Беспокойное Счастье. Собрание Немецких Стихотворений...

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Glück ohne Ruh (Беспокойное счастье Немецкие стихи о любви) Matthias Claudius (1740 – 1815) Der Frühling; Am ersten Maimorgen (Весна; первым майским утром) Heute will ich fröhlich, fröhlich sein (сегодня я хочу быть радостным), Keine Weis' und keine Sitte hören (никакого наставления и нравоучения /не хочу/ слушать; weisen – показывать, указывать; die Sitte – обычай, нравы); Will mich wälzen (хочу кататься /в траве/: sich wälzen – кататься, валяться) und für Freude schrein (и кричать от радости), Und der König soll mir das nicht wehren (и даже сам король не сможет: «не должен» мне это запретить: wehren – воспрещать /высок./); Denn er kommt mit seiner Freuden Schar (ибо он приходит, грядет /юноша-весна/ с гурьбой, стаей своих радостей: die Schar – толпа, гурьба; стая; die Freude – радость) Heute aus der Morgenröte Hallen (сегодня из чертогов утренней зари: die Halle – /большой/ зал), Einen Blumenkranz (цветочный венец: die Blume цветок + der Kranz – венок) um Brust und Haar (/обвитый/ вокруг груди и волос: die Brust; das Haar), Und auf seiner Schulter Nachtigallen (и на его плече соловьи: die Nachtigall);

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Упражнений По Собрание Немецких Стихотворений о Любви

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Glck ohne Ruh ( )Matthias Claudius (1740 1815)Der Frhling; Am ersten Maimorgen (; )

Heute will ich frhlich, frhlich sein ( ),Keine Weis' und keine Sitte hren ( / / ; weisen , ; die Sitte , );Will mich wlzen ( / /: sich wlzen , ) und fr Freude schrein ( ),Und der Knig soll mir das nicht wehren ( : : wehren /./);

Denn er kommt mit seiner Freuden Schar ( , /-/ , : die Schar , ; ; die Freude ) Heute aus der Morgenrte Hallen ( : die Halle // ),Einen Blumenkranz ( : die Blume + der Kranz ) um Brust und Haar (// : die Brust; das Haar),Und auf seiner Schulter Nachtigallen ( : die Nachtigall);

Und sein Antlitz ist ihm rot und wei ( : = - : das Antlitz , /./),Und er truft (/ / ; der Traufen ) von Tau (// : der Tau) und Duft (: der Duft) und Segen ( ; : der Segen ; , ; segnen ) Ha! Mein Thyrseus sei ein Knospenreis ( : der Thyrseus , ; die Knospe , + das Reis , ; ),Und so tauml' ich ( = : taumeln , ; , ) meinem Freund entgegen ( ).Der Frhling; Am ersten Maimorgen

Heute will ich frhlich, frhlich sein,Keine Weis' und keine Sitte hren;Will mich wlzen und fr Freude schrein,Und der Knig soll mir das nicht wehren;

Denn er kommt mit seiner Freuden ScharHeute aus der Morgenrte Hallen,Einen Blumenkranz um Brust und Haar,Und auf seiner Schulter Nachtigallen;

Und sein Antlitz ist ihm rot und wei,Und er truft von Tau und Duft und Segen Ha! Mein Thyrseus sei ein Knospenreis,Und so tauml' ich meinem Freund entgegen.Der verschwundene Stern (, ; verschwinden )

Es stand ein Sternlein am Himmel ( : stehen; das Sternlein; der Himmel; der Stern ),Ein Sternlein guter Art ( , : , : die Art);Das tt so lieblich scheinen ( : : tun ),So lieblich und so zart ( : zart , , , )!

Ich wusste seine Stelle ( : )Am Himmel, wo es stand ( , );Trat abends vor die Schwelle ( : : treten)Und suchte ( ), bis ichs fand ( // : finden).

Und blieb dann lange stehen ( = : bleiben ),Hatt groe Freud in mir ( : : die Freude):Das Sternlein anzusehen ( : etwas ansehen -);Und dankte Gott dafr ( ).

Das Sternlein ist verschwunden ( , : verschwinden);Ich suche hin und her ( : ),Wo ich es sonst gefunden ( : finden),Und find es nun nicht mehr ( ).Der verschwundene Stern

Es stand ein Sternlein am Himmel,Ein Sternlein guter Art;Das tt so lieblich scheinen,So lieblich und so zart!

Ich wusste seine StelleAm Himmel, wo es stand;Trat abends vor die SchwelleUnd suchte, bis ichs fand.

Und blieb dann lange stehen,Hatt groe Freud in mir:Das Sternlein anzusehen;Und dankte Gott dafr.

Das Sternlein ist verschwunden;Ich suche hin und her,Wo ich es sonst gefunden,Und find es nun nicht mehr.Johann Wolfgang Goethe (1749 1832)Mailied ( : der Mai + das Lied)

Wie herrlich leuchtet ( )Mir die Natur ( )!Wie glnzt die Sonne ( )!Wie lacht die Flur ( , )!

Es dringen Blten ( : die Blte ; )Aus jedem Zweig ( : der Zweig)Und tausend Stimmen ( : die Stimme)Aus dem Gestruch ( , : das Gestruch; der Strauch ),

Und Freud (: die Freude) und Wonne (: die Wonne)Aus jeder Brust ( : die Brust).O Erd (: die Erde), o Sonne (: die Sonne)!O Glck (: das Glck), o Lust (, : die Lust)!

O Lieb (: die Liebe), o Liebe,So golden schn ( - : golden ; das Gold ),Wie Morgenwolken ( : der Morgen + die Wolke)Auf jenen Hhn ( : die Hhe ; hoch )!

Du segnest ( ) herrlich Das frische Feld ( ),Im Bltendampfe ( : der Dampf ; )Die volle Welt ( ).

O Mdchen (: das Mdchen), Mdchen,Wie lieb ich dich ( )!Wie blickt ( , ) dein Auge ( : das Auge)!Wie liebst du mich ( )!

So liebt die Lerche ( )Gesang (, : der Gesang) und Luft (: die Luft),Und Morgenblumen ( : der Morgen + die Blume)Den Himmelsduft ( / : der Himmel + der Duft /, ).

Wie ich dich liebe ( )Mit warmem Blut (// : das Blut),Die du (, ) mir () Jugend (, : die Jugend)Und Freud und Mut (, : der Mut)

Zu neuen Liedern ( : : das Lied , die Lieder )Und Tnzen (: der Tanz , die Tnze ) gibst (: geben).Sei ewig glcklich ( ),Wie du mich liebst ( )!Mailied

Wie herrlich leuchtetMir die Natur!Wie glnzt die Sonne!Wie lacht die Flur!

Es dringen BltenAus jedem ZweigUnd tausend StimmenAus dem Gestruch,

Und Freud und WonneAus jeder Brust.O Erd, o Sonne!O Glck, o Lust!

O Lieb, o Liebe,So golden schn,Wie MorgenwolkenAuf jenen Hhn!

Du segnest herrlichDas frische Feld,Im BltendampfeDie volle Welt.

O Mdchen, Mdchen,Wie lieb ich dich!Wie blickt dein Auge!Wie liebst du mich!

So liebt die LercheGesang und Luft,Und MorgenblumenDen Himmelsduft.

Wie ich dich liebeMit warmem Blut,Die du mir JugendUnd Freud und Mut

Zu neuen LiedernUnd Tnzen gibst.Sei ewig glcklich,Wie du mich liebst!Willkommen und Abscheid ( , : das Willkommen , ; der Abschied , )

Es schlug (: schlagen) mein Herz ( : das Herz). Geschwind (), zu Pferde ( : das Pferd)!

Und fort ( = ), wild (, : ) wie ein Held ( ) zur Schlacht ( : die Schlacht).

Der Abend wiegte ( , ) schon die Erde ( ),

Und an den Bergen ( : der Berg) hing die Nacht ( : hngen).

Schon stund (: stehen) im Nebelkleid ( , ; der Nebel + das Kleid) die Eiche ()Wie ein get(rmter Riese ( : ) da (/ = ),

Wo Finsternis ( , : die Finsternis; finster ) aus dem Gestruche ( : das Gestruch)Mit hundert schwarzen Augen ( : das Auge) sah (, : sehen).

Der Mond () von einem Wolkenhgel ( , ; die Wolke + der Hgel)Sah () schlfrig () aus dem Duft ( : der Duft) hervor () = (),

Die Winde (: der Wind) schwangen (: schwingen) leise Flgel ( : der Flgel),

Umsausten ( , , ) schauerlich (, ) mein Ohr ( , : das Ohr).

Die Nacht () schuf (, : schaffen) tausend Ungeheuer ( : das Ungeheuer),

Doch (, ) tausendfacher ( ) war mein Mut ( , , : der Mut),

Mein Geist (: der Geist) war ein verzehrend () Feuer (: das Feuer),

Mein ganzes Herz (: ) zerfloss (: , : zeflieen; flieen ) in Glut ( , : die Glut ; ).

Ich sah dich ( ), und die milde (, ) Freude ()Floss (: flieen) aus dem sen Blick ( = , : der Blick) auf mich ( ).

Ganz (, ) war mein Herz ( ) an deiner Seite ( , : die Seite),

Und jeder Atemzug ( : der Atem ) fr dich ( ).

Ein rosenfarbes (, ) Frhlingswetter ( )Lag (, : liegen) auf dem lieblichen Gesicht ( : das Gesicht)Und Zrtlichkeit (: die Zrtlichkeit; zrtlich ) fr mich ( = ), ihr Gtter ( = : der Gott),

Ich hofft es ( ), ich verdient es nicht ( ).

Der Abschied (, ), wie bedrngt (: ), wie trbe (, )!

Aus deinen Blicken ( , : der Blick) sprach () dein Herz ().

In deinen Kssen ( : der Kuss), welche Liebe ( : die Liebe),

O welche Wonne (), welcher Schmerz ()!

Du gingst ( : gehen), ich stund ( : stehen) und sah () zur Erden ( : die Erde) = ( )Und sah dir nach ( ) mit nassem Blick (, ).

Und doch ( ), welch Glck ( : das Glck), geliebt zu werden ( : ),

Und lieben (), Gtter ( ), welch ein Glck!Willkommen und Abschied

Es schlug mein Herz. Geschwind, zu Pferde!

Und fort, wild wie ein Held zur Schlacht.

Der Abend wiegte schon die Erde,

Und an den Bergen hing die Nacht.

Schon stund im Nebelkleid die Eiche

Wie ein getrmter Riese da,

Wo Finsternis aus dem Gestruche

Mit hundert schwarzen Augen sah.

Der Mond von einem Wolkenhgel

Sah schlfrig aus dem Duft hervor,

Die Winde schwangen leise Flgel,

Umsausten schauerlich mein Ohr.

Die Nacht schuf tausend Ungeheuer,

Doch tausendfacher war mein Mut,

Mein Geist war ein verzehrend Feuer,

Mein ganzes Herz zerfloss in Glut.

Ich sah dich, und die milde Freude

Floss aus dem sen Blick auf mich.

Ganz war mein Herz an deiner Seite,

Und jeder Atemzug fr dich.

Ein rosenfarbes Frhlingswetter

Lag auf dem lieblichen Gesicht

Und Zrtlichkeit fr mich, ihr Gtter,

Ich hofft es, ich verdient es nicht.

Der Abschied, wie bedrngt, wie tr(be!

Aus deinen Blicken sprach dein Herz.

In deinen Kssen, welche Liebe,

O welche Wonne, welcher Schmerz!

Du gingst, ich stund und sah zur Erden

Und sah dir nach mit nassem Blick.

Und doch, welch Glck, geliebt zu werden,

Und lieben, Gtter, welch ein Glck!Rastlose Liebe ( : die Liebe)

Dem Schnee (: der Schnee), dem Regen (: der Regen),

Dem Wind (: der Wind) entgegen (),

Im Dampf ( : der Dampf , , ) der Kl(fte (, : die Kluft),

Durch (, ) Nebeldfte ( ; der Nebel ),

Immer zu ( )! Immer zu!

Ohne Rast ( , : die Rast) und Ruh ( : die Ruhe)!

Lieber (, ) durch Leiden (, : das Leiden; leiden )Mcht ich ( ) mich schlagen (),

Als () so viel Freuden ( : die Freude)Des Lebens (: das Leben) ertragen (, ).

Alle das Neigen ( )Von Herzen zu Herzen ( : das Herz),

Ach, wie so eigen (, , : )Schaffet (, ) das Schmerzen ()!

Wie soll ich ( = ) fliehen (, )?

Wlderwrts ( : ; der Wald ) ziehen ()?

Alles () vergebens (, )!

Krone des Lebens ( : die Krone; das Leben),

Glck (: das Glck) ohne Ruh ( ),

Liebe, bist du (, )!Rastlose Liebe

Dem Schnee, dem Regen,

Dem Wind entgegen,

Im Dampf der Klfte,

Durch Nebeldfte,

Immer zu! Immer zu!

Ohne Rast und Ruh!

Lieber durch Leiden

Mcht ich mich schlagen,

Als so viel Freuden

Des Lebens ertragen.

Alle das Neigen

Von Herzen zu Herzen,

Ach, wie so eigen

Schaffet das Schmerzen!

Wie soll ich fliehen?

W(lderwrts ziehen?

Alles vergebens!

Krone des Lebens,

Glck ohne Ruh,

Liebe, bist du!Heidenrslein ( : die Heide // + das Rslein)

Sah ein Knab' ( , : sehen; der Knabe) ein Rslein stehn ( : stehen ),Rslein auf der Heiden ( ),war so jung ( , ) und morgenschn ( ; , : der Morgen + schn ),lief er schnell (, : laufen), es nah zu sehn (// , ),sah's mit vielen Freuden ( : : die Freude ; sich freuen ).Rslein, Rslein, Rslein rot,Rslein auf der Heiden.

Knabe sprach (: sprechen): Ich breche dich (c, = ),Rslein auf der Heiden!Rslein sprach: Ich steche dich ( ),dass du ewig denkst an mich ( ),und ich will's nicht leiden ( ).Rslein, Rslein, Rslein rot,Rslein auf der Heiden.

Und der wilde Knabe brach ( = , , , )'s Rslein auf der Heiden;Rslein wehrte sich (, ) und stach (),half ihm doch kein Weh und Ach ( ; oh weh /mir/ , ; weh / /; helfen ),musst' es eben leiden ( : , ).Rslein, Rslein, Rslein rot,Rslein auf der Heiden.Heidenrslein

Sah ein Knab' ein Rslein stehn,Rslein auf der Heiden,war so jung und morgenschn,lief er schnell, es nah zu sehn,sah's mit vielen Freuden.Rslein, Rslein, Rslein rot,Rslein auf der Heiden.

Knabe sprach: Ich breche dich,Rslein auf der Heiden!Rslein sprach: Ich steche dich,dass du ewig denkst an mich,und ich will's nicht leiden.Rslein, Rslein, Rslein rot,Rslein auf der Heiden.

Und der wilde Knabe brach's Rslein auf der Heiden;Rslein wehrte sich und stach,half ihm doch kein Weh und Ach,musst' es eben leiden.Rslein, Rslein, Rslein rot,Rslein auf der Heiden.Neue Liebe, neues Leben ( , )

Herz, mein Herz ( : das Herz), was soll ( ) das geben (: ) = ( )?Was bedrnget (, ) dich () so sehr ( = )?Welch () ein fremdes ( = ), neues Leben Ich erkenne dich nicht ( ) mehr ().Weg (: ) ist alles (), was du liebtest ( ),Weg, worum ( /= um was/) du dich betrbtest ( , ),Weg dein Flei ( , : der Flei) und deine Ruh () Ach, wie kamst ( ) du nur () dazu ( ) = ( )!

Fesselt ( , ; , : die Fessel , ) dich () die Jugendblte ( : die Jugend + die Blte),Diese liebliche ( ) Gestalt (),Dieser Blick () voll () Treu (: die Treue) und Gte ( : die Gte)Mit unendlicher (// ) Gewalt (; ) = ( )?Will ich (// ) rasch (; , ) mich ihr entziehen (, ),Mich ermannen ( , : ), ihr entfliehen ( , ),Fhret mich ( ) im Augenblick ( // : der Augenblick),Ach, mein Weg (, : der Weg) zu ihr ( ) zurck ().

Und an diesem Zauberfdchen ( : der Faden ; das Fdchen ),Das () sich () nicht zerreien () lsst ( : lassen),Hlt (: halten) das liebe (), lose () Mdchen ()Mich () so ( //) wider Willen ( : der Wille) fest () = ();Muss () in ihrem Zauberkreise ( : der Zauber+der Kreis)Leben () nun () auf ihre Weise ( ).Die Verndrung (; verndern , ), ach, wie gro ( )!Liebe! Liebe! lass mich los (, )!Neue Liebe, neues Leben

Herz, mein Herz, was soll das geben?Was bedrnget dich so sehr?Welch ein fremdes, neues Leben Ich erkenne dich nicht mehr.Weg ist alles, was du liebtest,Weg, warum du dich betrbtest,Weg dein Flei und deine Ruh Ach, wie kamst du nur dazu!

Fesselt dich die Jugendblte,Diese liebliche Gestalt,Dieser Blick voll Treu und GteMit unendlicher Gewalt?Will ich rasch mich ihr entziehen,Mich ermannen, ihr entfliehen,Fhret mich im Augenblick,Ach, mein Weg zu ihr zurck.

Und an diesem Zauberfdchen,Das sich nicht zerreien lsst,Hlt das liebe, lose MdchenMich so wider Willen fest;Muss in ihrem ZauberkreiseLeben nun auf ihre Weise.Die Verndrung, ach, wie gro!Liebe! Liebe! lass mich los!Aus: Rmische Elegien (1,5) ( )Saget, Steine, mir an ( , : der Stein), o sprecht, ihr hohen Palste ( , , : der Palast)! Straen, redet ein Wort (, )! Genius, regst du dich nicht ( / /, = : sich regen)?Ja, es ist alles beseelt (, ; die Seele ) in deinen heiligen Mauern ( : die Mauer // ), Ewige Roma ( ); nur mir schweiget noch alles so still ( , ).O wer flstert mir zu ( ), an welchem Fenster erblick ich ( : das Fenster) Einst das holde Geschpf (-, - : ; schpfen ; der Schpfer ), das mich versengend erquickt ( , , : versengen ; erquicken ; )?Ahn ich die Wege noch nicht ( , : der Weg), durch die ich immer und immer ( : ), Zu ihr und vor ihr zu gehn ( // ), opfre die kstliche Zeit ( : opfern; das Opfer )?Noch betracht ich Kirch und Palast ( : ), Ruinen und Sulen ( : die Sule), Wie ein bedchtiger Mann ( ) schicklich (, , ; : das schickt sich nicht , ) die Reise benutzt ( , ).Doch bald ist es vorbei ( , : vorbei ): dann wird ein einziger Tempel ( ), Amors Tempel nur sein ( ), der den Geweihten empfngt ( , : empfangen; weihen , ).Eine Welt zwar bist du (, , // ), o Rom; doch ohne die Liebe ( ) Wre die Welt nicht die Welt ( ), wre denn Rom auch nicht Rom ( ).Saget, Steine, mir an, o sprecht, ihr hohen Palste! Straen, redet ein Wort! Genius, regst du dich nicht?Ja, es ist alles beseelt in deinen heiligen Mauern, Ewige Roma; nur mir schweiget noch alles so still.O wer flstert mir zu, an welchem Fenster erblick ich Einst das holde Geschpf, das mich versengend erquickt?Ahn ich die Wege noch nicht, durch die ich immer und immer, Zu ihr und vor ihr zu gehn, opfre die kstliche Zeit?Noch betracht ich Kirch und Palast, Ruinen und Sulen, Wie ein bedchtiger Mann schicklich die Reise benutzt.Doch bald ist es vorbei: dann wird ein einziger Tempel, Amors Tempel nur sein, der den Geweihten empfngt.Eine Welt zwar bist du, o Rom; doch ohne die Liebe Wre die Welt nicht die Welt, wre denn Rom auch nicht Rom.Froh empfind' ich mich nun (, ) auf klassischem Boden begeistert ( , , : der Boden; der Geist );

Vor- und Mitwelt ( ) spricht lauter und reizender mir ( , , ; reizen /, /; ; , ).

Hier befolg ich den Rat ( ), durchblttre die Werke der Alten ( : durchblttern; das Blatt ; das Werk)

Mit geschftiger Hand ( = ), tglich mit neuem Genuss (, , : der Genuss; genieen ).

Aber die Nchte hindurch ( : : die Nacht) hlt Amor mich anders beschftigt ( -: : halten);

Werd ich auch halb nur gelehrt (// ; lehren //), bin ich doch doppelt beglckt ( ; das Glck ).

Und belehr ich mich nicht ( , ), indem ich des lieblichen Busens ( : der Busen; indem , ; //, )

Formen sphe ( : sphen , ), die Hand leite die Hften hinab ( : die Hfte)?

Dann versteh ich den Marmor erst recht ( - ); ich denk und vergleiche ( ; gleich , ),

Sehe mit fhlendem Aug ( : das Auge), fhle mit sehender Hand (, ).

Raubt die Liebste denn gleich mir einige Stunden des Tages ( ),

Gibt sie Stunden der Nacht mir zur Entschdigung hin ( , ; schaden ; entschdigen ).

Wird doch nicht immer geksst ( ), es wird vernnftig gesprochen ( , );

berfllt sie der Schlaf ( : jemanden berfallen -), lieg ich und denke mir viel ( ).

Oftmals hab ich auch schon in ihren Armen gedichtet ( : der Arm )

Und des Hexameters Ma leise mit fingernder Hand ( , : das Ma ; der Finger )

Ihr auf den Rcken gezhlt ( : der Rcken). Sie atmet in lieblichem Schlummer ( : der Schlummer; schlummern ),

Und es durchglhet ihr Hauch mir bis ins Tiefste die Brust ( , : der Hauch ; ; glhen ; ; tief ).

Amor schret die Lamp indess ( : /den Brand, das Feuer/ schren //; //) und denket der Zeiten ( : die Zeit; denken + Gen.),

Da er den nmlichen Dienst seinen Triumvirn getan ( , /.. , /).Froh empfind' ich mich nun auf klassischem Boden begeistert;

Vor- und Mitwelt spricht lauter und reizender mir.

Hier befolg ich den Rat, durchblttre die Werke der Alten

Mit geschftiger Hand, tglich mit neuem Genuss.

Aber die Nchte hindurch hlt Amor mich anders beschftigt;

Werd ich auch halb nur gelehrt, bin ich doch doppelt beglckt.

Und belehr ich mich nicht, indem ich des lieblichen Busens

Formen sphe, die Hand leite die Hften hinab?

Dann versteh ich den Marmor erst recht; ich denk und vergleiche,

Sehe mit fhlendem Aug, fhle mit sehender Hand.

Raubt die Liebste denn gleich mir einige Stunden des Tages,

Gibt sie Stunden der Nacht mir zur Entschdigung hin.

Wird doch nicht immer geksst, es wird vernnftig gesprochen;

berfllt sie der Schlaf, lieg ich und denke mir viel.

Oftmals hab ich auch schon in ihren Armen gedichtet

Und des Hexameters Ma leise mit fingernder Hand

Ihr auf den Rcken gezhlt. Sie atmet in lieblichem Schlummer,

Und es durchglhet ihr Hauch mir bis ins Tiefste die Brust.

Amor schret die Lamp indess und denket der Zeiten,

Da er den nmlichen Dienst seinen Triumvirn getan.Nhe des Geliebten ( : der Geliebte; lieben )

Ich denke dein ( : denken + Gen.), wenn mir der Sonne Schimmer ( : der Schimmer; schimmern , , ) Vom Meere strahlt ( // : das Meer; der Strahl );Ich denke dein, wenn sich des Mondes Flimmer ( : der Flimmer; flimmern , ; der Mond ) In Quellen malt ( , : die Quelle ; malen //; ; // , , ).

Ich sehe dich ( ), wenn auf dem fernen Wege ( , : der Weg) Der Staub sich hebt ( );In tiefer Nacht ( ), wenn auf dem schmalen Stege ( : der Steg; steigen ) Der Wandrer bebt ( ).

Ich hre dich ( ), wenn dort ( ) mit dumpfem Rauschen ( ; rauschen , ) Die Welle steigt (, ).Im stillen Haine ( : der Hain) geh ich oft zu lauschen ( , ), Wenn alles schweigt ( , ).

Ich bin bei dir ( : , ), du seist auch noch so ferne ( : ). Du bist mir nah ( : )!Die Sonne sinkt ( , ; sinken , , ), bald leuchten mir die Sterne ( = , , : der Stern). O wrst du da ( : )!Nhe des Geliebten

Ich denke dein, wenn mir der Sonne Schimmer Vom Meere strahlt;Ich denke dein, wenn sich des Mondes Flimmer In Quellen malt.

Ich sehe dich, wenn auf dem fernen Wege Der Staub sich hebt;In tiefer Nacht, wenn auf dem schmalen Stege Der Wandrer bebt.

Ich hre dich, wenn dort mit dumpfem Rauschen Die Welle steigt.Im stillen Haine geh ich oft zu lauschen, Wenn alles schweigt.

Ich bin bei dir, du seist auch noch so ferne. Du bist mir nah!Die Sonne sinkt, bald leuchten mir die Sterne. O wrst du da!An die Entfernte ( , ; entfernen //; fern )

So (, ) hab ich wirklich dich verloren ( , , : wirklich ; verlieren )?Bist du, o Schne, mir entflohn ( , : entfliehen , )?Noch klingt in den gewohnten Ohren ( , : das Ohr)Ein jedes Wort ( ), ein jeder Ton.

So wie des Wandrers Blick am Morgen ( , : der Blick )Vergebens in die Lfte dringt ( : : : die Luft ; die Lfte /./),Wenn in dem blauen Raum verborgen (, : der Raum; verbergen , , )Hoch ber ihm die Lerche singt ( );

So dringet ngstlich ( ; die Angst ) hin und wieder (; , : ; wieder ; )Durch Feld ( : das Feld) und Busch ( , : der Busch) und Wald ( // : der Wald) mein Blick ( );Dich rufen alle meine Lieder ( : das Lied);O komm (), Geliebte (; lieben ), mir ( = ) zurck (, )!An die Entfernte

So hab ich wirklich dich verloren?Bist du, o Schne, mir entflohn?Noch klingt in den gewohnten OhrenEin jedes Wort, ein jeder Ton.

So wie des Wandrers Blick am MorgenVergebens in die Lfte dringt,Wenn in dem blauen Raum verborgenHoch ber ihm die Lerche singt;

So dringet ngstlich hin und wiederDurch Feld und Busch und Wald mein Blick;Dich rufen alle meine Lieder;O komm, Geliebte, mir zurck!Abschied (: der Abschied; sich scheiden )

Zu lieblich ist's ( : lieblich , ), ein Wort zu brechen ( ; brechen ),Zu schwer ( ) die wohlerkannte Pflicht ( , ; wohl ; erkennen , ),Und leider kann man nichts versprechen (, , / /),Was unserm Herzen widerspricht ( : das Herz).

Du bst die alten Zauberlieder ( , : ben ; der Zauber , ; , ; das Lied ),Du lockst ihn ( = ), der kaum ruhig war ( : ; die Ruhe ),Zum Schaukelkahn ( , ; schaukeln ; die Schaukel ; der Kahn , ) der sen Torheit wieder ( , : c; der Tor ),Erneust (; neu ), verdoppeltst die Gefahr ( ; doppelt , ).

Was suchst du mir dich zu verstecken ( , : , )!Sei offen ( = ), flieh nicht meinem Blick ( )!Frh oder spt musst' ich's entdecken ( , ; decken , ),Und hier hast du dein Wort zurck ( : = , ).

Was ich gesollt ( ), hab' ich vollendet ( ; vollenden , : voll + das Ende );Durch mich ( , ) sei dir ( : ) von nun an (, ; nun ) nichts verwehrt ( : verwehren ; sich gegen etwas wehren , ; ) = ( , , );Allein ( ) verzeih dem Freund ( ), der sich nun von dir wendet ( )Und still in sich zurcke kehrt ( ). Abschied

Zu lieblich ist's, ein Wort zu brechen,Zu schwer die wohlerkannte Pflicht,Und leider kann man nichts versprechen,Was unserm Herzen widerspricht.

Du bst die alten Zauberlieder,Du lockst ihn, der kaum ruhig war,Zum Schaukelkahn der sen Torheit wieder,Erneust, verdoppeltst die Gefahr.

Was suchst du mir dich zu verstecken!Sei offen, flieh nicht meinem Blick!Frh oder spt musst' ich's entdecken,Und hier hast du dein Wort zurck.

Was ich gesollt, hab' ich vollendet;Durch mich sei dir von nun an nichts verwehrt;Allein verzeih dem Freund, der sich nun von dir wendetUnd still in sich zurcke kehrt. Lesebuch ( : lesen + das Buch )

Wunderlichstes Buch der Bcher (, ; das Wunder )Ist das Buch der Liebe ( ).Aufmerksam hab ich's gelesen ( //; merken , ):Wenig Bltter Freuden (, : das Blatt; die Freude),Ganze Hefte Leiden ( /, / : das Heft; leiden );Einen Abschnitt macht die Trennung ( , : der Abschnitt , ; , ; schneiden ; abschneiden ; trennen ; ).Wiedersehn (// : wieder + sehen )! ein klein Kapitel ( ),Fragmentarisch (). Bnde Kummers ( , : der Band ; der Kummer ; , ),Mit Erklrungen verlngert ( ; erklren ; lang , ),Endlos (; das Ende ), ohne Ma ( : das Ma).O Nisami! doch am Ende ( , )Hast den rechten Weg gefunden (// : finden):Unauflsliches (; auflsen , ), wer lst es ( , )?Liebende (), sich wiederfindend ( , : ).Lesebuch

Wunderlichstes Buch der BcherIst das Buch der Liebe.Aufmerksam hab ich's gelesen:Wenig Bltter Freuden,Ganze Hefte Leiden;Einen Abschnitt macht die Trennung.Wiedersehn! ein klein Kapitel,Fragmentarisch. Bnde Kummers,Mit Erklrungen verlngert,Endlos, ohne Ma.O Nisami! doch am EndeHast den rechten Weg gefunden:Unauflsliches, wer lst es?Liebende, sich wiederfindend.Frhzeitiger Frhling (, : frh + die Zeit )

Tage der Wonne ( ),Kommt ihr so bald ( )?Schenkt mir die Sonne ( ),Hgel und Wald ( : der Hgel; der Wald)?

Reichlicher flieen ( ; reich )Bchlein zumal ( ; der Bach ; zumal ; , ).Sind es die Wiesen (// : die Wiese)?Ist es das Tal (// )?

Blauliche Frische ( : ; frisch ; blau )!Himmel und Hh ( = : der Himmel; die Hhe; hoch )!Goldene Fische ( : der Fisch)Wimmeln im See ( : der See).

Buntes Gefieder ( ; die Feder ; das Gefieder ; )Rauschet im Hain ( : der Hain; rauschen , );Himmlische Lieder ( : das Lied)Schallen darein ( //; der Schall ).

Unter des GrnenBlhender Kraft ( = : die Kraft ; das Grne , )Naschen die Bienen ( : die Biene; naschen // , )Summend am Saft (, = : der Saft).

Leise Bewegung ( ; sich bewegen )Bebt in der Luft ( ),Reizende Regung ( ; ; sich regen ; aufregen ; erregen ; reizen , ),Schlfernder Duft ( = ; der Schlaf ).

Mchtiger rhret (, ; die Macht , , )Bald sich ein Hauch ( , ),Doch er verlieretGleich sich im Strauch ( = : der Strauch).

Aber zum Busen ( : der Busen)Kehrt er zurck ( ).Helfet, ihr Musen (, , ),Tragen das Glck (, )!

Saget, seit gestern (, )Wie mir geschah ( : : geschehen , )?Liebliche Schwestern ( : die Schwester),Liebchen ist da ( )!Frhzeitiger Frhling

Tage der Wonne,Kommt ihr so bald?Schenkt mir die Sonne,Hgel und Wald?

Reichlicher flieenBchlein zumal.Sind es die Wiesen?Ist es das Tal?

Blauliche Frische!Himmel und Hh!Goldene FischeWimmeln im See.

Buntes GefiederRauschet im Hain;Himmlische LiederSchallen darein.

Unter des GrnenBlhender KraftNaschen die BienenSummend am Saft.

Leise BewegungBebt in der Luft,Reizende Regung,Schlfernder Duft.

Mchtiger rhretBald sich ein Hauch,Doch er verlieretGleich sich im Strauch.

Aber zum BusenKehrt er zurck.Helfet, ihr Musen,Tragen das Glck!

Saget, seit gesternWie mir geschah?Liebliche Schwestern,Liebchen ist da!An Charlotte von Stein Warum gabst du uns die tiefen Blicke ( = : der Blick; geben),Unsre Zukunft ahndungsvoll zu schaun ( , , ; die Ahndung = die Ahnung ; ahnen ),Unsrer Liebe ( ), unserm Erdenglcke ( )Whnend selig (// ; der Wahn , ; sich whnen ; selig ) nimmer hinzutraun ( )?Warum gabst uns, Schicksal (: das Schicksal), die Gefhle (: das Gefhl; fhlen ),Uns einander in das Herz zu sehn (// ),Um durch all die seltenen Gewhle ( , : , ; whlen //; //; //)Unser wahr Verhltnis auszusphn ( , ; sich verhalten ; sphen , ; )?

Ach, so viele tausend Menschen kennen ( ),Dumpf sich treibend (, : dumpf , ; , ), kaum ihr eigen Herz ( = ),Schweben zwecklos hin und her (, -: schweben ; ; der Zweck ) und rennen ( , )Hoffnungslos (; hoffen ; die Hoffnung ) in unversehnem Schmerz ( = ; vorhersehen );Jauchzen wieder ( ), wenn der schnellen Freuden ( = : die Freude)Unerwart'te Morgenrte tagt ( ; erwarten );Nur uns armen Liebevollen beiden ( , , )Ist das wechselseitge Glck versagt ( ; wechseln ; die Seite ),Uns zu lieben ( ), ohn uns zu verstehen ( ),In dem andern sehn ( //), was er nie war ( ),Immer frisch ( : , ) auf Traumglck auszugehen ( = , ; der Traum , )Und zu schwanken auch in Traumgefahr ( , , ; die Gefahr ).

Glcklich, den ein leerer Traum beschftigt ( //, )!Glcklich, dem die Ahndung eitel wr ( , )!Jede Gegenwart ( , ; gegen //) und jeder Blick bekrftigt ( = , ; die Kraft )Traum und Ahndung leider uns noch mehr ( , , , ).Sag, was will das Schicksal uns bereiten (, : )?Sag, wie band es uns so rein genau ( : binden; rein ; genau )?Ach, du warst in abgelebten Zeiten ( : : die Zeit )Meine Schwester oder meine Frau ( ).

Kanntest jeden Zug in meinem Wesen ( : kennen; das Wesen),Sphtest wie die reinste Nerve klingt (, , ),Konntest mich mit einem Blicke lesen ( ),Den so schwer ein sterblich Aug durchdringt (, = );Tropftest Migung dem heien Blute (: ; das Ma ; messen , ; der Tropfen ; das Blut ),Richtetest den wilden irren Lauf (, ),Und in deinen Engelsarmen ruhte ( : , ; ruhen ; der Arm )Die zerstrte Brust sich wieder auf ( // : sich aufruhen; zerstren );Hieltest zauberleicht ihn angebunden (, - : halten; anbinden ; der Zauber ; leicht )Und vergaukeltest ihm manchen Tag ( , ; gaukeln ; , ; manch , ).Welche Seligkeit glich jenen Wonnestunden ( , = : gleichen; die Wonne ; die Stunde ),Da er dankbar dir zu Fen lag ( , , : liegen; der Fu),Fhlt' sein Herz an deinem Herzen schwellen (, , : schwellen ; / /),Fhlte sich in deinem Auge gut ( , ),Alle seine Sinnen sich erhellen ( // ; hell )Und beruhigen sein brausend Blut ( , )!

Und von allem dem schwebt ein Erinnern ( : , )Nur noch () um das ungewisse Herz (: ; gewiss , ),Fhlt die alte Wahrheit ewig gleich im Innern ( , = ; innere ; das Innere ),Und der neue Zustand wird ihm Schmerz ( , ).Und wir scheinen uns nur halb beseelet ( , ; die Seele ),Dmmernd (, ) ist um uns der hellste Tag ( ).Glcklich ( : ), dass das Schicksal, das uns qulet ( , ; die Qual ),Uns doch nicht verndern mag ( , )!An Charlotte von Stein

Warum gabst du uns die tiefen Blicke,Unsre Zukunft ahndungsvoll zu schaun,Unsrer Liebe, unserm ErdenglckeWhnend selig nimmer hinzutraun?Warum gabst uns, Schicksal, die Gefhle,Uns einander in das Herz zu sehn,Um durch all die seltenen GewhleUnser wahr Verhltnis auszusphn?

Ach, so viele tausend Menschen kennen,Dumpf sich treibend, kaum ihr eigen Herz,Schweben zwecklos hin und her und rennenHoffnungslos in unversehnem Schmerz;Jauchzen wieder, wenn der schnellen FreudenUnerwart'te Morgenrte tagt;Nur uns armen Liebevollen beidenIst das wechselseitge Glck versagt,Uns zu lieben, ohn uns zu verstehen,In dem andern sehn, was er nie war,Immer frisch auf Traumglck auszugehenUnd zu schwanken auch in Traumgefahr.

Glcklich, den ein leerer Traum beschftigt!Glcklich, dem die Ahndung eitel wr!Jede Gegenwart und jeder Blick bekrftigtTraum und Ahndung leider uns noch mehr.Sag, was will das Schicksal uns bereiten?Sag, wie band es uns so rein genau?Ach, du warst in abgelebten ZeitenMeine Schwester oder meine Frau.

Kanntest jeden Zug in meinem Wesen,Sphtest wie die reinste Nerve klingt,Konntest mich mit einem Blicke lesen,Den so schwer ein sterblich Aug durchdringt;Tropftest Migung dem heien Blute,Richtetest den wilden irren Lauf,Und in deinen Engelsarmen ruhteDie zerstrte Brust sich wieder auf;Hieltest zauberleicht ihn angebundenUnd vergaukeltest ihm manchen Tag.Welche Seligkeit glich jenen Wonnestunden,Da er dankbar dir zu Fen lag,Fhlt' sein Herz an deinem Herzen schwellen,Fhlte sich in deinem Auge gut,Alle seine Sinnen sich erhellenUnd beruhigen sein brausend Blut!

Und von allem dem schwebt ein ErinnernNur noch um das ungewisse Herz,Fhlt die alte Wahrheit ewig gleich im Innern,Und der neue Zustand wird ihm Schmerz.Und wir scheinen uns nur halb beseelet,Dmmernd ist um uns der hellste Tag.Glcklich, dass das Schicksal, das uns qulet,Uns doch nicht verndern mag!Die Jahre nahmen dir

Die Jahre nahmen dir ( : : das Jahr; nehmen), du sagst ( ), so vieles ( , ):Die eigentliche Lust des Sinnespieles (, , : die Sinne / /; das Spiel );Erinnerung des allerliebsten Tandes ( , , : der Tand , , )Von gestern ( = ), weit- und breiten LandesDurchschweifen (, = , ; schweifen , /./; weit und breit = ; das Land , ) frommt nicht mehr ( , : frommen , ); selbst nicht ( /, /) von oben ()Der Ehren anerkannte Zier ( : die Ehre //; die Zier ; anerkennen ; erkennen ; kennen ), das Loben (; loben ),Erfreulich sonst ( // ; freuen ). Aus eignem Tun ( , ; tun ) Behagen (, : das Behagen)Quillt nicht mehr auf ( , , ; quellen , ; ), dir fehlt ein dreistes Wagen ( ; wagen )!Nun wsst ich nicht (, , , ), was dir Besondres bliebe ( : = )?Mir bleibt genug ( , )! Es bleibt Idee und Liebe ( )!Die Jahre nahmen dir

Die Jahre nahmen dir, du sagst, so vieles:Die eigentliche Lust des Sinnespieles;Erinnerung des allerliebsten TandesVon gestern, weit- und breiten LandesDurchschweifen frommt nicht mehr; selbst nicht von obenDer Ehren anerkannte Zier, das Loben,Erfreulich sonst. Aus eignem Tun BehagenQuillt nicht mehr auf, dir fehlt ein dreistes Wagen!Nun wsst ich nicht, was dir Besondres bliebe?Mir bleibt genug! Es bleibt Idee und Liebe!Friedrich Schiller (1759 1805)Das Mdchen aus der Fremde ( : ; fremd ; )

In einem Tal bei armen Hirten ( , : das Tal; der Hirt)Erschien mit jedem jungen Jahr ( : : erscheinen; das Jahr),

Sobald die ersten Lerchen schwirrten ( : die Lerche; schwirren / , / ),

Ein Mdchen, schn und wunderbar (, = ).

Sie war nicht in dem Tal geboren ( ),

Man wusste nicht, woher sie kam ( : , : kommen),

Doch schnell war ihre Spur verloren ( : : verlieren-verlor-verloren),

Sobald das Mdchen Abschied nahm ( : der Abschied , ; nehmen-nahm-genommen ).

Beseligend war ihre Nhe ( // , : : selig ; beseligen , ),

Und alle Herzen wurden weit ( = , : das Herz; weit ; , ),

Doch eine Wrde, eine Hhe ( /, -/ , ; hoch ; die Hhe )Entfernte die Vertraulichkeit ( = , / /, : die Vertaulichkeit ; ; vertrauen ; fern ).

Sie brachte Blumen mit und Frchte ( : die Blume; der Frucht),

Gereift auf einer andern Flur ( : die Flur , , ; , ),

In einem andern Sonnenlichte ( : die Sonne + das Licht),

In einer glcklichern Natur ( ; das Glck , ).

Und teilte jedem eine Gabe ( , /-/ : teilen ),

Dem Frchte, jenem Blumen aus ( , = , ; austeilen ),

Der Jngling und der Greis am Stabe ( , // ),

Ein jeder ging beschenkt nach Haus ( ; schenken ; beschenken ).

Willkommen waren alle Gste ( = , : der Gast),

Doch nahte sich ein liebend Paar ( , : das Paar),

Dem reichte sie der Gaben beste ( , ),

Der Blumen allerschnste dar ( : reichen ; darreichen -, ).Das Mdchen aus der Fremde

In einem Tal bei armen Hirten

Erschien mit jedem jungen Jahr,

Sobald die ersten Lerchen schwirrten,

Ein Mdchen, schn und wunderbar.

Sie war nicht in dem Tal geboren,

Man wusste nicht, woher sie kam,

Doch schnell war ihre Spur verloren,

Sobald das Mdchen Abschied nahm.

Beseligend war ihre Nhe,

Und alle Herzen wurden weit,

Doch eine Wrde, eine Hhe

Entfernte die Vertraulichkeit.

Sie brachte Blumen mit und Frchte,

Gereift auf einer andern Flur,

In einem andern Sonnenlichte,

In einer glcklichern Natur.

Und teilte jedem eine Gabe,

Dem Frchte, jenem Blumen aus,

Der Jngling und der Greis am Stabe,

Ein jeder ging beschenkt nach Haus.

Willkommen waren alle Gste,

Doch nahte sich ein liebend Paar,

Dem reichte sie der Gaben beste,

Der Blumen allerschnste dar.Nnie ( /./)

Auch das Schne muss sterben ( )! Das Menschen und Gtter bezwinget (, : der Mensch; der Gott; bezwingen , , ; zwingen ),

Nicht die eherne Brust rhrt es dem stygischen Zeus ( = : ehern /./).

Einmal nur erweichte die Liebe den Schattenbeherrscher ( : ; weich ; der Schatten ; etwas beherrschen , -),

Und an der Schwelle noch ( = ), streng (, ), rief er zurck sein Geschenk ( ; rufen ; schenken ).

Nicht stillt Aphrodite dem schnen Knaben die Wunde ( = ),

Die in den zierlichen Leib grausam der Eber geritzt ( : : ritzen //; ).

Nicht errettet den gttlichen Held die unsterbliche Mutter ( ; retten, erretten ),

Wann er am skischen Tor fallend ( , : ), sein Schicksal erfllt ( ).

Aber sie steigt aus dem Meer mit allen Tchtern des Nereus ( : das Meer; die Tochter),

Und die Klage hebt an ( , ; klagen , ; anheben) um den verherrlichten Sohn ( ; herrlich ; verherrlichen ).

Siehe (: sehen)! Da weinen die Gtter (: // ), es weinen die Gttinnen alle ( ),

Dass das Schne vergeht (/ / , ), dass das Vollkommene stirbt ( : vollkommen ; voll ).

Auch ein Klagelied zu sein im Mund der Geliebten, ist herrlich ( , , ; das Lied ; der Mund ),

Denn das Gemeine geht klanglos zum Orkus hinab ( , / ; /: gemein ; , ; der Klang ; klingen ; hinab ).Nnie

Auch das Schne muss sterben! Das Menschen und Gtter bezwinget,

Nicht die eherne Brust rhrt es dem stygischen Zeus.

Einmal nur erweichte die Liebe den Schattenbeherrscher,

Und an der Schwelle noch, streng, rief er zurck sein Geschenk.

Nicht stillt Aphrodite dem schnen Knaben die Wunde,

Die in den zierlichen Leib grausam der Eber geritzt.

Nicht errettet den gttlichen Held die unsterbliche Mutter,

Wann er am skischen Tor fallend, sein Schicksal erfllt.

Aber sie steigt aus dem Meer mit allen Tchtern des Nereus,

Und die Klage hebt an um den verherrlichten Sohn.

Siehe! Da weinen die Gtter, es weinen die Gttinnen alle,

Dass das Schne vergeht, dass das Vollkommene stirbt.

Auch ein Klagelied zu sein im Mund der Geliebten, ist herrlich,

Denn das Gemeine geht klanglos zum Orkus hinab.Friedrich Hlderlin (1770 1843)Die Liebe ()

Wenn ihr Freunde vergesst ( : der Freund), wenn ihr die Euern all ( ),

O ihr Dankbaren ( , ), sie, euere Dichter schmht (, ),

Gott vergeb es ( ), doch ehret (, )

Nur die Seele der Liebenden ( ).

Denn o saget ( , ), wo lebt menschliches Leben sonst ( : sonst , ),

Da die knechtische jetzt alles, die Sorge, zwingt ( , , = : zwingen ; der Knecht )?

Darum wandelt der Gott auch ( , )

Sorglos ber dem Haupt uns lngst ( : : das Haupt).

Doch, wie immer das Jahr kalt und gesanglos ist (, ; singen ; der Gesang ; )

Zur beschiedenen Zeit ( , ; bescheiden //), aber aus weiem Feld ( , : das Feld)

Grne Halme doch sprossen ( : der Halm; sprossen , ),

Oft ein einsamer Vogel singt ( ),

Wenn sich mhlich der Wald dehnet ( = ), der Strom sich regt ( ),

Schon die mildere Luft leise von Mittag weht ( = = : mild /, /)

Zur erlesenen Stunde ( ; erlesen ; lesen /, /),

So ein Zeichen der schnern Zeit ( ),

Die wir glauben (, , ), erwchst einziggengsam noch ( - = , ; genug ; gengen + Dat. -, -),

Einzig edel und fromm ( , ) ber dem ehernen,

Wilden Boden die Liebe ( , : der Boden),

Gottes Tochter, von ihm allein ( , ).

Sei gesegnet ( ; der Segen ; ; segnen ), o sei, himmlische Pflanze , mir ( , , = , ; der Himmel )

Mit Gesange gepflegt (, , : pflegen , /, /; der Gesang ; ), wenn des therischen ( )

Nektars Krfte dich nhren ( : ),

Und der schpfrische Strahl dich reift ( , , : reifen ; schpfen ; der Schpfer ).

Wachs und werde zum Wald ( : der Wald)! eine beseeltere ( ; die Seele ; beseelen ),

Vollentblhende Welt ( ; voll ; blhen )! Sprache der Liebenden ( )

Sei die Sprache des Landes ( : das Land),

Ihre Seele der Laut des Volks ( = : das Volk)!

Die Liebe

Wenn ihr Freunde vergesst, wenn ihr die Euern all,

O ihr Dankbaren, sie, euere Dichter schmht,

Gott vergeb es, doch ehret

Nur die Seele der Liebenden.

Denn o saget, wo lebt menschliches Leben sonst,

Da die knechtische jetzt alles, die Sorge, zwingt?

Darum wandelt der Gott auch

Sorglos ber dem Haupt uns lngst.

Doch, wie immer das Jahr kalt und gesanglos ist

Zur beschiedenen Zeit, aber aus weiem Feld

Grne Halme doch sprossen,

Oft ein einsamer Vogel singt,

Wenn sich mhlich der Wald dehnet, der Strom sich regt,

Schon die mildere Luft leise von Mittag weht

Zur erlesenen Stunde,

So ein Zeichen der schnern Zeit,

Die wir glauben, erwchst einziggengsam noch,

Einzig edel und fromm ber dem ehernen,

Wilden Boden die Liebe,

Gottes Tochter, von ihm allein.

Sei gesegnet, o sei, himmlische Pflanze, mir

Mit Gesange gepflegt, wenn des therischen

Nektars Krfte dich nhren,

Und der schpfrische Strahl dich reift.

Wachs und werde zum Wald! eine beseeltere,

Vollentblhende Welt! Sprache der Liebenden

Sei die Sprache des Landes,

Ihre Seele der Laut des Volks!

Der Abschied (, )

Trennen wollten wir uns ( ; trennen )? whnten es gut und klug (, )? Da wirs taten ( : tun-tat-getan), warum schrckte ( //), wie Mord ( : der Mord), die Tat (// )? Ach! wir kennen uns wenig ( / ), Denn es waltet ein Gott in uns ( ).

Den verraten ( )? ach ihn, welcher uns alles erst (, ), Sinn und Leben erschuf ( : der Sinn ; ; ; das Leben; schaffen-schuf-geschaffen ), ihn, den beseelenden (, , ; die Seele ) Schutzgott unserer Liebe (- ; der Schutz ; schtzen ), Dies, dies Eine vermag ich nicht (, //: vermgen , /./).

Aber anderen Fehl denket der Menschen Sinn ( , : ), Andern ehernen Dienst bt er und anders Recht ( , ), Und es fodert die Seele ( , ) Tag fr Tag der Gebrauch uns ab ( , ; fodern = fordern ; gebrauchen ).

Wohl! ich wusste es zuvor (, , // ). Seit der gewurzelte ( ; die Wurzel ) Allentzweiende Hass Gtter und Menschen trennt ( : etnzweien; hassen ), Muss, mit Blut sie zu shnen (, : das Blut), Muss der Liebenden Herz vergehn ( ).

Lass mich schweigen ( )! oh lass nimmer ( ) von nun an ( ) mich ( = ) Dieses Tdliche sehn ( , ) = ( ), dass ich im Frieden doch ( : der Friede) Hin ins Einsame ziehe ( = ; einsam ; ), Und noch unser der Abschied sei ( , )!

Reich die Schale mir selbst (, ), dass ich des rettenden ( ; retten ) Heilgen Giftes genug ( : das Gift; heilig), dass ich des Lethetranks ( : der Trank /./) Mit dir trinke ( ), dass alles ( ), Hass und Liebe, vergessen sei ( , )!

Hingehn will ich ( ). Vielleicht seh ich in langer Zeit (, ) Diotima ( , )! dich hier ( ). Aber verblutet ist ( ; verbluten ) Dann das Wnschen und friedlich ( ) Gleich den Seligen ( ), fremd sind wir ( ),

Und ein ruhig Gesprch fhret uns auf und ab ( = ), Sinnend (), zgernd (, : zgern , ), doch itzt fasst die Vergessenen ( : : itzt = jetzt) Hier die Stelle des Abschieds ( ), Es erwarmet ein Herz in uns ( ),

Staunend seh ich dich an ( : staunen , ), Stimmen und sen Sang ( : die Stimme; sigen-sang-gesungen ), Wie aus voriger Zeit hr ich und Saitenspiel ( : die Saite ; das Spiel ), Und befreiet in Lfte ( : = : die Luft ) Fliegt in Flammen der Geist uns auf ( : : die Flamme ).Der Abschied

Trennen wollten wir uns? whnten es gut und klug? Da wirs taten, warum schrckte, wie Mord, die Tat? Ach! wir kennen uns wenig, Denn es waltet ein Gott in uns.

Den verraten? ach ihn, welcher uns alles erst, Sinn und Leben erschuf, ihn, den beseelenden Schutzgott unserer Liebe, Dies, dies Eine vermag ich nicht.

Aber anderen Fehl denket der Menschen Sinn, Andern ehernen Dienst bt er und anders Recht, Und es fodert die Seele Tag fr Tag der Gebrauch uns ab.

Wohl! ich wusste es zuvor. Seit der gewurzelte Allentzweiende Hass Gtter und Menschen trennt, Muss, mit Blut sie zu shnen, Muss der Liebenden Herz vergehn.

Lass mich schweigen! oh lass nimmer von nun an mich Dieses Tdliche sehn, dass ich im Frieden doch Hin ins Einsame ziehe, Und noch unser der Abschied sei!

Reich die Schale mir selbst, dass ich des rettenden Heilgen Giftes genug, dass ich des Lethetranks Mit dir trinke, dass alles, Hass und Liebe, vergessen sei!

Hingehn will ich. Vielleicht seh ich in langer Zeit Diotima! dich hier. Aber verblutet ist Dann das Wnschen und friedlich Gleich den Seligen, fremd sind wir,

Und ein ruhig Gesprch fhret uns auf und ab, Sinnend, zgernd, doch itzt fasst die Vergessenen Hier die Stelle des Abschieds, Es erwarmet ein Herz in uns,

Staunend seh ich dich an, Stimmen und sen Sang, Wie aus voriger Zeit hr ich und Saitenspiel, Und befreiet in Lfte Fliegt in Flammen der Geist uns auf.Die Heimat ()

Froh kehrt der Schiffer heim (, ; das Schiff ) an den stillen Strom ( ), Von Inseln fernher ( : die Insel; fern ; fernher ), wenn er geerntet hat ( , //; die Ernte ); So km auch ich zur Heimat ( ), htt ich ( ) Gter so viele ( , , : das Gut ; , ), wie Leid ( , : das Leid; leiden ), geerntet ( : ernten //; / /).

Ihr teuren Ufer (, : teuer; das Ufer), die mich erzogen einst ( , -: erziehen), Stillt ihr der Liebe Leiden ( ), versprecht ihr mir ( ), Ihr Wlder meiner Jugend (, ), wenn ich (, ) Komme (, ), die Ruhe noch einmal wieder ( )?

Am khlen Bache ( : der Bach), wo ich der Wellen Spiel ( //: das Spiel ; die Welle ), Am Strome ( : der Strom), wo ich gleiten die Schiffe sah ( , , ), Dort bin ich bald ( ); euch, traute Berge (, , : der Berg; traut , , , ), Die mich behteten einst ( , -; die Hut , ), der Heimat ()Verehrte sichre Grenzen (, , : verehren ; die Ehre ; sicher ; die Grenze), der Mutter Haus ( ) Und liebender Geschwister Umarmungen ( : die Geschwister ; umarmen ; der Arm ) Begr ich bald ( ) und ihr umschliet mich ( , ; schlieen ), Dass, wie in Banden (, , , : das Band die Bande), das Herz mir heile ( : ),

Ihr treugebliebnen (, , : bleiben ; treu , )! aber ich wei ( // ), ich wei, Der Liebe Leid (, ), dies heilet so bald mir nicht ( , ), Dies singt kein Wiegensang ( ; die Wiege ; wiegen ), den trstend (, ; der Trost ) Sterbliche singen ( ; sterben ), mir aus dem Busen ( ).

Denn sie ( = ), die uns das himmlische Feuer leihn ( , ; der Himmel ), Die Gtter schenken heiliges Leid uns auch ( ), Drum bleibe dies ( : ). Ein Sohn der Erde ( ) Schein ich ( = , ); zu lieben gemacht ( ), zu leiden (// ).Die Heimat

Froh kehrt der Schiffer heim an den stillen Strom, Von Inseln fernher, wenn er geerntet hat; So km auch ich zur Heimat, htt ich Gter so viele, wie Leid, geerntet.

Ihr teuren Ufer, die mich erzogen einst, Stillt ihr der Liebe Leiden, versprecht ihr mir, Ihr Wlder meiner Jugend, wenn ich Komme, die Ruhe noch einmal wieder?

Am khlen Bache, wo ich der Wellen Spiel, Am Strome, wo ich gleiten die Schiffe sah, Dort bin ich bald; euch, traute Berge, Die mich behteten einst, der Heimat

Verehrte sichre Grenzen, der Mutter Haus Und liebender Geschwister Umarmungen Begr ich bald und ihr umschliet mich, Dass, wie in Banden, das Herz mir heile,

Ihr treugebliebnen! aber ich wei, ich wei, Der Liebe Leid, dies heilet so bald mir nicht, Dies singt kein Wiegensang, den trstend Sterbliche singen, mir aus dem Busen.

Denn sie, die uns das himmlische Feuer leihn, Die Gtter schenken heiliges Leid uns auch, Drum bleibe dies. Ein Sohn der Erde Schein ich; zu lieben gemacht, zu leiden.Clemens Brentano (1778 1842)Einsam will ich untergehn

Einsam will ich untergehn ( : untergehen / , /; , ; )Keiner soll mein Leiden wissen ( ; leiden ),Wird der Stern, den ich gesehn ( , )Von dem Himmel mir gerissen ( : = : reien )Will ich einsam untergehnWie ein Pilger in der Wste ( ).

Einsam will ich untergehnWie ein Pilger in der Wste,Wenn der Stern, den ich gesehnMich zum letzten Male grte ( )Will ich einsam untergehnWie ein Bettler auf der Heide ( : die Heide // ; betteln , ).

Einsam will ich untergehnWie ein Bettler auf der HeideGibt der Stern, den ich gesehn,Mir nicht weiter das Geleite ( : ; leiten )Will ich einsam untergehnWie der Tag im Abendgrauen ( ; grau ; es graut ).

Einsam will ich untergehnWie der Tag im Abendgrauen,Will der Stern, den ich gesehnNicht mehr auf mich niederschauen ( //; nieder- // ),Will ich einsam untergehnWie ein Sklave an der Kette ( ).

Einsam will ich untergehnWie der Sklave an der Kette,Scheint der Stern, den ich gesehnNicht mehr auf mein Dornenbette ( : der Dorn , + das Bett )Will ich einsam untergehnWie ein Schwanenlied im Tode ( ; der Schwan; das Lied; der Tod).

Einsam will ich untergehnWie ein Schwanenlied im Tode,Ist der Stern, den ich gesehnMir nicht mehr ein Friedensbote ( , : der Friede ; der Bote )Will ich einsam untergehnWie ein Schiff in wsten Meeren ( : das Schiff; das Meer).

Einsam will ich untergehnWie ein Schiff in wsten Meeren,Wird der Stern, den ich gesehnJemals weg von mir sich kehren ( - ),Will ich einsam untergehnWie der Trost in stummen Schmerzen ( = : der Schmerz).

Einsam will ich untergehnWie der Trost in stummen Schmerzen,Soll den Stern, den ich gesehnJemals meine Schuld verscherzen ( , ; der Scherz , ; verscherzen / / , ),Will ich einsam untergehnWie mein Herz in deinem Herzen ( : das Herz).Einsam will ich untergehn

Einsam will ich untergehnKeiner soll mein Leiden wissen,Wird der Stern, den ich gesehnVon dem Himmel mir gerissenWill ich einsam untergehnWie ein Pilger in der Wste.

Einsam will ich untergehnWie ein Pilger in der Wste,Wenn der Stern, den ich gesehnMich zum letzten Male grteWill ich einsam untergehnWie ein Bettler auf der Heide.

Einsam will ich untergehnWie ein Bettler auf der HeideGibt der Stern, den ich gesehn,Mir nicht weiter das GeleiteWill ich einsam untergehnWie der Tag im Abendgrauen.

Einsam will ich untergehnWie der Tag im Abendgrauen,Will der Stern, den ich gesehnNicht mehr auf mich niederschauen,Will ich einsam untergehnWie ein Sklave an der Kette.

Einsam will ich untergehnWie der Sklave an der Kette,Scheint der Stern, den ich gesehnNicht mehr auf mein DornenbetteWill ich einsam untergehnWie ein Schwanenlied im Tode.

Einsam will ich untergehnWie ein Schwanenlied im Tode,Ist der Stern, den ich gesehnMir nicht mehr ein FriedensboteWill ich einsam untergehnWie ein Schiff in wsten Meeren.

Einsam will ich untergehnWie ein Schiff in wsten Meeren,Wird der Stern, den ich gesehnJemals weg von mir sich kehren,Will ich einsam untergehnWie der Trost in stummen Schmerzen.

Einsam will ich untergehnWie der Trost in stummen Schmerzen,Soll den Stern, den ich gesehnJemals meine Schuld verscherzen,Will ich einsam untergehnWie mein Herz in deinem Herzen.ber eine Skizze ( , )

Verzweiflung an der Liebe in der Liebe ( // : die Verzweiflung; an etwas verzweifeln -, )

In Liebeskampf ( , : die Liebe + der Kampf)? In Todeskampf gesunken ( , : der Tod ; sinken ; , )?Ob Atem noch von ihren Lippen fliet ( : der Atem; die Lippe)?Ob ihr der Krampf den kleinen Mund verschliet ( , )?Kein l die Lampe ( // = )? oder keinen Funken ( : der Funken)?

Der Jngling betend ( // = , : beten)? tot ()? in Liebe trunken ( )?Ob er der Jungfrau hchste Gunst geniet ( , : die Gunst , )?Was ist's ( ), das der gefallne Becher giet ( = ; fallen )?Hat Gift, hat Wein, hat Balsam sie getrunken ( , , : trinken; das Gift; der Wein; der Balsam).

Des Jnglings Arme ( : der Arm), Engelsflgel werden ( : der Engel + der Flgel) Nein Mantelsfalten (, : der Mantel + die Falte) Leichentuches Falten (c : die Leiche + das Tuch ).Um sie strahlt Heilgenschein ( = , : der Heilige + der Schein , ) zerraufte Haare ( ; zerraufen ; raufen , ; sich in Verzweiflung die Haare raufen ).

Strahl' Himmelslicht ( : der Himmel + das Licht), flamm' Hlle zu der Erde ( = , : flammen , ; die Flamme )Brich der Verzweiflung rasende Gewalten ( : brechen; rasen , , ; die Gewalt , , ),Enthll' (; hllen , ; ) verhll' () das Freudenbett ( , : die Freude + das Bett) die Bahre ( /die Totenbahre/; die Bahre ).ber eine Skizze

Verzweiflung an der Liebe in der Liebe

In Liebeskampf? In Todeskampf gesunken?Ob Atem noch von ihren Lippen fliet?Ob ihr der Krampf den kleinen Mund verschliet?Kein l die Lampe? oder keinen Funken?

Der Jngling betend? tot? in Liebe trunken?Ob er der Jungfrau hchste Gunst geniet?Was ist's, das der gefallne Becher giet?Hat Gift, hat Wein, hat Balsam sie getrunken.

Des Jnglings Arme, Engelsflgel werden Nein Mantelsfalten Leichentuches Falten.Um sie strahlt Heilgenschein zerraufte Haare.

Strahl' Himmelslicht, flamm' Hlle zu der ErdeBrich der Verzweiflung rasende Gewalten,Enthll' verhll' das Freudenbett die Bahre.Was reif in diesen Zeilen steht

Was reif ( , ) in diesen Zeilen steht ( = : die Zeile),Was lchelnd () winkt ( //) und sinnend ( = ; sinnen ; ) fleht (, ),Das soll kein Kind betrben ( , ; trbe , ),Die Einfalt (, ) hat es ausgeset ( ; sen ; ausen ),Die Schwermut (, ) hat hindurchgeweht ( , : hindurch + wehen ),Die Sehnsucht ( / -/, // ; sich nach etwas sehnen , ) hat's getrieben ( : treiben ; ; , );Und ist das Feld einst abgemht ( : mhen , ; einst -; -),Die Armut durch die Stoppeln geht ( : die Stoppel , ; arm ),Sucht hren ( , : die hre), die geblieben ( : bleiben),Sucht Lieb' ( ), die fr sie untergeht ( ),Sucht Lieb', die mit ihr aufersteht ( , ),Sucht Lieb', die sie kann lieben ( );Und hat sie einsam ( : einsam ) und verschmht ( ; verschmhen )Die Nacht durch ( ) dankend (, , ) in Gebet ( : das Gebet; beten )Die Krner ausgerieben ( : das Korn ; reiben ),Liest sie (, : lesen), als frh der Hahn gekrht ( : krhen ),Was Lieb' erhielt (, , : erhalten ; ; halten ), was Leid verweht ( , , ),Ans Feldkreuz angeschrieben ( : : das Feld + das Kreuz ; anschreiben - / - , , /),O Stern und Blume ( : der Stern; die Blume), Geist und Kleid ( , : der Geist; das Kleid),Lieb', Leid und Zeit und Ewigkeit ( , ; ewig )!Was reif in diesen Zeilen steht

Was reif in diesen Zeilen steht,Was lchelnd winkt und sinnend fleht,Das soll kein Kind betrben,Die Einfalt hat es ausgeset,Die Schwermut hat hindurchgeweht,Die Sehnsucht hat's getrieben;Und ist das Feld einst abgemht,Die Armut durch die Stoppeln geht,Sucht hren, die geblieben,Sucht Lieb', die fr sie untergeht,Sucht Lieb', die mit ihr aufersteht,Sucht Lieb', die sie kann lieben;Und hat sie einsam und verschmhtDie Nacht durch dankend in GebetDie Krner ausgerieben,Liest sie, als frh der Hahn gekrht,Was Lieb' erhielt, was Leid verweht,Ans Feldkreuz angeschrieben,O Stern und Blume, Geist und Kleid,Lieb', Leid und Zeit und Ewigkeit!Schwalbenwitz ( ; die Schwalbe ; der Witz )

Wahrlich (), wahrlich, ich sage euch ( ),

Himmel und Erde sind sich gleich ( : : der Himmel; die Erde).

Spricht der Himmel (// ): Werde (: , )!

Da grnt und blht die Erde (: ).

Spricht die Erde: Sterbe ()!

Da wird der Himmel ein lachender Erbe ( ).

Sterne sah ich ( : der Stern; sehen) blinken (, ) und sinken ( = ) = ( ),

Den Mond in der Sonne ertrinken ( ),

Die Sonne stieg in die Meere ( : steigen; das Meer),

Ohne dass sich ein Fnklein verlre ( / / : , ; der Funken ; sich verlieren ).

Feuer und Wasser hassen sich ( : : das Feuer; das Wasser)Erde und Wasser umfassen sich (, , ; fassen ; )Luft und und Feuer entznden sich ( : die Luft),

Erde und Feuer ersticken sich (),

Erde und Luft umkhlen sich (; khl ),

Luft und Wasser umspielen sich ( , ; umspielen , , - /, , /),

Aber alles ist Liebe ( ), Liebe, Liebe,

Und wenn sich alles emprte ( , : sich empren; empr ), verzehrte ( ), verschlnge ( : verschlingen),

Dass gar nichts bliebe (// : bleiben), bliebe doch Liebe ( )Die Hlle (; ), die Flle (; ), die Menge (; ; ).Schwalbenwitz

Wahrlich, wahrlich, ich sage euch,

Himmel und Erde sind sich gleich.

Spricht der Himmel: Werde!

Da grnt und blht die Erde.

Spricht die Erde: Sterbe!

Da wird der Himmel ein lachender Erbe.

Sterne sah ich blinken und sinken,

Den Mond in der Sonne ertrinken,

Die Sonne stieg in die Meere,

Ohne dass sich ein Fnklein verlre.

Feuer und Wasser hassen sich

Erde und Wasser umfassen sich

Luft und und Feuer entznden sich,

Erde und Feuer ersticken sich,

Erde und Luft umkhlen sich,

Luft und Wasser umspielen sich,

Aber alles ist Liebe, Liebe, Liebe,

Und wenn sich alles emprte, verzehrte, verschlnge,

Dass gar nichts bliebe, bliebe doch Liebe

Die Hlle, die Flle, die Menge.Karoline von Gnderode (1780 1806)Liebe ()

O reiche Armut ( ; arm )! Gebend (), seliges Empfangen ( )!

In Zagheit Mut ( , : der Mut; zagen , )! in Freiheit doch gefangen ( ; fingen-fang-gefangen ).

In Stummheit Sprache ( = ; stumm ),

Schchtern bei Tage ( ),

Siegend mit zaghaftem Bangen ( , ; bangen , )!

Lebendiger Tod ( ), im Einen sel'ges Leben ( = )Schwelgend in Not ( , ; schwelgen , , ; die Not), im Widerstand ergeben ( // ; sich ergeben , ; der Widerstand; widerstehen ),

Genieend schmachten (, , ),

Nie satt betrachten ( ; betrachten )

Leben im Traum ( , , : der Traum) und doppelt Leben ( ).Liebe

O reiche Armut! Gebend, seliges Empfangen!

In Zagheit Mut! in Freiheit doch gefangen.

In Stummheit Sprache,

Schchtern bei Tage,

Siegend mit zaghaftem Bangen!

Lebendiger Tod, im Einen sel'ges Leben

Schwelgend in Not, im Widerstand ergeben,

Genieend schmachten,

Nie satt betrachten

Leben im Traum und doppelt Leben.Der Kuss im Traume ( )

Es hat ein Kuss mir Leben eingehaucht ( ),

Gestillet meines Busens tiefstes Schmachten ( ; der Busen ).

Komm, Dunkelheit! mich traulich zu umnachten (, , , - ; dunkel ; trauen ; traulich , ),

Dass neue Wonne meine Lippe saugt ( , ; die Lippe ; saugen ).

In Trume war solch Leben eingetaucht ( = ; tauchen ; eintauchen , ),

Drum leb ich, ewig Trume zu betrachten ( , : drum = darum),

Kann aller andern Freuden Glanz verachten ( : die Freude; der Glanz; glnzen , ; achten , ),

Weil nur die Nacht so sen Balsam haucht ( , ).

Der Tag ist karg an liebesen Wonnen ( - ),

Es schmerzt mich seines Lichtes eitles Prangen ( , , , ; prangen , , ; das Licht )Und mich verzehren seiner Sonne Gluten ( : die Glut , ; glhen ).

Drum birg dich, Aug ( , , = : sich bergen; das Auge), dem Glanze ird'scher Sonnen ( : irdisch; die Erde )!

Hll dich in Nacht ( ; die Hlle ), sie stillet dein Verlangen ( )Und heilt den Schmerz ( ), wie Lethes khle Fluten ( : die Flut).Der Kuss im Traume

Es hat ein Kuss mir Leben eingehaucht,

Gestillet meines Busens tiefstes Schmachten.

Komm, Dunkelheit! mich traulich zu umnachten,

Dass neue Wonne meine Lippe saugt.

In Trume war solch Leben eingetaucht,

Drum leb ich, ewig Trume zu betrachten,

Kann aller andern Freuden Glanz verachten,

Weil nur die Nacht so sen Balsam haucht.

Der Tag ist karg an liebesen Wonnen,

Es schmerzt mich seines Lichtes eitles Prangen

Und mich verzehren seiner Sonne Gluten.

Drum birg dich, Aug, dem Glanze ird'scher Sonnen!

Hll dich in Nacht, sie stillet dein Verlangen

Und heilt den Schmerz, wie Lethes khle Fluten.Die eine Klage ( // ; klagen , )

Wer die tiefste aller Wunden ( : die Wunde)Hat in Geist und Sinn empfunden ( : der Geist ; der Sinn ; empfinden , ),

Bittrer Trennung Schmerz ( : bitter; die Trennung; trennen ; sich trennen ; der Schmerz);

Wer geliebt, was er verloren ( , : verlieren),

Lassen muss, was er erkoren ( , : erkiesen),

Das geliebte Herz ( ),

Der versteht in Lust und Trnen ( , // , : die Lust; die Trne)Und der Liebe ewig Sehnen ( , ; sich nach etwas, jemandem sehnen , -, -),

Eins in zwei zu sein ( // ),

Eins im andern sich zu finden ( ),

Dass der Zweiheit Grenzen schwinden ( )Und des Daseins Pein ( // , : das Dasein; die Pein).

Wer so ganz in Herz und Sinnen ( : : das Herz; der Sinn)Konnt ein Wesen liebgewinnen ( ; gewinnen ; / /),

Oh! den trstets nicht ( ),

Dass fr Freuden, die verloren ( , : die Freude; verlieren),

Neue werden neu geboren ( , ):

Jene sinds doch nicht ( ).

Das geliebte, se Leben (, ),

Dieses Nehmen und dies Geben ( , ),

Wort und Sinn und Blick ( : das Wort; der Blick),

Dieses Suchen und dies Finden ( , : ),

Dieses Denken und Empfinden ( , : )Gibt kein Gott zurck ( : ).Die eine Klage

Wer die tiefste aller Wunden

Hat in Geist und Sinn empfunden,

Bittrer Trennung Schmerz;

Wer geliebt, was er verloren,

Lassen muss, was er erkoren,

Das geliebte Herz,

Der versteht in Lust und Trnen

Und der Liebe ewig Sehnen,

Eins in zwei zu sein,

Eins im andern sich zu finden,

Dass der Zweiheit Grenzen schwinden

Und des Daseins Pein.

Wer so ganz in Herz und Sinnen

Konnt ein Wesen liebgewinnen,

Oh! den trstets nicht,

Dass fr Freuden, die verloren,

Neue werden neu geboren:

Jene sinds doch nicht.

Das geliebte, se Leben,

Dieses Nehmen und dies Geben,

Wort und Sinn und Blick,

Dieses Suchen und dies Finden,

Dieses Denken und Empfinden

Gibt kein Gott zurck.Adelbert von Chamisso (1781 1838)Lebe wohl (: , )

Wer sollte fragen ( = ), wies geschah ( , : geschehen)?

Es geht auch andern ebenso (c : ).

Ich freute mich ( ), als ich dich sah ( : sehen),

Du warst, als du mich sahst, auch froh ( , , ).

Der erste Gru, den ich dir bot ( , : bieten , ),

Macht uns auf einmal beide reich ( );

Du wurdest, als ich kam, so rot ( , , = : werden; kommen),

Du wurdest, als ich ging ( : gehen), so bleich ( : bleich ).

Nun (, ) kam ich auch tagaus, tagein ( : ein ; aus ),

Es ging uns beiden durch den Sinn ( : , );

Bei Regen und bei Sonnenschein ( : : der Regen; die Sonne + der Schein; scheinen ) Schwand bald der Sommer uns dahin ( : : schwinden ;; dahin , ; dahinschwinden ).

Wir haben uns die Hand gedrckt ( , ),

Um nichts gelacht ( ), um nichts geweint ( ),

Geqult einander ( : qulen; die Qual ) und beglckt ( , ; das Glck ) Und habens redlich auch gemeint ( : redlich , ; meinen , ).

Dann kam der Herbst ( ), der Winter gar ( , : gar ; , );

Die Schwalbe zog nach altem Brauch ( , = : ziehen //; ; / /; der Brauch );

Und: lieben? lieben immerdar ( : ? )?

Es wurde kalt ( ), es fror uns auch ( : : frieren ; ).

Ich werde gehn ins fremde Land ( = , ),

Du sagst mir hflich ( ; der Hof ): Lebe wohl ()!

Ich ksse hflich dir die Hand ( ),

Und nun ist alles ( ), wie es soll ( ) = ( ).Lebe wohl

Wer sollte fragen, wies geschah?

Es geht auch andern ebenso.

Ich freute mich, als ich dich sah,

Du warst, als du mich sahst, auch froh.

Der erste Gru, den ich dir bot,

Macht uns auf einmal beide reich;

Du wurdest, als ich kam, so rot,

Du wurdest, als ich ging, so bleich.

Nun kam ich auch tagaus, tagein,

Es ging uns beiden durch den Sinn;

Bei Regen und bei Sonnenschein

Schwand bald der Sommer uns dahin.

Wir haben uns die Hand gedrckt,

Um nichts gelacht, um nichts geweint,

Geqult einander und beglckt

Und habens redlich auch gemeint.

Dann kam der Herbst, der Winter gar;

Die Schwalbe zog nach altem Brauch;

Und: lieben? lieben immerdar?

Es wurde kalt, es fror uns auch.

Ich werde gehn ins fremde Land,

Du sagst mir hflich: Lebe wohl!

Ich ksse hflich dir die Hand,

Und nun ist alles, wie es soll.Frhling und Herbst ( : der Frhling; der Herbst)

Frwahr (; wahr ), der Frhling ist erwacht ( ; wach );

Den holden Liebling zu empfahn (/,/ , : empfahen = empfangen),

Hat sich mit frischer Blumenpracht ( : die Blume + die Pracht) Die junge Erde angetan ( : sich antun = sich Kleidung anlegen ; tun ).

Die muntern Vgel ( : der Vogel), lieberwrmt ( : die Liebe + erwrmen; warm ),

Begehn im grnen Hain ihr Fest (, : der Hain).

Ein jeder singt (: ), ein jeder schwrmt ( ; schwrmen /, /; , ) Und bauet emsig sich sein Nest ( ).

Und alles lebt und liebt und singt ( , , = ) Und preist den Frhling wunderbar ( ),

Den Frhling, der die Freude bringt ( );

Ich aber bleibe stumm und starr ( , : starr , ).

Dir, Erde, gnn ich deine Zier (, , , ; zieren , /./; gnnen /- -, /; ; , ),

Euch, Snger, gnn ich eure Lust (, , , , ),

So gnnet meine Trauer mir ( , ),

Den tiefen Schmerz in meiner Brust ( ).

Fr mich ist Herbst ( ); der Nebelwind ( : der Nebel + der Wind) Durchwhlet kalt mein falbes Laub ( );

Die ste mir zerschlagen sind ( : zerschlagen ; schlagen ),

Und meine Krone liegt im Staub ( : der Staub).Frhling und Herbst

Frhwahr, der Frhling ist erwacht;

Den holden Liebling zu empfahn,

Hat sich mit frischer Blumenpracht

Die junge Erde angetan.

Die muntern Vgel, lieberwrmt,

Begehn im grnen Hain ihr Fest.

Ein jeder singt, ein jeder schwrmt

Und bauet emsig sich sein Nest.

Und alles lebt und liebt und singt

Und preist den Frhling wunderbar,

Den Frhling, der die Freude bringt;

Ich aber bleibe stumm und starr.

Dir, Erde, gnn ich deine Zier,

Euch, Snger, gnn ich eure Lust,

So gnnet meine Trauer mir,

Den tiefen Schmerz in meiner Brust.

Fr mich ist Herbst; der Nebelwind

Durchwhlet kalt mein falbes Laub;

Die ste mir zerschlagen sind,

Und meine Krone liegt im Staub.Ludwig Uhland (1787 1862)Frhlingsglaube ( : der Frhling + der Glaube)

Die linden Lfte sind erwacht ( , ; lind , ; , /./; der Luft ; wach ),Sie suseln ( ) und weben (: weben , ; /./ , ) Tag und Nacht ( ),Sie schaffen an allen Enden ( , : : das Ende).O frischer Duft ( ), o neuer Klang ( , ; klingen ; )!Nun (, ), armes Herze ( ), sei nicht bang ( : bange )!Nun muss sich alles, alles wenden ( , : wenden //).

Die Welt wird schner mit jedem Tag ( ),Man wei nicht ( ), was noch werden mag ( : , ),Das Blhen will nicht enden ( = ).Es blht das fernste (, ), tiefste Tal ( ):Nun, armes Herz, vergiss der Qual ( , : die Qual; vergessen /+ Gen./)!Nun muss sich alles, alles wenden. Frhlingsglaube

Die linden Lfte sind erwacht,Sie suseln und weben Tag und Nacht,Sie schaffen an allen Enden.O frischer Duft, o neuer Klang!Nun, armes Herze, sei nicht bang!Nun muss sich alles, alles wenden.

Die Welt wird schner mit jedem Tag,Man wei nicht, was noch werden mag,Das Blhen will nicht enden.Es blht das fernste, tiefste Tal:Nun, armes Herz, vergiss der Qual!Nun muss sich alles, alles wenden. Seliger Tod ( )

Gestorben war ich ( : sterben-starb-gestorben)Vor Liebeswonne ( : die Liebe + die Wonne);Begraben lag ich ( : liegen; das Grab ; begraben )In ihren Armen ( = : der Arm);Erwecket ward ich (, ; wecken ; ward = wurde )Von ihren Kssen ( : der Kuss);Den Himmel sah ich ( // : sehen)In ihren Augen ( : das Auge). Seliger Tod

Gestorben war ichVor Liebeswonne;Begraben lag ichIn ihren Armen;Erwecket ward ichVon ihren Kssen;Den Himmel sah ichIn ihren Augen. Die Abgeschiedenen ()

So hab ich endlich dich gerettet (, , , )Mir aus der Menge wilden Reihn ( = = , : die Menge ; ; die Reihe )!Du bist in meinen Arm gekettet ( ; die Kette ),Du bist nun mein ( ), nun einzig mein ( = ).Es schlummert alles diese Stunde ( ),Nur wir noch leben auf der Welt ( ),Wie in der Wasser stillem Grunde ( : das Wasser; der Grund)Der Meergott seine Gttin hlt ( , : halten).

Verrauscht ist all das rohe Tosen ( ; rauschen , ; tosen , ; roh , ; ; ),Das deine Worte mir verschlang ( : verschlingen ),Dein leises, liebevolles Kosen ( , : ; kosen , )Ist nun mein einz'ger ser Klang ( ; klingen-klang-geklungen ).Die Erde liegt in Nacht gehllet ( = , : die Nacht; die Hlle ),Kein Licht erglnzt auf Flur und Teich ( , : die Flur , , ; der Teich ),Nur dieser Lampe Schimmer fllet ( : der Schimmer)Noch unsrer Liebe kleines Reich ( ). Die Abgeschiedenen

So hab ich endlich dich gerettetMir aus der Menge wilden Reihn!Du bist in meinen Arm gekettet,Du bist nun mein, nun einzig mein.Es schlummert alles diese Stunde,Nur wir noch leben auf der Welt,Wie in der Wasser stillem GrundeDer Meergott seine Gttin hlt.

Verrauscht ist all das rohe Tosen,Das deine Worte mir verschlang,Dein leises, liebevolles KosenIst nun mein einz'ger ser Klang.Die Erde liegt in Nacht gehllet,Kein Licht erglnzt auf Flur und Teich,Nur dieser Lampe Schimmer flletNoch unsrer Liebe kleines Reich. Der Sommerfaden

Da fliegt, als wir im Felde gehen (, , , : das Feld),

Ein Sommerfaden ber Land ( = ; der Faden ),

Ein leicht und licht Gespinst der Feen ( ; spinnen //; //),

Und knpft von mir zu ihr ein Band ( : , : das Band; binden ; knpfen , ).

Ich nehm ihn fr ein gnstig Zeichen ( // ),

Ein Zeichen, wie die Lieb es braucht ( , ).

O Hoffnungen der Hoffnungsreichen (, : : die Hoffnung; hoffen ; reich ),

Aus Duft gewebt ( : der Duft), von Luft zerhaucht ( = , : die Luft; hauchen , )!Der Sommerfaden

Da fliegt, als wir im Felde gehen,

Ein Sommerfaden ber Land,

Ein leicht und licht Gespinst der Feen,

Und knpft von mir zu ihr ein Band.

Ich nehm ihn fr ein gnstig Zeichen,

Ein Zeichen, wie die Lieb es braucht.

O Hoffnungen der Hoffnungsreichen,

Aus Duft gewebt, von Luft zerhaucht!Joseph von Eichendorff (1788 1857)Das zerbrochene Ringlein ( : das Ringlein; der Ring ; brechen , ; zerbrechen , )

In einem khlen Grunde ( : der Grund),

Da (/) geht ( = , ) ein Mhlenrad ( : die Mhle + das Rad ),

Mein Liebste ( ; lieben ) ist verschwunden (, : verschwinden),

Die () dort () gewohnet hat ().

Sie hat mir Treu versprochen ( : die Treue; treu ; versprechen),

Gab mir einn Ring ( : geben) dabei ( ),

Sie hat die Treu gebrochen ( : , : brechen),

Mein Ringlein sprang entzwei ( ; springen ; , ).

Ich mcht ( ) als Spielmann ( ; spielen) reisen (, )Weit in die Welt hinaus (-: -)Und singen meine Weisen ( , : die Weise)Und gehn von Haus zu Haus ( , : das Haus).

Ich mcht als Reiter fliegen ( : , ; reiten )Wohl (, - = ) in die blutge Schlacht ( : blutig; das Blut ),

Um stille Feuer ( = : : das Feuer) liegen ()Im Feld ( : das Feld) bei dunkler Nacht ( : : dunkel).

Hr ich (, ) das Mhlrad gehen ( ):

Ich wei nicht ( ), was ich will ( ) Ich mcht ( ) am liebsten ( : ) sterben (),

Da wrs ( / ) auf einmal (: ) still (, )!Das zerbrochene Ringlein

In einem khlen Grunde,

Da geht ein Mhlenrad,

Mein Liebste ist verschwunden,

Die dort gewohnet hat.

Sie hat mir Treu versprochen,

Gab mir einn Ring dabei,

Sie hat die Treu gebrochen,

Mein Ringlein sprang entzwei.

Ich mcht als Spielmann reisen

Weit in die Welt hinaus

Und singen meine Weisen

Und gehn von Haus zu Haus.

Ich mcht als Reiter fliegen

Wohl in die blutge Schlacht,

Um stille Feuer liegen

Im Feld bei dunkler Nacht.

Hr ich das Mhlrad gehen:

Ich wei( nicht, was ich will Ich mcht am liebsten sterben,

Da wrs auf einmal still!Friedrich Rckert (1788 1866)Kehr' ein bei mir! (, , : einkehren , ; : das Unglck kehrte bei uns ein )!

Du bist die Ruh ( ), Der Friede mild ( , : mild ; , ), Die Sehnsucht du ( , ; sich sehnen nach etwas , , , ; die Sucht , )Und was sie stillt ( , : stillen ; /, /; ).

Ich weihe dir ( )Voll Lust ( , : die Lust) und Schmerz ( : der Schmerz)Zur Wohnung hier (, , ; wohnen )Mein Aug ( = : das Auge) und Herz ( : das Herz).

Kehr ein bei mir, Und schliee du ( , )Still hinter dir ( )Die Pforten zu (: die Pforte ; ; zuschlieen , ).

Treib andern Schmerz ( // : treiben )Aus dieser Brust ( )! Voll sei dies Herz ( , )Von deiner Lust ( ).

Dies Augenzelt ( = , , : das Zelt )Von deinem Glanz ( : der Glanz; glnzen , )Allein erhellt ( = ; hell ), O fll es ganz ( = : ganz , )!

Kehr' ein bei mir!

Du bist die Ruh, Der Friede mild, Die Sehnsucht du Und was sie stillt.

Ich weihe dir Voll Lust und Schmerz Zur Wohnung hier Mein Aug und Herz.

Kehr ein bei mir, Und schliee du Still hinter dir Die Pforten zu.

Treib andern Schmerz Aus dieser Brust! Voll sei dies Herz Von deiner Lust.

Dies Augenzelt Von deinem Glanz Allein erhellt, O fll es ganz! Widmung (; widmen )

Du meine Seele ( ), du mein Herz (: das Herz),Du meine Wonn' (: die Wonne), o du mein Schmerz (: der Schmerz),Du meine Welt (), in der ich lebe ( ),Mein Himmel du (: der Himmel), darein ( ) ich schwebe ( ),O du mein Grab (: das Grab), in das hinab ( : hinab -)Ich ewig meinen Kummer gab ( , , : geben ).

Du bist die Ruh (), du bist der Frieden (),Du bist vom Himmel mir beschieden ( , : bescheiden /./),Dass du mich liebst (, ), macht mich mir wert ( = ),Dein Blick hat mich vor mir verklrt ( , ; klar ),Du hebst dich ( = , ) liebend ber mich ( ),Mein guter Geist ( = -), mein bessres Ich ( )!Widmung

Du meine Seele, du mein Herz,Du meine Wonn', o du mein Schmerz,Du meine Welt, in der ich lebe,Mein Himmel du, darein ich schwebe,O du mein Grab, in das hinabIch ewig meinen Kummer gab.

Du bist die Ruh, du bist der Frieden,Du bist vom Himmel mir beschieden,Dass du mich liebst, macht mich mir wert,Dein Blick hat mich vor mir verklrt,Du hebst dich liebend ber mich,Mein guter Geist, mein bessres Ich!August von Platen (1796 1835)Die Liebe hat gelogen

Die Liebe hat gelogen ( : lgen),Die Sorge lastet schwer (, ; die Last ; ),Betrogen, ach, betrogen (: betrgen)Hat alles mich umher ( )!

Es rinnen heie Tropfen ( : der Tropfen)Die Wange stets herab ( , ),Lass ab (), lass ab zu klopfen (),Lass ab, mein Herz (// ), lass ab! Die Liebe hat gelogen

Die Liebe hat gelogen,Die Sorge lastet schwer,Betrogen, ach, betrogenHat alles mich umher!

Es rinnen heie TropfenDie Wange stets herab,Lass ab, lass ab zu klopfen,Lass ab, mein Herz, lass ab! Tristan

Wer die Schnheit angeschaut mit Augen ( = : etwas anschauen -; das Auge),

Ist dem Tode schon anheimgegeben ( : anheimgeben / - /; , / - , - /; der Tod)Wird fr keinen Dienst auf Erden taugen ( , = : der Dienst; dienen ; die Erde; taugen , ),

Und doch ( ) wird er vor dem Tode beben ( = : beben , ; ),

Wer die Schnheit angeschaut mit Augen!

Ewig whrt fr ihn der Schmerz der Liebe ( ),

Denn ein Tor nur kann auf Erden hoffen ( )Zu gengen einem solchen Triebe ( , , : der Trieb; treiben ):

Wen der Pfeil des Schnen ( : das Schne) je getroffen (- : treffen / /),

Ewig whrt fr ihn der Schmerz der Liebe!

Ach, er mchte wie ein Quell versiechen ( , , : der Quell = die Quelle; versiechen = versiegen),

Jedem Hauch der Luft ( , : : der Hauch) ein Gift entsaugen ( ; saugen ; entsaugen /+ Dat./ -)Und den Tod aus jeder Blume riechen ( , ):

Wer die Schnheit angeschaut mit Augen,

Ach, er mchte wie ein Quell versiechen!Tristan

Wer die Schnheit angeschaut mit Augen,

Ist dem Tode schon anheimgegeben,

Wird fr keinen Dienst auf Erden taugen,

Und doch wird er vor dem Tode beben,

Wer die Schnheit angeschaut mit Augen!

Ewig whrt fr ihn der Schmerz der Liebe,

Denn ein Tor nur kann auf Erden hoffen

Zu gengen einem solchen Triebe:

Wen der Pfeil des Schnen je getroffen,

Ewig whrt fr ihn der Schmerz der Liebe!

Ach, er mchte wie ein Quell versiechen,

Jedem Hauch der Luft ein Gift entsaugen

Und den Tod aus jeder Blume riechen:

Wer die Schnheit angeschaut mit Augen,

Ach, er mchte wie ein Quell versiechen!Nikolaus Lenau (1802 1850)Liebesfrhling ( : die Liebe; der Frhling)

Ich sah den Lenz einmal ( : der Lenz /., ./)Erwacht im schnsten Tal ( : das Tal; wach ; erwachen );Ich sah der Liebe Licht ( : das Licht)Im schnsten Angesicht ( , : das Angesicht).

Und wandl ich nun allein ( // , )Im Frhling durch den Hain ( : der Hain),Erscheint aus jedem Strauch ( : der Strauch)Ihr Angesicht mir auch ( ).

Und seh ich sie am Ort ( // : der Ort),Wo lngst der Frhling fort ( = : fort ),So spriet ein Lenz und schallt ( // : sprieen ; / /)Um ihre se Gestalt ( ). Liebesfrhling

Ich sah den Lenz einmalErwacht im schnsten Tal;Ich sah der Liebe LichtIm schnsten Angesicht.

Und wandl ich nun alleinIm Frhling durch den Hain,Erscheint aus jedem StrauchIhr Angesicht mir auch.

Und seh ich sie am Ort,Wo lngst der Frhling fort,So spriet ein Lenz und schalltUm ihre se Gestalt. Frhlingsgedrnge ( : das Gedrnge ; drngen , )Frhlingskinder im bunten Gedrnge ( ),Flatternde Blten ( : flattern ; ; die Blte , ; blhen ), duftende Hauche ( : der Hauch //; ),Schmachtende, jubelnde Liebesgesnge (// , )Strzen ans Herz mir aus jedem Strauche ( : der Strauch).Frhlingskinder mein Herz umschwrmen ( , ; der Schwarm ),Flstern hinein mit schmeichelnden Worten (, - / / , ; schmeicheln , ),Rufen hinein mit trunkenem Lrmen (, : der Lrm; trunken ),Rtteln an lngst verschlossenen Pforten (, : rtteln , , ; verschlieen-verschloss-verschlossen ; die Pforte ; ).Frhlingskinder, mein Herz umringend ( ; der Ring ),

Was doch sucht ihr darin so dringend ( ; dringen )?Hab ichs verraten euch jngst im Traume (// , : verraten-verriet-verraten ; ; der Traum ),Schlummernd unter dem Bltenbaume ( : der Baum)?Brachten euch Morgenwinde die Sage (// : , : bringen),Dass ich im Herzen eingeschlossen ( : das Herz)Euren lieblichen Spielgenossen ( , : das Spiel; der Genosse),Heimlich und selig ihr Bildnis trage ( , : , )?Frhlingsgedrnge

Frhlingskinder im bunten Gedrnge,Flatternde Blten, duftende Hauche,Schmachtende, jubelnde LiebesgesngeStrzen ans Herz mir aus jedem Strauche.Frhlingskinder mein Herz umschwrmen,Flstern hinein mit schmeichelnden Worten,Rufen hinein mit trunkenem Lrmen,Rtteln an lngst verschlossenen Pforten.Frhlingskinder, mein Herz umringend,

Was doch sucht ihr darin so dringend?Hab ichs verraten euch jngst im Traume,Schlummernd unter dem Bltenbaume?Brachten euch Morgenwinde die Sage,Dass ich im Herzen eingeschlossenEuren lieblichen Spielgenossen,Heimlich und selig ihr Bildnis trage?Sonnenuntergang

Sonnenuntergang ( , : die Sonne + der Untergang; untergehen / , /; , );Schwarze Wolken ziehn ( : die Wolke),O wie schwl und bang ( )Alle Winde fliehn ( , )!

Durch den Himmel ( : , ) wild ( = , )Jagen Blitze (, : jagen ; , ; der Blitz), bleich (, );Ihr vergnglich Bild ( : das Bild , ; vergehen , / /; )Wandelt durch den Teich (, , ).

Wie gewitterklar ( : das Gewitter ; klar , )Mein ich dich zu sehn ( , ; meinen , , )Und dein langes Haar ( // )Frei im Sturme wehn ( : der Sturm ; ; )!Sonnenuntergang

Sonnenuntergang;Schwarze Wolken ziehn,O wie schwl und bangAlle Winde fliehn!

Durch den Himmel wildJagen Blitze, bleich;Ihr vergnglich BildWandelt durch den Teich.

Wie gewitterklarMein ich dich zu sehnUnd dein langes HaarFrei im Sturme wehn!Annette von Droste-Hlshoff (1797 1848)Die Taxuswand ( = ; Taxus = die Eibe )

Ich stehe gern vor dir ( = ),

Du Flche schwarz und rauh (, ),

Du schartiges Visier (, ; die Scharte ; )Vor meines Liebsten Brau' ( : die Braue),

Gern mag ich vor dir stehen ( / ),

Wie vor grundiertem Tuch ( : das Tuch),

Und drbergleiten sehen ( , )Den bleichen Krnungszug ( );

Als mein die Krone hier ( // ),

Von Hnden, die nun kalt ( , );

Als man gesungen mir ( : singen-sang-gesungen)In Weisen, die nun alt ( , : die Weise);

Vorhang am Heiligtume ( : der Vorhang; hngen ; das Heiligtum; heilig ),

Mein Paradiesestor ( : das Paradies; das Tor),

Dahinter alles Blume ( , ),

Und alles Dorn davor ( = , : der Dorn)!

Denn jenseits wei ich sie ( ),

Die grne Gartenbank ( ; der Garten ),

Wo ich das Leben frh ( )Mit glhen Lippen trank ( : die Lippe; trinken-trank-getrunken),

Als mich mein Haar umwallte ( , , ; wallen , /, /; das Haar //)Noch golden wie ein Strahl ( , : der Strahl),

Als noch mein Ruf erschallte ( ; der Schall ),

Ein Hornsto, durch das Tal (// , ; ins Horn stoen ; stoen ).

Das zarte Efeureis ( : der Efeu ; das Reis ),

So Liebe pflegte dort ( ),

Sechs Schritte und ich wei ( // = : der Schritt),

Ich wei dann, dass es fort ( , : fort ).

So will ich immer schleichen ( = )Nur an dein dunkles Tuch ( )Und achtzehn Jahre streichen ( )Aus meinem Lebensbuch ( : das Leben; das Buch).

Du starrtest damals schon ( : starren // ; starr , )So dster treu wie heut ( = , , ),

Du, unsrer Liebe Thron (, )Und Wchter manche Zeit ( : = );

Man sagt, dass Schlaf, ein schlimmer (, , ),

Dir aus den Nadeln raucht ( : = , : die Nadel)

Ach, wacher war ich nimmer ( , : wach ; nimmer = nie immer , ),

Als rings von dir umhaucht ( : hauchen , )!

Nun aber bin ich matt ( , : matt , ; , )Und mcht' an deinem Saum ( , : der Saum)Vergleiten wie ein Blatt ( : das Blatt; gleiten ),

Geweht vom nchsten Baum ( , : der Baum; nah-nher-der nchste - );

Du lockst mich wie ein Hafen ( , , : der Hafen),

Wo alle Strme stumm ( : der Sturm):

Oh, schlafen mcht ich, schlafen (, c , ),

Bis meine Zeit herum ( )!Die Taxuswand

Ich stehe gern vor dir,

Du Flche schwarz und rauh,

Du schartiges Visier

Vor meines Liebsten Brau',

Gern mag ich vor dir stehen,

Wie vor grundiertem Tuch,

Und drbergleiten sehen

Den bleichen Krnungszug;

Als mein die Krone hier,

Von Hnden, die nun kalt;

Als man gesungen mir

In Weisen, die nun alt;

Vorhang am Heiligtume,

Mein Paradiesestor,

Dahinter alles Blume,

Und alles Dorn davor!

Denn jenseits wei ich sie,

Die grne Gartenbank,

Wo ich das Leben frh

Mit glhen Lippen trank,

Als mich mein Haar umwallte

Noch golden wie ein Strahl,

Als noch mein Ruf erschallte,

Ein Hornsto, durch das Tal.

Das zarte Efeureis,

So Liebe pflegte dort,

Sechs Schritte und ich wei,

Ich wei dann, dass es fort.

So will ich immer schleichen

Nur an dein dunkles Tuch

Und achtzehn Jahre streichen

Aus meinem Lebensbuch.

Du starrtest damals schon

So dster treu wie heut,

Du, unsrer Liebe Thron

Und Wchter manche Zeit;

Man sagt, dass Schlaf, ein schlimmer,

Dir aus den Nadeln raucht

Ach, wacher war ich nimmer,

Als rings von dir umhaucht!

Nun aber bin ich matt

Und mcht' an deinem Saum

Vergleiten wie ein Blatt,

Geweht vom nchsten Baum;

Du lockst mich wie ein Hafen,

Wo alle Strme stumm:

Oh, schlafen mcht ich, schlafen,

Bis meine Zeit herum!Im Grase ( : das Gras)

Se Ruh, ser Taumel im Gras ( , : der Taumel , ; , ; taumeln , ),Von des Krautes Arome umhaucht ( : das Kraut //),Tiefe Flut, tief tief trunkne Flut ( , , ),Wenn die Wolk am Azure verraucht ( , ; der Rauch ; der Azr //),Wenn aufs mde, schwimmende Haupt ( , : )Ses Lachen gaukelt herab ( // : gaukeln ),Liebe Stimme suselt und truft ( , )Wie die Lindenblt auf ein Grab ( ).

Wenn im Busen die Toten dann ( , : der Busen),Jede Leiche sich streckt und regt ( ),Leise, leise den Odem zieht (, = ),Die geschlossne Wimper bewegt ( = ),Tote Lieb, tote Lust, tote Zeit ( , , ),All die Schtze, im Schutt verwhlt ( , , : der Schatz; der Schutt ; ; whlen , ),Sich berhren mit schchternem Klang ( , , )Gleich den Glckchen, vom Winde umspielt ( , , ).

Stunden, flcht'ger ihr als der Kuss (, , ; flchten , )Eines Strahls auf der trauernden See ( , : der Strahl),Als des ziehenden Vogels Lied ( : das Lied),Das mir niederperlt aus der Hh ( ; die Perle ),Als des schillernden Kfers Blitz ( , : der Kfer; der Blitz ),Wenn den Sonnenpfad er durcheilt ( ; eilen ),Als der heie Druck einer Hand ( ; drcken ),Die zum letzten Male verweilt ( : das Mal).

Dennoch, Himmel, immer mir nur (, // , )Dieses eine mir: fr das Lied ( //: )Jedes freien Vogels im Blau ( )Eine Seele, die mit ihm zieht (, ),Nur fr jeden krglichen Strahl ( ) Meinen farbig schillernden Saum ( , ),Jeder warmen Hand meinen Druck ( ),Und fr jedes Glck meinen Traum ( , ).Im Grase

Se Ruh, ser Taumel im Gras,Von des Krautes Arome umhaucht,Tiefe Flut, tief tief trunkne Flut,Wenn die Wolk am Azure verraucht,Wenn aufs mde, schwimmende HauptSes Lachen gaukelt herab,Liebe Stimme suselt und truftWie die Lindenblt auf ein Grab.

Wenn im Busen die Toten dann,Jede Leiche sich streckt und regt,Leise, leise den Odem zieht,Die geschlossne Wimper bewegt,Tote Lieb, tote Lust, tote Zeit,All die Schtze, im Schutt verwhlt,Sich berhren mit schchternem KlangGleich den Glckchen, vom Winde umspielt.

Stunden, flcht'ger ihr als der KussEines Strahls auf der trauernden See,Als des ziehenden Vogels Lied,Das mir niederperlt aus der Hh,Als des schillernden Kfers Blitz,Wenn den Sonnenpfad er durcheilt,Als der heie Druck einer Hand,Die zum letzten Male verweilt.

Dennoch, Himmel, immer mir nurDieses eine mir: fr das LiedJedes freien Vogels im BlauEine Seele, die mit ihm zieht,Nur fr jeden krglichen StrahlMeinen farbig schillernden Saum,Jeder warmen Hand meinen Druck,Und fr jedes Glck meinen Traum.Was bleibt ( )

Seh ich ein Kind zur Weihnachtsfrist (, ; die Frist ),Ein rosig Kind mit Taubenaugen ( = : die Taube ),Die Kunde von dem kleinen Christ ( )Begierig aus den Lippen saugen ( , = ),Aufhorchen, wenn es rauscht im Tann ( , : der Tann),Ob drauen schon sein Pferdchen schnaube ( = ; das Pferd ):O Unschuld, Unschuld, denk ich dann ( , ; die Schuld ),Du zarte, scheue, flcht'ge Taube (// , , , = )!Und als die Wolke kaum verzog (, ),Studenten klirrten durch die Straen ( , /, / ),Und Vivat Bonna! donnert's hoch ( ),So keck und frhlich sonder Maen ( : : das Ma );Sie scharten sich wie eine Macht ( , , ),Die gegen den Koloss sich bume ( ):O Hoffnung, hab ich da gedacht ( ),Wie bald zerrinnen Trum und Schume ( : ; : Trume sind Schume )!Und ihnen nach ein Reiter stampft ( : stampfen , ; , ),Geschmckt mit Kreuz und Epaulette ( = : das Kreuz),Den Tschako lftet er, es dampft ( , , ; der Dampf )Wie fen seines Scheitels Gltte ( , : der Ofen; der Scheitel; glatt );Khn war der Blick, der Arm noch stramm ( , : stramm , ; ),Doch droben schwebt' der Zeitenrabe ( = ):Da schien mir Kraft ein Meeresdamm ( ; das Meer ),Den jeder Pulsschlag untergrabe ( = ; graben ).

Und wieder durch die Gasse zog ( : ziehen-zog-gezogen ; / /)Studentenhauf ( : der Haufen ), und vor dem Hause ( )Des Rektors dreimal Hurra hoch! ( )Und wieder Hoch! aus seiner Klause ( ),In Zipfelmtze und Flanell ( ; der Zipfel , ; die Mtze ),Ein Schemen nickt am Fensterbogen ( : : der Schemen / /; ; der Bogen ; biegen-bog-gebogen ).Ha, dacht ich, Ruhm, du Mordgesell (, , : der Mord ; der Geselle ; ; der Ruhm ),Kmmst nur als Leichenhuhn geflogen ( .. : die Leiche ; das Huhn ; das Leichenhuhn = die Leicheneule / , , /)!An meine Wange haucht' es dicht (, : dicht ; ; hauchen ),Und wie das Haupt ich seitwrts regte (, : regen ),Da sah ich in das Angesicht ( )Der Frau, die meine Kindheit pflegte (, , ),Dies Antlitz, wo Erinnerung (, = , )Und werte Gegenwart sich paaren ( : die Gegenwart ; //, ):O Liebe, dacht ich, ewig jung ( , , )Und ewig frisch bei grauen Haaren ( = = : das Haar; grau ; )!Was bleibt

Seh ich ein Kind zur Weihnachtsfrist,Ein rosig Kind mit Taubenaugen,Die Kunde von dem kleinen ChristBegierig aus den Lippen saugen,Aufhorchen, wenn es rauscht im Tann,Ob drauen schon sein Pferdchen schnaube:O Unschuld, Unschuld, denk ich da