Speichermedien zur Langzeitarchivierung Universität zu Köln WS 2011/12 Dozent: Prof. Dr. Manfred...

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Speichermedien zur Langzeitarchivierung

Universität zu KölnWS 2011/12

Dozent: Prof. Dr. Manfred ThallerAM2 (Hauptseminar): Digitale Langzeitarchivierung

Referent: Marvin Liu10.11.2011

M-Discs von Millenniata

- Datenträger, die speziell für die Langzeitarchivierung entwickelt wurden (1000 Jahre Haltbarkeit)

- Enthalten ausschließlich künstlich hergestellte, anorganische Substanzen

→ Resistenter gegen: - Hohe und niedrige Temperaturen- Feuchtigkeit- Sauerstoff & Stickstoff- UV-Licht

- „Steinähnliche“ Speicherschicht sorgt u.a. für mehr Härte bzw. höhere Stoßfestigkeit/Stabilität

M-Discs von Millenniata

http://www.chip.de/ii/1/2/3/5/4/3/7/4/dvd_vs_Mdisc-b937f0240a0822db.jpg

- Permanente physische Veränderung innerhalb der Datenschicht, statt Verwendung von Farbstoffen

→ Datenverlust und -beschädigung unwahrscheinlicher

Versäumnisse bei M-Discs für LZA

- Keine kratzfestere Lackschicht auf der Datenträgerseite

- Keine Seriennummern zur eindeutigen Identifizierbarkeit der Discs

Technische Details zu M-Discs

- Mit herkömmlichen DVD-Laufwerken lesbar- Kapazität von 4,7 GB- Vergleichbare Datentransfergeschwindigkeit wie

DVDs (Lesen)

- Nur mit kompatiblen DVD-Brennern beschreibbar- Langsamere Schreibgeschwindigkeit als DVDs (4x)- Vergleichbare Brennqualität wie DVDs

Weitere Informationen zu M-Discs

- Tests in US-amerikanischen Militäreinrichtungen bestätigen eine Haltbarkeit von mehr als 100 Jahren

- Kooperation mit Hitachi-LG Data Storage- M-Discs bereits erhältlich- Kosten ca. 7x so hoch, wie DVD-Rohlinge (2,20 € pro

Disc)- Kompatible Brenner ebenfalls bereits erhältlich- DVDs voraussichtlich bis 2030 obsolet→ Technik auf Blue-Ray Discs übertragbar (laut

Millenniata)

Holografischer Speicher

- Schon seit Ende der 60er Jahren wird an der Technik gearbeitet

- Zahlreiche Unternehmen haben mit unterschiedlichen Techniken und Materialien experimentiert

- Bis heute hat es noch kein Holografischer Speicher zur Marktreife gebracht

Holografischer Speicher

http://www.documanager.de/magazin/pic/magazin_2092_01.png

- Nutzt zwei Laserstrahlen und Änderungen des Einstrahlwinkels, um Daten dreidimensional auf einem Datenträger zu speichern

LZA mit holografischen Speicher

- Transparentes Medium, das nur von einer Seite beschreibbar ist

- Enthält keine Metalle, wodurch es gegen äußere Einflüsse wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit und UV-Licht weniger anfällig ist

→ Lebensdauer von min. 50 Jahren- Kapazität und Datengeschwindigkeit verhältnismäßig

hoch

Holografischer Speicher von GE

- Seit 2009 arbeitet General Electric am Holografischen Speicher

- GE entwickelt ein neues Material mit dem Durchmesser einer DVD, auf dem 500GB an Daten abgespeichert werden können

- Die Schreibrate entspricht etwa der von Blue-Ray Discs

- Ziel ist die Markteinführung im Jahr 2012, als eine Disk, die mit Blue-Ray Geräten abwärtskompatibel ist

Voraussetzungen für DLZA von mehr als 100 Jahren bis

2021 Technische Voraussetzungen sind weitestgehend

erfüllt:– Resistenz gegenüber Umwelteinflüssen– Mindestkapazität auf Blue-Ray Disc-Niveau– Abwärtskompatibilität zu verbreiteter Hardware– Schnelle Datenübertragung– Qualitativ hochwertige Datenspeicherung– Relativ geringer Energieverbrauch– (Wiederbeschreibbarkeit)

Voraussetzungen für DLZA von mehr als 100 Jahren bis

2021 Gesellschaftliche Voraussetzungen sind nur teilweise

erfüllt:– Bedarf nach alternativem Speichermedien– Öffentliches Aufsehen für persistente

Speichermedien– Wirtschaftlich starke Partner– Geeigneter Zeitpunkt für Markteinführung– Geringe Kosten für Speichermedien und

kompatible Hardware– Garantie auf Lebensdauer der Speichermedien

Einschätzung

Reelle Chance auf Durchsetzung, wenn:– Öffentlichkeitsarbeit geleistet wird (Aufklärung

& Aufmerksamkeit)– Preissenkungen erfolgen– Kooperationen intakt bleiben– Technik einwandfrei funktioniert– Geeigneter Zeitpunkt genutzt wird

(Festplattenpreise steigen)

Problemlösungen der Nestor Methodologie

Bitstream Preservation wird teilweise gelöst:– Redundante Datenerhaltung– Diversität eingesetzter Speichertechniken– Standards– Regelmäßige Medienmigration

Datenträgermigration bzw. Konversion wird gelöst:– Umwandlung eines Informationsmediums auf

einen geeigneten anderen, möglichst stabileren Datenträger

Problemlösungen der Nestor Methodologie

Datenmigration bzw. Konvertierung wird nicht gelöst:– Umwandlung von Daten in ein anderes Format

Emulation wird begünstigt, aber nicht gelöst:– Erzeugung einer Systemumgebung, die sich auf

einem anderem System genauso verhält, wie die für das Programm vorgesehene Umgebung

Problemlösungen der Nestor Methodologie

Computermuseum wird begünstigt, aber nicht gelöst:– Erhaltung von original Hard- und Software

Mikroverfilmung wird gelöst:– Informationsspeicherung durch

Mikroverfilmung