Teleskope & Detektoren - hera.ph1.uni-koeln.deossk/Einfuehrung_Astronomie/Teleskope.pdf · Das...

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1. Teleskoptheoriea) Historischer Zugangb) Spiegelteleskopec) Adaptive Optik

2. Nichtoptische Teleskopea) Infrarotb) Röntgenteleskopec) Radioteleskope

3. Detektoren4. Interferometrie

Teleskope & Detektoren

Abbildungstheorie

Linsenabbildung: verschiedene Einfallswinkel => verschiedene Orte in der Fokalebene

Abbildungstheorie

Charakteristische Größen: Brennweite f Öffnungsdurchmesser d

fd

Abbildungstheorie

Blendenzahl k = f/d

Alternative Bezeichnungen: Öffnungsverhältnis, Blende

Bestimmt Lichtstärke / Helligkeit des Bildes

Fähigkeit, möglichst viele Photonen zu konzentrieren

Bei Blende 8 muss man viermal solange belichten wie

bei Blende 4

Schreibweise: f/k, z.B: f/15-Teleskop (f=90cm,d=6cm)

Bsp.: menschliches Auge k = 3cm/0.5cm => f/6

Abbildungstheorie

Plattenskala s = πf / rad

= πf / 180°

= 0.0175 f /°

Beschreibt Linsentransformation

Winkel => Ort

Bsp.: f = 90cm

=> 1° am Himmel wird auf die Länge von 1.6cm abgebildet

CCD-Chip mit einer Pixelgröße von 10µm

=> 0.00064°/pixel = 2.3''/pixel

Abbildungstheorie Auflösungsvermögen

Fähigkeit eng beieinander liegende Objekte getrennt darzustellen begrenzt durch Beugung an der Öffnung Breite des Beugungsbildes:

d0 = 1.22 λ k/f λ - Wellenlänge

Mit Platten- und Blendengleichung Auflösungsvermögen: Θ = 1.22 λ/D [rad] = 69.9° λ/D

Bsp: Auge, λ = 500nm => Θ = 0.007° = 0.4' d=6cm-Teleskop => Θ = 0.0006° = 2''

Sonne und Jupiter in 33 LJ Entfernung

~ 0.5´´

Auflösungs-vermögen

θ = 1.22 λ/D

Abbildungstheorie

Das ideale Teleskop

Große Brennweite

hohe Vergrößerung

(Plattenskala)

Großer Öffnungsdurchmesser

Hohe Auflösung

Hohe Lichtausbeute

(kleine Blende)

Praktische Teleskope Für Beobachtung mit dem Auge

Das austretende Licht muss wieder in parallele Strahlen gewandelt werden.

Galilei-Teleskop: Sammellinse als Objektiv Zerstreuungslinse als Okular Vergrößerung

(Winkelvergrößerung) V=- fOb/fOk

Hohe Vergrößerung Kleines Gesichtsfeld

Praktische Teleskope Kepler-Teleskop:

Sammellinse als Objektiv Sammellinse als Okular

Vergrößerung V=-fOb/fOk

Großes Gesichtsfeld Spiegelverkehrtes Bild

Größtes Linsenteleskop:Yerkes-Observatory 1897

(1.02m Durchmesser)

Praktische Teleskope Linsenteleskope:

Große schwere Linsen schwer zu halten Extreme Anforderung an Glasqualität Brechzahl n=f(λ) => Chromatische Abberation

Ausweg: Spiegelteleskope:

Parabolspiegel statt Linse Äquivalente Abbildung Kostengünstig:

Nur die Oberfläche muss auf λ/20 genau sein

(beschrieben 1663 von J. Gregory)

parabolischer Sekundärspiegel

parabolischerPrimärspiegel

Okular(Betrachter)

Das gregorianische Teleskop

(1672)

parabolischerPrimärspiegel

Das Cassegrain-System mit seinem Nasmyth-Fokus ist heute noch sehr populär.

Das Cassegrain-Teleskop

konvexerSekundärspiegel

Ein konvexer Sekundärspiegel ermöglicht eine größere Brennweite und damit eine höhere Vergrößerung.

(erster gebauter Reflektor; 1688)

planerSekundärspiegel

Der gerade Sekundärspiegel ermöglicht einen Fokus außerhalb der Teleskopröhre (Newton-Fokus).

Einsatz eines Primärspiegels ohne zentrales Loch möglich !Seitliche Anordnung von Instrumenten möglich !

Das Newtonsche Teleskop

Sphärischer Hauptspiegel

Leicht zu fertigen

Dünne Korrekturplatte

Sehr großes Gesichtfeld

Der Schmidt-Spiegel

Landessternwarte Tautenburg: Spiegeldurchmesser 2m, Schmidt-Platte 1.34m, Gesichtsfeld: 2.4°x2.4°

Coudé-System: Auskopplung des Strahls des Cassegrain-Teleskops entlang

der Stundenachse (Nachführachse)

Festes Bild im Fokus

keine Bilddrehung im Laufe der Nacht

Nasmyth-System: Auskopplung des Strahls entlang der Höhenachse

Stationäre waagerechte Montierung der Empfänger

Strahlführung

Die großen Optischen

Hale-Reflector (5m), Mount Palomar

VLT

• Material: Spezialkeramik („Zerodur“) • Beschichtung: Aluminiumfilm • Durchmesser: 8,2 m• Dicke: 17,5 cm• Optische Oberfläche: 50 m2

• Gewicht: 23 t• aktive Kontrolle der Oberfläche

• Produktionszeit:2 Jahre !

polierter Primärspiegel

Der Primärspiegel stellt das „Herz“ jedes Teleskops dar und muss mit extremer Präzision gefertigt werden !

max. Abweichung von der idealen Form: 0,05 µm !

Der Primärspiegel

• Standort: Mauna Kea (4200 m), Hawaii• Betreiber: CIT, U of C, NASA• Inbetriebnahme: Mai 1993 (Keck I)

Oktober 1996 (Keck II)

bisher größte Einzelteleskope

• ∅ der Primärspiegel: 10 m (segmentiert)• Anzahl der Segmente: 36• ∅ der Segmente: 1,8 m (sechseckig)

• bewegliche Masse: 905 t• aktive und adaptive Optik• Auflösung bis 0.3''

Die Keck-Teleskope

Keck Teleskops

Die Größe des Teleskops

Das Seeing

Seeing

Idealfall Realfall

Größe des isoplanaren Bereichs bei sichtbaren Wellenlängen: ca. 100 cm2

(≈ Spiegelfläche eines 12 cm-Teleskops)

VLT

Spiegel beim Einpassen in die Spiegelzelle

Spiegelzelle mit hydraulischen Stempeln

„Drucktassen“ zur Verteilung desGewichtes und zur Verformung der Oberfläche

hydraulische Stempel („Aktuatoren“)zur aktiven Verformung der Spiegeloberfläche

Die aktive Optik

Konzentration des Sternenlichts in einem schmalen Strahl

Bewegungskorrektur des Bildes

Korrektur der Verzerrung durch einen verformbarenSpiegel

Aufteilung des Strahls in Analysestrahl und Bildstrahl

Detektion und Analysedes Bildes

Analyse des Verzerrungs-musters und Steuerungdes verformbarenSpiegels

Die adaptive OptikVoraussetzung: Guide star natürliche oder künstliche Punktquelle im Sichtfeld

Teleskope bei anderen WellenlängenDas elektromagnetische Spektrum

Teleskope bei anderen Wellenlängen

Objekte verschiedener Temperaturen strahlen beiverschiedenen Frequenzen

Schwarzkörperstrahlung:

Teleskope bei anderen Wellenlängen

Objekte verschiedener Temperaturen strahlen beiverschiedenen Frequenzen

Teleskope bei anderen Wellenlängen

Bei verschiedenen Wellenlängen sehen wir die unterschiedlichen Komponenten der Milchstraße

Radioteleskope

NANTEN-2

EffelsbergRadiowellenlängen: λ von cm-dm statt <µm

Auflösungsvermögen: Θ = 1.22 λ/D [rad]

=> Teleskope müssen riesig sein.

Die Oberflächengenauigkeit von λ/20 lässt sich leicht erreichen

Die Atmosphäre

SOFIA

Herschel

Fern-Infrarot-Observatorium

Chandra mirror

Röntgenteleskope

Wolter-Teleskop

Radio and x-ray image of Centarus A, jet from supermassive Black Hole

Der Krebsnebelim Sichtbaren

im Ultravioletten im Röntgenlicht

im Radiowellenbereich

Detektoren

Detektoren

Quantitative Beschreibung: Quantenausbeute

Q(λ) = detektierte Photonen / empfangene Photonen

Auge: Q(500nm) ≈ 0.01 Photoplatte:

Q ≈ 0.01 Aber lange Belichtung möglich

Photovervielfacher: Q ≈ 0.2 CCD (Charge coupled device):

Q bis 0.3 Eigenrauschen

erfordert Kühlung

Ge:Ga Detektor­Arrays

Zwei 16x25 - Pixel - Arrays, Ge:Ga Photoleiter (un)gedrückt, in integrierenden Hohlräumen

Flächenfüllende Lichtsammelhörner

Kryogene Ausleseelektronik (kapazitiv rück- gekoppelte Transimpedanzverstärker mit Multiplex-Auslesung)

FIFI / KAOFIFI LS / SOFIA

Antennen als Empfänger

Direkte phasenkohärente Messung der elektromagnetischen Wellen

erlaubt direkte Verstärkung einfache Zusammenschaltung vieler

Antennen => Interferometer

Karl Guthe Jansky 1930 Radiostrahlung vom

Zentrum der Milchstr.

1Jy=10-26 W/m2Hz

Cambridge array for Interplanetary Scintillations (81.4 MHz)

Terahertz-Mixer-AssemblyTerahertz-Mixer-Assembly

(KOSMA-Design)(KOSMA-Design)

feed horn

mixer junction

junction-substrate(30 µ m wide)

30 mm

Astronomische Interferometer

• Kombination mehrerer Teleskope• Kompensation der Weglängendifferenz

Optische Interferometer in der Astronomie

Abstand der Spiegel = Basislinie

Licht (gelb und blau)des beobachtetenObjektes wird von zwei Spiegeln eingefangen

Getrennte Strahlen werden über Hilfsspiegel zu einemStrahlteiler geführt ...

... und dort vereinigt.Detektoren messendas Interferenzmuster.

Das Aussehen von Sternen im Interferometer(Simulation)

Sterne mit unterschiedlichemDurchmesser

Sicht eines einzelnenTeleskops

Sicht einesInterferometers

Interferenzmuster

Auflösung des Interferometers bestimmt durch Basislinie L, nicht mehr durch Größe des Einzelspiegels

Θ ≈ λ/L [rad] scheinbar größeres Teleskop aber richtungsabhängig

hohe Auflösung nur in Richtung der Basislinie

LBT

VLT

LOFAR

• Antennen mit Rundumempfangs- charakteristik

• Rechnerische Verzögerung

• Gleichzeitige Beobachtung des ganzen Himmels

LOFAR

LOFAR

• Gesamter Himmel in 1s

• bei 42MHz