Post on 02-Feb-2021
Jura Source du Lison - 1 -
Source du Lison (Lison-Quelle)1. Lage, ZugangZugang:
Nans-sous-Sainte-Anne, Dép. Doubs; D492 Salins-les-Bains - Ornans; S’ des Ortes(ausgeschildert).
Lage: Kopfende des Reculée de Nans-sous-Sainte-Anne, Bereich des Faisceau salinois
(Faisceau von Salin) an Plateaukante .
Lison: Nebenfluss der Loue; Dép. Doubs; 25 km lang.
2. Quelle 2.1. Beschreibung– Karstquelle;– Schüttung: JahresØ 5,35 m3/s, nach Loue-Quelle zweitgrößte im Jura.– Vom damaligen Besitzer der (heute verfallenen) Mühle 1899 geplante vollständige
Fassung der Quelle durch Bürgerproteste verhindert, durch erstes Umweltschutzge-setz von Frankreich (1906, auf Betreiben des Abgeordneten Charles Beauquier)1912 unter Schutz gestellt.
Photo: J. Stobinsky
Blick in das Reculée deNans-sous-Sainte-Anne
Jura Source du Lison - 2 -
2.2. Herkunft des WassersOberhalb der Quelle versickertes Wasser von– Ruisseau Château-Renaud,– Lizon Supérieur (Lison du Haut, temporäres Gewässer auf der Plateaufläche (Ober-
jura), fließt durch Schlucht im Plateau (überspannt von Pont du Diable), ergießtsich als Wasserfall in den Creux Billard.
– 2 weite Galerien, liefern Wasser aus Spaltensystem, Wasserlieferant auch zu Tro-ckenzeiten:◦ aus Richtung Labergement du Navois im O, im Schema ①;◦ aus Schwinden bei Dournon im SW, im Schema ②;◦ aus Schwinden im Lauf des Lison du Haut und im Bois de l’Ourcière im S, im
Schema ③.
Photos: J. Stobinsky
Quellöffnung Eingang in die Galerie
Source du Lison
Info-Tafel, überarbeitet und verändert
← Nans s/St-Anne
D103
D229 →Crouzet- Migette
↑Labergement
→Pont du Diable
Lison du Haut
Source du LisonLison
Siphon
Creux Billard
①
②③
Das unterirdische Wassernetz vonLison und Creux Billard
Schnitt NO - SW
Jura Source du Lison - 3 -
Verbunden mit gleichem unterirdischen Wassernetz:– Grotte Sarrazine,– Creux Billard.
3. Creux Billard:Etym.: creux 'Grube, Höhle, Vertiefung'; von lat. scrobis 'Grab(en)' oder corrosus 'an-
gefressen'. – Steilwandkessel in Seitenast des Reculée; 100 m hoch; bei entsprechend starken
Niederschlägen Wasserfall des Lizon Supérieur; am Grund große Schwinde (Wasserzufluss zur Quelle).
– Rückschreitende Erosion ⇒ „Einblicke“ in unterirdisches Spalten- und Galeriensys-tem:
– Freigelegte Galerienöffnungen zeigen zunehmende Verlagerung der unterirdischenWasserläufe in die Tiefe (⇐ fortschreitende Hebung des Gebietes).
– Tragischer Beweis für Verbindung zwischen Creux und Source: Vor einigen Jahrenertrank ein Mädchen im Creux, acht Tage später wurde seine Leiche in der Sourcewieder freigegeben.
4. Grotte Sarrazine– Steilwandkessel, 100 m hoch, oben 30 m überkragend („Cathédrale sauvage“);
Kalk, Mitteljura; unterirdisch verbunden mit Siphon der unterhalb gelegenen Source du Lison.
– Trockenzeiten: Ausflussmenge unbedeutend.– Starke Niederschläge ⇒ Spaltensystem gesättigt ⇒ Austrittsöffnung der Source du Lison zu eng ⇒ Stau im Siphon hinter der Source ⇒ Wasser steigt in Gang nach oben ⇒ Austritt des überschüssigen Wassers in Grotte Sarrazine, z.T. mit rapide an-
schwellender Schüttung unter Druck (z.B. Februar 1978: 16 m3/s, gleichzeitigSource du Lison 30 m3/s, etwa Siebenfaches der Ø Schüttung).
– Abflussbach Bief Sarrazin (bief regionale Bezeichnung 'temporärer Wasserlauf')
Photos: J. Stobinsky
unterer Teil mit Schwinde oberer Bereich
Creux Billard
Jura Source du Lison - 4 -
Quellen1. http://fr.wikipedia.org/wiki/Lison_(rivière)2. http://artic.ac-besancon.fr/svt/act_ped/sor_ped/lison/index.htm
Weitere Quellenangaben in J05 Besiedelung,Quellen.pdf
Photo: H. StobinskyGrotte Sarrazine