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Robert Bosch GmbH Postfach 10 60 50 70049 Stuttgart Media und Public Relations Leitung: René Ziegler Presse-Forum: www.bosch-presse.de [ 01 ] Innovationslabor erforscht Geschäftsmodelle rund um das Internet der Dinge und Dienste [ 02 ] Internet der Dinge und Dienste [ 03 ] Das Internet der Dinge und Dienste - Muss sich die Industrie neu sortieren? [ 04 ] Warum gründet Bosch mit der Universität St. Gallen ein Innovationslab für den Bereich Internet der Dinge?

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Robert Bosch GmbH

Postfach 10 60 50

70049 Stuttgart

Media und Public Relations

Leitung: René Ziegler

Presse-Forum:

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[ 01 ] Innovationslabor erforscht Geschäftsmodelle rund um das

Internet der Dinge und Dienste

[ 02 ] Internet der Dinge und Dienste

[ 03 ] Das Internet der Dinge und Dienste - Muss sich die Industrie

neu sortieren?

[ 04 ] Warum gründet Bosch mit der Universität St. Gallen ein

Innovationslab für den Bereich Internet der Dinge?

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13. September 2012

PI 7905 RB auk/af

Presse-Information

Projekt von Bosch und Universität St. Gallen Innovationslabor erforscht Geschäftsmodelle rund um das Internet der Dinge und Dienste

Denkfabrik erarbeitet neue Anwendungen und Geschäftsfelder

Erste Projekte um vernetzte Mobilität und Gebäude

Wirtschaftsminister Würth würdigt beispielhafte Partnerschaft

St. Gallen/Waiblingen – Die Bosch-Gruppe und die Universität St. Gallen

(HSG) haben in Anwesenheit von Benedikt Würth, Wirtschaftsminister des

Kantons St. Gallen, das Innovationslabor „Bosch Internet of Things & Servi-

ces Lab – a cooperation of HSG and Bosch“ offiziell in Betrieb genommen.

Die Denkfabrik soll Geschäftsmodelle im Internet der Dinge und Dienste

(Internet of Things, IoT) finden und erproben. Darüber hinaus soll an der

Entwicklung von internetbasierten Produkten und Dienstleistungen gear-

beitet werden. An der Forschungseinrichtung auf dem Gelände der Hoch-

schule sind derzeit unter der Leitung von Dr. Markus Weinberger fünf

Doktoranden aktiv. Bis 2013 wird die Einrichtung zehn HSG- und Bosch-

Mitarbeiter beschäftigen. „Das Internet der Dinge wird in den kommenden

Jahren große Teile der Wirtschaft revolutionieren. Wir sehen darin für

Bosch ein großes Wachstumspotential, das wir uns auch mit den Ansätzen

aus St. Gallen erschließen wollen“, sagte Dr. Siegfried Dais, stellvertre-

tender Vorsitzender der Bosch-Geschäftsführung.

„Die Initiative des Weltkonzerns Bosch bestätigt unseren Weg, den Stand-

ort St. Gallen als Technologie- und Wissenszentrum international zu positi-

onieren. Ich bin hocherfreut, dass sich Bosch für dieses Lab für St. Gallen

entschieden hat“, betonte Wirtschaftminister Würth. „Die Gründung des

Bosch Innovationslabors ist für die HSG ein wichtiger Meilenstein», erklärte

Prof. Thomas Bieger, Rektor der Universität St. Gallen. «Das innovative

Format des Labors unterstreicht die Praxis- und Technologieorientierung

unserer Universität.“ Prof. Dr. Elgar Fleisch, wissenschaftlicher Leiter des

Bosch IoT Labs und Direktor des Instituts für Technologiemanagement

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(ITEM-HSG) sagte: „Seit mehr als zehn Jahren beschäftigen wir uns mit der

Verschmelzung von digitaler und realer Welt. Die Zusammenarbeit mit

Bosch ermöglicht und verpflichtet uns noch mehr zum kreativen und

gleichzeitig verantwortungsvollen Umgang mit neuen Informations-

technologien zum Wohl von Wirtschaft und Gesellschaft.“

Zu den ersten Forschungsschwerpunkten gehören die Themenbereiche

Vernetzte Mobilität und die intelligente Vernetzung von Gebäuden. Opera-

tiv begleitet die Bosch Software Innovations GmbH, das Software- und Sys-

temhaus der Bosch-Gruppe, die Denkfabrik. Somit können die Wissen-

schaftler auch auf die dort vorhandene Expertise zurückgreifen. Bosch

Software Innovations setzt bereits gegenwärtig in Singapur eine Software-

Plattform als Infrastruktur für Elektrofahrzeuge ein und baut diese schritt-

weise weiter aus. Mit Hilfe dieser internetbasierten eMobility Solution fin-

den die Fahrer beispielsweise freie Stellplätze mit Ladestationen, was ins-

besondere in Megacitys von großer Bedeutung ist.

Fahrrad als mobile Werbefläche

Paul Rigger und Thomas von Bomhard arbeiten an einem Projekt, das Fahr-

räder als mobile Werbefläche nutzen will. Über das Internet können die

seitlich an den Zweirädern angebrachten Displays angesteuert werden.

Somit ist es beispielsweise möglich, gezielt passende Werbebotschaften

dann einzublenden, wenn der Radler in einem bestimmten Gebiet unter-

wegs ist. Kristina Flüchter ist ebenfalls mit einem Fahrradthema beschäf-

tigt. Sie untersucht die betriebswirtschaftlichen und technischen Voraus-

setzungen für den Flottenbetrieb von E-Bikes. Sie geht davon aus, dass

beispielsweise Hotels, Freizeiteinrichtungen oder Verkehrsbetriebe in Tou-

rismusregionen am gemeinsamen Betrieb von E-Bikes interessiert sein

könnten.

Schwerpunkt vernetzte Gebäude

Auch beim zweiten Schwerpunktthema Vernetzte Gebäude können die

Wissenschaftler auf die Expertise gleich mehrerer Bosch-Geschäftsfelder

zurückgreifen. Dazu gehören beispielsweise Bosch Solar Energy (Energie-

versorgung), Bosch Thermotechnik (Heizung/Wärmepumpen), Bosch

Sicherheitssysteme (Daten- und Zugangsschutz), Bosch Healthcare (Tele-

medizin und Notrufsysteme), Bosch und Siemens Hausgeräte, Bosch Soft-

ware Innovations oder auch Bosch Energy and Building Systems (Energie-

steuerung). So arbeitet Dominic Wörner an einer intelligenten Steuerung

für Heizungen, die beispielsweise frühzeitig Wetterprognosen aus dem

Internet verarbeiten kann. Ebenfalls mit der Vernetzung von Gebäuden

beschäftigt sich Markus Köhler. Beide gehen der Frage nach, wie die

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Bewohner oder Nutzer eines Gebäudes aktiv einbezogen werden können,

damit mit wichtigen Ressourcen wie Strom oder Wasser sparsamer umge-

gangen wird.

Kombination aus Wissenschaft und Praxis

Das Bosch IoT Lab nutzt damit die einmalige Kombination aus Wissen-

schaft und Praxis sowie Betriebswirtschaft und Technologiemanagement.

Der Technologiemanagement-Bereich der HSG kooperiert auf dem Gebiet

Internet der Dinge und Dienste derzeit mit 50 verschiedenen Unternehmen.

„Wir arbeiten an Problemen aus der Wirtschaft für die Wirtschaft“, erklärte

Prof. Fleisch und betonte: „Weil wir mit vielen Unternehmen zusammenar-

beiten und die großen Fragen nicht unternehmensspezifisch sind, ist die

Freiheit der Wissenschaft dabei hundertprozentig gewährleistet“. Der HSG-

Professor erforscht insbesondere die betriebswirtschaftlichen Auswirkun-

gen und Infrastrukturen der allgegenwärtigen Computernutzung und hat

bereits mehrere Unternehmensgründungen erfolgreich begleitet. Zudem

bringt er sein Know-How an der ETH Zürich ein.

Bosch seit 1920 in der Schweiz präsent

Bosch ist seit 1920 in der Schweiz tätig. Unter anderem zählen hierzu die

Robert Bosch AG, die Scintilla AG, die Bosch Rexroth Schweiz AG, die

Buderus Heiztechnik AG, die Bosch Packaging Systems AG und die sia

Abrasives Industries AG. Die Unternehmen der Bosch-Gruppe in der

Schweiz beschäftigen rund 3 400 Mitarbeiter und erwirtschafteten im Jahr

2011 einen Umsatz von rund 1,4 Milliarden Schweizer Franken (1,2 Milliar-

den Euro).

Journalistenkontakt:

Anita Bunk, Annkathrin Heidenreich,

Telefon: +49 7545 202 493 Telefon: +41 71 224 37 11

Die Bosch Software Innovations GmbH, das Software- und Systemhaus der Bosch-Gruppe, konzipiert, entwickelt und betreibt weltweit innovative Software- und Systemlösungen im Bereich des Internets der Dinge und Dienste. In diesem Umfeld konzentrieren wir uns insbesondere auf die Themenfelder vernetzte Mobilität, vernetztes Energie- und Gebäudemanagement, vernetzte Industrie und Unternehmen sowie vernetztes Gesundheitswesen. Mit unseren Kernprodukten „Visual Rules Suite“ für Business Rules Management und der „inubit Suite“ für Business Process Management unterstützen wir unsere Kunden und Partner umfassend bei der Erschließung und Umsetzung von neuen Märkten und Geschäftsmöglichkeiten im Internet der Dinge durch die Verknüpfung von Funktionen und Prozessen, Diensten und Geräten. Für Banken, Finanzdienstleister sowie Industrieunternehmen bietet Bosch Software Innovations individuell zugeschnittene Lösungen.

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Bosch Software Innovations ist mit derzeit rund 450 Mitarbeitern weltweit mit Standorten in Immenstaad am Bodensee, Waiblingen, Berlin, Singapur und Chicago vertreten. Mehr Informationen unter: www.bosch-si.de Die Bosch-Gruppe ist ein international führendes Technologie- und Dienstleistungsunter-nehmen. Mit Kraftfahrzeug- und Industrietechnik sowie Gebrauchsgütern und Gebäude-technik erwirtschafteten mehr als 300 000 Mitarbeiter im Geschäftsjahr 2011 einen Umsatz von 51,5 Milliarden Euro. Die Bosch-Gruppe umfasst die Robert Bosch GmbH und ihre rund 350 Tochter- und Regionalgesellschaften in rund 60 Ländern; inklusive Vertriebspartner ist Bosch in rund 150 Ländern vertreten. Dieser weltweite Entwicklungs-, Fertigungs- und Ver-triebsverbund ist die Voraussetzung für weiteres Wachstum. Im Jahr 2011 gab Bosch rund 4,2 Milliarden Euro für Forschung und Entwicklung aus und meldete über 4 100 Patente weltweit an. Mit allen seinen Produkten und Dienstleistungen fördert Bosch die Lebensqua-lität der Menschen durch innovative und nutzbringende Lösungen. Mehr Informationen unter www.bosch.com, www.bosch-presse.de

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September 2012

auk

Factsheet

Internet der Dinge und Dienste Neue Entwicklung für den Alltag vieler Menschen

In den kommenden Jahren werden immer mehr Geräte und Systeme so

ausgestattet, dass sie automatisch Daten über das Internet versenden oder

empfangen können. Dadurch werden völlig neue Dienstleistungen möglich,

die den Alltag der Menschen verändern werden. Diese Entwicklung umfasst

der Begriff „Internet der Dinge und Dienste“. Wie bei der Massenanwen-

dung der Mobiltelefone oder des World-Wide-Web in den 90-er Jahren, lässt

sich die Tragweite dieser neuen Technologie heute lediglich erahnen.

Bereits in wenigen Jahren sollen mehrere Milliarden von Geräten und Sys-

temen in der Lage sein, selbständig Daten untereinander auszutauschen.

Aufzüge oder Klimaanlagen kommunizieren dann über das Netz mit der War-

tungszentrale, die den Reparaturdienst koordiniert. Autos werden mit Leit-

systemen in Kontakt treten und so ein aktuelles Bild der Verkehrssituation

wiedergeben oder Container können dann in Echtzeit ihre Position an das

Logistikzentrum übermitteln, das automatisch den Lastwagen zu deren

Abholung dirigiert und den notwendigen Lagerraum bereitstellt. Fachleute

sprechen auch von Cyber Physical Systems (CPS), um das Zusammenwach-

sen von realer und virtueller Welt zu beschreiben. Der Begriff M2M

(Machine to Machine) beschreibt hingegen das Vernetzen der Geräte meist

über Mobilfunk.

Bei Bosch sind bereits erste praktische Anwendungen rund um das Internet

der Dinge und Dienste entstanden. Im Werk Homburg sind Transportbehäl-

ter mit RFID-Sendern ausgestattet, so dass die Warenströme in Echtzeit in

der Fertigung nachvollziehbar sind. Später sollen die Erzeugnisse sogar

selbst ihren Standort an die Logistikzentrale im Werk senden. In Singapur

errichtet Bosch derzeit ein komplettes E-Mobility-System. Es soll Autofahrer

zur nächsten freien Ladestation lotsen und die Abrechnung mit dem Strom-

versorger übernehmen. Aber auch Autovermietungen, Parkplatzbetreiber,

oder Einzelhändler können sich dieser Softwareplattform bedienen, die

bewusst so offen ausgelegt ist, dass auch konkurrierende Unternehmen ihre

Produkte und Dienste über dieses System anbieten können. Das Beispiel in

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Singapur zeigt, wie sich für die unterschiedlichsten Anbieter ganz neue

Geschäftsmodelle ergeben werden.

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13. September 2012 RF 0176-d auk/af

Das Internet der Dinge und Dienste – Muss sich die

Industrie neu sortieren?

Referat von Dr. Siegfried Dais,

Stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung

der Robert Bosch GmbH

anlässlich der Eröffnung des IoT Labs

an der HGS St. Gallen am 13.09.2012

Es gilt das gesprochene Wort.

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Sehr geehrter Herr Regierungsrat Würth,

sehr geehrter Herr Stadtpräsident Scheitlin,

sehr geehrter Herr Prof. Bieger,

sehr geehrter Herr Prof. Tomczak

sehr geehrte Damen und Herren,

liebe Bosch-Kollegen,

das gemeinsame Innovationslabor von Bosch und der Universität

St. Gallen, das wir heute offiziell in Betrieb genommen haben, hat

die Chancen rund um das Internet der Dinge und Dienste im Blick.

Es geht dabei beispielsweise um E-Mobile, die sich automatisch

ihre Ladestation bestellen, oder um Gebäude, die selbständig den

Energiebedarf ermitteln und entsprechend decken. Mobilität,

Gebäude oder Energieversorgung. Wichtige Bereiche unseres

Alltags interagieren mit großen Datenmengen, ohne dass der

Mensch etwas dazu beitragen muss.

Alles Zukunftsmusik? Nein, wir nähern uns diesen Szenarien sogar

mit Riesenschritten. Denn die Vernetzung von Industriekomplexen

und Gebäuden über Logistikketten und Fahrzeugflotten bis hin zum

Smartphone eines einzelnen Nutzers entwickelt sich rasant –

buchstäblich exponentiell. Hintergrund ist die wachsende Leis-

tungsfähigkeit von Halbleitern und Bauelementen, die das Herz-

stück von immer mehr Geräten und Speichern ausmachen. Im

Schnitt verdoppelt sich deren Leistungsfähigkeit alle 24 Monate.

Dabei verringern sich gleichzeitig ihre Größe und Kosten.

Dank dieser technischen Evolution können unsere Systeme eine

täglich weiter anwachsende Informationsvielfalt verarbeiten und

speichern. Ein marktübliches Smartphone hat heute eine Leis-

tungsfähigkeit, die einem Großrechner aus dem Jahr 1994 ent-

spricht. Dabei kommen Technologien zusammen, für die es vor

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wenigen Jahren noch spezieller Geräte bedurfte. Die Anwendungen

sind dabei buchstäblich kinderleicht geworden, Fotos und oft auch

Filmaufnahmen in hoher Qualität können heute mit fast jedem

Mobiltelefon erstellt werden. Durch die einfache Handhabung

schwillt die Datenflut entsprechend an: Im Jahr 2015 wird der

Datenverkehr von nur 20 Haushalten dem der gesamten Welt aus

dem noch nicht so fernen Jahr 1995 entsprechen.

Diese Beispiele sind zugleich der sichtbare Beleg dafür, wie rasant

sich der Datenaustausch im Internet entwickelt hat. Denn ohne

eine entsprechend leistungsfähige Infrastruktur könnten Produkte

wie ein Smartphone oder Dienstleister wie Facebook und YouTube

niemals ihre ganze Innovationskraft ausspielen. Inzwischen besteht

Kommunikation nicht mehr nur aus Text. Gestochen scharfe Bilder,

Animationen und vor allem Videos gehören mittlerweile immer

mehr zum Alltag. Das ist nur möglich geworden, weil die Systeme

eine immer größere Datenmenge verarbeiten und in Echtzeit zwi-

schen Sender und Empfänger hin und her transportieren können.

Waren es 2006 monatlich noch 2,5 Exabytes (eine Zahl mit

18 Nullen) ist es derzeit das Zehnfache. Und in zwei weiteren Jah-

ren wird ein Wert von mehr als 42 Exabytes erwartet. Das ent-

spricht einer Datenmenge von mehr als zehn Milliarden DVDs oder

rund einem Viertel des gesamten im Internet übertragenen Daten-

volumens zwischen dessen Gründung und dem Jahr 2011.

Dabei sind die Menschen bei diesem gewaltigen Datenverkehr

immer öfter gar nicht mehr direkt involviert. Eine schnell steigende

Zahl von netzfähigen Geräten und Systemen ist in der Lage, voll-

automatisch Informationen und Steuerbefehle untereinander aus-

zutauschen. Aus heutiger Sicht werden bis 2025 voraussichtlich

etwa 50 Milliarden Geräte und Systeme miteinander vernetzt sein.

Voraussichtlich – diese Einschränkung ist bewusst gesetzt. Denn

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heute können wir mit denen uns vorliegenden Erkenntnissen allen-

falls erahnen, mit welcher Dynamik sich die internetbasierten

Märkte entwickeln werden. Wir stehen am Beginn einer neuen Ära,

die gerne mit „Internet der Dinge und Dienste“ umschrieben wird.

Der Begriff steht letztlich aber für den Beginn einer technischen

und vor allem ökonomischen Revolution, die unser heute bekann-

tes Marktgefüge hinsichtlich Vielfalt der Teilnehmer, Art der Pro-

duktentwicklung und vor allem aber hinsichtlich Geschwindigkeit

völlig umkrempeln wird.

Das im Eingangsszenario beschriebene Zusammenspiel von

Gebäudemanagement, Energieversorgung und Mobilität lässt

erahnen, wohin die Reise gehen wird. Das Beispiel macht deutlich,

dass künftig Geschäftsmodelle wie die von Stromversorgern,

Parkplatzbetreibern und Kinobesitzern über Internetplattformen

zusammen kommen, um gemeinsam ihre Dienste und Produkte

zum Beispiel dem Autofahrer anzupreisen. Ihr gemeinsames

Angebot könnte eine Stellfläche mit Lademöglichkeit in Verbindung

mit der Kinokarte sein. Denkbar ist auch, dass sich ein

Bistrobesitzer oder die Boutique in der Nachbarschaft dem Trio

anschließen. An der Stelle wird deutlich, wie Unternehmen, die bis

heute keine geschäftliche Berührung miteinander hatten, plötzlich

zu Geschäftspartnern werden können. Ihr gemeinsamer Marktplatz

sind internetbasierte Plattformen, über die der Datenverkehr rund

um eine E-Mobilitätsinfrastruktur, einem Energiemanagement oder

einer Gebäudeverwaltung gesteuert wird.

Künftig werden also Unternehmen mehr als je zuvor lernen müs-

sen, über den Tellerrand der eigenen Branche zu schauen und sich

nach möglichen Kooperationspartnern aus anderen Geschäftsfel-

dern umzusehen. Und sie werden sich intensiv mit Software- und

Netzkompatibilität ihrer Produkte und Dienstleistungen beschäfti-

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gen müssen. Von der strategischen Führung über Vertrieb, Einkauf,

Marktbeobachtung bis nicht zuletzt auch Forschung und Entwick-

lung kommt auf alle Unternehmensbereiche eine Neuausrichtung

zu. Künftig gilt es über das gewohnte Firmenumfeld hinaus die

unendlichen Weiten des Internets intensiv nach Bedürfnissen,

Absatzchancen, Mitstreitern und neuen Geschäftsmodellen zu

durchforsten. Diese neue Form der Markttransparenz ist für Unter-

nehmen unabdingbar. Wer das unterlässt, verliert den Kontakt zu

den Kunden, die sich selbst immer mehr Angebote über das Netz

zusammenstellen. Wer dort nicht präsent ist, wird als Ladestati-

onsanbieter, Mietwagenbetreiber oder Eventveranstalter nicht

mehr berücksichtigt.

Die fortschreitende Vernetzung verschiedener Geschäftsmodelle

ist künftig die Basis, um sehr komplexe Infrastrukturen – wie zum

Beispiel die rund um die Energieversorgung – aufzubauen und zu

betreiben. Während es bis vor wenigen Jahren noch undenkbar

erschien, dass Dritte in den von den großen Stromversorgern

beherrschten Markt eintreten, wird die dezentrale Energiever-

sorgung im Verbund mit so genannten Smart Grids – also intelli-

genten Netzen – ein immer interessanteres Geschäftsfeld. Künftig

werden sehr viele zentrale wie dezentrale Anbieter um den Strom-

kunden buhlen und somit einen bisher oligarchisch geprägten

Markt beleben. Wie schon im Eingangsszenario beschrieben, stellt

in großen Gebäudekomplexen, aber auch in Industrieanlagen das

Thema Beschaffung und effiziente Nutzung von Energie durch

intelligente Kombination verschiedener Anbieter eine hochinte-

ressante Chance dar, die Kosten zu optimieren.

Gesamtgesellschaftlich hat das Internet der Dinge und Dienste im

Bereich Infrastrukturausbau aber eine noch weit größere Bedeu-

tung. Die gesamte Energiewende, die wir in den kommenden Jah-

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ren vollziehen müssen, wird nur über die sehr flexibel gesteuerte

Vernetzung verschiedenster Stromerzeuger, vom Großkraftwerk bis

zur Photovoltaikanlage vor Ort, möglich sein. In vernetzten Gebäu-

den und Städten bekommen ältere und kranke Menschen die Chan-

ce, länger in den eigenen vier Wänden zu wohnen, weil sie bei

Bedarf jederzeit auf Hilfe und Betreuung zurückgreifen können. In

den USA erleben das derzeit schon mehr als 50 000 schwerkranke

Herz- und Lungenpatienten dank eines telemedizinischen Systems

von Bosch Healthcare. Angesichts der demografischen Entwicklung

kommt auf diese Form der Vernetzung eine immer größere Bedeu-

tung zu. Das gleiche gilt selbstverständlich für die notwendige Ver-

sorgungsinfrastruktur für E-Mobile, die mit einer internetbasierten

Steuerung von Verkehrströmen einhergehen wird.

Entsprechend der Dynamik im Netz entwickeln sich auch Produkte

und Dienstleistungen immer rasanter. Dies wird besonders in der

Unterhaltungselektronik deutlich. Nach der Markteinführung 2001

verging noch rund ein Jahr bis eine Million iPods verkauft waren.

Beim iPhone wurde diese Marke 2007 bereits 78 Tage nach der

ersten Präsentation erreicht. Die erste Million iPads ging hingegen

2010 schon nach 28 Tagen über die Ladentheken. Der Erfolg von

Smartphone & Co. verdeutlicht, dass internetbasierte Produkte

und Dienstleistungen sich nicht mehr – wie bisher gewohnt – linear

in gleichmäßigen Schritten einen Markt erobern. Vielmehr wird

diese Entwicklung künftig sehr dynamisch – geradezu exponentiell

– verlaufen.

Für das Management in den Unternehmen bedeutet dies, dass so

ein Marktverlauf schon in die Fertigungs- und Vertriebsplanung

einkalkuliert werden muss. Sonst läuft man Gefahr, nur ein Teil des

möglichen Erfolges überhaupt nutzen zu können, beziehungsweise

gibt dem Wettbewerb schneller als nötig die Chance, mit einem

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eigenen Angebot nachziehen zu können. So rasant sich eine Pro-

dukteinführung entwickeln kann, so ungewiss ist aber der Erfolg zu

Beginn vorhersehbar. Wird die neue Idee fliegen oder als Flop

enden? Diese weiter als heute auseinanderlaufende Schere zwi-

schen Sekt oder Selters stellt für das Risikomanagement und die

Finanzierungsplanung eine völlig neue Herausforderung dar. Zudem

macht die aktuelle Entwicklung bei den klassischen Mobiltelefonen

deutlich, wie schnell sich die Märkte im Internet durch neue Ange-

bote verändern können. Wer hier den Anschluss verliert, riskiert im

Extremfall binnen kurzer Zeit einen Absturz bis hin zum Aus.

Für einige Unternehmen verschiebt sich auch der eigentliche Wert

des hergestellten Produktes. In vielen Fällen ist nicht mehr die

industriell gefertigte Hardware das Entscheidende, sondern die

Dienstleistung, die sich der Kunde mit einem Gerät erschließen

kann. Die Entwicklung bei den Mobiltelefonen macht dies deutlich.

Zum Teil werden die Geräte verschenkt um den Kunden an die

Dienstleistung Telefonie zu binden. Gleichzeitig vereinigt das

Handy so viele Zusatzleistungen, dass der Verbraucher keinen Sinn

mehr darin sieht noch eine Kamera, ein Diktiergerät, einen MP3-

Player oder ein Navi mitzunehmen oder gar zu kaufen. Und die

Entwicklung der Pads lässt erahnen, dass es nicht mehr sehr lange

dauern wird, bis man auch auf das Smartphone verzichten kann,

wenn sich ein Pad aus- und wieder zusammenklappen lässt.

Bei Smartphones oder Pads gehören deutsche Unternehmen nicht

zu den Weltmarktführern. Haben wir dann bei den vernetzten intel-

ligenten Geräten und Systemen in der Welt des Internet der Dinge

und Dienste eine Chance? „Embedded Systems“ – in Geräte ein-

gebettete elektronische Steuer- und Kontrolleinheiten – gehören

zu den besonderen Stärken gerade der deutschen Industrie. Im

Maschinen-, im Automobilbau wie in vielen weiteren Feldern

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konnte in den vergangenen Jahren ein Kompetenzvorsprung her-

ausgearbeitet werden, den es nun im Internet der Dinge und

Dienste in einen Wettbewerbsvorteil umzumünzen gilt. Auch hier

gilt: Kooperationen und das Verknüpfen unterschiedlicher

Geschäftsfelder führen eher zum Erfolg als engstirnige Alleingänge.

Weltweit bilden sich bereits solche Allianzen. Wir dürfen den

erreichten Vorsprung nicht verlieren.

Gewiss, es ist nicht einfach, die richtigen Partner zu finden. Vor

allem zwischen klassischer Industrie und der IT-Wirtschaft besteht

ein ambivalentes Verhältnis, das zwischen Partnerschaft und knall-

hartem Wettbewerb hin- und herwogt. Einerseits sind die Geräte-

hersteller in der Lage, mittels Elektronik ihre Produkte zu steuern

und relevante Daten zu erfassen. Auf der anderen Seite können

IT-Spezialisten mit geeigneter Software die riesigen Datenströme

in der Cloud speichern, in Echtzeit weiterleiten und die Informati-

onen so auswerten, dass ein Zusatzgeschäft generiert werden

kann. Doch was, wenn die Gerätehersteller in die Domäne von

Microsoft, Google & Co mit eigenen Plattformansätzen eindringen?

Oder wenn die IT-Welt ganze Verkehrsströme steuern will, indem

sie auf einzelne Fahrzeuge zugreift? Das gegenseitige Misstrauen

ist groß. Doch wer darin verharrt, kann die Möglichkeiten des

Internet der Dinge und Dienste nicht voll ausschöpfen, sondern

überlässt das dem Teil des Wettbewerbs, der kooperationsbereiter

ist. Denn es werden neuartige Ökosysteme entstehen, deren Wert-

schöpfungsstrukturen deutlich von den bestehenden abweichen

werden.

Die ungeheuren Daten- und Informationsmengen sind überall da

verfügbar, wo eine entsprechend leistungsfähige Infrastruktur –

Glasfaser- wie Mobilfunknetze – aufgebaut ist. Datenverfügbarkeit

und Verarbeitungsgeschwindigkeit sind zu einem ebenso entschei-

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denden Standortfaktor geworden wie Energiesicherheit und Fach-

kräfte.

In anderen Worten: Das Internet der Dinge und Dienste ist auch ein

Politikum. Denn Regierungen, die diese Entwicklung unterschätzen

und nicht für die notwendige Infrastruktur sorgen, gefährden die

Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und damit der wirtschaft-

lichen Entwicklung im eigenen Land.

Es geht allerdings nicht nur um die Verlegung von Glasfasern und

den Aufbau von Sendemasten. Vielmehr müssen alle Rahmenbe-

dingungen auf diese neue – revolutionäre – Veränderung durch das

Internet der Dinge und Dienst ausgerichtet werden. Beginnend von

der Ausbildung in Schulen und Universitäten, der Förderung von

Forschung und Entwicklung in den Unternehmen bis hin zur recht-

lichen Regelung des Datenverkehrs. Letzteres ist ein noch weit

unterschätztes Feld. Doch ohne klaren Datenschutz werden die

Kunden – egal ob private oder kommerzielle – die Angebote im

Netz auf Dauer meiden. Die augenblickliche bisweilen fast schon

blauäugige Nutzung des Netzes darf über diesen Aspekt nicht hin-

wegtäuschen. Datenschutz wird langfristig für Politik und Wirt-

schaft gleichermaßen zu einem Standortfaktor.

Das Internet der Dinge und Dienste ist also Chance und Herausfor-

derung zugleich. In vielen Bereichen steht der einzelne Mensch wie

auch Unternehmen und Politik vor einem Umdenkprozess. Beson-

ders das rasante Tempo, mit dem sich technische Entwicklungen

und somit Produkte und Dienstleistungen verändern, wird eine

bisher noch nicht bekannte Qualität bekommen. Hier wird darauf

zu achten sein, dass wir nicht einen Teil der Bevölkerung verlieren,

weil sie den Anschluss bei dem dynamischen Fortschritt verliert.

Wer nicht vernetzt ist und mit dem weltweiten Netz umzugehen

versteht, droht immer mehr ins Abseits zu geraten. Das Internet

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wird also auch eine Nagelprobe dafür, wie wirtschaftlich und sozial

gefestigt eine Gesellschaft oder ein Land ist.

Die bevorstehenden Veränderungen sollten uns insgesamt auch

optimistisch stimmen. Schon heute sind mit dem Netz Anwendun-

gen und Dienstleistungen möglich, von denen wir noch vor weni-

gen Jahren kaum zu träumen gewagt hätten. Die junge Generation

kann sich heute schon keine Zeit mehr vorstellen, in der es im

Handy keine Fotokamera, Satellitenortung, Wikipedia oder Google

gegeben hat. Mit der voranschreitenden Vernetzung werden Mobi-

lität, Energieversorgung, aber auch soziale wie medizinische Absi-

cherung völlig neue Dimensionen erreichen. Für Unternehmen

eröffnen sich dabei bisher ungeahnte Chancen. Die gilt es beherzt

zu nutzen.

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Die Bosch-Gruppe ist ein international führendes Technologie- und Dienstleis-tungsunternehmen. Mit Kraftfahrzeug- und Industrietechnik sowie Gebrauchsgü-tern und Gebäudetechnik erwirtschafteten mehr als 300 000 Mitarbeiter im Geschäftsjahr 2011 einen Umsatz von 51,5 Milliarden Euro. Die Bosch-Gruppe umfasst die Robert Bosch GmbH und ihre rund 350 Tochter- und Regionalgesell-schaften in rund 60 Ländern; inklusive Vertriebspartner ist Bosch in rund 150 Ländern vertreten. Dieser weltweite Entwicklungs-, Fertigungs- und Ver-triebsverbund ist die Voraussetzung für weiteres Wachstum. Im Jahr 2011 gab Bosch rund 4,2 Milliarden Euro für Forschung und Entwicklung aus und meldete über 4 100 Patente weltweit an. Mit allen seinen Produkten und Dienstleistungen fördert Bosch die Lebensqualität der Menschen durch innovative und nutzbringende Lösungen. Das Unternehmen wurde 1886 als „Werkstätte für Feinmechanik und Elektro-technik“ von Robert Bosch (1861–1942) in Stuttgart gegründet. Die gesell-schaftsrechtliche Struktur der Robert Bosch GmbH sichert die unternehmerische Selbstständigkeit der Bosch-Gruppe. Sie ermöglicht dem Unternehmen, langfristig zu planen und in bedeutende Vorleistungen für die Zukunft zu investieren. Die Kapitalanteile der Robert Bosch GmbH liegen zu 92 Prozent bei der gemeinnüt-zigen Robert Bosch Stiftung GmbH. Die Stimmrechte liegen mehrheitlich bei der Robert Bosch Industrietreuhand KG; sie übt die unternehmerische Gesellschafter-funktion aus. Die übrigen Anteile liegen bei der Familie Bosch und der Robert Bosch GmbH. Mehr Informationen unter www.bosch.com, www.bosch-presse.de

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13. September 2012 RF 00175-d auk/af

Warum gründet Bosch mit der Universität St. Gallen

ein Innovationslab für den Bereich Internet der Dinge?

Referat von Dr. Heinz Derenbach,

Geschäftsführer der Bosch Software Innovations GmbH

anlässlich der offiziellen Eröffnung des IoT Labs

an der HSG St. Gallen am 13.09.2012

Es gilt das gesprochene Wort.

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Sehr geehrter Herr Regierungsrat Würth,

sehr geehrter Herr Stadtpräsident Scheitlin,

sehr geehrter Herr Prof. Bieger,

sehr geehrter Herr Prof. Tomczak,

sehr geehrter Herr Dr. Dais,

meine Damen und Herren,

ich darf Sie als Geschäftsführer der Bosch Software Innovations

GmbH herzlich zur Eröffnung des gemeinsamen Labs von Bosch

und der Hochschule St. Gallen begrüßen. Sie werden gleich sehen:

es ist kein typisches Labor für Technologie oder Produkte, sondern

ein außergewöhnliches Labor für Geschäftsinnovationen rund um

das Internet der Dinge und Dienste.

Der heutige Tag, da spreche ich sicher auch in Ihrem Namen,

Herr Professor Fleisch, markiert einen bedeutenden Meilenstein.

Hier wird deutlich, dass die so oft geforderte Zusammenarbeit von

Wirtschaft und Wissenschaft wirklich umgesetzt werden kann. In

diesem Fall haben die HSG und die Bosch Software Innovations,

das Software und Systemhaus der Bosch-Gruppe zu einem span-

nenden Projekt zusammengefunden.

Die Idee zum Bosch Internet of Things Innovation Lab ist während

einer gemeinsamen Autofahrt mit Herrn Prof. Fleisch vor etwas

mehr als einem Jahr entstanden. Seinerzeit hatten wir eine Gedan-

kenskizze entworfen, wie sich die Kompetenzen aus einem großen

Industrieunternehmen wie Bosch mit geschäftsnahen Ansätzen aus

der Wissenschaftswelt verknüpfen lassen.

Dass wir heute diese Einrichtung eröffnen können, ist ein Verdienst

von Herrn Prof. Fleisch. Für dieses Engagement möchte ich mich

an dieser Stelle herzlich bei Ihnen bedanken. Mein besonderer

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Dank gilt auch Herrn Dr. Dais, der das Vorhaben in der Bosch

Geschäftsführung vertreten und unterstützt hat. Weiterhin möchte

ich auch Herrn Dr. Ferber für seinen Beitrag zur konkreten inhalt-

lichen Ausgestaltung des Labors danken.

Sie werden sich vielleicht fragen, kann Bosch als weltweit tätiger

Technologiekonzern Geschäftslösungen für das Internet der Dinge

und Dienste nicht selbst identifizieren und entwickeln? Tatsächlich

haben wir wohl genug Ideen und Lösungsansätze. Doch es wäre

vermessen zu glauben, dass man wirklich alles im Blick hat. Trotz

der gewaltigen Entwicklung des Internets stehen wir bei der Ver-

knüpfung von intelligenten Geräten und Systemen mit Software

Anwendungen in der Cloud erst am Anfang. Es ist der Beginn einer

Entwicklung, die nach unserer Überzeugung in den kommenden

Jahren das gesamte ökonomische System revolutionieren wird.

Deshalb wollen wir die besten Möglichkeiten nutzen, neue

Geschäftschancen in diesem Marktumfeld frühzeitig zu erkennen

und umzusetzen.

Von den im Lab mitwirkenden Doktoranden der HSG versprechen

wir uns vor allem ungewöhnliche Ideen und Inspirationen, die

möglicherweise im Umfeld eines großen Unternehmens nicht ent-

stehen würden. Schon die ersten Wochen haben gezeigt, dass wir

uns nicht geirrt haben. Im Lab entstehen überraschend schnell

Lösungen, weil man sich hier außerhalb von Denkschablonen bar-

rierefrei auf die Suche nach neuen Geschäftsmodellen macht.

Die Doktoranden warten nicht ab, bis entsprechende Rahmenbe-

dingungen geschaffen werden, wie sie beispielsweise rund um die

Verbreitung der Elektromobilität noch fehlen. Sie haben Pionier-

geist, den Mut und die nötige Beharrlichkeit, neue Pfade einzu-

schlagen. Dabei können sie aber auch auf das Wissen und die

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Expertise bei Bosch und insbesondere auch bei Bosch Software

Innovations zurückgreifen. Dieses Rezept wird Erfolge hervorbrin-

gen, davon waren Prof. Fleisch und ich schon damals während

unserer gemeinsamen Autofahrt überzeugt.

Wie gesagt: Schon die ersten Ansätze, die Sie nachher selbst

begutachten können, zeigen das Potential dieser einzigartigen Ein-

richtung auf. Lassen Sie sich überraschen. Ich bin sicher, dass hier

manches Erfolgsmodell geboren wird, das in einigen Jahren als

Anwendung aus unserem Alltag, meine Damen und Herren, nicht

mehr wegzudenken sein wird.

Ich freue mich sehr, dass gleich Herr Prof. Bieger, Rektor der

Universität St. Gallen, Herr Regierungsrat Würth und Herr

Prof. Fleisch noch zu uns sprechen werden. Danach wird uns

Dr. Weinberger, der künftige Leiter des Labs zusammen mit seinen

Mitarbeitern einige aktuelle Projekte vorstellen und gerne mit

Ihnen über den einen oder anderen Ansatz diskutieren. Im An-

schluss wird Herr Dr. Dais in seiner Keynote die Frage beleuchten:

Internet der Dinge – muss sich die Industrie neu sortieren?

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit und ich darf nun Herrn

Prof. Bieger bitten, das Wort zu ergreifen.

Journalistenkontakt:

Anita Bunk

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Das Unternehmen wurde 1886 als „Werkstätte für Feinmechanik und Elektro-technik“ von Robert Bosch (1861–1942) in Stuttgart gegründet. Die gesell-schaftsrechtliche Struktur der Robert Bosch GmbH sichert die unternehmerische Selbstständigkeit der Bosch-Gruppe. Sie ermöglicht dem Unternehmen, langfristig zu planen und in bedeutende Vorleistungen für die Zukunft zu investieren. Die Kapitalanteile der Robert Bosch GmbH liegen zu 92 Prozent bei der gemeinnüt-zigen Robert Bosch Stiftung GmbH. Die Stimmrechte liegen mehrheitlich bei der Robert Bosch Industrietreuhand KG; sie übt die unternehmerische Gesellschafter-funktion aus. Die übrigen Anteile liegen bei der Familie Bosch und der Robert Bosch GmbH. Mehr Informationen unter www.bosch.com, www.bosch-presse.de