Post on 25-Aug-2020
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Fachbereich Verwaltungswissenschaften
Vortrag und Gespräch zum Achten Altersbericht der Bundesregierung „Ältere Menschen und Digitalisierung“
BAGSO-FACHTAGUNG der Servicestelle „Digitalisierung und Bildung für Ältere Menschen“
Gemeinsam lernen: analog und digital
Bonn, 6. November 2019
Birgit Apfelbaum, Professur für Kommunikations- und Sozialwissenschaften
Hochschule Harz, Fachbereich Verwaltungswissenschaften
BAGSO-FACHTAGUNG der Servicestelle "Digitalisierung und Bildung für Ältere Menschen“, Bonn, 06.11.2019
Prof. Dr. Birgit Apfelbaum
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Agenda
– Zum Einstieg: Digitale Anwendungen im Alltag von Älteren
– Hintergrund der Altersberichterstattung und Achter Altersbericht
– Zwischenstand der Diskussion in 8 Thesen
– Ausgewählte Empfehlungen
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Zum Einstieg: Digitale Anwendungen im Alltag von Älteren (1)
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Quelle:
www.internetworld.de/online-marketing/whatsapp/whatsapp-newsletter-firmen-
jetzt-tun-1727506.html
Quelle: www.fragenueberfragen.de/wordpress/2016/07/googeln-oder-googlen Quelle: www.promaticsindia.com/img/wearable-devices-app-development.png
(1) Digitale Alltagsanwendungen halten Einzug in alle Lebensbereiche.
(2) Kompetente Nutzung setzt besondere Fähigkeiten und Fertigkeiten voraus.
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Zum Einstieg: Digitale Anwendungen im Alltag von Älteren (2)
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Gerät / Anwendung „Spielerei“ / Komfort „Lebensretter“ / Gesundheitsrelevanz
WhatsApp Bilder / Videos tauschenNotfall-Ketten alarmieren
Live-Standort senden
Informationsbeschaffung Gesundheitsinformationen
Navigation auf Reisen Ortung verirrter Personen
Assistenzfunktionen des Androidbetriebssystems,
z.B. Sprachsteuerung bei Sehbeinträchtigung und
Autotranskription bei Hörbeeinträchtigung
Wearable /
Smartwatch
Aktivierendes Monitoring
der Vitalfunktionen
EKG (Apple-Watch)
Sturzsensor (Apple Watch)
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Zum Einstieg: Digitale Anwendungen im Alltag von Älteren (3)
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Gerät /
Anwendung„Spielerei“ / Komfort „Lebensretter“ / Gesundheitsrelevanz
Smart Home
Unterschiedliche Komfortsysteme Sensorbasierte Notruf-Systeme (AAL)
Staubsaug- und Mähroboter
Umfeldsteuerung bei Mobilitätseinschränkungen
Alexa (Entertainment)
IP-Kamera Komfort im WohnumfeldNutzung der Gegensprechfunktion in der Pflege
Angehöriger
Quelle: www.techbook.de/smart-
home/staubsauger-roboter-test
Quelle:www.homeandsmart.de/maehroboter-
rasenroboter-test
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Parlamentsbeschluss (24. Juni 1994):
In jeder Legislaturperiode muss die Regierung dem Parlament einen Bericht über die
Situation älterer Menschen in Deutschland (Altenbericht, seit 2018: Altersbericht) vorlegen.
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2002
Hintergrund der Altersberichterstattung
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Quelle: DZA
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Verfahren
Zuständig ist das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ)
Das BMFSFJ beruft eine unabhängige, interdisziplinäre Sachverständigenkommission
Die Kommission erarbeitet den Bericht und übergibt ihn dem BMFSFJ
Die Bundesregierung erarbeitet eine Stellungnahme
Veröffentlichung des Alten- bzw. Altersberichts (Sachverständigengutachten + Stellungnahme
der Regierung)
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Der Achte Altersbericht: Ältere Menschen und DigitalisierungAuftrag
Zentrale Fragestellung:
Welchen Beitrag können Technisierung und Digitalisierung zu einem
guten Leben im Alter leisten?
Bearbeitungsfrist:
30. November 2019
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Die Kommission
Prof. Dr. Andreas Kruse (Vorsitz, Gerontologie)
Prof. Dr. Claudia Müller (stellv. Vorsitz, Wirtschaftsinformatik mit Schwerpunkt IT für die alternde Gesellschaft)
Prof. Dr. Birgit Apfelbaum (Kommunikations- und Sozialwissenschaften)
Prof. Dr. Britta Böckmann (Medizinische Informatik)
Prof. Dr.-Ing. Andreas Hein (Informatik, Assistenzsysteme und Medizintechnik)
Prof. Dr. Manfred Hülsken-Giesler (Pflegewissenschaft)
Dr. Sibylle Meyer (Soziologie)
PD Dr. Helga Pelizäus (Soziologie)
Prof. Dr. Clemens Tesch-Römer (Gerontologie)
Prof. Dr. Hans-Werner Wahl (Psychologische Alternsforschung)
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Acht Thesen zum Thema
„Ältere Menschen und Digitalisierung“
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These 1
Digitalisierung wirkt sich in vielen Lebensbereichen aus.
In Bezug auf ältere Menschen werden vor allem die folgenden Anwendungsbereiche der Digitalisierung in den Blick genommen:
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– Wohnen
– Kommunikation und soziale Integration
– Sozialraum
– Mobilität
– Gesundheitliche Versorgung
– Pflegerische Versorgung
– Digitale Verwaltungsangebote
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These 2
Die Entwicklung digitaler Technik für ältere Menschen hat verschiedene Triebkräfte.
– Technologischer Fortschritt
– Wirtschaftliche Interessen (z.B. Technologieunternehmen, Anbieter von
Pflegedienstleistungen)
– Standortpolitik (Deutschland im Wettbewerb)
– Logik der Förderprogramme (z.B. EU, BMBF)
– Funktionale Lösungen für Bedarfe und Interessen älterer Menschen
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These 3
Es gibt kaum gesichertes Wissen über die Wirkungen digitaler Technik auf das Leben im Alter.
– Bislang nur begrenzt verallgemeinerbare empirische Erkenntnisse (überwiegend Fallstudien)
– In manchen Feldern ist offen, wie sich digitale Technik weiter entwickeln wird
– Und es ist noch unklarer, wie zukünftige Technik wirken wird
Folge:
– Es wird viel auf der Grundlage von Vorstellungen und Bildern diskutiert
– Starke Polarisierung zwischen Befürwortung und Skepsis
– Eine sachliche Auseinandersetzung wird erschwert
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These 4
Die Digitalisierung verändert soziale Ungleichheit.
– Wie ist die Nutzung digitaler Möglichkeiten sozial strukturiert?
– Wer nutzt das Internet und seine Möglichkeiten auf welche Weise?
– Wie wirken sich regionale Unterschiede in der Infrastruktur aus?
– Gibt es ein Recht auf ein Leben ohne Internet?
– Kann Digitalisierung soziale Ungleichheiten auch ausgleichen?
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These 5
Die Nutzung und Aneignung von digitalen Technologien ist an technische und soziokulturelle Voraussetzungen gebunden.
– Technische Voraussetzungen:
– Zugang zu schnellem Internet
– Altersgerechte Gestaltung digitaler Geräte und Anwendungen (Usability)
– Soziokulturelle Voraussetzungen:
– Akzeptanz, Technikkompetenz und Vertrauen auf der Seite der (potenziellen) Nutzenden
– Hier: Ältere Menschen und ihre Bezugspersonen in einer sorgenden Gemeinschaft
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These 6
Digitale Kompetenz wird auch im Alter zu einer Schlüsselkompetenz für Teilhabe und Inklusion.
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Beispiel Navigations-App
IDEAL: Digitale Souveränität
Bedienwissen
• z. B. Bedienung von Geräten und Apps
Gestaltungs-wissen
• z. B. Anpassung an persönliche Bedürfnisse
Orientierungs-wissen
• z. B. Wissen um Folgen der (Nicht-) Nutzung
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Zurück zum Einstieg: Digitale Anwendungen im Alltag von Älteren
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Quelle:
www.internetworld.de/online-marketing/whatsapp/whatsapp-newsletter-firmen-
jetzt-tun-1727506.html
Quelle: www.fragenueberfragen.de/wordpress/2016/07/googeln-oder-googlen Quelle: www.promaticsindia.com/img/wearable-devices-app-development.png
Antwort:(1) Digitale Alltagsanwendungen halten Einzug in alle Lebensbereiche.
(2) Kompetente Nutzung setzt besondere Fähigkeiten und Fertigkeiten voraus.
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These 7
Die Aneignung digitaler Technologien kann durch verschiedene Formate zum Kompetenzaufbau unterstützt werden.
(1) Informelle Erfahrungs- und Lernorte zum Aufbau digitaler Grundkompetenzen (z.B. Bibliotheken, digitale
Stammtische oder Sprechstunden), auch internetbasiert
(2) Angebote für Technikbegleitung durch ehrenamtliche Techniklotsen, Technikbotschafter*innen u.ä. (z.B. Projekt
QuartiersNETZ Gelsenkirchen)
(3) Institutionalisierte Angebote für Technikberatung, mit dem Schwerpunkt Integration digitaler Assistenztechnik in
die Alltagswelt (häufig in Kombination mit Wohnberatung)
– Angebote zum digitalen Kompetenzaufbau werden zunehmend Teil netzwerkbasierter Unterstützungsstrukturen in
Kommunen (typisch: Kooperation von Haupt- und Ehrenamt) und sind eingebunden in demografie- und
seniorenpolitische Gesamtstrategien
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These 8
Ältere Erwachsene haben besondere Bedarfe und Interessen, die bei der Konzeption von Unterstützungsstrukturen zu berücksichtigen sind
– Biografie- und lebenslagengeprägte Motivation mit spezifischen Gratifikationserwartungen
– Interesse an eher informellen Lernsettings ohne feste Curricula
– Interesse an ehrenamtlichem Engagement mit Technikbezug
– Besondere Bedarfe hochaltriger und pflegebedürftiger Menschen
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Ausgewählte Empfehlungen
1. Verstetigung und Ausbau inklusionsfördernder
Assistenzstrukturen unter Berücksichtigung
sozialer Aspekte
2. Kombination von alltagsnaher
Technikvermittlung, Technikbegleitung und
Technikberatung
3. Daueraufgabe: Befähigung zur kritischen
Reflexion von Implikationen der Nutzung
digitaler Technik
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Quelle: www.innovativ-altern.de
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Ausgewählte Literatur
– Apfelbaum, Birgit; Efker, Nina; Schatz, Thomas (2016). Technikberatung für ältere Menschen und Angehörige. Praxis-Tipps für ein
Serviceangebot in der Kommune. Berlin: Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V., Hand- und Arbeitsbücher (H 22).
– Bubolz-Lutz, Elisabeth; Stiel, Janina (2018). Technikbegleitung. Aufbau von Initiativen zur Stärkung der Teilhabe Älterer im Quartier.
Ältere als (Ko-)Produzenten von Quartiersnetzwerken. Impulse aus dem Projekt QuartiersNETZ. Dortmund (Handbuchreihe; 5).
– Kubicek, Herbert; Lippa, Barbara (2017). Nutzung und Nutzen des Internets im Alter. Empirische Befunde zur Alterslücke und
Empfehlungen für eine responsive Digitalisierungspolitik. Leipzig: VISTAS Verlag.
– Lutze, Maxie; Glock, Gina; Stubbe, Julian; Paulicke, Denny (2019). Digitalisierung und Pflegebedürftigkeit – Nutzen und Potenziale
von Assistenztechnologien. Hürth: CW Haarfeld (Hg.: GKV Spitzenverband; Schriftenreihe Modellprogramm zur Weiterentwicklung der
Pflegeversicherung, Band 15)
– Stubbe, Julian; Schaat, Samer; Ehrenberg-Silies, Simone (2019). Digital souverän? Kompetenzen für ein selbstbestimmtes Alter.
Gütersloh: Bertelsmann Stiftung.
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Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!
Prof. Dr. Birgit Apfelbaum
Hochschule Harz
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Domplatz 16
D-38820 Halberstadt
E-Mail: bapfelbaum@hs-harz.de
Telefon +49 3943 – 435
www.hs-harz.de/bapfelbaum
www.innovativ-altern.de
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