Post on 20-Aug-2020
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15/2013 11. bis 31. August
Was bezweckt der Religionsunterricht?Mit dem Start ins neue Schuljahr beginnt auch der Religionsunter
richt an den Schulen wieder. Hat ein konfessioneller Unterricht
in einer weltoffenen und neutralen Schule überhaupt noch Platz?
Welches sind seine Ziele?Seite 2/3
(Bild: Felix Koch)
2 Thema
Religionsunterricht: Wichtiger Beitrag zur Allgemeinbildung
Religionsunterricht – (nicht) wegzudenken?Der Religionsunterricht ist ein Teil der religiösen Bildung und hat sei-nen Platz im Schulalltag. Doch hat ein konfessioneller Unterricht heute noch seine Berechtigung in einer weltoffenen und neutralen Schule?
Mit dem Start ins neue Schuljahr beginnt auch der Religionsunterricht auf allen Stufen. Nebst dem katholischen Religionsunterricht wird in der Schule von der 1. bis 6. Klasse das Fach Ethik und Religionen erteilt. In vielen Pfarreien finden ergänzend unterschiedliche Angebote für Eltern und Kinder im Vorschulalter statt. Selbst für Eltern werden Kurse parallel zum Sakramentenunterricht der Kinder angeboten.Dies ist ein breites Angebot und es stellt sich die Frage: Lohnt sich der grosse Aufwand?
Abschied vom RekrutierungsgedankenWenn wir den Religionsunterricht als «Rekrutierungskurs für junge Chris
ten» verstehen, müssen wir die oben gestellte Frage sicher negativ beantworten. Obwohl seit Jahren die meisten Schweizerinnen und Schweizer den Religionsunterricht einer Landeskirche besucht haben, nimmt die Anzahl der Gläubigen in den Landeskirchen nicht zu. Dem Religionsunterricht gelingt es also nicht, die Nachwuchssicherung zu gewährleisten! Da helfen auch nicht, das Fach «Ethik und Religionen» und die verschiedenen familienkatechetischen Angebote.
Ein wichtiger Dienst der KircheWenn wir den Religionsunterricht als Dienstleistung der Kirchen an die jungen Menschen und Familien verstehen, fällt die Antwort eher positiv aus. Der Religionsunterricht versucht den Kindern, Jugendlichen und Familien eine Orientierung in der grossen Vielfalt von religiösen Angeboten und Tendenzen zu geben. In einer Zeit, wo viele ihren eigenen Glauben aus diversen Lehren zusammenstellen, ist es immer wichtiger, ein fundiertes Grundwissen in religiösen und spirituellen Fragen zu besitzen.
Soll wirklich jeder glauben, was er will?Heute höre ich sehr viel die Meinung, es soll doch jeder glauben, was er will. Grundsätzlich unterstütze ich diese freie Wahl des Glaubens und der Religion. Es sollte uns aber bewusst sein, dass es auch falsche, menschenverachtende und gefährliche Glaubensvorstellungen gibt. In dieser Vielfalt ist es wichtig, gesunde Glaubensrichtungen von krankmachendem Irr
glauben zu unterscheiden. Dies ist nicht immer einfach und erfordert von jedem Menschen eine religiöse Reife.
Auch die Leistungsgesell-schaft braucht ReligionUnd genau darauf zielt die religiöse Bildung mit ihrem vielfältigen Angebot. In diesem Sinne ist für mich die religiöse Bildung eine Pflicht für die Kirchen und die Schulen. Folgende Karikatur hat meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Auch beim wiederholten Anschauen muss ich schmunzeln und amüsiere mich köstlich. Der Karikaturist bringt es mit so einer einfachen Zeichnung auf den Punkt: Was müssen wir heute in der Schule lernen und was ist überhaupt lebenswichtig?
Ich will natürlich jetzt keine bildungspolitische Diskussion führen und mich auch nicht zur Anzahl der spielerisch zu lernenden Fremdsprachen äussern. Die Karikatur fordert mich auf über die lebenswichtigen Sachen nachzudenken.
Der Religionsunterricht versucht, eine Orientierung in der grossen Vielfalt von religiösen Angeboten und Tenden-zen zu geben. (Bilder: zvg)
Thema 3
In einer durch Leistung stark geprägten Gesellschaft und in einer technisierten Welt suchen immer mehr Menschen nach einem Ausgleich in der spirituellen Welt. Das spirituelle Angebot ist gross. Es ist nicht unbedingt einfach sich da zurechtzufinden. Nicht alle Angebote führen zum Heil! Vermehrt sehen wir bei Spitzensportlern und Wirtschaftsvertretern, dass sie in ihrem Leben dem Glauben und der Spiritualität einen festen Platz geben. Der Glaube gibt ihnen den Rückhalt in dieser Leistungsgesellschaft und hilft ihnen mit Rückschlägen und Erfolgen umzugehen.
Lernen mit Rückschlägen und Erfolgen umzugehenMit diesen Rückschlägen und Erfolgen müssen wir alle fertig werden. Nur in der virtuellen Computerwelt haben wir die Möglichkeit, alle Misserfolge ständig zu löschen, nochmals ein Leben zu erhalten und es noch einmal zu probieren. Im realen Leben ist es anders. Eine gute religiöse Erziehung setzt genau da an. Sie versucht den Kindern und Jugendlichen zu zeigen, wie wir mit unseren Gefühlen umgehen können. Sie lehrt uns, dass der Mensch nicht eine biologische Maschine ist.
Wir Menschen besitzen eine Seele. Unser Körper ist durch und durch mit unserer Seele verbunden. Ohne eine gesunde Seele ist auch unser Körper nicht gesund.
Eine lebenslange AufgabeIm Religionsunterricht erlebe ich alle Jahre viele interessante Gespräche und auch kritische Auseinandersetzungen. In all den Diskussionen und in den unterschiedlichen Meinungen und Vorstellungen «über Gott und die Welt» merke ich immer wieder, wie mir mein christlicher Glaube eine wahre Stütze und Orientierung ist. Die lebensfrohe, befreiende Botschaft von Jesus wird in dieser grossen Vielfalt erst recht aktuell.Religiöse Bildung ist eine lebenslange Aufgabe. Diese Aufgabe kann nicht an einige Spezialisten delegiert werden. Gespräche unter Kollegen und in den Familien sind wichtige Bestandteile. Und Religion wird sich nie ganz unterrichten oder bilden lassen. Im End effekt geht es um den Alltag, um den täglich gelebten Glauben, um Rituale und Feiern. Dafür braucht es einen gesunden Glauben. Diesen Glauben wünsche ich uns allen.
Felix Koch, Religionspädagoge Alpnach
Ein Moscheebesuch in Emmenbrücke steht bei der 1. IOS auf dem Programm.
Blockunterricht in AlpnachSeit einem Jahr wird in Alpnach der Religionsunterricht in der IOS in der Form von Blockhalbtagen und Blocktagen durchgeführt. Mit der Einführung der IOS in Alpnach wurde auch der Religionsunterricht an der Schule neu organisiert. In der 1. IOS werden die Schülerinnen und Schüler zu 9 ReligionsBlockmorgen eingeladen, in der 2. IOS zu 5 Ganz tagesblöcken und in der 3. IOS finden nebst den Blocktagen ein Kurzlager, die Besinnungstage statt. Ein kleiner Überblick der Themen zeigt die Vielfalt des Religionsunterrichts auf:1. IOS/9 Vormittage:1. Mein Standpunkt/Was ist mir wichtig im Leben?2. Die Bibel/Hat die Bibel recht?3. Vorbilder und Heilige4. Weihnachtsbräuche5. Was sind meine Werte und meine Entscheidungshilfen?6. Ostern/Postenlauf zum Thema Leid, Tod und Auferstehung7. Weltreligionen/ein Überblick8. Besuch einer Moschee9. Meine Vorstellungen von Gott2. IOS/5 Blocktage:1. Meine Sehnsüchte und Träume2. Tod: Was kommt danach?3. Heilige Zeiten/Heilige Zeichen4. Was ist ein gesunder Glaube?/ Infos zu Okkultismus und Sekten5. Expedition Gott/Über meinen Glauben in der Natur nachdenken3. IOS/1½ Projekttage und 2½ Besinnungstage1. Mein Glaubensweg in die Zukunft2. Besinnungstage/Religionslager: Mein Leben und mein GlaubeDer Blockunterricht ermöglicht uns ein Thema in verschiedenen Formen zu besprechen. Momente der Wissensvermittlung und des Frontalunterrichts können gut mit Postenläufen, Gruppenarbeiten und Exkursionen ergänzt werden. Diese Vielfalt an methodischen Möglichkeiten wird von Schülern und Religionslehrpersonen sehr geschätzt. (fk)
Thema 19
Wallfahrtsführer der Schweiz
111 Wallfahrtsorte in Wort und BildFeinschmecker wählen ihre Lokale nach dem Gault Millau oder dem Guide Michelin. Passionierten Pil-gern steht mit dem neuen «Wall-fahrtsführer der Schweiz» ein ver-gleichbares Kompendium zur Ver-fügung.
Als Herausgeber zeichnet der langjährige Hitzkircher Seminardirektor Lothar Kaiser (79) aus Malters. Exakt 111 Gnadenorte, von der bescheidenen Kapelle bis zur prunkvollen Abteikirche, sind darin beschrieben. Alle haben sich finanziell an der Entstehung des Wallfahrtsführers beteiligt.Für den Kanton Luzern hat der Wallfahrtsführer besondere Bedeutung: 31 Wallfahrtsorte liegen im ehemaligen Vorort der katholischen Eidgenossenschaft. Dazu gehören architektonische Perlen wie die Stiftskirche Beromünster und die Wallfahrtskirche «Unserer Lieben Frau in Hergiswald», aber auch so spezielle Stätten wie die Felsenkapelle auf Rigi Kaltbad und die LourdesGrotte in Marbach. Aus neuster Zeit stammen die Antoniuskapelle in Traselingen (Hildisrieden) und der 2009 eingeweihte AdolphKolpingAndachtsraum in der Kirche Baldegg.
Für 20 Schafe nach SantiagoDie anschaulich präzisen, nach Kantonen geordneten Beschreibungen der einzelnen Wallfahrtsorte umfassen auf maximal vier Seiten die Rubriken Lage, Legende/Geschichte und Sehenswertes. Ein Informationskästchen vervollständigt die Texte. Das Werk ist reich und stimmig bebildert. In einem Punkt weicht der Wallfahrtsführer von den Gastroführern ab: Er verteilt keine Punkte und lässt im Unklaren, ob etwa die Muttergot
tes von Einsiedeln oder jene im Gormund «besser» ist.Besonderes Gewicht erhält das Werk durch die einführenden Texte. Lothar Kaiser thematisiert Wesen und Sinn der Wallfahrt. Edgar Koller schreibt über die Botschaft von Lourdes. Franz Gross skizziert die Wallfahrt im Mittelalter und die Typologie der Marienbilder. So erfährt der Leser, dass der finanzielle Aufwand für eine Wallfahrt nach Santiago zu Beginn des 13. Jahrhunderts dem Gegenwert von 20 Schafen entsprach und dass das Bild von der Rosenkranz madonna nach dem Sieg der
Die Wallfahrtskapelle «Mariä Mitleiden» Gormund und die dazugehörende Kaplanei in Neudorf auf dem Titelbild des «Wallfahrtsführers der Schweiz».
christ lichen Flotte in der Seeschlacht von Le panto 1571 populär wurde. Ein kleines Lexikon der Heiligen, Seligen und Frommen, die an einem der Wallfahrtsorte als Hauptpatron oder patronin verehrt werden, leistet wertvolle Hilfe. André Stocker
Lothar Kaiser (Hg.), «Wallfahrtsführer der Schweiz», Verlag Kirchen- und Wallfahrts-führer, Rüeggisingen 58, 6030 Emmen (041 280 62 68, michael.kaiser@hispeed.ch), 1. Auflage 2013, ISBN 3-033-00390-7.
Erhältlich für Fr. 24.– (plus Versandkosten) bei den beschriebenen Wallfahrtsorten, beim Verlag oder über den Buchhandel.
45. Jahrgang. Erscheint vierzehntäglich. – Redaktion: Daniel Albert, Donato Fisch, Sr. Yolanda Sigrist, Judith Wallimann. Adresse: Redaktion Pfarreiblatt Obwalden, Postfach 205, 6055 Alpnach Dorf, EMail pfarreiblatt@ow.kath.ch, www.ow.kath.ch – Druck/Versand: Brunner AG, Druck und Medien, 6010 Kriens. Redaktionsschluss Ausgabe 16/13 (1. bis 14. September): Montag, 19. August.
AZA 6064 KernsAbonnemente und Adressänderungen: Administration Pfarreiblatt Obwalden 6064 Kerns, Tel. 041 660 17 77maria.herzog@bluewin.ch
Alp-Gottesdienste im Älggi Alp-Gottesdienste im Älggi und auf der Alp Iwiund auf der Alp Iwi
Die Kapelle im Iwi. (Bild: zvg)
Am Sonntag, 11. August und an Mariä Himmelfahrt (15. August) finden jeweils um 11.15 Uhr weitere Alpgottesdienste in der Älggikapelle statt.
Alpgottesdienste werden während der Sommerferien auch auf der Alp Iwi in Giswil abgehalten: am 11. August und an Mariä Himmelfahrt (15. August) um 11.30 Uhr. An Mariä Himmelfahrt findet die Chilbi statt.
Der ChilbiGottesdienst wird bei jedem Wetter abgehalten. Die Chilbi hingegen findet nur bei schönem Wetter statt. Telefon 1600 gibt Auskunft über die Durchführung.
Muttergottes-Andacht Muttergottes-Andacht in der Lourdesgrotte Sarnenin der Lourdesgrotte Sarnen
Am Fest Mariä Himmelfahrt (Donnerstag, 15. August) findet eine Andacht zu Ehren der Mutter Gottes statt. Treffpunkt ist um 19.30 Uhr bei der Lourdesgrotte in Sarnen. Die Andacht des Lourdespilgervereins Obwalden findet bei jedem Wetter statt.
Rosenkranzgebet Rosenkranzgebet in der Lourdesgrotte Kernsin der Lourdesgrotte Kerns
Am Samstag, 31. August findet um 16 Uhr ein Rosenkranzgebet in der Lourdesgrotte Kerns (Kernmattgrotte) statt.
Sommerrätsel 2013: EinsenSommerrätsel 2013: Einsen--deschluss ist am 19. Augustdeschluss ist am 19. August
Das diesjährige Sommerrätsel des Pfarreiblattes Obwalden zum The ma Alp und Flurkapellen findet grossen Anklang. Noch eine Woche lang besteht Gelegenheit, das Rätsel zu lösen. Einsendeschluss ist am Montag, 19. August. Die RätselAufgabe ist in der letzten PfarreiblattAusgabe (14/13) zu finden.
«SchöpfungsZeit» 2013«SchöpfungsZeit» 2013
«Tropfen, Pfützen, Gurgelbäche – Lebensraum Gewässer» lautet der Slogan für die «SchöpfungsZeit» 2013. Das Jahr 2013 ist von den Vereinten Nationen zum «Internationalen Jahr der Zusammenarbeit zum Wasser» erklärt worden. Die Schweizer Kirchen empfehlen mit der Dritten Europäischen Ökum. Versammlung von Sibiu (2007) die «SchöpfungsZeit» zu feiern. Der Zeitraum zwischen dem 1. September und 4. Oktober soll dem Gebet für den Schutz der Schöpfung und der För derung eines nachhaltigen Lebensstils gewidmet sein. Materialien dazu stellt der Verein «oeku Kirche und Umwelt» zur Verfügung, den rund 600 Kirch gemeinden, kirchliche Organisationen und Einzelpersonen tragen.
Weitere Infos: www.oeku.ch
Gegen den 24-Stunden-KonsumGegen den 24-Stunden-Konsum
Die Vertreter der «Sonntagsallianz» haben ihre Kampagne gegen die Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten gestartet, über die am 22. September abgestimmt wird. Die Allianz befürchtet mit der Annahme der Gesetzesänderung langfristig die Aufhebung des Nacht und Sonntagsarbeitsverbots.