Reschitz - Banat - Romania

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Nostalgisches Gedicht über Reschitz (Rumänien), mit Originalbildern und volkstümlicher Musik

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WunschtraumEin Gedicht von Tibi Bellak

Der immer von Reschitz träumte

ICH BETE VOR DEM SCHLAFENGEHENZU GOTT SEIT VIELEN JAHR´N:

OH LASS IM TRAUM HEUTNACHT MICH SEIN;WO EINST ICH GLÜCKLICH WAR !

Dann schließ ich meine Augen zuUnd plötzlich bin ich da,

ich schau´ vom Kreuzberg auf die Stadt,mein „altes Reschitza“…

Vom grünen Hang im Kirschwald Schweb´ ich sodann zu Tal …

Ich seh´ vor mir den Zweigbahnhof Wie anno dazumal …

Wie Silber glänzt jetzt vo mir Der hohen Pappeln Laub:

Ich schreite dann, der Bahn entlang Im weißen Straßenstaub.

Ich seh´das Rad der Mühl´sich drehn,

den Gasometer – Tank,

den Fußballplatz der „Muncitori“ der Birzava entlang.

Am Hang weit drüben windet sichWie ein gewelltes Band

Die Straß´ bergauf nach Lupac hinDurch grünes Hügelland.

Die Schafherden im satten Grün, die Wiese gefleckt,

als wär´der „Clocotitscher Berg“ mit Schnee und Gras bedeckt.

Nun sehe ich ganz klar vor mir das felsig´ „Doman-Tal“

den Buchenbaum, die kalte Quell´ dort war ich tausendmal…

Erschaffen wie durch Riesnhand,ragt aus dem Tal hervor,

der „Gol“ und schickt sein´ waldig Klamm

zum „Triglowetz“ empor…

Dann fahre ich im "Strand-Zug"In Richtung „Budinic“

Vom „Erbstoll´n“ längs der BersauZur Stavilarer Bruck ...

Die „Lend“ und gegenüber, der „Halaripu – Berg“.

Es tanzt vor mir im Staub, für Geld, manch nackter Zwerg…

Drei Rohre führen talwärts,dort ist die „Rankina“ – Kraftquell aller Räder Im „alten Reschitza“.

Zur „Tirnovarer Wiese“Hinauf am Waldesrand

Steig ich nach meiner AnkunftVon dem „Turistenstrand“…

Wie fühle ich mich herrlich:Bin jung, so froh und stark,ich atme Duft der Fichtenvom „Josefinen – Park“.

„Coleasa – Berg“ und Friedhof,

die Weltkugel ist da,

die „Krottlacke“,

der „Kreuzberg“und das Elternhaus sind nah.

Dort knie ich dann niederUnd danke unserem Herrn,

dann schrillt auch schon der Wecker – UND ICH …TRÄUM´ SO GERN…

Ich steige voller Demut Nochmals den Berg hinauf,ein Blick noch auf „ mein Reschitza“ , paß´ auf , mein Herz, paß´ auf…

Si dupa moarte imi doresc Ca santinela in cale,

sa stau, sa vad Birzava mea curgind mereu in vale....

Im Andenken an Tibi Bellak (geb. 1919 in Reschitz gest. 1978 in Witten – NRW) und an seine unbändige Liebe zu seiner Heimatstadt – Reschitz.

Das Gedicht wurde Anfang der 60 – er Jahre verfaßt, d.h. mindestens 20 Jahre Nachdem der Autor seinen Geburtsort zum letzten Mal gesehen hatte.

Die letzte Strophe ist im Original in Rumänisch verfasst.Hergestellt von H. Krucso mit dem Text des o.g. Freundes meines Vaters

und mit der nicht unbedeutenden Hilfe und beispielhaften Mitwirkung vonGerhard Kunz ( Bilder und technischer Beistand) und Robert Babiak (Bilder).

Die alten Bilder wurden freundlicherweise bereitgestellt von Anton Schulz.Schönen Dank auch an Mircea Hohoiu für die Musik (CD – Reschitzara Lieda)