| FEBRUAR 2012

4
www.rkmg.ch | FEBRUAR 2012 13 EDITORIAL KIRCHGEMEINDE MURI -GÜMLIGEN «Meine Musik hab ich immer bei mir. Der iPod ist eine tolle Erfin- dung.» so sagte kürzlich jemand, von dem ich es nicht erwartet hätte. Musik nehmen wir mit. Am Handgelenk oder im Hosensack ha- ben die kleinen Abspielgeräte in- zwischen Platz und liefern solange «meine» Musik bis der Akku oder die Batterie leer ist. Sich dort niederzulassen, wo mit- einander gesungen wird, ist offen- sichtlich nicht mehr nötig. Ich hab meine eigene Musik dabei. Im Bus, im Tram, beim Joggen und Einkau- fen. Wenn ich versuche, mir «mei- ne» Musik ins Ohr zu stöpseln, dann nehme ich sie meist rasch wieder weg. Ich kann weder die Verkäu- ferin nach den Hirseflocken fragen noch mit jenen ins Gespräch kom- men, die mir unterwegs begegnen. Gerne aber greife ich zu den Kopfhörern, um im Tomographen des Spitals ruhig zu werden oder am Ende des Tages rascher Einschlafen zu können. – Das Schlaflied sei der Anfang menschlichen Singens ge- wesen, heisst es. Zürich gegen Wittenberg Die Zürcher und Berner Refor- matoren haben einst alle Instru- mente aus den Kirchen verbannt. Einzig der Psalmengesang blieb erlaubt. Anders Luther: Er hat die «Schlager»-Melodien aufgenom- men und mit neuen Texten unters Volk gebracht. So haben sie sich rasch über Wittenberg hinaus ver- breitet. Schütz und Bach trugen später das Ihre dazu bei. Als der Gesang im Berner Mün- ster immer kläglicher wurde, durf- ten Posaunen die Gemeinde unter- stützen. Erst 1729 gab es im Mün- ster eine neue Orgel. Damals mo- dern, ist sie heute vielen zum (ab- schreckenden?) «Kirchensound» geworden. Mein iPod in der Kirche Bei Hochzeiten und Trauerfeiern kommen immer wieder iPod und Lieblings-CD zum Zug. Werden die Lieblingsmelodien auf der Orgel zum Klingen gebracht, lassen sich erstaunliche Brücken bauen. «Mei- ne» Töne sind da und der fremde Kirchenraum wird vertraut(er). Die Atmosphäre gelöst und frei. Hat das Luther so geahnt? Miteinander singen Im Oktober haben wir das Projekt «Songs + Hits» ausgeschrieben. Über 60 Teilnehmende hat der ad hoc-Chor. Sie sind mit Begeiste- rung dabei (Foto unten). Sie singen keine «Kirchenlieder», sie werden aber zu «Liedern in der Kirche». Am 29. Januar in Muri und 5. Februar in Gümligen singen sie im Gottes- dienst vom Leben und Sterben, von Sehnsucht und Hoffnung. Es geht um das Leben – kaum anders als in den Psalmen vor 2500 Jahren oder den Chorälen der Reformation. Wenn Ende Februar der Erwei- terte Kirchenchor das Oratorium «Elias» von Felix Mendelssohn zur Aufführung bringt, dann hat der Komponist zahlreiche Texte der Bi- bel vertont – nicht für den Gottes- dienst, sondern für das (weltliche) Musikfestival in Birmingham. Ob Kirchen- oder Klangfenster- chor, so unterschiedlich die Musik, beiden ist gleich: es geht um das Miteinander des Singens. Welche Musik in der Kirche? Ob «Songs + Hits», ob Rheinberger, Ravel, Saint-Saëns oder «Elias», durch die Einbettung in den Rah- men eines Gottesdienstes kann vie- lerlei «Kirchenmusik» werden. Mit einer Ausnahme: Verletzende und menschenverachtende Texte dürfen keinen Platz haben. Ich freue mich auf den Musikmo- nat vom 27. Januar bis 26. Febru- ar. Ich bin gespannt auf den Gottes- dienst am 5. Februar, vom Fernse- hen aus Gümligen übertragen. Wir versuchen, die Türen zu öffnen und eine Brücke zu schlagen von der Or- gel bis zu den «Rivers of Babylon» und den «Sieben Brücken» von Ka- rat. Und Sie? CHRISTOPH KNOCH «Wo man singt, da lass dich nieder ...» Abendmusik in der Kirche Muri Sonntag, 12. Februar, 17 Uhr Werke von Bach, Haydn, Mozart, Ravel, Rheinberger, Saint-Saëns Brigitte Mühlemann, Sopran Susanne Veress, Alt Beatrice Chrysomalis, Violine Erich Plüss, Cello Edwin Peter, Orgel Eintritt frei. Kollekte «Wo man singt, da lass dich ruhig nieder, böse Menschen haben keine Lieder.» JOHANN GOTTFRIED SEUME (1763-1810) Probe am 11. Januar im Bärtschihus: «Klangfenster-ad-hoc-Chor». Leitung: Noe Fröscher-Ito. Zu hören am 28./29. Januar in Muri und am 5. Februar in Gümligen. Felix Mendelssohn Bartholdy Oratorium für Soli, Chor und Orchester op. 70 Samstag, 25. Februar, 19 Uhr / Sonntag, 26. Februar, 16.30 Uhr Kirche Gümligen Brigitte Fournier Sopran Barbara Erni Alt Christophe Einhorn Tenor Peter Brechbühler Bass Erweiterter Kirchenchor Muri-Gümligen OPUS Orchester Bern, Johanna Richard, Konzertmeisterin Heinz Balli, Orgel / Leitung: Ulrich Schweizer Vorverkauf seit 10. Januar: [email protected] Telefon 031 951 08 82, Montag bis Freitag vormittags Abendkasse: Samstag, 18.15 Uhr; Sonntag, 15.45 Uhr Eintritt Fr. 40.– (bis 16 Jahre Fr. 20.–) ELIAS Klangfenster Muri: «Songs + Hits» Freitag, 27. Januar, 20 Uhr: «Anton und Sarbach» Schräge und anmutige Poesie begegnet Melo- dien, Gesichtern, Figuren. Ein vergnüglicher und unterhaltsamer Abend zur Einstimmung in die drei Tage. Anton Brüschweiler: Stimme, Gi- tarre, Diverses. / Peter Sarbach: Stimme, Gitarre, Bandoneon. Samstag, 28. Januar, 20 Uhr: «Songs + Hits» – ein MIT-SING-KONZERT Band: Peter Fischer - Schlagzeug / Heidi Moll - Bass / Jürg Bernet - Key- boards / Anton Brüschweiler - Gitarre Musikalische Leitung: Noe Fröscher Ito Noten und Texte zu den Songs für alle. Freitag/Samstag: Ab 19.30 Uhr und nach dem Konzert ist die Bar geöffnet. Sonntag, 29. Januar, 10 Uhr: Gottesdienst zu und mit Liedern aus dem Konzert des Vorabends. Pfarrkollegium, Chor und Musiker wie am Samstag. Kirchenkaffee. FOTO: CHRISTOPH KNOCH

Transcript of | FEBRUAR 2012

Page 1: | FEBRUAR 2012

www.rkmg.ch | FEBRUAR 2012 13

EDITORIAL

K I R C H G E M E I N D EM U R I - G Ü M L I G E N

«Meine Musik hab ich immer bei mir. Der iPod ist eine tolle Erfin-dung.» so sagte kürzlich jemand, von dem ich es nicht erwartet hätte.

Musik nehmen wir mit. Am Handgelenk oder im Hosensack ha-ben die kleinen Abspielgeräte in-zwischen Platz und liefern solange «meine» Musik bis der Akku oder die Batterie leer ist.

Sich dort niederzulassen, wo mit-einander gesungen wird, ist offen-sichtlich nicht mehr nötig. Ich hab meine eigene Musik dabei. Im Bus, im Tram, beim Joggen und Einkau-fen. Wenn ich versuche, mir «mei-ne» Musik ins Ohr zu stöpseln, dann

nehme ich sie meist rasch wieder weg. Ich kann weder die Verkäu-ferin nach den Hirseflocken fragen noch mit jenen ins Gespräch kom-men, die mir unterwegs begegnen.

Gerne aber greife ich zu den Kopfhörern, um im Tomographen des Spitals ruhig zu werden oder am Ende des Tages rascher Einschlafen zu können. – Das Schlaflied sei der Anfang menschlichen Singens ge-wesen, heisst es.

Zürich gegen WittenbergDie Zürcher und Berner Refor-matoren haben einst alle Instru-mente aus den Kirchen verbannt. Einzig der Psalmengesang blieb erlaubt. Anders Luther: Er hat die «Schlager»-Melodien aufgenom-men und mit neuen Texten unters Volk gebracht. So haben sie sich rasch über Wittenberg hinaus ver-breitet. Schütz und Bach trugen später das Ihre dazu bei.

Als der Gesang im Berner Mün-ster immer kläglicher wurde, durf-

ten Posaunen die Gemeinde unter-stützen. Erst 1729 gab es im Mün-ster eine neue Orgel. Damals mo-dern, ist sie heute vielen zum (ab-schreckenden?) «Kirchensound» geworden.

Mein iPod in der KircheBei Hochzeiten und Trauerfeiern kommen immer wieder iPod und Lieblings-CD zum Zug. Werden die Lieblingsmelodien auf der Orgel zum Klingen gebracht, lassen sich erstaunliche Brücken bauen. «Mei-ne» Töne sind da und der fremde Kirchenraum wird vertraut(er). Die Atmosphäre gelöst und frei. Hat das Luther so geahnt?

Miteinander singenIm Oktober haben wir das Projekt «Songs + Hits» ausgeschrieben. Über 60 Teilnehmende hat der ad hoc-Chor. Sie sind mit Begeiste-rung dabei (Foto unten). Sie singen keine «Kirchenlieder», sie werden aber zu «Liedern in der Kirche». Am

29. Januar in Muri und 5. Februar in Gümligen singen sie im Gottes-dienst vom Leben und Sterben, von Sehnsucht und Hoffnung. Es geht um das Leben – kaum anders als in den Psalmen vor 2500 Jahren oder den Chorälen der Reformation.

Wenn Ende Februar der Erwei-terte Kirchenchor das Oratorium «Elias» von Felix Mendelssohn zur Aufführung bringt, dann hat der Komponist zahlreiche Texte der Bi-bel vertont – nicht für den Gottes-dienst, sondern für das (weltliche) Musikfestival in Birmingham.

Ob Kirchen- oder Klangfenster-chor, so unterschiedlich die Musik, beiden ist gleich: es geht um das Miteinander des Singens.

Welche Musik in der Kirche?Ob «Songs + Hits», ob Rheinberger, Ravel, Saint-Saëns oder «Elias», durch die Einbettung in den Rah-men eines Gottesdienstes kann vie-lerlei «Kirchenmusik» werden. Mit einer Ausnahme: Verletzende und

menschenverachtende Texte dürfen keinen Platz haben.

Ich freue mich auf den Musikmo-nat vom 27. Januar bis 26. Febru-ar. Ich bin gespannt auf den Gottes-dienst am 5. Februar, vom Fernse-hen aus Gümligen übertragen. Wir versuchen, die Türen zu öffnen und eine Brücke zu schlagen von der Or-gel bis zu den «Rivers of Babylon» und den «Sieben Brücken» von Ka-rat. Und Sie? CHRISTOPH KNOCH

«Wo man singt, da lass dich nieder ...»

Abendmusik in der Kirche Muri

Sonntag, 12. Februar, 17 Uhr

Werke von Bach, Haydn, Mozart, Ravel, Rheinberger, Saint-Saëns

Brigitte Mühlemann, Sopran Susanne Veress, Alt Beatrice Chrysomalis, Violine Erich Plüss, Cello Edwin Peter, Orgel

Eintritt frei. Kollekte

«Wo man singt, da lass dich ruhig nieder, böse Menschen haben keine Lieder.» JOHANN GOTTFRIED SEUME (1763-1810)

Probe am 11. Januar im Bärtschihus: «Klangfenster-ad-hoc-Chor». Leitung: Noe Fröscher-Ito. Zu hören am 28./29. Januar in Muri und am 5. Februar in Gümligen.

Felix Mendelssohn BartholdyOratorium für Soli, Chor und Orchester op. 70Samstag, 25. Februar, 19 Uhr / Sonntag, 26. Februar, 16.30 Uhr Kirche Gümligen

Brigitte Fournier Sopran Barbara Erni Alt Christophe Einhorn Tenor Peter Brechbühler Bass

Erweiterter Kirchenchor Muri-Gümligen OPUS Orchester Bern, Johanna Richard, Konzertmeisterin Heinz Balli, Orgel / Leitung: Ulrich Schweizer

Vorverkauf seit 10. Januar: [email protected] Telefon 031 951 08 82, Montag bis Freitag vormittagsAbendkasse: Samstag, 18.15 Uhr; Sonntag, 15.45 UhrEintritt Fr. 40.– (bis 16 Jahre Fr. 20.–)EL

IASKlangfenster Muri: «Songs + Hits»

Freitag, 27. Januar, 20 Uhr: «Anton und Sarbach» Schräge und anmutige Poesie begegnet Melo-dien, Gesichtern, Figuren. Ein vergnüglicher und unterhaltsamer Abend zur Einstimmung in die drei Tage. Anton Brüschweiler: Stimme, Gi-tarre, Diverses. / Peter Sarbach: Stimme, Gitarre, Bandoneon.

Samstag, 28. Januar, 20 Uhr:«Songs + Hits» – ein MIT-SING-KONZERTBand: Peter Fischer - Schlagzeug / Heidi Moll - Bass / Jürg Bernet - Key-boards / Anton Brüschweiler - Gitarre Musikalische Leitung: Noe Fröscher Ito Noten und Texte zu den Songs für alle. Freitag/Samstag: Ab 19.30 Uhr und nach dem Konzert ist die Bar geöffnet.

Sonntag, 29. Januar, 10 Uhr: Gottesdienst zu und mit Liedern aus dem Konzert des Vorabends. Pfarrkollegium, Chor und Musiker wie am Samstag. Kirchenkaffee.

FOTO

: CHR

ISTO

PH K

NOCH

Page 2: | FEBRUAR 2012

14 www.rkmg.ch | FEBRUAR 2012

RELIGION AM RADIO/TV

Wort zum SonntagSF 1, samstags, 19.55 Uhr: «Gedanken aus christlicher Sicht»

Blickpunkt ReligionDRS 2, Sonntag, 8.08-8.30 Uhr: Aktuelles aus Religion, Theologie, Kirche

PerspektivenDRS 2, Sonntag, 8.30-9 Uhr Wiederholung: Donnerstag 15-15.30 Uhr Als podcast jederzeit: www.drs2.ch.

RadiopredigtenDRS 2 und DRS Musigwälle, Sonntag, 9.30-10 Uhr. www.radiopredigt.ch

GOTTESDIENSTE

KIRCHE MURI

Sonntag, 5. Februar, 10 Uhr, Gottesdienst, Christoph Knoch; Heinz Balli, Orgel; Andreas Renggli, keyboard; ad hoc-Chor, Noe Fröscher-Ito, Leitung. Wegen der Direktübertragung bitte schon um 9.40 Uhr die Plätze einnehmen.

Sonntag, 12. Februar, kein Gottes-dienst, Einladung nach Muri.

Sonntag, 19. Februar, 10 Uhr, Gottesdienst, Christoph Knoch; Jean-Gottfried Mutombo, Jacques Pasquier, Orgel.

Sonntag, 26. Februar, kein Gottes-dienst, Einladung nach Muri. (Wochen-ende mit den beiden «Elias»-Konzerten in der Kirche Gümligen.)

KIRCHE GÜMLIGEN

KASUALIEN DEZEMBER

TaufenDenise Graf, Gümligen

BestattungenJacques Bäbler, MuriHans Christeller, MuriArthur Demisch, MuriFritz Glauser, MuriHeinz Messerli, MuriErika Peter, MünsingenAnna Reber, MuriRuth Alice Roches, MuriFriedrich Erwin Stoller, Gümligen

Sonntag, 5. Februar, kein Gottes-dienst, Einladung nach Gümligen.

Sonntag, 12. Februar, 10 Uhr, Gottesdienst für die ganze Gemein-de, Karin Künti Duru; Christine Heggen-dorn, Orgel.

Sonntag, 19. Februar, 10 Uhr, Gottes dienst, Barbara Schmutz; Erica Zimmermann, Orgel.

17 Uhr, Gottes dienst zur Begrüssung der Erstklässler (KUW), P. Stalder; E. Kunz, C. Heggendorn, Orgel.

Sonntag, 26. Februar, 10 Uhr, Gottes dienst für die ganze Gemein-de, Ella de Groot; Christine Heggendorn, Orgel.

BESONDERE GOTTESDIENSTE

Sonntag, 5. Februar, 10 Uhr, SF1: «Sternstunden» direkt aus Gümligen

Sonntag, 19. Februar, 17 Uhr, Kirche Muri, Gottes dienst zur Begrüssung der Erstklässler (KUW), P. Stalder; E. Kunz, C. Heggendorn, Orgel. 18 Uhr, Krypta Kirche Bruder Klaus, Öku-menisches Abendgebet.

BESONDERE VERANSTALTUNGEN

KIRCHGEMEINDE MURI-GÜMLIGEN

IMPRESSUMThoracherhus, Kranichweg 10, Postfach, 3074 Muri, 031 950 44 44, [email protected] Redaktion: Christoph Knoch, 031 950 44 46, Petra Frutig [email protected]

Gsund und zwäg miteinander kochen und essen, gemeinsam schmeckt´s besser!

Mittwoch, 10.15 Uhr:

1., 8. + 29. Februar 7., 21. + 28. März; 4. + 25. April

Anmeldung erforderlich! Heidi Hugi, 079 812 26 60, [email protected]

www.jugend.rkmg.chKontakt: Renata Rickenbach und Gerhard Wyser-Thut, 031 950 44 48, [email protected]

KiK – Gschichte-ZmittagDienstags, 12 Uhr, Kirchgemeindehaus Melchenbühl. Info/Anmeldung: 031 351 16 50, [email protected]

KiK – Kinder in der KircheSamstag, 18. Februar, 9.15-12 Uhr, Kirchgemeindehaus Muri. Anmeldung: [email protected].

Singe mit de ChliineMittwoch, 1. und 22. Februar, 9.30-11 Uhr, Kirchgemeindehaus Muri. Info/Anmeldung: [email protected].

KINDER UND JUGEND REGELMÄSSIGE ANGEBOTE

AbesitzMontag, 6. und 20. Februar, 19.30 Uhr, Kirchgemeindehaus Melchenbühl

Arbeitskreis MuriDienstag, 14. und 28. Februar, 14 Uhr, Thoracherhus

Café Littéraire Dienstag, 14. Februar , 9.15-11 Uhr, Thoracherhus

Fröhliches Tanzen Freitag, 3.+17.+24. Februar, 14.30–16 Uhr, Kirchgemeindehaus Melchenbühl

Offene GesprächsrundeDonnerstag, 2. und 16. Februar, 16 Uhr, Kirchgemeindehaus Muri, Philippe Stalder

Offene MeditationMittwoch, 29. Februar, 9-9.45 Uhr, «Raum der Stille», Thoracherhus Kontakt: Sigrid Joss-Arnd, 031 951 23 57. Keine Anmeldung erforderlich.

Seidenberg-Café Freitag, 17. Februar, 9-10.30 Uhr, Kirchgemeindehaus Bellevuestrasse 18

ZICKzack-TräffFreitag, 3., 10., 17. und 24. Februar, 14-17 Uhr, Kirchgemeindehaus Melchen-bühl, Heidi Hugi

ALTERSANGEBOTE

StubeteMontag, 13., 20. und 27. Februar, 12 Uhr, Thoracherhus. Beitrag: 12 Fr. Anmeldung: F. Vaucher, 031 950 44 41

Spielnachmittag für Ältere Mittwoch, 1., 15. und 29. Februar, 14 Uhr, Thoracherhus, Auskunft: 031 950 44 41.

Altersnachmittag MelchenbühlDienstag, 14. Februar, 14.30 Uhr, Kirch-gemeindehaus Melchenbühl: «Lotto».

Altersnachmittage MuSeDienstag, 21. Februar, 14.30 Uhr, Kirchgemeindehaus Muri, Margrith Stalder, Bolligen: «Zu Besuch bei Familie Biber» (Viele Sequenzen stammen von der Aare bei Muri).

Altersnachmittag GümligenDienstag, 28. Februar, 14.30 Uhr, Kirchgemeindehaus Gümligen: «Malayisa – ein Land der Vielfalt.», Karin Künti Duru

Gsund und zwäg – Kochen Mittwoch, 1., 8. und 29. Februar, 10.15 Uhr, Kirchgemeindehaus Gümligen (für Angemeldete). Flyer liegen auf. Info: Heidi Hugi, 079 812 26 60, [email protected].

Abendklänge: «Ich werfe meine Freude in den Himmel»Freitag, 17. Februar, 17.30 Uhr, Kirche Muri Christoph Knoch, Texte; Jean-Gottfried Mutombo, Gesang

Dreissig Minuten Fröhliches und Nachdenkliches. Texte und Töne verbinden Himmel und Erde, Trauer und Freude. Farbige Sprachbilder werden begleitet von Tönen der Trommel. Dr. Jean-Gottfried Mutombo stammt aus dem Kongo, arbeitet seit Jahren als Pfarrer in Deutschland und war letzten Juni schon hier. Am Sonntag gestaltet er den Gottesdienst in Gümligen mit den Konfirmandenklassen von Karin Künti Duru und Christoph Knoch.

Gottesdienst: «Gastfreundschaft»Sonntag, 5. Februar, 10 Uhr, Kirche Gümligen: Heinz Balli, Orgel; Noe Fröscher-Ito, Leitung des Klangfenster-ad-hoc-Chores; Christoph Knoch, Predigt; Andreas Renggli, keyboard.

Das Schweizer Fernsehen ist wieder zu Gast in Gümligen. Im Gottesdienst wird der Chor (Titelbild) singen: «On the rivers of Babylon», «Über sieben Brücken musst du gehn» und «Lean on me». Heinz Balli wird auf der Orgel spielen und improvisieren. Christoph Knoch geht in der Predigt auf die Lieder ein und wird im «nachgefragt» mit Gerda Hauck (Präsidentin Verein Haus der Religionen in Bern) über Gastfreundschaft diskutieren. Bitte helfen Sie mit, dass möglichst wenig leere Plätze in der Kirche bleiben .... Bitte die Plätze spätestens 9.40 Uhr einnehmen.

Altersnachmittage in Muri-GümligenDienstag, 14. Februar, 14.30 Uhr, Kirchgemeindehaus Melchenbühl: «Lotto».

Dienstag, 21. Februar, 14.30 Uhr, Kirchgemeindehaus Muri Margrith Stalder, Bolligen: «Zu Besuch bei Familie Biber» Viele Sequenzen stammen von der Aare bei Muri. Eindrückliche Bilder und Töne.

Dienstag, 28. Februar, 14.30 Uhr, Kirchgemeindehaus Gümligen: Karin Künti Duru: «Malayisa – ein Land der Vielfalt.»Malaysia ist das Land des Weltgebetstags 2012. Mehr dazu im Januar-reformiert.

Blick über den Zaun: Bruder Klauswww.kathbern.ch/bruderklausbern / [email protected] Segantinistrasse 26a, 3006 Bern; Telefon: 031 350 14 14 / Fax: 031 350 14 16

Gottesdienste und Andachten

Werktags: Mi 9.15 Uhr, Fr 18 Uhr Eucharistie feier.

Wochenende: Sa 17 Uhr und So 11 Uhr Eucharistiefeier. Erstes Wochenende im Monat Wortgottesdienst mit Kommunionfeier.

Rosenkranzgebet: Di 20-21 Uhr (Winter 19-20 Uhr) / Mi 8.40-9.15 Uhr.

Eucharistische Anbetung: erster Freitag im Monat, 17.30-18 Uhr, Krypta.

Englisch: So 9.30 Uhr, Kirche.Tschechisch: 1. So im Monat, 9.30 Uhr, Krypta.Vietnamesisch: dritter Sonntag im Monat, 9.30 Uhr, Krypta.Philippinisch: erster Sonntag im Monat, 11 Uhr, Krypta.Polnisch: 1. Sa im Monat, 18 Uhr, Krypta; 2.-4. So im Monat, 11.30 Uhr, Krypta.

DIREKTER DRAHT

Für Trauerfeiern und Notfälle: 031 950 44 55

CKCK

ARCHIV CK

Page 3: | FEBRUAR 2012

www.rkmg.ch | FEBRUAR 2012 15

KIRCHLICHE UNTERWEISUNG (KUW)

Erste Klasse und KUW

MONATSKOLLEKTE

Kollekten im Februar Während der Aktion «Brot für alle» von Ende Februar bis Ostern sind alle Kollekten für die von der OeME-Kommission ausgewählten Projekte bestimmt. Sie werden im März vorgestellt.

Die Kirchensonntags-Kollekte am 5. Februar ist vom Synodalrat bestimmt und kommt je einem Projekt aus den Regionen Jura, Solothurn und Bern zugut.

Alle drei Projekte haben einen en-gen thematischen Bezug zur «Gast-freundschaft» im Kirchenraum und um die Kirche herum. «Kunst im Kirchenraum» fördert offene, einladende Kirchenräume sowie interkulturelle Begegnungen und Zusammenarbeit.«Gastfreundliche Kirchenräume im Gantrischgebiet». Ein gedruck-ter und im Internet zugänglicher Kirchenführer soll die zwölf – oft vergessenen – Kirchen des Gebiets vorstellen.

«Digger DTR Minenräumung Tech-nologies» hat ihren Sitz in Ta-vannes. Sie fördert technologische Hilfsprojekte mit ausgeprägt huma-nitärem Charakter im Bereich der Minenräumung.

19. Februar: Unterstützung Schweizer Kirchen im AuslandDiese Kollekte kommt Schweizer Kirchgemeinden im Ausland zu, die vom Schweizerischen Evange-lischen Kirchenbund unterstützt werden. Das sind vor allem die Ge-meinden in London, Misiones (in Argentinien), die seit vielen Jahren bestehende reformierte Gemeinde in Mailand und jene in São Paulo (Brasilien).

Mit kleineren Beiträgen werden elf weitere französisch- und deutsch-sprachige Gemeinden unterstützt.Die alljährlichen Kollektenbeiträ-ge ermöglichen es, eigenständige Schweizer Kirchen im Ausland zu unterstützen. Eine der bekanntes-ten Gemeinden ist jene in London.

Der Kontakt zu den Auslandsge-meinden ist für viele, die für längere oder kürzere Zeit im Ausland sind, sehr wichtig. In der Regel sind die-se Gemeinden aber so klein, dass sie die nötige Infrastruktur nicht alleine finanzieren können. Darum koordiniert der Schweizerische Evangelische Kirchenbund diese personelle und finanzielle Hilfe.www.sek-feps.ch

Erich Plüss, Cello; Susanne Veress, Alt; Edwin Peter, Orgel; Brigitte Mühlemann, Sopran; Beatrice Chrysomalis, Violine (vlnr).

Abendmusik in der Kirche Muri Werke von Bach, Haydn, Mozart, Ravel, Rheinberger und Saint-Saëns. Kollekte. Im Auffahrtsgottesdienst in der Kirche Gümligen wird das Ensemble ebenfalls mitwirken.

12. FEBRUAR, 17 UHR

Schule und Unterricht sind immer im Wandel. Neu lernen die Kinder schon im 3. Schuljahr die französische Sprache kennen. Die KUW-Kommission (KUW = Kirchliche Unterweisung) und das Team der Unterrichtenden hat im Blick auf diese Neuerung das Unterrichtsmodell für die kirchliche Unterweisung angepasst. Neu werden schon die Erstklässler von der Kirchgemeinde eingeladen – den Abschluss bildet weiterhin die Konfirmation im 9. Schuljahr.

Neuer Internetauftritt: www.rkmg.ch

Über den Jahreswechsel wurde die Internetpräsenz der Kirchgemeinde Muri-Gümligen total erneuert. Die für die Neugestaltung verantwortliche Kommunikationsgruppe unter Leitung von Anna Stocker hatte sich zum Ziel gesetzt, die Angebote der Kirchgemeinde übersichtlich und aktuell zu präsentieren.In Zusammenarbeit mit kirchenweb.ch wurde eine nahtlose Integration von (interner) Raumreservation und (öffentlichem) Veranstaltungskalender erreicht. So sind nun alle Angebote vom Arbeitskreis über die Gesprächsgruppe und die Stubete bis zum ZICKzack-Träff tagesaktuell abrufbar. Es ist bei einzelnen Veranstaltungshinweisen möglich, den Ortsplan und den Fahrplan des öffentlichen Verkehrs direkt aufzurufen. Mitarbeitende und Verwaltung finden sich, Adressverzeichnis, ebenso Hinweise zu den Möglichkeiten, auf Anfrage Räume der Kirchgemeinde zu mieten. Wer nach Musik oder Unterrichtsangeboten sucht, findet einfach eine aktuelle Übersicht.Unter der Rubrik «Im Lauf des Lebens» sind Hinweise für Taufe, Kirchliche Unterwei-sung (KUW), Konfirmation, Hochzeit und Trauerfeiern zugänglich. Ein Archiv mit früheren Artikeln und der Sammlung der Gemeindeseiten des saemann und reformiert seit 2004 lässt alte Geschichten wieder lebendig werden wie auch die Möglichkeit, einzelne Predigten nachzulesen oder nachzuhören. Ergänzungen bitte an [email protected]. CHRISTOPH KNOCH

Unsere 1. KlässlerInnen sind nun ein halbes Jahr unterwegs in ei-ner spannenden neuen Welt. Wir könnten auch sagen: sie sind von Zuhause ins Unbekannte ausgezo-gen.

Dazu brauchen die Kinder jeden Morgen wieder neuen Mut, Lebens-freude und die Lust, etwas zu ler-nen.

In unserem Eröffnungsgottes-dienst zum kirchlichen Unterricht

für die ErstklässlerInnen wollen wir den Kindern den Rücken stär-ken und ihren Lebensmut fördern.

Wir werden eine biblische Ge-schichte hören, zusammen singen, Orgelmusik erleben und dann (hof-fentlich) fröhlich die Kirche wieder verlassen.

Sonntag, 17. Februar, 17 Uhr, Kirche Muri: Christine Heggendorn, Orgel; Elsbeth Kunz und Philippe Stalder.

Die schwarze SchachtelEines Abends sassen Eichhorn und die Ameise nebeneinander auf dem obersten Ast der Buche. Es war warm und still, und sie betrachteten die Baumwipfel und die Sterne. Sie hat-ten Honig gegessen und sich über die Sonne unterhalten, über das Ufer des Flusses, über Briefe und Vermu-tungen.

«Ich hebe mir diesen Abend auf», sagte die Ameise. «Was meinst du?» Eichhorn blickte sie erstaunt an. Die Ameise holte eine kleine, schwarze Schachtel hervor.

«Hier ist schon der Geburtstag der Lerche drin», sagte sie. «Der Ge-burtstag der Lerche?», fragte Eich-horn.

«Ja», sagte die Ameise und nahm den Geburtstag aus der Schachtel. Und sie assen wieder süsse Kasta-nientorte mit Holunderblütensahne, und sie tanzten wieder, während die Nachtigall sang und das Glühwürm-chen an- und ausging, und sie sahen den Schnabel der Lerche wieder glit-zern vor Freude. Es war der schönste Geburtstag, an den sie sich erinnern konnten. Die Ameise packte ihn wie-

der in die Schachtel. «Da hinein ste-cke ich auch diesen Abend», sagte sie. «Es ist schon sehr viel drin.» Sie machte die Schachtel zu, verabschie-dete sich von Eichhorn und ging nach Hause.

Eichhorn blieb noch lange auf dem Ast vor seiner Tür sitzen und dachte über die Schachtel nach. Wie würde dieser Abend nun darin auf-gehoben sein? Würde er auch nicht zerknittern oder verblassen? War der Geschmack von Honig noch drin? Und würde man ihn immer wieder hineinstecken können, wenn man ihn herausgenommen hatte? Und wenn er hinfiel, würde er dann zer-brechen oder wegrollen? Übrigens, was war denn noch in der Schach-tel? Abenteuer, die die Ameise al-lein erlebt hatte? Vormittage im Gras am Flussufer, wenn die Wellen glit-zerten? Briefe von fernen Tieren? Und würde sie jemals voll sein, so-dass nicht mehr hineinpasste? Und gab es noch andere Schachteln, für traurige Tage?

Ihm wurde ganz schwindlig im Kopf. Er ging nach Hause und legte sich ins Bett.

Die Ameise schlief schon lange in ihrem Haus unter dem Strauch. Die Schachtel lag über ihrem Kopf auf einem Brett. Aber sie hatte sie nicht fest genug geschlossen. Mitten in der Nacht ging sie auf einmal auf und ein alter Geburtstag flog mit grosser Ge-

schwindigkeit heraus und im Zim-mer herum. Und plötzlich tanzte die Ameise mit dem Elefanten, im Mond-licht unter der Linde.

«Aber ich schlafe!», rief die Amei-se. «Oh, das macht nichts», sagte der Elefant und tanzte mit der Ameise im Kreis. Er wedelte mit seinen Ohren und seinem Rüssel und sagte: «Wir tanzen aber gut, nicht wahr?», und: «Oh, Verzeihung», wenn er der Amei-se auf die Zehen trat. Und er sagte, dass die Ameise ihm auch gern mal auf die Zehen treten dürfe.Das Glüh-würmchen glühte im Rosenstrauch und Eichhorn sass auf dem untersten Ast der Linde und winkte der Ameise zu. Plötzlich rutschte der Geburtstag wieder in die Schachtel und kurz da-rauf wachte die Ameise auf.

Sie rieb sich die Augen und schau-te sich um. Der Mond schien herein und sein Licht fiel auf die Schachtel auf dem Brett. Die Ameise stand auf und machte den Deckel fest zu. Aber sie hielt das Ohr noch kurz an die Schachtel und hörte Musik und Ge-raschel und das Plätschern von Wel-len. Und sie meinte sogar, den Ge-schmack von Honig zu hören, aber sie wusste nicht, ob das überhaupt möglich war.

Sie runzelte die Stirn und ging wie-der ins Bett. TOON TELLEGEN

aus: Toon Tellegen/Kitty Crowther, Eichhorn und Ameise feiern Geburtstag, Sauerländerver-lag Düsseldorf, 2003.

FOTO: CHRISTOPH KNOCHFOTO: CHRISTOPH KNOCH

Page 4: | FEBRUAR 2012

16 www.rkmg.ch | FEBRUAR 2012

KIRCHENCHOR MURI-GÜMLIGEN

«Worauf es ankommt»: Ein Rückblick auf gut(e) 30 JahreSeit 1979 wird der Kirchenchor von Ulrich Schweizer geleitet. Er hat ihn damals von Hans Studer übernommen. Mit dem Oratorium «Elias» von Felix Mendelssohn verabschiedet er sich von den Chormitgliedern und der Kirchgemeinde. In einem ausführlichen Gespräch hat der engagierte Dirigent und Kirchenmusiker seine Zeit in Muri-Gümligen Revue passieren lassen.

Dass Ulrich Schweizer so lange den Kirchenchor von Muri-Gümligen dirigieren würde, hat er sich nicht träumen lassen. Damals, 1979, als der junge, im unteren Murifeld in Bern aufgewachsene Musiklehrer den Chor übernommen hat. Hans Studer hatte den von seinem Onkel Christian im Jahr 1942 gegründe-ten Chor während Jahren geprägt. Die Andacht zu Beginn jeder Probe war nicht wegzudenken. Der jun-ge Lehrer wagte es zunächst nicht, an diesem Ritual zu rütteln. Theo Brüggemann (Pfarrer an der Petrus-kirche) hatte ihm eine andere Form von Frömmigkeit mitgegeben. So kam das Brüggemann'sche Buch «worauf es ankommt» wie gerufen. Probe für Probe nahm Schweizer die Sängerinnen und Sänger in die-ses prägnante religiöse Nachden-ken über das Leben hinein.

Kirchenchor oder Singkreis?Im Gefolge der 68er-Aufbrüche sollte aus dem verstaubten «Kir-chenchor» ein dynamischer «Sing-kreis» oder eine selbstbewusste «Kantorei» werden. Der Vorstand hatte sich auf den Namenswechsel geeinigt. Die Hauptversammlung blieb aber hart und nach einer enga-gierten Diskussion beim alten «Kir-chenchor». So bis heute. Ein neues Label allein bewirke schliesslich keinen Aufbruch, schmunzelt der Dirigent. Viele Briefe hätte der Vor-stand verschickt, um neue Mitglie-der zu gewinnen. Mit wenig Erfolg.

Der Erweiterte KirchenchorVon Anfang an hat der Chor Jahr für Jahr in Abendmusiken, Kon-

zerten und Gottesdiensten immer wieder grössere Werke in Angriff genommen. Mendelssohns «Elias» hat Christian Studer schon während des Kriegs mit Klavierbegleitung einmal aufgeführt! Bis 1996 seien es neben dem Konzert 10 bis 12 Gottesdiensteinsätze gewesen. Im-mer wieder gab es Bach-Kantaten im Rahmen der Abendmusik. Das sei mit der Zeit nicht mehr möglich gewesen.

Der wichtigste Entscheid in all den Jahren sei die Erweiterung des Chors für die Konzerte gewesen, resümiert Ulrich Schweizer. «Das hat mehr gebracht als alle Werbe-briefe.» 80 bis 90 Sängerinnen und Sänger hätten sich für die intensive Probenarbeit begeistern lassen. An-fangs jährlich, inzwischen im Zwei-jahresrhythmus. «Das hat mich im-mer fasziniert. Die Treue der Leute und ihr Einsatz.»

Offensichtlich macht es Spass, sich auf den anstrengenden Pro-benweg einzulassen, um dann un-terstützt von Berufsmusikern die Aufführungen des Weihnachtsora-toriums, des Requiems, des Stabat Mater oder des Elias in der vollen Gümliger Kirche zu erleben. Und nach jedem Konzert blieben einige dem Kirchenchor treu und haben entdeckt, dass die Mitwirkung im Gottesdienst Freude macht.

Radioaufnahme in der PetruskircheAuf die Frage nach einem Kompo-nisten, der es verdient hätte, mehr aufgeführt zu werden, erzählt Ul-rich Schweizer von Adolf Brunner, der ihn einst am Konsi geprüft habe und zu dem er eine gute Beziehung

hatte. «Einmal haben wir sein Werk ‹Das Gespräch Jesu mit Nikodemus› für Bariton, Tenor, Streichquintett, Oboe und Flöte im Rahmen der Abendmusiken aufgeführt. Nach dem Konzert kam die Frage, ob wir das nicht für Radio Bern in der Pe-truskirche noch einmal spielen...»

Bei dieser einen Aufnahme, so scheint es, ist es geblieben. «Musik lebt aus dem Augenblick. Ich mag keine Konserven von meinen Auf-führungen» betont der engagierte Musiker immer wieder (zum Bedau-ern nicht nur des Schreibenden ...)

Worauf es ankommt«Gute Musik ist der Kirchgemein-de und dem Pfarrkollegium etwas wert. Das habe ich immer gespürt und ich wünsche mir, dass das auch so bleibt.» CHRISTOPH KNOCH

Vor genau zehn Jahren hat der Er-weiterte Kirchenchor unter Leitung des Dirigenten Ulrich Schweizer das Oratorium «Elias» gesungen. Und nun wird dieses grosse Werk zum Abschluss seiner 32-jährigen Tätigkeit wieder aufgeführt.

Es haben sich 90 Sänger und Sängerinnen mit Freude und Enga-gement während einem Jahr vor-bereitet. Nimmermüde hat Ulrich Schweizer uns mit seinem Wissen und Können das Werk «Elias» nä-her gebracht.

Wie oft musste er bitten: «Schaut nach vorne, befreit euch von den Noten, taucht ein in die Musik, sprecht klarer.» Dann aber plötzlich das anerkennende Lob: «Schön, so habe ich es mir vorgestellt!»

Dirigieren erfordert Geduld, Hartnäckigkeit, grosse Werkkennt-nis, Freude - und auch etwas Schalk. Es sind diese Fähigkeiten unseres

Dirigenten, die mithelfen die Musik zum Klingen zu bringen. Der Chor Nr. 20 beginnt mit den Worten:

«Dank sei dir Gott, du tränkest das durstige Land ...»... und ich beende mein Editorial mit den Worten:•DankseidemKomponistenMen-

delsohn für diese grossartige Mu-sik und ...

•Dank sei demDirigentenUlrichSchweizer für das Umsetzen die-ser grossartigen Musik.

... und so verabschiedet sich Men-delssohn in einem Brief:

«Bleibt heiter und dieselben! Das Übrige tut der Himmel. Lebt wohl.» HEIDI GEBAUER

«Danke für Deinen Einsatz!» Heidi Gebauer, Kirchgemeinderatspräsidentin und langjähriges Mitglied des Kirchenchors, dankt dem Chorleiter im Vorwort zum Programmheft für das Konzert von Ende Februar. Diesem Dank schliessen sich Max Scherrer als Präsident des Chors, der Vorstand und das Pfarrkollegium gerne an.

Elias – heute.Kurz vor seinem Lebensende stellte Felix Mendelssohn 1846 seinen «ELIAS» fer-tig. Damit wurde eines der gewaltigsten und dramatischsten Oratorien geschaf-fen. Im Zentrum des Geschehens steht der Prophet Elias. Er durchschreitet die Ent-wicklung vom mächtigen Gottesstreiter, der den Tod der Baalspriester befiehlt, zum Flüchtenden, der verzweifelt und lebensmüde ist. Durch diese dramatische Entwicklung wird das Oratorium zu einem zeitlosen Werk, das bis heute ak-tuell ist und uns anspricht. Es ist die Geschichte vom Extremisten, aus dem durch die Angst vor Verfolgung und Tod ein moderner Mensch entsteht, der seine Mission als gewaltloses Wirken begreift und deshalb auf Angenommen-sein und Erlösung hoffen darf. Diese Umdeutung der alttestamentlichen Handlung und Gesinnung in eine neu-testamentliche Vision von Menschlichkeit und Zuversicht macht uns den «ELIAS» erfahrbar und bringt uns den Propheten heute nahe. Mit Elias‘ neuem Bild des leisen, sanftmütigen Gottes werden wir heraus gefordert, uns mit unserem eige-nen Got tesverständnis auseinanderzu-setzen. Nehmen wir diese Herausforde-rung an!Der Vater des Komponisten lässt sich auch von dieser Frage herausfordern, wenn er an seine Tochter schreibt: «Allein ich weiss, dass es in mir und in dir und in allen Menschen einen ewigen Hang zu allem Guten, Wahren und Rech-ten und ein Gewissen gibt, welches uns mahnt und leitet, wenn wir uns davon entfernen.» Felix Mendelssohn stellt den Propheten, sich selbst und uns vor diese Auseinan-dersetzung. ULRICH SCHWEIZER

Fotos Probe Weihnachtsoratorium (2008)

bei einer Sitzung der Musikkommission (2011)

Aufführung Weihnachtsoratorium (2008)

Gottesdienst in der Kirche Gümligen (2010)

ALLE FOTOS: CHRISTOPH KNOCH