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Mittwoch. ,i-.i 6. April i«27 ________ Erscheint Montag, Mittwoch u. Freitag. Bezugspres: Ftir Brasilien halbjährlich 6S500 Für Brasilien jährlich 13S000 h'iirs Ausland jährlich ifisnnn Einzelnummer 100 rs. Abonnements werden jederzeit angenommen. — Bei direkten Bestellungen, Zahlungen und Zuschriften adressiere m an: A redacção do «DER KOMPASS» Caixa do Correio A Curityba — Est. do Paraná. Redaktion u. Expedition: Rua 24 de Maio Nr. 39 Telegrammadresse : DER KOMPASS. Verantwortlicher Redakteur: Hans Doetzer. . ' - " ..... j^t 23ci den 2]ícnfxj7enftvfievit, Kantiiba« .* I ch u Sklavenhändlern in Ilbanghi. ^ Der Kapitän Georges Nostaing, Afrikaforscher, M it- I glied der Geographischen Gesellschaft Frankreichs, ist kürzlich ans Zentralafrika ,zurückgekehrt und hat mit sei- * neu Berichten über den Kannibalismus und den M äd chen-Sklavenhandel in wissenschaftlichen und anthropo logischen Kreisen solche Sensation erregt, daß die Ent sendung einer Expedition mit Unterstützung der Negie rung wahrscheinlich ist, um den energischen Kamps gegen diese Greuel einzuleiten, die jeder Beschreibung spotten. 3n dem von ihm besonders erforschten Distrikt gibt er Forste und Dschungeln, von denen manche über 600 englische Meilen lang sein sollen, und deren Dichte die Sonnenstrahlen nie durchdringen. Es ist nur eine Art dunkelgrünen Lichts in diesen weiten Nevieren vorhan den. Ein durchdringender Verwesungsgeruch von ver faulenden Pflanze» und verendeten Tieren erfüllt die Luft. Hier ist das Neich der todbringenden Tse-Tsc- Fliege, und gerade weil ihr besonders die Tiere bis auf verschwindende Neste bereits zum Opfer gefallen, sind die Stäm me gewissermaßen ihres Unterhaltes we gen gezwungen, Jagd aufeinander zu machen und die Gefangenen zu verzehren. Auf den Märkten in Dongo, Ubanghi und im Ouadai-Distrikt findet man häufig Menschenfleisch zum Verkauf angeboten. Der Kapitän will nicht abwarten, bis eine Expedi tion nach den oben erwähnten Grundlinien ausgerüstet wird. Er ist zufrieden, daß es ihm gelungen ist, pro minente Persönlichkeiten zu interessieren und einen A us schuß zu bilden, dem auch Poinceiré angehört. Er will im Oktober in das Gebiet der Dschungeln ohne S o n nenschein zurückkehren. Nur ein erfahrener Großwildjä ger und ein unerschrockener Kameramann werden ihn begleiten, und sie werden selber die persönlichen Unko sten tragen. Er will neue Beweise für seine unermüd liche P r o p a g a n d a im Interesse der Humanität herbei schaffen. für die er die moralische Unterstützung aller zivilisierten Nationen zu gewinnen hofft. „Wir müssen an das Gewissen der ganzen Welt ap pellieren", erklärte er in einer Unterhaltung. „Die Be freiung aller Sklaven in den afrikanischen Zentren ist das große Ziel. Ob diese Gebiete von den Belgiern, den Franzosen ober den Briten besetzt sind, die Stämme des Innern nehmen jede Gelegenheit wahr, einander zu bekriegen. Die Erschlagenen werden an Ort und Stelle verzehrt, die Gefangenen unter den verschiedenen Häuptlingen verteilt." Das von dem Kapitän zuletzt durchforschte Gebiet liegt im französischen Kongo nördlich der von Ost nach West verlaufenden Grenze mit dem belgischen Kongo. „ In dem Distrikt von Ober-Ubanghi kam ich zu dem Häuptling Noinbu, dessen „ D o m ä n e n " entlang dem M'Bumo-Flusse zerstreut liegen. Er erwies sich in seiner Weise als ein gutmütiger Bursche, der eine eigene Art von „väterlicher" Negierung führte. Er besitzt etwa fünf hundert Frauen und ist der Kostenersparnis halber auf den Gedanken gekommen, die meisten unter seine Un terhäuptlinge zu verteilen. Aber er hält darauf, daß ihnen keine Unbill widerfährt. Wenn ein Unterhäuptling wagte, es an Respekt gegen eine der Frauen des gro ßen Häuptlings fehlen zu lassen, verlor er ein Stück Ohr. W enn er versuchte, sie sich, zu eigen zu machen, verlor er den Kopf. Diese Strafe vollzog König Nombu für gewöhnlich selber. „Ich gehe gern sicher", sagte er * 6, Jahrgang. Mr. 8 6 <inrltyba — Mtaat Paraná — Brasilien A n z e i g e n werden in der Geschäftsstelle ange nommen bis 12 Uhr mittags an den Tagen vor Er scheinen der Zeitung. Grössere Anzeigen müssen an denselben Tagen bis spätestens 9 Uhr morgens aus gegeben werden. — Annahmestellen ausserhalb Curi- tybas bei den Agenten gegen Vorausbezahlung. Anzeigenpreis: Kleine Anzeige für einmal 3SOOO Kleine Anzeige für zweimal 4S500 Kleine Anzeige für dreimal 6SOOO Für cm Höhe in Spaltenbreite b. gr. Anzeigen S600 Veröffentlichungen auf Verlangen cm. Höhe u. Spaltenbreite 58000 Geschäftsführer: Nikolaus Reuter. z» mir. Natürlich wurden die Körper der Hingerichte ten aufgegessen. Ein Häuptling der N'Sakkaras erzählte mir, daß sie die toten Stammesangehörigen begraben und nur ihre Feinde verspeisten. Als er mit mir meinen Tee trank, sagte er, mit der Zunge schnalzend, das Fleisch eines weißen Mannes schmecke viel bester als das eines Schwarzen. Es sei salzig, während das eines Schwar zen süßlich schmecke. Ich dankte ihm mit vielen W orten für das Kompliment, das er meiner Raste zollte, und begann, meine Vorbereitungen für eine schleunige B e endigung meines Besuchs zu treffen. Er versicherte aber, ich befinde mich in keiner Gefahr, denn ich solle ja Ochsen und Schafe nach seinem Dorfe bringen. Er habe auch erst ein einziges M al weißes Fleisch gekostet, als der französische Adjutant Guelorguet von seinen Leuten erschlagen und gebraten worden sei. Seine Nachbarn, die Pakomas, haben in dieser Beziehung offenbar eine große Erfahrung, denn sie leben näher an den fran zösischen Niederlassungen und holen sich häufig Tote von dem französischen Kirchhof in Ouango. Den Hauptersatz an Nahrung erhalten die N’Saffara aber von den Bonbons, die am rechten Ufer des Kot- toflustes leben. Sie sind auf Bäumen wohnende Pyg mäen, welche die Behendigkeit von Affen besitzen. Sie werden ständig von den N'Safkara gejagt, aber es ge lingt ihnen auch oft, diesen Fallen zu stellen. Die Ge fangennahme eines großen N'Sakkara ist ein Ereignis im Lande der Boubous, die ebensosehr unter dem Zwange ihrer Verhältnisse wie aus Neigung Kanniba len sind. Sie waren es auch, die den Forscher de Pou- mairac erschlugen und verzehrten, als dieser von Ganda den Kotto abwärts nach dem Norden vorzudringen suchte Sie selber sind die Jagdbeute aller anwohnen den Stämme. Als ich nach Dongo gelangte, fand ich, daß dies einer der Hauptmarke des ganzen Gebiets war. Nah rungsmittel in großer Menge wurden dort zum Ver kauf oder Tausch angeboten, hauptsächlich Bananen, Pamswurzeln und Manioc, die gegen Baumwollstoff ober Stücke von rotem Kupfer eingetauscht wurden. Aber nirgendwo war ein Stück Fleisch zu kaufen. Schafe und Lämmer wurden zum Tausch gegen Skla ven zurückgehalten, deren Fleisch höher geschätzt w ird. Ziegen und Schafe werden als Nahrungsmittel nur zum Fettmachen der Sklaven verwendet. $ if $olto Um elektrische Strom zum erste Male erregte. Graf Alexandra Volta, Profestor in Pavia, besten 100. Todestag am 5. März von der gesamten Kultur welt gefeiert wurde, ist der Vater aller Forschung über Elektrizität. W enn uns auch heute seine Versuche naiv erscheinen und wir gerade an ihnen am besten den ungeheuren Fortschritt messen können, den in den letz ten 125 Jahren die Wissenschaft gemacht hat, so darf doch nie vergessen werden, daß er Bahnbrecher war und allein aus feiner Genialität heraus Entdeckungen machte, ohne die die gesamte Zivilisation unserer Zeit nicht zu denken ist. Seine erste Tat war die Vervoll kommnung des elektrischen Meßgerätes. Er hängte zwei feine Strohhalme an Silberdrähten in einer viereckigen Flasche auf und führte ihnen Strom zu. Je mehr sie sich bei Ladung auseinander spreizten, um so größer ist die zugeführte Elektrizitätsmenge. Auch eine neue Elektrisiermaschine, den sogenannten Elektrophor, erfand Volta. Er legte einen Harzkuchen auf eine Metallplatte, den er durch Schlagen mit einem Fuchsschwanz elektrisch machte und dem er dann mit tels eines Metallschildes Ladungen entnahm. Gegen die früheren Elektrisiermaschinen hatte die neuerfundene den Vorteil, daß sie bei jeder Atmosphäre zu brauchen war. Von Volta stammt, wenn auch in ganz primitiver Form, die erste Idee der Telegraphie. Er wollte Holz stützen von Como nach M ailand bauen, sie mit Eisen- drähten verbinden und mittels einer elektrisch gelade nen Pistole Nachrichten vermitteln. In der Praxis wäre dieses Projekt an der allzu großen Hochspannung des Stromes gescheitert. 1780 erfand Volta einen Konden sator, der ihm den Nachweis auch kleinster Elektrizitäts mengen ermöglichte. Es würde zu weit führen, die Konstruktion dieses Kondensators hier auseinanderzu setzen, es genüge die Feststellung, daß auf feine Idee sich alle späteren Kondensatoren aufgebaut haben. Der große Wendepunkt im Leben Voltas geschah durch die Entdeckung des Anatomen Galvani In B o logna. Galvani hatte an Froschschenkeln, deren Nerven freigelegt waren, Muskel und Nerv mit einem Metall draht verbunden und dabei ein Zusammenzucken der Schenkel konstatiert. Er glaubte hierdurch die soge nannte tierische Elektrizität gefunden zu haben. Volta ging in seinen Beobachtungen viel weiter und stellte fest, daß wesentlich stärkere Zuckungen auftraten, wenn der Drahtbogen, der die Verbindung zwischen Muskel und Nerv herstellte, aus zwei Metallen statt aus einem gebildet wurde. Hier kam ihm zum ersten M ale der Gedanke, daß der Kontakt zweier Metalle die Elektri- zitätsguelle fein könnte. Er ließ den Einwand Galva- nis, daß es auch mit einem Draht gehe, nicht gelten, weil dieser Draht aus ungleichem M aterial oder von ungleicher Temperatur hätte fein können. Im Sommer 1792 begann er mit der Untersuchung über elektrische Kräfte, die bei Berührung zweier metal lischer Leiter entstehen, und ging dann sofort zur Un tersuchung dreier Leiter über, von denen der eine eine Flüssigkeit sein', mußte. Aus dem Galvanischen Experiment lernte er die Wichtigkeit des dritten flüssigen Leiters erkennen und stellte zunächst eine Spannungsreihe der Metalle auf, auf deren positiver Seite Zink, auf deren negativer Seite Silber und Kupfer stehen. Er findet, daß die Feuchtigkeit, zumal w enn sie mit S alz durchsetzt ist, die elektrischen Poten zen der Metalle wesentlich erhöht. Nun legt er P lat ten zweier Metalle aufeinander, bringt eine Flüssigkeits schicht darauf und wiederholt dies so oft, bis er die gewünschte Spannung erreicht hat. Diese Spannung wächst mit der Zahl der Metallpaare. So baut Volta im Jahre 1799 die erste elektrische S äule aus 100 Paaren von Zink und Silberplatten nebst Flüssigkeits- schicht. Zum ersten M ale, seit Menschen die Elektrizität kennen, wurde auf diese Meise ein dauernder elektrischer Strom erzeugt. Zum ewigen Bestände menschlicher Erkenntnis gehört das von Volta entdeckte Auftreten von Spannungen bei Berührung eines flüssigen Leiters mit zwei Metallen. Er selbst gab seiner Säule schon die jetzt übliche Form einer Reihe von Glasbechern, in die jeweils zusammen gesetzte Metallpaare Kupfer und Zink tauchten. Nach ihm wird die technische Einheit der elektromotorischen Kraft „Volt" genannt. Im Gegensatz zu vielen andern großen Männern wurde Volta schon zu Lebzeiten aufs höchste geehrt, alle Kulturstaaten ernannten ihn zum Mitglied ihrer Akademien und Napoleon zum italienischen Grasen. Am Comersee steht sein Monument, und eine herrliche Büste schmüctt den Domplatz in M ailand. Die Blinddarmentzündung. Die Erkrankung des Reichstagspräsidenten Löbe lenkt wieder einmal die Aufmerksamkeit auf jene heimtückische Krankheit, die seit den neunziger Jahren des vorigen Jahrhunderts in erschreckendem M aß zugenommen hat, und der vor nunmehr zwei Jahren Friedrich Ebert zum Opfer gefallen ist. Die Bezeichnung „Blinddarmentzün dung" stammt aus einer Zeit, in der man den Blind darm als den Ausgangspunkt der Krankheit betrachtete; heute aber weiß man, daß nicht der breite Blinddarm, der sich an den Dickdarm anschließt, der eigentliche Sitz der Entzündung ist, sondern der sog. Wurmfortsatz, der von dem Blinddarm durch eine Nappenartige Schleim hautfalte getrennt ist. Blinddarm und Wurmfortsatz scheinen dem allgemei nen Grundsatz der N atur zu widersprechen, daß alle Organe des menschlichen und des tierischen Körpers einem bestimmten Zweck dienen. Denn da der Mensch und auch andere Lebewesen nach der operativen Ent fernung dieser Darmanhängsel ohne jede Störung wei ter bestehen, muß man zunächst annehmen, daß diese wahrscheinlich langsam absterbenden Organe vollkommen überflüssig sind. Zw ar sind einige Naturwissenschaftler der Ansicht, daß sich in diesen Teilen des Darms ge wisse Bakterien aufhalten, die den Verdauungsprozeß fördern; aber auch diese Theorie ist sehr bestritten, und es steht fest, daß zumindest beim Menschen Blinddarm und Wurmfortsatz durchaus entbehrlich sind. Viele tausend Menschen erkranken jährlich an der Blinddarmentzündung; die Aerzte kennen viele Heil mittel, um das Uebel zu beseitigen, — dennoch muß die medizinische Wissenschaft zugeben, daß ihr die wah- ren Ursachen unbekannt geblieben sind. Früher nahm man an, daß Kirsch- und Apfelsinenkerne, Splitter von Emailletöpfen, Fischgräten und andere Fremdkörper, ' wenn sie in den Wurmfortsatz gelangen, dort Entzün- I düngen hervorrufen. Da man aber bei den häufigen i Blinddarmoperationen in diesem Organ nur sehr fei* I ten Fremdkörper gefunden hat, muß in den meisten 1 Fällen eine andere Krankheitsursache bestehen. | Es ist wahrscheinlich, daß Darmwürmer zuweilen Ent zündungen hervorrufen, wenn es ihnen gelingt, in den Wurmforfatz zu kriechen. In neuerer Zeit neigt man aber mehr zu der Annahme, daß ein schlecht funktio nierender Stoffwechsel die Hauptschuld an dem Leiden trägt. Chronische Verstopfung ist fiir den Wurmfortsatz ebenso schädlich wie Diarrhoe. M an hat viele Nah- rungsmittel für die Entstehung des Uebels verantwort lich gemacht und behauptet, daß der Genuß von Pil zen, Nüssen, Ananas. Wurst. Käse, Muscheln und Hum- mer zu Reizungen des Wurmfortsatzes sichren. Aber an alledem scheint nur richtig zu sein, daß eine unzweck mäßige Ernährung Darmstörungen hervorruft, die ihrer seits Reizungen des Blinddarms und des Wurmfort satzes veranlaßen können. Insofern ist es vielleicht auch zutreffend, daß man die Blinddarmentzündung eine Modekrankheit oder richtiger eine Kulturkrankheit genannt hat. Die auffällige Tat- sache, daß in überseeischen Gebieten ganz besonders die D u sollst nicht richten! Roman von Erich Friesen. 24 Wie hätte sie, die Tochter eines Verbrechers, wa gen dürfen, ihren Namen mit dem eines geachteten Mannes zu verknüpfen! . . . I Eine Welle von Zorn und Empörung stieg in ihr auf — mit solcher Gewalt, daß sie alle sanfteren Re gungen momentan erstickte. Ihr Vater ein Verbrecher!! . . . Dann vergegenwärtigte sie sich die gebeugte, vor nehme Greisengestalt, das Zittern der welken Hände, den todestraurigen Blick der guten Augen und Mitleiden, zartes liebevolles Mitleiden klopfte an die verschlossene T ür ihres Herzens. Und dieses Mitleiden verwandelte sich nach und nach wieder in die frühere Kindesliebe. Ja! W as er auch getan hatte in seinem Leben, wie seine Zukunft sich auch gestalten mochte, ob er hineingestoßen würde in den Gerichtssaal, wo man sein Vergehen breittreten und es zergliedern würde nach allen Seiten h in : ob er seine Schuld mit Ver urteilung büßen mußte, sein Name herabgezerrt würde in den Schmutz — gleichviel! Dieser silberhaarige, gebrochene M ann er war ihr V ater! Ihr Vater, der nur Sonnenschein in ihr junges Leben gebracht hatte! Und sie w arsein einzi ges K ind! D as einzige, was er noch besaß auf der weiten, weiten W elt! Ja, sie gehörte zu ihm das Kind zum Vater — fest, unlöslich, was auch kommen mochte! Sie würde ihm die Schmach tragen helfen, ihm feine letzten, bit teren Lebenstage versüßen. Die letzten Lebenslage !! Alles Blut strömte Irm gard zum Herzen. W ie eine Binde fiel es ihr plötzlich von den Augen. Armer, armer V ater! Oh. daß sie es nicht schon längst bemerkt hatte, welch todwundes Herz die gebrechliche Hülle barg — ein Herz, müde gehetzt von Reue und Gewiffensgualen! Dieser gebrochene Greisenkörper, mit einem Fuß be reits am Rande des Grabes stehend! . . . Erneutes Klopfen schreckte Irm g a rd auf. „Der Herr B aron lassen bitten, die gnädige Ba- ronesie möge herunterkommen," meldete die Zofe hin ter der urr'chlon Tür „Der Herr Staatsanwalt ist da " Irm gard zuckte zusammen. Heinz! Er, der Geliebte! Ihr Bräutigam! Der Mann, dem sie sich morgen vor dem Altar wollte zu eigen geben — „bis daß der Tod euch scheidet" ! . . . Die ganze Liebe, die sie für ihren Verlobten emp fand. die momentan nur zurückgedrängt war durch das alle Sinne lähmende Gefühl des Entsetzens — sie flammte wieder mit elementarer Gewalt empor. „Nein, ich kann ihn nicht laßen!" schrie ihr gequäl tes Herz auf. „Ich kann nicht!!" Und wieder schob sich ein anderes Bild vor ihr geistiges A uge: ein müder, gebrechlicher Greis, mit dem Brandmal der Schande auf den eingefallenen Zügen . . . „Gnädige Baroneße!" drängte draußen die Zofe. „W as soll ich dem Herrn Baron melden?" Hastig fuhr Irmgard sich ü b e r die Augen. Dann richtete sie sich m it einem Ruck auf und ging zur T ü r, die sie rasch öffnete. „Sage meinem Vater, ich komme sogleich!" gebot sie der harrenden Dienerin, die ihre bleiche Herrin erschrocken anstarrte. Großer Gott, was für Augen! W as für ein Ge sichtsausdruck ! Und morgen war Hochzeit!! Wenige Minuten später stand Irmgard ihrem Bräu tigam gegenüber. Ihr Vater hatte kurz nach ihrem Eintritt mit be friedigtem Lächeln das Zimmer verlaßen. Heinz und Irmgard waren allein. Mit einem Freudenruf zog der junge Bräutigam sein Bräutchen an sich. „Mein Liebling! Du, meine teuerste Irmgard! Morgen, morgen mein — W eib!" Irm gard erschauerte. Noch nie vorher hatte sie emp funden, wie sicher sie sich im Schutz dieses starken A r mes fühlte; noch nie vorher, wie beseligend es war, den Kopf ausruhend an diese breite Brust zu schmie gen --------------- Ein tiefer Seufzer entrang sich ihrer Brust. Er hob ihren Kopf zu sich empor und blickte ihr in die Augen. Und obgleich die Erregung ihren Wangen er höhte Farbe verlieh die Augen der Liebe sahen scharf. „Dich quält etwas, mein Lieb!" forschte er liebe voll. „Was ist es? Du mußt es mir sagen. Sieh, morgen sind mir Mann und Frau! D a darfst du ohnehin kein Geheimnis mehr vor mir haben; da be sitze ich ein Recht an alle deine Gedanken!" Irm gard schwieg noch immer. Aber langsam, ganz langsam lösten sich ihre Arme von seinem Nacken. „Irm gard! Sprich, was hast du ?" Sie schüttelte nur den Kopf. Heiß stieg es ihr in die Augen. M it müdem, schleppendem Schritt ging sie fort von ihm, zum Fenster. Er blickte befremdet zu ihr hinüber. Dann ging er auch zum Fenster, ihr nach. „Irmgard!" D a wandte sie plötzlich den Kopf. Er blickte in ein totenbleiches, aber fest entfchloßenes, wie erstarrtes Gesicht. „ I r m g a r d !" rief er entsetzt. „Heinz, hör mich an!" sagte sie langsam, und ihre Stim m e klang seltsam rauh und hart. „Unsere Hoch zeit kann morgen nicht stattfinden!" „Irmgard !!!" Er trat einige Schritte zurück, als könnte er das soeben Gehörte nicht faßen. „Unsere Hochzeit kann morgen nicht stattfinden! .wiederholte sie im Tone einer auswendig gelernten Lektion. „W ir müßen - auseinandergehen !" „Irm gard! Du redest irre!" fuhr er auf. „Wir — auseinandergehen?" Trüb lächelnd nickte sie. „Ja, Geliebter. Es ist aus, unser erträumtes Glück! E r lachte kurz auf. Und bei diesem bitteren Lachen war ihr, als ob eine Saite in ihrem Herzen spränge. Leise schluchzte sie auf. Im Augenblick war er wieder bei ihr. „Mein Lieb, du bist krank! Ganz gewiß, du weißt nicht, was du redest Gilt unser Derlobungsschwur vor Gott nicht ebensoviel, als wären wir schon Mann und W eib? sind unsere Herzen nicht bereits vereint?" Und wieder nickte sie, doch diesmal voller Wehmut. „Ja, Heinz. Unsere Herzen sind vereint und werden es wohl auch bleiben !" „Nun also!" „Und doch müßen wir uns trennen." Jetzt merkte er doch, daß mehr als eine momentane krankhafte Stimmung aus ihr sprach. Auch sein Gesicht verfinsterte sich. „Der Grund?" fragte er kurz. „Mein — mein Vater ist ein ein todkranker M ann, Heinz. Ich weiß f« erst seit heute Kannst du wollen, daß ich meinen Vater in seinen letzten Lebens- ' tagen verlasse?" „Aber er bleibt ja bei uns. Irmgard ! Wenn du : willst, können wir sogar die Hochzeitsreise aufgeben. ! M ir liegt nichts daran, wenn ich nur dich habe! 1 Seine treuen Augen blickten voll solch inniger Zärt lichkeit in die ihren — sie bedurfte ihrer ganzen Ener gie, um fest zu bleiben, j Einen Augenblick schoß es ihr durchs H crn: „Wie, wenn ich ihm alles sagte? Ihn zum M it- wißer der Schuld meines Vaters machte? 3hm mit teilte, was uns trennt ?" ! Doch nein — lieber dulden, leiden, als den Bcuer anklagen! Heinz würde in seinem Gerechtigkeitsgefühl , sofort die nötigen Schritte tun, um den Benachteilig- ten zu ihrem Rechte zu verhelfen, j Und müßte er es nicht sogar tun? Nicht nur als recht und ehrlich denkender Mensch, sondern auch in ! seiner Eigenschaft als — Staatsanw alt? | Irmgard erschauerte. Wieder sah sie das weiße Haupt des Vaters v o r sich, niedergebeugt von der 1 darauf lastenden Schmach. Und sie meinte, seine ztt- I ternbe Stimme zu vernehmen: „Warum habt ihr mich ! nicht ruhig sterben laßen? Es dauert ja nicht mehr ! la n g e !" 1 Nein ! Nein !! Nein !!! Sie raffte sich auf auf, und das Bestreben, ihre weichen Gefühle zu bemeistern, ihre ganze Liebe, die sie wie mit elementarer Gewalt zu dem Manne da vor ihr hinzog, einzudämmen, ließ sie auf einmal hart und kalt erscheinen, ließ ihr Antlitz gleichsam erstarren. Heinz Lingstedt sah mit tiefem Schmerz den jähen Wechsel ihres Gesichtsausdrucks. Sein Stolz erwachte. Er nahm seinen Hut und wandte sich zum Gehen. Sie ließ ihn ruhig gewähren. Kein Wort, kein Blick hielt ihn zurück. Da wandte er nochmals den Kopf. „Irmgard! . . . Ein Wort und ich b l e i b e ! Keine Antwort. „Hast du auch bedacht, was dieser Bruch bedeutet? fuhr er eindringlicher fort. „Wenn es dir auch nicht allzu schwer zu fallen scheint, mich aufzugeben — hast du auch bedacht, wie die Leute den Bruch auffaßen werden? Alles ist bereit . . . die Hochzeitsfeierlichkeit morgen — " S ie zuckte die Achseln. (Fortsetzung folgt.)

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  • M ittw o c h . , i - . i 6 . A pril i« 2 7 ________

    E r s c h e in t M o n ta g , M it tw o c h u . F r e i ta g .

    B e z u g s p r e s :Ftir B rasilien h a lb jä h rlic h 6S500Für B rasilien jäh r lic h 13S000h'iirs A u slan d jäh r lic h ifisn n nE inzelnum m er 100 rs.

    A b o n n e m e n ts w e rd e n je d e r z e i t a n g e n o m m e n . —Bei d ire k te n B e s te llu n g en , Z a h lu n g en u n d Z u sch riften a d re s s ie r e m a n :

    A r e d a c ç ã o d o «DER K O M P A S S »C aix a d o C o r re io A C u rity b a — Est. d o P a r a n á .

    R ed a k tio n u. E x p e d i t io n : R u a 24 d e M aio Nr. 39 T e le g ra m m a d re s s e : DER K O M P A S S .

    V e r a n tw o r t l i c h e r R e d a k t e u r : H a n s D o e t z e r .

    . ' - " .....j ^ t 2 3 c i d e n 2 ] í c n f x j 7 e n f t v f i e v i t , K a n t i i b a «

    . * I c h u S k l a v e n h ä n d l e r n i n I l b a n g h i .

    ^ D er K ap itän G eorges N ostaing, Afrikaforscher, M it-

    I glied der Geographischen Gesellschaft Frankreichs, ist kürzlich a n s Z en tralafrika ,zurückgekehrt und hat mit sei- * neu Berichten über den K a n n ib a lism u s und den M ä d chen-Sklavenhandel in wissenschaftlichen und an th ro p o logischen Kreisen solche S en sa tio n erregt, daß die E n tsendung einer Expedition mit Unterstützung der N egierung wahrscheinlich ist, um den energischen K am ps gegen diese G reuel einzuleiten, die jeder Beschreibung spotten.

    3 n dem von ihm besonders erforschten Distrikt gibt er Forste und Dschungeln, von denen manche über 6 0 0 englische M eilen lang sein sollen, und deren Dichte die S onnenstrah len nie durchdringen. E s ist n u r eine A rt dunkelgrünen Lichts in diesen w eiten N evieren v o rh a n den. E in durchdringender V erw esungsgeruch von verfaulenden P flanze» und verendeten T ieren erfüllt die Luft. H ier ist d as Neich der todbringenden Tse-Tsc- Fliege, und gerade weil ihr besonders die T iere bis auf verschwindende Neste bereits zum O pfer gefallen, sind die S tä m m e gewissermaßen ihres U nterhaltes w egen gezwungen, J a g d au fe inander zu machen und die G efangenen zu verzehren. A uf den M ärkten in D ongo , U banghi und im O uadai-D istrik t findet m an häufig Menschenfleisch zum V erkauf angeboten .

    D er K ap itän w ill nicht ab w arte n , bis eine Expedition nach den oben e rw ähn ten G ru n d lin ien ausgerüstet w ird. E r ist zufrieden, daß es ihm gelungen ist, p ro minente Persönlichkeiten zu interessieren und einen A u s schuß zu bilden, dem auch P o ince iré angehört. E r w ill im Oktober in das G ebiet der D schungeln ohne S o n nenschein zurückkehren. N u r ein erfahrener G ro ß w ild jä ger und ein unerschrockener K am eram an n w erden ihn begleiten, und sie w erden selber die persönlichen Unkosten tragen. E r w ill neue Bew eise fü r seine u n erm ü d liche P ro p a g a n d a im Interesse der H u m an itä t herbeischaffen. fü r die er die moralische Unterstützung aller zivilisierten N ationen zu gew innen hofft.

    „W ir müssen a n d as Gewissen der ganzen W elt a p pellieren", erklärte er in einer U n terhaltung . „D ie B e freiung aller S k laven in den afrikanischen Z en tren ist das große Z iel. O b diese Gebiete von den B elg iern , den F ranzosen ober den B rite n besetzt sind, die S tä m m e des I n n e r n nehm en jede G elegenheit w ah r, e inander zu bekriegen. D ie Erschlagenen w erden a n O r t und S telle verzehrt, die G efangenen un te r den verschiedenen H äuptlingen verteilt."

    D a s von dem K ap itän zuletzt durchforschte Gebiet liegt im französischen K ongo nördlich der von Ost nach West verlaufenden G renze mit dem belgischen K ongo. „ I n dem Distrikt von O ber-U bangh i kam ich zu dem H äuptling N oinbu , dessen „ D o m ä n en " en tlang dem M 'B um o-F lusse zerstreut liegen. E r erw ies sich in seiner Weise a ls ein gu tm ütiger Bursche, der eine eigene A rt von „väterlicher" N eg ie rung führte. E r besitzt e tw a fü n fhundert F ra u e n und ist der K ostenersparnis halber auf den Gedanken gekommen, die meisten un te r seine U n terhäuptlinge zu verteilen. A ber er hält da rau f, daß ihnen keine U nbill w iderfäh rt. W enn ein U n terhäup tling w agte, es an Respekt gegen eine der F ra u e n des g ro ßen H äu p tlin g s fehlen zu lassen, verlo r er ein Stück O hr. W enn er versuchte, sie sich, zu eigen zu machen, verlor er den Kopf. Diese S tra fe vollzog K önig N om bu für gewöhnlich selber. „ Ich gehe gern sicher", sagte er

    *6, Jahrgang. Mr. 8 6

  • Der Kompaßa u r t tg t ’o. den (i. A pril 1927.

    w eihe Bevölkerung unter dem Uebel leidet, ist n u r so B ild h au er Landow ski betrau t w urden , geht in B o lo g n a ZU erklären, dah die unzweckmäßige E rn ä h ru n g der 5tul« , ihrer V ollendung entgegen. D ie Riesenstatue die künf. turmenschen den D arm mehr reizt a ls die i natürliche tig a ls eindrucksvolles christliches W ahrzeichen' hoch über

    B rasiliens w undervoller H auptstadt th ronen w ird , m uhteLebensweise der E ingeborenen.W enn der W urm fortsatz au f irgendeine W eise gereizt

    w ird , so entsteht eine E n tzündung , die häufig zu E iterungen führt. Schenkt m an den oft nu r geringen Schm erzen einer beginnenden Krankheit keine genügende B e achtung. so kann cs leicht geschehen, dah die V ereiteru n g weiter um fich greift. D an n friht fich der Eiter durch die dünne W a n d des W urm fortsatzes hindurch und flicht in die Bauchhöhle.

    I s t a u s der B linddarm re izung erst einm al eine Bauch- fellentzündung gew orden, so tritt die Krankheit in ein lebensgefährliches S ta d iu m ein. 3 n diesem F alle hilft n u r noch eine sofortige O peration , die aber unter Umständen den P a tien te n nicht mehr retten kann. E s ist daher verständlich, dah manche C hiru rgen das überflüssige O rg an beim ersten A nfall operativ entfernen, u nd häufig w ird sogar bei jeder a u s anderen G ründen vorgenom m enen B auchoperation der W urm fortsatz au s vorbeugenden G ründen fortgeschnitten. Diese F rühope rationcn sind heute fast ungefährlich, da auf zw eihundert O perationen im allgem einen ein einziger Todesfall kommt. W enn m an dagegen bedenkt, dah bei einer starken V ereiterung und bei einem Durchbruch in die freie Bauchhöhle eine unverhältn ism äß ig größere Lebensgefahr besteht, w ird m an diese chirurgische M ethode nicht für unberechtigt halten.

    D a jedoch sehr viele P a tien te n eine verständliche A bneigung gegen O perationen hegen, w ird w ohl im allgem einen von den Aerzten der Versuch unternom m en, eine nicht allzu gefährliche B linddarm en tzündung zunächst durch B ettruhe, vorsichtige D iä t, A nw endung von Eisblasen und ähnliche M ittel auszuheilen. O b gleich cs seine entsprechende Statistik gibt, kann m an annehm en, dah neunzig P rozen t aller B lin d d arm en tzündungen durch eine derartige B ehan d lu n g beseitigt w erden. E s w äre aber ganz verkehrt, w enn der Laie d a ra u s schlichen wollte, dah er ohne Zuziehung eines Arztes seinem Leiden auf so einfache Weise beisammen könnte. D ie B linddarm entzündung ist eine so gefährliche Krankheit, dah m an sofort bei Schmerzen in der rechten Bauchseite den Arzt um R a t fragen sollte.

    mm 3nlanbCurityba. Gestern w urde der 9. T odestag der

    gefeierten paranaenscr P ä d a g o g in D o n a J u l i a W an- derley begangen. Um 8 U hr liehen F reunde der V erstorbenen eine Messe in der K athedrale zelebrieren. I m Anschlüsse d a ran fand aus dem Friedhofe eine Gedächtnisfeier statt.

    — D er neue D elegado Fiskal do Thesouro R a tio nal, D r. Frederico G uilherm e C artens, hat sein Amt angetreten.

    — I n vergangener Woche w urden aberm als 26 A utos wegen U ebertretung der Verkehrsoorschristen in S tra fe genom m en ; zwei Chauffeuren w urde die F a h r karte entzogen.

    — R e v i s t a b a A c a d e m i a d e L e t r a s d v P a r a n á. Unter diesem Titel ist eine neue Zeitschrift erschienen, die fortlaufend über die O rgan isa tion und die bedeutenden V eranstaltungen, V orträge und A rbeiten der Academia de L etras do P a r a n á unterrichtet. D ie Zeitschrift erscheint vierteljährlich und kostet im Jah re sab o n n em en t 105000 , pro E inzelnum m er 3 5 0 0 0 . Direktor der Revista ist der P räs iden t der Academia, H err Gcneralstaatssekretär D r. Alcides M u n h o z ; als Redakteure zeichnen die H erren L eonibas de Loyola und Francisco Leite. D ie erste N um m er ist ein stattlicher B a n d von 82 S e iten und enthält eine Reihe hervorragender A bhandlungen und V orträge, die w ert sind, gesammelt und der Vergessenheit entrissen zu w erben. E s unterliegt keinem Zw eifel, dah die „Revista" ebenso wie die Academia de L etras im Geistesleben P a r a n á s eine wichtige und bedeutsame Rolle zu spie len berufen ist. F ü r die freundliche Zustellung des er sten Heftes unsern verbindlichsten D ank!

    — H err P e d ro R om anow ski hat vergangenen S o n n ta g im M usikkonservatorium vor V ertretern der Presse einige P ro b e n seiner Kunst zum Besten gege den und dam it lebhaften B eifall gefunden. E r ist ein begnadeter, feingeschulter Künstler mit einem prächti gen T enor. S einem Auftreten am F re itag im T heatro G u a y ra sieht m an allgemein mit berechtigter S p a rr nung entgegen.

    — Am letzten S o n n ab en d übernahm H err Rice phoro Modesto F alarz, ein tüchtiger, erprobter Schul m ann , die Leitung der Normalschule.

    — I n P o n ta Grossa kam es zwischen A rthu r Rocha M achado und S y lv io S o u z a zu einer blutigen A u seinandersetzung. S o u za erhielt einen Schlag ins Gesicht und verw undete darau f M achado schwer durch einen Nevolvcrschuh. S o u za w urde verhaftet.

    — Vorgestern w urde auf der R u a Cvm m endador A rau jo H err J o s e D iogo T e iie ira von einen A uto ersaht und trug ernste Verletzungen am Kopfe davon E in zweiter Unglücksfall ereignete sich gestern an der P r a ç a T iragen te s vor dem Telegraphengedäude, wo G uilherm e Cassins so unglücklich zwischen einen B o n d s w agen und ein Lastauto geklemmt w urde, dah er erhebliche Quetschungen erlitt.

    — A uf einem N eubau in der R u a 13 de M aio w aren verschiedene Sachen verschwunden. Die Polizei verhaftete die A rbeiter Augusto P e re ira , H enrique Te deski, Jgnacio Ozeki, A lberto M endes und Francisco Fousti, die den Dicbstahl eingestanden.

    — I m M o n at M ärz m uhten in der städtischen Beleuchtung 414 Lam pen erneuert w e rd e n ; 153 w a ren ausgeb rann t, 168 zerbrochen und 93 gestohlen.

    — I n der S a n to Casa befinden sich zurzeit 116 Kranke, im Irre n a sy l 364 Geistesgestörte in Pflege

    Sarmento tßeires hat die neue S chraube erhal ten und einsetzen lassen. D ie ersten Startversuche des F lugzeuges „A rgus" blieben erfolglos.

    Der Fall Niemeyer. Telegraphischen Nachrichten zufolge ist der frühere Polizeidelegat von R io , F ra n tisco C hagas, nicht mit dem D am pfer „P o c o n é " , jon d em an B o rd des D am pfers „ B a g é " nach B rasilien zurückgekehrt. Francisco C hagas ist in die Affäre Nie meyer verwickelt und w urde telegraphisch au s E u ropa zurückgerufen. E r soll in R io vernom m en werden. E s heißt, er habe in Recife inkognito das Schiff verlassen

    A nderen Nachrichten zufolge scheint C hagas wieder a n B o rd des D am pfers zurückgekehrt zu sein. S eine A nkunft in R io w ird m orgen erw artet.

    Die Christusstatue für den Corcovado, mit de f f n A usfüh rung der Architekt S ilv a Costa und der

    in 5 0 verschiedenen Teilen ausgearbe ite t w erden die an O r t u nd S telle zusammengesetzt w erden. Zurzeit ist im A telier Landow skis der Kopf der S ta tu e au sg estellt. E r allein ist 6 m hoch, un d der Gesichtsausdruck soll von ergreifender W ürbe und Schönheit sein. Ge- genw ärtig w ird noch an den H änden, dem letzten Teil- stück, gearbeitet. D ie S ta tu e soll im kommenden M a i errichtet w erden. 2 0 0 Kisten mit den erforderlichen Tei- len für das Eisengerüst sind bereits nach R io abgegangen.

    Die Frau und M utier. D a s soeben erschienene neue Heft dieser Zeitschrift für K inderpflege. Erziehung sowie für G esundheit in H au s und F am ilie enthält wieder lehrreiche Auffätze über d as große Interessengebiet der F ra u . Viele F rag en der H ygiene, der Kinder- pflege und Erziehung, H ausw irtschaft und M ode w erden eingehend behandelt. D a s Heft en thält ferner in- teressante R un d frag en . M einungsaustausch , die Rubriken H au s und Wirtschaft. Gesellschaft und Geselligkeit. Aerzt- liche Sprechstclle, A us der Kinderstube, M erkblatt für M ü tte r usw. P robehefte w erden auf V erlangen vom V erlag „D ie F ra u und M u tte r" . W ien 2., N ordbahn- strahc 14, kostenlos zugesandt.

    Die Ruudfuukvorträge: „Das ctinö im vorschulpflichtigen Alter, seine Pflege. Ernährung und Erziehung . Diese V orträge, die kürzlich der bekannte Direktor der Reichsanstalt für M ütte r- und S äu g lin g sfü rso rg e in W ien, H ofrat P ro f . Doktor L. M oll. im W iener N adiosender hielt, sind n un auch a ls schmuckes Bändchen erschienen. Dieses Büchlein w ird allen M ü tte rn ein willkommener B era ter in den ihre kleinen Lieblinge betreffenden F rag en sein. E s enthält in klarer, knapper F o rm Hunderte Ratschläge fü r die P flege und Erziehung der S äu g lin g e und der K leinkinder. F e rn er Winke fü r die K rankhcitsoerhütung, Gewichts- und G rößentabellen und vieles andere. E s gibt w ohl keine F rag e der jungen M utte r, für die sich in dem anregend geschriebenen Büchlein keine A ntw ort fände. D eshalb w ird dieses B ändchen, das fü r den billigen P re is von 3 0 C ents direkt vom V erlag der „ F ra u und M u tte r" (S chw arz-V erlag) in W ien, VI.. M ariahilferstrahe 31 . zu beziehen ist, allen M ü tte rn ein lieber und nützlicher B era te r w ährend der ersten Lebensjahre ihrer Kleinen w erden.

    Flugwesen. D ie F lüge des „A tlantico" zwischen R io G rande und P o r to A legre nehm en ihren regelm äßigen F o rtg an g . D ie F lugkabine zeigt eine gute, oft eine volle Besetzung. S e it 25 . M ärz w ird auch P ost befördert. D ie Briefe w erden zunächst in gew ohnter Weise mit Briefm arken frankiert, die aus einer P ostagen tu r en twertet w erden müssen, w orau f die Briefe der A gentur des K ondorsyndikats übergeben w erden. D ie ersten 20 g zahlen 1 5 300 Flugpostgebühr, je weitere 2 0 g um die Hälfte mehr. D ie Zustellung erfolgt am Bestim m ungso rt durch die Post. Briefschaften mit geforderter Eilbestellung müssen die Auffchrift „E rpreß" tragen und mit weiter 1 5 000 in gewöhnlichen Briefm arken fra n kiert sein.

    Brasilianische Luftpostordnung. U ntern 17. M ärz w urde die provisorische V ero rdnung für den Luftpostdienst in B rasilien erlassen, w o rau s w ir folgende B estim m ungen kurz w iedergeben :

    D er Luftpostdienst innerhalb des nationalen T e rrito rium s kann provisorisch von Flugzeugen solcher G esellschaften ausgeüb t w erden, die dazu autorisiert sind und nachstehende Vorschriften erfüllen.

    Die T a re n s in d :für K artenbriefe und Postkarten pro 20 g oder

    Bruchteil davon 15300 für eine Flugstrecke bis zu 5 0 0 k m , 2 5 0 0 0 für die Strecke von mehr a ls 50 0 bis 150 0 k m , 3 5 0 0 0 von über 150 0 bis 3 0 0 0 km , 4 5 0 0 0 von über 3 0 0 0 bis 4 5 0 0 k m und 55000 von über 4 5 0 0 bis 6 0 0 0 km .

    Zeitungen, Drucksachen, M anuskripte, M uster und Pakete zahlen die gleichen T a ren für je 50 g oder B ruchteil davon.

    Einschreibe- und Versichcrungsgebühren, ob mit oder ohne W ertangabe, dürfen nicht hoher sein als sie in den P osttarifen vorgesehen sind.

    D er Briefwechsel zwischen den B undesbehörden genießt eine E rm äß igung von 10 %.

    A ußer den vorgenannten T a re n , die ausschließlich zugunsten der Lustfahrtunternehm en entrichtet w erden, erhebt auch die Post die üblichen T a ren und G ebühren.

    Z u diesen T a re n und G ebühren gehören die E in schreibegebühren, die fakultativ sind, und die Erpreh- gebühren, die obligatorisch sind, dam it die K orrespondenzen unm itte lbar nach ihrer Ankunft durch besondere B o ten zugestellt werden.

    Die Generalpvstdirektion w ird eine Tarifskala a u s arbeiten ; bei Flugstrecken über Wasser w ird die Länge der Küste oder der F luhlänfe, bei Flugstrecken über Land die gerade V erbindungslin ie zwischen den Landeplätzen gerechnet, w obei Bruchteile von weniger als 50 k m außer Ansatz bleiben.

    Die der Post zufallenden G ebühren sind mittels gewöhnlicher Briefmarken oder Frankiermaschincnaufdruck zu entrichten.

    Die Gesellschaften bedienen sich zur Einziehung ihrer G ebühren besonderer M arken oder Frankiermaschinen, die sich deutlich sichtbar von denen der Post un te rscheiden müssen und der G enehm igung der G eneralpostdirektion bedürfen. I n den ersten 6 M onaten ist den Gesellschaften die V erw endung irgendeines S te m pels usw. zur F rankierung gestattet.

    D ie Gesellschaften sorgen selber ohne Einmischung der Postbehörden für die E rhebung der ihnen zufallenden G ebühren.

    I n den Postanstalten der Flugpoststationen w erden die für den Luftpostdienst bestimmten gewöhnlichen Briefschaften in eigenen Kästen untergebracht, für deren Anschaffung die betreffende Gesellschaft zu sorgen hat. Diese Kästen erhalten zwei Schlösser mit verschiedenen Schlüsseln, w ovon der eine in H änden der Postanstalt, der andere in H änden der Gesellschaft oer bleibt, sodah die O effnung nu r in Anwesenheit der beiderseitigen V ertreter erfolgen kann.

    Briefschaften, die nicht für den Luftpostdienst bcson ders frankiert sind, bleibe» von der Luftpostbcförde rting ausgeschlossen und werden aus gewöhnlichem W ege weiterbefördert.

    Briefschaften, die den Frankiervennert für die Luft post tragen, die aber gar nicht oder ungenügend mit dem gewöhnlichen Briesm arkenporto versehen sind, u n terliegen einem Strafportozuschlag in doppelter Hohe de» Fehlporto», der vom Em pfänger eingezogen wird.

    Brieflchaften, die den Portooerm erk c' nc^ten Gesellschaft tragen und in die Kästen einer ren Gesellschaft gelangen, w erden mit dem ®y',cn ~ . zeug der Gesellschaft befördert, die das P o rto den hat. „

    R i c h t a n L u f t p o s t s t a t i o n e n g e l e g e n e P o s t a n s a ( d i e m i t d e r A n n a h m e v o n L u f t p o s t s a c h e n b e t r a u t .überweisen die eingehenden K o r re s p o n d e n z e n ft>rLuftpostdienst bei erster Gelegenheit der nächstge eg nen Lustpostanstalt. D ie A bfertigung solcher S e n i ■ gen erfolgt nach den Bestim m ungen für Erpretzl * b il lig e n ; die Postsäcke müssen den V e r m e r k tragen^„ R e m e s s a a e re a , p e lo a v iã o . . ." und sind am B estim m ungsort vor allen anderen zu offnen.

    Briefschaften, die m ir auf einer Teilstrecke von der Luftpost befördert w erden, müssen den Vermerk tr a g e n . „ v ia a e r e a a té . . ." und werden vom genannten F lughafen au s a ls Expreßpostsendung weiterbefördert.

    D an n folgen Bestim m ungen über die F orm desEinschreibens der Luftpostsendungen, die A rt und Weise des Verschließens und O effnens der Luftpostsäcke, die lediglich für die Gesellschaften und Postanstalten B e deutung haben und hier übergangen w erden können. D es weiteren heißt es d a n n :

    Luftpostsendungen w erden am B estim m ungsort sofort a ls Eilsendungen durch besondere Eilboten befördert.

    D er A bgang des F lugzeuges muß der Postabfer-tigungsstelle in der Regel 24 S tu n d e n vorher angezeigt w erden, w orauf diese sofort ein A vis öffentlich au shängen läßt und darin die S tu n d e des Luftpost-schlusses anzeigt. Eine V erzögerung des F luges sollder Postanstalt mindestens zwei S tu n d en vorher m itgeteilt w erden. I m Falle von N otlandungen sind die Gesellschaften von solchen M itteilungen entbunden.

    K ann ein F lugzeug infolge „höherer G ew alt" die Reise nicht fortsetzen, so sind die Postsachen mit einem N ela to rium der Postanstalt zu übergeben und w erden dann auf schnellstem W ege weiterbefördert.

    D ie B eförderung von Briefen usw.. für die nicht die vorgeschriebene P ostgebühr entrichtet ist, bleibt den F lugzeugen und deren Besatzung untersagt. N u r der Briefwechsel der A genturen der Lllstpostgesellschaft u n tereinander ist frei von der üblichen P osttm e . A ußerdem genießen eilige Korrespondenzen der Postanstalten un tereinander bis zu 2 % des Gesamtgewichtes und m indestens 2 k g für jede A bfertigung völlige P o rto - freiheit.

    D ie Gesellschaften tragen für die Sicherheit der übernom m enen Luftpostsendungen alle V e ra n tw o r tu n g ; sie unterliegen der im Postreglem ent vorgesehenen Entschädigungspflicht. S ie hinterlegen bei der G enera lpostdirektion eine K aution von 10 C ontos als G a rantie für die E rfü llung etw aiger Entschädigungsfor- deruiigen oder S trafverfügungen .

    Dem in ternationalen Luftpostocrkehr gegenüber übernim m t die brasilianische Post lediglich die Verpflichtung, die Postsäcke zu expedieren und eintreffende Luftpostsendungen durch S o nderbo ten verteilen zu lassen.

    D ie T a re n ftir den in ternationalen Luftpostoerkehr richten sich nach den in ternationalen Abmachungen, wobei bezüglich der gewöhnlichen P ostgebühren die bereits früher erw ähnten Bestim m ungen gelten.

    D ie vorläufige E rlau b n is zur Luftpostbeförderung kann den Gesellschaften jederzeit w ieder entzogen w erden, ohne daß diese dadurch ein Anrecht au f E n tschädigung erlangen.

    Die V erordnung trägt provisorischen Charakter und kann gegebenenfalls revidiert w erden.

    Staat Santa Eatharina.W u n d e r k i n d . D ie siebenjährige M a ria de Lour-

    dcs M o re ira in F lo rianópo lis , die schon früher ein Klavierkonzert mit großem Erfolg veranstaltete, ist in einem neuen Konzerte mit dem V ortrage Beethoven- scher und Schumannscher Werke aufgetreten und hat erneut das Aufsehen der Musikwelt und der Ocffent- lichkeit au f sich gelenkt. D as Kind w ird a ls bedeutende K ünstlerin gefeiert.

    Bundeshauptstadt.H a b e a s C o r p u s v e r w e i g e r t . D ie in den

    F all N iemeyer verwickelten Polizeiagenten M andovan i und M anoel Lima hatten um H abeas C orpus nachgesucht, das ihnen in erster und zweiter In s tanz verwei- gert w urde.

    E i n e f u r c h t b a r e K e s s e l e r p l o s i o n ereignete sich in der Zuckermühle von Concordia in P e r nambuco. D er Eigentüm er der M ühle und ein A rbeiter w urden getötet, acht andere A rbeiter verwundet. Auch der M aterialschaden ist groß.

    — M a r i n e m i s s i o n. D er Subchef der nordam erikanischen Flottenmission in R io. K apitän z. S . R . W atson, ist von seinem Posten abberufen w orden und kehrt nach Nordam erika zurück. Dem scheidenden S ee Offiz ier w urde vom M arinem inister im Automovelklub ein Abschicdsessen offeriert. A ls W atsons Nachfolger ist K apitän z. S . T hom as K earney in B egleitung der Fregattenkapitäne F . T h iban t und K aufm ann R . W ilson in R io eingetroffen. Die Offiziere w urden feierlich in ihre Aemter eingeführt.

    — B a r ã o d e M e s q u i t a t . I n R io starb im 71. Lebensjahre K apitänleutnant a. D . B a rã o de M esquita. D er Verstorbene w ar früher G overnador im S taa te Rio.

    M i n i s I e r b e s I, ch. D er Ackerbauminister stattet in kommender Woche S . P a u lo einen längeren offiziellen Besuch ab. E r w ird bei dieser Gelegenheit die ihm unterstellten Aemter, ferner das Kaffeeinstitut, die Handelskammer, die W arenbörse, den Centro das ' I n - dustrias und die E inw andererherberge besuchen. Auf einer Reise ins In n e re sind für den Besuch vorgemerkt : das Agronomische In stitu t und die N ationaleSeidenindustrie in C am pinas, die Ackerbauschule und die Versuchsfelder für B aum w ollbau in Piracicaba, die japanische Kolonie in Ig u ap e usw.

    Letzte Nachrichten.

    D e u t s c h l a n d . N o r d p v l s l u g . F ü r das Früh- jahr bereitet der deutsche A eronaut Eckener einen Nord- polflug vor, um die Expedition unter F ührung S an ii- koffs zu suche», von der man schon Über ein J a h r keine Nachricht mehr hat. D as Luftschiff Eckeners ist sechsmal großer als die „N eige", mit der Amnndft-n seine letzte C.r,-edition unternahm .

    — Ò in R e i c h s t a g w urden die Büsten von Ebect und H indenburg enthüllt.

    — D a » G e s e t z zum Schutze der Republik soll in

    R e ic h sta g vom K abinette "berrvies^k ' '" U n t t r andeiein soll es durch died e" " " te r ^ ^ b e m E x k a iser d ie Wiicftei,, 8 „

    I0 5 ° o 7 n , ä r U ; ; s c h r e i b t . A I » A „

    t ® d e des G rasen W estarp schreibt be "’S 0l!Í ,el" bif A nnektierung E lsaß Lothringens in, A 7 ^ 0 sei ein w ahres Unglück nick,, nu r fiit

    I s o n d e r n f ü r g a n z E u r o p a g e w e s e n . UH, a n b | F u g z l u g c b e s t e l l t . D i e türkisch. . ?'r u n g h a t be i d e n R o h r b a c h w e r k e n z w e i g r o ß e ^ : \

    ^ ^ T b r f n ' u n g . G r a s B e r n s t o r f s , bet £ t , D e u t s c h l a n d s z u r v o r b e r e i t e n d e n A b r ü s t u n g » , ^ A - ^ e , . e i n e A n s p r a c h e . . . d e r A t z u n g d e r \

    e r D eutschlands A ufgabe im V ölkerbünde besieh, b I mitzuarbeiten bei der H erbeiführung einer neuen 1T rio d e in der Kriege n u r noch zwischen einem* I greiser 'und dem geschlossenen Block des ö ö !te rb u > J entbrennen können, m .t anderen W orten Kriege. J j * praktisch undurchführbar jem w urden Dazu i|, * ! /5 * erforderlich, daß keiner N a tion gestattet werde - J nügctib Rüstzeug zu haften um gegen die verein, ! I S treitm acht des V ölkerbundes F ro n t machen zu kö„^ -leber S ta a t darf nu r soviel Rüstzeug besitzen, daß v : V ölkerbund erfolgreich gegen ,eden A ngreifer vorgeh, ! kann Infolgedessen w urde die H auptaufgabe bit| Kommission darin bestehen, eine allgem eine Einsch^ | «* fung der R üstungen durchzusetzen dam it die W irkst I- keit des V ölkerbundes in allen F allen von Angriffe gesichert ist.'

    O e s t e r r e i c h . B e e t h o v e n . Gelegentlich ^ Beethovenfeier w urden einige historische Gegenständ. Beethovens öffentlich versteigert. U nter anderen fameill Kästchen mit H aaren B ee thovens zum Verlauf. ^ Amerikaner erw arb d as Kästchen für 10 0 00 Dollar.

    Frankreich. F l u c h t a u s d e m P f e f f e r l a n d D er berüchtigte Anarchist E ugen D icubonne , M stM der B an d e des gefährlichen B o n n o t. ist au s der brecherkolonie in Cayenne entflohen. D ie französische Polizei g laubt, daß er. falls er auf der Flucht in den endlosen U rw äldern nicht um gekommen ist. versuch,* w ird, sich in R io de Z a n c iro oder B u en o s Aires nach Frankreich einzuschiffen.

    — E i n tut ö r b c r v e r h a f t e t . I n P a r is mutb, der Maschinist R erm ande verhaftet, der seine Frau ^ tötet und die Leiche v erb ran n t hatte. D er Verbreche, gestand seine T a t ein.

    — A t t e n t a t . A ls der P räs id en t der Republik, H err D oum crgiie. durch die S tra ß e n von Lille ging, näherte sich ihm ein M a n n , rief ihm revolutionär, W orte zu und zog einen Dolch. Ehe jedoch der Attentäter U nheil anrichten konnte, hatte ihn die Polizei gepackt und entw affnet. D a s Volk wollte den Beibrecher lynchen, und nu r mit M ühe konnte er beschützt w erden.

    Ita lien . J a p a n i s c h e r K l e r u s . Papst Piuz beabsichtigt, w eitere japanische Bischöfe und Priester zu weihen, um nach und nach einen einheimischen Klerus in J a p a n zu schaffen.

    Großbritannien. D i e A r b e i t s l o s e n haben in der letzten Woche um 4 0 0 0 0 zugenom m en. Man schätzt ihre Gesamtzahl au f 1 0 7 8 5 0 0 , hofft jedoch, daß sie nach Ostern unter eine M illion sinken wird.

    — C h i n a f r a g e. D a s K abinett tra t zu einer S itzung zusammen, um die C h ina -F rage zu beraten. D ie S itzung zog sich bis tief in die Nacht in die Länge. S ov ie l m an weiß, w urde beschlossen, ein Ultimatum an die K an tonreg ierung zu schicken, in dem sofortige G enugtuung ftir die E rm o rd u n g britischer Untertanen gefordert w ird. F a lls die G enu g tu u n g nicht geleistet werde, w ill die R egierung zu Repressalien greisen.

    Portugal. R e v o l u l i o n s s ch a d e n. 773 Personen haben insgesam t 7 5 0 0 C ontos Entschädigung verlangt für den S chaden, der ihnen bei den Beschießungen w ährend der R evo lu tion verursacht wurde.

    Spanien. N e u e E r f i n d u n g . D er spanische Fesliitenpater Edm undo A lm eida gab bekannt, daß in Deutschland und Frankreich mit einem von ihm erfiw denen elektrischen Akkumulator erfolgreiche Versuche gemacht w orden seien. D er P a te r erklärte, daß ihm die Techniker au s beiden Ländern mitgeteilt hätten, dah durch seine E rfindung alle bisher ungelösten technische» Problem e gelost w orden seien. D er neue Akkumulator hat bei keinerlei G ew ichtserhöhung die zehnfache Leistungsfähigkeit der bisher bekannten Akkumulatoren.

    D ie Schneider-W erke haben das alleinige Ausber ungsrecht der neuen E rfindung fü r Frankreich und die

    französischen K olonien erw orben, eine internationale Fm anzgruppe hat die A usbeutungsrechte ftir alle übrigen europäischen S ta a te n mit A usnahm e Spaniens erworben D er neue Akkumulator kann in Eisenbahnen

    ? Ul öerroanilt w erden wie in Kraftwag-nund Unterseebooten.i,m m !" U n,t!i e ' ! ' L 0 n l g F e r d i n a n d . Der Sk v er ick Iimm i*n h -bCS rumänischen K önigs hat sich derart Die ' b a |i ."m n icin baldiges Ableben befürchtS e n Z T 9 ‘" F . b " o its V orsorge, daß beim

    S R u h la i ih 11̂ f l ' le Ruhestörungen entstehen, in M nskn, ' k m H u n d e treiben sich in Maisi" tftm ,n Umgebung herum . D a s Pasteur-?"'

    C b i , ,Q . f fa" öen aenommen.

    i V , ' - i ® » i « » « ™ '* . , ! , :K reuzers T üllc‘- ’ }i , m i B o r d des jap an if* ' «egen d ie ” »ach s e i n e r " ^ ' ' ' " " ^ e r s u c h a ls PtolJjapanische» N egiern»,, i„ , ! " un(? T**>Ioppe Haltung

    Rach dem Beispiele j L k« ^ ' . " " 'r a g e . 6i(englische» B ehörden L i ° i ’stmcr,,QS haben auch v nas lebenden briiiirh «changhai die im In n e rn t-k> Schang j ? U n .,„ a n c n aufgefordert, »■{

    Schiss-llrschü'tze " d) b™ 6d)U8

    begab S , nIb\brU,; i i , ^ ; " Ci? a ' ' ^ r n A d m ira ls © iB i f J a n B o rd des am criin

  • I n i t i a l e , I i r 6 4 z r i l h ü 3folgenden B esprechung suchte m a n sich ü b e r die M as;-

    S„a h m en zu e in igen , die zum Schutze der A u s lä n d e r ju ergreifen seien., G egen die S e e rä u b e r , die die chinesischen G ew ässer ^ u n s ic h e r m achen, w u rd e n w eitere 4 englische K riegsschiffe

    '.gesandt, die sich m it den a n d e re n K riegsschiffen v e re in igen sollen, die b e re its eine S tr a f c ip c b it iv n gegen die

    P ir a t e n un te rn eh m en . 5 0 S ch a lu p p en der S e e rä u b e r sind bere its in den G ru n d g eboh rt w o rd en . Auch w u r de eine A n zah l D ö rfe r zerstört, in denen die S e e r ä u ber hausten . D ie S e e rä u b e rü b e rfä lle der letzten Z e it, denen die D a m p fe r „ S u n n in g " , „ H c n g a u " u n d „ S e a n g - bcc" zum O p fer fielen, v e ra n la g te n die britische R e g ie ru n g zum H an d e ln , d a die K an tonesen sich seit dem

    J a h r e 1 9 2 5 w eigern , selbst gegen die S e e r ä u b e f vor zugehen ober ein britisches V o rg eh e» gegen die P i r a te n zu unterstützen.

    Verschiedene Z a h re hindurch h aben die S e e rä u b e r in C h in a ih r U nw esen getrieben . G ew öhnlich kommen sie a ls P assag ie re a n B o rd der D am p fer, bem ächtigen sich d a n n aus hoher S e e des S ch iffes u n d zw ingen

    die Offiziere, die B ia s-B u c h t anzusteuern , w o d a s Schiff d a n n in a ller R u h e a u sg e p lü n d e rt w ird .

    3 n U ebereinstim m ung m it den von L o n d o n e rh a lte nen In s tru k tio n en teilte der G o u v e rn e u r von H ongkong den chinesischen B e h ö rd e n m it, datz E n g la n d nicht d a ra n denke, H ongkong oder irgend ein a n d e re s P ach tgeb ie t zu räu m en .

    as bevorzugteste Brfrischun,

    jgaarang d p m à " f o r A l l a n ü c at 1» L& rf im F & m ö i © f e M e a .

    S&siT.-Ueter3t . -7ir8is. Mittwoch, den 6. A p ril 1927

    abend» 8 Uhr Vorstantls-Sitzuna |

    , ( l l l t »ur Ausnahme al» w»itgi,«d In l i c h te m Verein angemeldeten Herren mQ|- Wg» sich hi dieser Sitzung persünllcy vor-S:22

    R ua S aldanha M arinho 124.

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    che Tiere ihre eigenen Ju n g en fressen, ist allgemein bekannt, selten aber dürfte es vorkommen, dah Tiere ihre Eltern verspeisen. Ein solches Beispiel liefern die in Meriko lebenden Skorpione Alacranes, die, rote alle Skorpione, keine Eier legen, sondern ihre Ju n g e n lebend zur Welt bringen. Bei diesen Skorpionen werden nun die M ütter von ihren Ju n g en bei lebendigem Leibe aufgefressen. Gleich nach der Geburt klettern die Ju n g en auf den Körper der M utter und fressen ihn völlig leer. Erst wenn sie auf diese Weise ihren ersten Hunger gestillt haben, können Re sich allein weiterhelfen.

    D er unbekannte S än g e r. Eine rührend-schöne Geschichte wird aus Oberitalien berichtet. Schritten da drei W anderer durch die Landschaft, denen m an sofort die Deutschen ansah : die traulichen Lodenanzüge, dieJägerhütchen, die dicken Rucksäcke — man konnte sich nicht täuschen. Aber offenbar drückte sie außer den dicken Rucksäcken ein schwerer Kummer, das sah man ihren M ienen an. Auch einem im Automobil ihnen entgegen - fahrenden Herrn fiel ihr bekümmertes Aussehen auf, und er fragte Re auf deutsch, w as ihnen denn fehle. S ie erzählten, dah Re zum Gesangsquartett „M änner- treu" gehörten, dah Re aber den vierten M ann entbehrten, gerade den Tenor, da er au» nicht wiederzugebenden Gründen die Reise nach Ita lien nicht hätte antreten können; nun sei ihnen jedoch die Lust am italienischen Lenz vergällt, da Re ihre schonen vierstimmigen Lieder nicht erschallen lasten könnten. W er beschreibt ihr freudiges Erstaunen, als der Herr sofort dem Automobil entstieg, eine Stim m gabel aus der Hosentasche holte und die herrlichsten Tenortöne von sich g a b ? ! S ie waren in der welschen Fremde auf einen deutschen S angesbruder gestehen! Schnell stellten sie fich auf und sagen nun zusammen die lieben Weisen vom B lüm lein W underhold, fragten zusammen, wer den schönen W ald aufgebaut hätte, und sangen dann das alte T ru h lie d ,

    „W enn auch die Eichen splittern, w ir werden nicht erzittern!"

    M it einer T räne im Auge sagte ihnen der fremde Herr Lebewohl und fuhr davon. E r w ar ihnen bekannt vorgekommen, doch wussten Re nicht, wo sie das GeRcht hintun sollten — wie groh wäre ihre Freude erst gewesen, wenn sie gewußt hätten, dah der leutselige Fremde niemand anders w ar als — der deutsche Reichsauhenminister S tresem a n n !

    U m s B lau e B a n d der A ulow elt. Nachdem der englische R ennfahrer M r. P e rry Thom as mit einer Geschwindigkeit von 172 M eilen in der S tu n d e den Weltrekord für Kraftfahrzeuge aufstellte, sind die In g e nieure und Fahrer unablästig bemüht, diese Leistung zu überbieten und möglicherweise eine Geschwindigkeit von 20 0 M eilen zu erzielen. Ein M r. Louis H. Coa- talen hat nunm ehr einen R ennw agen hergestellt, der eine Kraft von 1000 englischen Steuerpferden entwik- kein soll. Die größte Schwierigkeit bestand darin, es möglich zu machen, dah das Fahrgestell bei der zu erwartenden ungeheuren Geschwindigkeit auf dem Äo- den bleibt. Der Aufwärtsdruck auf der Hinterachse beträgt bei dieser neuen Maschine 700 englische Pfund , und m an befürchtet nicht ohne G rund, dah ein Kraft- wagen, der eine derartige Geschwindigkeit entwickelt, Rch plötzlich einbildet, er sei ein Luftfahrzeug und den Versuch macht, In die W ollen zu steigen. D er Erfinder sagt, es sei allerdings auch möglich, dah der K raftw agen sich ganz anders benimmt. Und w as er eigentlich tun wird, soll fich erst bei den Versuchen in Florida, wohin m an das M onstrum verschickt hat, herausstellen. D ort befindet Rch nämlich eine Sandstrecke, die fast 35 Kilometer lang und außerordentlich hart ist und die an Güte die berühmten Pendqne S a n d s in England übertrifft, wo der unermüdliche Capitain Malcolm Eampbell immer wieder versucht, den Rekord des Herrn | Thom as zu brechen. Thom as hat inzwischen bei dem ( Versuche, seinen eigenen Rekord zu brechen, den Hals gebrochen. I

    Die Rennw agen sind geheimnisvolle und- absonderliche Wesen, über deren Herstellung das größte Geheimnis bewahrt wird und die ein so differenziertes In n en - '

    leben führen, dah die kleinste Ungenauigkeit in ihrem M echanism us zu unvorhergesehenen Fehlschlügen führen kann. Die Maschine rast erst kilometerweit über den S a n d , ehe Re ihre Höchstgeschwindigkeit erreicht, die auf einer abgesteckten Meile berechnet wird. D ann saust der A pparat wieder meilenweit in die Ferne, bis er zum Halten gebracht werden kann. Die Einfahrt in den Schuppen liegt natürlich weit unter der W ürde dieser Maschine. S ie werden vielmehr vorstchtig von anderen Kraftwagen geschleppt, wenn es fich um etwas anderes als eigentliche Rennfahrten handelt. Anderseits w äre es verfehlt, diesen Rekordfahrten keine praktische Bedeutung beiznmesten, wenngleich eine Geschwindigkeit von 200 oder auch nur 133 Meilen in der S tunde völlig außerhalb des Ehrgeizes des gewöhnlichen Kraft- fahrers sein wird, sich zudem nur an wenigen Stellen der Welt Strecken finden, wo solche Geschwindigkeiten überhaupt möglich sind, so darf nicht vergehen werden, dah eine ganze Anzahl von technischen Neuerungen, die zur Sicherung und Bequemlichkeit des Alltagssah. rers beitragen, erst auf G rund dieser Rekordfahrten entdeckt und entwickelt worden sind.

    W ir w erden beidhändig geboren. Von 100 neugeborenen Kindern find 17 von N atur aus rechtshändig, 3 linkshändig und die restlichen 80 können beide Hände gleichmäßig benutzen. Unsere Erziehung aber läßt diese N aturveranlagung verkümmern, so dah von den 100 Kindern im Alter von drei J ah ren alle mit Ausnahme der drei linkshändig geborenen, nur noch die rechte Hand für alle Betätigungen gebrauchen können. I

    D ie R äu b e rb rau t. Obwohl die R äuberrom an tik ! im modernen Ita lien ziemlich verschwunden ist. gelan- \ gen doch noch hier und da M eldungen über Brigan- tenunwesen an die Oeffentlichkeit. S o wird berichtet, dah der O rt M arano und Umgebung (P rovinz Nea-' pel) seit einiger Zeit durch Ueberfälle beunruhigt w urde. Die Polizei kam endlich auf die richtige S p u r, als in einem Bauerngehöft, dessen Bewohner schwer ver- letzt aufgefunden wurden, der Sonntagsputz eines jungen Mädchens geraubt worden war. D araus lieh sich schließen, dah der Räuberbande eine junge F rau ange-

    hörte. Tatsächlich entdeckte m an dann den Schl der R äuber und darin ein junges hübsches 1 ote die Ueberfälle ihrer B ande anführte unt

    ? J s :c Is "D rigantenkonigin" verhaften lieh, t r o t f o n p r o p h e z e i t . T hom as M va Ed

    vor einigen Tagen anläßlich eines Aufenthaltes ii auf einem Bankett eine vielbeachtete Rede geht durch Rundfunk verbreitet wurde. Die Teilnek Jnsaminenkunft waren, wie der greise Erfind, a ! « i Unb cs w aren zu diesem Zweck I

    aufgestellt worden, um dem sch äZ 1 1 bcn G enuß des V ortrags zuman im fl^ rte feiner Ansprache atD er tro 3nr Taubheit beglückwünschenfcn bCr iid) '""zentrieren und seineni r n i S r 9^ rooae' '"w ie sich glücklich preise, es das Ûd,en abgelenkt werde, ilebrihundert Ä ber M°"schl)°i.. taub zu wer!und b l 2 n ); Cn werde die Entwicklung der dann die 9v 5 J.°'che Fortschritte gemacht Hai

    P lane ten unter der Ein pen FahrS r " 3Cr'S bcr Dampfhämmer,hör' verloren 7 ° 7 e n 'w e rd e n ''^ " ^onwerkzeuge

    l u s t i g e ( g e f

    e i H ? . n \ t e | c í s rtÍ|Ubnfle. (bCr in friHspricht): „N a Herr S i ™ bcflC9" ct-

    W i n k m i | ? A °°ch sch'

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    -‘-es Abends ein M . 't3forl- bcr '

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