Post on 05-Apr-2015
„Scham“ ergänzt Ekmans Basisemotionen, kann aber von „Schuld“ nicht unterschieden werdenGeringschätzung und Ekel zu unterscheiden macht Sinn, aber vielleicht lässt sich Geringschätzung als Mischung aus Ekel und Zorn aufzufassen. Das erklärt eventuell auch den Unterschied zwischen Triumph und dem entsprechenden theoretischen Konstrukt (Freude & Geringschätzung)
Abgesehen von einer Ausnahme unterscheiden sich alle Profile für Izards Grund-Emotionen voneinander.
Experimentalpraktikum Psychologie
WS 01 / 02
Lehrstuhl für Allgemeine Psychologie
Prof. Dr. Hans Irtel
Beurteilungsprofile mimischer Emotionsdarstellungen:
Basale Unterschiede - ausgewählte Konstrukte
Pinar Yilmaz Carsten Dünckel
Wir führen die Idee grundlegender Gesichtsausdrücke mit dem Meßinstrument Izards zusammen: Können die zehn Grund-Emotionen des DES auch mimisch übermittelt werden? Sind die Darstellungen dieser 10 Emotionen für einen Beobachter unterscheidbar? Macht es unserem Kulturkreis vielleicht sogar Sinn, die Zahl der mimischen Basisemotionen von sieben auf zehn zu erweitern? Izard beschreibt Mischemotionen auf der Basis von Selbstberichten. Dass Mischemotionen mimisch übermittelt werden können soll exemplarisch nachgewiesen werden. Werden die Mischemotionen so bewertet, wie theoretisch zu erwarten?
Abb.1: Bewertungs-Profile zu den 10 dargestellten Basisemotionen
Abb.2: Erwartete Profile der 3 Mischemotionen
Fragestellung
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Ekman, P. (1982). Emotion in the human face. Cambridge: University Press.Izard, C.E. (1994). Die Emotionen des Menschen. Weinheim: Beltz.Kristof, W. (1958). Statistische Prüfverfahren zur Beurteilung von Testprofilen. Zeitschrift für experimentelle und angewandte Psychologie, 5, 520-533.Schmidt-Atzert, L. (2000). Struktur der Emotionen. In Otto, J.H.(Hrsg.), Emotionspsychologie (S. 30-44). Weinheim: Beltz.
Insgesamt wird aber die Idee der Mischbarkeit von Emotionen aber gestützt: Die empirischen Profile von Freude+ Scham und Kummer & Zorn sind nicht signifikant verschieden.
Abb.3: Empirische Profile der 3 Mischemotionen
Abb. 4: Vergleich der erwarteten mit den empirischen Profilen
Diskussion
Stimulusmaterial: Wir baten 13 Studenten 10 Basis- und 3 Mischemotionen mimisch darzustellen. Per Selbstauslöser fotografierten sie dabei ihr Gesicht. Diese 169 Bilder stellen die Stimuli im eigentlichen Versuch dar:
Versuchsablauf:Die Bilder wurden den 26 Versuchspersonen am PC präsentiert. Sie sahen jeweils 13 Fotos. Mit Hilfe des DES beurteilten sie jeden Gesichtsausdruck auf seinen emotionalen Gehalt.
Auswertung: Für jede dargestellte Emotion entstand somit ein charakteristisches Profil auf den 10 Skalen der DES. Wenn zwei Gefühle unterschiedlich ausgedrückt werden, unterscheiden sich auch die entsprechenden Beurteilungsprofile. Zum statistischen Vergleich zweier Profile schlägt Kristof
einen Chi²-Test vor (²df=10,
=0,01 = 23,209).
Theoretischer Hintergrund
Methoden
Mischemotionen
H0: Theoretisches und empirisches Profil sind nicht verschieden.
H1: Theoretisches und empirisches Profil sind verschieden
Basisemotionen
H0: Die Bewertungsprofile sind nicht verschieden
H1: Die Bewertungsprofile sind verschieden.
Im paarweisen Vergleich sind fast alle Profile von einander verschieden (durchschnittliches ²ber = 315,894)
Nicht signifikant unterscheiden sich die Profile für „Scham“ und „Schuld“ (²ber =11, 845)
Theoretisches und empirisches Profil unterscheiden sich nicht für Freude & Scham (²ber =9, 449) und Trauer & Zorn (²ber =14, 183) Die H0 konnte nicht widerlegt werden.
„Geringschätzung & Freude“unterscheidet sich allerdings signifikant von „Triumph“ (²ber =68,532)
Ergebnisse
Hypothesen
UV: Die dargestellte Emotion
13 verschiedene Emotionen wurden auf Fotos dargestellt: Entsprechend ergaben sich 13 Bildkategorien als UV
AV: Die Bewertung der Gesichtsausdrücke auf der Differential Emotion Skale (DES)
Die zehn Skalen der DES sind von 30 Adjektiven abgeleitete Basis-Emotionen. Die Versuchsperson bestimmt, wie gut ein Adjektiv einen Gesichtsausdruck beschreibt.
Operationalisierung
Grund- oder Basisemotionen sind fundamentale Gefühle, „aus denen sich andere Emotionen zum Teil als Gemische herleiten lassen.“ (Schmidt-Atzert, 2000, S.30). Ekman weist die Universalität folgender Gesichtsausdrücke nach:„hapiness, surprise, fear, anger, sadness, disgust/contempt, and interest.“ (Ekman, 1982, S. 45) Izard (1994) beschreibt Gefühle als Mischungen von zehn Basis-Emotionen, die seine Differential Emotion Scale (DES) misst.
Literatur
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Ekel
Freude
Furcht
Gering-schätzung
Interesse
Scham
Schuld
Kummer
Über-raschung
Zorn
Triumph
Freude & Scham
Kummer & Zorn