Zur Ästhetik der Hollywood-Studios

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Zur Ästhetik der Hollywood-Studios. Das frühe Hollywood „Kino der Attraktionen“ vs. „Kino der narrativen Integration“. Die ersten Gesellschaften: Ab 1908: der Trust – Motion Picture Patants Company (Edison Manufacturing Co. Mutoscope/Biograph Essanay Film Kalem Co. Vitagraph). - PowerPoint PPT Presentation

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ZurÄsthetik

derHollywood-Studios

Das frühe Hollywood

„Kino der Attraktionen“vs.

„Kino der narrativen Integration“

Die ersten Gesellschaften:

Ab 1908: der Trust –Motion Picture Patants Company

(Edison Manufacturing Co.Mutoscope/Biograph

Essanay FilmKalem Co. Vitagraph)

Zur Situation in HollywoodMitte der zehner Jahre:

Mitte der zehner Jahre gab es zumeinen den Trust –

und zum anderen Adolphe Zukor &seine Famous Players, die ab 1915

mit Jesse L. Lasky kooperierte;dazu William W. Hodkinson undseine Paramount Pictures, und

Carl Laemmle und seine Universal.

Die Independents:

Adolph Zukor (1904/1912)William Fox (1904/1915)

Carl Laemmle (1905/1909/1912)Jesse L. Lasky (1913)

Samuel Goldwyn (1913)

Ab 1917 bauten sie diegroßen Studios auf –

1917 verlor der Trust endgültigseine marktbeherrschende Stellung.

Die (damals so genannten)Independents übernahmen das Geschäft:

auch, weil sie 1. stärker auf Stars und 2. auf längere feature films setzten.Die einflussreichste Gesellschaft dieser

Zeit: Zukor & Famous Players/Paramount(Produktion: 104 Filme im Jahr/Verleih: block-booking system)

Die anderen großen Studiosentstanden:

1912: Universal Pictures1919: Fox Film Corp.1920: Metro Pictures1923: Warner Bros.

1924: MGM1924: Columbia Pictures

1927: Paramount Picturesund 1928 (als letztes): RKO

UNIVERSAL:

- Produktion preiswerter Genrefilme;- typisch das 3 Std.-Programm: mitKurzfilmen/Wochenschau & einem

„low grade feature“;- kein Aufbau einer umfassenderen

Kinokette (wie bei MGM oder Paramount),sondern Bevorzugung der unabhängigen

Kinos

Situation der Fox, 1935:

hervorragendes Verleihsystem /gut ausgebaute Kinokette, „nationwide“ /

miserable Drehbücher und nochschlechtere Technik (& Regie) /

also: strich er die meisten Produktionen,entließ viele Techniker & Darsteller

schon am ersten Wochenende& sorgte für neue Mitarbeiter

Zanucks Strategie war:

35 Filme pro Jahr herzustellen;diese Filme mit action anzureichern;auf eine „hard-driving narrative line“

zu achten; und sie vor falschem Pathos zu bewahren,

oder, wie er das nannte:„cut them to the bone“;

dazu: Ausbau des Verleihsystems

Paramount Pictures zeichnete sich besonders dadurch aus, dass

bestimmte Erfindungen der Pioniere für ihre Geschäfte nutzten. Sie spitzten zu,

was andere nur im Ansatz wagten: die Förderung der Stars,

die Entscheidung zu längeren Filmen, die Verbindung von Produktion und

Distribution, den Ausbau der zweiten Seite des Geschäfts, der Kinos übers ganze Land.

Beispielhaft für Paramount: die Filme von Josef von Sternberg

in den Dreißigern, die alles haben, was die Klassiker von Paramount auszeichnet: eine artifizielle Welt:

elegante Geschichte / pointierte Dialoge / kontrastreiche Bilder / viel Zwielicht /

schnelle Rhythmen / glamouröse Ausstattung / kunstvolle Kostüme /

ein Spiel um Masken und den schönen Sinn des Scheins

Warner Bros.in den dreißiger Jahren

1) klare Führungsstruktur2) geringe Produktionskosten

3) kritische Themen (über eine Welt,„in der jeder korrupt war und Leute aus derUnterschicht nie eine Chance bekamen“)

4) Recht auf suspension(gegenüber Schauspielern & Technikern)

der traditionelle Warner-Stil:

- „elliptical stories developed at afrantic pace“ (Schatz);

geprägt durch Schnitte & Ellipsen(die mal für gleitende Übergänge,mal für deutliche Brüche sorgen);

- schnelle Ryhthmen kontrapunktiertdurch minimale Kameraarbeit und

unsichtbare Schnitte;

MGM

Alles hatte höchsten Standard: überzeugende Darsteller,

präzise konstruierte Stimmungen, äußerster technischer Einsatz,

sorgfältigste Regie, glamouröse Fotografie

(mit viel Kunstlicht),und alle Tricks, um den glamourösen

Effekt zu maximieren.

MGM war im Grunde immer aucheine Propagandafabrik für den

american way of life.Warner immer auch ein Mahner

vor den Gefahren desamerican way of life.

Paramount dagegen suchte immerwirklichkeitsfern zu bleiben, aber

auch „charmant, witzig, ironisch“ &elegant (Sternberg – Lubitsch –Mitchell Leisen – Leo McCarey)

United Artists:

- gleichberechtigte Entscheidungenzwischen den Gründern;

- Kinoabgaben wurden beschränkt (auf20 % in USA/Can & auf 30 % im Ausland);

- Service-Leistungen sollten im Vorder-grund stehen (nicht Profit);

- kein block-booking (jeder Film sollteindividuell vertrieben & beworben werden);

UA war ein Studioohne eigene Produktionsateliers,da Chaplin, Fairbanks, Pickford

& Griffith eigene Ateliers besaßen.

Ihr Anspruch:die Filme der Gründungsmitglieder

zu vertreiben und in die großenErstaufführungskinos (der großen Ketten –

Loew / Paramount / Grauman /Warner u.a.) zu bringen.

Columbia in den Dreißigern & Vierzigern

1) klare Führungsstruktur2) kostengünstigste Produktionen

(Durchschnitt-Etat Anfang der Dreißiger:weniger als $ 200.000)

3) Tendenz zu populären Filmen4) typenbezogenes Star-Ensemble

5) ab 1938:Tendenz zu kürzeren B-Filmen& Serien (Blondie/Lone Wolf/Crime Doctor)

I.Das Klassische im Kino(nach André Bazin):

„1938 oder 1939“ habe „der Tonfilm(…) eine Art klassischer Perfektion

erreicht, die (…) aus der Vervollkommnungder dramatischen Gattungen“ und

aus „der Stabilisierung destechnischen Fortschritts“ entstanden sei.

Wichtig dabei: Dominanz des Visuellen/Akzentuierung durchSchnitte – dramatisch oder psychologisch

II. Das Klassische im Kino(nach David Bordwell)

Der klassische Stil habe sichjenseits von Studios, Genres & Personen

durchgesetzt zwischen 1930 & 1960 – als Summe der „techniques of continuity

and ‚invisible’ storytelling“)

Wichtig dabei: Klarheit der Dramaturgie (mit Vorliebe fürzwei Handlungsstränge) / Zielorientiertheit der Handlung /

Begrenztheit der Erzählzeit

Morroco

(Paramount 1930)P: Sternberg (für J.L.Lasky)

R: Josef von SternbergK: Lee Garmes / Lucien Ballard

L: 88 min.Drehzeit: 5 Wochen

Budget:

Genre: Melodram

Was ist klassisch an Morocco?

1. die Melo-Situation: eine Frauzwischen zwei Männern;

2. die verzögerte Entscheidung, umdem zu entgehen, den sie verehrt, aber

nicht will, und den zu kriegen,den sie will, aber eigentlich nicht

sonderlich schätzt;

3. Modus des Irrealis(mit Artifiziellem ist ausgereizt, was im

Kino reizt und verführt);4. das Künstliche nicht nur als Ornament,

sondern als ganz eigene Qualität:als Konzeption und Muster;

5. Kontrapunktik von Melancholie (aufdem Schiff) und Glamour (in der Bar);

6.Dramaturgie der romantic involvements

Kinematografische Operationen:

1. präzise Blicke (die akzentuierende Heransprünge

implizieren);

2. gleitende Bewegungen (oft zur Seite);

3. Unsichtbare Montage

Grand Hotel

(MGM 1932)P: Irving Thalberg

R: Edmund GouldingK: William Daniels

L: 108 min.Budget: $ 700.000

Genre: All Star-Drama

Was ist klassisch an Grand Hotel?

a) Episodenhafte Dramaturgiean einem Schauplatz

6 Handlungslinien(um die Tänzerin / die Sekretärin /

um den Geschäftsmann / den Dieb /den Einsamen / und den rührigen Alten –

von denen drei im Zentrum stehen)

b) Kinematographische Operationen

- sorgfältige Kadrage, die die Figurenim Raum ordnet;

- begleitende Fahrten (vor allem zur Seite),die den Raum für die Figuren öffnen;

- zueinander montierte Szenen, die dasTempo erhöhen;

Casablanca

Warner 194P:

R: Michael CurtizB: Epstein Bros.K: Arthur Edeson

L: 105 min.Budget

Genre:

Was ist klassisch an Casablanca?

Konflikt: das Politische im Äußeren(der Amerikaner zwischen Nazis &

Emigranten, Widerständlern, Franzosen),verwoben mit dem Persönlichen (und

dem Liebesverzicht am Ende)

Dramaturgie der Spannung:Exposition – Konflikt – Zuspitzung –

Wende - Auflösung

Kinematografische Operationen:

a)

b)

c)