitionsglobalisierungsparametern und * sowie von Y*. Angebotsseitige internationale Makro-

interdependenz; Def. Q:=((xHY*HLH-V-V’(z’L’)V”(*ß/r)V(ß*/r)V*)

dK/dt + z“Y = s(1-τ)Y als Gütermarktgleichgewichtsbed.

dk/dt = (s(1-τ) -z“)(1-z“)kß/v Q(1-ß)/v – nk; 0<ß/v<1; ß=0.5

k#=Q(1-ß)/v (s(1-τ) -z“)(1-z“)/n)1/(1- ß/v); n>0

y# = Q(1-ß)/v (1-z“) (s(1-τ) -z“)(1-z“)/n)(ß/v)/(1- ß/v) Q(1-ß)/v

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens 234

B 12: Strategische Aspekte der Stabilitätspolitik

Dynamische Effizienz

Statische Effizienz

Wettbewerb

Instabilität

Inoovationsrate

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 235

B 12: Strategische Aspekte der Wirtschaftpolitik und Interventionsspiralen

Konzeption der Wirtschaftspolitik; sinnvolle Verbindung von:

Ziele

Grundsätze

Träger

Mitteln

Mehrheitsfähigkeit

Durchführbarkeit

Wirksamkeit

Effizienz

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 236

B 12: alternative Konzepte der Stabilitätspolitik

Nachfrageorientierte Stabilitätspoltitik

Monetaristischer Ansatz

Angebotsorientierte Stabilitätspolitik

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 237

B 12: nachfrageorientierte Stabilitätspolitik

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 238

NACHFRAGEORIENTIERTE

STABILITÄTSPOLITIK

- bei Rezession -

Strategie: gesamtwirtschaftliche

Nachfrage beleben

Einkommens-

erwartungen

verbessern

Konsumnachfrage Investitionen Staatsverbrauch Außenbeitrag

Senkung der Ein-

kommenssteuer

(Durchschnitts-

steuersatz)

Abschreibungs-

erleichterung

Öffentliche

Investitionsaus-

gaben erhöhenAbwertung

Sozialhilfe

bzw. Transfers

erhöhen

Senkung der

Körperschafts-

steuersätze

Erhöhter

Staatskonsum

Exportförde-

rung verstärken

Reduzierung der

Importe

(z.B. via Zölle)Problematik der

Defizitfinanzierung

(crowding-out)

Schuldenpolitik Schuldenstrukturpolitik

Geldpolitik

sorgt für

Niedrigzins

Fristigkeit

Währung

Gläubigerstruktur

B 12: Monetaristische Stabilitätspolitik

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 239

MONETARISTISCHE

STABILITÄTSPOLITIK

- bei Rezession -

Strategie: Verstetigung der

Politik; expansive Geldpolitik

Langfristige

Einkommenserwar-

tungen (permanent

income)

Arbeitsmarktpolitik Geldpolitik Fiskalpolitik

Deregulierung mengenorientierte

expansive PolitikVerstetigung

nominale bzw. reale

Lohnsenkung

Vorankündigung

einer glaubwürdigen

Strategie

Abbau der Staatsquote

als Wachstumsimpuls

(Effizienzgewinn)

Rolle der

Gewerkschaften

beschränken

mittelfristige

Preisniveaustabilität

realisieren

Effizienzhemmende

Steuern abbauen

B 12: Angebotsorientierte Stabilitätspolitik

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 240

ANGEBOTSORIENTIERTE

STABILITÄTSPOLITIK

- bei Rezession -

Strategie: mehr Investitionen rentabel machen

Kapitalmarkt Innovationen Arbeitsmarkt

Steuererleichterung für

Investoren (Grenzsteuer-

sätze reduzieren)

F&E-Subventionen

erhöhen

(Re)Qualifizierungs-

maßnahmen

Lohndifferenzierung

erhöhen

Effizienz der

Forschungsförderung

steigern

Standortpflege zwecks

Erhöhung von Direkt-

investitionszuflüssen

Bedingungen für

Unternehmensgrün-

dung verbessern

Technologieorientierte

Unternehmensgrün-

dungen fördern

Arbeitszeit-

flexibilisierung;

Mobilitätserhöhung

Effizienz der

Finanzmärkte sichern

Patentschutz und

Copyright sichern

Lohnneben-

kosten senken

Kostensenkung in

Netzsektoren durch

Deregulierung und

Privatisierung

höhere Ausgaben für

Bildung (inkl.

Universitätsreformen)

Technologietrans-

fer verbessern

Sozialhilfe

reformieren

Integrationspolitik

verbessern

Verstetigung der Geld-

und Fiskalpolitik

B 12: Arbeitsmarkt in der offenen Volkswirtschaft

relativen Lohnstückkosten Ω={W/[Y/L]}/{eW*/[Y*/L*]}

Lohnsatz W

Arbeitsproduktivität (Inland) Y/L

Arbeitsproduktivität (Ausland) W*[Y*/L*]

Ausländischer Nominallohnsatz W*

Nominaler Wechselkurs e

Ω = {W/[Y/L]}/{eW*/[Y*/L*]}

Ω = P(1-ß)/[(eP*)(1-ß*)] = q*(1-ß)/(1-ß*)

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 241

B 12: Kaufkrafttheorie des Lohns in einer offenen Volkswirtschaft

C Konsumfunktion

X‘ Nettoexportfunktion

I (w/r; W/eW*) Investitionsfunktion

W/[eW*] relativer Lohnsatz

w/w* Investitionsnachfrage

C= cwL(w/r)

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 242

B 12: Kaufkrafttheorie des Lohns in einer offenen Volkswirtschaft

Investitionsnachfrage

I =b[K#(w/r) – K] - b’w/w*; b>0, b’>0

Nettoexportfunktion verwenden wir:

X’ = x’(w*/w)Y */Y

Gleichgewichtsbedingung für den Gütermarkt lautet dann:

Y= cwL(w/r) + b[K#(w/r) – K] - b’w/w* + G + x’(w*/w)Y*/Y

Differenzieren ergibt mit der Notation Lω =: ∂L/∂ω das Ergebnis:

dY [1+ x’[w*/w]Y*/Y2]= cLdw + [c/r] Lw dw +[b/r]K#ωdw– [b’/w*]dw+dG –[Y*/Y][w*/w2]x’dw

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 243

B 12: Kaufkrafttheorie des Lohns in einer offenen Volkswirtschaft

Also ergibt sich für gegebenes G bzw. dG =0 der folgende Reallohn-Multiplikator für Y, womit der Einfluss einer Reallohnerhöhung auf Y (ohne explizite Einbeziehung des Geldmarktes) vereinfacht dargestellt wird als:

dY/dw={cLdw+[c/r]Lw+[b/r]K#w–[b’/w*]dw–[Y*/Y][w*/w2]x’}/[1+z]

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 244

B 12: Strukturwandel und Arbeitslosigkeit

Sozialhilfereformen

Eurozone und Lohnpolitik

Reservationslohn

Regionale Arbeitslosigkeit

Globalisierung: Multinationale Unternehmen und Jobs

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 245

B 12: Unternehmensgründungen und Jobs –monetärer Ansatz der Zahlungsbilanz

Geldmarktgleichgewichtsbedingung

M(t) = P(t)Y(t)/V(i(t))

In Wachstrumsraten:

gP = gM – gY

V=Umlaufgeschwindigkeit

gv = 0 (bedeutet also konstanter Zins angenommen)

gP = Inflationsrate

gP* = gM* – gY*

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 246

B 12: Unternehmensgründungen und Jobs –monetärer Ansatz der Zahlungsbilanz

Nominales Geldangebot

M= Pmd (Y,i)

Md reale Geldnachfrage

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 247

B 13: Mundell-Vollbeschäftigungsmodell

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 248

Markt i Markt j

B 13: Mundell-Vollbeschäftigungsmodell

Mittelfristiges Gleichgewichtsmodell

Monetärer Ansatz der Zahlungsbilanz

Quantitätsgleichung

Modell hat einen Markt für:

Handelsfähiger Güter (T-Markt)

Nichthandelsfähige Güter (N-Markt)

Annahme: es herrscht Vollbeschäftigung

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 249

Rolle des T-Sektors

In einer kleinen offenen Volkswirtschaft mit T-Sektor und N-Sektor gilt:

Leistungsbilanzsaldo bzw. Außenbeitrag ist gleich dem Angebotsüberschuss auf dem Markt der handelsfähigen T-Güter

Bei gegebenem Produktionspotenzial Ypot erfolgt die Aufteilung in N-Produktion und T-Produktion auf Basis des Relativpreises PN/PT. Je höher dieses Relativpreis, desto größer die N-Produktion bzw. desto geringer die T-Produktion; fallt der Relativpreis, so steigt Angebot an T-Gütern und der Außenbeitrag steigt an.

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens 250

B 13: Mundell-Vollbeschäftigungsmodell

Preis handelsfähiger Güter bei Wettbewerb – dank Arbitrage:

PT = ePT*

Gleichgewichtsbedingung für den T-Markt (TT-Kurve)

Ts(PT, PN) =Td (PT, PN,M)

TspT>0

TspN<0

TdpT<0,T

dpN>0, Td

M>0

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 251

B 13: Mundell-Vollbeschäftigungsmodell

Gleichgewichtsbedingung für den N-Markt (NN-Kurve)

Ns (PT, PN) = Nd (PT, PN,M)

NspN>0

NspT<0

NdpT>0

NdpN<0, Nd

M>0

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 252

B 13: Mundell-Vollbeschäftigungsmodell

Gleichgewichtsbedingung für den Geldmarkt

M=PYpot=(PT)a’(PN)1-a’[KßL1-ß]

Güterpreisniveau P=(PN)a’ (PT)1-a’

Gleichgewicht für Geldmarkt lautet also

M =(PN)a’ (PT)1-a’ m(Y,i)

(Gleichgewichtskennlinie MM)

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 253

B 13: Exportüberschuss und Devisenmarkt

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 254

e(€/$)

e0 E0

G

F

$0 $1 0 $

SS0

SS1

DD0

(Parität)

Fixkurssystem: Bei einem Angebotsüberschuss auf Devi-senmarkt kauft Zentralbank Devisen an =Erhöhung von M

B 13: Mundell-Modell: Struktureller Vollbeschäftigungsansatz: Fixkurs!!

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 255

T-Markt –Gleichgewichts-Kennlinie=Außenbeitrag 0

Was geschieht, wenn wegen

Anstieg von PT* Bewegung

der Wirtschaft von E0 zu B?

Was lernen wir aus Mundell-Modell einer kleinen offenen Volkswirtschaft?

Es gibt einen einzigen Relativen Preis PN/PT, der simultan in diesem Vollbeschäftigungsmodell T-Markt und N-Markt und Geldmarkt räumt; PT* bestimmt PT!

(siehe Abb. zuvor) Rechts der TT-Kurve herrscht ein Angebotsüberschuss im T-Markt (etwa im Punkt B)

Bei einem Angebotsüberschuss im T-Markt ergibt sich Angebotsüberschuss auf Devisenmarkt; im Fixkurssystem muss Zentralbank Devisen ankaufen, so dass sich die Geldmenge M erhöht – dadurch bei MM Verschieung nach rechts, aber auch T-Linie und N-Linie verschoben (hoch), da höheres M/P Nachfrage erhöht

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens 256

B 13: Mundell-Modell: Preisschock im Ausland bei festen Wechselkursen

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 257

pN

pN

0

0 pT = ep

T* p

T1=e0p

T1

*

NN0

TT0

B

C MM0

α

A

MM1

pN

2

pT

0 pT

2

E

TT1

NN1

B 14: Währungsintegration und währungsunion

Modifizierte Kaufkraftparität (MKKP)

eMKKP = v’P/P*

bzw. bei konstantem v’ (v‘: Parameter, der z.B. Qualitätsunterschieder wiederspiegelt)

ge = gP-gP*

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 258

B 14: Konvergenzkriterien für Kandidatenländer

K1: Inflationsrate

Inflationsrate 1,5 %Punkte – verglichen mit den 3Ländern mit der niedrigsten Inflationsrate

K2: Nominalzins

Langfristige Staatsnicht >2 % Punkte über dem Zins der Länder mit der niedrigsten Inflationsrate

K3: Schuldenquote

Nicht >60 %

K4: Defizitquote

Relation von Defizit zu BIP nicht > 3%

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 259

B 14: die internationale Verwendung von Währungen –Währungsanteile an ausgewählten Finanzmärkten

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 260

Phillips-Kurve: Erklärung von Inflation bzw. Zusammenhang Infl. und Arbeitslosenquote

Phillips: Ursprünglich für UK historische Zusammenhänge von Inflation (bzw. Nominallohnzuwachsrate) und Arbeitslosenquote = negative Korrelation (Zusammenhang); von Nominallohnzuwachsrate kann man nach Abzug einer exogenen Zuwachsrate der Arbeitsproduktivität Y/L auf Inflationsrate übergehen: Grenzprodukt der Arbeit ist bei Gewinnmaximierung (1-ß)Y/L= W/P; daraus folgt nun

gY/L = gW – gP; also gP = gW – gY/L

Wenn expansive Geldpolitik so stark, dass Inflation entsteht, dann sinkt Reallohnsatz W/P, da W bzw gW in Verhandlungen auf Basis vergangenheitsorientierter Inflationsrate festgelegt wurde; also steigt Arbeitsnachfrage = mehr Jobs = Sinken Arbeitslosenquote

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens 261

Hinweis zu Arten der Arbeitslosigkeit

Konjunkturelle Arbeitslosigkeit (Rezession...)

Friktionelle Arbeitslosigkeit = Sucharbeitslosigkeit (z.B. nach Jobverlust sucht man Monate nach einem neuen „guten“ Job)

Strukturelle Arbeitslosigkeit = unabhängig von Konjunktur (z.B. Angebotsprofile von Arbeitslosen passen nicht zur Struktur der Nachfrage); Milton Friedman nennt strukturelle +friktionelle Arbeitslosenquote =natürliche Arbeitslosenquote

FRIEDMAN betonte Rolle von Inflationserwartung; wenn Inflationserwartung ansteigt, verschiebt sich Phillips-Kurve nach oben (da Lohndruck nun höher)

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens 262

B 15: Inflation, Staatsverschuldung, Wechselkurs

Langfristige Phillipskurve PPL (erwartete= tatsächliche Inflationsrate)

Phillips-Kurven: Rolle der Erwartungen

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 263

Hinweise zur Phillipskurve

Kurzfristige Philippskurve mit trade-off für Vollbeschäftigung und Preisniveaustabilität (Reduzierung der Arbeitslosenquote nur bei Erhöhung der Inflationsrate erreichbar);

Unerwartete P-Erhöhung (Inflationsanstieg) = Senkung Reallohnsatz=höhere Arbeitsnachfrage

Langfristige Philippskurve: erwartete= tatsächliche Inflationsrate

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens 264

B 16: Inflation, Deflation und Weltpreisniveau

Inflation und Deflation

Nachfragesogtheorie

Angebotsdrucktheorie

M(t)V(t) = P(t)Y(t)

dlnM/dt + dlnV/dt = dlnP/dt + dlnY/dt

= gM – gY

Gn + B - τYP = dB/dt + dM/dt

G + B/P - τY = [B/B][dB/dt]/P + [M/M][dM/dt]/P

G + B/P[1-ß‘] = τY + [μ(M/P)]

G + i[1-ß‘]b(i)Y = τY + π[V’(i)]Y

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 265

B 16: Globales Preisniveau/ Inflationseffekte

Globales Preisniveau

PW = Pα(eP*)(1-α) mit α im Intervall zwischen 0 und 1

Inflationseffekte:

Einkommens- und Beschäftigungseffekte

Allokations- und Wachstumseffekte

Umverteilungseffekte

Einnahmeeffekte für den Staat

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 266

Inflationseffekte (ggf. auch kalte Progression =Nichtindexierung Steuerlast)

Eink.- und Beschäftigungseffekt: siehe Philipskurve

Allokations- u. Wachstumseffekte: Inflation bringt Verwechslung von relativen Preisänderungen und absoluten/allgemeinen bzw. inflationären Preisänderungen = Fehlallokation von Ressourcen = Wachstumsverluste

Verteilungseffekte: bei vergangenheitsorientierter Inflationsratenerwartung („adaptiv“) führt Inflation bzw. Inflationsanstieg (!) zu Umverteilung zugunsten von Schuldner: Realzins r unnormal gering (r= i – Inflationsrate); bei Inflationsrückgang profitiert Gläubiger (r ist relativ hoch)

Staatseinnahmeeffekt: Inflation(„Steuersatz“) ist eine versteckte Besteuerung der nominalen Geldhaltung: Das Steueraufkommen bzw. Ressourcentransfer für Staat=πM/P in

stationärer Wirtschaft (konstantes Y); sonst (π + gY)M/PProf. Dr. Paul J.J. Welfens 267

B 16: Inflation, Deflation, Wechselkurs

Modell mit rationalen Erwartungen und Effektivität der Wirtschaftspolitik (p‘ = erwartetes Preisniveau)

lnY = γ(lnP - lnp‘) + lnK + ε‘ (stochastische Angebotskurve, ε‘= w. noise)

lnP = -lnYd + lnM + ε(stochastische Geldmarktgleichgewichtsbedingung)

E(lnP) = E(lnM) - E(lnY); (sei Umlaufgeschwindigkeit konstant)

lnP – lnp‘= -lnY + lnM + ε - E(lnM) + E(lnY) = -lnY + lnM + ε - E(lnM) + K

lnY = [γ/(1+γ)] (lnM - E(lnM) - [γ/(1+γ)]ε + [1/(1+γ)]ε‘ + K

Nachfolgend sieht man, dass Abweichung zwischen lnY und erwartetem logarithmiertem Einkommen E(lnY) proportional zu „Geldmengenüber-raschung ist

E[lnY – E(lnY)]2 = E{[γ/(1+γ)](lnM – E(lnM) - [γ/(1+γ)]ε + [1/(1+γ)]ε‘}2

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 268

B 16: Inflation, Deflation, Wechselkurs

Deflationseffekte (Effekte einer negativen Inflationsrate- )

r = i -(-)

Relativpreises (PT/PN:=φ)

πW = αα’π“ + (1-α)α’*(π“* +a‘) + {[αα’ + (1-α)α’*] gφ }

M V = P θ’Ypot = PN φα‘θ‘KßL1-ß

μ = π“+ α‘gφ + dlnθ‘/dt + ßdlnk/dt + n

π“ = μ - α‘gφ - dlnθ‘/dt - ßdlnk/dt – n

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 269

B 16: Inflation, Deflation, Wechselkurs

M*V* = P*θ’*Ypot* = PN* φα‘*θ‘*K*ß*L*1-ß* (Land 2 V* = konstant)

πW = αα’ [μ - dlnθ‘/dt - ßdlnk/dt – n] + {[αα’ + (1-α)α’*- αα’2 - (1-α)α’*2] gφ }+ (1-α)α’*( μ* - dlnθ‘*/dt- ß*dlnk*/dt – n* +a‘)

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 270

B 17: Stabilitätspolitische Strategiealternativen

Senkung des Durchschnittssteuersatzes

Erhöhung der realen Stattsnachfrage

Zinssenkung

Währungsabwertung

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 271

B 17: Stabilitätspolitische Strategiealternativen

Keynesianische Konzeption der Stabilitätspolitik

Senkung des Durchschnittssteuersatzes

Erhöhung der realen Staatsnachfrage

Zinssenkung

Währungsabwertung

Sozialhilfereformen

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 272

B 17: Stabilitätspolitische Strategiealternativen

Angebotsorienteierte Stabilitätspolitik

Senkung des Grenzstueersatzes

Erhöhung der Forschungsförderung

Verstärkung der Wettbewerbsintensität in Infrastruktursektoren

Verstärkung der Gründungsförderung

Deregulierung von Märkten und Entbürokratisierung

Förderung der Expansion der digitalen Wirtschaft

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 273

B 18: Rolle von Zeitverzögerungen für Wirtschaft und Wirtschaftspolitik

Konjunkturmodell

dY/dt = -λ(Y-Yd)

C(t) = cY[1-τ]

dI/dt = - κ[I – b’dY/dt]

Gesamtwirtschaftliche Nachfrage:

Yd = C + I + Z

Zusammenfassen der Gleichungen:

dY/dt = -λ[Y – (1-s(1-τ))Y – Z – I]

bzw.: I = (1/λ) (dY/dt) – Z – s(1-τ)Y; kann stabil oder instabile Lösung haben (Parameter!!) = Konjunkturmodell

dY/dt + aY =b; Y# = b/a als langfristige Lösung (tProf. Dr. Paul J.J. Welfens

(www.eiiw.eu) 274

B 18: Rolle von Zeitverzögerungen für Wirtschaft und Wirtschaftspolitik

(1/ λ) Y” + s(1-τ)Y’ = - κ [I – b’Y’]

Y“ + [λs(1- τ) + κ – κλ b’]Y’ + κλ s(1- τ) = κλZ

Y(t) = Y# = κλZ/ κλs = Z/s

[λs(1- τ)+ κ –κλb’] >0 und κλs>0.

Λs(1-τ)> κ(1 –λb’) bzw.

s> κ(1 –λb’)/[λ(1-τ]

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 275

B 18: Laffer-Kurve: Maximierung des Steueraufkommens

Maximierung:

Notwendige Bedingung: 1. Abtleitung = 0

Hinreichende Bedingung: x-Wert, der die Aufkommensfunktion maximiert – muss negativ sein

T = τ(Y-τY) = τY(1-τ)

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 276

T

τ 0

Z’ Z

1 0,5 τ1

B 18: Laffer-Kurve

Laffer-Kurve ist eine nach unten geöffnete Parabel

T = (Y- Y) = Y(1-)

Nullstellen: =0 ; =1

Maximum Steueraufkommensfunktion:

dT/d = -2 Y + Y = (-2 +1)Y= 0

Kurzfristiger aufkommensmaximierender Steuersatz:

**= 0.5Prof. Dr. Paul J.J. Welfens

(www.eiiw.eu) 277

B 18: Laffer-Kurve

Nun heißt die Aufkommensfunktion:

T= - 2Y () + Y()

dT/d = -2 Y - 2Y + Y + Y = 0

dT/dτ = -2τ Y + Y - τ2Y τ (τ /Y)(Y/τ) + τ Yτ(τ /Y)(Y/τ) = 0

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 278

B 19: Neue Keynesianische Ökonomik

Qualität bzw. Kosten-Nutzen-Kalkül individueller Entscheidungen

Welche Rolle die eigenen Erwartungen und die Erwartungen anderer Marktteilnehmer spielen

Vorhersehbarkeit von Wirtschaftspolitik

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 279

B 20: politische Ökonomie der antizyklischen Stabilitätspolitik

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 280

C,I,G

0 t

G

C+I

C’+I’

B 20: politische Ökonomie der antizyklischen

Stabilitätspolitik: Magisches Viereck

Preisniveaustabilität

Hoher Beschäftigungsstand

Angemessenes und stetiges Wachstum

Außenwirtschaftliche Gleichgewicht

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 281

B 21: Neue Klassische Ökonomik

Ydt = A“ t + bln[M t /P t] + u’ t

Yst = Y“ + z[lnPt – lnPE

t] + v’ t

Gleichgewicht

Y t =Ydt =Ys

t

Yt = A“ t + bln[M t -lnP t] +u’ t

Yt = Y“ + z[lnP t – lnPEt ] + v’t

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 282

Weil Angebot = Nachfrage

Yt = A“ t + bln[M t -lnP t] +u t

Yt = Y“ + z[lnP t – lnPEt ] + v t

B 21: Neue Klassische Ökonomik

Rationale Erwartungen=modellbasierte Erwartungsbildung auf Basis Infos in t-1

Symbole: A“= autonome Güternachfrage, E=Erwartung, t Zeitindex

1) lnPEt = lnME

t – [Y“ – A“Et ]/b; hier ist b ein Parameter: Y“ Normaloutput

Nach subtrahieren von Y (u‘ und v‘ sind White-noise-Störgrößen; white noiseheißt Erwartungswert – d.h. längerfristiger Durchschnitt – ist 0; endliche Varianz (Varianz=Summe der (Xi – Xdurchschnitt)2: Xi Beobachtungswerte

Nachfrage 2) Yt – YEt = {[A“ t -A“E

t ] + b[lnM t - lnMEt ] -b[lnP t – lnPE

t ] + u’tAngebot 3) Yt – YE

t = z[lnP t – lnP Et] + v’t

Nach Einsetzen:

lnP t = lnP Et + [1/(b+z)] {[A“ t -A“E

t ] + b[lnM t - lnMEt ] + u’t –v’t]

Yt = Y“ + [z/(b+z) ]{[A“ t –A“Et ] + b[lnM t - lnME

t ] + u’t + bv’t/z}

Rational erwartetes Preisniveau bei Anwendung der Geldmengen-Regel

lnPEt = lnM0+ μt t – [Y“ – A“E

t]/bProf. Dr. Paul J.J. Welfens

(www.eiiw.eu) 283

B 22: Zeitkonsistenz-Probleme

Glaubwürdigkeitsverlsute

Inkonsistenzproblem optimaler Entscheidungen

Regelbindung

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 284

B 23: Euro und EZB

Cobb-Douglas-Produktionsfunktion Y=Kß(AL)1-ß, ß=0,5

also auch K=Y²/[AL], Niveau des technischen Wissen (A) konstanter a zunehmen soll

je höher a ist, desto höher der Anreiz zu spekulativen Geschäften.

Wertpapierdepots pro Periode ψ-fach gedreht werden, dann gilt (mit 1/ λ’ als Proportionalitätsfaktor) bei Verwendung von P’ für Aktienkurs und P’(1/λ’)=P

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 285

B 23: Euro und EZB

MV(i) = PY+P’KΨ(a) = PY[(1+y’)Ψ(a)]; y’ =: (Y/AL)

gM+EV,igi=π+gY+y’Ψd λ’/dt+y’ λ’(∂Ψ/∂a)/da/dt+ λ’ Ψdy’/dt)

Es gilt daher bei konstantem Nominalzins:

= gM-gY-y’Ψdλ’/dt-y’ λ’(∂Ψ/∂a)/da/dt= λ’Ψdy’/dt

Die Inflationsrate ist also kleiner als die Differenez von gM-gY, wenn

das Aktienkursniveau P’ relativ zu P ansteigt, also d λ’/dt>0;

die Wachstumsrate des technischen Fortschritts zunimmt (da/dt>0);

wenn Y/(AL), also das Einkommen relativ zu Arbeit in Effizienzeinheiten zunimmt – eben weil dy’/dt>0.

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 286

B.24 Strukturelle Defizitquote und Staatsschuldenpolitik

Konjunkturelles Defizit: D’ = D – {V’[Y-Ypot]/Ypot }

Konjunkturelle Mindereinnahmen:

dT=[Td/T]ETd,gap[Y-Ypot]/Ypot dTd + [Ti/T]ETd,gap

[Y-Ypot]/YpotdTi

Konkunkturbedingte Mehrausgaben:

G“=EG’’,uEu,gap [Y-Ypot]/Ypot

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 287

B 25: Transatlantische Bankenkrise

b‘ = (γ – τ)/(gY – r); G/Y:= γ

(τ-γ) = b‘(r -gY)

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 288

B 25: Zinsen langfristiger Staatsschuldtitel (10 Jahre) in in GIPS-Ländern in %, Monatsdaten

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 289

0

5

10

15

20

25

30

35Jan

90

Sep

90

Mai 9

1

Jan

92

Sep

92

Mai 9

3

Jan

94

Sep

94

Mai 9

5

Jan

96

Sep

96

Mai 9

7

Jan

98

Sep

98

Mai 9

9

Jan

00

Sep

00

Mai 0

1

Jan

02

Sep

02

Mai 0

3

Jan

04

Sep

04

Mai 0

5

Jan

06

Sep

06

Mai 0

7

Jan

08

Sep

08

Mai 0

9

Jan

10

Sep

10

Mai 11

Jan

12

Griechenland

Irland

Italien

Portugal

Spanien

B 25: Zinsen langfristiger Staatsschuldtitel (10 Jahre) in Deutschland, Frankreich, USA, UK, Japan, in % Monatsdaten

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 290

0

2

4

6

8

10

12

14Ja

n 9

0

Sep

90

Mai 9

1

Jan

92

Sep

92

Mai 9

3

Jan

94

Sep

94

Mai 9

5

Jan

96

Sep

96

Mai 9

7

Jan

98

Sep

98

Mai 9

9

Jan

00

Sep

00

Mai 0

1

Jan

02

Sep

02

Mai 0

3

Jan

04

Sep

04

Mai 0

5

Jan

06

Sep

06

Mai 0

7

Jan

08

Sep

08

Mai 0

9

Jan

10

Sep

10

Mai 1

1

Jan

12

Frankreich

Deutschland

UK

USA

B 25: Statistiken

Fiskaldefizitquote (in % vom BIP zu Marktpreisen)

Staatsverschuldung (in % vom BIP zu Marktpreisen, basierend auf ESA 1995)

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 291

B 25: Leistungsbilanz in % des Bruttoinlandsprodukts von Griechenland, Irland, Portugal und Spanien (Q, 1995-2012)

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 292

-18,00

-16,00

-14,00

-12,00

-10,00

-8,00

-6,00

-4,00

-2,00

0,00

2,00

4,00

6,00Griechenland

Irland

Italien

Portugal

Spanien

B 25: Leistungsbilanz in % des Bruttoinlandsprodukts von Frankreich, Deutschland, Vereinigtes Königreich und Vereinigte Staaten (Q, 1995-2012)

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 293

-8,00

-6,00

-4,00

-2,00

0,00

2,00

4,00

6,00

8,00

10,00

Q1

-19

95

Q3

-19

95

Q1

-19

96

Q3

-19

96

Q1

-19

97

Q3

-19

97

Q1

-19

98

Q3

-19

98

Q1

-19

99

Q3

-19

99

Q1

-20

00

Q3

-20

00

Q1

-20

01

Q3

-20

01

Q1

-20

02

Q3

-20

02

Q1

-20

03

Q3

-20

03

Q1

-20

04

Q3

-20

04

Q1

-20

05

Q3

-20

05

Q1

-20

06

Q3

-20

06

Q1

-20

07

Q3

-20

07

Q1

-20

08

Q3

-20

08

Q1

-20

09

Q3

-20

09

Q1

-20

10

Q3

-20

10

Q1

-20

11

Q3

-20

11

Q1

-20

12

Frankreich

Deutschland

Vereinigtes Königreich

Vereinigte Staaten

B 26: Staatsschuldenkrisendynamik, gleichgewichte und Prophezeiungen

Gleichgewichtsbedingung (bei Risikoneutralität):

Erwarteter riskanter Ertragssatz = sicherer Zinssatz

I) (1-p‘)(1+i‘) = (1+i); p‘ ist Konkurswahrscheinlichkeit, i ist sicherer Zinssatz, i‘ ist risikobehaftet

II) p‘ = (i‘ – i)/(1+ i‘)

Logarithmieren von (1+x)≈x für kleines x bzw. x nahe 0

III) p‘= i‘ – i; das folgt aus I) nach Logarithmieren

Wahrscheinlcihkeit, dass der Staat Konkurs „will“:

p‘ = f(i‘,B/P); mit ∂p‘/∂i‘>0; ∂p‘/∂(B/P)/Y >0

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 294

B 26: CALVO-ROMER-Modell einer Staatsfinanzierngskrise

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 295

B 26: Staatsschuldenkrisendynamik, gleichgewichte und Prophezeiungen

i‘ = F(R, M); ∂F/∂R >0

i‘ = λ‘ + λ“R + λM

R= g(i‘, N, ε); ∂R/∂i‘>0

i‘ – i = -8,26 + 0.40 R

R = -2,40 + 0,46i‘-1 + n‘NProf. Dr. Paul J.J. Welfens

(www.eiiw.eu) 296

B 26: Staatsschuldenkrisendynamik, gleichgewichte und Prophezeiungen

Konstante

Reales Wirtschafywachstum

Bruttoinlandsprodukt pro Kopf

Budgetdefizitquote

Schuldenquote

Primärüberschussquote

Inflationsrate

Zwei Spezifiktationen

Varianz der BewobachtungswerteProf. Dr. Paul J.J. Welfens

(www.eiiw.eu) 297

B 26: Staatsschuldenkrisendynamik, gleichgewichte und Prophezeiungen

∆i‘/∆R ≈ 0,009 R2 + 0,869

R = 2,41 + 1,00 Crisis + 2,30 Crisis x PIGS + 0,38i-1+ bN

i‘ – i = - 8,64 + 1,77 Rpigs + n“M

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 298

B 27: Quantitative Easing als neuer geldpolitischer Ansatz in OECD-Ländern

M = h(i,i*)[M + B+ eF*]

B = b(i,i*)[M + B + eF*]

eF* = f(i,i*)[M + B +eF*]

A“ := M + B + eF* (Budgetrestriktion)

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 299

B 27: Quantitative Easing als neuer geldpolitischer Ansatz in OECD-Ländern

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 300

B 27: Quantitative Easing als neuer geldpolitischer Ansatz in OECD-Ländern

G = T + i’λB

Y = c(Y + i’λB - G) + c‘[M+B+eF*]/P + [v(ßY/K – r) + δK ]+ G

M = h(r,r*)[M + B+ eF*]

B = b(r,r*)[M + B+ eF*]

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 301

B 27: Quantitative Easing als neuer geldpolitischer Ansatz in OECD-Ländern

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 302

B 28: Neukeynesianische Makromodelle: Kennzeichen, Relevanz

Rationale Erwartungen (modellgestützt; „richtig“)

Friktionen in Güter- und Faktormärkten

Intertemporale Optimierung bei Haushalten und Unternehmern

Modellierung der Abweichungen vom Trend (Trend ist exogen = nicht-erklärt)

Relevanz: DSGE-Modelle (Dynamic Stochastic General

Equilibrium Model, z.B. Modell der EZB oder der EU)

Ggf. Teil der Haushalte auf Kreditmarkt rationiert

Geld- und Fiskalpolitik wirkenProf. Dr. Paul J.J. Welfens

(www.eiiw.eu) 303

B 29: Konjunkturzyklus: Der Lotka-Volterra-Ansatz von GOODWIN

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 304

III

IV I

II

u’

v’

A

B D

C

B 29: Konjunkturzyklus: Der Lotka-Volterra-Ansatz von GOODWIN

Phasen-Diagramm für die Beziehung zwischen Beschäftigungsrate und Lohnquote

Boom – die Pro-Kopf-Produktion hängt hinter dem Wachstum der Arbeitsproduktivität zurück, die gestiegene Lohnquote hat die Investitionen reduziert. Der Beschäftigungsgrad beginnt zu fallen; die Lohnquote wächst dabei noch.

Aufschwung – der Beschäftigungsgrad ist relativ hoch, weshalb das Wachstum des Reallohns das der Arbeitsproduktivität übersteigt. Die Gewinneinkommen sind aber noch hoch und induzieren ein Wachstum des Beschäftigungsgrades.

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 305

B 29: Konjunkturzyklus: Der Lotka-Volterra-Ansatz von GOODWIN

Rezession – die Lohnquote ist relativ niedrig und daher ist die Investition relativ hoch, weshalb das Produktionswachstum höher als das Wachstum des Arbeitsangebots bzw. der Arbeitsproduktivität ist. Damit steigt dann der Beschäftigungsgrad. Der durch die niedrige Beschäftigungsquote bedingte Lohnsenk-ungsdruck führt dazu, dass die Lohnquote sinkt.

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 306

B 29: Konjunkturzyklus: Der Lotka-Volterra-Ansatz von GOODWIN

Depression: Die Profite der Unternehmen sind zu gering, um für ein Produktionswachstum zu sorgen, das über der Wachstumsrate der Arbeitsproduktivität und dem Wachstum der Erwerbsbevölkerung zu liegen. Daher sinkt der Beschäftigungsgrad. Im Arbeitsmarkt ist der Lohnmoderationsdruck so hoch, dass die Reallohnsätze langsamer wachsen als die Arbeitsproduktivität: Die Lohnquote sinkt daher.

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 307

B 30: Inflationsanalyse: Monetaristischer Ansatz und Phillips-Kurven-Ansatz und politischer Konjunkturzyklsu

Monetarismus:

= gM-gY

Phillips-Kurven-Ansatz:

= b0 - b1u

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B 30: Inflationsanalyse: Monetaristischer Ansatz und Phillips-Kurven-Ansatz und politischer Konjunkturzyklsu

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 309

B 31: Einkommensverteilung

funktionale (nach den Produktionsfaktoren; sie entspricht der Primärverteilung),

personelle (nach Haushalten),

intertemporal (über den Lebenszyklus bzw. Generationen hinweg),

sektorale (nach Sektoren),

regionale (nach Regionen).

internationale (nach Ländern bzw. Ländergruppen: z.B. Nord vs. Süd, also Industrieländer versus Entwicklungsländer)

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B 31: Einkommensverteilung

Empirische Befunde

Gesetz von BOWLEY

Gesetz von PARETO

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B 31: Lorenzkurve

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 312

B 31: Verteilungstheorien

KALECKI-Ansatz

H = Q’+F’+W’+R’

h’ =H/(W’+F’)

j’ = R’/W’

v’ = 1/[1 +(h’-1)(j’+1)]

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B 31: Verteilungstheorien

KALDOR-Ansatz

Y = Q’ + W“

S = I

S = s’Q’ + s“W“

Kaldorverteilungsformel:

Q’/Y = ([I/Y] – s“)/(s’-s“)

W“/Q’ = ([I/Q] – s’)(1/s“)

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B 31: Verteilungsmethoden

Weitere:

MARKOV-Prozesse

FRIEDMAN-Ansatz

GIBRAT-Verteilung

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B 31: Verteilungsmethoden

Funktionale Einkommensverteilung: Faktorentlohnung nach dem Grenzprodukt

Arbeitsvermehrender technischer Fortschritt und ArbeitsnachfrageFaktorausstattung und Wirtschafs- sowie Politikentwicklung

Staatstätigkeit, Verhalten und Kontrolle

Abwanderung und Widerspruch

Internationale Politikclubs

Staatsverschuldung in einer wachsenden Wirtschaft

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 316

B 31: Korruptionsindex nach Transparency International, 2003 1/2

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 317

B 31: Korruptionsindex nach Transparency International, 2003 2/2

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 318

B 32: Arbeitsmarktinflexibilitäten und Investitionsquote

Eine höhere Investitionsquote bedeutet, dass Kapital schneller als bisher akkumuliert wird, wobei für die Bedienung und Wartung des vergrößerten Maschinenparks mehr Beschäftigte notwendig sind.

Bei erhöhter Investitionsquote steigt im Übrigen – ein konstantes Grenzprodukt des Kapitals vorausgesetzt – das Wirtschaftswachstum gY. Denn die reale Wachstumsrate lässt sich schreiben als gY=(I/Y)YK; dabei beachte man, dass das Kapitalgrenzprodukt YK definiert ist als ∂Y/∂K. Bei erhöhtem Wachstum der Produktion ist zumindest ein vorübergehendes erhöhtes Wachstum der Beschäftigung plausibel.

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 319

B 32: BRD: Parallelität von Wachstum der Beschäftigung (in %) und Änderung der Investitionsquote (in Prozentpunkten)

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 320

B 32: EU-15: Parallelität von Wachstum der Beschäftigung (in %) und Änderung der Investitionsquote (in Prozentpunkten)

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 321

B 32: USA: Parallelität von Wachstum der Beschäftigung (in %) und Änderung der Investitionsquote (in Prozentpunkten)

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 322

B 32: Arbeitsmarktinflexibilitäten und Investitionsquote

Aktienmarkt, Risiko und Konjunkturzyklus

YK+σh’’ = (r+δ);

mit ßY/K = YK wegen der Cobb-Douglas-Funktion gilt:

σ = [(r+δ)-ßY/K]/h’’

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B 33: Sozialstaat, Arbeitsmarkt und Wachstum –Anhebung des Sozialhilfeniveaus, Lohnsetzung, Arbeitslosigkeit

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 324

w2

w1

w0

p

0 Ld

2 Ls2 L0

Ls0

Ls1

Ld

L

E0

E1 I

H

F

w

A

L1

B 34: Akkumulationsdynamik, Wachstum, Nachhaltigkeit

y = y0e’bt

Im Ausland gilt:

y*(t) = y*0e’b*t

Die Relation y(t)/y*(t) ergibt sich also aus:

y(t)/y*(t) = [y0/y*0]e’(b-b*)t

Logarithmieren ergibt :

ln[y(t)/y*(t)] = ln[y0/y*0]+(b-b*)t

Ein vollständiges Aufholen bedeutet y(t) = y*(t) bzw. ln[y(t)/y*(t)] = ln 1 = 0 bzw.:

t# = {ln[y0/y*0]}/(b*-b)Prof. Dr. Paul J.J. Welfens

(www.eiiw.eu) 325

B 34: Gleichgewichtige Kapitalintensität

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 326

k# k 0

dk/dt

E

(δ+n)k

skß

D

F

y = kß

Y/L dk/dt

B 34: Einfluss der Sparquote auf gleichgewichtige Kapitalintensität

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 327

(δ+n) k

k#

1 k k#

0 0

E0

E1 s1k

ß

s0kß

B 34: a) Pro-Kopf-Einkommensniveau, b) Wachstum des Pro-Kopf-Einkommens

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 328

B 34: Offizielle Sparquote und die „wahre“ Nettosparquote (Konzept der Weltbank); alle Größen im Verhältnis zum Bruttonationaleinkommen ausgewählter Länder, 2000

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 329

Land Brutto-

erspar-

nisse

(1)

Bildungs-

ausgaben

(2)

Kapitalnutzung (3) Abbau

von

Energie-

roh-

stoffen

(3d)

Gesamtemissionen

(4)

Netto-

(5)

erspar-

nisse

1-3a

„wahre“

Netto-

ersp.

1+2-3-4

(6)

Real-

kapital

(a)

Minera-

lische

Roh-

stoffe

(b)

Wäl-

der

(c)

Emissio-

nen (4a) CO2

(4b)

Kanada 24,6 4,9 13,1 0,2 0,0 4,9 0,2 0,4 11,5 12,7

USA 17,4 4,2 17,4 0,0 0,0 1,2 0,3 0,3 5,7 8,2

Mexiko 21,0 5,0 10,6 0,1 0,0 5,9 0,5 0,4 10,4 8,4

Russland 37,1 3,5 10,0 0,4 0,0 39,6 0,6 3,4 27,1 -13,4

Frankr. 22,0 5,1 12,6 0,0 0,0 0,0 0,0 0,2 9,4 14,3

Deutschl. 20,3 4,3 14,9 0,0 0,0 0,1 0,1 0,2 5,4 9,3

UK 15,0 5,3 11,5 0,0 0,0 1,1 0,1 0,2 3,5 7,3

Italien 20,1 4,4 13,7 0,0 0,0 0,1 0,2 0,2 6,5 10,3

Kuwait 40,0 5,0 6,5 0,0 0,0 48,7 2,0 0,6 33,5 -12,9

Indones. 21,0 1,4 5,6 1,4 0,0 12,5 0,5 1,1 15,4 1,3

China 38,8 2,0 8,9 0,3 0,1 3,6 1,0 1,6 29,8 25,5

B 35: Vom einfachen Makromodell zu problemorientierten Modellvarianten

Reale Anpassungs- bzw. Akkumulationsprozesse

Staatliche Verschuldungsdynamik

Fragen der wirtschaftlichen Globalisierung

Direktinvestitionen von multinationalen Firmen

Y = c(1-τ)Y + [δK – δ’r] + G + xY*q* - jY

r = [δK + G + xY*q*] /δ’ - (1- c(1-τ) + j)/δ’]Y (explizite IS-Kurve)

M/P = vY/(v’r);

r = [v’’/(M/P)]Y ; (explizite LM-Kurve , mit v‘‘:= v/v‘)

h(r-r*) = jY – xY*q*

r = r* - xY*/(q*h)+ (j/h)Y (ZZ-Kurve)

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 330

B 35: Vom einfachen Makromodell zu problemorientierten Modellvarianten

Hybrid-Makro-Modell

Y = c(1-τ)Y + δK + δ“[ßY/K – δ – r] + G + xY*q*ε – jYq*1-ε

M/P = vY - v’r

h(r-r*) = jY – xY*q*

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 331

B 35: Vom einfachen Makromodell zu problemorientierten Modellvarianten

Hybrid-Makro-Modell

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 332

B 35: OPEC und Ölpreis-Einfluss - Rohölpreis in langfristiger Betrachtung (aktueller Preis und Preis zu konstantem Wechselkurs bzw. US-Preisniveau 2002)

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens (www.eiiw.eu) 333

Size of Fiscal Multiplier (seeBlanchard/Leigh, IMF, WP 13/1)

Y = c(1-τ)Y – b“r + G; goods market equilbrium

M/P = hY – h‘r; r = (h/h‘)Y – (M/P)/h‘ (money

market)

Y(1 - c(1-τ) + b“(h/h‘)) = G + (b“/h‘)(M/P); 1-c=s

dY/dG = 1/(s(1-τ) + τ + b“(h/h‘)); wenn h‘ nahe

Unendlich (betragsmäßige Zinselastizität der Geldnachfrage h‘r/(M/P) ist hoch) ist, dann ist der Multiplikator relativ groß

Normalerweise Fiskalmultiplikator 0,5 bis ca. 1

Bei Niedrigzinsphase (Geldpolitik kann nicht weiter abfedern) ist der Fiskalmultiplikator relativ hoch (2-3).

-dG (oder dT>0) nötig bei Überschuldung Staat – wie bei Griechenland 2010-2015. Prof. Dr. Paul J.J. Welfens 334

B 36: Außenwirtschaft, Handel und Anpassungsdruck

Teile Länder ein nach Faktorintensität; Annahme

gleiche Technologien im In- und Ausland; keine Faktormobilität

Heckscher-Ohlin-Theorem: setzt an an Kapitalintensität K/L:= k; Faktorausstattung von Land I und Land II (Land I ist relativ kapitalreich ausgestattet, wenn k>k* (* für Ausland)

Länder spezialisieren sich gemäß der relativen Faktorausstattung (2 Länder, 2 Güter, 2 Produktionsfaktoren: Kapital, Arbeit)

Fakorpreisausgleichstheorem = w/r = w*/r* dank Handel Prof. Dr. Paul J.J. Welfens

(www.eiiw.eu) 335

Nochmals zur Golden Rule: Anwendung fehlt in der Realität; das ist Fehler!!!

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens 336

Wettbewerb, Preisniveaustabilität,

Wachstum...

Preisniveau-stabilität; Wachstum (Neupro-

dukte)

Wettbewerb auf Gütermärkten

(auch N-Sektor)

Importwett-bewerb

Innovations-

wetbewerb(Kostensenkung; neue Produkte)

Prof. Dr. Paul J.J. Welfens 337