-NEWS...2020/04/02  · -NEWS Ausgabe 54 · Frühling 2020 Es ist ein komisches Gefühl, in der...

6
-NEWS Ausgabe 54 · Frühling 2020 Es ist ein komisches Gefühl, in der Arche zu sitzen und es kommen keine Kinder. Die Geräuschku- lisse fehlt, eine absolut gewöhnungsbedürftige Stille. Wie alle Kitas, Schulen und Veranstal- tungsorte mussten auch wir unsere Einrichtun- gen schließen, um die Ausbreitung des Corona- virus‘ einzudämmen. Es zerreißt mich gerade. Vor 25 Jahren war ich in Berlin-Hellersdorf unterwegs und traf dort Kinder, die trotz ihres Elternhauses allein waren. Sie erzählten von ih- rem leeren Magen, man spürte Sehnsucht nach Liebe und Hoffnung. Mit dem festen Glauben an einen Gott, der Berge versetzen kann, nahm ich mir etwas vor: Einen Ort für diese Kinder zu schaffen, der ihnen Schutz, Aufmerksamkeit, Halt, Unterstützung und Geborgenheit bieten konnte. Die vielen Steine, die mir in den Weg gelegt wurden, waren mir egal. Denn in jedem Kind sah ich eine Seele, die mehr brauchte, als nur ein warmes Mittagessen. 25 Jahre lang konnten wir die vielen Türen unserer Einrich- tungen als Rettungsboot aufhalten. Und nun ist über Nacht plötzlich alles anders. Gerade komme ich zurück von einigen Fa- milien, denen ich Lebensmittel und ein paar Gesellschaftsspiele gebracht habe. Die Kinder wollten mir vor Freude um den Hals fallen. Sie hielten sich aber zurück, denn sie wissen, dass durch Körperkontakt Coronaviren weitergege- ben werden können. Sie freuten sich über das Hilfspaket der Arche, weil es ihren Eltern ohne unsere Unterstützung nicht immer möglich wäre, die täglichen Mahlzeiten zu garantieren. Immer mehr Familien kommen aktuell finanziell nicht mehr über die Runden. Daher müssen wir ihnen diese Pakete nach Hause bringen. Wir sind weiterhin für sie präsent während die- ser Krise. Nicht nur telefonisch haben wir jeden Tag mit hunderten von Kindern und Jugendli- chen Kontakt. Wir schicken ihnen auch kleine Mitmachvideos übers Handy zu, um sie wissen zu lassen, dass wir bei ihnen sind. Jeden Tag überlegen wir uns etwas Neues, um sie zu be- schäftigen. Denn auch in Zeiten räumlicher Iso- lation wollen wir für sie da sein. Jesus sagt in der Bibel: Fürchte Dich nicht, denn ich bin bei Dir. Diesem Beispiel folgen wir, weil wir unserer Arche-Familie die Angst nehmen und in guten wie in schlechten Zeiten zur Seite stehen wollen. Als ich nach meiner Lebensmittellieferung Abschied nahm, sagte eines der Kinder: „Geh bitte nicht, Bernd.“ Ich musste mit den Tränen kämpfen. Doch ich weiß, dass es irgendwann ein Licht am Ende des Tunnels gibt. Das ist es, was meine Mitarbeiter und ich im letzten Vier- teljahrhundert begriffen haben. Oft gab es herausfordernde, schlimme Zei- ten. Wir erlebten vergewaltigte Kinder, leere Kühlschränke, Verwahrlosung, Hoffnungslo- sigkeit, Spendenrückgänge und vieles andere. Auf der anderen Seite haben wir von Einzel- personen und Unternehmen ungemein viel Solidarität erlebt und konnten so immer mehr Familien und deren Kindern helfen. Wir haben den Kopf nicht hängen lassen, haben geglaubt und vertraut. Die aktuelle Krise ist neu, unser Kampf aber ist es nicht. Wir motivieren und unterstützen, wir bleiben, wenn andere schon nicht mehr da sind. Dabei erleben wir Hilfsbereitschaft, Nach- barschaftshilfe und Zuspruch. Ich danke Ihnen allen, dass Sie in diesen herausfordernden Zei- ten mit uns an der Seite der bedürftigen Kinder stehen. 25 Jahre Arche, das waren viele Mühen, aber auch viel Freude, Ermutigung und Erfah- rung. Hieraus und aus unserem Glauben neh- men wir den Mut, weiterzumachen. Denn jedes einzelne Kind ist es wert. Pastor Bernd Siggelkow, Gründer und Leiter der Arche „ICH KRIEG’ DIE KRISE“ Schwere Krisensituationen gehören für uns zum Arche-Alltag dazu. Genau dafür sind wir da. Dass allerdings ein gesamtgesell- schaftlicher Ausnahmezustand wie die Corona-Krise hinzukommt, wirft einen großen Schatten auf das Jubiläum, das wir 2020 eigentlich begehen: 25 Jahre Arche. Ein Vierteljahrhundert voller Schicksals- und Erfolgsgeschichten, über die wir auch in dieser Aus- gabe der Arche-News berichten. Doch mehr Familien denn je sind nun durch die landesweit verordnete Isolation in großer Not. Ihre Kinder können nicht mehr in der Arche essen. Geld für eine vollständige Selbstversorgung ist nicht vorhanden. Wir möchten daher um dringend benötigte Unterstützung bitten, damit wir für die Kinder und Familien Hilfe leisten und sie versorgen können. DIE ARCHE | Spendenkonto: Bank für Sozialwirtschaft | IBAN DE78 1002 0500 0003 0301 00 | BIC BFSWDE33BER s Arche-Gründer Bernd Siggelkow bei der Kinderparty in Berlin-Hellersdorf

Transcript of -NEWS...2020/04/02  · -NEWS Ausgabe 54 · Frühling 2020 Es ist ein komisches Gefühl, in der...

Page 1: -NEWS...2020/04/02  · -NEWS Ausgabe 54 · Frühling 2020 Es ist ein komisches Gefühl, in der Arche zu sitzen und es kommen keine Kinder. Die Geräuschku-lisse fehlt, eine absolut

-NEWSAusgabe 54 · Frühling 2020

Es ist ein komisches Gefühl, in der Arche zu sitzen und es kommen keine Kinder. Die Geräuschku-lisse fehlt, eine absolut gewöhnungsbedürftige Stille. Wie alle Kitas, Schulen und Veranstal-tungsorte mussten auch wir unsere Einrichtun-gen schließen, um die Ausbreitung des Corona-virus‘ einzudämmen. Es zerreißt mich gerade.

Vor 25 Jahren war ich in Berlin-Hellersdorf unterwegs und traf dort Kinder, die trotz ihres Elternhauses allein waren. Sie erzählten von ih-rem leeren Magen, man spürte Sehnsucht nach Liebe und Hoffnung. Mit dem festen Glauben an einen Gott, der Berge versetzen kann, nahm ich mir etwas vor: Einen Ort für diese Kinder zu schaffen, der ihnen Schutz, Aufmerksamkeit, Halt, Unterstützung und Geborgenheit bieten konnte. Die vielen Steine, die mir in den Weg gelegt wurden, waren mir egal. Denn in jedem

Kind sah ich eine Seele, die mehr brauchte, als nur ein warmes Mittagessen. 25 Jahre lang konnten wir die vielen Türen unserer Einrich-tungen als Rettungsboot aufhalten. Und nun ist über Nacht plötzlich alles anders.

Gerade komme ich zurück von einigen Fa-milien, denen ich Lebensmittel und ein paar Gesellschaftsspiele gebracht habe. Die Kinder wollten mir vor Freude um den Hals fallen. Sie hielten sich aber zurück, denn sie wissen, dass durch Körperkontakt Coronaviren weitergege-ben werden können. Sie freuten sich über das Hilfspaket der Arche, weil es ihren Eltern ohne unsere Unterstützung nicht immer möglich wäre, die täglichen Mahlzeiten zu garantieren. Immer mehr Familien kommen aktuell finanziell nicht mehr über die Runden. Daher müssen wir ihnen diese Pakete nach Hause bringen.

Wir sind weiterhin für sie präsent während die-ser Krise. Nicht nur telefonisch haben wir jeden Tag mit hunderten von Kindern und Jugendli-chen Kontakt. Wir schicken ihnen auch kleine Mitmachvideos übers Handy zu, um sie wissen zu lassen, dass wir bei ihnen sind. Jeden Tag überlegen wir uns etwas Neues, um sie zu be-schäftigen. Denn auch in Zeiten räumlicher Iso-lation wollen wir für sie da sein. Jesus sagt in der Bibel: Fürchte Dich nicht, denn ich bin bei Dir. Diesem Beispiel folgen wir, weil wir unserer Arche-Familie die Angst nehmen und in guten wie in schlechten Zeiten zur Seite stehen wollen.

Als ich nach meiner Lebensmittellieferung Abschied nahm, sagte eines der Kinder: „Geh bitte nicht, Bernd.“ Ich musste mit den Tränen kämpfen. Doch ich weiß, dass es irgendwann ein Licht am Ende des Tunnels gibt. Das ist es, was meine Mitarbeiter und ich im letzten Vier-teljahrhundert begriffen haben.

Oft gab es herausfordernde, schlimme Zei-ten. Wir erlebten vergewaltigte Kinder, leere Kühlschränke, Verwahrlosung, Hoffnungslo-sigkeit, Spendenrückgänge und vieles andere. Auf der anderen Seite haben wir von Einzel-personen und Unternehmen ungemein viel Solidarität erlebt und konnten so immer mehr Familien und deren Kindern helfen. Wir haben den Kopf nicht hängen lassen, haben geglaubt und vertraut.

Die aktuelle Krise ist neu, unser Kampf aber ist es nicht. Wir motivieren und unterstützen, wir bleiben, wenn andere schon nicht mehr da sind. Dabei erleben wir Hilfsbereitschaft, Nach-barschaftshilfe und Zuspruch. Ich danke Ihnen allen, dass Sie in diesen herausfordernden Zei-ten mit uns an der Seite der bedürftigen Kinder stehen. 25 Jahre Arche, das waren viele Mühen, aber auch viel Freude, Ermutigung und Erfah-rung. Hieraus und aus unserem Glauben neh-men wir den Mut, weiterzumachen. Denn jedes einzelne Kind ist es wert.

Pastor Bernd Siggelkow,Gründer und Leiter der Arche

„ICH KRIEG’ DIE KRISE“Schwere Krisensituationen gehören für uns zum Arche-Alltag dazu. Genau dafür sind wir da. Dass allerdings ein gesamtgesell-schaftlicher Ausnahmezustand wie die Corona-Krise hinzukommt, wirft einen großen Schatten auf das Jubiläum, das wir 2020 eigentlich begehen: 25 Jahre Arche. Ein Vierteljahrhundert voller Schicksals- und Erfolgsgeschichten, über die wir auch in dieser Aus-gabe der Arche-News berichten. Doch mehr Familien denn je sind nun durch die landesweit verordnete Isolation in großer Not. Ihre Kinder können nicht mehr in der Arche essen. Geld für eine vollständige Selbstversorgung ist nicht vorhanden. Wir möchten daher um dringend benötigte Unterstützung bitten, damit wir für die Kinder und Familien Hilfe leisten und sie versorgen können.

DIE ARCHE | Spendenkonto: Bank für Sozialwirtschaft | IBAN DE78 1002 0500 0003 0301 00 | BIC BFSWDE33BER

s Arche-Gründer Bernd Siggelkow bei der Kinderparty in Berlin-Hellersdorf

Page 2: -NEWS...2020/04/02  · -NEWS Ausgabe 54 · Frühling 2020 Es ist ein komisches Gefühl, in der Arche zu sitzen und es kommen keine Kinder. Die Geräuschku-lisse fehlt, eine absolut

ICH HABE NOCH EINIGES VOR!Die Unterstützung, die ihm die Arche gewährte, gibt Patrick heute als ehrenamtlicher Helfer zurück – neben seiner Ausbildung

Patrick (Name geändert) ist 18 Jahre alt und seit sechs Monaten ehrenamtlicher Helfer im Kinder-bereich der Arche Düsseldorf. Er kennt sie seit langem, denn ein Schulfreund hatte schon dem damals Elfjährigen von der Arche erzählt und ihn eingeladen, einmal mitzukommen. Da Patricks Eltern berufstätig waren, mehrere Jobs und kei-ne Zeit hatten, sich nach der Schule um ihn und seine fünf Geschwister zu kümmern, wurde die Arche für ihn ein willkommener Anlaufpunkt. Patrick war sofort begeistert und kam bald jeden Tag, gleich nach der Schule. In der Arche gab es ein leckeres Mittagessen, Hilfe bei den Hausauf-gaben und viele Freizeitangebote. Außerdem coole Mitarbeiter, mit denen er sich auf Anhieb

gut verstand. Seitdem war Patrick Teil der Arche. Erst als Kind, dann als Teenager und jetzt als eh-renamtlicher Helfer.

Patrick ist in einem eher unbeliebten Stadt-teil von Düsseldorf aufgewachsen. Ein sozialer Brennpunkt mit hohem Handlungsbedarf. Die Arbeitslosenquote ist enorm, jeder Dritte lebt von staatlicher Unterstützung. Die Kriminalitäts-rate ist leider auch sehr hoch. Kinder halten sich hier nach der Schule häufig einfach auf der Stra-ße oder in Parks auf. Gerade in einem solchen Umfeld ist es wichtig, dass es einen Ort gibt, wo sie hingehen können. Einen Ort, an dem sie sich willkommen fühlen und ihre Freizeit sinnvoll verbringen.

Ein solcher Ort ist die Arche. Hier konnte sich ordentlich austoben und Freundschaften schlie-ßen. Im schulischen Bereich brauchte er zudem viel Unterstützung. Er kam mit zwölf Jahren an eine Förderschule und hatte dort viele He-rausforderungen zu meistern. Mitarbeiter und ehrenamtliche Helfer haben ihn dabei immer ermutigt, nicht aufzugeben, fleißig zu sein und ein Ziel vor Augen zu haben.

Das hat er auch: Patrick will Altenpfleger werden. Als Teenager hatte er ein Schulprak-tikum in einem Altenheim gemacht und sofort gewusst, dass ihm dieser Beruf gefällt. Patrick ist ein hilfsbereiter, optimistischer und zielstrebiger junger Mann und fühlte, dass der Beruf zu ihm passt. Nach einigen Schuljahren und Hürden, die er mit Hilfe der Arche und seinem eigenen Ehrgeiz meistern konnte, macht er diesen Sommer seinen Hauptschulabschluss und wird im August eine Ausbildung zum Altenpflegehelfer beginnen.

Parallel zur Schule hat Patrick in den letzten zwölf Monaten bereits als Aushilfe in der Alten-pflege gearbeitet und ist somit gut vorbereitet. Das Bewerbungstraining, die Nachhilfe und das Üben von Bewerbungsgesprächen in der Arche haben ihm geholfen, seine Ziele zu erreichen. „Die Arche und die Mitarbeiter haben mich mo-tiviert und mir gesagt, dass ich alles schaffen kann. Nach meiner Ausbildung mache ich weiter und werde dann examinierter Altenpfleger. Ich habe noch so einiges vor!“ Patrick ist voller Be-geisterung und Vorfreude.

Er kann es schaffen, genauso wie alle anderen Kinder es können. Doch sie brauchen jemanden, der an sie glaubt, der sie ermutigt und unterstützt. Das ist es, was wir in der Arche tun. Wir glauben an die Zukunft ‚unserer‘ Kinder und bieten ihnen die nötigen Entwicklungs- und Bildungschancen.

Kristine Shahinmehr,Standortleitung Arche Düsseldorf

MIT SELBSTVERTRAUEN ZUR EINS PLUS Wer an sich zu glauben lernt, kann plötzlich ungeahnt viel leisten

Den ersten Kontakt zu Lina hatte ich kurz nach Eröffnung der Jugendarche im Jahr 2017. Damals war sie gerade einmal 12 Jahre alt und ganz un-diplomatisch würde ich meinen ersten Eindruck von ihr so beschreiben: frech, faul und schwer von Begriff. Lina verstand die einfachsten Auf-gaben in Mathe nicht und war immer diejenige, die „auf der langen Leitung stand“, als alle an-deren schon begriffen hatten, was zu tun war. Die anderen Jugendlichen behandelten sie als Dummerchen. Wir Mitarbeiter fragten uns, ob sie diese Rolle nur spielte oder ob sie wirklich über-fordert war. Was jedoch offensichtlich war: Lina glaubte nicht an sich selbst!

Stets versuchte sie, das Beste für sich herauszu-holen. Wenn es zum Beispiel darum ging, ohne Credits* einen Kakao abzustauben, spielte sie die Mitarbeiter gegeneinander aus, log oder schrie herum und schreckte auch vor billigen Erpressungsversuchen nicht zurück. Wurde sie ertappt, war immer alles nur Spaß gewesen. In den ersten Monaten und Jahren mussten wir Lina immer wieder liebevoll, aber deutlich Gren-zen aufzeigen.

Eine Woche bevor ihr Jahrgang in der 8. Klas-se das erste Schülerpraktikum zur Berufsorientie-rung absolvieren sollte, hatte Lina sich noch nicht um einen Praktikumsplatz gekümmert. Mit der

Erwartung, die Bewerbung innerhalb kürzester Zeit mit unserer Hilfe zu schreiben, kam sie in die Jugendarche. Ihrer Vorstellung nach war das ge-nügend Aufwand. Doch das ging natürlich schief und Lina wurde schmerzlich bewusst, dass sie sich mit einigen Dingen auseinandersetzen musste.

Im Laufe des nächsten Jahres passierte dann sehr viel. Zwar versucht Lina immer noch, sich mit einem schelmischen Grinsen einen Kakao zu „erlächeln“, aber viele andere Dinge haben sich verändert. In unseren Lernzeiten arbeitet sie tat-sächlich für die Schule und nimmt sogar Nachhilfe in Anspruch. War es anfangs noch ihr Bestreben, bei allem möglichst wenig Aufwand zu betreiben, ließ sie diese Einstellung nach und nach hinter sich. Nach einem speziellen Bewerbungstraining nahm sie sich die Zeit, richtig gute Bewerbun-gen zu schreiben. Außerdem ließ sie sich darauf ein, bei einem unserer Kooperationspartner ein

AUSGABE 54 · FRÜHLING 2020 ARCHE-NEWS

DIE ARCHE | Spendenkonto: Bank für Sozialwirtschaft | IBAN DE78 1002 0500 0003 0301 00 | BIC BFSWDE33BER

s Als Kind kam Patrick in die Arche, als Jugendlicher unterstützt er dort heute selber die Jüngeren

Page 3: -NEWS...2020/04/02  · -NEWS Ausgabe 54 · Frühling 2020 Es ist ein komisches Gefühl, in der Arche zu sitzen und es kommen keine Kinder. Die Geräuschku-lisse fehlt, eine absolut

ICH HATTE ES NICHT IMMER GUT In vielen Familien gibt es Defizite und diese zu kompensieren ist eine der wichtigsten Aufgaben der Arche

„Mein Name ist Marie. Ich bin 19 Jahre alt und in der Ausbildung zur Systemgastronomin. Ich lernte die Arche in der Schulzeit kennen. Mit-

Zeit eröffneten sie einen Arche-Treff. Zweimal in der Woche hatten Kinder wie ich die Möglich-keit, nach der Schule und in den Ferien unseren Nachmittag bunt und spannend zu gestalten. Am Ende des Tages haben alle zusammen eine warme Mahlzeit zubereitet, niemand ist hungrig nach Hause gegangen.

Meine Kindheit wurde durch die Arche posi-tiv geprägt, denn ich hatte es nicht immer gut in meinen jungen Jahren. Ich war regelmäßig dort und fühlte mich immer herzlich willkommen. Auf die Feriencamps habe ich mich am meisten gefreut. Eine Woche fern von zu Hause voller Spaß, Überraschungen, Freizeitangeboten, Büh-nenprogrammen und vielem mehr. Ich schloss viele Freundschaften die zum Teil bis heute be-stehen. Die Arche sorgte sich auch um unsere Zu-kunft und versuchte uns auf den rechten Weg in die Berufswelt zu führen. Im Großen und Ganzen war die Arche bei allen Lieblingsereignissen mei-ner Kindheit dabei und ich bin stolz, sagen zu können, dass ich ein Arche-Kind war.“

So rührend beschreibt ein Mädchen seine Arche-Sozialisation, das wir im Jahr 2010 ken-nenlernten. Marie war ein lebendiges Kind, das kein Blatt vor den Mund nahm. Aufgrund ihrer direkten Art eckte Marie jedoch in der Schule, bei den Lehrern und auch bei anderen Kindern oft an. Häufig war sie auf Ärger aus und beleidigte andere Kinder und Erwachsene. Dennoch stand sie permanent im Mittelpunkt.

Marie wuchs mit ihren vier Geschwistern bei der alleinerziehenden Mutter auf. Anfangs war ihre Mutter arbeitslos und lebte von ALG 2. Fi-

arbeiter besuchten verschiedene Schulen und sorgten mit vielen Spielsachen und Aktionen für Spaß während des Schulalltags. Nach einiger

AUSGABE 54 · FRÜHLING 2020 ARCHE-NEWS

DIE ARCHE | Spendenkonto: Bank für Sozialwirtschaft | IBAN DE78 1002 0500 0003 0301 00 | BIC BFSWDE33BER

rer Klasse und das Ziel, weiter zur Schule zu ge-hen. Sie sagte mir stolz: „Tobi, ich habe eine 1+ auf meinen Praktikumsbericht bekommen. Die wollen ihn sogar für so einen Wettbewerb ein-reichen. Seit ich Freunde habe, die es gut mit mir meinen und ich in der Jugendarche bin, werden meine Noten immer besser.“

Meinen ersten Eindruck habe ich inzwischen natürlich revidiert. Lina war ganz und gar nicht schwer von Begriff, sondern hat einfach nicht an sich selbst geglaubt. Weil wir aber an sie ge-glaubt haben, konnte sie es endlich auch – und so in ein neues Leben starten.

Tobias Lenze,Standortleitung Jugendarche

Frankfurt-Griesheim

* Credits sind eine motivationsfördernde virtuelle Währung in der Jugendarche. Die Jugendlichen können sich diese durch speziellen Aufgaben wie z. B. Spülen, den Müll wegbringen oder durch regelmäßiges Hausaufgaben machen verdienen. Die Credits können dann gegen Sü-ßigkeiten eingetauscht oder für größere Wün-sche angespart werden.

Berufsförderprogramm zu absolvieren und Hilfe anzunehmen. Inzwischen ist Lina in der 9. Klasse, hat gerade ihr letztes Schülerpraktikum absolviert und in ein paar Wochen die ersten Abschlussprü-fungen vor sich.

Linas Entwicklung ist überwältigend: Sie hat beim zweiten Schülerpraktikum tatsächlich ei-nen richtig guten Platz bekommen und mit viel Ehrgeiz ihren Praktikumsbericht geschrieben. Außerdem hat sie eines der besten Zeugnisse ih-

s Die Teens können sich über die Angebote der Frankfurter Jugendarche freuen

s Standortleiterin Adrienn Schmidt mit Marie, als diese als Kind in die Arche Leipzig kam

Page 4: -NEWS...2020/04/02  · -NEWS Ausgabe 54 · Frühling 2020 Es ist ein komisches Gefühl, in der Arche zu sitzen und es kommen keine Kinder. Die Geräuschku-lisse fehlt, eine absolut

milie eine große Ersparnis und Bereicherung, da es zu Hause sehr selten warme Mahlzeiten gab.Durch die vielfältigen Möglichkeiten der Frei-zeitgestaltung konnten wir Marie an die Arche binden, wo sie vielfältige wertvolle Erfahrun-gen sammelte. Immer wieder kamen wir ins Gespräch zu Themen wie Konfliktfähigkeit oder Akzeptanz anderer. Durch unser Elternfrühstück, das wir regelmäßig anbieten, war es uns darü-ber hinaus möglich, mit der Mutter in Kontakt zu kommen und gemeinsam sinnvolle Zukunfts-strategien zu finden.

Adrienn Schmidt,Standortleitung Arche Leipzig

Kinder, aber in meiner Wohnung sieht es kata-strophal aus und ich lasse niemanden herein“, sagte Maries Mutter selbst.

Marie musste ein Schuljahr wiederholen. Da-bei führte nicht zuletzt unsere Arbeit nach und nach dazu, dass sich ihre Einstellung dem Lernen gegenüber änderte. Sie wechselte schließlich die Schule und legte erfolgreich ihren Realschulab-schluss ab. Dass ihre Mutter zunächst stunden-weise und später in Vollzeit als Küchenhilfe zu arbeiten begann, half dabei, Marie zu motivie-ren. Sie sah, wie wertvoll es war, am Ziel des Realschulabschlusses festzuhalten. Das tägliche warme Abendessen in der Arche war für die Fa-

nanzielle Probleme waren für die Familie Alltag. Doch obwohl sich Marie von Kartenspielen wie Ligretto, vom Tanzen, Singen und von Pferden begeistern ließ und sehr ausgeglichen wirkte, entwickelte sie den Standpunkt, dass man in der Schule nicht gut sein müsse, weil man von Hartz IV gut leben könne. „Wir haben einen Flachbildschirm, alle ein Smartphone, Marken-klamotten und vieles mehr“, sagte sie. Wenn man allerdings genauer hinschaute, sah man, dass es in der Familie zwar typische Statussym-bole gab, es aber an vielen notwendigen Dingen in der Wohnung fehlte. „Ich stecke mein gesam-tes Geld lieber in Aussehen und Kleidung meiner

AUSGABE 54 · FRÜHLING 2020 ARCHE-NEWS

DIE ARCHE | Spendenkonto: Bank für Sozialwirtschaft | IBAN DE78 1002 0500 0003 0301 00 | BIC BFSWDE33BER

ARCHE-TYPISCH Schwerstarbeit zahlt sich aus: Wie ein Problemfall Vorbildwirkung entfaltet

niges durchgearbeitet. Neben einer funktionie-renden Klassengemeinschaft, der Wertschätzung des Einzelnen und guten Zukunftsperspektiven wurden unter anderem Themen auch rund ums Geld besprochen und kreativ erfasst.

Auf meine spontane Frage, ob sie in die-sem Rahmen ein paar Sätze an die Jugendlichen richten würde, bekam ich von Claudia ein sehr bestimmtes „Ja!“ zur Antwort. Und so erzählte sie ihnen nun von ihrer eigenen Schulzeit, ihren Schwierigkeiten und von den durchs „nicht-so ernstnehmen“ notwendig gewordenen zusätz-lichen zwei Jahren. Aber sie erzählte eben auch von der konstanten Begleitung und den Erfolgen in der Arche, durch die sie schließlich eine Aus-bildung zur Bäckereifachverkäuferin beginnen und erfolgreich abschließen konnte.

Weiter ging es für Claudia mit der ersten eigenen Wohnung, die für weiteren Freiraum und Entwicklungsmöglichkeiten sorgte. Der Start ins eigene Leben war geschafft. Trotzdem blieb uns Claudia verbunden, denn wir konn-ten sie für eine ehrenamtliche Mitarbeit in der Arche gewinnen. Sie absolvierte eine Mitarbei-terschulung, baute ihre sozialen Kompetenzen entsprechend aus und wir können heute dank-bar sein für ihre treue und verantwortungsvolle Unterstützung. Dazu zählen die Mitarbeit bei der Kinderbetreuung, in der Hausaufgabenhilfe, bei Tanzangeboten und die Mitwirkung auf Camps. Derzeit ist Claudia sogar eine derjenigen, die ei-ner gleichaltrigen jungen Erwachsenen durch einen schweren Lebensabschnitt hilft.

Als ich mit Claudia vor der Klasse stand, verspürte ich große Dankbarkeit. Denn um solche Erfolge geht es in der Arche. Claudias Geschichte ist eine typische Arche-Geschichte. Eine, in der durch kontinuierliche und alltags-nahe Unterstützung sehr viel erreicht wird. Ein großer Dank gebührt allen Unterstützern, die mit uns zusammen daran arbeiten, so etwas vielen weiteren Kindern und Jugendlichen zu ermöglichen.

Marcel Bretschneider,stellvertr. Standortleitung Arche Meißen

s In der Arche sammelte Claudia (ganz rechts) viele positive Erfahrungen und gibt diese nun weiter

Wenn ich heute auf die Schulzeit von Claudia zurückblicke, muss ich schmunzeln. Claudia kam mit einer Clique von Mädchen in die Arche, die eine Alles-egal-Haltung und eher ‚Jungenver-halten‘ an den Tag legten, Fußball spielen und toben wollten. Ihr familiärer Hintergrund war komplex und konfliktträchtig. Claudia hat meh-rere Geschwister bzw. Halbgeschwister, darun-ter eine Zwillingsschwester. Nicht alle kannte sie gut, die Eltern lebten in unklaren, getrennten Verhältnissen und bis heute prägen familiäre Krisen Claudias Alltag. Der Umgang damit ist für sie noch heute oft schwer.

Doch gemeinsam arbeiteten wir uns Schritt für Schritt aus dem Krisenmodus heraus. Besonders Claudias Zeit von der siebten bis zur neunten Klasse war für uns manchmal Schwerstarbeit: Täglich aufs Neue Motivation stiften, den Sinn von Schule vermitteln, Zukunftsperspekti-ven ausloten. Dabei gegen einen jugendlichen Leichtsinn ankämpfen zu müssen, den man durchaus von sich selbst kennt, kann aufreibend und langwierig sein.

Jetzt aber stand diese junge Frau selbst ein-mal vor einer Schulklasse. Mit Schülern wurde dafür an zwei Projekttagen in der Arche so ei-

Page 5: -NEWS...2020/04/02  · -NEWS Ausgabe 54 · Frühling 2020 Es ist ein komisches Gefühl, in der Arche zu sitzen und es kommen keine Kinder. Die Geräuschku-lisse fehlt, eine absolut

Wenn auch Sie Menschen in Ihrem Um-feld den Einsatz der Arche näherbringen möchten, stellen wir Ihnen dafür gerne kostenloses Info-Material zur Verfü-gung. Ob Flyer, Plakate oder Verteilex-emplare der Arche-News – Bestellung unter: [email protected] oder 030 – 992 88 88 22.

Impressum

Herausgeber:Die ARCHE KinderstiftungChristliches Kinder- und JugendwerkFür den Vorstand: Bernd Siggelkow

Anschrift:Tangermünder Str. 7 · 12627 Berlin Tel.: 030 - 992 88 88 - 00 Fax: 030 - 992 88 88 - 01

E-Mail:[email protected]

Internet:www.kinderprojekt-arche.de

Redaktion:Wolfgang Büscher (Pressesprecher)Paul Hö[email protected]

Konzeption:TAPAS & TWAIN GmbH, Berlin

Gestaltung:Lennart Fischer, Berlin

Druck:Druck & Design, Gronau / Westf.

IBAN DE78 1002 0500 0003 0301 00BIC BFSWDE33BER

AUSGABE 54 · FRÜHLING 2020 ARCHE-NEWS

DIE ARCHE | Spendenkonto: Bank für Sozialwirtschaft | IBAN DE78 1002 0500 0003 0301 00 | BIC BFSWDE33BER

MEIN ENGAGEMENT FÜR DIE KINDER DER ARCHE An dieser Stelle der Arche-News stellen wir Personen vor, die sich ehrenamtlich einsetzen

Mein Name ist Daniel Niemann. Ich bin 32 Jah-re alt, ledig und von Beruf Veranstaltungskauf-mann. Ich studiere derzeit und engagiere mich in meiner Freizeit als ehrenamtlicher Mitarbeiter der Arche. Daneben ist Laufen mein großes Hobby.

Wie sind Sie auf die Arbeit der Arche auf-merksam geworden?Ich wollte mich ehrenamtlich einbringen und habe nach einer Möglichkeit in Hamburg ge-sucht. Die Arche war hier in der Stadt ein Begriff und ich habe einfach angerufen.

Was sind Ihre Aufgaben? Ich arbeite montags im offenen Bereich der Arche Hamburg-Jenfeld mit. Ich bin viel im Sportraum

und draußen, spiele Fangen (oder wie eines der Mädchen, Miranda, es nennt: Versteckenticken), mache manchmal mit den Kindern Hausaufga-ben und begleite auch einen Jungen im Alltag. Und wenn der Arche-Leiter mich fragt, ob ich bei einem Spendenlauf oder auf einem Flohmarkt zugunsten der Arche deren Arbeit vorstellen möchte, mache ich auch das.

Warum liegt Ihnen die Arbeit der Arche so am Herzen?Mir liegen Kinder allgemein sehr am Herzen. Dass so ein Projekt rein durch Spenden möglich ist, finde ich Wahnsinn. Die Arche-Mitarbeiter hier sind absolute Ausnahmepädagogen, man spürt das Herzblut und ich nehme von die-ser Motivation viel für mich mit. Außerdem ist Hamburg-Jenfeld ein Stadtteil, mit dem ich vor-her keine Berührungspunkte hatte und diesen Brennpunkt kennenzulernen ist spannend. Ich wusste zuerst nicht, ob ich das dauerhaft ma-chen würde. Aber schon nach dem ersten Mal Hausaufgaben machen mit den Kindern wollte ich wissen, was sie bis zur nächsten Woche be-halten würden und so bin ich geblieben.

Welches war Ihr schönstes Erlebnis mit den Kindern der Arche? Das intensivste Erlebnis war sicher das Sommer-camp 2018. Ich habe bei allem geholfen und Verantwortung für eine Kindergruppe gehabt. Das Schlichten, das Spielen, das Helfen, die Aus-flüge – ich habe es mir vorher nicht vorstellen können, aber das war eine 24/7-Aufgabe.

Gibt Ihnen das Engagement auch persönlich etwas? Eine ganze Menge. Ich begleite derzeit einen Jungen. Das ist etwas Neues für mich, weil ich selbst keine Kinder habe. Es ist spannend, was

einen Zehnjährigen so beschäftigt. Die Arche ist für mich außerdem einer der bemerkens-wertesten und fröhlichsten Orte überhaupt, ich bekomme von den Kids unglaublich viel zurück und mein Tag in der Arche ist mein persönliches Highlight der Woche. Ich bin stolz darauf, mit dieser Arbeit verbunden zu sein. Ich bekomme neue Perspektiven auf Kinder und auf ver-schiedene Kulturen, die hier aufeinandertreffen sowie einen Einblick in das berufliche Umfeld eines Pädagogen, den ich vorher so nie hatte. Stets auf andere zuzugehen, die soziale Kompe-tenz, die ich hier erwerbe, das wird mich immer prägen.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft, für die Kinder und für die Arche? Alles und nur das Beste. Dass die Arche weiter vielen Kindern einen guten Start verschaffen kann. Vor allem, dass es weiterhin großzügige Spenden gibt und so die Arbeit der Arche auf ein solides Gerüst gestellt wird beziehungs-weise das Angebot sogar ausgebaut werden kann.

„Die Arche“ KinderstiftungDamit wir in Zukunft unsere Aufgaben noch besser erfüllen können, wurde der Verein christliches Kinder- & Jugendwerk „Die Arche“ e.V. am 01. 01. 2020 in die bereits bestehende Arche-Kinderstiftung integriert. Für Sie ändert sich dadurch nichts, bis auf den Namen auf der Spendenbescheinigung, die Sie erhalten.

WAS GIBT’S NEUES? Sämtliche Bankverbindungen, Daueraufträge, SEPA-Lastschrifteinzüge, Ansprechpartner, Te-lefonnummern oder E-Mail-Adressen bleiben weiterhin unverändert bestehen. Sollten Sie noch Fragen dazu haben, beantworten wir Ih-nen diese selbstverständlich gerne. Wir bedan-ken uns vielmals für Ihre Unterstützung und Ihr Vertrauen!

s Daniel Niemann in der Arche Hamburg-Jenfeld

Page 6: -NEWS...2020/04/02  · -NEWS Ausgabe 54 · Frühling 2020 Es ist ein komisches Gefühl, in der Arche zu sitzen und es kommen keine Kinder. Die Geräuschku-lisse fehlt, eine absolut

FeriencampsIn den letzten Jahren konnten wir bundesweit stets mehr als 1 000 Kindern die Teilnahme an einem Arche-Feriencamp ermöglichen. Für sie ist diese Zeit immer ein unvergessliches Erlebnis, mit vielen prägenden Erinnerungen und neuen Freundschaften. Möchten möglicherweise auch Sie eine Ferien-Patenschaft für eines der Arche-Kinder übernehmen? Bereits mit 135 Euro sind die wesentlichen Kosten gedeckt. Gerne sen-den wir Ihnen dann als Dankeschön eine Post-karte zu, die von einem der Kinder im Ferien-camp ausgefüllt wurde. Bei der Überweisung auf unser Spendenkonto geben Sie dazu einfach das Stichwort „Ferien“ an und übermitteln uns im Verwendungszweck Namen und Anschrift.

WIE KANN ICH HELFEN?In unserer Ideen-Ecke stellen wir Ihnen in jeder Arche-News kreative Wege vor, wie Sie uns als Arche unterstützen können

Corona-Krise: Spenden für LebensmittelDurch die bundesweit angeordneten Vorsichts-maßnahmen und Schließungen von Einrichtun-gen müssen Kinder und Familien aktuell auch auf die kostenlose Essensversorgung in der Ar-che verzichten. Uns erreichen immer mehr Hil-ferufe von Eltern, die nicht wissen, wie sie diese Zeit überbrücken sollen. Das Geld reicht einfach nicht, um sich über Wochen selbständig mit Es-sen zu versorgen. Umso mehr wollen wir nun für diese Familien da sein und ihnen dringend benötigte Lebensmittel sowie Hygieneartikel vorbeibringen. Gerne können Sie uns dabei mit einer Spende unter dem Stichwort „Nachbar-schaftshilfe“ unterstützen.

Feiern zugunsten der ArcheViele Arche-Freunde haben Sympathie für das Prinzip „Spenden statt Schenken“. Zum Ge-burtstag, einem Jubiläum oder einem anderen besonderen Anlass verzichten sie dafür bewusst auf Geschenke und laden stattdessen ihre Gäs-te zu einer Spende für die Arche ein. Wäre das eventuell auch etwas für Sie? Dann schreiben Sie uns eine E-Mail an [email protected] und verraten Sie uns Ihren Anlass und das Datum der Feier. Wir beraten Sie dann gerne zum praktischen Ablauf einer solchen persönli-chen Spendenaktion.

BriefmarkenVor allem in der Zentrale der Arche werden täg-lich viele wichtige Briefe versendet, was ebenfalls Kosten verursacht. Sie können uns daher damit unterstützten, wenn Sie uns Ihre nicht mehr benötigten Briefmarken zuschicken. Alternativ können Sie uns aber auch gerne mit einer Spende mit dem Kennwort „Portokosten“ helfen.

SACHSPENDEN

Aktuell können Sie uns mit folgenden Sach-spenden konkret unterstützen:

Für Spiel & Spaß: Wasserpistolen, Holzbagger, Puppenwagen, Spielmaterial für den Buddelkas-ten, Luftballons, Kopfhörer mit Ohrmuschel, Tisch-tennisschläger

Für die Schule: Federtaschen (gefüllt), Sport-bekleidung, Lernfüller (1. Klasse), Scheren, Zirkel,

�Neben�der�finanziellen�Unterstützung�unserer Arbeit sind uns auch Sach-spenden eine sehr große Hilfe. Wir sparen damit erheblich bei unseren Ausgaben und können die gespen-deten Dinge unmittelbar in unserer Arbeit mit den Kindern einsetzen.

„Vielen Dank für Ihr Interesse an unserer Arbeit! Uns ist der bewusste und rechtsgemäße Umgang mit Ihren Daten sehr wichtig. Sollten Sie die Arche-News nicht mehr erhalten wollen, bitten wir Sie, uns dies mitzuteilen. Dies können Sie telefonisch unter 030 - 992 88 88 22, per Mail an [email protected] oder auf dem Postweg, an „Die Arche“, Tangermünder Str. 7, 12627 Berlin, tun.“

Hätten Sie gerne einen bildlichen Eindruck von der Atmosphäre, die in der Arche herrscht? Auf unserer Homepage�oder�unserem�Facebook-�und�Instagram-Account�finden�Sie�jeweils�schöne�Impressionen,�

lebhafte Berichte und Bilder. Schauen Sie doch einmal vorbei!

@DieArche @die_arche

DIE ARCHESOFORTSPENDE

QR-CODE EINSCANNEN UND LOS GEHT‘S!

Hefte, Heftumschläge, Radiergummi, Tintenkiller, Zirkel, Sporttaschen- oder Rucksäcke

Kreatives: stabile Filzstifte, Bastelkleber, Tesa-filmabroller, Alleskleber (Uhu), Prittstifte, Bastel-scheren (Rechtshänder), Heißklebepistole, Finger-farben, Straßenmalkreide, Perlensets

Hygieneartikel: Toilettenpapier, Seife, Desinfekti-onsmittel, Zahnbürsten für Kleinkinder, Zahnpas-ta für Vorschulkinder, Windeln Gr. 5, Hygienesets (Jungs und Mädchen), Läusemittel, Sonnenspray, Bandagen oder Verbände, Deo, Duschgel & Sham-poo für Jugendliche

Küche: Haltbare Lebensmittel, Kaffee, H-Milch, Küchenwaage, Messbecher, Holzbrettchen, Rühr-gerät, gute Pfannen, Kuchenformen (Kästen oder rund 24 cm), Kanne aus Edelstahl, große Salatlöffel, Pürierstab, Thermoskannen

Arche Kinder-Ranch: Toilettenpapier, Seife, Tier-futter (Pferde, Kaninchen, Vögel, Hühner usw.),

Kinderrutsche (Garten), Schwimmflügel, Reisko-cher, Einkocher, Zeckenkarten, kleine Fußballtore, Gartenwerkzeug, Schwungtuch, Springseile, Fahr-räder (Kinder & Jugendliche), Fahrradanhänger, Schwedenschach, Kletterseile

Jede Spende hilft uns hier ganz praktisch weiter! Weitere aktuelle Sachspendenwünsche finden Sie außerdem auf unserer Homepage im Bereich „Hel-fen Sie / Sachspende“. Dort können Sie auch gezielt einzelne Arche-Standorte auswählen. Wenn Sie Fragen dazu haben, wenden Sie sich ger-ne direkt an unser zentrales Arche-Büro. Erreichbar von 09:00–17:00 Uhr unter 030 - 992 88 88 00 oder per E-Mail [email protected]. Vielen herzlichen Dank!

Auch im letzten Jahr haben uns einmal mehr viele Sachspenden er-reicht. Dafür an dieser Stelle: Herz-lichen DANK für Ihre Unterstützung!

AUSGABE 54 · FRÜHLING 2020 ARCHE-NEWS

DIE ARCHE | Spendenkonto: Bank für Sozialwirtschaft | IBAN DE78 1002 0500 0003 0301 00 | BIC BFSWDE33BER