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______________________________ Gleichstellungspolitische Impulse des ESF ______________________________ Dörthe Jung ESF Fachtagung „Horizonte erweitern – Frauenförderung in der Arbeitsmarktpolitik“ am 13.September 2012 in Kassel

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Gleichstellungspolitische Impulse des ESF______________________________

Dörthe JungESF Fachtagung

„Horizonte erweitern – Frauenförderung in der Arbeitsmarktpolitik“am 13.September 2012 in Kassel

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Neue Förderperiode ESF (ab 2014) und Gleichstellung auf dem Arbeitsmarkt__________________________________________

Bereits für neue Förderperiode festgelegter Indikator für Deutschland: Erhöhung der Erwerbstätigenquote von Frauen auf 73% bis zum

Jahr 2020

Problematisch für Bewertung der Verbesserung von Gleichstellung: Höhere Erwerbstätigenquote von Frauen geht nicht mit einem

Anstieg des Arbeitszeitvolumens einher. Hohe Teilzeitquote und Zunahme prekärer Beschäftigungsverhältnisse

Notwendig: Kontrollindikator Vollzeitäquivalent, um Verhältnis zwischen

Erwerbstätigenquote und Arbeitszeitvolumen (von Frauen und Männer) auf dem (hessischen) Arbeitsmarkt zu beobachten

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Gleichstellungspolitische Impulse vom ESF - geschlechterpolitischer Systemwandel__________________________________________

ESF wird auch zukünftig das relevante Finanzierungsinstrument der EU-Gleichstellungspolitik bleiben.

Entscheidend: Gleichstellungspolitische Gestaltung des ESF muss geschlechterpolitischen Systemwandel unterstützen:

→ weg vom Ernährermodell in Deutschland hin zum egalitärem Modell der EU-Gleichstellungspolitik, das wirtschaftliche Unabhängigkeit der Frauen ermöglicht! Sollte handlungsleitendes Prinzip in der neuen Förderperiode werden („Agentur für Gleichstellung im ESF“)

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Gleichstellungspolitische Impulse vom ESF- Hindernisse__________________________________________

Schwierigkeit: Koppelung der ESF-Umsetzung an deutsche Arbeitsmarktpolitik

Einige Beispiele für Zementierung des Ernährermodells: Umwandlung vom regulärer (Teilzeit-)Beschäftigung in Minijobs

(Hartz II) Abhängigkeit in Partnerschaften und/oder von staatlichen

Leistungssystemen wird befördert (u.a. Bedarfsgemeinschaft im SGB II)

Traditionelles Rollenverständnis durch stereotype Zuweisungen der Jobvermittlung

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Egalitäres Geschlechtermodell__________________________________________

Gelebte Rollenmodelle, in denen die Erwerbstätigkeit von Frauen nicht nachgeordnet ist (im Unterschied zum „Ernährermodell“)

Individualbesteuerung: kein Zuverdienermodell wie im deutschen Steuersystem (Ehegattensplitting)

Positive Indikatoren:– Quote der Frauen- und Muttererwerbstätigkeit unterscheidet

sich kaum– Länge der kinderbedingten Erwerbspausen geringer als in

Deutschland– insgesamt längere Arbeitszeiten auch bei Frauen– Berufsverläufe der Frauen: garantieren finanzielle

Selbständigkeit u Eigenvorsorge für Rente/Alter– umfangreiches öffentliches Betreuungsangebot für Kinder

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Gleichstellungspolitische Impulse des ESF: Frauenförderung__________________________________________

Angesichts aktuell weiterhin bestehender Ungleichheit auf dem Arbeitsmarkt ist Frauenförderung in der Arbeitsmarktpolitik auch weiterhin notwendig!

Über quantitative Vorgaben im ESF und der BA werden kompensierende Wirkungen erzielt. Aber:

Empfehlung der „Agentur für Gleichstellung im ESF“: in neuer Förderperiode 60% Quote für Frauen (Ergebnis Gender Budget Analyse für 2010: Männer profitieren mit über 60 % an Mittel + Teilnahme)

Frauenförderung im Rahmen von Projekten des ESF ermöglichen qualitative Angebote, die zielgruppenspezifische Bedarfe berücksichtigen

Stärke des frauenspezifischen Rahmens dieser Projekte: Beispiel „NeW Netzwerk Wiedereinstieg“

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Zielgruppe Wiedereinsteigerinnen__________________________________________

Arbeitsmarktpolitische Bedeutung angesichts prognostizierten Fachkräftemangels: Aktivierung von Potenzialen

„Stille Reserve“ erhält arbeitsmarktpolitische Relevanz, während bislang aus Förderung der BA ausgeschlossen

Beispiel: „Aktives Produktangebot zur Fachkräftesicherung“ (Verstetigung des bundesweiten Modellprojekts „Perspektive Wiedereinstieg“)

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Personalstrategien im Unternehmen__________________________________________

Zukünftiger Fachkräftemangel rückt Personalpflege und Recruitment bei Unternehmen verstärkt in den Mittelpunkt

Strategie „Employer Branding“ (Fokus: mittelständische Unternehmen)

Personalpolitische Instrumentarien wie flexible familienfreundliche Arbeitszeitmodelle, Kontakthalte- und Wiedereinstiegsprogramme, Betreuungsangebote für Kinder erhöhen

→ Arbeitsgeberattraktivität

und verbessern potenziell

→ Erwerbssituation von Frauen

Beispiel:„Unternehmensbefragung 2012“ der Evaluation von „NeW Netzwerk Wiedereinstieg“

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