Wirtschafts- und Währungsunion WWU. 2 Was bringt eine einheitliche Währung… …für den...

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Wirtschafts- und WährungsunionWWU

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Was bringt eine einheitliche Währung…

…für den Verbraucher? Umtauschgebühren entfallen Preistransparenz in ganz Europa ermöglicht

echten Preisvergleich Grenzüberschreitende Überweisungen

werden schneller und billiger

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…für den Unternehmer? Die Währungsunion ist das notwendige

Pendant zum Binnenmarkt und die notwendige Antwort auf andere Zusammenschlüsse (NAFTA, ASEAN).

Wechselkursschwankungen entfallen, damit entfällt auch eines der wichtigsten Hemmnisse für grenzüberschreitende Investitionen; eine realistische Preisgestaltung wird möglich.

Teure Transaktions- und Kurssicherungskosten werden eingespart.

Preisstabilität und gesunde öffentliche Finanzen zu niedrigen Zinsen fördern die Investitionsbereitschaft.

Für Investitionen steht ein einheitlicher europäischer Kapitalmarkt zur Verfügung.

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Und nicht zuletzt…

…fördert die Währungsunion das Bewusstsein, Unionsbürger zu sein.

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Was ist die WWU?

Eine Einheitswährungszone innerhalb des Binnenmarktes der EU

Die Rahmenbedingungen für Wirtschaftswachstum und Stabilität

Die verstärkte Koordination der Wirtschaftspolitik

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1970 Werner Plan

nach dem damaligen luxemburgischen Premierminister Werner benannter Bericht an Rat und Kommission über die stufenweise Verwirklichung der Wirtschafts- und Währungsunion in der Gemeinschaft (8. Oktober 1970)

Verschmelzung der Volkswirtschaften und Währungen der sechs EWG-Länder

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Frage der Konvergenz

Ökonomisten Monetaristen

Krönungstheorie Grundsteintheorie

Parallelitätenprinzip

VS

Werner Plan

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1970 Werner PlanDie Stufen

1.Erste Stufe 1971:

Investitionssystem, Währungsbeistände, Koordinierung der Wirtschaftspolitik

2.Kein Eintritt in die zweite Stufe 1974:

1973 europäische Fonds für währungspolitische Zusammenarbeit

3.Endstufe 1980:

Einführung eines Zentralbanksystems und einer einheitlichen Währung

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Europäisches Währungssystem (EWS)

tritt am 13. März 1979 in Kraft Ziele:

1. Eine Zone geldpolitischer Stabilität

2. Verringerung der Wechselkursschwankungen

3. Sichere Kalkulationsgrundlagen

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Zentrale Elemente der EWS

Die Europäische Korbwährung ECU (European Currency Unit)

Der Wechselkurs- und Interventionsmechanismus

Ein finanzielles Beistandssystem

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Schwankungsbreiten zwischen 2,25 % und 6 % zulässig

Mechanismen wurden jedoch durch eine Reihe von Krisen aufgrund der Instabilität des US-Dollars und der Schwäche einiger Währungen, die insbesondere zu Zeiten internationaler Spannungen Spekulationsziele wurden, ausgehöhlt

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Vorgeschichte WWU

1989 Delors Plan schlägt die Schaffung einer Wirtschafts- und Währungsunion als logische Folge des Binnenmarktes vor. Geht von der irreversiblen Festlegung der

Wechselkurse zwischen den Währungen der Mitgliedstaaten aus und plädiert für ein unabhängiges, föderal strukturiertes Zentralbanksystem.

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Maastrichter Vertrag 1992 Verdichtung der wirtschaftlichen und

politischen Beziehungen der Mitgliedsstaaten Kriterien, die von den Mitgliedstaaten für einen

Beitritt zur WWU erfüllt werden müssen Senkung der Inflation, Senkung der Zinsen, Abbau

der Haushaltsdefizite auf maximal 3 % des BIP, Beschränkung der Nettokreditaufnahme auf maximal 60 % des BIP und Stabilisierung der Wechselkurse

In beigefügten Protokollen behielten sich Dänemark und das Vereinigte Königreich in einem so genannten ‘Opting-out’ das Recht vor, nicht in die dritte Stufe der WWU (d.h. die Einführung des Euro) einzutreten

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Ziele der WWU

Ziel der WWU ist die Harmonisierung der Wirtschafts- und Währungspolitik der EU-Mitgliedstaaten im Hinblick auf die Einführung des Euro als gemeinsame Währung.

Beteiligt an der dritten Stufe der WWU waren 1999 elf Mitgliedstaaten, 2001 kam Griechenland hinzu. Nicht beteiligt sind:

das Vereinigtes Königreich - „opt-out" Klausel, Dänemark - „opt-out" Klausel, Schweden

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Konvergenzkriterien

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1 Euro = 1,95583 DM

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WWU europapolitisch

WWU als Ergänzung zur politischen Union Dt. Zustimmung aus politischen Gründen WWU und deutsche Interessen

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Weitere Etappen zum Euro 1994: Das Europäische Wirtschaftinstitut wird

gegründet, und neue Verfahren zur Überwachung der Volkswirtschaften der EU-Länder sowie zur Förderung ihrer Konvergenz werden eingeführt

1997: Der Stabilitäts- und Wachstumspakt 1998: Elf Länder qualifizieren sich für den Euro 1999: Die Geburt des Euro (erster Wechselkurs des

Euro notiert am 4. Januar 1999 bei 1,18 US-Dollar) 2002: Euro-Banknoten und -Münzen werden

eingeführt

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Etappen des Euro 1. November 1993: Ratifizierung des Maastricht-Vertrages. Aus den

Europäischen Gemeinschaften (EG) wird die Europäische Union(EU).

Dezember 1995: Als Einheiten der neuen Währung werden Euro und Cent festgesetzt.

16./17. Juni 1997: Verabschiedung des Stabilitäts- und Wachstumspakts in Amsterdam. Einigung auf die "europäische Seite" für die Münzen.

25. März 1998: Die EU-Kommission und das Europäische Währungsinstitut, Vorläufer der Europäischen Zentralbank (EZB), empfehlen elf Länder - darunter auch Österreich - für den Start der Währungsunion. Nicht dabei sind aus freien Stücken Großbritannien, Dänemark, Schweden sowie Griechenland, das die Kriterien noch nicht erfüllt.

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Etappen des Euro 1. bis 3. Mai 1998: Ein Sondergipfel der EU gibt in Brüssel grünes

Licht für den Euro. Elf Staaten, darunter Österreich, nehmen teil. Die Staats- und Regierungschefs bestimmen den 1. Januar 1999 als Start der Währungsunion.

31. Dezember 1998: Die Wirtschafts- und Finanzminister der EU legen den Umrechnungskurs des Euro zu den elf Teilnehmerwährungen endgültig fest.

1. Januar 1999: Der Euro wird gemeinsame Währung der elf Länder. In Euro bezahlt werden kann per Scheck, Kredit- und EC-Karte. Das nationale Geld bleibt noch das allein gültige Bargeld.

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Etappen des Euro 4. Januar 1999: An den Finanzmärkten wird der Handel mit dem

Euro aufgenommen.

1. Januar 2001: Griechenland wird nach Erfüllung der Beitrittskriterien zwölftes Euro-Land-Mitglied - allerdings mit frisierten Haushaltszahlen, wie sich später herausstellt.

1. Januar 2002: Der Euro wird gesetzliches Zahlungsmittel, das Bargeld wird an die Bürger ausgegeben.

1. Mai 2004: Zehn Länder in Mittel- und Osteuropa sowie im Mittelmeerraum werden neue EU-Mitglieder.

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Etappen des Euro 1. Januar 2007: Als erster der neuen EU-Staaten wird

Slowenien 13. Mitgliedsland der Euro-Zone. Ein Beitrittsgesuch Litauens wird hingegen von der EU-Kommission wegen überhöhter Inflation abgelehnt.

1. Januar 2008: Malta und die Republik Zypern führen den Euro ein. Mit den rund 400.000 Maltesern und knapp 750.000 Bewohnern der Republik Zypern leben nun etwa 318 Millionen Menschen im Euro-Raum.

19. Juni 2008: Der EU-Gipfel beschließt, dass die Slowakei zum 1. Januar 2009 16. Mitgliedsland der Euro-Zone wird.

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Stabilitätspakt

1. Das Ziel: dauerhaft starker Euro; Vertrauen der Bürger, der Wirtschaft und der Finanzmärkte in den Euro

2. Der Weg: Neuverschuldung eines Landes darf die Grenze von 3% seiner Wirtschaftsleistung (BIP) nicht überschreiten (Haushaltsdisziplin)

3. Die Sanktionen: Geldbußen zwischen 0,2% und 0,5% der Wirtschaftsleistung

4. Die Ausnahmen: bei Rückgang der Wirtschaftsleistungen innerhalb eines Jahres……zwischen -0,75% und -2% kann das Land den EU-Ministerrat um Aussetzung der Sanktionen ersuchen…von mehr als -2% werden keine Sanktionen verhängt

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EZSB Das Europäische System der Zentralbanken (ESZB)

Europäische Zentralbank (EZB) nationale Zentralbanken (NZBen) aller Staaten der EU

Eingeführt im Rahmen der dritten Stufe der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion am 1. Januar 1999

Grundlagen Satzungen der Europäischen Zentralbank Satzungen des Europäischen Systems der Zentralbanken der Vertrag zur Gründung der Europäischen Gemeinschaft.

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Grundlegende Aufgaben von EZSB und EZB Im Vertrag zur Gründung der Europäischen Gemeinschaft

festgeschrieben (Maastricht)

Das vorrangige Ziel ist die Gewährleistung der Preisniveaustabilität in der Eurozone Anstieg des Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) von

unter, aber nahe zwei Prozent

Weiteres Ziel ist die Unterstützung der Wirtschaftspolitik Ziel hohes Beschäftigungsniveaus dauerhafter Wachstums (ohne Gefährdung der Preisstabilität)

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Europäische Zentralbank (EZB)

1999 eingerichtet Aufgaben:

1. Ausgabe und Überwachung der Stabilität des Euro

2. Festlegung der europäischen Zinspolitik und Geldmengensteuerung

3. Zusammenarbeit mit den nationalen Notenbanken Die Arbeitsbedingungen der EZB sind im

Maastrichter Vertrag festgelegt und können nicht wie nationale Gesetze aufgehoben oder verändert werden

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EZB – Definition und Sitz

Europäische Zentralbank (EZB) ist die gemeinsame Währungsbehörde der EU-Mitgliedstaaten der WU

Europäische System der Zentralbanken (ESZB)mit den nationalen Zentralbanken (NZBen) der EU-Staaten

Supranationale Institution mit Rechtspersönlichkeit

1998 im Rahmen der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion gegründet

Sitz im Eurotower in Frankfurt am Main

EZB unabhängig von politischer Einflussnahme

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Das Logo der EZB und ihre Bezeichnung in den Vertragssprachen der EU

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föderalistisch unabhängigEuropäischer Zentralbankrat

Direktorium Präsidenten1 Präsident der nationalen 1Vizepräsident Zentralbanken4 weitere Mitglieder

Mitgliedsstaaten

STOPGeld-politik Einflusssnahme

keine Weisungs-möglichkeiten

keine Finanzierungvon Haushaltsdefiziten

Ministerratder EU

Beschlüsse

Ausschuss derRegionen

WSA

EU Parlament

EU-Kommission

Vorschläge Beratung

Empfehlungen

KonsultationKoordination

EU-Wirtschafts-PolitikWährungsab-Kommen mit Dritten

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Stabilität der gemeinsamen Währung muss gewährleistet werden, weil durch die

Inflation …

- die Wirtschaft weniger wettbewerbsfähig wird

- das Vertrauen der Bevölkerung untergraben wird

- und ihre Kaufkraft sinkt

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Inflationsrate in EU-151990 5,1

1991 5,1

1992 4,8

1993 3,4

1994 3,2

1995 2,7

1996 2,6

1997 2,2

1998 1,3

1999 0,9

2000 1,7

2001 1,9

2002

2003

2,5

2,0 In Prozent, jeweils im Januar

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Der Euro ist zur zweitwichtigsten Währung der Welt geworden. Neben dem Dollar wird er zunehmend für den internationalen Zahlungsverkehr und als Reservewährung genutzt.

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