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VDI Zentrum Ressourceneffizienz GmbH
Identifizierung wesentlicher
Hemmnisse und Motivatoren
im Entscheidungsprozess von KMU
bei der Inanspruchnahme
öffentlicher Förderprogramme zur
Steigerung der Ressourceneffizienz
Erste Ergebnisse zur VDI ZRE-Umfrage
Umsetzung von Ressourceneffizienz-Maßnahmen in KMU und ihre Treiber
Oktober 2011
02
Diese Publikation wurde vom Marktforschungsinstitut promit GmbH im Auftrag der VDI Zentrum Ressourceneffizienz GmbH erstellt. Die VDI ZRE GmbH wird aus Mitteln der Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktor-sicherheit (BMU) gefödert.
Bei den präsentierten Inhalten handelt es sich um eine Auswahl der erhobenen Daten. Eine komplette Auswertung wird zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht werden.
Die geäußerten Auffassungen stimmen nicht unbedingt mit der Meinung des BMU überein.
VDI Zentrum Ressourceneffizienz GmbHReinhardtstraße 27c10117 BerlinTel. 030-27 59 506-0Fax 030-27 59 506-30info@vdi-zre.dewww.ressource-deutschland.de© Berlin, 28. November 2011
Redaktion: VDI Zentrum Ressoureneffizienz GmbH, promit GmbH
Gestaltung/Satz: Marco Naujokat
Grafiken: promit GmbH
Impressum
03
Umsetzung von Ressourceneffizienz-Maßnahmen
in KMU und ihre Treiber
Identifizierung wesentlicher Hemmnisse und Motivatoren
im Entscheidungsprozess von KMU
bei der Inanspruchnahme öffentlicher Förderprogramme
zur Steigerung der Ressourceneffizienz
Ausgewählte Ergebnisse einer quantitativen Befragung produzierender KMU
aus zehn Branchen der Deutschen Industrie
(Oktober 2011)
durchgeführt vom Marktforschungsinstitut promit GmbH, Dortmundim Auftrag der VDI Zentrum Ressourceneffizienz GmbH, Berlin
04
UntersuchungsanlageLaut der Deutschen Materialeffizienzagentur (demea) liegt das durchschnittliche Einsparpotenzial im Bereich Material-kosten in kleinen und mittleren Unternehmen (nachfolgend KMU) bei ca. 220.000 Euro pro Jahr und Unternehmen. Durch eine Steigerung der Materialeffizienz von 20% bis 30% könn-ten die Unternehmen der Deutschen Industrie Einsparungen
in Höhe von 50 bis 100 Mrd. Euro erzielen. Trotz des hohen Einsparpotenzials scheint die Ak-zeptanz von Förderprogrammen zur Steigerung der Ressourceneffizienz (nachfolgend RE) in der KMU-Landschaft tendenziell eher gering.
Welche Treiber letztlich im Entscheidungsprozess der KMU für oder gegen die Inanspruchnahme von Förderprogrammen eine wesentliche Rolle spielen und in welchem Ausmaß sie sich auf die Akzeptanz von Förderprogrammen und der finalen Entscheidung auswirken, wurde vom VDI Zen-trum Ressourceneffizienz (VDI ZRE) des Vereins Deutscher Ingenieure, in enger Zusammenarbeit mit dem Dortmunder Marktforschungsinstitut promit, im Rahmen einer bundesweiten Studie (August 2011 – Oktober 2011) erörtert. Die Datenerhebung (telefonische Interviews) erfolgte im August 2011.
Die 1995 gegründete promit GmbH ist ein Fullservice-Marktforschungsinstitut mit einem ausge-prägten Schwerpunkt in der b2b-Forschung. Aufgrund der Branchenschwerpunkte Energiewirt-schaft, Chemie, Beratungsgesellschaften und Verbände besitzt promit langjährige Erfahrungen sowohl national als auch international (weltweite Studien insbesondere in den Bereichen Energie und Chemie) mit der Zielgruppe der Befragung, ebenso wie im Umgang mit technischen und kaufmännischen Fragestellungen.
Das primäre Untersuchungsziel liegt in der Beleuchtung des Hintergrundes der tendenziell geringen Akzeptanz von För-derprogrammen zur Steigerung der Ressourceneffizienz und insbesondere der Identifizierung der wesentlichen Treiber und Hemmnisse hinsichtlich der Inanspruchnahme solcher RE-Förderprogramme in der deutschen KMU-Landschaft.
Zu diesem Zweck wurden 906 Interviews in zufällig ausge-wählten Unternehmen aus zehn produzierenden Branchen der Deutschen Industrie durchgeführt. Der Untersuchungsfo-kus wurde dabei auf folgende Branchen gelegt: Ernährungs-produktion, Papierindustrie, Chemie, Kunststoffherstellung und -verarbeitung, Metallerzeugung und -bearbeitung, Ma-
schinenbau, Recycling, Medizin-, Mess- und Steuertechnik, Optik und Fahrzeugindustrie. Der Stichprobenplanung lagen die offiziellen Branchendefinitionen gemäß der Klassifikation der Wirtschaftszweige (WZ 2008) des statistischen Bundesamtes zugrunde (Abb. 1).
Ausgangslage
Untersuchungsziel
Untersuchungsgruppe
VDI-Branchenbezeichnung Bezeichnung laut Klassifikation der
Wirtschaftszweige des statistischen Bundesa-
mtes (WZ 2008)
20 - 49
MA
50 - 249
MA
250 - 1000 MA Gesamt
1 Ernährungsproduktion Ernährungsproduktion inkl. Getränkeherstel-
lung (ohne Tabak)
2133 2216 414 4763
2 Papierindustrie Herstellung von Papier, Pappe und Waren
daraus
193 525 127 845
3 Chemie Herstellung von chemischen und
pharmazeutischen Erzeugnissen
421 901 265 1587
4 Kunststoffherstellung und
-verarbeitung
Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren 855 1536 253 2644
5 Metallerzeugung und
-bearbeitung
Metallerzeugung und -bearbeitung inkl. Her-
stellung von Metallerzeugnissen
2865 3359 546 6770
6 Maschinenbau Maschinenbau 1621 2703 695 5019
7 Recycling Recycling 59 83 18 160
8 Medizin-, Mess-,
Steuertechnik
H.v. Mess-, Kontroll-, Navig.-u.ä. Instr., Uhren
sowie Bestrahlungs- u.a. elektromed. Geräten
278 451 86 815
9 Optik H.v. optischen und fotografischen Geräten 31 58 18 107
10 Fahrzeugindustrie Herstellung von Kraftwagen und Kraft-
wagenteilen sowie sonstiger Fahrzeugbau
334 711 320 1365
8790 12543 2742 24075
Grundgesamtheit der Unternehmen in Deutschland
Abb. 1
Die Stichprobe wurde disproportional angelegt, so dass auch für kleinere Branchen (gemessen an der Anzahl aktiver Unternehmen) differenzierte Aussagen getroffen werden konnten. Zusätzlich wurden (ebenso disproportional) drei Unternehmensgrößenklassen, gemessen an der Mitarbei-terzahl, berücksichtigt: 20 bis unter 50 Mitarbeiter, 50 bis unter 250 Mitarbeiter, 250 bis 1.000 Mitarbeiter. Für die Gesamtergebnisse wurde eine Gewichtung nach Branche und Unternehmens-größe – gemäß ihrer tatsächlichen Verteilung in Deutschland – durchgeführt. In den nachfol-genden Ergebnisdarstellungen werden die gewichteten Ergebnisse unter Nennung der jeweils zugrundeliegenden ungewichteten Fallzahlen ausgewiesen (Abb. 2).
Als herausfordernd erwies sich die Planung der Stichprobe und Rekrutierung geeigneter KMU im Bereich Recycling. Dieser Bereich ist nach der Neugliederung der Wirtschaftszweige (WZ 2008), die die Vorgaben der statistischen Systematik der Wirtschaftszweige in der Europäischen Ge-meinschaft (NACE Rev. 2) berücksichtigt, nicht mehr als eigenständiger Bereich geführt, sondern wird neuerdings in der Energie und Wasserwirtschaft angesiedelt, was im Ergebnis die Selektion klassischer Recycling-Unternehmen insgesamt schwieriger gestaltete.
Ergänzend an dieser Stelle ist anzumerken, dass aufgrund der zunehmend breiteren Aufstel-lung dieser Unternehmen im Markt, und damit verbunden das Verschwimmen eines klassischen Typus, sich die eindeutige Abgrenzung bzw. Definition der Recycling-Unternehmen insgesamt schwieriger gestaltete. Ebenfalls zu erwähnen ist, dass zahlreiche Unternehmen aus produzieren-den Branchen das ökonomische Potential des Recyclings und Wiederverwertung für sich entdeckt haben und dieses auch intensiv nutzen.
05
Quelle: Statistisches Bundesamt
07
Zusätzlich, zu den 906 in der Untersuchungsgruppe erzielten Interviews, wurden weitere 53 Interviews in Unternehmen realisiert, die bereits Förderprogramme zur Steigerung der Ressourceneffizienz in Anspruch genommen haben. Die Ad-ressenbasis zur Ziehung der Basis-Stichprobe für diese Unter-nehmen wurde von VDI ZRE und der Firma promit gemeinsam
recherchiert. Bei diesen Unternehmen wurde, aufgrund ihrer bisherigen Erfahrungen, bereits im Vorfeld der Datengenerierung eine höhere Affinität gegenüber dem Thema Ressourceneffizienz und ein höheres Involvement bezüglich der Umsetzung von RE-Maßnahmen bzw. Inanspruchnah-me von Förderprogrammen vermutet bzw. vorausgesetzt. Die Kontrollgruppe dient letztlich dazu, signifikante Unterschiede im Vergleich zur Untersuchungsgruppe aufzuzeigen.
Konzipiert wurde die Studie als quantitative Befragung. Die Interviews wurden von dem Marktforschungsinstitut promit telefonisch aus dem Telefonstudio in Dortmund durchgeführt und hatten eine durchschnittliche Dauer von 25 Minuten. Die Interviews sind z.T. spontan, in den meisten Fällen jedoch erst nach Vereinbarung von Terminen durchgeführt worden.
Der Fragebogen ist in Zusammenarbeit von VDI ZRE und promit entwickelt worden und erstreckt sich über insgesamt 37 offene und geschlossene Fragen. Sowohl ungestützte als auch gestütz-te Fragetechniken kommen zum Einsatz. Offene Fragen können von Befragten grundsätzlich frei beantwortet werden. Geschlossene Fragen wiederum geben dem Befragten eine Auswahl von mindestens zwei Antwortmöglichkeiten vor. Das Fragebogendesign berücksichtigt zudem Skalenfragen bei denen der Zustimmungsgrad der Befragten zu vorgegebenen Statements oder Fragestellungen, hinsichtlich eines Sachverhalts bzw. eines Themas, anhand einer fünfstufigen Ratingskala ausgedrückt werden kann.
Im Kernteil der Befragung findet die MaxDiff-Methodik Anwendung, mit Hilfe derer die Relevanz von Präferenzen bezüglich Produktmerkmalen – in dieser Studie: Motivatoren und Hemmnisse bei der Inanspruchnahme von Förderprogrammen – aufgezeigt und gemessen wird. Auf die Vor-gehensweise und den Nutzen dieser Methode wird an späterer Stelle ausführlicher eingegangen.
Ansprechpartner und Zielgruppe im Rahmen dieser Studie waren Betriebsangehörige, die für die ressourcenbezogene Betriebsführung in ihren Unternehmen zuständig sind und dabei zumindest mitentscheidenden Einfluss bei der Umsetzung von RE-Maßnahmen besitzen (Abb. 3). Auf diese Weise wurde sichergestellt, dass ausschließlich im Thema involvierte Personen befragt wurden und somit eine hohe Ergebnisqualität garantiert werden kann. Die im Vorfeld der Studie aufge-stellte Vermutung, dass der anvisierte Personenkreis hauptsächlich in den obersten Führungseta-gen der einzelnen KMU zu verorten ist, bestätigten die Studienergebnisse letztlich. Des Weiteren bekleiden die restlichen Befragten, wenn auch untergeordnet, ebenfalls leitende Positionen.
Damit unterscheidet sich diese Studie von vielen bereits vorliegenden Studien, insbesondere in zwei Punkten: erstens, es werden repräsentative KMU befragt und nicht nur KMU, die bereits an Maßnahmen teilgenommen haben (letztere lediglich zusätzlich als Kontrollgruppe), und zwei-tens, es werden in allen Unternehmen die Zielpersonen befragt, die für das Thema zuständig sind,
Kontrollgruppe
Methodik
Abb. 3
Inhaber/Geschäftsführung/Prokurist
Inhaber/Geschäftsführung/Prokurist
alleinentscheidend
mitentscheidend
Produktions-/Fertigungsleitung
Betriebsleiter
Einkaufsleitung
Technische Leitung
Abteilungsleiter
Einflussgrad der Teilnehmer...
Fokussierung auf den höchstmöglichen Einflussgrad•Inh./GF/Prok. bereits per Definition Hausentscheider•Befragter ist Alleinentscheider in mind. einem Bereich
Auswahl der häufigsten Nennungen
nug = 906, Antworten in Prozent,
nug = 53 Kontrollgruppe
55,7
10,3
6,0
4,9
4,6
3,2
56,6
5,7
3,8
0,0
5,7
0,0
55,7
26,8
17,5
56,6
13,2
30,2
08
Frage: „Welche genaue Position bekleiden Sie in Ihrem Unternehmen? Besitzen Sie allein- oder mitentscheidenden Einfluss, wenn es um die Umsetzung ressourcenef-fizienter Maßnahmen geht?“
also die „richtigen“ Führungskräfte mit entscheidendem Einfluss. Dies ist insbesondere auch bei einem etwaigen Vergleich von Ergebnissen zu berücksichtigen.
09
Firmographie
Aktualität des Themas Ressourceneffi-zienz und Ressourcenknappheit
Entscheider machen den Großteil der Befragten aus: Auf-grund ihrer Position bzw. betrieblichen Funktion können 83% der Befragten in der Untersuchungsgruppe die Umset-zung ressourceneffizienter Maßnahmen in ihren Betrieben entscheidend beeinflussen (56% Inhaber, Geschäftsführung, Prokura und 27% alleinentscheidende Befugnis in zumindest
einem Unternehmensbereich). In der Kontrollgruppe könnten insgesamt 70% der Befragten ent-scheidenden Einfluss auf die Umsetzung ressourceneffizienter Maßnahmen nehmen.
Wenn es um die betriebliche Funktion des Ansprechpartners geht, so sind in der Kontrollgruppe deutlich weniger Teilneh-mer mit rein kaufmännischer Funktion zu finden als in der Untersuchungsgruppe, gleichzeitig aber auch mehr Befragte, die eine Doppelfunktion – kaufmännisch und technisch glei-chermaßen – innehaben.
Zur Klärung der Frage nach den Gründen der geringen Akzeptanz von Förderprogrammen zur Steigerung der Ressourceneffizienz in den Unternehmen ist zunächst zu klären, ob Ressourcenef-fizienz in der Tat ein aktuelles Thema aus KMU-Sicht ist oder nicht.
Wie aktuell ist das Thema Ressourceneffizienz in Ihrer Branche und Ihrem Unternehmen?
Die Unternehmen wurden gebeten, verschiedene Aussagen anhand einer fünfstufigen Skala von 1= „trifft voll und ganz zu“ bis 5= „trifft gar nicht zu“ zu bewerten.
•DasThemaRessourceneffizienzwirdinmeinerBranchebzw.von meinen Wettbewerbern sehr intensiv diskutiert. •UnserUnternehmenbeschäftigtsichintensivmitdemThemaRessourceneffizienz. •RessourceneffizienzistBestandteilunsererStrategie,wirdunternehmensweitgelebt. •DasThemaRessourceneffizienzhatbeimeinenVorlieferanteneinenhohenStellenwert. •DasThemaRessourceneffizienzhatbeimeinenKundeneinenhohenStellenwert.
Die „Richtigen”befragt
Das Thema ist gleichermaßen
kaufmännisch und technisch besetzt
optimaler/effektiver Einsatz von Rohstoffen
optimaler/effektiver Einsatz von Produktionsmittel
Energieeinsparung/Energieeffizienz
sparsamer Einsatz von Rohstoffen
Verringerung von Abfall/Ausschuss
kostenbewusst/ertragsbewusst produzieren
Erstragssteigerung/Kostenoptimierung
günstige Einkaufspreise
Auswahl der häufigsten Nennungen
Offene Fragestellung ohne Antwortvorgabenn
ug = 906, Antworten in Prozent,
nug = 53 Kontrollgruppe
Abb. 4
41,0
17,2
18,9
69,8
32,1
9,4
5,7
3,8
11,3
9,4
13,7
13,3
11,6
7,3
6,8
5,3
10
Frage: „Was verstehen Sie in Ihrem Unternehmen unter dem Begriff „Ressourceneffizienz?
Eine Betrachtung der Anteile der positiven Skalenpunkte 1 und 2 zeigt, dass 57% der Unternehmen angeben, dass das Thema RE in ihrer Branche intensiv diskutiert werde; 65% beschäftigten sich mit dem Thema intensiv und bei 61% ist es Bestandteil der Unternehmensstrategie.
Wird nur der erste Skalenpunkt der vollständigen Zustimmung betrachtet, reduzieren sich die Anteile dabei um mehr als die Hälfte.
Wird der Focus in den letzten beiden Statements vom eigenen Unternehmen weg auf die Vorliefe-ranten bzw. Kunden verlegt, sinken die Zustimmungsanteile für Vorlieferanten auf 47% bzw. 15% und für Kunden auf 45% bzw. 19%. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass Ressourceneffizienz noch nicht zu den Themen gehört, die bei den Unternehmen oberste Priorität haben.
Um ein besseres Verständnis für die Sichtweise der KMU zu erhalten, wurden diese ergänzend gebe-ten, anzugeben, was generell unter dem Begriff Ressourceneffizienz verstanden wird (Abb. 4).
Moderate Aktualität des Themas Ressour-
ceneffizienz
Ja
Nein
Kann ich nicht beurteilen
nug = 906, Antworten in Prozent,
nug = 53 Kontrollgruppe
Abb. 5a
33,8
65,2
0,9
54,7
46,3
0,0
Frage: „Ist Ihr Unternehmen in näherer Zukunft von Ressourcenknappheit betroffen?“
11
Ressourcenknappheit ist noch kein
Mehrheitsthema – deutliche Branchen-unterschiede zeigen
sich dennoch
Abgesehen vom „optimalen/effektiven Einsatz von Rohstoffen“ (wurde von den Interviewern bereits bei der Kontaktaufnahme, im Rahmen der Teilnehmerrekrutierung, erwähnt und ist da-her allenfalls eingeschränkt interpretierbar), besitzen die Befragten ein breites Verständnis von „Ressourceneffizienz“. Ungestützt und stark zusammengefasst wird hierunter „Sparsamkeit und Effektivität insbesondere bei Rohstoffen, Produktionsmitteln, Energie und Abfall“ verstanden.
Der Kostenaspekt wird von den KMU tendenziell weniger in Verbindung mit Ressourceneffizienz gebracht. Auffällig ist der im Gruppenvergleich deutlich höhere Anteil für die Ressource Energie in der Kontrollgruppe.
In einem weiteren Schritt wurden die KMU gebeten einzuschätzen, ob sie in näherer Zukunft von Ressourcenknappheit betroffen seien seien (Abb. 5a) und falls ja, um welche Ressource es sich dabei handele (Abb. 5b).
Festzuhalten ist, dass sich zukünftig nur jedes dritte Unternehmen von Ressourcenknappheit betroffen fühlt, wobei hier deutliche Unterschiede zwischen den Branchen feststellbar sind:
•rundjedeszweiteUnternehmenausdenBereichen Kunststoff und Optik •rundjedesdritteUnternehmenausdenBereichen Chemie, Papier, Maschinenbau, Recycling, Ernährung und Fahrzeuge
•rundjedesvierteUnternehmenausdenBereichen Metall und Steuertechnik
Metalle/Minerale
Energie
(Erdgas, Erdöl, Kohle
Naturprodukte/
nachwachsende Rohstoffe
Flächen
Wasser
sonstiges
keine Angabe nug = 305, Antworten in Prozent,
nug = 29 Kontrollgruppe
Ausschließlich angaben von KMU, die sich in näherer Zukunft von Ressourcenknappheit betroffen fühlen (33,8 %)
Abb. 5b
45,8
31,1
16,0
1,8
0,0
16,7
3,6
62,1
58,6
0,0
0,0
0,0
10,3
0,0
12
Frage: „Falls Ihr Unternehmen zukünftig von Ressourcenknappheit betroffen ist, um welche Ressource handelt es sich dabei?“
Mit einem Anteil von knapp 55% sieht in der Kontrollgruppe etwas mehr als jedes zweite Unter-nehmen das Problem der Ressourcenverknappung auf sich zukommen.
Von denjenigen KMU, die sich von Ressourcenknappheit in näherer Zukunft betroffen fühlen, ver-ortet rund ein Drittel der Unternehmen das Verknappungsrisiko insbesondere bei Bodenschätzen.
Ernährung
nug =109
Papier
nug =88
Chemie
nug =99
Kunststoff
nug =90
Metall
nug =153
Maschinenbau
nug =153
Recycling
nug =153
Steuertechnik
nug =153
Optik
nug =153
Fahrzeuge
nug =153
20,1 15,3 12,417,6
10,419,3 23,5 19,0
7,8
20,6
Abb. 6
JaNein83,3
16,2
Statement: „In unserer Branche sind sämtliche Ressourceneffizienz-Potenziale bereits ausgeschöpft“
13
Um herauszufinden ob Unternehmen hemmende oder fördernde Treiber hinsichtlich der Umset-zung von Ressourceneffizienzmaßnahmen im Branchenumfeld wahrnehmen, wurden den teilneh-menden KMU Aussagen vorgelesen, die sie aus ihrer Sicht lediglich mit „Ja“ bzw. „Nein“ beantwor-ten konnten.
Umsetzung von Ressourceneffizienzmaß-nahmen: Fördernde und hemmende Trei-ber im Branchenumfeld der KMU
In unserer Branche sind sämtliche Ressourceneffizienz-Potenziale bereits ausgeschöpft
Dass in der eigenen Branche bereits alle Potenziale zur Erhöhung der RE ausgeschöpft sind, ge-ben lediglich 16% aller Unternehmen an. Die geringsten Anteile sind hier in den Bereichen Optik (8%), Metallerzeugung und -verarbeitung (10%) sowie Chemie (12%) zu finden. Die höchsten wie-derum in der Ernährungsproduktion (20%), Fahrzeugindustrie (21%) und Recycling (24%).
Ernährung
nug =109
Papier
nug =88
Chemie
nug =99
Kunststoff
nug =90
Metall
nug =153
Maschinenbau
nug =134
Recycling
nug =26
Steuertechnik
nug =97
Optik
nug =17
Fahrzeuge
nug =93
32,9 35,4 32,9 37,228,2 32,0
39,426,4
36,841,4
JaNein
Abb. 7
67,7
32,3
14
Statement: „Ich kenne Unternehmen in unserer Branche, deren Erwartungen an diesen Maßnahmen nicht erfüllt wurden“
Ich kenne Unternehmen in unserer Branche, deren Er-wartungen an diesen Maßnahmen nicht erfüllt wurden
Negativbeispiele, also Unternehmen, deren Erwartungen durch umgesetzte Maßnahmen nicht erfüllt wurden, sind je-dem dritten Unternehmen bekannt, wobei die Anteile in der
Fahrzeugindustrie (41%) und Recycling (39%) etwas höher und bei der Medizin-, Mess- und Steu-ertechnik (27%) sowie der Metallerzeugung und -bearbeitung (28%) etwas geringer ausfallen.
Ich kenne Unternehmen in unserer Branche, die durch Maßnahmen zur Steigerung der Ressourceneffizienz, Wettbewerbsvorteile erzielt haben
Positivbeispiele, also Unternehmen, die durch Einleitung von RE-Maßnahmen Wettbewerbsvorteile erzielt haben, sind je-
dem zweiten Unternehmen bekannt, wobei hier die Anteile in den Bereichen Recycling (43%), Medizin-, Mess- und Steuertechnik (44%) und Ernährungsproduktion (44%) etwas geringer, wie-derum im Maschinenbau (56%), Optik (56%) und Kunststoffherstellung und -verarbeitung (60%) etwas höher ausfallen (Abb. 8).
Es sind weniger Nega-tivbeispiele bzgl.
unerfüllter Erwartungen an RE-Maßnahmen…
…als Positivbeispiele bekannt, aber die Dif-
ferenz ist überschaubar
JaNein
JaNein
60,0
Ernährung
nug =109
Papier
nug =88
Chemie
nug =99
Kunststoff
nug =90
Metall
nug =153
Maschinenbau
nug =134
Recycling
nug =26
Steuertechnik
nug =97
Optik
nug =17
Fahrzeuge
nug =93
43,5 48,5 49,0 49,9 55,542,7 43,7
56,0 51,2
62,0
Ernährung
nug =109
Papier
nug =88
Chemie
nug =99
Kunststoff
nug =90
Metall
nug =153
Maschinenbau
nug =134
Recycling
nug =26
Steuertechnik
nug =97
Optik
nug =17
Fahrzeuge
nug =93
50,9 56,3 53,644,8 49,5 46,0 41,7
59,0 57,7
Abb. 8
Abb. 9
49,3 50,7
49,4 50,6
Statement: „Ich kenne Unternehmen in unserer Branche, die durch Maßnahmen zur Steigerung der Ressourceneffizienz, Wettbewerbsvorteile erzielt haben“
Statement: „Abgesehen vom Kostenaspekt, fordern die Kunden in unserer Branche zunehmend, dass wir ressourceneffizient produzieren“
15
Abgesehen vom Kostenaspekt, fordern die Kunden in unserer Branche zunehmend, dass wir ressourceneffizient produzieren
Nahezu branchenübergreifend nimmt rund jedes zweite Unternehmen den zunehmenden Kun-dendruck wahr. Nur vereinzelt finden sich Bewertungen deutlich unter 50%, wie z. B. in den Bran-chen Medizin-, Mess- und Steuertechnik (42%) und Metallerzeugung und -verarbeitung (45%).
Ernährung
nug =109
Papier
nug =88
Chemie
nug =99
Kunststoff
nug =90
Metall
nug =153
Maschinenbau
nug =134
Recycling
nug =26
Steuertechnik
nug =97
Optik
nug =17
Fahrzeuge
nug =93
52,453,265,5
53,0 53,8 56,046,0
58,348,2
57,0
Abb. 10
JaNein 45,4 54,6
16
Ökozertifikate und Umweltlabel gewinnen zunehmend an Bedeutung beim Produktabsatz in unserer Branche
Mehr als jedes zweite Unternehmen bestätigt die wachsende Bedeutung von Umweltlabeln, nicht zuletzt als Differenzierungs-merkmal bzw. positiver Treiber für den Absatz eigener Produkte.
Unsere Kunden der öffentlichen Hand fordern zuneh-mend, dass wir ressourceneffizient produzieren
Einen „spürbar motivierenden“ Eingriff durch die öffentliche Hand als Auftraggeber nimmt nur knapp jedes dritte Unternehmen wahr – am häufigsten wahrgenommen wird dies von Unterneh-men aus den Bereichen Chemie (37%), Papierherstellung (38%) und Optik (41%) (Abb. 11).
Ökolabel können trei-bende Kraft bei der Umsetzung von RE-Maßnahmen sein
Die öffentliche Hand als Kunde spielt eine
vergleichsweise untergeordnete Rolle
Statement: „Ökozertifikate und Umweltlabel gewinnen zunehmend an Bedeutung beim Produktabsatz in unserer Branche“
37,8
Ernährung
nug =109
Papier
nug =88
Chemie
nug =99
Kunststoff
nug =90
Metall
nug =153
Maschinenbau
nug =134
Recycling
nug =26
Steuertechnik
nug =97
Optik
nug =17
Fahrzeuge
nug =93
31,2 37,6 36,925,9
33,427,1 28,5
41,029,0
52,9
Ernährung
nug =109
Papier
nug =88
Chemie
nug =99
Kunststoff
nug =90
Metall
nug =153
Maschinenbau
nug =134
Recycling
nug =26
Steuertechnik
nug =97
Optik
nug =17
Fahrzeuge
nug =93
50,558,5
48,039,5
43,9
30,9
48,7 47,6 49,8
Abb. 11
Abb. 12
JaNein
JaNein
53,9 46,1
69,4
30,6
Statement: „Ressourceneffizienz ist Teil der Marketingstrategie von Unternehmen in unserer Branche“
17
Ressourceneffizienz ist Teil der Marketingstrategie von Unternehmen in unserer Branche
Fast jedes zweite befragte Unternehmen sieht Ressour-ceneffizienz als Teil der Marketingstrategie von Unterneh-men in seiner Branche, wobei hier der Bereich Papierher-stellung mit einem Anteil von 59% hervorsticht.
RE ist in der Strate-gie vieler Unternehmen
verankert
Statement: „Unsere Kunden der öffentlichen Hand fordern zunehmend, dass wir ressourceneffizient produzieren“
18
Exkurs MaxDiff-Methodik – Vorgehensweise bei der Befragung
Die vor dem Hintergrund des primären Untersuchungsziels wichtige Frage nach konkreten poten-ziellen Treibern und Hemmnissen hinsichtlich der Inanspruchnahme von Förderprogrammen zur Steigerung der Ressourceneffizienz wurde mittels einer sogenannten MaxDiff-Skalierung erho-ben. Der Vorteil dieser Methode gegenüber einem sukzessiven und damit isolierten Rating jedes einzelnen Treibers oder Hemmnisses liegt in der Forcierung wiederholter Trade-Off-Entschei-dungen: Was ist im direkten Vergleich tatsächlich wichtig bzw. unwichtig? Die Tatsache, dass mit dieser Methode hochdifferenzierte Präferenzurteile erhoben werden, schränkt den Vergleich der vorliegenden Ergebnisse mit denen anderer Studien, deren Bewertungen größtenteils auf Ratingskalen beruhen, stark ein und ist daher stets zu berücksichtigen. Damit nicht nur relative Präferenzurteile erhoben werden, wird zusätzlich eine Anchoringfrage zur Skalierung des Null-punkts, ab wann tatsächlich – und damit absolut – relevante Präferenzen vorliegen, integriert.
Anhand eines effizienten Experimentaldesigns werden jedem Befragten nacheinander vier Aus-wahlsets, bestehend aus jeweils drei unterschiedlichen Argumenten (siehe nachfolgende Ergeb-nisabbildung) vorgelegt.
Fragestellung:
A) Welches der drei Argumente stellt für Sie den größten Anreiz dar, ein Förderprogramm in Anspruch zu nehmen?
B) Und welches bietet den geringsten Anreiz?
(A) (B)
Argument 1 Argument 2 Argument 3
Integrierte Anchoring-Fragestellung
Welche Argumente sprechen für Sie besonders stark für die Inanspruchnahme?
Bewertung von Treibern
15,4
13,2
24,6
5,3
55,7
53,9
96,9
27,1
52,7
75,9
92,8
60,8
35,9
25,2
37,2
23,6
43,4
46,6
86,7
30,1
47,7
76,2
67,2
33,3
Ausgewiesene Werte sind Relevanzpunkte!
nug = 906, Antworten in Prozent
nug = 53, Kontrollgruppe
Abb. 13
Frage: „Welches der drei folgenden Argumente stellt für Sie den größten Anreiz dar, ein Förderprogramm in Anspruch zu nehmen? Und welches der beiden verbleibenden Argumente bietet den geringsten Anreiz für Sie?“
19
Ausgewertet werden die Daten der MaxDiff-Skalierung mit ei-ner Hierarchischen Bayes Regression, wobei die zweite Frage in Form eines Direct Binary Response-Anchoring integriert wird.
Als Resultat stehen für jedes Argument Skalenwerte im theoretischen Wertespektrum zwischen 0 und 100 zur Verfügung, die die unterschiedliche Relevanz der Argumente aufzeigen. Ab einem Skalenwert von 33,3 zählen die Argumente zu den starken Argumenten (Anchoring-Schwellenwert), ab einem Wert von 50 zu den sehr starken Argumenten.
Die Liste der Treiber wurde von VDI ZRE und dem Marktforschungsinstitut promit gemeinsam konzi-piert. Die Relevanzen der einzelnen Treiber und Hemmnisse werden in Form von Skalenwerten, die ein Wertespektrum zwischen 0 und 100 besitzen, ausgewiesen (Abb. 13).
Analyse und Ergebnisstruktur
einfache Antragstellung
schnelle Abwicklung
angemessene Höhe der Fördersumme
einfache Mitfinanzie-rung durch Banken
Zugang zu externem Ecpertenwissen
professionelle Analyse relevanter Unterneh-
mensprozesse
Erhöhung der eigenen Wettbewerbsfähigkeit
Positionierung als öko-logisch verantwortliches
Unternehmen
Einhaltung aktueller und künftiger
gesetzlicher Vorgaben
positive Auswirkung auf die Betriebskosten
Erfüllung von Kundenanforderungen
Vorbereitung auf Rohstoffverknappung
20
Von den zwölf vorgelegten positiven Treibern erweisen sich acht als signifikant:
• ErhöhungdereigenenWettbewerbsfähigkeit(87)• PositiveAuswirkungaufdieBetriebskosten(76)• ErfüllungvonKundenanforderungen(67)• EinhalungaktuellerundkünftigergesetzlicherVorgaben(48)• ProfessionelleAnalyserelevanterUnternehmensprozesse(47)• ZugangzuexternenExpertenwissen(43)• AngemesseneHöhederFördersumme(37)• EinfacheAntragsstellung(36)
Die KMU in der Kontrollgruppe, die bereits RE-Maßnahmen in Anspruch genommen haben, zei-gen deutliche Relevanzunterschiede zur Untersuchungsgruppe insbesondere in der wesentlich
höheren Bedeutung der Argumente „Vorbereitung auf Roh-stoffverknappung“ (61), „Erfüllung von Kundenanforderun-gen“ (92), „Einhaltung aktueller und künftiger gesetzlicher Vorgaben“ (63), „Zugang zu externem Expertenwissen“ (56) sowie in der „Erhöhung der eigenen Wettbewerbsfähigkeit“ (97) und der „professionellen Analyse relevanter Unternehmens-prozesse“ (54).
Damit werten diese Unternehmen nicht nur die meisten Treiber stärker, sondern sehen sich durch Rohstoffverknappung insgesamt stärker bedroht und spüren obendrein einen wesentlich höheren Kundendruck.
Unternehmen, die RE-Maßnahmen in Anspruch genommen
haben, denken voraus-schauender
Rohstoffrisiken und Kundendruck (noch) nicht breitenwirksam
• VorbereitungaufRohstoffverknappung(33) (è exakt an der Signifikanzgrenze) • Positionierungalsökologischverantwortliches Unternehmen (30)• SchnelleAbwicklung(25)• EinfacheMitfinanzierungdurchBanken(24)
Die stärksten und damit für Kommunikationsmaßnahmen primär zu nutzenden Treiber besitzen einen direkten unter-nehmerischen, betriebswirtschaftlichen Bezug.
Als nicht signifikant erweisen sich:
Treiber Besonders wichtig für … Wichtig für …
Erhöhung der eigenen Wettbewerbsfähigkeit alle Branchen - -- -- -
Positive Auswirkung auf die Betriebskosten alle Branchen - -- -- -
Erfüllung von Kundenanforderungen alle Branchen - -- -- -
Einhaltung aktueller und künftiger
gesetzlicherVorgaben
Ernährungsproduktion,
Chemie,
Recycling
Papierindustrie, Kunststoffherstellung und
- verarbeitung, Metallerzeugung und -bear-
beitung, Maschinenbau, Medizin- , Mess- und
Steuertechnik, Optik, Fahrzeugindustrie
Professionelle Analyse relevanter
Unternehmensprozesse
Papierindustrie, Metallerzeugung und
-bearbeitung, Recycling, Medizin- , Mess-
und Steuertechnik, Optik
Ernährungsproduktion, Chemie, Kunststoffher-
stellung und -verarbeitung, Maschinenbau,
Fahrzeugindustrie
Zugang zu externen Expertenwissen Papierindustrie, Chemie, Optik, Fahrzeug-
industrie
Kunststoffherstellung und -verarbeitung, Met-
allerzeugung und -bearbeitung, Maschinenbau,
Medizin- , Mess- und Steuertechnik
Angemessene Höhe der Fördersumme - -- -- - Ernährungsproduktion, Papierindustrie, Chemie,
Metallerzeugung und -bearbeitung, Medizin- ,
Mess- und Steuertechnik, Fahrzeugindustrie
Einfache Antragsstellung Ernährungsproduktion Papierindustrie, Kunststoffherstellung und
- verarbeitung, Metallerzeugung und -bearbei-
tung, Medizin- Mess- und Steuertechnik, Optik
Vorbereitung auf Rohstoffverknappung Chemie, Recycling Papierindustrie, Kunststoffherstellung und
- verarbeitung, Maschinenbau
Positionierung als ökologisch
verantwortliches Unternehmen
- -- -- - Papierindustrie, Kunststoffherstellung und
- verarbeitungSchnelle Abwicklung - -- -- - Optik
Einfache Mitfinanzierung durch Banken - -- -- - Optik
Abb. 14
21
Für Treiber, die sich positiv auf die Entscheidung der KMU, ein Förderprogramm in Anspruch zu nehmen, auswirken, lässt sich, differenziert nach Unternehmensgröße, feststellen,
Unterschiede in der Treiberbewertung
• dassmitabnehmenderGrößederKMUeineinfache Antragstellung, die Höhe der Fördersumme und die zu erwartende Senkung der Betriebskosten wichtiger werden.• dassmitzunehmenderGrößederKMUhingegen der Zugang zu externen Expertenwissen an Bedeutung gewinnt.• dassdasThemaRohstoffrisikenletztlichnurin großen KMU eine Rolle spielt, aber auch hier im Vergleich zu den anderen Treibern lediglich eine untergeordnete.
Kleine KMU benötigen
pragmatische Lösungen
– nur große KMU lassen
sich durch „große per-
spektivische Ansätze“
zusätzlich motivieren
Die wesentlichen Unterschiede der Relevanz positiver Treiber nach Branchen zeigt die nachfolgende Übersicht:
47,7
52,3
26,8
42,1
44,7
53,4
27,1
44,7
15,4
37,7
31,5
16,7
46,5
51,3
22,8
40,1
43,1
46,0
30,3
43,6
16,8
42,5
31,4
17,8
Förderung gebunden an den Einsatz externer Berater
Offenlegung von Betriebsgeheimnissen
fehlendes technisches Ver-ständnis der mitfinanzierenden
Hausbank
starke zusätzliche Belastung des eigenen Personals
langer Zeitraum bis Maßnahmen wirksam werden
komplizierte Antragstellung
Höhe der selbst aufzubringenden Investitionen
unsicherer Erfolg der Maßnahmen
felhendes Verständnis auf Schlüsselpositionen
im Unternehmen
generelle Skepsis gegenüber externen Beratern
lange Amortisationszeiten der Investitionen
mangelnder Rückhalt innerhalb der Wertschöpfungskette
schwache Hemmnisse starke Hemmnisse
Ausgewiesene Werte sind Relevanzpunkte!
nug = 906, Antworten in Prozent
nug = 53, Kontrollgruppe
Abb. 15
22
Das Branchenbild ist durchaus einheitlich, jedoch existieren auch einige Unterschiede: Die drei insgesamt wichtigsten Treiber gelten für alle Branchen, die vier insgesamt unwichtigen Treiber besitzen zumindest eine untergeordnete Bedeutung in einzelnen Branchen.
Bewertung von HemmnissenDie Relevanz von Hemmnissen die auf die Entscheidung der KMU einwirken können, wur-de analog, wie bereits beschrieben, anhand einer MaxDiff-Skalierung erhoben und analysiert. Auch die Liste der Hemmnisse wurde von VDI ZRE und dem Marktforschungsinstitut promit gemeinsam konzipiert.
23
Sieben der zwölf Hemmnisse erweisen sich als bedeutsam:
• OffenlegungvonBetriebsgeheimnissen(51)• FörderunggebundenandenEinsatzexterner Berater (47)• KomplizierteAntragstellung(46)• UnsichererErfolgderMaßnahmen(44)• LangerZeitraumbisMaßnahmenwirksamwerden(43)• GenerelleSkepsisgegenüberBeratern(43)• StarkezusätzlicheBelastungdeseigenenPersonals(40)
Von lediglich untergeordneter Bedeutung sind
• LangeAmortisationszeitenderInvestition(31)• HöhederaufzubringendenInvestition(30)• FehlendestechnischesVerständnisder mitfinanzierenden Hausbank (27)• MangelnderRückhaltinnerhalbder Wertschöpfungskette (18)• FehlendesVerständnisaufSchlüsselpositionen im Unternehmen (17)
Auffällig ist die im Vergleich zu den Relevanzen der positiven Treiber eher nivellierte Bewertung der Hemmnisse. Dennoch zeigt sich, dass der grundsätzliche Ansatz der Abhängigkeit von Förderungen von Beratungsleistungen problematisch ist, was auch die relativ geringe Relevanz des positiven Treibers Zugang zu externen Expertenwissen erklärt.
Positiv motiviert würden Unternehmen außerdem, wenn die Steigerung ihrer Ressourceneffizienz ihre Wettbewerbsfähig-
keit erhöht. Liegen gleichzeitig aber Bedenken vor, dass durch die Inanspruchnahme einer Förde-rung Wettbewerbsrisiken durch die notwendige Offenlegung von Betriebsgeheimnissen auftau-chen, müssen die Unternehmen ihre Entscheidung zwischen diesen beiden Polen abwägen.
Dieses Abwägen geschieht vor dem Hintergrund einer eher unsicheren Erfolgseinschätzung der Maßnahmen, wobei ein tatsächlicher Erfolg erst nach längerer Zeit sichtbar werden kann und den Beratern zudem eher skeptisch begegnet wird. Dies bedeutet insgesamt, dass ein kommunikativer Lösungs-ansatz gefunden werden und/oder der Förderansatz selbst überdacht werden muss.
Betriebsgeheimnisse und obligatorischer Einsatz von Beratung erweisen
sich als hemmend
Unternehmen sind ver-unsichert, Kommunikati-on und/oder alternati-
ver Förderansatz
Weder Finanzierungs-probleme noch argumen-tative betriebsinterne Hürden sind hemmend
Unternehmen müssen den Wettbewerbsvor-sprung durch RE gegen das Risiko der Offen-legung von Betriebsge-heimnissen abwägen
Abb. 16
Verbände/Innungen/Kammern
hohes Fach-/ Branchenwissen
Motivatoren für Zusammenarbeit mitVerbänden/Innungen/Kammern:
Unternehmensberatungen persönliche Kon-takte
Beratungsagenturen des Bundes und Länder
hohe Kompetenz/gute Beratung
Keine Angabe bestehende Zusammenarbeit
Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen
Praxisnähe
37,6
35,7
15
8,4
3,3
22,6
52,8
5,7
5,7
3,8
35,7
28,3
17,0
11,6
11,2
25,0
0,0
41,7
0,0
16,7
Kontrollgruppe hat sehr kleine BasisAuswahl der häufigsten Nennungen
nug = 906, Antworten in Prozent
nug = 53, Kontrollgruppe
nug = 338, Antworten in Prozent
nug = 12, Kontrollgruppe
Frage: „Welchen der folgenden Ansprechpartner würden Sie am meisten bevorzugen und warum?“bei der Zusammenarbeit mit Verbänden/Innungen/Kammern
Bevorzugte Informationsquellen & Ansprechpartner
Um sich generell über das Thema „Ressourceneffizienz“, zu informieren, greifen KMU auf unter-schiedliche Informationsquellen zurück. Hierbei ist anzumerken, dass KMU-Größenabhängige Unterschiede hinsichtlich der Präferenz und Inanspruchnahme der unterschiedlichen Quellen feststellbar sind.
Fachmessen sind die am stärksten durch KMU genutzte Infor-mationsquelle. Sieben von zehn Unternehmen nehmen sie in Anspruch. Bei den Unternehmen aus der Kontrollgruppe sind es sogar neun von zehn. Grundsätzlich werden aber auch Verbän-de, Innungen und Kammern zu Rate gezogen. Fast ebenso häufig werden auch Fachzeitschriften als Informationsquelle genutzt.
Konkret nach der Bevorzugung von Ansprechpartnern befragt – die Teilnehmer konnten zwischen vier zur Verfügung stehenden Alternativen wählen: Beratungsagenturen des Bundes und der Länder, Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen, Verbän-de, Innungen und Kammern sowie Unternehmensberatungen – stellen alle Teilnehmer die Verbände, Innungen und Kammern
sowie Wissenschaftseinrichtungen eindeutig und nahezu gleichauf auf die beiden ersten Plätze, mit Präferenzanteilen von 38% bzw. 36% (Abb. 16).
Fachmessen sind die Top-Informations-Quelle
Top-präferierte An-sprechpartner sind
Verbände, Innungen und Kammern –
24
Abb. 17
Unternehmensbera-tungen
Verbände/Innun-gen/Kammern
Wissenschafts- und Forschungs-
einrichtungen
Keine Angabe
Beratungsagen-turen des Bundes
und Länder
44,5
33,2
9,5
9,0
3,8
69,8
15,1
15,1
0,0
0,0
32,1
24,3
18,9
14,1
13,5
54,1
21,6
18,9
5,4
0,0
zu teuer/auf eigenen Gewinn ausgerichtet
schlechte Erfahrungen in der Vergangenheit
fehlende Kompetetenz
fehlende Praxisnähe
fehlendes Fachwissen/Branchenkenntnisse
Auswahl der häufigsten Nennungennug = 906, Antworten in Prozent
nug = 53, Kontrollgruppe
nug = 385, Antworten in Prozent
nug = 37, Kontrollgruppe
Hemmnisse bei der Zusammenarbeit mitUnternehmensberatungen:
25
Frage: „Welchen der folgenden Ansprechpartner würden Sie am wenigsten bevorzugen und warum?“ bei der Zusammenarbeit mit Unternehmensberatungen
Verbänden, Innungen und Kammern wird hohes Fach- und Branchenwissen aber auch Praxisnähe zugesprochen. Die Kontrollgruppe schätzt die persönlichen Kontakte zu diesen Institutionen. Noch stärker präferiert diese Gruppe aber die wissenschaftlichen Einrichtungen. Aufgrund bisheriger guter Erfahrung und Zusammenarbeit würde hier jedes zweite KMU
Kontakt zu diesen Einrichtungen aufsuchen. Diesen Einrichtungen wird generell hohe Kompetenz von beiden betrachteten Unternehmensgruppen zugesprochen.
In der Rangfolge der am meisten präferierten Ansprechpartner zum Thema Ressourceneffizienz, be-legen Bundes- und Länderagenturen aus Sicht der Untersuchungsgruppe den letzten Platz (8%) – aus Sicht der Unternehmen in der Kontrollgruppe ist es noch der vorletzte Platz (15%), noch vor den Un-ternehmensberatungen (6%).
Um eine Hierarchie auch hinsichtlich der am wenigsten präferierten Ansprechpartner aufzustellen, wurden die gleichen Ansprechpartner erneut als Auswahlalternativen zur Verfügung gestellt.
Am wenigsten bevorzugt werden hiernach Unternehmensbera-tungen. Das geben durchschnittlich rund vier von zehn Unter-nehmen an (Abb. 17). Diese Einrichtungen sind entsprechend der Meinung der teilnehmenden KMU zu teuer und lediglich auf den eigenen Nutzen fokussiert. Diese ausgeprägte Aus-richtung auf den eigenen Gewinn, aber auch das fehlende Branchenwissen sind die wesentlichen Hemmnisse bei der Inanspruchnahme von Unternehmensberatungen.
Bundes- und Länderagenturen
belegen den letzten Platz
Unternehmensberatun-gen, aber auch Bera-tungsagenturen des
Bundes bzw. der Länder werden vergleichsweise
wenig konsultiert
Abb. 18
Frage: „Welchen der folgenden Ansprechpartner würden Sie am wenigsten bevorzugen und warum?“ bei der Zusammenarbeit mit den Beratungsagenturenn des Bundes und der Länder
An zweiter Stelle der am wenigsten bevorzugten Ansprechpartner werden die Beratungsagen-turen des Bundes und der Länder aufgeführt (Abb. 18). Diesen Einrichtungen wird in der Wahr-nehmung der befragten Unternehmen wenig Fachwissen, Branchenkenntnisse und Praxisnähe zugetraut.
Ergänzend zu erwähnen ist allerdings, dass die Unternehmen, die diese Beratungsagenturen bevorzugen, ihnen eine im Vergleich hohe Kompetenz und gute Beratung attestieren.
Befragt nach den Gründen der Präferenz oder auch Nicht-Prä-ferenz der einzelnen Anlaufstellen werden durchaus häufig die gleichen Gründe und (Vor-)Urteile auf der positiven wie negati-ven Seite genannt. Eine Saldo-Betrachtung zeigt als Kernargu-ment für Verbände, Innungen und Kammern ihre Praxisnähe, für wissenschaftliche Einrichtungen ihr Know-How, insbesonde-re bezüglich neuer Technologien, für Unternehmensberatungen ihre Beratungserfahrung und für Bundes- und Länderagenturen ihre Neutralität.
Zusammengefasst sind alle Berufsorganisationen näher an Unternehmen; zu Bundes- und Länder-agenturen besteht eine Distanz: deren Neutralität wird geschätzt, gleichzeitig liegt aber das typische bürokratische Imagedefizit vor.
Positive Beurteilungen der KMU:
Kammern stehen für Praxisnähe, Bundes-
und Läneragenturen für Neutralität
26
Unternehmensbera-tungen
Verbände/Innun-gen/Kammern
Wissenschafts- und Forschungs-
einrichtungen
Keine Angabe
Beratungsagen-turen des Bundes
und Länder
44,5
33,2
9,5
9,0
3,8
69,8
15,1
15,1
0,0
0,0
29,2
20,9
14,5
12,3
10,3
50,0
50,0
18,9
0,0
0,0
fehlendes Fachwissen/Branchenkenntnisse
schlechte Erfahrungen mit Beamten
fehlende Kompetetenz
statisch/unflexibel/bürokratisch
fehlende Praxisnähe
Kontrollgruppe hat sehr kleine Basis
Auswahl der häufigsten Nennungen
nug = 906, Antworten in Prozent
nug = 53, Kontrollgruppe
nug = 309, Antworten in Prozent
nug = 8, Kontrollgruppe
Hemmnisse bei der Zusammenarbeit mitBeratungsagenturen des Bundes und der Länder:
Abb.19
Abb.20
ja
keine Angabe
nein
18,7
80,4
0,9
77,4
22,6
0,0
nug = 906, Antworten in Prozent
nug = 53, Kontrollgruppe
Auswahl der häufigsten Nennungen
Ernährung
nug=109
Papier
nug=88
Chemie
nug=99
Kunststoff
nug=90
Metall
nug=153
Maschinenbau
nug=134
Recycling
nug=26
Steuertechnik
nug=97
Optik
nug=17
Fahrzeuge
nug=93
ja 14,3 10,2 13,8 26,4 15,2 26,5 11,1 16,0 0,0 22,9
nein 83,1 89,1 86,2 73,6 84,8 71,9 88,9 84,0 100,0 77,1
keine Angabe 2,5 0,8 0,0 0,0 0,0 1,7 0,0 0,0 0,0 0,0
überdurchschnittlich unterdurchschnittlich
VerMat
Energieeffizienz
KfW
BMWi
BMU
PIUS-Check
ZIM
KMU-Innovativ
sonstige
keine Angabe
nug = 166, Mehrfachnennungen möglich
nug = 41, Kontrollgruppe
6,0
6,0
5,3
3,6
2,7
1,6
1,0
0,8
48,4
28,3
14,6
9,8
12,2
14,6
9,8
12,2
22,0
12,2
29,3
12,2
Auswahl der häufigsten
Nennungen
Bekanntheit von Förderprogrammen (ungestützt)
Neben den bereits genannten Treibern und Hemmnissen von För-dermaßnahmen, spielt natürlich auch die Bekanntheit dieser An-gebote eine nicht unbedeutende Rolle. In den folgenden Abbildun-gen (19 - 22) werden die Ergebnisse der Umfrage dazu dargestellt. Bemerkenswert ist erst einmal:
In der Befragung gab weniger als ein Fünftel der Unternehmen aus der Untersuchungsgruppe an, öffentliche Förderangebote
überhaupt zu kennen. Es zeigte sich außerdem, dass sich die Bekanntheit der Förderangebote zudem sehr branchenabhängig verteilt. In den Branchen Kunststoffherstellung und -verarbeitung, Maschinen-bau und Fahrzeugindustrie kennt jedes vierte KMU öffentliche Angebote, bei den Recycling- und Papier-industrieunternehmen ist es nur jedes zehnte.
Deutlich zu unterscheiden sind die Antworten ohne Vorgaben von Förderprogramme (ungestützt) (Abb. 19 u. 20) und Antworten auf Frage mit einer vorgegebenen Auswahl von Förderprogrammen (gestützt) (Abb. 21 u. 22). Ungestützt sind Förderprogramme mehrheitlich unbekannt. Weniger als 20 Prozent der KMU gibt an, Förderangebote zu kennen, wobei gerade hier Branchenunterschiede auffallen.
Ungestützt, ohneVorgabe einzelnerProgramme, sindFörderprogramme
mehrheitlichunbekannt
27
Bekanntheit von Förderangeboten
Sind Ihnen konkrete Förderangebote zur Erhöhung der Ressourceneffizienz bekannt und wenn ja, welche?
Sind Ihnen konkrete Förderangebote zur Erhöhung der Ressourceneffizienz bekannt und wenn ja, welche?
konkreter Programmbezug unklar
Abb. 21
Förderprogramme des Bundes
KfW: Umwelt- und Effizienzprogramm
BMWi: ZIM
BMBF: Innovative Technolo-gien für Ressourceneffizienz
BMU: Umweltinnovation-sprogramm
BMBF – KMU -innovativ
BMWi – Sonderfonds Energieeffizienz
DBU: Umweltschutzförderung
BMBF – MatRessource
BMBF – Forschung für nach-haltige Entwicklung, FONA
Demea: VerMat & NeMat
BMWi – go inno
keine
57,7
36,8
31,7
30,9
22,1
17,1
16,9
14,9
11,8
11,7
11,5
19,1
62,3
64,2
28,3
20,8
39,6
13,2
24,5
11,3
17,0
43,4
22,6
15,1
nug = 906, Antworten in Prozent
nug = 53, Kontrollgruppe
Antwortvorgaben,
Mehrfachnennungen möglich
Etwas positiver fällt das Ergebnis aus, wenn konkrete Förderange-bote in der Frage genannt werden: es zeigt sich eine deutlich höhere Bekanntheit - nur noch jedes fünfte Unternehmen gibt dann noch an, gar kein Angebot zu kennen.
Führend sind dabei die Angebote der KfW. Relativierend ist hier jedoch festzuhalten, dass eine Vermischung des KfW Umwelt- und Energieeffizienzprogrammes mit anderen KfW-Angeboten (z.B. Gebäudesanierung) nicht ausgeschlossen werden kann. Da das KfW-Programm mit einem Anteil von 58% mit deutlichem Abstand am meisten genannt wird, könnte der wahre Anteil derjenigen, die kein Programm kennen, durchaus höher als 19% ausfallen.
Bekanntheitsanteile zwischen 31% und 37% entfallen (absteigend) auf ZIM (BMWi), Innovative Technolo-gien für Ressourceneffizienz (BMBF) und Umweltinnovationsprogramm (BMU).
Mit einer Bekanntheit von 22% ist noch KMU-innovativ vom BMBF zu erwähnen, die übrigen Bundes-Förderprogramme kennen nur noch weniger als 20% (jedoch mehr als 10%).
Die Unterschiede bei gestützter und ungestützter Beantwortung und eine mögliche Verwechslung des KfW-Programms werfen die Frage auf, ob die Programme nicht nur wenig bekannt sind, sondern möglicherwei-se auch einfach nicht dem Bereich der Förderung von RE zugeordnet werden, wenn sie bekannt sind.
28
Gestützt relativiertsich die Unbekanntheit
deutlich, dennoch ist es eindeutig
keine Top-of-Mind-Positionierung
in der Programm-zielgruppe
Welches dieser Förderpro-gramme des Bundes und der Länder kennen Sie und sei es
nur dem Namen nach?
Abb. 22
Im Vergleich sind Landesprogramme, von denen man anneh-men könnte, dass sie den Unternehmen regional eigentlich „näher liegen“ müssten, weniger bekannt als Bundespro-gramme (Abb. 22). Es zeigt sich darüber hinaus ein deutlicher Unterschied von Bundesland zu Bundesland.
29
Länderprogrammesind unbekannter
als Bundesprogramme
Welches dieser Förderprogramme des Bundes und der Länder kennen Sie und sei es
nur dem Namen nach?IBU, Plattform betrieblicher Umweltschutz
BEST – Betriebliches Energie- und Stoffstrommanagement
INANU – Innovationen durch Nanotechnologie in der Umwelttechnik
ECOfit
keine
25,9
24,3
23,3
21,0
45,2
Baden-Württemberg
Ökoeffizienz-Check Handwerk
PIUS-Check
Jump Tool
Ressourcenkostenrechnung RKR
Instandhaltungs-Check
keine
22,7
13,7
13,6
7,8
52,3
30,3
Produktions- und Produktintegrierter Umweltschutz (PIUS) Bremen
BremenNet
Verbundvorhaben im Progr. z. Föder. Anwendungsnaher Umwelttechniken (PFAU)
keine
25,1
54,7
20,2
5,3
KälteCheck
EffizienzOffensive
Wärme Check
Unternehmen für Ressourcenschutz
keine
36,0
31,7
30,8
2,7
64,0
Nordrhein-Westfalen
Bremen
Hamburg
nug=19
nug=14
nug=230
nug=130
Antworten in Prozent
30
Zielrichtung,Gestaltung und
Kommunikation derFörderangebote
verbessern & Imagedefizit
abbauen
Aus den Ergebnissen der Befragung lässt sich noch nicht schließen, welche Problematik der geringen Kenntnis der För-derangebote zu Grunde liegt. Zum einen kommt dafür eine erhöhte Unübersichtlichkeit durch ein „Überangebot“ an För-derangeboten wie auch eine weniger geeignete Zielrichtung (ausschließlich auf den Beratungsansatz setzen) in Frage. Weiterhin konnte die Befragung noch nicht klären, ob Gestal-tung (bürokratischen Aufwand minimieren) und Kommunika-tion (betriebswirtschaftliche Vorteile plakativ und nachvoll-ziehbar argumentieren) der Förderangebote nicht deutlich besser auf die Zielgruppe zugeschnitten werden müssen. Die beschriebenen Ergebnisse der Studie liefern nichtsdestotrotz bereits vielfältige Hinweise, die in diese Richtung gehen.
Es lässt sich daher auf der Basis der vorliegenden Erkenntnisse sagen, dass Barrieren und Vor-urteile zwischen Unternehmen und öffentlicher Hand dringend abgebaut werden müssen. Dass die Förderung für Unternehmen attraktiv sein kann, zeigen die Bewertungen von Unternehmen mit Fördererfahrungen.
Hessen-PIUS
keine
35,0
65,0
Förderprogramm Umweltinnovationen
keine
12,9
78,9
EffCheck – PIUS-Analysen in Rheinland-Pfalz
keine
6,0
93,7
Hessen
Schleswig-Holstein
Rheinland-Pfalz
nug=75
nug=27
nug=38
Antworten in Prozent
Welches dieser Förderprogramme des Bundes und der Länder kennen Sie und sei es
nur dem Namen nach?