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Schwindel: Durch Training wieder ins Gleichgewicht

Dr. Andreas Lauenroth

NAR-Seminar 04.07.2013

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Gliederung

1. Einführung

2. Schwindel

3. Gleichgewicht

4. Schwindelformen

5. Training

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Einleitung

„Die Leichtigkeit und Selbstverständlichkeit, mit welcher der gesunde Mensch aufrecht stehen kann, steht im krassen Gegensatz zur Komplexität des Regelvorganges, dessen Mechanismen sich erst in neuerer Zeit zu klären beginnen.“

(Schmidt, Thews & Lang, 2000, S.95)

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Schwindel- was ist das?

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• Subjektive Empfindungen, die eine gestörte Haltungsregulation beschreiben

• Tritt als Leit- oder Begleitsymptom auf

• Kein eigenständiges Krankheitsbild, sondern ein Symptom

• Wirkt als Alarmzeichen – Abklärung nötig!!

• Nicht lebensgefährlich, aber lästig

Schwindel- was ist das?

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• Teilweiser oder gänzlicher Verlust der räumlichen Orientierung (z.B. Scheinbewegung der Umwelt)

• Unfähigkeit, den Körper im Gleichgewicht zu halten bzw. aufrecht zu stehen und zu gehen

• Ursache im gesamten gleichgewichtserhaltenden System möglich (Blackbox)

Schwindel- was ist das?

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Das Gleichgewicht

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Visuelles SystemErkennen von Bildern und deren Bewegungen, Feedback

Vestibuläres System Auskunft über Bewegung und Lage des Kopfes (Winkel- und Linearbeschleunigungen)

Somatosensorisches SystemInformationen über Position des Körpers und seiner Teile untereinander und in Bezug zur Umwelt

Konstante:Gravitation

Das Gleichgewicht

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Das Gleichgewichtsorgan

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Otolithen

Kristalle aus Calciumcarbonat

Statolithenmembran

Afferente Nervenfasern

Sinneszellen

Stützzellen

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Bogengangsapparat

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Art des Schwindels(Pat. soll Beschwerden schildern)

Peripher-vestibulärer Schwindel

Anamnese

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Zentral-vestibulärer Schwindel

• Zeitablauf der Beschwerden

• Schwindelposition

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Benigner paroxysmaler Lagerungsschwindel

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Definition

•Durch eine Kanalolithiasis ausgelöster Drehschwindel bei Körperlagen-Änderung

•Kleine Fragmente (Otolithen) schwimmen im Bogengang und lösen einen Sog aus oder geraten in Kontakt mit der Ampulle oder Cupula

•Auch nach Schädeltraumen oder Ohroperationen auftretend

BPLS

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BPLS

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Klinik

•Nach schnellem Lagewechsel auftretender Drehschwindel, der mit einer Latenz von wenigen Sekunden auftritt

•Umkehr der Schwindelrichtung nach Wiederaufsetzen

•Ermüdbarkeit des Phänomens!

•Anfälle meist kürzer als 1 Minute

BPLS

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Therapie

•Befreiungsmanöver nach Semont oder Epley

•Übung mehrmals am Tag, zwei- bis dreimal hintereinander durchführen.

•Therapie beenden, wenn am nächsten Tag bei der Übung kein Schwindel mehr auftritt

BPLS

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Neuropathia vestibularis

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• Eingangssymptome wie akuter Drehschwindel, Spontannystagmus, Fallneigung

• vegetative Begleiterscheinungen wie Übelkeit, Erbrechen, Drehschwindel

• einsetzende zentrale Kompensation verläuft unterschiedlich schnell

Merkmale der NV

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Sensomotorisches Training

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Sensomotorische System

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Sensomotorische System

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visuell

vestibulär

somatosensorisch

visuell

vestibulär

somatosensorisch

Hierarchie des Gleichgewichts

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Hierarchie des Gleichgewichts

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visuell

vestibulär

somatosensorisch

visuell

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visuell

vestibulär

somatosensorisch

visuell

vestibulär

somatosensorisch

Hierarchie des Gleichgewichts

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• Neueichung der posturalen Hierarchie soll gefördert werden

• Kontrolliert unsichere Situationen suchen – bei

Schwindel Punkt fixieren!

• Reizreiche Umgebung schaffen

• Das Gehirn zum Improvisieren zwingen

• Praxis!

Wichtig für ein Training!

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Heimtraining

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Möglichkeiten nutzen!

• Einbeinstand – beim Telefonieren, Zähne Putzen, an der Bushaltestelle, im Wartezimmer, beim Rasieren

• Spazieren gehen / Nordic Walking

statt Kaffeekränzchen

• Treppen steigen

statt Rolltreppe / Fahrstuhl

• Wii oder andere PC-Spiele

• Steigerung durch „Dual Task“

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Schwerpunkt der Trainingseinheiten:

Wahrnehmungsschulung/Schulung der Haltungsregulation

Auf- und AbsteigenKopfdrehungAusgangsposition

Übungsbeispiele – Aerostep

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Schwerpunkt der Trainingseinheiten:

Schulung der Gleichgewichtsregulation

Stehen mit geschlossenen Augen

Ball fangenSchrittstellung

Übungsbeispiele – Aerostep

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• Schwindel ist lästig aber nicht lebensgefährlich

• Beim BPLS helfen Befreiungsmanöver

• Gleichgewichtstraining fördert nicht nur das Gleichgewicht

• Möglichkeiten im Alltag nutzen

Fazit

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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit

www.schwindel-training.de

Dr. Andreas Lauenroth

Netzwerk Alternsforschung (NAR)

Bergheimer Str. 20

69115 Heidelberg

Tel. 06221 – 548248

lauenroth@nar.uni-hd.de

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Diagnose Anteile in %Benigner paroxysmaler Lagerungsschwindel 18,4

Phobischer Schwankschwindel 14,9

Zentral- vestibulärer Schwindel 13,6

Basiläre Migräne 7,4

Morbus Meniére 7,0

Periphere Vestibulopathie 6,2

Bilaterale Vestibulopathie 2,4

Psychogener Schwindel 2,3

Vestibularisparoxysmie 1,9

Labyrinthfistel 0,2

Schwindel unklarer Ätiologie 4,5

Andere Schwindelsyndrome 1,7

Andere zentral- vestibuläre Syndrome ohne Schwindel 14,7

Häufigkeiten Schwindel

(Stuckrad- Barre et al., 2002). Netzwerk AlternsfoRschungNetwork Aging Research