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Wirtschaft IN BREMEN Das Magazin der Handelskammer Bremen 10/2005 04835 Initiative „Maritimer Standort Nordwest“ Ortsbesichtigung: Vulkan- Gelände – Erfolgsgeschichten im Schatten der Pleite 6. Deutscher Außenwirtschaftstag Boom am Ökomarkt: Groß- und Einzelhandel florieren Alles unter einem Dach: Einkaufscenter in Bremen Einstiegsqualifizierung: Neuer Weg in die Ausbildung In die Fußstapfen des Vaters Unternehmensnachfolge: Generationswechsel in Firmen

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WirtschaftIN BREMEN

Das Magazin der Handelskammer Bremen 10/2005 04835

• Initiative „Maritimer Standort

Nordwest“

• Ortsbesichtigung: Vulkan-

Gelände – Erfolgsgeschichten

im Schatten der Pleite

• 6. Deutscher Außenwirtschaftstag

• Boom am Ökomarkt: Groß-

und Einzelhandel florieren

• Alles unter einem Dach:

Einkaufscenter in Bremen

• Einstiegsqualifizierung:

Neuer Weg in die Ausbildung

In die Fußstapfendes Vaters

Unternehmensnachfolge:Generationswechsel in Firmen

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Deutschland muss wieder konsequent aufdie Schaffung von Wachstum ausgerichtetwerden. Derzeit kommen Anti-Wachstums-theorien wieder verstärkt in Mode. Dazu sagtdie Kammer: Wachstum ist erforderlich undbleibt auch ökologisch möglich und sinnvoll.Wer ein Gewöhnen an Minuswachstum ausökologischer und „ästhetischer“ Sicht pro-pagiert, der soll dann auch sagen, dass diesnur mit brutalem Wohlstandsverzicht ein-hergeht und jegliche Chance auf eine An-passung der Standards von Sozialsystemenaus der Abschöpfung von Zuwächsen un-möglich ist.

Tatsache bleibt, ohne Wachstum wird esin Zukunft nicht mehr möglich sein, unserenhohen Lebensstandard und den uneinge-schränkten Konsens verlässlicher Sozialsys-teme zu erhalten. Es bleibt zu wünschen,dass nicht persönliche Eitelkeit, sondern Einsicht in die dringende Notwendigkeitkonsequenter Reformpolitik sich am Endedoch durchsetzen wird. Deutschland brauchtgrundlegende Reformen, wenn es die Zu-kunft gewinnen will!

Ihr,

Dr. Patrick Wendisch(Präses)

Blick nach vorn richten

Präses Dr. Patrick Wendisch

nen Drei-Parteien-Parlament ist inzwischeneine Fünf-Parteien-Konstellation geworden,die naturgemäß die Bildung von klarenMehrheiten erschwert. Darüber hinaus hatsich bei dieser Wahl der Trend fortgesetzt,dass die großen Volksparteien in der Summean Wählern verlieren. Relativ schwache, inSorge um einen weiteren Verlust ihrer Wäh-lerschaft stehende Volksparteien bilden aberkeine günstige Basis für eine starke, erfolg-reiche große Koalition. Aus wahrgenomme-ner Schwäche resultieren zumeist ebensoschwache Kompromisse. Der Satz des Bun-despräsidenten gilt uneingeschränkt: „DasVolk ist im Denken weiter als die Politik“.Trotzdem wählt man das kleinere Übel. Re-gieren bedeutet aber Führen und Verantwor-ten und nicht Minimalkonsense moderieren.Dies an die Adresse der neuen Regierung.

Trotz allem: Es gilt den Blick nachvorn zu richten. Neuwahlen mit un-gewissem Ausgang sind jedenfallskeine wirkliche Alternative. Diegroßen Volksparteien CDU und SPD

müssen und werden sich zu einer großen Ko-alition zusammenraufen. Darin wiederumliegen durchaus Chancen. Mit einer breitenMehrheit im Parlament lassen sich vielleichtdoch noch notwendige Reformen wie die Fö-deralismusreform oder das Anpassen der so-zialen Sicherungssysteme an Finanzierbar-keit, internationale Maßstäbe und demo-grafische Entwicklung angehen – vielleichtnicht in der erforderlichen Konsequenz, aberimmerhin in der richtigen Richtung.

Die Fortsetzung eines Reformkurses inder Steuer-, Sozial und Arbeitsmarktpolitiksowie die Anreizkompatibilität unserer fö-deralen Strukturen durch klare Zuordnungder Zuständigkeiten sind die Hauptaufgabeneiner neuen Regierung. Die Politik in Deutsch-

KammerStandpunkt.

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Der 18. September hat Deutsch-land ein schwieriges Wahlergeb-nis beschert. Das Ausland blicktmit großer Überraschung, ja zumTeil mit Fassungslosigkeit auf un-

ser Land. Der britische „Guardian“ sprichtvom „gelähmten Berlin“ und „Le Figaro“glaubt, dass „Deutschland unregierbar zusein scheint“. Auch wenn es sich dabei umÜberspitzungen handelt, sie werfen doch einSchlaglicht auf die aktuelle politische Lagein Deutschland.

Die Problematik des Wahlergebnissesliegt weniger in der hektischen Debatte umPersonen, die zurzeit geführt wird. Sie liegtvielmehr darin, dass Deutschland, das in dennächsten Jahren unausweichlich großer Sa-nierungsanpassungen seiner ökonomischenStruktur bedarf, ein Stück seiner politischenStabilität verlieren könnte. Aus dem in derBundesrepublik viele Jahre lang vorhande-

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Wirtschaftglobal.

Handelshemmnisse müssen fallen:6. Deutscher AußenwirtschaftstagWirtschaftsgespräche Brüssel kann helfen

NeueChancen.

Leitprojekte der bremischen InnovationspolitikProgramme und Veranstaltungen

Service&Praxis.

Es ist nicht alles Gold, was glänzt:Kritische Würdigung der LimitedForum Philanthropie an der Uni

Es wird ernst: Vorschriften der Energie-EinsparverordnungBremens acht beste UmweltprojekteZuschüsse fürs Heizen

In Vaters Fußstapfen

Die Regelung der Nachfolge ist eine der wichtigsten unternehmerischen Leistungen.Wie läuft der Generationswechsel in BremerFirmen? „Wirtschaft in Bremen stellt dreiBeispiele vor.

Foto: wibSeite 8

„Maritimer Standort Nordwest“

Der maritime Nordwesten wächst zusammen:Mit einem Kommunikationskonzept und ei-nem umfassenden Internetauftritt geht dieneue Initiative „Maritimer Standort Nord-west“ an den Start. Ihr Ziel ist es, über Lan-desgrenzen hinweg die Wettbewerbsfähigkeitder maritimen Wirtschaftsstandorte im Nord-westen zu stärken und die große Bedeutungder Seehafenverkehrswirtschaft für denAußenhandelsstandort Deutschland hervor-zuheben. Foto: zukunftweser Seite 20

2 | Wirtschaft in Bremen 10/2005

WiBSpezial: Die Rede

Professor Manfred Ehrhardt:Katalytische Wechselwirkung

StandortBremen.

Die Zukunft ist maritim: Initiative„Maritimer Standort Nordwest“Michael Schroiff: Der „Urknall“ kammit dem maritimen BündnisWie ein Phönix aus der Asche: Ortsbesichtigung Vulkan-GeländeDer Biomarkt in Bremen: Einzel- undGroßhandel florieren

Alle Jahre wieder: Zwei Bremer Verlage produzieren Wandkalender Verpackung NordHenne: Verpackung „just-in-time“

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WiBDossier.

Einkaufswelten: Alles unter einemDach – Bremer Einkaufszentren aufeinen Blick

ZukunftBildung.

Regionaler Pakt für Ausbildung: Jetzt sind es 20 PartnerGuter Deal für beide Seiten: EinstiegsqualifizierungBildungsmonitor 2005Wenn der Prüfer zum Geprüften wird:IQ bietet neue Seminare für PrüferQualitätssiegel für Bremer Schulen

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Ortsbesichtigung:

Vulkan-Gelände

Nach der großen Pleiteist es still geworden

um das ehemalige Vulkan-Gelände in

Vegesack. Dabei gibt esviel zu erzählen: über

eine Erfolgsgeschichteim Kleinen. Denn

inzwischen arbeitenhier mit 1.138

Menschen fast wiederso viele wie vor demKonkurs der Werft -

in 53 Firmen.

Foto:Frank Pusch

Seite 24

Inhaltsverzeichnis.

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Rubriken.

KammerStandpunkt.

Bremenkompakt.

Infothek.Termine und VeranstaltungenFirmenjubiläen

KammerReport.Plenarprotokoll vom 12. SeptemberKammern verstärken regionaleZusammenarbeit

Kammeroffiziell.Amtliche Bekanntmachung: Sachverständige

WirtschaftstermineDie Börsen: Kooperationen, Existenzgründungen, RecyclingUnternehmen werben in dieser AusgabeImpressum

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BeilagenHinweis.

Dieser Ausgabe der „Wirtschaft in Bremen“ liegen Beilagen derFirma Fiedler Meeresdelikatessen GmbH, Bremerhaven, „Präsent-Service“, und der Firma Confiserie am Wall, „Cafe-Confiserie-Bistro“, bei. Wir bitten um Beachtung!

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Polarstern virtuell im Internet zu besichtigen

Der Forschungseisbrecher Polarstern des Alfred-We-gener-Instituts für Polar- und Meeresforschung kannab sofort als erstes deutsches Forschungsschiff virtu-ell im Internet besichtigt werden. Das Projekt entstandin Kooperation mit der Hochschule Bremerhaven undist einzigartig in Deutschland. Der virtuelle Rundgangführt über die insgesamt sechs Decks. So können ne-ben dem Arbeitsplatz des Kapitäns auch die Bibliothek,verschiedene Forschungslabore, das Helikopterdeckund die zahlreichen Arbeits- und Lagerräume per Maus-klick erkundet werden. Auch die Außendecks des For-schungseisbrechers laden bei Sonnenschein und ohneGefahr von Seekrankheit zu einem virtuellen Spazier-gang ein. Am Ende des Rundganges erwartet den Be-sucher ein eindrucksvoller Panoramablick vom Peil-deck der Polarstern.www.awi-bremerhaven.de/Polar/polarstern-d.html

Bremenkompakt. Wissenschaft – Wirtschaft

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Lokaltermin Tiefsee

Das deutsche Forschungsschiff „Meteor“ hat auf sei-ner jüngsten Expedition nach Las Palmas erstmals dasneue „MeeresbodenBohrgerät“ MeBo, eine Eigenent-wicklung des Bremer DFG-Forschungszentrums Oze-anränder, getestet. Das etwa zwei Millionen Euro teu-re, sechs Meter hohe und zehn Tonnen schwere MeBohat seine mit Spannung erwartete Bewährungsprobeim Seegebiet zwischen den Kanarischen Inseln undMarokko mit Bravour bestanden. Seit Gründung desDFG-Forschungszentrums Ozeanränder vor vier Jahrenspielt die Weiterentwicklung von Meeresforschungs-technologien für die Bremer Wissenschaftler einewichtige Rolle. Mit MeBo kann der Meeresboden fürdie Klima- und Umweltforschung statt 15 Meter bis zu50 Meter tief beprobt werden.

Nanotechnologie für den Menschen

Sieben Forschungspartner – ein Ziel: Das For-schungs- und Entwicklungszentrum MeVis hatzusammen mit sechs renommierten Partnernaus der Forschung, klinischen Praxis und Indus-trie ein Nanotechnologie-Projekt gestartet. Zielist es, verbesserte Diagnose- und Therapiever-fahren bei Herz- und Gefäßerkrankungen zufinden. Dafür will die Projektgruppe eine neuar-tige Methode entwickeln, Stoffwechselvorgän-ge innerhalb der Herzkranzgefäße auf Mole-külebene im Patienten sichtbar zu machen (imFachjargon: Molekulare Bildgebung).

EADS ST stiftet Professur

Die EADS Space Transportation (EADS ST) stif-tet der Hochschule Bremen eine Professur imBereich Angewandte Naturwissenschaften. DieProfessur „Technische Biologie / Raumfahrtsys-temtechnologie“ ist im Fachbereich Schiffbauund Meerestechnik angesiedelt. Sie wird erst-malig vergeben und beinhaltet eine Anschubfi-nanzierung über fünf Jahre. Inhaber der Profes-sur ist Dr. Rolf Klintworth, zuvor jahrelang beiEADS ST im Bereich Raumfahrt-Infrastrukturtätig.

Neues Robotik-Labor für Künstliche Existenz in Bremen

Das Bundesforschungsministerium fördert die Einrichtung eines neuen Robotik-Labors des DeutschenForschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) in Bremen. Erwartet werden einer Mitteilung zufolge neue innovativeProdukte für den Einsatz im Weltall: Roboter aus Bremen sollen den Weltraum,aber auch die Unterwasserwelt entdecken. Das DFKI baut mit dem neuen For-schungslabor seine langjährige Zusammenarbeit mit der Bremer Uni aus.

MeVis entwickelt einneuartiges Verfahrenbei Herzerkrankungen

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UnternehmenstickerKultur

Neue Spielzeit der Bremer Philharmoniker

Vier Familienkonzerte, eine Jazz-Nacht amSchlachthof, insgesamt neun Kammermusikenam Sonntagmorgen und natürlich das Dutzendphilharmonischer Konzerte: „Philfalt“ zeigendie Bremer Philharmoniker in der neuen Spiel-zeit. Sie bringt auch „ein Höchstmaß künstleri-scher Qualität“, so eine Ankündigung, u. a. mitder Star-Klarinettistin Sharon Kam, dem GeigerJulian Rachlin und dem Multitalent WayneMarshall oder Frank Peter Zimmermann. Fernergibt es Programme mit Musik von John Adamsund Hugo Alfvén, Beethoven und Mozart. Law-rence Renes werde auch seine Bruckner- undMahler-Zyklen fortsetzen. www.bremerphilharmoniker.de

Unternehmensnachrichten

Die Kunert AG, Textilhersteller fürBein- und Oberbekleidung, hat ihregesamte Logistik der BLG LogisticsSolutions übertragen.

Die Bremer Zahnarztpraxis Dr. Mit-tag & Partner, gestaltet von der GfGGruppe für Gestaltung, ist lautFachzeitung ZWP (Zahnarzt Wirt-schaft Praxis) die drittschönste Pra-xis in Deutschland.

Die „petra heinemann internationa-le schulberatung“, einzige Internats–beratung im norddeutschen Raum,hat in Bremen- Schwachhausen un-ter Leitung von Dagmar Kobbe-Runge ein Büro eröffnet.

Die zur Bremen Motors Gruppe ge-hörende Italo Motors BremenGmbH hat in den traditionsreichenBorgward-Hallen Ecke Föhrenstraße/Pfalzburger Straße in neu gestalte-ten Räumen den Verkauf der italie-nischen Marken Fiat und Alfa Romeogestartet.

Die Unternehmensgruppe Hansa-Flex expandiert weiter und hat,nachdem sie im März die 250. Nie-derlassung in Wächtersbach/Hesseneröffnet hat, weitere Filialen in Kielund Freiberg/ Sachsen sowie in Ho-henems (Österreich), Mirijampoleund Garliava (beide Litauen) undCluj Napoca (Rumänien) aufgebaut.

Der Gründer des Beratungsunter-nehmens nextpractice, ProfessorPeter Kruse, wurde von der Redak-tion der Fachzeitschrift PERSONAL-magazin zu den 40 wichtigsten Vor-denkern und Vorbildern im Personal-wesen gekürt.

Die MT Aerospace AG, Augsburg, einBeteiligungsunternehmen der OHBTechnology AG, hat von der Euro-propulsion S.A., Suresnes/Frank-reich, einen Auftrag für die Ferti-gung und Lieferung von 54 Boos-tergehäusen für weitere 27 Ariane-5- Trägerraketen erhalten.

Mit der Übernahme der Mehrheit ander MML Shipbuilding Oy, einem Un-

Järvi bleibt am Pult

Sie haben schon große gemeinsame Erfolge ge-feiert: die Deutsche Kammerphilharmonie Bre-men und ihr Künstlerischer Leiter Paavo Järvi.Ihr Beethoven-Projekt, die Einspielung sämtli-cher Sinfonien, nimmt immer mehr Formen an.Deshalb wollen Orchester und Stardirigentauch weiter zusammenarbeiten und haben denbis Ende 2006 geltenden Vertrag vorzeitig bismindestens Ende 2007 verlängert.

Das nächste herausragende Projekt ist eineausgedehnte Japan-Tournee im Mai 2006.Höhepunkt ist dabei eine zyklische Aufführungsämtlicher neun Beethoven-Sinfonien in nurdrei Tagen in der Yokohama Concert Hall. „DieArbeit mit der Deutschen KammerphilharmonieBremen ist für mich höchst inspirierendes Mu-sizieren. Das Highlight unserer letzten Saisonwaren zweifellos die wunderbaren Beethoven-Konzerte in Amerika“, sagte Järvi. www.kammerphilharmonie.com

ternehmen mit Sitz in der Nähe vonTurku in Finnland, verstärkt die KAEFER-Gruppe ihr Business Port-folio und verbreitert damit die An-gebotspalette von Dienstleistungenfür Kreuzfahrtschiffe. Außerdemfestigte das Unternehmen mit derÜbernahme des polnischen Unter-nehmens IZOKOR PLOCK und zuvordes Kaufs der Unternehmen Termoi-zolacja in Litauen und TermoizolaLettland die führende Rolle in dieserRegion.

Für ihr herausragendes bürger-schaftliches Engagement hat Bar-bara Grobien vom Senat das BremerEhrenbürgerrecht erhalten. Ehren-bürgerin wurde auch Bürgermeiste-rin a. D. Annemarie Mevissen unddamit wurden erstmals zwei in Bre-men geborene Frauen für ihre Ver-dienste mit der höchsten Auszeich-nung, die Bremen zu vergeben hat,gewürdigt.

Das Textilunternehmen Seven Gör-gens GmbH aus Köln wird voraus-sichtlich Mitte nächsten Jahres dasModegeschäft „KULT“ im ehemali-gen, im Besitz der Allianz befindli-chen „Brinkmann“-Kaufhauses inder Obernstraße eröffnen. Der Mo-defilialist wird junge Mode für Da-men und Herren sowie modische Ac-cessoires anbieten.

In Berlin wurden Anfang Septemberin einer Feierstunde die Zertifikateder gemeinnützigen Hertie-Stiftungüber das Audit Beruf & Familie ver-liehen. Ausgezeichnet wurden dasAlfred-Wegener-Institut Bremer-haven, Bremenports, die BremerHeimstiftung, Stiftungsdorf Rönne-beck, zentrale Verwaltung, die Bre-mer Straßenbahn AG, Henry La-motte GmbH, Hochschule Bremen,International University Bremen,das Klinikum Links der WesergGmbH, die Ortspolizeibehörde Bre-merhaven, der Senator für Arbeit,Frauen, Gesundheit, Jugend und So-ziales, die Stahlwerke Bremen GmbHund swb Vertrieb Bremen GmbH.Bremen spielte eine zentrale Rolle:Gut jedes zehnte verliehene Grund-zertifikat zum Audit Beruf & Familieging ins Bundesland Bremen.

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6 | Wirtschaft in Bremen 10/2005

Bremenkompakt.

Auszeichnung

Schifffahrtskaufleute mit besten Ergebnissen Die Vereinigung Bremer Schiffs-makler und Schiffsagenten e. V. hatin einer Feierstunde Auszeichnun-gen und Preise für die besten Prü-fungsergebnisse der Sommerprü-fung 2005 an junge Schifffahrts-kaufleute vergeben. Vorsitzenderund Geschäftsführer der Vereini-gung, H. J. Schnitger und ReinhardSchale, unterstrichen in ihrer Lauda-tio die Notwendigkeit der qualifi-zierten Ausbildung und die Schaf-fung von Ausbildungsstellen in Un-ternehmen. Der Bremer Vereinigunggehören 46 Mitgliedsbetriebe an.Der 1. Preis, dotiert mit 750 Euro,ging an Jan Oliver Baumann (PeterW. Lampke), den zweiten Preis er-hielt Kathrin Holst (Peter W. Lamp-ke) und den dritten Preis nahm ArneHinsch (COSCO) entgegen.

Stute zertifiziertAls erstes Unternehmen in der Logis-tikindustrie erfüllt die Kühne + Na-gel-Tochter Stute Verkehrs-GmbHdie hohen Anforderungen der Luft-fahrtnorm DIN EN 9120. Mit der Zer-tifizierung des Airbus-Materialwirt-schaftszentrums (MWZ) in Hamburgsetzt das Unternehmen neue Maß-stäbe und festigt seine Position inder Luftfahrtbranche.

Wenn Firmen Baumaßnahmenplanen, muss auf den Unter-

grund geachtet werden: Das schreibtdas Bundesbodenschutzgesetz vorund verlangt, dass dies anerkannteSachverständige tun. In Bremen er-hielten jetzt nach In-Kraft-Tretender bremischen Verordnung überSachverständige für Bodenschutzund Altlasten die ersten drei Sach-verständigen von der Handelskam-mer ihre Anerkennungsurkunden.Das Bild zeigt (v.l.) Diplom-ForstwirtWolfgang Schwaer, Dr. Klaus Ko-nertz und den Diplomgeologen Oli-ver Böcker (siehe auch die AmtlichenBekanntmachungen auf Seite 50).

Bei Verdacht auf schädliche Boden-veränderungen oder Altlasten, bei not-wendigen Sanierungsuntersuchungenoder Sanierungsplanungen und bei not-wendigen Altlasteneigenkontrollmaß-nahmen können die Umweltbehördenverlangen, dass nur anerkannte Sach-verständige mit Prüfungen bzw. Plänenbeauftragt werden. Experten erwarten,dass die Anerkennung als Sachverstän-diger auch außerhalb des rein gesetzli-chen Rahmens für den Markt wichtigwird. Foto: Frank Pusch

Information Ulrich Vogel, Telefon 0421 3637-412,E-Mail: [email protected]

Bremens erste Bodenschutz-Sachverständige

Golfen für die DGzRSDie Deutsche Bank Bremen hat derDeutschen Gesellschaft zur RettungSchiffbrüchiger (DGzRS) 20.000 Eu-ro gespendet. Den Scheck übergabMartin Klinkhammer, Mitglied derBremer Geschäftsleitung der Bank,auf dem zweiten Deutsche BankPWM Charity Golf Cup Bremen (imBild rechts).

„Mit der Unterstützung derDGzRS wollen wir ein Zeichen set-zen: für Bremen, für die Region, aberauch für ein Mehr an sozialem undgesellschaftlichem Engagement je-des einzelnen“, sagte Klinkhammer.

Der PWM Charity Golf Cup wurdezum zweiten mal ausgetragen. Die72 Spieler waren gebeten worden,statt Startgeld eine Spende zuguns-ten der DGzRS zu überweisen. DieDeutsche Bank rundete die Summeauf und übergab damit einen Scheckin Höhe von 20.000 Euro an Micha-el Grobien, Vorsitzender der DGzRS(im Bild links). „Um helfen zu kön-nen, sind auch wir auf Hilfe ange-wiesen. Spenden wie die der Deut-schen Bank und ihrer Kunden sindfür uns die Grundlage, auf der wirunsere lebensrettende Arbeit aufSee fortsetzen können“, sagte er.

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In die Fußstapfen des Vaters Die Regelung der Nachfolge ist eine der wichtigsten unternehmerischen Leistungen. Wie läuft der Generationswechsel in Bremer Firmen? „Wirtschaft inBremen“ stellt drei Beispiele vor. Von Peter Schulz (Text) und Frank Pusch (Fotos)

TitelGeschichte.

Johann Buddenbrook blicktemit ängstlicher Erwartungauf die Entwicklung seinerKinder. Er war berechtigt, dievollste Zuversicht in die Tüch-

tigkeit und den Ernst seines ältestenSohns zu setzen; was aber Christianbetraf… Der junge Mann zeigte imGeschäft nicht immer hinreichendesInteresse und legte eine großeSchwäche für Zerstreuungen, zumBeispiel für das Theater, an den Tag.“

Grüblerische Gedanken einesVaters und Kaufmanns, nachzulesenin Thomas Manns großem Romanüber den Niedergang einer LübeckerPatrizierfamilie. Sorgen, die wohl je-der Unternehmer nachvollziehenkann, der sich den Kopf darüber zer-bricht, wer einmal als Nachfolger anseinem Schreibtisch sitzen wird.Jahr für Jahr stehen in Deutschlandrund 71.000 zunehmend kleinereUnternehmen vor einem grundle-

genden Wechsel in der Führungse-tage. Davon hängen nach Schätzun-gen des Instituts für Mittelstands-forschung in Bonn (IFM) 2005 rund680.000 Arbeitsplätze ab, von denenetliche verloren gehen. Denn jähr-lich müssen 5.900 Firmen mangelsNachfolger schließen.

Doch selbst wenn der oder die„Richtige“ gefunden ist, läuft derGenerationswechsel bei vielen Un-ternehmen – ob innerhalb der Fami-

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Was leistet die Kammer?Bremische Unternehmen finden in der Handelskammer einen wichtigen Partnerund eine zentrale Informationsquelle, wenn es um das Thema Nachfolge-regelung geht. Die Kammer leistet so nicht nur einen exklusiven Service für ihre Mitgliedsunternehmen, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur Stabilisierung der regionalen Wirtschaft.

Worum geht es dabei?

• Beratung• Veranstaltungen und Seminare• Tipps zur Unternehmensbewertung• Förderberatung• CHANGE/CHANCE-Unternehmensbörse

(Internetportal für Nachfolge und Existenzgründung: www.change-online.de)

Information Handelskammer Bremen, Bert C. CecchiaTelefon 04213637-232E-Mail: [email protected]

CHANGE/CHANCE-Unternehmensbörse

CHANGE/CHANCE ist die bundesweit größte Unternehmensbörse, ein Gemein-schaftsprojekt der Deutschen Ausgleichsbank, der Handwerkskammern undden Industrie- und Handelskammern. Im Zentrum dieser Initiative steht:• der Einstieg als Teilhaber/in oder als zukünftiger Existenzgründer• der Erwerb eines Unternehmens• Hilfe bei der Suche nach dem kompetenten Nachfolger• Kontaktaufnahme zu qualifizierten Führungskräften und

potenziellen Teilhabern Alle regionalen Angebote und Nachfragen werden in einem Portal zusammen-geführt und unter www.change-online.de veröffentlicht. Für Suchende ist dieKammer des Wohnsitzes, für Anbieter die Kammer des Firmensitzes zuständig. Die Angebote/Nachfragen werden mit einer Chiffre-Nummer versehen, so dassäußerste Diskretion gewährleistet ist. Die Inserate werden in die Change-Unternehmensbörse gestellt; auch erscheinen sie auf Wunsch in der monatlichherausgegebenen Kammer-Zeitschrift „Wirtschaft in Bremen“. Die Handels-kammer leitet die Offerten ohne Prüfung und unter Ausschluss jeglicher Haf-tung an den Inserenten weiter. Ausgeschlossen von der Vermittlung ist die Veräußerung von Unternehmensteilen, Betriebseinrichtungen und GmbH-Mänteln.

Information Handelskammer Bremen, Jutta Deharde, Andrea GoßTelefon 04213637-234/307E-Mail: [email protected],[email protected]

Unternehmensnachfolge

lie, durch Verkauf oder die Übergabean langjährige Mitarbeiter oder Au-ßenstehende – längst nicht so rei-bungslos, wie es sich alle Beteiligtenwünschen. Wird die zukunftswei-sende Frage gar auf die lange Bankgeschoben, treten nahezu zwangs-läufig Probleme auf, wenn eines Ta-ges als Folge plötzlicher Einschnitteüberstürzte Entscheidungen gefälltwerden müssen. Dann steht oftmalsdas gesamte Unternehmen auf derKippe. Nicht umsonst urteilte derGroßverleger Reinhard Mohn: „DieSicherung der Nachfolge ist diegrößte unternehmerische Leistung.“

Dies gilt in besonderem Maße inFamilienbetrieben, in denen Wohlund Wehe des Hauses mit demSchicksal des Patriarchen verbundensind. Krach im Clan, Diadochen-Kämpfe, Zank um die Anteile – derZwist um den Erbhof kann zur Zer-schlagung des Unternehmens füh-ren oder ihr Ende bedeuten. Als war-nendes Beispiel für diese Nega-tiv-Entwicklung gilt das Keks-Kon-sortium der Bahlsen-Familie, dasnach öffentlich ausgetragenen Kon-troversen unter den Verwandtenaufgeteilt wurde.

Wie gefährlich derGenerationen-Zoffum Macht und Ein-fluss werden kann,bestätigt ein empi-

risches Forschungsprojekt am Deut-sche Bank Institut für Familienun-ternehmen der Universität Witten/Herdecke. Über zwei Jahre wurdendie „Erfolgsfaktoren von Mehrgene-rationen-Familienunternehmen“ un-tersucht. Ergebnis: Gelingt es nicht,allen Gesellschaftern eine Teilhabeam Unternehmen zu vermitteln, derüber finanzielle Ausschüttungenhinausgeht, zerfällt das Gefüge. Eskommt zu Konflikten unter den Ge-sellschaftern, die häufig sowohl dasUnternehmen als auch die Familiezerstören, die ohnehin unter Drucksteht. Denn sie ist in jeder Genera-tion gezwungen, einen Unterneh-mer auf die Welt zu bringen.

Birgit und Björn Becker: Rasche Nachfolge beim Recyclingspezialisten

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10 | Wirtschaft in Bremen 10/2005

Allerdings wollen inzwischenimmer weniger Söhne und Töchter indas elterliche Geschäft einsteigen.„Viele Kinder fragen sich heute: Willich dasselbe machen wie mein Va-ter?“ sagte Professor Fritz Simonvom Institut für Familienunter-nehmen dem „Manager-Magazin“.Schließlich hätten sie das häuslicheBild des gestressten Papas vor Au-gen, der nach zwölf oder mehr an-strengenden Bürostunden nach Hau-se komme. Diesem Vorbild nach-zueifern werde bei den „jungenWilden“ – ein Begriff für die aufstre-bende CDU-Generation in der Äranach „Übervater“ Helmut Kohl –kaum noch als Lebenserfüllung an-gesehen.

Haben die Nachkommen keinInteresse, den Spuren der Eltern zufolgen, tritt oftmals eine Führungs-persönlichkeit an ihre Stelle, die demUnternehmen seit Jahren als leiten-der Angestellter verbunden war. AlsAlternative kann die Gründung einerStiftung erwogen werden, um dasLebenswerk eines Unternehmers inseinem Sinne fortzuführen (sieheWiB 3/2005). Oder es bleibt – quasials ultima ratio – der Verkauf, nichtselten an einen Mitbewerber.

Das Beispiel Becker RecyclingLösungen, die für Birgit und BjörnBecker nicht in Frage kamen. Sieübernahmen 2001 die Leitung desBremer Recyclingunternehmens, dasihr Vater über Jahrzehnte hinwegaufgebaut hatte. Sein plötzlicherTod machte eine rasche Entschei-dung über die Unternehmensfüh-rung notwendig, die zwar eingefä-delt – Schwester und Bruder arbei-teten bereits als Geschäftsführer imBetrieb –, aber bei weitem nochnicht vollzogen war. „Er war mit sei-nen 75 Jahren immer noch der abso-lute Chef“, erinnert sich BirgitBecker. „Doch wir beide wollten ei-nes Tages an seine Stelle treten. Et-was anderes kam für uns überhauptnicht in Betracht.“

Dabei hatte der Senior (BjörnBecker: „Ein Machertyp der Nach-kriegszeit“) seinen Kindern den Wegan die Spitze nicht gerade geebnet.Der älteste Sohn, als Nachfolgerauserkoren, warf nach zehn Jahrendas Handtuch, weil der Vater nichteinen der vielen geschäftlichen Fä-den aus der Hand geben wollte. Undauch Björn Becker stand kurz davor,die Firma entnervt zu verlassen: „DieKündigung war schon geschrieben,und genau das hat ihn zum Nach-denken gebracht, wie es einmal mitdem Unternehmen weiter gehensollte.“

In der Folge erhielt die „jungeGarde“ mehr Spielraum; der Chefverlegte sich stärker auf die strate-gische Geschäftsleitung. „Und damitkonnten wir alle gut leben“, berich-tet Birgit Becker, die sich verstärktauf die Unternehmenszweige Kunst-stoffvermarktung und Putztextilienkonzentrierte. Zudem trug ein vomVater eingesetzter Beirat erheblichdazu bei, die knisternde Atmosphä-re zu entspannen. Seine Mitglieder,allesamt geschätzte Berater der Fa-milie, übernahmen mit Geschick undÜberzeugungskraft die Rolle vonMediatoren und berieten die Ge-schwister auch in der schwierigenPhase nach dem Tod des Vaters.

„Ein Gremium, das wir nichtmissen möchten“, sagt Birgit Becker,die es ebenso wie Bruder Björn vor-gezogen hat, weiterhin vom Nie-drig-Energiehaus an der WarturmerHeerstraße („Bremens erstes Passiv-Bürogebäude!“) aus das operativeGeschäft der 130 Mitarbeiter zäh-lenden Unternehmensgruppe zu lei-ten. An die Spitze der Holding tratdeshalb ein leitender Mitarbeiter desHauses, der mittlerweile „eine ArtControlling-Funktion“ ausübt. „Mitdieser Konstruktion sind wir sehr zu-frieden“, urteilt Björn Becker undfügt hinzu: „Unser Vater hatte sichdas so ausgedacht. Irgendwie ist ereben immer noch im Betrieb.“

Dass wie im Hause Becker eineTochter für die Unternehmensnach-folge in Betracht kam, ist übrigensnach wie vor die große Ausnahme.Eine Untersuchung des Frankfurter

TitelGeschichte. Unternehmensnachfolge

Siegmund Freud-Institutes ergab,dass die Familien ihnen die Leitungeines Betriebes weit weniger als denSöhnen zutrauen. Bislang wird – sodie Erkenntnisse des Instituts – nurjedes zehnte Familienunternehmenan einen weiblichen Nachkommenübergeben, obwohl Töchter nach-weislich auch in von Männern domi-nierten Branchen erfolgreiche Ge-schäftsführerinnen werden.

Das Beispiel H. SAACKE KGAngelika Saacke-Lumper gehört zuihnen. Als ihr Vater Hans-HerbertSaacke unlängst nach 42 Jahren ander Spitze des weltweit operieren-den Spezialisten für industrielle Feue-rungsanlagen in den Ruhestand trat,übernahm die Tochter einen Teil derVerantwortung für den Betrieb mitgut 1.000 Mitarbeitern in über 45Ländern. Sie gehört zum Triumviratder neuen Unternehmensleitung, dasBruder Henning als Unternehmens-sprecher anführt, während sich Ehe-mann Stefan Lumper um die finan-zielle Seite kümmert.

„Unser Vater hat uns zwar im-mer die Wahl gelassen, ob wir insUnternehmen eintreten möchten,doch unsere Entscheidung war schonin Jugendtagen gefallen“, berichtetAngelika Saacke-Lumper, die heutefür Marketing und PR zuständig ist.Während die mittlere SchwesterBiologie studierte, zog sie nach einerAusbildung zur Industriekauffrauein Betriebswirtschaftsstudium vor,sammelte Praxiserfahrung und stiegschließlich als Assistentin der Ge-schäftsleitung in den väterlichenBetrieb ein.

Bruder Henning Saacke, eben-falls Industriekaufmann, folgte ei-ner bremischen Tradition und ließsich erst in England, dann in Austra-lien den Wind um die Nase wehen.Zwei Jahre lang schaute er sich dortin den Saacke-Niederlassungengründlich um („und zwar als einfa-cher Mitarbeiter ohne Leitungs-funktion“), dann stärkte auch er dem

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Vater den Rücken und arbeitete sichin die Geschäftsleitung ein.

Bis zum Rückzug von Hans-Her-bert Saacke ins Privatleben solltennoch zwei Jahre bleiben. „Und diewurden gründlich genutzt“, erzähltHenning Saacke. Zug um Zug habeder Vater seinen Kindern Aufgabenund Verantwortung übertragen unddamit einen fließenden Übergangermöglicht. Leicht sei es ihm zwarnicht gefallen, nach über vier Jahr-zehnten die Zügel aus der Hand zugeben. „Aber er hat immer wiederbetont, dass es jetzt unser Unter-nehmen sei und wir somit unsere Zu-kunft gestalten würden“, erinnertsich Angelika Saacke-Lumper.

Dabei stehen dem dreiköpfigenFamilienverbund zwei weitere Ge-schäftsführer und ein Beirat zur Sei-te, in dem der Vater den Vorsitz über-nommen hat. „Es war sein großerWunsch, den Wechsel harmonischund einvernehmlich in die Wege zuleiten. Das ist absolut gelungen“, be-urteilt Henning Saacke rückblickend

das Verfahren zur Nachfolgerege-lung.

Dieser harmonische Überganglässt sich auch in der Firmenzentra-le in der Südweststraße ablesen, woHenning Saacke drei Jahre lang dasBüro mit seinem Vater geteilt hat.Zwar hat der Sohn „nach längeremZögern“ am Schreibtisch des SeniorsPlatz genommen, doch der Stuhl istdurch ein neues Modell ersetzt wor-den. „Aber mehr wollten wir erst malnicht ändern,“ sagt Angelika Saacke-Lumper. „Noch nicht.“

Das Beispiel Binder EdelstahlNoch nicht – diese Sprachregelunggilt auch im Arstener UnternehmenBinder Edelstahl. Denn Ortwin Bin-der, der sich vor 18 Jahren mit einerProduktionsgesellschaft für Edel-stahlbleche und -träger selbststän-dig machte, steht „in vollem Saft“

und also mitten im unternehmeri-schen Leben. Dennoch denkt der 64-Jährige jetzt häufiger ans Aufhören– und an die interessanten Reisen,die er mit besonderer Freude antritt,weil er dabei das Angenehme mitdem Nützlichen verbinden kann.„Wir haben Kunden in ganz Europa,die auf regelmäßige Besuche großenWert legen“, erklärt er lächelnd.

Ortwin Binder schlüpft gern indie Rolle des Globetrotters, zumal erdas heimische Unternehmen mit denrund 60 Mitarbeitern in guten Hän-den weiß. Sohn Roland (35) ist 1998nach kaufmännischer Lehre undBWL-Studium ins väterliche Ge-schäft eingetreten und steht seinenMann als kommende Nr. 1 im fami-liären Betrieb. „Ich habe das so ge-wollt, jetzt übernehme ich folge-richtig immer mehr Verantwortung“,

Angelika Saacke-Lumper, Ehemann Stefan Lumper und Bruder Henning Saacke: Sie haben bei Saacke das Kommandoübernommen.

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urteilt er. „Und ich versuche, michimmer stärker überflüssig zu ma-chen“, ergänzt Vater Ortwin.

Eine Aufgabenteilung, die zubeider Zufriedenheit funktioniert.Hier der Senior, der seine Erfahrun-gen in einer sehr spezialisiertenBranche („Ein neuer Außendienstlerbraucht ungefähr zwei Jahre, bis errichtig sattelfest ist“) weitergibt,dort der Filius, der von diesen Kennt-nissen profitiert. „Stahl ist einschwieriges Geschäft, da kann mansich leicht Blessuren holen. Das gilterst recht, wenn man so wie wir aufden Export angewiesen ist“, hat Ro-land Binder erkannt.

Die strategische Ausrichtungdes Betriebs wird gemeinsam abge-stimmt, Messen und Kunden be-sucht der Vater, während der Sohn inArsten „den Laden schmeißt“ – einschlüssiges Konzept, das auch dieBanken überzeugt. „Eine zukunfts-weisende Nachfolgeregelung er-

weist sich in Zeiten von Basel II alsechte Trumpfkarte beim Rating“,lautet Ortwin Binders Rat an andereUnternehmer. Schließlich müsse manbei einer Firmenübergabe auch diefinanzielle Seite im Blick haben – ge-rade als Mittelständler. „Wenn ichausscheide, muss ein Mitarbeiter fürden Außendienst eingestellt wer-den, was natürlich zusätzliche Kos-ten verursacht. Das gilt es zu beach-ten!“

Ungefähr zwei Jahre soll die in-nerfamiliäre Betriebsgemeinschaftnoch währen. Dann bricht der „alteElefant“ – der Dickhäuter ist dasMarkenzeichen des Unternehmens –endgültig in die freie Wildbahn auf,während sein Nachkomme in dessenunternehmerische Fußstapfen tritt.Dass er sie passgenau ausfüllen wird,steht für beide außer Frage: „Wir be-reiten die Nachfolge seit Jahren sehrsorgfältig vor. Da kann eigentlichnichts mehr schief gehen.“

Wie immer der Über-gang von einer Un-ternehmergenera-tion zur anderenverlaufen mag, wel-

che Regelungen die Familie dafürauch findet – einen Grundsatz dürf-te wohl jeder Senior seinen aufstre-benden Kindern mit auf den Weg ge-ben. Wie schrieb doch Thomas Mannseinem Romanhelden Thomas Bud-denbrook zum 100-jährigen Ju-biläum des Lübecker Handelshausesauf eine Ehrentafel „in hohen goti-schen Lettern und in der Schreibartdessen, der ihn seinen Nachfolgernüberliefert“: „Mein Sohn, sey mitLust bei den Geschäften am Tage,aber mache nur solche, daß wir beyNacht ruhig schlafen können.“

Ortwin Binder und Sohn Roland: Der Junior wächst indie Verantwortung hinein.

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Infothek. www.handelskammer-bremen.de: Veranstaltungsdatenbank im Internet mit detaillierten Infos zu allen Angeboten und mit Online-Anmeldung

Existenzgründung

Existenzgründungsseminare:Der Weg in die Selbstständigkeit

Neun Abendveranstaltungen Themen: Voraussetzungen für eine Existenzgründung, Versicherung,Investitionsplanung, Finanzierungsplanung, Kostenrechnung, Personal, fiskalische Anforderungen, Marktchancen für eine Existenz, GründungsplanspielPreis: 108,- Euro

Die nächsten Termine:7.-17. November, 5.-15. Dezember

Info Jutta Deharde, Telefon 0421 3637-234, Telefax 0421 3637-326,E-Mail: [email protected]

Workshops für Existenzgründerin Kooperation von B.E.G.IN, RKW und Handelskammer

12. Oktober, Christina Müller (text & pr): In fünf Schritten zum Erfolg: Ihr persönlicher Marketingplan30. November, Sabine Rauscher-Bruns (Service-Centerfür Büroorganisation): Buchführung und Organisation

Info Bert Cecchia, Telefon 0421 3637-232, E-Mail: [email protected]

Mittelstandstreff 2005

Erste Erfahrungen mit dem AlterseinkünftegesetzReferent: Hans-Christoph Seewald, Steuerberater-verband im Lande Bremen e. V. Termin: Mittwoch, 26. Oktober, 12:30 Uhr, im Club zu Bremen

Warum Innovationen?Referent: Dr. Joachim Grollmann, BIA Bremer-Innova-tions-AgenturTermin: Mittwoch, 30. November , 12:30 Uhr, im Club zu Bremen

Info Michael Zeimet, Telefon 30421 637-243, E-Mail: [email protected] Anmeldung Auli-Maija Frank, Telefon 0421 3637-235, E-Mail: [email protected]

Wirtschaft global

Exportförderung durch ZollpräferenzenEine gemeinsame Veranstaltung mit dem BremerAußenhandelsverband e. V. (BAV)Referent: Andreas Heuer, Hauptzollamt BremenMittwoch, 26. Oktober, 9:00 bis 17:00 Uhr, Handelskammer Bremen Preis: Mitglieder Handelskammer (120,- Euro), Nichtmitglieder (150,- Euro), Mitglieder des BAV (gratis)

Einheitspapier – Geänderte Ausfüllvorschriften(Schwerpunkt Ausfuhr)Eine gemeinsame Veranstaltung mit dem BremerAußenhandelsverband e. V. (BAV)Referent: Andreas Heuer, Hauptzollamt BremenDienstag, 1. November, 9:00 bis 17:00 Uhr, Handelskammer Bremen Preis: Mitglieder Handelskammer (120,- Euro), Nichtmitglieder (150,- Euro), Mitglieder des BAV (gratis)

Info Birgit Löhndorf, Handelskammer Bremen, Telefon 0421 3637-244, E-Mail: [email protected] Anmeldung Anja Fiebig, BAV, Telefon 0421 3637-333E-Mail: [email protected]

Handel und Produktion in Osteuropa: Welcher Weg führt zum Erfolg?Eine gemeinsame Veranstaltung mit der IHK Bremerhaven Referenten: Axel Brugger (PricewaterhouseCoopers) sowie drei UnternehmensvertreterDonnerstag, 10. November, 11:00 bis 15:00 Uhr, Handelskammer Bremen Preis: 60,- Euro

Markteintritt Russland – Chancen und Herausforderungen für mein Unternehmen Eine gemeinsame Veranstaltung mit der IHK Bremerhaven und desRussland-Netzwerkes Referent: Dr. Alexander Spaak (Informationszentrum der DeutschenWirtschaft, Moskau) Dienstag, 22. November, 15:00 bis 18:00 Uhr, Handelskammer Bremen Preis: 30,- Euro

Info Annabelle Girond, Handelskammer Bremen, Telefon 0421 3637-237, E-Mail: [email protected] Anmeldung Christa Herdzin, Handelskammer Bremen, Telefon 0421 3637-241,E-Mail: [email protected]

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Richtig steuern 2005

Am 11. Oktober (17:00-18:30 Uhr)berichten Silke Triebold-Schröderund Henry Kretschmer (PwC) überden Gang ins Ausland aus steuer-licher Sicht.

Am 4. November (9:00-16:00 Uhr)veranstaltet Dr. Harald Hendel vomDIHK einen Workshop zum ThemaLohnsteuer.

Beratungstag

Gebühren- und Steuerberatungs-vertragsrecht

Das Gebühren- und Steuerbera-tungsvertragsrecht regelt im Einzelnen, welche Leistungen undAuslagen Steuerberater abrechnenkönnen. Hier tauchen immer wieder Fragen auf. Die Handels-kammer bietet gemeinsam mit derHanseatischen Steuerberaterkam-mer regelmäßig individuelle Beratungs- und Informations-gespräche an.

Die nächsten Termine (jeweils 10:00-13:00 Uhr)11. Oktober, 13. Dezember

Info Ulrich Vogel, Telefon 0421 3637-412, E-Mail: [email protected] Sabine Schala, Telefon 0421 3637-411, E-Mail:[email protected]

100-jähriges Bestehen• Curt Henne GmbH & Co. KG, gegründet am 9. Oktober 190575-jähriges Bestehen• Reformhaus Hans-Peter Wagner e.Kfm.,

gegründet am 1. Oktober 193050-jähriges Bestehen• Damco (Germany) GmbH Zweigniederlassung Bremen,

gegründet am 1. Oktober 195525-jähriges Bestehen• Michael Schamberger, gegründet am 1. Oktober 1980• Jürgen Pommer, gegründet am 1. Oktober 1980• Klaus Haltermann, gegründet am 2. Oktober 1980• TRIO REISEN GmbH, gegründet am 6. Oktober 1980• Klaus Eicken, gegründet am 16. Oktober 1980• Peter Kurze-Schönholz, gegründet am 16. Oktober 1980• GFA-Baugesellschaft mbH, gegründet am 17. Oktober 1980• SPITTAFLEISCH, Reuter, Spitta & Co. GmbH,

gegründet am 31. Oktober 1980

Die Handelskammer gratuliert zum Jubiläum

Jubiläen

Medien im Blick

Grundlagen II – Online-Marketing und Online-Promotion Donnerstag, 24. November, 16:00-18:00 Uhr, Handelskammer Bremen

Referenten: Tobias Ihde, Leiter Online-Marketing trafficmaxx und Prokurist, construktiv, Agentur für Online + Print + PR, Sarah Oberdörffer,Kontakt und Beratung, construktiv, Agentur für Online + Print + PR

Info Tina Bruns, Telefon 3637-332, E-Mail: [email protected]

Sicherheit im Hafen

Das Hansestadt Bremische Hafenamt - Der Hafenkapitän -lädt ein zu der Fachtagung „Port Security“. Sie findet amDonnerstag, den 27. Oktober, von 9:00 bis 17:00 Uhr im Haus Schütting statt.

Das Themenfeld „Port Security“ hat für die Häfen neben deninhaltlichen Notwendigkeiten auch eine besondere ökono-mische Bedeutung. Die internationalen Initiativen zur Ver-besserung der Gefahrenabwehrmaßnahmen sind vielfältigund stellen die Schifffahrt, die Nutzer und Betreiber derHäfen sowie die hoheitlichen Verwaltungen vor vielfältigeHerausforderungen.

Ziel dieses „Port Security Day 2005“ soll es sein, die in derHafenwirtschaft beteiligten Unternehmen und Behördenüber folgende Fakten zu informieren:– Stand der Umsetzung der Gefahrenabwehrmaßnahmen

in den bremischen Häfen– Inspektionen durch internationale und nationale

Institutionen– neue Initiativen zur Verbesserung der Gefahrenabwehr

mit dem Schwerpunkt „EU-Richtlinie zur Verbesserungder Gefahrenabwehr in Häfen“

– Erwartungen an die Qualität der Gefahrenabwehrmaß-nahmen

Info Jörg Albertzard, Telefon 3637-275, E-Mail: [email protected]

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KammerReport.

Erstmals in der Geschichte der beidenKammern tagten das Plenum der Han-

delskammer Bremen und die Vollver-sammlung der IHK Bremerhaven ge-meinsam. Diese Sitzung fand im Konfe-renz-Container der bremenports GmbH& Co. KG in unmittelbarer Nachbar-schaft zur Baustelle des künftigen Con-tainerterminals CT 4 in Bremerhavenstatt. Präses Dr. Patrick Wendisch erin-nerte daran, dass Bremen über die Jahr-hunderte hinweg mit den Häfen ge-wachsen sei.

Zwischenbilanz: AusbildungsaktionPräses Dr. Wendisch gab außerdem eineZwischenbilanz der im Juni gestartetengemeinsamen Ausbildungsplatzaktiondes Handelskammer-Plenums und desSenats der Freien Hansestadt Bremen.Ziel dieser Aktion sei gewesen, dass je-der Beteiligte in mindestens drei Ausbil-dungsbetrieben zusätzliche Lehrstellenakquiriere oder drei neue Unternehmenfür die Ausbildung gewinne. Insgesamtseien durch diese Initiative bisher 227zusätzliche Ausbildungsplätze einge-worben worden.

Kastendiek: Wirtschafts- und HafenpolitikDie Wirtschafts- und Hafenpolitik imLande Bremen stand im Mittelpunkt ei-nes Vortrags von Senator Jörg Kasten-diek (Senator für Wirtschaft und Häfen,Senator für Kultur). Bremen sei in denzehn Jahren der Großen Koalition ent-scheidende Schritte vorangekommen,der Prozess des Strukturwandels sei abernoch nicht abgeschlossen. Bremen müs-se seine Wirtschafts- und Hafenpolitikkünftig stärker auch mit regionalen In-teressen verknüpfen und dabei Motorfür die Region sein. Bei der Gestaltung

Plenarprotokoll vom 12. SeptemberDie Themen

• Aktuelles• Vortrag von Senator Jörg Kastendiek:

Wirtschafts- und Hafenpolitik im Lande Bremen

• Vortrag von Jürgen Holtermann: Die bremische Hafenentwicklung – Investitionen in die Zukunft

zwei 100-prozentige Tochterunterneh-men, die bremenports consult GmbHund die bremenports dredging GmbH,gegründet sowie die Beteiligungsgesell-schaft Bremen Key-ports Marketing, ander bremenports 51 Prozent und die Bre-mische Hafenvertretung 49 Prozenthalte. Derzeit beschäftige bremenports440 Mitarbeiter. Seit 2002 sei der Zu-schussbedarf durch das Land Bremenvon 20,9 Millionen auf heute 18 Millio-nen Euro gesenkt worden.

Als zentrale Projekte nannte Hol-termann den Bau von CT 4, den Neubauder Kaiserschleuse, die Arbeiten im Ost-hafen und die Realisierung des Jade-Weser-Ports in Wilhelmshaven. CT 4 seizu mehr als 50 Prozent fertig gestellt.Der erste Liegeplatz könne voraussicht-lich im Oktober 2006 in Betrieb genom-men werden. Abgeschlossen werde dasGesamtvorhaben zum 29. Januar 2009.Der Schleusenneubau solle bis zum Jahr2010 beendet sein. Der Autohafen Bre-merhaven werde stark von dieser Inves-tition profitieren. bremenports lassederzeit im Auftrag der StadtgemeindeBremen den Osthafen zum Teil verfüllen,um dringend benötigte Flächen für denAutomobilumschlag zu erhalten. Ent-lang der Ufereinfassung entstünden dreiLiegeplätze für DSC-Autotransport-schiffe (Deep Sea Carrier) mit Liege-platzlängen bis 270 m.

Die Realisierung des Jade-Weser-Ports von der Planungsvorbereitungüber die Planung bis zum Bau und zur In-betriebnahme gehöre zu den bedeu-tendsten Investitionsvorhaben in Nord-deutschland. Das Gesamtinvestitions-volumen für Infra- und Suprastrukturbetrage 900 Millionen Euro. Der Plan-feststellungsbeschluss werde Anfang2006 erwartet, so Holtermann.

der Rahmenbedingungen müsse dieFreie Hansestadt insbesondere auf In-novationen und eine ausgewogene Mit-telstandspolitik setzen. Mit Blick auf dieSelbstständigkeit Bremens und eine Re-form des föderalen Finanzsystems inDeutschland sagte Senator Kastendiek,dass es gut sei, in der Handelskammereine treibende Kraft zu haben.

Bremen reagiere auf die große Be-deutung der maritimen Wirtschaft mitdem größten maritimen Investitions-programm seiner Geschichte, in dessenMittelpunkt die Erweiterung der Con-tainerterminals in Bremerhaven und derBau des Jade-Weser-Ports in Wilhelms-haven stünden. Mit einem Investitions-volumen von 233 Millionen Euro sei dieKaiserschleuse in Bremerhaven dasgrößte Neubauprojekt für den Automo-bilumschlag in Europa. Diese Investitiontrage wesentlich zur Sicherung des Ha-fenstandortes bei. Wichtig sei außer-dem die Vertiefung der Außen-, Ober-und Unterweser. Er erwarte vom Bund,dass dieser seine Zusagen zur Weserver-tiefung einhalte, sagte Senator Kasten-diek.

Holtermann: Zentrale HafenprojekteJürgen Holtermann, Geschäftsführerder bremenports GmbH & Co. KG, infor-mierte über die Entwicklung seines Un-ternehmens und gab einen Überblicküber die zentralen Projekte. bremen-ports manage seit Januar 2002 im Auf-trag der Freien Hansestadt Bremen(Stadtgemeinde) die Hafengruppe Bre-men/Bremerhaven. Für den Hafen-standort bedeute die privatwirtschaftli-che Konzeption eine Angleichung derbisherigen Hafenverwaltung an dieStruktur der dort tätigen Unternehmen.Zum 1. Januar 2005 habe bremenports

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Die Präsidien der HandelskammerBremen und der Industrie- undHandelskammer (IHK) Bremerha-

ven haben sich auf einer gemeinsamenSitzung in Bremerhaven einstimmig füreine Vertiefung der Zusammenarbeitausgesprochen. Initiativen wie die kurzvor dem Abschluss stehende Spenden-aktion zum Bau der Küstenautobahn A22, die Aktivitäten zum Weserausbau,zur Anbindung des Überseehafens durchdie Cherbourger Straße, zur Schließungdes Autobahnrings um Bremen durchdie A 281 oder zum Ausbau der A 1 „Hansalinie“, so die Kammerspitzen,machten deutlich, dass sich durch ihregezielte Zusammenarbeit zukunftssi-chernde standortpolitische Erfolge er-reichen ließen.

Appell an die Politik: In die Infra-struktur investierenDie beiden Präsidien forderten die bre-mische Politik auf, sich weiterhin für In-vestitionen in den Infrastrukturausbaueinzusetzen. Nur so werde Bremen sei-ne Zukunft gestalten können. Vor demHintergrund der Lage der öffentlichenHaushalte gelte es allerdings, ebensoentschlossen am eingeschlagenen Spar-kurs bei den konsumtiven Ausgabenfestzuhalten.

Daher erteilten die Spitzen derKammern auch Vorschlägen aus Teilender Bremer Politik eine klare Absage, fürden öffentlichen Dienst in Bremen denBund-Länder-Tarifvertrag zu überneh-men. „Angesichts der gegenwärtigenLage der öffentlichen bremischen Haus-halte muss sich die gewaltige Kosten-steigerung, die mit einer solchen Über-nahme verbunden wäre, von selbst ver-bieten“, sagten Handelskammer-PräsesDr. Patrick Wendisch und IHK-PräsidentPeter H. Greim.

In der regionalen Zusammenarbeitmüsse alles daran gesetzt werden, dieChancen zu nutzen, wie sie die Metro-polregion Bremen/Oldenburg im Nord-westen oder die Initiative „MaritimerStandort Nordwest“ darstellten. Über

die Metropolregion Bremen/Oldenburgkönne sich der Nordwesten innerhalbEuropas positionieren – mit Schwer-punkten unter anderem in der Hafen-wirtschaft, der Luft- und Raumfahrt, derAutomobil-, Energie- und Gesundheits-wirtschaft sowie der Informations- undKommunikationstechnologie. Ziel derInitiative „Maritimer Standort Nord-west“ sei es, ein Instrument zu schaffen,durch das die maritimen Interessen derniedersächsischen und bremischen Hä-fen an Weser und Jade gebündelt wer-den können.

Die Präsidien verständigten sichdarauf, die neue Bundesregierung nachder Bundestagswahl aufzufordern, dievor der Wahl zugesagten Investitionenin Hafen und Hafenanbindung zu be-stätigen. Im Mittelpunkt stehen dabeidie Anbindung der Containerterminalsin Bremerhaven an die A 27 sowie derAusbau der Mittel-, Unter- und Außen-weser.

Wieder mehr NeuverträgeSie bekräftigten außerdem, auch künf-tig konsequent an die Erfolge des Re-gionalen Paktes für Ausbildung anzu-knüpfen. So verzeichnete die Handels-kammer Bremen zum 31. August einenZuwachs an Neuverträgen um drei Pro-zent, bei der IHK Bremerhaven lag dieZahl der Neuverträge um zwei Prozenthöher als zum Vorjahreszeitpunkt. Mitelf weiteren Partnern, die den Pakt am24. August in der Handelskammer un-terzeichnet haben, sei der regionaleAusbildungspakt auf eine noch breitereBasis gestellt worden, so die Präsidien.

Kammern verstärken regionale Zusammenarbeit

Gemeinsame Sitzung der Kammer-Präsidien Bremen

und Bremerhaven

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WiBSpezial: Die Rede

H eute ist es nachgerade eine Binsen-weisheit, dass Leistungsstärke undWettbewerbsfähigkeit von Unter-

nehmen, Regionen und ganzen Volkswirt-schaften unmittelbar von Forschung undEntwicklung abhängen. Nationen mit demhöchsten FuE-Anteil am Bruttoinlandspro-dukt sind auch führend in der wirtschaftli-chen Prosperität und der Hebung des Wohl-stands...

Wenn wichtigste Messgröße für die In-novationskraft eines Landes die Ausgabenfür Bildung und Wissenschaft sind und die-se seit 1995 bei einem Anteil von 9,1 % amBIP verharren, womit Deutschland gerademal Platz 9 in der OECD belegt, dann ist esum unsere Wettbewerbs- und damit Zu-kunftsfähigkeit nicht besonders gut be-stellt. Vergleicht man einmal die stagnie-renden Ausgaben für Bildung und Wissen-schaft mit der dynamischen Entwicklungder Sozialausgaben, welche inzwischen aufüber 30 % am BIP angewachsen sind, sowird deutlich, dass wir dem Gegenwarts-konsum frönen, statt in die Zukunft zu in-vestieren. M.a.W.: Wir verzehren unserSaatgut...

Wissen schafft Wert. Wissenschaft istdie Quelle der Wertschöpfung und der Hu-mus für die Entwicklung von Talenten.Folgte früher die Arbeit den Rohstoffen unddem Kapital, so folgt heute Kapital demWissen. Und neues Wissen vernichtet alteArbeitsplätze, indem es neue generiert.Doch Wissen und Wissensträger sindleichtfüßig und flüchtig wie das Kapital. Siedesertieren dorthin, wo die förderlichstenund rentierlichsten Verhältnisse herrschen... Um besser und innovativer zu werdenbraucht Wissenschaft nicht nur mehr Geld,sondern auch mehr Autonomie und weni-ger Regulierung, nicht nur mehr Wettbe-werb, sondern auch mehr Kooperation undweniger Bürokratie...

„Die Fähigkeit zur Innovation ent-scheidet über unser Schicksal", hat Altbun-despräsident Herzog vor nunmehr siebenJahren in seiner berühmten „Ruck-Rede"

gesagt. Je rascher es gelingt neues Wissenzu generieren und dieses umzusetzen inneue Technologien, neue Produkte und Ver-fahren, intelligente Problemlösungen undneues Design, desto eher werden Arbeits-plätze geschaffen, neue Märkte erschlos-sen, bleiben Wohlstand erhalten und dersoziale Friede bewahrt. Die katalytischeWechselwirkung zwischen Wissenschaftund Wirtschaft ist nicht neu. Aber ihre Dy-namik hat sich enorm beschleunigt: Von derErfindung bis zur Anwendung hat es beimReißverschluss 32 Jahre gedauert, beimRadio 35, beim Radar 47 und beim Kugel-schreiber 60. Heute gieren Basisinnovatio-nen geradezu nach Produktentwicklungund Markteinführung.

N ot macht erfinderisch, zwingt zuSchwerpunktsetzungen sowie zurKooperation mit anderen Wis-

sensträgern.Dabei gilt es, auch neue Formen der

Zusammenarbeit zwischen öffentlicherWissenschaft und privater Wirtschaft zuentwickeln, die über das traditionelle Mä-zenatentum oder die klassische Drittmit-tel-und Auftragsforschung hinausweisen.„Public Private Partnerships“ heißen solcheAllianzen zwischen staatlichen Hochschu-len und öffentlichen Forschungseinrichtun-gen auf der einen und privatwirtschaftli-chen Unternehmen auf der anderen Seite...

Zusammenarbeit setzt Vertrauen vor-aus. Das entsteht nur zwischen Part-nern, die sich respektieren und ihre

jeweiligen Stärken und Schwächen ken-nen. Denn offen gefragt: Was eigentlichverbindet die beiden Bereiche? Ist nichtWirtschaft eher dem Materiellen verbun-den, Wissenschaft dagegen dem Geistigen?Hat nicht Wirtschaften seinen Urgrund inder Not, Forschen dagegen in der Neugier?Ist nicht Ziel allen Wirtschaftens die Be-dürfnisbefriedigung, wohingegen For-schen auf Erkenntnisgewinn und Wahr-heitssuche angelegt ist? Sind nicht Unter-

nehmer zu allererst an Verkauf und Gewinn,Forscher hingegen an Erkenntnis, Publika-tion und Reputation interessiert? Herr-schen in Unternehmen nicht Effizienz undHierarchie, in der Wissenschaft aber Argu-ment und Autonomie?

Gerade weil Wirtschaft und Wissen-schaft notwendigerweise eigenständigeBereiche mit je spezifischen Aufgaben undAntrieben, Funktionsweisen und Menta-litäten sind, bedarf es besonderer Plattfor-men und Gelenkstellen, um sie innova-tionsorientiert miteinander zu verknüpfen.Ganz spannungsfrei lässt sich das nicht be-werkstelligen und natürlich birgt die Zu-sammenarbeit auch Risiken und Konflikt-potentiale. Wer dies weiß und versteht,geht besser damit um. Sie betreffen vor al-lem unterschiedliche Auffassungen überforschungsleitende Ziele, das Zelt- undKostenmanagement und das Controlling,über Geheimhaltungspflichten und Veröf-fentlichungsfristen, Verwertungs- und Nut-zungsrechte und die Aufteilung des Profits.

Denn füreinander vorbestimmte unddauerhafte Lebenspartner sind öffentlicheWissenschaft und private Wirtschaft nicht.Dazu sind ihre jeweiligen Aufgaben, Inter-essen, Ziele und Einstellungen zu verschie-den. Liebesheiraten sind in diesem Metierrar und keiner wird dem anderen den Kopfverdrehen. In PPP's verbandeln sich Le-bensabschnittspartner, weil es gerade dieUnterschiede sind, die Synergien schaffenund eine zweckhafte, projektbezogene undzeitgebundene Koalition so fruchtbar ma-chen. Das nüchterne Kalkül, dass man dieeigenen Aufgaben besser erfüllen kann unddie eigenen Ziele schneller und kostengüns-tiger erreicht, wenn man einen tüchtigenWeggenossen hat, soll das handlungslei-tende Motiv sein.

Auch ohne Rütlischwur führt dasBündnis zum Erfolg, wenn Kompetenzenund Potenziale gebündelt, Lasten und Kos-ten geteilt und dafür Arbeitsergebnisse undArbeitsfreude verdoppelt werden.

«

Katalytische WechselwirkungDer langjährige Uni-Rektor und jetzige Technologiebeauftragte des Bremer Senats, Professor Jürgen Timm, feierte sein 40-jährigesJubiläum im öffentlichen Dienst. In seiner Festrede betonte Professor Manfred Erhardt (siehe Bild), vormals Generalsekretär desStifterverbandes für die deutsche Wissenschaft, die besondere Bedeutung der Kooperation von Wirtschaft und Wissenschaft fürdie Zukunftssicherung des Landes und forderte neue Formen der Zusammenarbeit. Timm sei eine Leitfigur für diese Kooperationund für die erfolgreiche Entwicklung einer regionalen Wissenschaftslandschaft. Sein Name stehe als Abbreviatur für T = technolo-gische Weitsicht, I = innovatorische Kraft, M = mutiges Handeln und M = menschliches Miteinander. „Wirtschaft in Bremen“ dokumentiert die Rede Erhardts in Auszügen.

Kooperation Wirtschaft – Wissenschaft

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20 | Wirtschaft in Bremen 10/2005

Die maritime Wirtschaft istwahrlich kein Auslaufmodell:Sie ist eine der dynamischsten

Wirtschaftssektoren überhaupt undweist höchste Zuwachsraten auf.Auch die Prognosen sind glänzendund werden meist von der Realitätsogar noch überholt. Dennoch leidetdie Seehafenverkehrswirtschaft un-ter einem Imageproblem: Ihre regio-nale und gesamtwirtschaftliche Be-deutung sowie Funktion für den Au-ßenhandelsstandort Deutschlandwird meist unterschätzt, vor allemvon den küstenfernen Regionen undauch in Berlin. Zudem spricht derNordwesten noch nicht mit einerStimme, um seine Interessen als ma-ritime Region durchzusetzen.

Das soll sich jetzt ändern. Kam-mern und Verbände haben die „Ini-tiative Maritimer Standort Nord-west“ aus der Taufe gehoben – eineKampagne zur Stärkung der Wettbe-werbsfähigkeit ihres Standortes im

Nordwesten. Sie soll der Bevölke-rung und den politischen Entschei-dungsträgern die gesamtökonomi-sche Bedeutung der maritimen Wirt-schaft und vor allem ihre Chancenund Perspektiven verdeutlichen.

„Wenn wir uns konsequent füreinen leistungsfähigen Ausbau derInfrastruktur einsetzen und dabeiinsbesondere die regionalen Inter-essen im Blick haben“, so Präses Dr.Patrick Wendisch bei der Vorstellungder Initiative, „dann hat der Nord-westen eine hervorragende mariti-me Zukunft.“ Hauptaugenmerk gel-te daher einer zeitgerechten und amBedarf orientierten Verwirklichungnotwendiger Infrastrukturprojekte.

Landesgrenzen überwindenAußerdem soll frühzeitig Einflussauf die Rahmenbedingungen ge-nommen werden, wie sie beispiels-weise durch Gesetzgebung, neueVerordnungen oder EU-Richtlinien

entstünden. „Die leistungsfähigenHafenstandorte in Bremen und Bre-merhaven, in Wilhelmshaven, Brakeund Nordenham bieten für die ge-samte Region eine herausragendeMöglichkeit, von der rasanten Ent-wicklung des Seeverkehrs – bei-spielsweise im Containerverkehr –zu profitieren. Diese Chancen zunutzen, ist eine gemeinsame Aufga-be, die nicht an Landesgrenzen Haltmachen darf“, sagte Wendisch.

Wichtig sei es, eine „gemeinsa-me Sprache zu finden, die Interessenzu bündeln und sich nicht zu verzet-teln.“ Deshalb müssten den einzel-nen Projekten bestimmte Prioritätenzugemessen werden. So stünde derAusbau der Weser ganz oben auf derAgenda. Weitere Projekte beträfen z. B. die Hinterlandanbindungen(Schiene, Straße, Wasserstraße)oder auch die Metropolregion Bre-men-Oldenburg und die Tourismus-region Nordwest.

Die Zukunft ist maritim Foto: BLG

Initiative „Maritimer Standort Nordwest“ gegründet – Kommunikationskonzept „ZukunftWeser“ vorgestellt – Ausbau der Weser als erstes Projekt

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Mit Kommunikation überzeugenErstes großes gemeinsames Projektder Initiative ist ein Informations-und Kommunikationskonzept unterdem Slogan „Zukunft Weser“. Hierwird die Fahrrinnenanpassung derUnterweser und der Außenweser the-matisiert. Denn eine ganz wesentli-che Aufgabe ist die Überzeugungs-arbeit. „Wir brauchen für die not-wendigen Ausbaumaßnahmen in Au-ßen- und Unterweser den Rückhaltin der Bevölkerung“, sagte der Vor-standsvorsitzende des Wirtschafts-verbandes Weser, Dr. h.c. Klaus We-demeier. Darum sei es für die Ini-tiative vorrangig, den Menschen klarzu machen, welche Bedeutung dieSeehafenwirtschaft für ihre persön-liche Zukunft habe.

Mit einer Broschüre und einemumfassenden Internetauftritt (www.zukunftweser.de) informiert die Ini-tiative über die Notwendigkeit desAusbaus. „Gemeinsam mit der Was-ser- und Schifffahrtsverwaltungwerden wir zudem zahlreiche Infor-mationsveranstaltungen in der Re-gion anbieten, um die Bevölkerungzu überzeugen, dass die geplantenMaßnahmen wirtschaftlich not-wendig und ökologisch vertretbarsind“, so Wedemeier weiter.

In zwei Stufen ans ZielDas Konzept hat zwei Stufen. Die be-reits abgeschlossene Stufe 1 bein-haltet die Dokumentation der Be-deutung der Seehafenregion Weser.Immerhin sind hier 25 Prozent allerArbeitsplätze direkt oder indirektvon der seehafenorientierten Wirt-schaft abhängig.

In der Stufe 2, die jetzt beginnt,geht es um die konkrete Informa-tionsarbeit. Wedemeier verwies da-bei nicht nur auf Broschüre und In-ternetauftritt, sondern auch aufzielgruppenorientierte Informations-und Diskussionsveranstaltungen fürdie gesamte Bandbreite der Betrof-fenen, seien es Kommunen, Betriebeoder Bürgerinitiativen, einschließ-lich Politik und Verwaltung. (cb)

Für die Häfen an der Unterweser ist lautInitiative eine Vertiefung der Fahrrinne fürden tideabhängigen Schiffsverkehr bis zu12,8 Meter Tiefgang in Brake und 11,1Meter bis nach Bremen erforderlich. DasFahrwasser der Außenweser erlaubt heutenur einen tideunabhängigen Verkehr vonSchiffen mit einem Tiefgang bis zu 12,8Meter. Das verstärkt eingesetzte Großcontainerschiff hat jedoch bereitseinen Schiffstiefgang von ca.13,8 Meter.

Mitglieder des Netzwerkes

„Maritimer Standort Nordwest“

• Bremen Keyports Marketing GmbH• Handelskammer Bremen • Industrie- und Handelskammer Bremerhaven • Oldenburgische Industrie- und Handelskammer • Seaports of Niedersachsen GmbH• Unternehmensverband Bremische Häfen e. V.• Wilhelmshavener Hafenwirtschaftsvereinigung e.V . • Wirtschaftsverband Weser e. V.

Ständige Gäste: Niedersächsisches Ministerium fürWirtschaft, Arbeit und Verkehr, Senator für Wirtschaftund Häfen, Regionale Arbeitsgemeinschaft Bremen/Niedersachsen, Wasser- und SchifffahrtsdirektionNordwest

Projekte auf der Agenda

• Hinterlandanbindung Straße (Küstenautobahn A 22, A 1- sechsstreifiger Ausbau, A 281 – Eckver-bindung Bremen und Anbindung B 212, B 211 Oldenburg – Brake, B 210 Wilhelmshaven – Jever, Autobahnzubringer Überseehäfen

• Hinterlandanbindung Schiene (Eisenbahnknoten Bremen, Y-Trasse – NBS/ABS Hamburg/Bremen – Hannover, ABS Langwedel - Uelzen, ABS OldenburgWilhelmshaven, Sanierung Hude – Nordenham

• Hinterlandanbindung Wasserstraße (AnpassungBinnenschifffahrtsweg, Mittelweser (inkl. Schleusen Minden und Dörverden), Mittellandkanal

• Seeschifffahrtsstraße Weser/Seehäfen• Einflussnahme auf Gesetze, Verordnungen,

EU-Richtlinien etc. und deren Umsetzung• Projekte mit besonderer Auswirkung auf den

maritimen Wirtschaftsstandort Nordwest

„Unsere Häfen sind die dynamischen Job-Motoren im Nordwesten –

mehr als 96.000 Arbeitsplätze hängen in der Weserregion schon heute

an ihnen. Angesichts des anhaltenden Wachstums im Seeverkehr können wir

in diesem Bereich bis zum Jahr 2015 sogar von rund 125.000 Arbeitsplätzen

durch die Häfen ausgehen.“ Dr. Patrick Wendisch

www.zukunftweser.de

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StandortBremen.

Die deutsche Schifffahrt hat wieder Rückenwind. DerContainerverkehr boomt, die Häfen werden ausgebaut,sogar die Werften sind ausgelastet. Einen besonderenErfolg feierte Ende August auch das „Maritime Bündnis“, dem der Verband Deutscher Reeder, das Bundesverkehrsministerium und die Gewerkschaft ver.diangehören: Das 100. Schiff wurde zurückgeflaggt, sodass sich der Bestand an Schiffen, die unter deutscherFlagge fahren, seit dem Tiefpunkt vor zwei Jahren wieder auf rund 400 erhöht hat. Im WiB-Gespräch erläutert Michael Schroiff, geschäftsführender Gesell-schafter der Unterweser Reederei GmbH (URAG) undVorsitzender des Bremer Rhedervereins, die Gründe fürden Aufwärtstrend.

Mit der deutschen Seeschifffahrt ist es bis vor zwei Jahrenkontinuierlich bergab gegangen. Wie bedrohlich war die Situation?Michael Schroiff Als ich meine Karriere begonnen habe, gabes in Deutschland noch 30.000 Seeleute, diese Zahl ist aberauf unter 5.000 geschrumpft. Wenn dieser Trend angehaltenhätte, dann wäre der Schifffahrtsstandort Deutschland ver-schwunden. Es wären nicht nur die Arbeitsplätze verloren ge-gangen, sondern auch das maritime Know-how, das wir inden Häfen und Ministerien brauchen.

Wann kam die Trendwende?Michael Schroiff Mit der Institution des maritimen Bünd-nisses kam der „Urknall“. Manifestiert wurde das Bündnis aufder dritten Maritimen Konferenz im Mai 2003 in Lübeck. Dortwurde ein Dreiklang vereinbart: Die Bundesregierung hat ver-sprochen, die Tonnagesteuer auf Dauer abzusichern und dieLohnnebenkosten an Bord für die Arbeitgeber um 80 Prozentzu senken. Die Gewerkschaften haben sich verpflichtet, eineFlexibilisierung der Besetzung von Schiffen unter deutscherFlagge zuzulassen. Und die Reeder haben zugesagt, bis Ende

Das Interview: Michael Schroiff

2005 mindestens 100 Schiffe nettozurückzuflaggen – was jetzt bereitsgelungen ist. Bis Ende des Jahreswerden es voraussichtlich sogar un-gefähr 130 sein und auch in den fol-genden Jahren wird man sich um ei-ne weitere Erhöhung bemühen. DieReeder haben sich außerdem zur Er-höhung der Ausbildung an Bord vonSeeschiffen verpflichtet.

Warum hat die Tonnagesteuer solcheine große Bedeutung?Michael Schroiff Die Steuer rich-tet sich pauschal nach der Schiffs-größe und ist relativ gering. Durchdie eingesparten Steuern werden dieerhöhten Personalkosten bei Schif-fen, die unter deutscher Flagge fah-ren, teilweise ausgeglichen. Daherist die Tonnagesteuer das Rückgratder Schifffahrtspolitik, um denStandort Deutschland für die Schiff-fahrt zu sichern. Sie darf auch durcheine neue Regierung nicht wiederinfrage gestellt werden. Der Betriebunter deutscher Flagge ist immernoch 30 Prozent teurer als der Be-trieb unter so genannten Billigflag-gen.

Was motiviert die Reeder dann,trotzdem in Deutschland zu bleibenund verstärkt deutsche Schiffe ein-zusetzen?Michael Schroiff Eine Motivationist, den Standort nicht verlassen zuwollen. Reeder sind keine vater-

landslosen Gesellen, die nur an Ge-winnmaximierung denken. Die ha-ben schon ein beträchtliches Inter-esse, ihre traditionsreichen Reede-reien von deutschem Boden aus wei-terzuführen.

Wie haben sich die Ausbildungs-zahlen seit Gründung des Mariti-men Bündnisses entwickelt?Michael Schroiff Wir werden indiesem Jahr rund ein Drittel mehrSchiffsmechaniker ausbilden als imVorjahr, und das ist immerhin eineZahl zwischen 500 und 600. DieseAuszubildenden sind praktisch dieBausteine, aus denen dann späterdie dringend benötigten Schiffsoffi-ziere rekrutiert werden.

Müssen Sie nicht befürchten, dassdie steuerlichen Sonderregelungenirgendwann von der EU gekipptwerden?Michael Schroiff Nein, wir bewe-gen uns absolut im Einklang mit denBeihilferichtlinien. In anderen Län-dern werden die Lohnnebenkostensogar zu 100 Prozent erlassen. Aller-dings gibt es auch Sünder in der EU– das sind unsere holländischenWettbewerber in der Schleppschiff-fahrt, die seit 1990 unerlaubte Bei-hilfen in Höhe von 40 Prozent derBruttolöhne eingestrichen haben.Erst durch unsere Intervention istdas Ende 2002 gestoppt worden, al-lerdings haben wir noch nicht er-

Der „Urknall“ kam mit dem maritimen Bündnis

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reicht, dass die illegalen Subventio-nen in voller Höhe zurückgezahltwerden müssen. Die Klage der Hol-länder gegen eine entsprechendeAnordnung der EU ist noch anhän-gig. Dabei geht es nicht um Klein-geld: Nach unserer groben Rech-nung kommt ein Betrag von ca. 200Millionen Euro für alle Firmen her-aus, die diese Beihilfen erhalten ha-ben.

Haben die Holländer sich durch die-sen Coup einen dauerhaften Markt-einstieg in Deutschland gesichert?Michael Schroiff In Hamburg ha-ben sie im Jahr 1996 über Nacht ei-nen Marktanteil von 30 Prozent er-reicht. In Bremerhaven waren eskurzfristig sogar 50 Prozent, jetztsind es immer noch rund 33 Prozent.Seit 2003 haben sie uns preislichzwar nicht mehr unterboten, aberdie Kunden werden auch in Zukunftdafür sorgen, dass der Wettbewerbauf jeden Fall bestehen bleibt.

Airport: Bremen - London

OLT verbessert London-Angebot • OLT setzt seit Ende September auf ihrer Route Bremen –London City zweimal werktäglich die komfortable undschnelle SAAB 2000 mit 50 Sitzplätzen ein (Bremen - Lon-don City 10:40 - 10:55, London City - Bremen 11:25 - 13:40;Bremen - London City 19:40 - 19:55, London City - Bremen20:15 - 22:30). Mit diesen beiden attraktiven Flügen bleibteiner Mitteilung zufolge in London noch ausreichend Zeit, sodass Geschäftsreisende einen Tagesaufenthalt planen kön-nen. Zudem seien durch den späten Flug am Vorabend Mee-tings sehr früh am Morgen möglich. OLT setzt auch weiter-hin auf den zentralen Flughafen London City Airport, derkurze Wege und einen schnellen Transfer in die Londoner In-nenstadt garantiert. Nach dem neuen Tarifsystem gibt esOneway-Preise ab 39 Euro zzgl. Taxes, im Voraus zu buchen.Weitere Tarife ab 55 Euro zzgl. Taxes seien auch kurzfristigverfügbar.

EasyJet fliegt ab Ende Oktober • EasyJet, führender Günstigflieger in Europa, wird ab 31. Ok-tober eine tägliche Verbindung zwischen Bremen und Lon-don aufnehmen. Nach Berlin, Dortmund, Köln, München undHamburg wird Bremen der sechste deutsche Flughafen im ea-syJet-Netzwerk. Das Engagement in Bremen ist Teil der Ex-pansionsstrategie in Deutschlands Norden.

EasyJet wurde vor zehn Jahren gegründet. Die erste Bu-chung wurde am 18. Oktober 1995 in einer kleinen Metall-baracke getätigt, die in einem Winkel des Flughafens Lutonangemietet worden war und als easyLand bezeichnet wurde.Am 10. November 1995 hob der Jungfernflug mit 120 Passa-gieren von London-Luton ab. Von seiner Heimatbasis fliegtder Carrier 26 Ziele an. Alle easyJet-Flüge können unterwww.easyjet.com gebucht werden. Die Gesellschaft fliegt217 Strecken in Europa und verbindet 65 Schlüsselflughäfenmiteinander. Das Mannheimer Marktforschungsunterneh-men Eisele & Noll hat der Airline jüngst in einer Umfrage zuzehn Fluggesellschaften die höchste Kundenzufriedenheitattestiert.

Welche Folgen hatte das für dieURAG?Michael Schroiff Wir musstendrastisch Personal abbauen und dieFlotte verkleinern. Inzwischen set-zen wir die frei gewordenen Kapa-zitäten aber auf See ein, z. B. bei denBohrinseln – das ist ein attraktivesGeschäft. Auch in der Schleppschiff-fahrt sind die Perspektiven wiederpositiv, so dass bei gestiegenen Prei-sen wieder in hochmoderne und leis-tungsstarke Schlepper investiert wer-den kann.Interview: Axel KöllingFotos: Jörg Sarbach

115 Jahre URAG

Die Unterweser Reederei GmbHbeschäftigt rund 200 Mitarbeiterund verfügt über 20 Schlepper inHamburg, Wilhelmshaven und aufder Weser. Weitere sechs Schiffebefinden sich in der Planung, zweidavon werden in Kürze abgelie-fert. Das Unternehmen gehört zurLinnhoff Schiffahrt GmbH & Co.KG, unter deren Dach auch die RFForschungsschiffahrt GmbH unddie Wiking Helikopter ServiceGmbH agieren. Gegründet wurdedie URAG vor 115 Jahren – zuvorwurden die ersten Schleppdiensteentlang der Weser von Pferdendurchgeführt, mit denen großeSegelschiffe die Häfen erreichten.

Information Unterweser Reederei GmbH,Telefon 0421 3488-0, www.urag.de

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StandortBremen.

Seit dem Paukenschlag dergroßen Pleite Mitte der 90erJahre ist es still geworden um

das ehemalige Vulkan-Gelände inVegesack. Dabei gibt es viel zu er-zählen über die Entwicklung nachder Ära Hennemann, über eineErfolgsgeschichte im Kleinen. Denninzwischen arbeiten hier mit 1.138Menschen fast wieder so viele wievor dem Konkurs der Werft. Und dieneue Struktur mit 53 Firmen ist or-ganisch gewachsen, seit Bremen1998 rund 60 Hektar Industrie-gelände samt Wohngebiet vom In-solvenzverwalter übernommen hat.

Mit Hilfe von enormen Subven-tionen das große Rad eines Misch-konzerns zu drehen – diese Ideolo-gie ist Geschichte. Die heutigen Un-ternehmen haben eine lockere Inter-essengemeinschaft (IG) gebildet, umsich gegenüber der Politik und derdas Gelände verwaltenden BIG Bre-mer Investitions-Gesellschaft Gehörzu verschaffen. „Wirtschaft in Bre-men“ hat mit ihr gesprochen.

Unternehmen als Motor der Entwicklung„Die Firmen hier treiben die Dingeselber voran“, erklärt Stephan Mey-er, Geschäftsführer des Personal-dienstleisters Pensum. Von der Poli-tik und der BIG erwartet er, dass „siefür uns gute Rahmenbedingungenschaffen.“ Meyer engagiert sich imIG-Vorstand und äußert sich zufrie-den über die Kooperation mit derBIG, auch wenn die Kommunikation

vor Ort in einigen Fällen schnellerund unbürokratischer laufen könn-te. „Wir haben zusammen mit derBIG ein Wegeleitsystem entwickelt.Die Sache ist bewilligt, die Geldersind da, das Schild fehlt noch im-mer“, führt er ein Beispiel an. Dochaufregen mag er sich gar nicht dar-über. Meyer legt lieber selbst Handan und hat ein großes Hinweisschildfür Pensum an einer Häuserwand amEingang zum Gelände angebracht,damit die Stellenbewerber den Wegfinden.

„Wir führen im Monat bis zu 150Gespräche mit Kandidaten für unse-re offenen Stellen“, sagt Meyer. Pen-sum beschäftigt sechs Jahre nachder Gründung bereits zehn Personal-berater und mehr als 400 überbe-triebliche Mitarbeiter, die als Zeitar-beiter den Firmenkunden überlassenwerden. Auf das Vulkan-Gelände istMeyer 2004 umgezogen, weil „wirhier Verwaltung und Weiterbildungder gewerblichen Mitarbeiter ver-binden können“. Pensum verfügtüber eine Werkstatt für Metallbear-beitung, in der auch kurzfristigeAufträge für Kunden abgewickeltwerden. Meyer spricht von einer ex-zellenten Lage und zudem von per-sönlicher Affinität zum Gelände alsalteingesessener Nordbremer.

Seine Büroräume finden die Be-sucher auch deshalb schnell, weil dieFassade als einzige am Westpiergrün gestrichen und mit einem Pla-kat dekoriert wurde – ein Farbtupferinmitten grauer, unrenovierter Stein-

mauern. Auch im Inneren hat Meyerin Eigenregie gemeinsam mit seinenAngestellten ehemalige Umkleide-kabinen in ein lichtes, einladendesGroßraumbüro verwandelt. Bezahlthat er den Umbau selbst. Von Sub-ventionen hält Meyer nichts. Trägewürden sie machen, das sei alles.

Pensum steht für eine neueDienstleistungsbranche, die BVTBrenn- und Verformtechnik dage-gen für eine „alte“ Kernbranche, fürindustrielle Produktion. Anfangsnoch unter dem Namen StahlbauNord hat sich das Unternehmen mit80 Mitarbeitern nach dem Vulkan-Konkurs auf dem Gelände angesie-delt. BVT fertigt große, bis zu 35 Ton-nen schwere Sektionen für Industrieund Schiffbau. „Die Großwerft bie-tet uns eine hervorragende Infra-struktur“, erläutert GeschäftsführerThorsten Rönner. Vom alten Inventarnutzt BVT den mächtigen schwarzenHammerkran sowie ein Schwerlast-fahrzeug mit 15 Achsen, um die Sek-tionen vom Schiff zur Halle und wie-der zurück zu transportieren. Dieübernommenen Hallen hat das Un-ternehmen für die Anforderungenmodernisiert. „Wir sind hier sehr zu-frieden“, resümiert Rönner. Alleinein Bahnanschluss stehe noch aufdem Wunschzettel.

Spröder Charme von ImprovisationWie BVT haben sich viele der neuenUnternehmen im Inneren der Hallenund Gebäude nach ihrem Profil ein-

Ortsbesichtigung Vulkan-Gelände: Erfolgsgeschichten im Schatten der Pleite – in neuen und „alten“ Branchen

Phönix aus der Asche

Text: Knut KöstergartenFotos: Frank Pusch

Information BIG, Bereich Immobilien,Heiko Fischer, Telefon 0421 9600-10,www.big-bremen.de

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gerichtet. Von außen ist davon we-nig zu sehen. Das Gelände wirkt, alssei die Zeit seit Mitte der 90er Jahrestehen geblieben. Die Sanierung derGebäude wurde bislang nicht in An-griff genommen. So blättert derPutz, verfallen einzelne Fassaden,wuchert der Rasen zwischen denSteinplatten. Im hinteren Teil gibt esalte, dunkle Holzbaracken zu ent-decken. Am früheren Eingang zurWerft findet sich noch eine Aus-sichtsplattform auf einem Back-steinhaus. Von dort soll einst Fried-rich Hennemann, so heißt es, aufsein Imperium an der Weser geblickthaben. Das Gelände besitzt so immernoch den rohen, spröden Charme ei-ner historisch gewachsenen Indus-triebrache. Die Unternehmen lebendamit und die kleineren von ihnenhaben quasi organisch in den Ecken

des verwinkelten Areals ihre Nischengefunden.

„Mir gefällt dieser Charme vonImprovisation“, sagt Michael Ucie-chowski, der als Ein-Mann-BetriebKeramikbrennöfen herstellt und ver-treibt. Spezialisiert auf Sonderan-fertigungen bedient er vor allem klei-ne Töpfereien, Künstler und Kunst-handwerker. Auf das Werftgeländehat es ihn verschlagen, weil „kleine-re Werkstätten mit Deckenhöhe undgroßen Türen in der Stadt kaum zufinden und teuer sind.“ Hier könne erzudem nachts und am Wochenendearbeiten, wenn der Termindruck eserfordert. Probleme wegen Lärm ge-be es nicht.

Lürßen plädiert für die IndustrieDas dies so bleibt sieht Peter Lürßen,einer von zwei geschäftsführenden

Gesellschaftern der Lürssen Werft,als lebenswichtig für die weitereEntwicklung des Geländes. Die indus-trielle Produktion verursache Lärm.„Das darf nicht eingeschränkt wer-den“, fordert Lürßen. Die Werft pro-duziert am Standort Vulkan großeYachten und beschäftigt hier in Spit-zenzeiten bis zu 500 Mitarbeiter.„Wir sind direkt nach dem Konkurseingestiegen und haben Flächen ge-kauft“, berichtet der Werftchef. DasUnternehmen fühle sich mit demStandort verbunden, was der aktu-elle Zukauf eines Schwimmdocks do-kumentiere. Die Lürssen Werft mo-dernisierte die Hallen und errichteteein Gebäude neu. Wo einst die Plei-te Arbeitsplätze vernichtete, sindwieder neue und solide finanzierteentstanden.

Neue Firmen-chefs: (v.l.) Stephan Meyer,Michael Ucie-chowski und Thorsten Rönner.

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StandortBremen.

Bei ALECO ist alles „bio“

Der erste Bio-Supermarkt in Bremen setzt auf Frische und ein breites Sortiment.Von Peter Schulz (Text) und Frank Pusch (Foto)

100 Gramm Mozzarella 79 Cent, einKilo Spitzkohl 1,99 Euro, eine Flasche

italienischer Rotwein 4,79 Euro – derprofessionell gemachte Prospekt offeriertein buntes Lebensmittelangebot, die Preisesind nicht höher als anderswo. Und doch un-terscheidet sich diese Werbebotschaft vonden vielen Zetteln, die in unseren Briefkästenstecken. Denn ob Gemüse, Kaffee oder Jog-hurt – hier weist jeder Artikel den augenfäl-ligen Zusatz „Bio“ auf.

Die bunte Preisliste stammt von ALECO,Bremens erstem Bio-Supermarkt. Vor knappeinem Jahr eröffnete das Paar Runa Blätter-mann und Georg Appel am Kirchweg in derNeustadt ein Geschäft, in dem nichts an je-ne alternativen Läden erinnert, in denen rau-schebärtige Latzhosenträger ihre politischeoder esoterische Gesinnung neben Räucher-stäbchen oder Henna anpriesen und dieKundschaft nichts dagegen hatte, erdver-krustete Kartoffeln eigenhändig aus staubi-gen Säcken zu klauben und in grobe Juteta-schen abzufüllen.

ALECO, pikanterweise in einer zuvorzwei Jahre leer stehenden früheren Aldi-Fi-

liale eingerichtet, bietet auf einer Verkaufs-fläche von 750 Quadratmetern ein Sortimentvon rund 7.000 Artikeln. Frischware domi-niert, proper und appetitlich ausgelegt. Obstund Gemüse, Backwaren und Käse – das An-gebot stellt so manches Geschäft etablierterHandelsketten in den Schatten. Dazu ein elfMeter langes Kühlregal mit Molkerei- undFrischeprodukten, Getränke von Saft bis Li-kör und natürlich die Körner und Flocken, diefür ein zünftiges Müsli unerlässlich sind. Hierfinden sich aber auch Lippenstifte undWaschmittel, Shampoos und Windeln – al-lesamt rein „bio“, versteht sich.

„Wir sind keine Dogmatiker“„Unsere Kunden sollen bei uns alles kaufenkönnen, was sie für ihren Alltag benötigen“,erklärt Gesellschafterin Runa Blättermannmit Blick auf die Ausrichtung des außersonntags von 8:00 bis 20:00 Uhr geöffnetenSupermarktes. Alles außer Zigaretten, dafüraber Frischfleisch, obwohl sie und ihr Mannals überzeugte Vegetarier nicht unbedingtvoller Wohlwollen auf die kleine SB-Truheblicken, in denen abgepackte Schnitzel, Hack

oder Geflügel auf Käufer warten. „AberFleisch gehört zum Geschäft“, räumt sie ein.„Wir sind schließlich keine Dogmatiker.“

Vor diesem Hintergrund erwarte manauch von den 17 Angestellten, die überwie-gend in Teilzeit tätig sind, keine missionari-sche Einstellung hinsichtlich einer ökolo-gisch ausgerichteten Lebensweise. „Die meis-ten Mitarbeiter, die wir überwiegend aufVermittlung der Agentur für Arbeit einge-stellt haben, kommen aus dem ‚regulären’Handel“, berichtet die Chefin, die einst miteinem gerade einmal 30 Quadratmeter gro-ßen Bioladen angefangen hat.

Überleben nur mit stetigem WachstumDaraus wurden zwei Geschäfte in Sottrumund Ottersberg, die sie und Georg Appel bisheute unter dem Namen „ökomarkt natur-kost“ betreiben. Doch schon vor fünf Jahren,so erinnert sich Runa Blättermann, hättensie erkannt, dass man auch in dieser Branchenur durch stetiges Wachstum überlebenkönne. „Wer mehr umsetzt, kann bessere Ra-battmargen bei Lieferanten erzielen undwird in der Folge für die Kunden attraktiver“,

Der Biomarkt in Bremen: Einzel- und Großhandel florieren (1)

Runa Blätter-mann führtBremens erstenÖko-Super-markt

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sagt die Geschäftsfrau und bestätigt damit, dass die Gesetze derÖkonomie auch auf dem pestizidfreien Feld der Ökologie gelten.

Schließlich treffe ihre Kundschaft die Kaufentscheidung fürMilch, Tomaten oder Schwarzbrot so wie „Otto Normalverbrau-cher“ vornehmlich über den Preis. „Jeder muss rechnen, auch Men-schen, die Produkte aus biologisch kontrolliertem Anbau bevorzu-gen“, weiß Runa Blättermann.

Der Markt ist hartDass es bei ALECO vieles günstiger gebe als in einem der gut 20 bre-mischen Bioläden, in denen es überwiegend wie bei der berühm-ten „Tante Emma“ zugeht, habe zwar in der Konkurrenz für Unmutgesorgt. Doch der Wind sei in der gesamten Branche viel schärfergeworden, seit Discounter wie Lidl oder Handelsketten wie Reweauf die einträgliche Idee kamen, der steigenden Nachfrage zu ent-sprechen und Bioprodukte ins Sortiment aufzunehmen. Runa Blät-termann: „Diese Marktlage bereitet auch uns Kopfzerbrechen.Außerdem wird es nicht mehr lange dauern, bis sich der erste Bio-Discounter in Bremen ansiedelt. Dann geht es noch härter zu.“

Vor diesem Hintergrund setzen die ALECO-Leute auf Qualität,Frische und ein angenehmes Umfeld, in dem sich die Kunden wohl-fühlen können. Dass dazu auch ein großer Parkplatz und geräumi-ge Einkaufswagen gehören, habe freilich bei den – pardon – ein-gefleischten, eher vegetarisch eingestellten „Ökos“ heftige Kritikausgelöst. „Manche regten sich auch darüber auf, dass wir Scan-nerkassen einsetzen, weil die Ware dadurch verstrahlt werde“, er-zählt die Chefin. Dabei habe selbst der Branchenprimus „Demeter“erklärt, dass derartige Befürchtungen unbegründet seien.

Von der Holzkohle aus ökologischer Waldnutzung bis zum vegetarischen Hunde-BiskuitsDass zum professionellen ALECO-Anspruch neben Preisgestaltung,Werbung und Beratung auch das Bemühen um ein ansprechendesAngebot gehört, wird beim Gang durch den verkehrsgünstig unweitder Neuenlander Straße liegenden Supermarkt deutlich. Denn inden Körben und Regalen lagert so manche Spezialität, die bei-spielsweise einen Grillabend im Bio-Freundeskreis zum Erlebnismachen dürfte: Angefangen bei der Holzkohle aus ökologischerWaldnutzung über ansehnliche Bratwürste und knackigen Salat biszum süffigen „Pinkus“-Pils aus Münster („gebraut mit Hopfen ausökologisch-kontrolliertem Anbau“). Für die lieben Kleinen gibt’saus Italien importierte Bio-Überraschungseier, für Struppi vegeta-rische Hunde-Biskuits und für alle zum Dessert eine Erdbeer-Jog-hurt-Torte aus der Tiefkühltruhe. Na dann: Guten Appetit!

Großer Bio-Markt in Karstadtsneuer Lebensmittelabteilung• Einen großen Bio-Markt hat auch die neue Lebensmittelab-teilung bei Karstadt, Perfetto genannt, größter Feinkosthandelim deutschen Nordwesten. Die Karstadt Feinkost GmbH & Co.KG ist ein Joint Venture der Karstadt Warenhaus AG und derREWE Handelsgruppe. Investiert wurden rund 2,5 MillionenEuro. Im Untergeschoss der Bremer Karstadt Filiale werden auf2.200 qm Verkaufsfläche 20.000 Artikel in sieben Abteilungen

angeboten; allein der Bio-Markt ist 200 qm groß. Daneben gibtes z. B. ein Gourmet-Bistro und einen Sushi-Point, eine Oli-venbar und über 300 verschiedene Nudelsorten. Vergleichba-re Filialen mit Gourmet-Linie wurden bereits in Wiesbaden undBielefeld aufgebaut.

Auf Wunsch werden die kulinarischen Köstlichkeiten auchnach Hause geliefert. Per Anruf, Fax oder E-Mail kann die Be-stellung aufgegeben werden, die Lieferung erfolgt im Laufe desnächsten Werktags. Bezahlt werden kann in bar oder mittelsKreditkarte bzw. EC-Karte. „Preislich orientiert sich die Gour-met-Linie ganz bewusst an hohen Ansprüchen und forciertTop-Qualität in allen Preisklassen“, so eine Mitteilung.

BioNord 2005 – Fachmesse fürden Naturkostfachhandel • Bremen ist am 29. und 30. Oktober Schauplatz der BioNord 2005, die im Herbst 2004 Premiere in Hamburghatte. Über 150 Naturkost- und Naturwarenherstellerwerden dort ihre Waren und Dienstleistungen präsentie-ren. Schirmherr ist der BNN-Einzelhandel (Bundesver-band Naturkost und Naturwaren BNN, Herstellung undHandel e. V.). Die BioNord ist eine reine Fachmesse undwendet sich an Inhaber und Mitarbeiter des Naturkost-Einzelhandels, Hofläden, Marktbeschicker, Aboanbieter –den qualitätsorientierten Naturkosthandel. Neben zahl-reichen bundesweit anbietenden Herstellern und Dienst-leistern werden sich auch dieses Jahr wieder viele regio-nale Anbieter präsentieren. Veranstaltungsort ist dieHalle 5 der Messe Bremen. www.bionord.de

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StandortBremen.

Sie heißen „Flotte Karotte“, „Kraut &Rüben“ oder schlicht „Marktladen“.Hier gibt’s Naturkost aus echtem

Schrot und Korn, gehen Soja und Tofu überden Ladentisch, findet man Dinkel und Bul-gur, Miso und Seitan, ayurvedische Tees undBratlinge aus Vollkorn. Hier kaufen Vegeta-rier, Veganer, Makrobiotiker, Vollwert- oderSonnenköstler ebenso wie Menschen, diesich – völlig frei von Dogmen – in Zeiten vonBSE oder Schweinepest „nur“ gesund er-nähren möchten.

Zweistellige Zuwachsraten im Natur-kost-Groß- und EinzelhandelUnd es werden immer mehr. So weiß dieFachzeitschrift „BioHandel“ von sprunghaf-ten Zuwächsen zu berichten. Nachdem be-reits 2004 ein Gesamtplus von 10,8 Prozentgebracht habe, weise das Umsatzbarometerfür 2005 einen Anstieg zwischen 7,0 und12,0 Prozent aus. Eine Prognose, die nach Er-kenntnissen von „BioHandel“ durch die ak-tuelle Entwicklung untermauert wird: Diedurchschnittlichen Tagesumsätze des Na-turkost-Einzelhandels im zweiten Quartal

2005 stiegen gegenüber dem Vorjahreszeit-raum um 10,6 Prozent.

Wilfried Schaffer bestätigt diese Ent-wicklung. „Die Kurve ist in den vergangenendrei Jahren steil nach oben gegangen“, sagtder Geschäftsführer des Großhandelsunter-nehmens „Naturkost-Kontor Bremen“ undbeziffert die Zuwachsraten auf rund 15 Pro-zent per anno. Mit über fünf Millionen EuroUmsatz im Jahr und mittlerweile 20 Mitar-beitern schwang sich der Betrieb zum regio-nalen Marktführer einer Branche auf, die inder Region Bremen Schätzungen zufolge jähr-lich Produkte für 20 Millionen Euro um-schlägt.

Von 100 auf 1.300 QuadratmeterEine Entwicklung, die sich auch am Raum-bedarf des Großhändlers ablesen lässt. Alssechs Bio-Bauern aus Bremen und umzu1991 auf der Suche nach besseren Vermark-tungsmöglichkeiten ihrer Produkte eine Er-zeugergemeinschaft gründeten, reichte amalten Großmarkt ein Lager von 100 Quadrat-metern. Heute, nach dem Umzug in die Spe-zialitätenhalle des neuen Großmarktes in der

Überseestadt, nimmt das Naturkost-Kontor1.300 Quadratmeter in Beschlag.

In neun Kühlräume und zwei Lagerhal-len gibt es ein wohlgefächertes Sortiment,das neben Obst, Salat und Gemüse Molke-reiprodukte, darunter Spezialitäten ausSchafs- und Ziegenmilch, über 100 verschie-dene Käsesorten, aber auch Fleisch, Wurstund diverse Aufschnitte sowie Wein und Säf-te umfasst. „Eigentlich haben wir alles“, sagtWilfried Schaffer mit Blick auf das Sorti-ment. Alles außer „Trockenware“ wie Reisoder Mehl, aber alles öko, und zwar aus denlandwirtschaftlichen Betrieben von rund 40Erzeugern im Umland.

Diese regionale Ausrichtung ist Pflicht,schon weil die fünf Gesellschafter – MartinClausen, Heino Cordes, Gerd König, HermannMeyer-Thoms und Ernst Röhrs – für ständi-gen Nachschub an erntefrischen, aus biolo-gischem Landbau stammenden Produktenvon ihren Höfen sorgen. Doch weil längstnicht alles aus der Region stammen kann,liegt der Anteil an Importware bereits beirund 50 Prozent, was in erster Linie mit denAnsprüchen der Kundschaft zu tun hat.

Trend geht in Richtung öko

Großhändler „Naturkost Kontor Bremen“ spiegelt die Entwicklung einer Branche wider.Von Peter Schulz (Text) und Frank Pusch (Foto)

Der Biomarkt in Bremen: Einzel- und Großhandel florieren (2)

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Fleckiger Blumenkohl oder schrumpeligeWurzeln – vor Jahren noch ein Nachweis für„bio“ – genügt den heutigen Ansprüchenschon lange nicht mehr.

Schrumpelige Wurzeln und welkende Salatköpfe sind passé„Der Markt hat sich eben gewaltig gewan-delt“, berichtet Wilfried Schaffer und erin-nert an die ersten Naturkostgeschäfte, die inden 70er Jahren mit dem Beginn der Um-weltbewegung gegründet wurden. Reichtedamals ein Lädchen mit roh gezimmertenRegalen, in dem es das berühmte selbst ge-mischte Müsli und ein paar welkende Salat-köpfe zu kaufen gab, muss heute frische Wa-re zügig und in appetitlichem Zustand beimEndverbraucher ankommen, was die Exis-tenz einer funktionierenden Vertriebsstruk-tur bedingt.

Das Naturkost-Kontor trägt dieser Ent-wicklung Rechnung. Gearbeitet wird rundum die Uhr (Schaffer: „Nur in der Nacht zuSonntag läuft nichts“), geliefert wird auchbei kurzfristigster Bestellung bis in den RaumHannover/Hameln. Das Sortiment wird per-

manent ausgebaut und spezifiziert („Zuletzthaben wir frische Nudeln aufgenommen“),das Marketing verfeinert („Die Kunden ach-ten zunehmend auch auf eine praktischeVerpackung“), Öffentlichkeitsarbeit ist selbst-verständlich („Das geht bis zu Rezeptemp-fehlungen“).

Gut 80 Jahre nach der Gründung des„Landwirtschaftlichen Kursus“ durch Dr. Ru-dolf Steiner, den Vorkämpfer der „biologisch-dynamischen Landwirtschaft“, und des De-meter-Verbandes ist der Handel mit Natur-kost eben zum „normalen Geschäft“ gewor-den, das überwiegend nach den Gesetzen desMarktes funktioniert. Denn wer gern einmalein saftiges Schnitzel vom bunten Benthei-mer Schwein verputzen oder ein Lachsfiletaus garantiert ökologischer Zucht genießenmöchte, sucht ein adäquates Angebot zu-meist vergeblich und muss darben.

„Frischfleisch oder Fisch laufen sehr ver-halten“, bestätigt der Großhändler. Einer-seits sei es sehr schwierig, ein verlässlichesErzeugernetz insbesondere in der Region zuknüpfen – wahrhaft ökologisch eingestellte,gleichwohl zahlungskräftige Verbraucher ver-

schmähen weitgereiste Bio-Hühnchen ausFrankreich –, andererseits zeigten die „Lad-ner“ eine betonte Zurückhaltung, ihr Ange-bot trotz ansprechender Handelsspannen indiese Richtung zu erweitern.

Lukrative PotenzialeSchaffer macht dafür eine prinzipiell strikteAblehnung („Wer will sich schon mit seinervegetarischen Stammkundschaft anlegen?“)und rein praktische Gründe hinsichtlich derKühltechnik verantwortlich, sieht aber diesteigende Nachfrage und „lukrative Poten-ziale für den Einzelhandel“. Weil dies gene-rell für die gesamte Branche gelte („Jedezweite Bio-Kartoffel wird bereits bei Aldiverkauft“), denkt man im Naturkost-Kontorbereits über eine Ausweitung der Lager-flächen nach und sieht auch das Thema Aus-bildung – momentan wird ein Azubi be-schäftigt – positiv. Schaffer: „Der Trend gehteindeutig in Richtung öko!“

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20TitelGeschichte.

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StandortBremen.

Beste Zeiten VerlagsgesellschaftEs gibt gute Zeiten, schlechte Zeiten, und es gibt beste Zei-ten. Das gilt auch für Kalender. Zum Beispiel bei der Beste Zei-ten Verlagsgesellschaft mbH. Im Frühjahr 2003 haben sichder Doell Verlag, der Worpsweder Verlag sowie die neu ge-gründete BerlinLine entertainment unter einem Dach zu-sammengeschlossen. Seitdem bestimmen unter anderemRollmöpse, Kunst aus Worpswede und Texte von Katja Rie-mann das Leben von Geschäftsführer Paul Jacobs und seinenMitarbeiterinnen Irmela Krause und Manuela Blanke. „Diebesten Zeiten sind nicht immer die leichtesten“, sagt Jacobs.„Aber gerade das macht es ja spannend.“

Der Verlag produziert Bücher und Kalender. Lustige Ka-lender, die inzwischen viele Firmen mit ihrem Logo bedruckenlassen und an ihre Kunden verschicken. Sechs Kalender mitKarikaturen sind in diesem Herbst im Doell Verlag erschienen– die bunte Mischung bringt Farbe in das Grau des Büroall-tags. Zum Beispiel mit dem „Rollmops“. Jeden Monat eine ma-ritime Karikatur – und jeden Monat ist ein kleiner Rollmopsin der Zeichnung versteckt. „Die Kunden wissen das und fan-gen sofort mit der Suche an, wenn sie den Kalender in derHand haben“, sagt Irmela Krause.

Kleine Dinge mit großer Wirkung: Den „Rollmops“-Ka-lender gibt es seit mehr als 20 Jahren. Für echte Rollmops-Fans bietet Beste Zeiten etwas Besonderes: Der Zeichner DirkBergner fügt auf Kundenwunsch etwa Karikaturen der Fir-menprodukte, Mitarbeiter oder Logos ein – ein ganz speziel-ler „Rollmops“, der bei den Kunden zwölf Monate lang an der

Wand hängt. Weit mehr als 30.000Exemplare werden jährlich verkauft,allein in 2004 stieg der Absatz um 27Prozent.

Der „Rollmops“ hat viele Freun-de – vorwiegend in Norddeutsch-land. Um auch den Süden des Landesmehr zum Lachen zu bringen, habensich Jacobs und sein Team ein natio-nales Kalenderthema gesucht: dieArbeit im Büro. Mit Zeichnungen vonRalph Ruthe, der sich in der Comic-Szene erfolgreich durchgesetzt hat,

hat Beste Zeiten einen Zwei- undVier-Monats-Kalender sowie einen Tischkalender im Programm, der dielieben Kollegen fröhlich-frech aufdie Schippe nimmt.

Für den Kalender „Da nich’ für“mit typischen Karikaturen aus Bre-men gibt es inzwischen sogar Ab-nehmer in Japan. Auch über den On-line-Shop werden viele Kalender ver-kauft. Jacobs: „Wir liegen bei knappeiner halben Million Euro Jahresum-satz, wobei Kalender und Weih-nachtskarten deutlich über 80 Pro-zent ausmachen. Deswegen liegt hierunser Hauptengagement. Aber es

wäre ja schade um die schönen Bü-cher, gäben wir die einfach auf. “

Im Worpsweder Verlag erschei-nen vorwiegend Kunstbücher wie„Die ersten Maler in Worpswede“oder der Ausstellungskatalog zurWilhelm-Wagenfeld-Ausstellung.BerlinLine entertainment gibt u. a.Kinderbücher mit Texten von KatjaRiemann heraus. Beste Zeiten auchfür Kinder. Übrigens: Der Name fürdie Verlagsgesellschaft hat noch ei-nen tieferen Sinn. Jacobs hat ihn

2003 aus den Namen der Gesell-schafter Reinhard Berlin und Hart-mut Stelter gebastelt. „Es ist ein Akronym: Als ich das Wort ‚Beste’hatte, haben sich die ‚Zeiten’ vonselbst ergeben. Und wenn es so wei-terläuft, geschah das wohl mit gu-tem Grund.“

Palazzi-VerlagAuch Volker Hedwig hatte einenguten Grund, den Palazzi-Verlag zugründen: Es war und ist der Blick aufdie Erde vom Weltraum aus, der ihn

Alle Jahre wiederAlle Jahre wieder und doch immer wieder anders: Mit Wandkalendern haben zwei BremerVerlage eine Nische gefunden – der Palazzi-Verlag mit qualitativ hochwertigen Fotokalen-dern und die Beste Zeiten Verlagsgesellschaft mit witzigen Karikaturen.

Das Palazzi-Team: (v.l.) Georg Post, Susanne Schönholz, Volker Hedwig, CarstenNymbach und Christina Nymbach

(v.l.) Manuela Blanke, Paul Jacobs und Irmela Krausevon Beste Zeiten

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fasziniert. So sehr, dass er dafür sei-nen Job in der Werbebranche aufge-geben hat, um sich nur noch mitschönen Fotografien zu beschäfti-gen. „Was kann man damit außerPoster machen?“, fragte er sich. Ka-lender! Und so gründete er im Sep-tember 1989 den Palazzi-Verlag undstartete mit „Planet Erde“ eine Rei-he qualitativ hochwertiger Fotoka-lender, von denen etwa die Hälfteüber den Buchhandel vertriebenwird. Die andere Hälfte verkauft Pa-lazzi an Firmen, die ihren Kunden et-was Schönes für’s Büro schenkenwollen.

„Es war ein Versuchsballon“,sagt Hedwig. „Das Interesse war so-fort da, es hat allerdings etwas ge-dauert, bis wir damit auch Gewinneerzielt haben.“ Hedwig startete zu-sammen mit einer Geschäftspartne-rin, heute ist er alleiniger Verlegerund beschäftigt fünf Mitarbeiter.Sein Ziel damals wie heute: Wer sichdie Kalender „Planet Erde“ oder

„Sternzeit“ ansieht, soll die Erfah-rungen der Astronauten und Astro-nomen nachvollziehen können. Aufden Kalendern stehen Zitate derAstronauten, die ihre Gefühle beimBlick auf die Erde beschreiben, odernaturwissenschaftliche Texte überden Kosmos.

Der Blick von oben und in dieWeiten des Weltraums verdeutlicht,wie einmalig und schützenswert dieErde ist – Hedwig hofft, mit seinenKalendern auch das Bewusstsein fürdie Umwelt zu stärken: „Die Erde istso schön. Es soll Freude machen, dieNatur zu erhalten. Und da sagt einBild manchmal mehr als tausendWorte.“

Trotz aller Schönheit geht esbeim Palazzi-Verlag auch um Zahlenund Fakten. Vor allem, wenn man nurzum Ende des Jahres richtig Umsatzmacht. „Kalender sind ein Saisonge-schäft“, sagt Hedwig. Zwei Jahredauert es, bis aus einer Idee ein fer-tiger Kalender geworden ist - von der

sorgfältigen Auswahl der Fotografen über Bildbearbeitungbis zum Druck. Die Qualität muss höchsten Ansprüchen genü-gen. So arbeitet Palazzi zum Beispiel mit internationalenSpitzen-Fotografen wie Art Wolfe oder David Muench zu-sammen.

In diesem Herbst sind 16 verschiedene Kalender für 2006erschienen, mit einer Auflage zwischen 1.500 und 7.000 Ex-emplaren. Firmen können Kalender mit ihrem Logo auch inkleinen Auflagen von 100 Exemplaren erhalten. Der Palazzi-Verlag bietet auch andere Themen wie Toskana, Regenwaldoder Luftaufnahmen von Europa, alle in limitierter Auflage.

Palazzi hat Firmenkunden in ganz Deutschland, Italien,Österreich und in der Schweiz, bisher aber nur wenige in Bre-men. Hedwig hofft, sie mit dem neuen Titel „Nordisches Licht“anzusprechen. Dieser Kalender zeigt die Nordsee in zwölf bei-spielhaften Groß-Tableaus. „Kalender sind ein ideales Ge-schenk für Kunden, dessen Wirkung aber noch oft unter-schätzt wird“, sagt Hedwig. „Die Flasche Wein ist irgendwannleer, aber ein Kalender hängt das ganze Jahr an der Wand undist mit dem Firmen-Logo ein nicht zu unterschätzender Image-Gewinn für jedes Unternehmen.“

Text: Nina Svensson, Fotos: Jörg Sarbach

www.beste-zeiten.de, www.palazzi-kalender.de

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Center Eröffnung Größe in qm

Berliner Freiheit 2003 18.600

HANSA-Carré 1999 13.000

Haven Höövt 2003 35.000

Roland-Center 1972 30.000

Walle-Center 1999 18.500

Werder Karree 2000 14.600

Weserpark 1990 120.000

32 | Wirtschaft in Bremen 10/2005

„… bietet tausendfach alles unter einem Dach“ – deneinstigen Werbeslogan einer großen Kaufhauskettekönnen Einkaufszentren mit professionellem Manage-ment allemal für sich beanspruchen. Schließlich verei-nen sie nicht allein Einzelhandelsgeschäfte mit viel-schichtigem Sortiment, sondern Dienstleister unter-schiedlicher Branchen und nicht selten auch Fitness-zentren oder Kinos an einem Standort. Die ersten Konzepte dieser Art wurden in den 30er Jahren in denUSA umgesetzt, doch erst in den 1950igern entstandenmit der Northgate Mall in Seattle und dem SouthdaleCenter bei Minneapolis die ersten Einkaufszentren. InBremen gibt es derzeit sieben Center. „Wirtschaft inBremen“ stellt sie in einer Übersicht vor (ps).

WiBDossier. Steckbrief: Einkaufscenter in Bremen

Berliner Freiheit

• Mitten im Geschehen, mitten imStadtteil – das im Februar 2003eröffnete Einkaufszentrum „BerlinerFreiheit“ zeichnet sich durch seinezentrale Lage aus. Die Bedeutung alsEinkaufs- und Versorgungsmittel-punkt insbesondere für die Bewoh-ner der Vahr wird durch das unmit-telbar angrenzende Bürgerzentrumnoch verstärkt. Zudem bauen aufdem benachbarten Platz dreimal inder Woche Händler ihre Marktstän-de auf.

Das Einkaufszentrum – die Ver-mietung und Verwaltung nimmt dieHamburger Objekt-Entwicklung Ge-sellschaft für Grundstücksentwick-lung m.b.H. vor – verfügt über eineNutzfläche von 18.600 Quadratme-tern. Hier haben sich ungefähr 40Fachgeschäfte und -märkte wie Ex-tra-Verbrauchermarkt, Aldi, Ross-mann, Ihr Platz, H. W. Meyer oderDänisches Bettenlager angesiedelt.Hinzukommen etwa die Buchhand-lung Grüttefien, Nanu-Nana, Boni-ta, die Sparkasse Bremen und eineZweigstelle der Stadtbibliothek.

Ergänzt wird das Dienstleis-tungs- und Warenangebot der „Ber-

Einkaufswelten: Alles unter einem Dach

liner Freiheit“ an der Hauptverkehrs-achse Kurt-Schumacher-Allee/Karl-Kautsky-Straße durch eine Postfilia-le, ein Woolworth-Warenhaus undein Ärztehaus. Im Parkhaus mit etwa700 Stellplätzen ist es möglich, biszu zwei Stunden kostenfrei zu par-ken.

Berliner Freiheit, Berliner Freiheit 14,28327 Bremen, Telefon 94 99 60,[email protected]

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HANSA-Carré

• An die bremische Automobil-Geschichte erinnert der Name des1999 eröffneten HANSA-Carrés in Hastedt: Auf dem Gelände an derPfalzburger Straße schraubten einst Arbeiter der Hansa-Lloydwerkelegendäre Fahrzeuge wie das „Goliath“-Dreirad zusammen.

Heute finden die Besucher hier über 30 Fachgeschäfte, darun-ter das SB-Warenhaus „E-Center“, einen MakroMarkt und den Zwei-rad-Spezialisten B.O.C. Ergänzt wird die Mischung aus bundesweittätigen Filialisten wie Nordsee oder Douglas durch inhabergeführteFachgeschäfte wie die regionale H&L-Schuhboutique.

Mit einer Verkaufsfläche von etwa 13.000 Quadratmetern ist dasObjekt der Hamburger EDEKA Treuhand Verwaltungs- und Betriebs-gesellschaft mbH (Centermanagement: BBE Projektmanagement)auch angesichts der verkehrsgünstigen Lage am Autobahnzubringerzur A 1 für einen weiten Kundenkreis interessant. Den Besuchern ste-hen 1.000 kostenfreie Parkplätze zur Verfügung.

Ein „Food-Court“ mit den verschiedenen gastronomischen Be-trieben, ein Schnellrestaurant und eine Tankstelle vervollständigendas Angebot des HANSA-Carrés, in dem regelmäßig Aktionen undSonderverkäufe stattfinden.

HANSA-Carré, Pfalzburger Str. 41, 28207 BremenTelefon 43 49 401, www.hansa-carre.de, [email protected]

Haven Höövt

• Das jüngste im März 2003 eröffnete Bremer Einkaufszentrumweist eine exponierte Lage direkt am historischen Vegesacker Ha-fen auf. Die unmittelbare Nachbarschaft zum Schulschiff Deutsch-land am Lesumufer macht das Haven Höövt nach Auffassung desBetreibers, der Buxtehuder AVW Immobilien- und Center-Mana-gement Gesellschaft mbH & Co. KG, zu „Bremens erstem Shop-pinghafen“.

Besucher haben die Möglichkeit, über 70 Geschäfte aus denBereichen Einzelhandel, Gastronomie und Dienstleistung anzu-steuern. Unter dem Dach des rund 35.000 Quadratmeter Nutzflä-che großen Haven Höövt, zu dem 1.200 Parkplätze (ca. 800 über-dacht) gehören, haben sich Fachmärkte und -geschäfte wie dasSB-Warenhaus Marktkauf, MakroMarkt, H & M, C & A, Intersportund SpieleMax angesiedelt.

Wechselnde Aktivitäten in und außerhalb der Ladenstraße sor-gen für eine zusätzliche Belebung des Einkaufszentrums, das dankder Weserfähre auch für Besucher aus Lemwerder und umzu inter-essant ist. Ein zentraler Bus- und Kopfbahnhof des Regionalver-kehrs befindet sich direkt am Haven Höövt, das mit dem Auto überdie A 27/A 270 zu erreichen ist.

Haven HöövtZum Alten Speicher 1 - 328759 BremenTelefon: 65 95 [email protected]

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WiBDossier.

Roland-Center

• Der „Senior“ unter den Bremer Centern hat sich als Ein-kaufs- und Erlebnistreffpunkt für die südwestlichen Stadt-teile sowie für das niedersächsische Umland etabliert. SeitNovember 1972 präsentiert das Roland-Center in Huchtingmit einer Verkaufsfläche von 30.000 Quadratmetern eine at-traktive Mischung aus Einzelhandel, Dienstleistung und Gas-tronomie.

Die Kundschaft kann zwischen rund 100 Fachgeschäftenwählen und schätzt die Ladenstraße auch wegen der Vielzahlabwechslungsreicher Aktionen und Sonderveranstaltungendurch das gesamte Jahr. Der Branchen-Mietermix weist un-ter anderem ein real-SB-Warenhaus, das BekleidungshausPeek & Cloppenburg sowie eine Stadtteilbibliothek und einePostfiliale auf.

Den Besuchern des über die B 75 gut erreichbaren Ro-land-Centers stehen 1.700 kostenfreie Stellplätze, eine Kun-deninformation und Bankautomaten zur Verfügung. Kidcarsund Rollstühle werden kostenlos ausgeliehen. Straßenbah-nen und Busse halten direkt „vor der Haustür“ des Objektesder Hamburger Betreibergruppe ECE ProjektmanagementGmbH & Co. KG.

Roland-Center Bremen, Alter Dorfweg 30-50, 28259 BremenTelefon 57655-0, [email protected]

WALLE-CENTER

• Geschäfte, Polizei, Ortsamt, Ärzte,Apotheke, Anwälte – das im Oktober1999 eröffnete WALLE-CENTER istzu einem Mittelpunkt des BremerWestens geworden. Dazu habennicht allein die 18.500 Quadratme-ter Verkaufsfläche beigetragen, son-dern auch regelmäßige Veranstal-tungen wie Kinderflohmärkte, Kunst-handwerker-Ausstellungen, Fahr-rad-Codieraktionen und – besondersbeliebt – Frühjahrs- und Herbstpartys.

Das Sortiment der über 40 Ge-schäfte zielt darauf ab, den tägli-chen Bedarf der Kundschaft zudecken. Gastronomische Betriebeladen zu einem Plausch unter Nach-barn ein. Und im Ortsamt Bremen-West lassen sich behördliche Ange-legenheiten regeln.

In der Tiefgarage können 700Fahrzeuge kostenfrei parken; zweiStraßenbahnen halten in unmittel-barer Nähe. Das an der Hauptver-

Werder-Karree

• Mit rund 35 Geschäften bildet dasim Oktober 2000 eröffnete Werder-Karree das Herzstück des Ein-kaufsparks Habenhausen am Auto-bahnzubringer Bremen-Arsten. ZuAnziehungspunkten für die Kund-schaft entwickelten sich namhafteFilialisten wie Adler, SpieleMax,Rossmann, Aldi, Hess und Fressnapfsowie kleinere Fachgeschäfte. DenBranchenmix erweitern etwa dieBuchhandlung Sieglin, Kindermo-

den „Sol y luna“, der „Weser Angel-shop“ und das Teefachgeschäft„Teatime“.

Weitere Verkaufsflächen des14.600 Quadratmeter großen Ein-kaufszentrums der Berliner Betrei-bergruppe PROCENTER werdendurch Dienstleistungsunternehmengenutzt. Zu ihnen zählen das Reise-büro TUITravelstar, der „PC-Spezia-list“ mit angegliederter Werkstatt,das Sanitätshaus HBO sowie ein

kehrsachse Waller Heerstraße er-richtete Einkaufszentrum wirddurch die Buxtehuder AVW AlbrechtVermögensverwaltungs AG betrie-ben.

WALLE-CENTER, Waller Heerstraße 103, 28219 BremenTelefon: 38 88 44, [email protected]

Steckbrief: Einkaufscenter in Bremen

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Weserpark

• Im 1990 eröffneten Weserpark be-stimmen transparent gestaltete,lichtdurchflutete Hallen das Bild.Das direkt am „Bremer Kreuz“ ange-siedelte, größte Einkaufszentrumder Hansestadt weist eine Gesamt-fläche von über 120.000 Quadrat-metern mit 4.000 kostenlosen Park-plätzen auf.

Den Kunden stehen mehr als120 Einzelhandelsgeschäfte undgroßflächige Fachmärkte zur Aus-wahl, darunter führende internatio-nale Markennamen wie etwa real,-,Media Markt, Adler-Modemarkt,Peek & Cloppenburg, H & M oder C &A. Hinzukommen örtliche Anbieterund etwa 120 weitere Shops sowieDienstleistungsangebote wie Reise-büro, Postfiliale, Schuh- und Schlüs-selservice, Sparkasse oder Reini-gung.

Unter dem Dach des von Mon-tag bis Samstag bis jeweils 20 Uhr

geöffneten Weserparks ist zudemPlatz für zahlreiche gastronomischeAngebote, eine eigene Polizeistati-on, einen kostenlosen Kindergartenoder Baby-Wickelräume.

Abgerundet wird das Konzeptdes Betreibers METRO Group AssetManagement durch einen ange-schlossenen Entertainment-Bereich.Dazu zählen die „Oase“ für Sauna,Fitness und Wellness, die elf Ki-nosäle in Bremens größtem Kino „Ci-nestar“ sowie Bowlingbahnen undein Kinderspielparadies, die „SpielCoolisse“.

WESERPARKHans-Bredow-Straße 1928307 BremenTelefon [email protected]

Steuerberatungs- und ein Architek-tenbüro.

Die gastronomischen BetriebeTenter´s Backhaus und das China-Schnellrestaurant Hanlin bieten ei-nen Mittagstisch an; auch am Abendsind das japanische Spezialitätenres-taurant HOA und das Restaurant ElLoco geöffnet. Das voll klimatisierteWerder-Karree bietet 550 kostenlo-se Parkplätze und wird komplettiertdurch das Sportstudio „Avant“ mit

angeschlossener Praxis für Physio-therapie und die Praxisgemein-schaft „Therapie und Lernen“.

Werder-KarreeSteinsetzerstraße 1128279 BremenTelefon 83 99 563www.Werder-Karree.de [email protected]

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StandortBremen.

Henne ist Verpackungsspezialist:Das Unternehmen entwickelt,

beschafft und disponiert Verpa-ckungen für die unterschiedlichstenEinsatzmöglichkeiten und liefert sieihren Kunden just-in-time an dengewünschten Verpackungsort. Hen-ne bietet nicht nur Standardverpa-ckungen aus dem selbst entwickel-ten Sortiment, sondern löst indi-viduelle Verpackungsprobleme be-ziehungsweise -wünsche der Indus-trie, insbesondere aus den BranchenLebensmittel- und Investitionsgü-terindustrie. Neue Entwicklungenwerden in einem engen Netzwerkvon Druckereien, Kartonagen- undFaltschachtelherstellern aus derNordwestregion umgesetzt.

Die Verpackungen werden im4.000 qm großen Hochregallager fürdie Kunden zwischengelagert. Das2002 in Betrieb genommene Lagermit 6.000 Palettenstellplätzen wirdüber ein Online-Lagerverwaltungs-system gesteuert und verfügt überein sprachgesteuertes Kommissio-nierungssystem, das die Packzeitendeutlich verkürzt. Dieses technischausgereifte Lagersystem ist die Vor-

aussetzung für eine just-in-time-Belieferung der Kunden.

„Für ein mittelständisches Un-ternehmen wie unser Haus ist derEinsatz dieses Systems einmalig“,sagt Geschäftsführer Thomas Hen-ne. Ausgeliefert werde mit eigenenFahrzeugen. Nur so lasse sich der ge-samte logistische Prozess optimalbeherrschen.

Die Ursprünge im Jahr 1905Angefangen hat das Unternehmenim Jahr 1905 als Lieferant für Wein-kellereien und Brennereien. Aus demKleinunternehmen des GründersCurt Henne ist im Laufe der Jahre einmoderner Verpackungsspezialist mit14 Mitarbeitern und zehn Saison-kräften mit einem Jahresumsatz vonüber sieben Millionen Euro gewor-den. Thomas Henne ist Geschäfts-führer in der dritten Generation.

Als er 1990 ins Unternehmeneintrat, erzwang der Strukturwandelin der deutschen Getränkeindustrieeinen Kurswechsel: Henne speziali-sierte sich u. a. auf Geschenkver-packungen für die Getränkebrancheund innovativen Service. Heute er-wirtschaftet das Unternehmen einViertel des Umsatzes mit Geschenk-und Versandverpackungen für dieGetränkeindustrie, hauptsächlichim Weihnachtsgeschäft, und gehörtzu den führenden Anbietern vonPräsentverpackungen bundesweit.Zum Saisonhöhepunkt werden bis zu500 Paletten für rund 180 Kunden-aufträge täglich kommissioniert undverpackt.

Information Henne Verpackung GmbH & Co. KG, Thomas Henne, Telefon 0421 169400, E-Mail: [email protected],www.henneverpackung.de mit Online-Shop

Premiere der easyFairs VERPACKUNG NORD in Bremen

• Am 9. und 10. November findet in der Messe Bremen die easyFairs VERPACKUNG NORD statt. Dahinter steht ein neu-es Veranstaltungskonzept: Der Veranstalter, das Unterneh-men easyFairs Deutschland, will der Industrie eine effizien-te, kostengünstige Geschäftsplattform mit direktem Kontaktzum regionalen Kunden bieten. Den Auftakt macht Bremenmit der VERPACKUNG NORD, die regionalen Äquivalente gibtes danach in Ulm, Dortmund und Dresden. Viele namhafteUnternehmen hätten ihre Teilnahme bereits zugesagt, so ei-ne Mitteilung.

Die Messe zeigt innovative Lösungen für Verpackungen:von Packmitteln, Verpackungsmaschinen und Technologienüber Design bis hin zu Markierungstechniken und Recycling.Zielgruppe sind besonders mittelständische Unternehmenaus dem produzierenden Gewerbe. easyFairs rechnet mit rund100 Ausstellern und mehr als 1.500 Fachbesuchern.

easyFairs führt bereits über 40 Veranstaltungen in ganzEuropa zu verschiedenen Themenschwerpunkten durch, da-von alleine 20 für die Verpackungsindustrie. Die Gruppe un-terhält Niederlassungen in Frankreich, Deutschland, Belgien,Holland, Italien, Schweden, Dänemark und Großbritannien.Die Zentrale sitzt in Brüssel. www.easyfairs.com

Verpackungen „just-in-time“ und für den Gabentisch

Der Bremer Verpackungsspezialist Henne wird 100 Jahre alt. Er hatsich auf kundenspezifische Transport- und Displayverpackungen fürdie Industrie spezialisiert und gehört bundesweit zu den führendenAnbietern von Präsentverpackungen.

Firmenchef in der 3. Generation: Thomas Henne

VIII. Informationsbörse fürFrauen

• Das ebn Expertinnen-Beratungsnetz Bremenveranstaltet in diesem Jahr erneut eine Informa-tionsbörse für Frauen. Sie findet statt am 15. Ok-tober (10:30 Uhr - 15:00 Uhr) in der Handwerks-kammer Bremen. Unter dem Motto „einsteigen -aufsteigen - umsteigen“ beantworten etwa 40 Ex-pertinnen aus verschiedenen Branchen praxisbe-zogene Fragen zum Berufsalltag, zu Aufstiegs-chancen oder zur Existenzgründung. Sie stehenauch für persönliche Gespräche zur Verfügung. EinWorkshop (10:45-12:45 Uhr) behandelt das The-ma „Neue Jobchancen durch Initiativbewerbung“,ein Vortrag (13:00-14:00 Uhr) führt in die Medien-arbeit ein: „Wann ist meine Nachricht eine Nach-richt? Der gute Draht zu den Medien". Ein weite-rer Workshop (14:10 - 16:00 Uhr) dreht sich um dasThema Image: „Starker Eindruck durch starkenAusdruck - Selbstpräsentation und Wirkung."

Information Kerstin Bake, ebn Expertinnen-Beratungsnetz Bremen e. V.Telefon 0421 346-7878 , E-Mail: [email protected]

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Jetzt sind es 20 PartnerElf weitere Institutionen sind dem Regionalen Pakt fürAusbildung beigetreten.

Dem Regionalen Pakt für Ausbildung sind elf neue Partnerbeigetreten, darunter neun weitere Kammern (Ärztekam-

mer, Apothekerkammer, Landwirtschaftskammer, Landwirt-schaftskammer Weser-Ems, Notarkammer, HanseatischeRechtsanwaltskammer, Hanseatische Steuerberaterkammer,Tierärztekammer, Zahnärztekammer) sowie die Bremer Ar-beitsgemeinschaft für Integration und Soziales Bremen (BAgIS) und die Arbeitsgemeinschaft Job-Center-Bremerha-ven (ARGE).

„In keiner anderen Region in Deutschland ist die Umset-zung des Nationalen Paktes für Ausbildung so erfolgreich“,sagte Präses Dr. Patrick Wendisch bei der Unterzeichnung(siehe Bild). „Dass es uns gelungen ist, nahezu alle Kammern,Verbände und Institutionen, die sich für die Ausbildung jun-ger Leute einsetzen, an einen Tisch zu bringen, zeigt den brei-ten gesellschaftlichen Konsens im Sinne der Zukunft unsererJugend.“ Der breite Zuspruch zum Regionalen Pakt zeige, dassdie Wirtschaft zu ihrer Mitverantwortung für Ausbildungs-plätze stehe.

„Wir werden weiterhin alles daran setzen, um den jun-gen Menschen eine Chance zu geben und ihnen zu einer Aus-bildung zu verhelfen“, betonte Bildungssenator Willi Lemke.„Unser Ansatz, im Zusammenwirken aller Kräfte die Lage aufdem Ausbildungsmarkt zu verbessern, ist der richtige Weg.Die Partner im Ausbildungspakt haben bisher Vorbildlichesgeleistet.“

Im Juni vergangenen Jahres hatten im Bremer Bündnisfür Arbeit neun Institutionen (Handelskammer Bremen, IHKBremerhaven, die Senatoren für Bildung und Wissenschaftsowie für Arbeit, Frauen, Gesundheit, Jugend und Soziales,Oberbürgermeister der Stadt Bremerhaven, Handwerkskam-mer Bremen, Unternehmensverbände im Lande Bremen e. V.,Arbeitgeberverband Bremerhaven) den auf drei Jahre ange-legten Ausbildungspakt unterzeichnet. Er hat bisher zahlrei-che Aktivitäten ausgelöst.

Ausbildungsmesse im Haven Höövt • Mitte September fand im Ein-kaufszentrum „Haven Höövt“ wieder eine Ausbildungsmesse statt. Die Jugendlichen konnten sich vor Ort über das Ausbildungsangebot in Bremen-Nord informieren. Das Motto lautete: „Ausbildung hatZukunft“. Knapp 30 Unternehmen und Institutionen rund um Vegesack,darunter die Handelskammer Bremen, beteiligten sich an der Aktion.

Foto: Frank Pusch, Jörg Sarbach

ZukunftBildung.

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Özgur Culhaci kennt sich mit Bewer-bungen auf eine Lehrstelle aus. Rund100 davon hat er in seinem Leben

schon verschickt. Er ist freundlich, intelli-gent, wissbegierig und gut qualifiziert –seine Fachhochschulreife hat er in der Hö-heren Handelsschule mit einer akzeptablenNote erreicht. Aber mit einer Lehrstellewollte es im Spätsommer 2004 trotzdemnicht klappen.

„Zwei Vorstellungsgespräche, zwei Ein-stellungstests. Aber am Ende stand ich im-mer noch ohne Ausbildungsplatz da“, sagter. Den hat er ein Jahr später nun doch – imStaples Büromarkt an der Pfalzburger Stra-ße. Zueinander fanden Ausbildungsbetriebund Azubi aber nicht durch das übliche Ver-fahren, sondern durch die „Einstiegsquali-fizierung Jugendliche“ (EQJ). Mit diesemSonderprogramm der Bundesregierung sol-len auch diejenigen jungen Menschen denbetrieblichen Arbeitsalltag kennen lernen,die bei der Lehrstellensuche zunächst leerausgegangen sind.

Gute Erfahrungen bei StaplesBei Staples in Bremen hat man mittlerwei-le fünf „EQJler“ unter den Fittichen gehabt– und war mit allen sehr zufrieden. „Ein An-ruf vom Ausbildungsberater der Handels-kammer, der auf diese Möglichkeit hinwiesund nach Kapazitäten bei Staples fragte,machte mich neugierig“, erinnert sich Mei-nolf Lang, Marktleiter an der OsterholzerHeerstraße. Nachdem er das Managementin Hamburg überzeugt hatte, stellte er – zu-sätzlich zu zwei regulären Auszubildenden– noch einen Einstiegsqualifizierungs-Platz zur Verfügung. „Der junge Mannmachte sich prächtig. Er hat die EQJ vom 1.

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ZukunftBildung.

November bis zum 31. August bei uns ab-solviert und dann nahtlos einen Ausbil-dungsplatz bei Marktkauf gefunden.“

Fast noch besser lief es für Özgür Cul-haci. Der 21-Jährige stieg am 1. März die-ses Jahres in die Einstiegsqualifizierung ein– und überzeugte an der Pfalzburger Straßeden Staples-Marktleiter Matthias Kastensderart, dass dieser Culhaci zum 1. Septem-ber als regulären Auszubildenden über-nahm. Die EQJ-Zeit wird auf die Lehrzeitangerechnet; einmal wöchentlich gehendie Jugendlichen bereits während der Ein-stiegsqualifizierung zur Berufsschule. DasFazit von Kastens: „Ich finde das EQJ-Pro-gramm absolut sinnvoll. Jugendliche ohneLehrstelle bekommen so doch noch eineChance, und wir können uns die jungenMenschen auch erst mal näher anschauen.“

Der Staat erstattet Praktikumsgehalt Finanzielle Risiken geht der Arbeitgebernicht ein: Die EQJ-Zeit wird vom Staat ge-fördert, der das Praktikumsgehalt (192 Eu-ro pro Monat) und die Sozialversicherungerstattet. „Im Vordergrund steht hier aberganz eindeutig die gesellschaftlich-politi-sche Aufgabe, ausbildungswillige und aus-bildungsfähige junge Leute nicht auf derStraße stehen zu lassen“, sagt Frank-DieterLutz, stellvertretender Leiter des Ge-schäftsbereiches Aus- und Weiterbildungbei der Handelskammer Bremen. Außerdemhoffe man über das EQJ auch Betriebe zurAusbildung anregen zu können, die damitbislang keine Erfahrungen gemacht haben:„Die können das dann mal sechs bis zwölfMonate lang ausprobieren.“ 144 von 219zur Verfügung stehenden EQJ-Stellen wur-den 2004 besetzt. >>>

Guter Deal für beide Seiten

Die Einstiegsqualifizierung Jugendlicher (EQJ) ist ein bezahltes Praktikum für jungeMenschen, die keinen regulären Ausbildungsplatz gefunden haben. Teilnehmen könnenJugendliche, die bei der Agentur für Arbeit arbeitssuchend gemeldet sind. Sechs biszwölf Monate lang sollen sie dann den Arbeitsalltag in einem bestimmten Tätigkeits-feld und einem Betrieb kennen lernen. Kerngedanke: Haben die bei der Lehrstellen-suche erfolglosen Jugendlichen beispielsweise schlechte Zeugnisse, sagt dies noch lange nichts über praktische Fähigkeiten oder handwerkliches Geschick aus. Vielmehrkönnen die Unternehmen in der Einstiegsqualifizierung feststellen, welche Fähigkeitenihre Schützlinge haben und ob sie zum Betrieb passen. Das Programm ist eine Folge des„Nationalen Paktes für Ausbildung und Fachkräftenachwuchs in Deutschland" aus demJuni 2004. Für die EQJler gibt es am Ende ihrer Praktikumszeit ein Zertifikat.

Einstiegsqualifizierung – Zwei Beispiele aus der Praxis:

Staples Büromarkt und Buchhandlung Arthur Geist

(oben) Charmant, wissbegierig, engagiert:EQJ-Praktikantin Anne Janßen hinterließ beiHorst Baraczewski einen bleibenden Eindruck.Er bildet sie jetzt bei Arthur Geist zur Buch-händlerin aus. (unten) Zwei, die sich gefundenhaben: Özgür Culhaci (r.) überzeugte in derEinstiegsqualifizierung vorbehaltlos – underhielt daraufhin von Staples-MarktleiterMatthias Kastens einen Ausbildungsplatz. Fotos: Kai Uwe Bohn

Information Agentur für Arbeit Bremen, Team 151, EQJ-Beauftragter: Hellmut Lühmann, Telefon 0421 178-1391, E-Mail: [email protected],www.dihk.de/pakt

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Bildungsmonitor 2005: Positives Signal

A ls positives Signal für Bremen hat die Handelskammer dieErgebnisse des Bildungsmonitors 2005 der Initiative

Neue Soziale Marktwirtschaft bewertet. Die Hansestadt hatsich danach gegenüber dem Vorjahr erheblich verbessert undin der Schulbildung Anschluss an das Mittelfeld gefunden. Inkeinem anderen Bundesland hat es so starke Verbesserungenim Grund- und Berufsschulbereich gegeben.

Heraus ragt das Ergebnis im Hochschulbereich. Hier be-legt Bremen laut Studie im Bestands- wie im Dynamik-Ran-king den ersten Platz mit deutlichem Abstand zum letzt-jährigen Sieger Baden-Württemberg. Bremens Hochschulenseien zu einem Faktor geworden, der es für Unternehmen at-traktiv mache, in der Hansestadt zu investieren und Arbeits-plätze zu schaffen, so die Kammer. Als amtierende Stadt derWissenschaft 2005 sei dies ein besonderer Lichtblick.

Aus Kammersicht belegen die Ergebnisse, dass sich dieeingeleiteten strukturellen Veränderungen des bremischenSchulsystems auszahlten und bestehende Effizienzdefiziteabgebaut würden. Die Bremer Bildungspolitik sei damit aufeinem guten Weg, die bestehenden Lücken zu anderen Bun-desländern zu schließen. Die eingeschlagene Richtung müs-se nun durch gezielte und kontinuierliche Stärkung von Bil-dung, Ausbildung und Wissenschaft fortgeführt werden.

Studie: Lichtblick Wissenschaft

Einstieg bei Arthur GeistGesellschaftliche Verantwortung war auch der Grund fürHorst Baraczewski, einen EQJ-Platz einzurichten. „Es gibtnichts Schlimmeres als junge Menschen, die einen Ausbil-dungsplatz wollen, stattdessen aber den ganzen Tag auf demSofa sitzen müssen“, sagt der Geschäftsführer der alteinge-sessenen Buchhandlung Arthur Geist. In seinem Hauptge-schäft Am Wall 161 arbeitet seit dem 1. Februar Anne Janßen– und beide sind glücklich miteinander. „Ich habe mir drei Be-werber auf diesen Platz angesehen, und Anne war es dann“,sagt der Buchhändler.

Nach den sechs „Pflichtmonaten“, die die Einstiegsqua-lifizierung mindestens dauern muss, war es für ihn keine Fra-ge mehr: Seit dem 1. September hat Anne Janßen einen re-gulären Ausbildungsplatz in der Buchhandlung. „Ich wollteerst Veranstaltungskauffrau werden, aber da hat sich nichtsergeben“, sagt die 22-Jährige. „Mein Berufsberater beim Ar-beitsamt hat sich dann sehr für mich bemüht, und schließ-lich bin ich hier gelandet – und sehr froh darüber!“ Weil dieEQJ-Zeit angerechnet wird, will sie nun sogar versuchen,ihren Abschluss so früh wie möglich hinzubekommen. „Wennich mich anstrenge, schaffe ich das!“ Ihr Arbeitgeber HorstBaraczewski kann nach den Erfahrungen, die er gemacht hat,jedem Betrieb zur Einstellung von EQJ-Praktikanten zuraten:„Das ist eine Kennenlern- und Probezeit, von der beide Sei-ten nur profitieren können!“ Text: Kai Uwe Bohn

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ZukunftBildung.

Die Arbeitswelt ändert sich –und mit ihr die Anforderungenan Mitarbeiter und Auszubil-

dende. Auch die Mitglieder der Prü-fungsausschüsse müssen offen seinfür Veränderungen. Denn neben derfachlichen zählt zunehmend auchdie pädagogische Kompetenz. Jetztgibt es in Bremen ein neues und ziel-gerichtetes Seminarangebot fürPrüfer.

Über zweitausend Prüferinnenund Prüfer aus der betrieblichen Pra-xis engagieren sich bei der Handels-kammer Bremen für den Berufs-nachwuchs. Mit ihrem Know-howund ihrer Lebenserfahrung garan-tieren sie einen hohen Standard derIHK-Zertifikate – ehrenamtlich undhäufig über viele Jahre hinweg. Dochmit den Anforderungen in der Aus-und Weiterbildung steigen auch dieErwartungen an die Prüfenden. IQBremen, Intelligente Qualifizierung,hat ein neues Seminar konzipiert, beidem die Handlungskompetenz derPrüfer im Mittelpunkt steht.

Wenn der Prüfer zum Geprüften wird

„Wissen allein nutzt nichts,wenn es nicht in Handlung umge-setzt wird“, sagt Trainer Dieter Kön-geter. Anlass zum Handeln gibt esgenug: über 200 neue oder moder-nisierte Aus- und Weiterbildungs-ordnungen, neue Prüfungsstruktu-ren und -verfahren sowie neueLeitbilder wie Individualisierung,Flexibilisierung, Prozessorientierung

Neues Seminarangebot für ehrenamtliche Prüfer – IQ trainiert Handlungskompetenz

und Authentizität. Hinzu kommt,dass gerade die Gruppe der jungenAuszubildenden heute viel wenigerhomogen ist als früher.

„Prüfungen professionell gestalten“Das Bremer Qualifizierungs-Unter-nehmen hat aus diesem Grundzweitägige Vollzeit- und viertägigeTeilzeitseminare entwickelt undnennt sie „Prüfungen professionellgestalten“. Ende August war Semi-narstart bei IQ im Technologiepark.Die zwölf Teilnehmer aus dem ge-werblich-technischen Bereich nutz-ten die Gelegenheit, gemeinsam ihrVerhalten als Prüfer und damit auchihr Selbstverständnis als Mitgliedvon Prüfungsausschüssen zu reflek-tieren.

Denn auch hier ist einiges in Be-wegung: Der hoheitliche Akt, beidem sich der „Prüfling“ der ge-schlossenen Front des Prüfungsaus-schusses gegenübersieht, könntesich zunehmend in ein Verhältnisverwandeln, das marktwirtschaftli-chen Regeln folgt – der Prüfling wirdzum Kunden. Und als solcher darf erauch von seinen Prüfern eine guteLeistung verlangen.

Seminar-Teilnehmer Harry Ja-gusch etwa wünschte sich für die

IQ Bremen = Intelligente Qualifizierung

Das 1956 auf Initiative des Plenums der Handelskammer als STA Bremen gegründete und 2004 als IQ Bremen neu positionierte Unternehmen bietet eine breite Palette von berufsbegleitenden Lehrgängen und unternehmensnahen Seminaren an. Über 100 ausgewählte Trainer und Dozenten sowie zehn hauptamtliche Mitarbeiter setzen im Bremer Technologiepark Impulse für „lebens-langes Lernen“. Mehr als 2.000 Kunden machten im vergangenen Jahr von diesem Angebot Gebrauch.

InformationIQ Bremen, Telefon 0421 174810, E-Mail: [email protected], www.iq-bremen.de

Geschafft! Die Teilnehmer des IQ-Seminars nach bestandener„Prüfung“

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Initiative zur Qualitätsentwicklung

Bremen macht einen großenSprung in der Qualitätsentwick-

lung der Arbeits- und Berufsorien-tierung in den Bremer Schulen undvergibt das neue Qualitätssiegel„Schule mit vorbildlicher Berufs-orientierung“. Eine Jury mit Fachleu-ten aus Industrie, Handel, Hand-werk, mit Vertretern von Schulenund Eltern wird in den nächsten Mo-naten Schulen, die sich beworbenhaben, prüfen und über die Aus-zeichnung entscheiden.

Das Qualitätssiegel wird erst-mals im Februar 2006 an jene Schu-len vergeben, die in vorbildlicherWeise ihre Schülerinnen und Schülerauf die Arbeitswelt vorbereiten undihnen den Übergang in das Berufsle-ben erleichtern. Die Aktion ent-springt einer Gemeinschaftsinitiati-ve, die von der Bertelsmann Stiftungunterstützt wird und in der der Se-nator für Bildung und Wissenschaft,die Handelskammer Bremen, dieHandwerkskammer Bremen, Stahl-werke Bremen GmbH, das Landesin-stitut für Schule (LIS), die Industrie-und Handelskammer (IHK) Bremer-haven, das Schulamt Bremerhavenund das Lehrerfortbildungsinstitut(LFI) Bremerhaven sowie das Institutfür arbeitsorientierte Allgemeinbil-dung an der Universität Bremen(iaab) zusammenwirken.

Die Bremer Wirtschaft hatschon seit langem ein solches Zerti-fikat gefordert. „Damit kann jedeSchule deutlich machen, dass sienicht nur ihren Bildungsauftrag er-

füllt, sondern den Schülerinnen undSchülern verantwortlich und vor-ausschauend hilft, ihre beruflicheZukunft zu gestalten“, sagte Han-delskammer-HauptgeschäftsführerDr. Matthias Fonger. GemeinsamesZiel sei es, den Bildungsstandard zuheben und gleichzeitig die Ausbil-dungsfähigkeit junger Menschen zuunterstützen. Wichtige Qualitäts-kriterien für das Siegel sind die öko-nomische Bildung, Kompetenzprofi-le, Praktika, Erkundungen, der Be-rufswahlpass und die Übergangs-planung in den Schulen. (wib)

Qualitätssiegel für Bremer Schulen Vorbildliche Berufsorientierung soll ausgezeichnet werden

(v.l.) Michael Stark, Hauptgeschäftsführer derIHK Bremerhaven, Bildungssenator Willi Lemkeund Dr. Matthias Fonger, Hauptgeschäftsfüh-rer der Handelskammer Bremen, stellten derÖffentlichkeit die neue Ausbildungsplakettefür Schulen vor.Foto: Jörg Sarbach

Zukunft ein stärker partnerschaftli-ches Vorgehen „auf Augenhöhe“ mitdem jeweiligen Kandidaten. GuteKommunikation sei wichtig, sagteJagusch, und die Fähigkeit, sich in den anderen einzufühlen - „wasmacht dem Prüfling Mut, was ver-unsichert ihn?“

Prüfungssituation spielenEin weiterer Schwerpunkt bestanddarin, die Ziele der jeweiligen Be-rufsausbildung auf die Prüfung zuübertragen und die berufliche Hand-lungsfähigkeit durch geeignete Prü-fungsmethoden und eine zielgerich-tete Fragetechnik zu ermitteln.Neben Theorie-Inputs und mode-rierten Diskussionen bestimmtenÜbungen und Rollenspiele das Semi-nar. So mussten in einer Prüfungssi-tuation spielerische Aufgaben ge-löst werden – und zwar unter Zeit-druck und bis ins Detail.

Co-Trainer Dirk Nagels war er-freut, „wie engagiert, lernbereit undoffen für Veränderungen die Teil-nehmer gewesen sind.“ Denn ausdem Seminar ziehen nicht nur diePrüfenden Nutzen, sondern vor al-lem diejenigen, die von ihnen ge-prüft werden.

Das IQ-Seminar war nach zahl-reichen Gesprächen mit Mitgliedernund Vorsitzenden von Prüfungsaus-schüssen sowie mit Personal- undBildungsleitern entwickelt worden.Nachdem berufserfahrene IQ-Trai-ner und Experten Ziele, Inhalte undMethoden aufeinander abgestimmthatten, folgten Pilotseminare unddie erste praktische Umsetzung ineinem niedersächsischen Kammer-bezirk. Jetzt ist das IQ-Seminar „Prü-fungen professionell gestalten“, fürdas die Handelskammer bei Prü-fungsausschuss-Mitgliedern die Kos-ten trägt, für gewerblich-technischeBerufe, aber auch für kaufmänni-sche Berufe und für den Fortbil-dungsbereich „in Serie“ gegangen.(wib)

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42| Wirtschaft in Bremen 10/2005

Die Anzahl ist schier unglaublich. Über 6.000 nichttarifä-re Handelshemmnisse wurden zwischen 1995 und 2004

bei der WTO notifiziert. Anton F. Börner nannte diese Zahl aufdem 6. Deutschen Außenwirtschaftstag in Bremen, der dar-über in zahlreichen Workshops informierte – und verband da-mit ein engagiertes Plädoyer für ihre Abschaffung.

Der Präsident des Bundesverbandes des DeutschenGroß- und Außenhandels kritisierte auch versteckte Hemm-nisse wie „häufig übermäßige Gesundheits- und Hygienean-forderungen, technische Standards u.s.w.“ Ein prominentesBeispiel für Protektionismus stelle die EU-Agrarpolitik dar:„Darunter leiden sowohl die Produzenten in den Entwick-lungsländern, als auch die Konsumenten in der EU, die höhe-re Preise zahlen müssen." Börner verwies auf Schätzungen,wonach die vollständige Eliminierung aller Handelshemm-nisse zu weltweiten Wohlfahrtsgewinnen zwischen 250 und620 Mrd. Dollar jährlich führen dürften.“

Wie Börner machte sich auch Kammer-Präses Dr. PatrickWendisch dafür stark, dass mittelständische Unternehmensich im Ausland engagierten. Hier lägen für sie große Chan-cen und Wachstumsreserven. Ein Vorbild für mutiges Außen-handelsengagement sei der diesjährige Träger des Preises derDeutschen Außenwirtschaft (siehe auch den Beitrag auf die-ser Seite).

Aus Berlin war Staatssekretär Dr. Bernd Pfaffenbach vomBundeswirtschaftsministerium angereist. Die Außenwirt-schaftspolitik der Bundesregierung sei derzeit vor allem aufdrei Feldern besonders gefordert: in der laufenden Welthan-delsrunde, beim Schutz des geistigen Eigentums und bei derSicherung der weltweiten Rohstoffbasis für die deutscheWirtschaft. Bremens Wirtschaftssenator Jörg Kastendiek hobhervor, dass sich der Außenwirtschaftstag zu einer „Qua-litätsveranstaltung“ entwickelt habe, die wichtige Impulsegerade auch für eine so exportorientierte Stadt wie Bremengebe. An der diesjährigen, der mittlerweile sechsten Veran-staltung nahmen über 450 Besucher teil. Ein Grund für denErfolg sind laut Messechef Hans-Peter Schneider die Träger,die alle wichtigen Wirtschaftsverbände repräsentierten.

Wirtschaftglobal.

Handelshemmnisse müssen fallen

Bilanz des 6. Deutschen Außenwirtschaftstages

Experten für Export geehrt:

Lincas gewinnt Preis der Deutschen Außenwirtschaft

Glücklicher Gewinner inmittenzufriedener Preisstifter: v.l. Kammer-Präses Dr. Patrick Wendisch, Lincas-Chef Rudi Kipry,BGA-Präsident Anton F. Börner,der Berliner Staatssekretär Dr.Bernd Pfaffenbach und BremensWirtschaftssenator Jörg Kasten-diek.

Fotos: Jan Rathke

In diesem Jahr ging der Preis derDeutschen Außenwirtschaft an ein

innovatives Hamburger Unterneh-men: Die Siemens-Tochterfirma Lin-cas Electro-Vertriebsgesellschaft wur-de für ihre Export-Lösung „Flex So-lution“ ausgezeichnet, die Firmenbei der Globalisierung unterstützt.Das Unternehmen bündelt für großeInvestitionsprojekte im Ausland dieZulieferungen von Lieferanten ausder ganzen Welt, koordiniert die Pro-jektlogistik und entwickelt gemein-sam mit Siemens Financial Servicesmaßgeschneiderte Finanzierungs-lösungen, z. B. für den Flughafen inAnkara, eine Shopping-Mall in Is-tanbul oder eine Reifenfabrik inRussland.

Der Preis der Deutschen Außen-wirtschaft wird alle zwei Jahre je-weils auf dem Deutschen Außen-wirtschaftstag vergeben und zeich-net wegweisendes internationalesEngagement aus. Lincas führt alsAußenhandelsunternehmen jähr-lich Exportgeschäfte mit einem Vo-lumen von knapp 900 Millionen Eu-

ro durch. Das Team von 75 Spezialis-ten übernimmt für seine Kunden diekomplette Exportabwicklung – jähr-lich 13.000 Lieferungen in rund 90Länder. „Die Entwicklung des Unter-nehmens beweist“, sagte Präses Dr.Patrick Wendisch in seiner Laudatio,„dass es für erstklassige Unterneh-men möglich ist, in Deutschland undim Ausland zu expandieren und mitneuen Entwicklungen, Risikobereit-schaft, Spaß an der Arbeit und Ei-geninitiative Erfolge zu verzeich-nen.“

www.lincas.com

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Exportüberschussauf Rekordniveau

• Pünktlich zum 6. DeutschenAußenwirtschaftstag kam die Mel-dung: Deutschland hat in den erstensechs Monaten 2005 einen Aus-fuhrüberschuss von 84,8 MilliardenEuro erzielt, das bislang höchsteHalbjahresergebnis. Wie das Statis-tische Bundesamt weiter berichte-te, gab es im bisherigen Rekordjahr2004 zwischen Januar und Juni ei-nen Exportüberschuss von 84,2 Mil-liarden Euro; im Gesamtjahr lag erbei 156,1 Milliarden Euro.

Der bisherige Höchststand be-trug in 2002 genau 132,8 MilliardenEuro. In den neunziger Jahren lag der deutsche Ausfuhrüberschuss imSchnitt bei rund 44 Milliarden Eurojährlich, in den achtziger Jahren beirund 38 Milliarden Euro.

• Deutschland profitiert stark von der zu-nehmenden Globalisierung – wenn auchnicht so, wie es bei besseren Rahmenbedin-gungen möglich wäre. Dies zeigt die neueUntersuchung „Going international“ desDeutschen Industrie- und Handelskammer-tages (DIHK). Mit Unterstützung der Stein-beis-Hochschule Berlin hatten die Kammernbundesweit rund 4.400 im Auslandsgeschäftaktive Unternehmen befragt. Dabei wurdedeutlich, dass international tätige Firmen –zunehmend auch kleine und mittlere Unter-nehmen – ihren Umsatz und ihren Personal-bestand hier zu Lande steigern.

Das wachsende Auslandsengagementsei damit eine Stütze der Konjunktur im In-land, sagte DIHK-Präsident Ludwig GeorgBraun bei der Präsentation der Erfolgsfakto-ren im Auslandsgeschäft. 55 Prozent der be-fragten Unternehmen – im Wesentlichen Ex-porteure und Importeure, Firmen mit Ein-kaufs- und Vertriebsbüros, Joint Venturesund produzierende Tochterunternehmen –

hätten seit Beginn ihres Auslandsengage-ments ihren Umsatz in Deutschland erhöht.

Braun erläuterte die Bestimmungsfak-toren einer erfolgreichen Geschäftstätigkeitim Ausland und mahnte, die Wirtschaftspo-litik müsse es den Unternehmen ermögli-chen, die Chancen der Globalisierung auch inDeutschland stärker zu nutzen. „Die Dyna-mik der Außenwirtschaft könnte noch posi-tivere Auswirkungen vor allem auf die Be-schäftigung in Deutschland haben, wennviele Unternehmen nicht aus Gründen derWettbewerbsfähigkeit mit Produktion sowieForschung und Entwicklung ins Ausland ab-wandern müssten", so der DIHK-Präsident.

Die Rahmenbedingungen setze die Poli-tik, den wirtschaftlichen Erfolg bestimmtenjedoch die Unternehmen. Braun appellierean die Betriebe, „die Potenziale, die das in-ternationale Geschäft birgt, noch viel inten-siver zu nutzen. Dann kann es gesamtwirt-schaftlich wieder spürbar aufwärts gehen!"www.dihk.de

DIHK-Studie über Erfolgsfaktoren im Auslandsgeschäft

Braun: „Deutschland profitiert von der Globalisierung!"

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Botschafter aus Sri Lanka

Vizepräses Thomas W. Herwig (l.) begrüßte in der Kammer den Botschafter SriLankas, Jayantha Palipane, der Bremen jetzt seinen Antrittsbesuch abstattete. Der Diplomat kam in Begleitung von Honorarkonsul Klaus Kriwat (r.). Bremenund Sri Lanka unterhalten besondere Beziehungen; Bremer Kaufleute warendie ersten deutschen Handelspartner Sri Lankas. Palipane dankte der Hanse-stadt insbesondere für die Unterstützung nach der Tsunami-Katastrophe mitder Aktion „Bremen hilft“.

Tunesischer Konsul in Bremen

Zu seinem Antrittsbesuch kam derin Hamburg ansässige tunesischeKonsul, Hamed Ben Brahim (l.),nach Bremen. Er besuchte auch dieHandelskammer und sprach hiermit Vizepräses Dr. Dirk Plump sowieweiteren Vertretern der Kammerund Bremer Unternehmen.

44 | Wirtschaft in Bremen 10/2005

Wirtschaftglobal.

Delegationen aus Südafrika in derHandelskammer

Wirtschaftsgespräche: Südafrika – Tunesien – Sri Lanka

Fotos: Frank Pusch, Jörg Sarbach

• Das Fußballländerspiel Deutschland-Südafrika Anfang September im Weser-stadion hat eine emsige Reisediplomatieentfacht: Am Spieltag betreute die Han-delskammer Bremen allein drei Delegatio-nen aus Südafrika im Schütting – eineGruppe der Deutschen Industrie- und Han-delskammer für das südliche Afrika, eineGruppe der „Trade and Investment KwaZu-lu-Natal" und eine Gruppe der Chambers ofCommerce and Industry South Africa.

Nach Firmenbesichtigungen am Vor-mittag gab es am Nachmittag einen großenEmpfang im Schütting, bevor die Südafri-kaner das Spiel besuchten. Zu den etwa 160 südafrikanischen Gästen gesellten sichrund 40 Bremer Unternehmensvertreterund einige Ehrengäste wie der südafrikani-sche Botschafter Moses Mabokela Chikaneund Bürgermeister Dr. Henning Scherf so-wie weitere Politiker aus Durban und dersüdafrikanischen Provinz KwaZulu-Natal.Bei dem Get together wurden erste Ge-schäftskontakte zwischen Unternehmenaus Bremen und Südafrika geknüpft.

Im Jahr 2010 wird die Fußball-Welt-meisterschaft in Südafrika ausgetragen.Die sportliche Großveranstaltung birgt Ge-

schäftspotenziale auch für deutsche Un-ternehmen beipielsweise beim Stadienbau,der technischen Ausrüstung, den Informa-tionssystemen für die weltweite Übertra-gung sowie den infrastrukturellen Voraus-setzungen bei dieser Weltmeisterschaft.

Die WM am Kap in 2010 verspricht auchinteressante Geschäftsperspektiven für bremische Unternehmen. Sie stand im Mittelpunkt des Dialoges im Schütting, denhier (l.) Volker Schütte, HonorarkonsulSüdafrikas, mit den Gästen führt.

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27. Februar - 5. März 2006 Service in Sachen EU

Delegationsreisenach Indien

Indien wird im Zuge seiner enormenwirtschaftlichen Dynamik als Inves-

titionsstandort und Handelspartnerimmer attraktiver. Stetige Produkti-vitätssteigerungen und Qualitäts-verbesserungen in der Wirtschaftsind zu verzeichnen. Insbesonderebei den Software- und Ingenieur-dienstleistungen hat sich das Landeinen guten Ruf erworben. Indienentwickelt sich ebenfalls zum Ex-portland in der verarbeitenden Indus-trie, insbesondere im hochwertigenBereich.

Für deutsche Investoren beson-ders interessant: Es stehen qualifi-zierte, englischsprachige Fachkräftezur Verfügung und die rechtlichenRahmenbedingungen sind vergleichs-weise gut. Trotz der noch großenProbleme bei Infrastruktur und Zoll-abwicklung bietet sich Indien alschancenreicher Absatz- und Be-schaffungsmarkt an. Allein im erstenHalbjahr 2005 sind die Importe ausIndien nach Deutschland um etwazwölf Prozent und umgekehrt dieExporte nach Indien um etwa 29Prozent gestiegen.

Die Handelskammer Bremenwird auf einer Delegationsreise vom27. Februar bis 5. März 2006 nachBombay, Pune und Hyderabad Un-ternehmen diesen neuen asiati-schen Markt vorstellen. Die Vorbe-reitung auf ein Engagement dort istwichtig, denn es gibt auch Hürdenund Risiken. Neben einführendenVorträgen in den indischen Marktsowie in die rechtlichen Rahmenbe-dingungen gibt es in Pune und Hy-derabad Kooperationsbörsen, umpotenzielle indische Geschäftspart-ner kennen zu lernen. Die Besichti-gung von indischen Firmen zähltebenso zum Programm wie diverseEmpfänge und Besuche wichtigerInstitutionen in Indien.

InformationAnja Reinkensmeier,Telefon 0421 3637-247, E-Mail: [email protected], www.handelskammer-bremen.de

Brüssel kann helfen

Die IHK Nord in Brüssel leistet Lobbyarbeit und unterstütztUnternehmen bei konkreten Anliegen.

Die IHK Nord Vertretung in Brüssel betreibt seit Januar 2004als Arbeitsgemeinschaft 14 norddeutscher Industrie- undHandelskammern Lobbyarbeit für die norddeutsche Wirt-

schaft. Als Sprachrohr für 500.000 norddeutsche Unternehmennimmt sie Einfluss auf die europäischen Gesetzgebungsverfahren.

EU-Chemikalienpolitik, Port Package II, Zusatzstoffe in Lebens-mitteln – das sind nur einige der Themen, die das IHK-Nord Büro inBrüssel ständig im Auge behält. Es beobachtet die europäische Ge-setzgebung in allen Bereichen, die norddeutsche Standorte be-rühren, darunter europäische Außenwirtschafts-, Hafen-, Touris-mus-, und Energiepolitik, Umwelt- und Verkehrspolitik.

Die eigentliche Lobbyarbeit, die Einflussnahme auf Gesetzge-bungsprozesse, kann über ganz unterschiedliche Wege erfolgen, derAusgangspunkt ist jedoch immer der gleiche: Am An-fang steht die umfassende Recherche der Themen, fürdie es sich einzusetzen gilt. Grundlegend ist daher für das Büro die enge Zusammenarbeit mit Wirt-schaftsakteuren aus allen EU-Ländern, die in Brüsselansässig sind. Gewappnet mit Fachinformationen ar-gumentiert die IHK Nord gegenüber EU-Vertretern,sucht Rückhalt bei den Bundesministerien, schmiedetAllianzen mit den Wirtschaftsakteuren anderer EU-Staaten, rückt Sachverhalte zurecht, deckt Überregu-lierungen auf und verhindert Wettbewerbsnachteilefür die norddeutsche Wirtschaft.

Der Weg ist klar: informieren, Position beziehenund möglichst viele Mitstreiter für die Sache gewin-nen – so verschafft sich die IHK Nord Gehör. Wer inBrüssel Einfluss nehmen will, braucht einen langenAtem. Manchmal können sich solche Prozesse übermehrere Jahre hinziehen.

Norddeutsche Unternehmen können sich auch di-rekt an das Brüsseler IHK Nord Büro wenden. Das Bürobietet ihnen folgende Serviceleistungen:• Beratung bei EU-Finanzierungs- und

Fördermöglichkeiten• Beobachtung von EU-Ausschreibungen• Flankierung von Projekten• Monitoring des EU-Gesetzgebungsprozesses• tagesaktuelle Informationen im Hanseatischen

Antidumpingregister und Unterstützung bei weiteren Handelshemmnissen

Information IHK Nord, Arbeitsgemeinschaft Norddeutscher Industrie- und Handelskammern, Vertretung bei der Europäischen Union, Dr. Mary Papaschinopoulou, Telefon 00322 2091280, Telefax 00322 2091289, E-Mail: [email protected], www.ihknord.de

Dr. Mary Papaschinopoulouleitet das Büro in Brüssel.

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NeueChancen.

Neue KooperationWerbeagentur höwel werbung-gd und Wostbrock Webdesignunter einem Dach

• Die Bremer Agentur höwel wer-bung – gd und Wostbrock Webde-sign Internetshoplösungen arbeitenseit kurzem in einem gemeinsamenBüro in der Innenstadt (Schüssel-korb 26/27) zusammen. Die beidenInhaberinnen Stefanie Höwel undSigrid Wostbrock wollen ihre Kom-petenzen bündeln und ihren Kundenein breit gefächertes Leistungsan-gebot zur Verfügung stellen.

Bekannt geworden mit [SH]Çfirmiert Stefanie Höwel jetzt als al-leinige Inhaberin unter höwel wer-bung – gd. „Wir mussten uns räum-lich und personell vergrößern, dennseit Anfang des Jahres sind wir FullService Agentur für FUN FACTORY,“so Stefanie Höwel. FUN FACTORY istEuropas größter Vibratorhersteller.Sigrid Wostbrock ist unter anderemspezialisiert auf das Erstellen von In-ternetshops, Seitenoptimierung fürSuchmaschinen und Redaktionssys-teme. Sie ist offizielle Partnerin derWebsale AG, eines führenden Anbie-ters von Internetmietshoplösungen.Zu ihren Referenzprojekten zählender Internetauftritt und ein indivi-duelles Redaktionssystem für die Ar-beitnehmerkammer Bremen und derWebshop für einen der führendenOnlineanbieter von Markenberufs-kleidung in Deutschland. www.hoewel-werbung.dewww.2webshop.de

Belladonna coachtExistenzgründerinnen• Der Veranstalter Belladonna bietetim Auftrag der GründungsleitstelleB.E.G.IN eine weitere Aufbau-Coa-chingreihe für Jungunternehmerin-nen im Oktober und November an.Frauen, die seit mehr als einem Jahrselbstständig sind, erarbeiten sich ineiner Gruppe mit Gleichgesinnten andrei Wochenenden mithilfe von Re-ferentinnen Kenntnisse zur Exis-

tenzfestigung. Gestartet wird am28./29. Oktober. Themen der Semi-nare sind die Marktanalyse verbun-den mit Akquisestrategien und For-men der Akquise, selbstsicheresAuftreten und Erfolgskriterien imGeschäftsleben sowie Beschwer-demanagement – Kritik und Ein-wände von Kundinnen.

Information Belladonna, Telefon 0421 703534, www.belladonna-bremen.de; B.E.G.IN, Telefon 0421 32346420, www.begin24.de

Neue Programmeder BIA• Die Bremer Innovations-Agenturhat eine neue Wettbewerbsrunde imLandesprogramm Arbeit und Tech-nik eingeläutet. Gefördert wird dieOptimierung der innerbetrieblichenOrganisation in kleineren und mitt-leren Betrieben. Fördermittel wer-den für Kooperationsprojekte zwi-schen üblicherweise mehreren Un-ternehmen und externen Partnernvergeben. Themen sind dieses Mal u. a. Modelle eines prozessintegrier-ten Arbeits-, Gesundheits- und Um-weltschutzes, innerbetriebliche Kon-zepte zur Nutzung von Informa-tionstechnologien und die Entwick-lung inner- und zwischenbetriebli-cher Kooperationsnetzwerke. Pro-jektanträge müssen bis zum 28. No-vember gestellt werden; die Aus-schreibungsunterlagen können auchim Internet unter www.big-bremen.de abgerufen werden.

Außerdem startete die BIA denWettbewerb „Innovative Materia-lien“, in dem marktorientierte Ent-wicklungsprojekte gefördert wer-den. Diese Ausschreibung endet am31. Oktober. Bis zu diesem Zeitpunktkönnen Projektskizzen bei der BIAeingereicht werden. Die Ausschrei-bungsunterlagen und Gliederungs-vorgaben für die Projektskizzen ste-hen ebenfalls im Internet unterwww.big-bremen.de zur Verfügung.

Innovation - Existenzgründung

Leitprojekte der bremischenInnovationspolitik

Der Bremer Senat hat die „Entwicklungsstrategie fürdie High-Tech-Region Bremen“ verabschiedet und

damit das Programm InnoVision 2010 spezifiziert. Zielbleibt es, Bremen in den kommenden Jahren zu einemTOP-10-Technologiestandort in Deutschland zu ma-chen.

Der Technologiebeauftragte des Senats, ProfessorJürgen Timm, soll insbesondere das Technologie-Mo-nitoring und die Vernetzung Wirtschaft-Wissenschaftvorantreiben. Er wird einer Mitteilung zufolge ge-meinsam mit wissenschaftlichen Instituten prüfen, in-wiefern Bremen neue Themen entdecken und verwer-ten kann. Die regionale Wirtschaft müsse einen kon-kreten Nutzen von der Wissenschaftslandschaft ha-ben. Der Senat hat fünf Leitthemen für seine Innova-tionspolitik definiert. Grundlage für die Entwicklungder Innovationsfelder sei der „Dreiklang“ von techno-logischer Entwicklung, regionalen Stärken und Markt-chancen.

Bremische Leitthemen• Mobile SolutionsFörderung mobiler IT-Anwendungen in der Produktion,Logistik, Gesundheit und Umwelt sowie öffentlichenVerwaltung; Realisierung des Mobile Solution Centersals Kompetenzzentrum von Wirtschaft und Wissen-schaft mit „Global Playern“

• E-LogistikAnwendung neuer Technologien zur Optimierung derTransportkette (IT, Robotik, Geoinformation), Aufbaueines Kompetenzzentrums mit industriellen Partnern

• Innovative MaterialienAnwendung in der Luft- und Raumfahrt sowie Auto-mobilindustrie, der Medizin und Umweltwirtschaft;Ausbau von Kompetenz- und Zuliefernetzwerken umAirbus und DaimlerChrysler, verstärkter Wissens-transfer in die regionale Wirtschaft

• Ökologische IntelligenzAusbau von Kompetenzzentren und Technologie-entwicklung in den Bereichen Offshore-Windenergieund effiziente Energienutzung, Prozessoptimierungin der Produktion und nachhaltige Produktgestal-tung, Meeresforschung und Fernerkundung

• Zukunftsmarkt GesundheitAnwendung neuer Technologien in der Pflege undmedizinischen Versorgung; Kompetenzzentren für E-Health, Biotechnologie und Ernährung, Medizin-technik und Qualitätsprüfung

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Unternehmertage – Wissensmanagement

Unternehmertage 2005• In Kooperation mit der Handelskammer Bremen laden Bre-mens Universitäten am 13. und 14. Oktober zu den „Unter-nehmertagen 2005“ ein. „Zurück auf die Erfolgsspur – Per-spektiven für den Mittelstand“, so lautet der Titel. Das großeThema sind unternehmerische Krisen und ihre Bewältigung.

Die Unternehmertage werden von der International Uni-versity Bremen (IUB) und der Universität Bremen erstmals indiesem Jahr veranstaltet und sollen zukünftig jährlich statt-finden. Sie richten sich an Unternehmer und Führungskräftekleiner und mittlerer Unternehmen. Die Teilnehmer erhaltenauf der zweitägigen Veranstaltung viele Anregungen zurÜberwindung von wirtschaftlicher Stagnation und zur Ge-nerierung von Wachstum. Information Handelskammer Bremen, Michael Zeimet, Telefon 0421 3637-243, E-Mail: [email protected]; Anmeldung: Internatio-nal University Bremen, Kristine Hermann, Telefon 0421 200-3487, E-Mail:[email protected]. Die Teilnahme kostet 80 Euro.

Wendezeit WissenWorkshop zum Wissensmanagement

• Der Stammtisch Bremen der GfWM Gesellschaft für Wis-sensmanagement e. V. veranstaltet am 11. November (9:00 –17:30 Uhr) im Speicher XI einen Workshop zum Thema Wis-sensmanagement. Der Titel lautet „Wendezeit – Wissen“. Koordinator des Stammtisches ist Axel Schubert. Danebengehören Karola Jamnig-Stellmach, Ute Goerendt, UweSchmidt (Wissensmanager des Jahres 2003), Mario Stadel-mann und Hans Decker dem Workshop-Team an.

Die Experten betrachten Wissensmanagement „als einElement nachhaltiger Organisationsentwicklung“. Der ganz-tägige Workshop vermittelt die entsprechenden Informatio-nen über Veränderungsprozesse und Werkzeuge. Begleitendgibt es ein Kulturprogramm, das die Themen künstlerisch in-szeniert, sowie einen Kiosk mit „Wissensnahrung“.www.wendezeit-wissen.de

Sparkassen: Neue Wege in derIT- Konsolidierung • Das IT-Unternehmen Wincor Nixdorf hat gemeinsam mit der HamburgerSparkasse (Haspa) und der Sparkasse Bremen ein Joint Venture gegründet,in das die beiden Sparkassen weite Teile der Betriebsführung ihrer Informa-tionstechnologie auslagern. Die neu gegründete Gesellschaft Wincor Nix-dorf Portavis GmbH mit Sitz in Hamburg ist zu 51 Prozent im Besitz von Win-cor Nixdorf, die Haspa Finanzholding hat einen Anteil von 38 Prozent unddie Sparkasse Bremen hält elf Prozent. Auch Dritte, z. B. andere Geldinstitu-te, sollen als Kunden bedient werden.

„Das Verschmelzen der IT-Betriebe der beiden Sparkassen unter derFührung eines IT- Dienstleisters zu einem Joint Venture, das einen Drittmarktbedient, ist deutschlandweit einzigartig und stellt ein neues Geschäftsmo-dell dar“, so eine Mitteilung. Es bringe für die Sparkassen eine deutliche Kos-tensenkung, mehr Flexibilität in der Nutzung von Ressourcen sowie eine Stei-gerung des Innovationspotenzials beim Übergang auf neue Technologien.Auch Transparenz und Messbarkeit der in den Sparkassen verbleibenden Pro-zesse und Leistungen würden gesteigert. Für die Sparkassen stellt die Neu-gründung einen weiteren wichtigen Meilenstein ihrer Outsourcingstrategiendar. www.sparkasse-bremen.de

Newsletter „Innovationsnachrichten“• Der DIHK Deutsche Industrie- und Handelskammertag und dieHandelskammer Bremen geben monatlich den Newsletter „Innova-tionsnachrichten“ heraus. Er informiert in kurzer Form mit weiter-führenden Links über aktuelle Themen aus Deutschland und der EU.Behandelt werden die unterschiedlichsten Bereiche der Innovation –und zwar Förderprogramme, Datenbanken, Preise, neue Broschürenoder besondere Aktionen. Der Newsletter ist im Internet unterwww.handelskammer-bremen.de abrufbar. Interessenten könnenihn auch monatlich per E-Mail bei Gerd Neubauer ([email protected]) beziehen. Foto: EU-Kommisssion

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Ltd.schafter und Gesellschaft vermischtwird. Der Director haftet gegebenenfallspersönlich nach den Grundsätzen des so-genannten wrongful trading, wenn sichin der Insolvenz herausstellt, dass nichtalles unternommen worden ist, um Nach-teile für die Gläubiger zu minimieren.

3. Limited – Freiheit bei der Wahldes Firmennamens. Stimmt´s?Das ist richtig. Der Companies NamesAct und der Companies Act 1985 er-möglicht die freie Wahl der Firma. Dasist aber auch nach deutschem Rechtnicht anders. Das Handelsrechtsreform-gesetz 1998 hat das deutsche Firmen-recht weitgehend liberalisiert. Zulässigsind auch hier Phantasiebezeichnun-gen. Beiden Rechtsordnungen gemeinist der Zwang, den RechtsformzusatzGmbH bzw. Limited zu führen. Ver-schwiegen wird von den Gründungsbe-ratern, dass es im englischen Recht eineListe verbotener Firmenbestandteile gibt.

4. Limited – keine Jahresabschlüsse,keine Bilanz in England, wenn derVerwaltungssitz in Deutschland liegt.Stimmt`s?In der Tat können für Gesellschaften, dienicht in England tätig sind, Erleichte-rungen beim Companies House bean-tragt werden. Eine Befreiung von allenVeröffentlichungspflichten gibt es abernicht. Grundsätzlich hat die Gesell-schaft jährlich den Bericht der Direkto-ren (director’s report), eine Bilanz (ba-lance sheet, aufgestellt nach denBilanzierungsgrundsätzen des engli-schen Rechts) eine Gewinn- und Ver-lustrechnung sowie ein Testat eines Ab-schlussprüfers beim Companies Houseeinzureichen.

Erleichterungen gibt es für kleineoder so genannte dormant companies.Es reicht, wenn eine verkürzte, nicht testierte Bilanz eingereicht wird. Ein director’s report muss gegenüber denGesellschaftern abgegeben werden. Da-

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Schon über 15.000 deutsche Unter-nehmen sind Schätzungen zufolgeeine „Limited“. Diese Gesellschafts-

form nach englischem Recht ist beliebtgeworden – aber wer kennt sie genau?Welche Vorzüge hat sie? Insbesonderefür Anteilseigner und Geschäftsführerenthält sie eine Menge unbekannter ge-setzlicher Regelungen. Eine kritischeWürdigung ist deshalb angebracht: Wassteckt hinter den viel beschworenenVorteilen? Sind sie für den deutschenUnternehmer im Einzelnen nutzbar?

1. Die Limited lässt sich schnell undmit geringem finanziellen Grün-dungsaufwand in Betrieb nehmen.Stimmt`s?Das ist richtig. Für die Gründung einerLimited erhebt das Companies House ei-ne Gebühr von 20 Pfund. Wird mit einerGründung zum Komplettpreis „ab 260Euro“ geworben, verdient der Anbieterbereits. Nicht offengelegt werden Fol-gekosten: Eine Gründung ist nur mög-lich, wenn die Gesellschaft einen Ge-schäftssitz in Großbritannien hat, dassogenannte registered office. Ein einfa-ches Postfach genügt nicht. Die pro Jahrund überwiegend im Voraus zu zahlen-den Kosten von rund 100 Euro sind in den260 Euro nicht enthalten. Die Gründungeiner Ein-Mann GmbH bei einem deut-schen Notar kostet rund 430 Euro –dafür erhält der Gründer eine maßge-schneiderte Satzung.

2. Limited – das bedeutet limitierteHaftung auf einen Euro und keinepersönliche Haftung. Stimmt`s?Das ist richtig. Das Fehlen von Mindest-haftkapitalvorschriften korreliert je-doch mit verschärften Berichts- undVeröffentlichungspflichten. Zudem kenntdas englische Recht sehr wohl die Mög-lichkeit der Durchgriffshaftung, insbe-sondere wenn zu Lasten der Gläubiger(Grundsatz des fraudulent trading) ge-handelt oder das Vermögen von Gesell-

Service&Praxis.

neben ist der Annual Return einzurei-chen, der einen aktuellen Bericht überNamen, Adressen, geschäftliche Akti-vitäten etc. enthalten muss.

Für die Einreichung gibt es strengeFristen, deren Nichteinhaltung mitGeldbußen und im Extremfall der Zwangs-löschung geahndet wird. Die Nichtein-reichung der Unterlagen stellt zudem ei-ne Straftat dar, die laut Statistik desCompanies House jährlich gegenüberetwa 1.000 Direktoren verfolgt wird.

5. Limited – Keine strengen Form-vorschriften. Stimmt´s?Beurkundungspflicht bei Gründung,notariell beurkundete Anteilsübertra-gungen oder notariell beurkundete Sat-zungsänderungen gibt es bei der Limi-ted nicht. Richtig. Aber wie werdenSatzungen geändert? Wie kann ich mei-ne Anteile verkaufen? Hierüber wirdnicht informiert. Natürlich stellt es ei-nen Anreiz dar, ohne Notar und damitohne Notargebühren auskommen zukönnen – aber nur, wenn stattdessenkeine Anwaltskosten anfallen.

6. Limited – Keine Mitgliedschaft inder IHK. Stimmt´s?Kein seriöses Gründungsbüro sollte be-haupten, eine Limited sei von der Kam-mermitgliedschaft befreit. Zum einenschließt § 2 Abs. IHKG dem Wortlautnach nicht aus, dass auch ausländischeGesellschaften mit einer Niederlassungoder Betriebsstätte in Deutschland vonder Mitgliedschaft erfasst werden. Zumanderen aber wird den Gründern in derRegel geraten, den Verwaltungssitznach Deutschland zu verlegen und aus-schließlich dort tätig zu sein, was zu ei-ner faktischen Sitzverlegung führt. Be-steht aber der alleinige Verwaltungssitzin Deutschland, hat die Gesellschaftwohl zwingend eine Zweigniederlas-sung nach §§ 13 d, 13 e HGB in das zu-ständige Handelsregister einzutragen.

Es ist nicht alles Gold, was glänztEine kritische Würdigung der Gesellschaftsform „Limited“ nach englischem RechtVon Bertold Frick

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5. Limited – Befreiung von der Rentenversicherungspflicht.Stimmt`s?Die Befreiung von der Rentenversicherungspflicht für in die Hand-werksrolle eingetragene selbstständig tätige Handwerker ist natür-lich nicht an die Rechtsform der Limited geknüpft, sondern an dieRechtsform der Kapitalgesellschaft. Ebenso gut wie die Gründung ei-ner Limited taugt die Gründung einer GmbH wenn es darum geht, dieBefreiung von der Rentenversicherungspflicht zu erreichen.

FazitAls Berater mit Spezialisierung im englischen Recht begrüße ich dieGründungswelle, die die Rechtsprechung des EuGH ausgelöst hat. Alskritischer Beobachter kann ich zur Gründung einer Limited nur be-dingt raten. Wer eine 1-Mann-Gesellschaft im bescheidenen Umfangbetreiben möchte, ist mit einer Limited nicht schlecht beraten, wenner vor und nach der Gründung fachkundige juristische Beratung in An-spruch nimmt, die in einem solchen Fall nicht allzu umfangreich aus-fällt. Dort wo mehrere Gesellschafter, Fremdgeschäftsführer, mehre-re Generationen etc. involviert sind, ist eine Limited nur mit umfang-reicher juristischer Begleitung anzuraten. Dann aber steigen die Kos-ten und es stellt sich die Frage, ob nicht eine GmbH vorzuziehen ist.

Der Autor ist Rechtsanwalt und Lehrbeauftragter für Internationales Wirtschaftsrecht in Bremen.

Forum Philanthropie an der UniBremen bei Stiftungen bundesweit an der Spitze

• Bürgersinn hat in Bremen Konjunktur. Hier werden ge-genwärtig mehr rechtsfähige Stiftungen ins Leben geru-fen als in jedem anderen Bundesland, gemessen an derjeweiligen Bevölkerungszahl. Dies hat das Forum Phi-lanthropie der Universität Bremen ermittelt. Demnachkamen im vergangenen Jahr von insgesamt 852 neuenStiftungen bürgerlichen Rechts 17 aus dem Land Bre-men. Gemessen an seiner dreifachen Bevölkerungszahlliegt Hamburg mit 36 deutlich dahinter. Zum Jahresen-de 2004 waren in Deutschland insgesamt 12.940 rechts-fähige Stiftungen beim Bundesverband gemeldet, davon247 im Land Bremen; das sind 37 je 100.000 Einwohner.Bremen liegt hier unter allen Bundesländern an zweiterStelle, hinter Hamburg mit 53. Der Leiter des Forums Phi-lanthropie, Dr. Jens Uwe Böttcher, sieht darin einen ein-deutigen und eindrucksvollen Beweis für die ungebro-chene Vitalität bremischen Bürgersinns.

2004 ist ein Rekordjahr für Stiftungsgründungengewesen. Mit 852 neuen Stiftungen hat es das bisheri-ge Spitzenjahr 2001 abgelöst, in dem die Steuererleich-terungen für Stifter in Kraft traten. Nach Böttchers Ein-schätzung dürfte es auch in den kommenden Jahren zuweiteren Stiftungsgründungen in ähnlichem Umfangkommen. „Stiftungen stehen traditionell auch in unse-rem Kulturkreis in hohem Ansehen. Dabei sehen sich Stif-ter heute zunehmend als Investoren in die Zukunft der

Gesellschaft und immer weniger als bloße Wohltäter. Istdie zaghaft begonnene Stiftungsreform erst einmal rich-tig umgesetzt, die unter anderem die hoheitliche Ge-nehmigung eines Stiftungsvorhabens abschaffen wird,können wir durchaus mit einer Welle weiterer Stif-tungsgründungen rechnen." Es sei ja überhaupt nichtmehr nachvollziehbar, so Böttcher, warum der Wille ei-nes freien Menschen, aus eigenem Vermögen eine Stif-tung zu gründen, heute noch der vorherigen hoheitlichenZustimmung unterliegen müsse.

Das Forum Philanthropie der Universität Bremengibt es seit Februar dieses Jahres. Es hat es sich zur Auf-gabe gemacht, die gesellschaftspolitischen Herausfor-derungen, die sich aus der Neudefinition des Sozialstaatsund der Zivilgesellschaft ergeben, sachkundig zu beglei-ten. Dazu gehören Qualifizierungs- und Beratungsange-bote zu Fundraising und Sponsoring, Forschungsarbei-ten über philanthropisches, also gemeinwohlorientier-tes Wirken in der Region und darüber hinaus sowie Dis-kussionsforen für die interessierte Öffentlichkeit.

InformationUniversität Bremen, Forum Philanthropie, Dr. Jens Uwe Böttcher, Telefon 0421 218-9252, E-Mail [email protected]

Qualifizierungs- und Beratungsangebote

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Service&Praxis.

Kammeroffiziell.

Für alte Heizkessel undungedämmte Geschossdeckenwird es langsam ernst!

Die Energie-Einsparverordnung (EnEV) – seit 1. Februar2002 in Kraft – bestimmt den maximal zulässigen Primär-

energiebedarf eines Gebäudes. Um die bei der Umsetzung derEnEV auch in Altbauten entstehenden Belastungen für dieGebäudeeigentümer möglichst gering zu halten, wurden füreinige Maßnahmen Übergangsfristen festgelegt. Jetzt rücktein weiterer Stichtag näher.

Bis zum 31. Dezember 2006 müssen Heizkessel, die vorOktober 1978 in Betrieb gegangen und weder Niedertempe-ratur- noch Brennwertkessel sind, ersetzt werden. Ist derBrenner eines solchen Oldtimers nach dem November 1996ausgetauscht worden, verlängert sich die Frist um zwei Jah-re. Diese Anforderungen gelten nicht für Wohnhäuser mitmaximal zwei Wohnungen, von denen eine der Eigentümerbewohnt. Auch die Forderung, nicht begehbare, aber zu-gängliche Geschossdecken beheizter Räume auf einen Wär-medurchgangskoeffizienten von < 0,3 W/m2K zu dämmen,muss bis zu diesem Termin realisiert sein.

Darüber hinaus darf es dann in nicht beheizten Räumeneines Gebäudes keine unisolierten Wärmeverteilungs- undWarmwasserleitungen sowie Armaturen mehr geben. DesWeiteren gilt generell, dass bei Modernisierungsarbeiten mitÄnderungen bei beheizten Gebäuden die Möglichkeiten ei-ner energetischen Verbesserung ausgeschöpft werden müs-sen, insbesondere bei Erneuerung des Putzes und bei Aus-tausch der Fenster. Die Arbeitsgemeinschaft für sparsamenund umweltfreundlichen Energieverbrauch e. V. (ASUE) rät,mit der Umsetzung der genannten Bestimmungen nicht biszum Ende der Übergangsfrist zu warten, um von einem ver-ringerten Primärenergieverbrauch schon so früh wie möglichprofitieren zu können.

Die Einhaltung der EnEV-Bestimmungen musste bisherfür alle Neubauten in einem so genannten Energiebedarfs-ausweis dokumentiert werden, der die wichtigsten energeti-schen Eigenschaften – unter anderem den Energiebedarf, diebeheizte Gebäudefläche sowie die Art der Beheizung und dieArt der Warmwasserbereitung – eines Gebäudes zusammen-fasst. Nach Informationen der ASUE soll die Pflicht zur Vor-lage eines Gebäudeenergieausweises bei einer Neufassungder EnEV voraussichtlich ab nächstem Jahr dann auch auf Alt-bauten generell ausgedehnt werden. Grundlage dafür bildetdie europäische Gebäudeeffizienzrichtlinie. Danach muss abJanuar 2006 bei jedem Nutzerwechsel eines Gebäudes einGebäudeenergieausweis vorgelegt werden.

InformationNäheres zu diesem Thema enthalten die ASUE-Broschüren „EnEV – Check-liste für die Neubauplanung“ und „EnEV – Anforderungen an bestehendeGebäude“. Beide Publikationen können kostenlos bei der ASUE, Postfach 2547, 67613 Kaiserslautern, Telefon 0631 36090-70, Telefax 0631 36090-71,E-Mail: [email protected], bezogen werden.

Vorschriften der Energie-Einsparverordnung

Bundesweite Dachbörse gestartet• Die von der Deutschen Umwelthilfe und SolarWorld ini-tiierte Solarstromkampagne SolarLokal bietet eine kostenlo-se Dachbörse im Internet an. Ziel ist es, möglichst viele in Fra-ge kommende Dächer für die Produktion von Solarstrom zunutzen und Investoren und Dachbesitzer zusammenzubrin-gen. Nach Angaben der Deutschen Umwelthilfe werden inmanchen Regionen attraktive Dachmieten gezahlt. Geeignetseien alle größeren Dächer, insbesondere dann, wenn sie nachSüden geneigt seien. www.solarlokal.de

Neue Initiativen der IMO• Auf der 53. Sitzung des Umweltausschusses der Interna-tionalen Seeschifffahrtsorganisation (IMO) haben Deutsch-land und andere Staaten weitere schifffahrtsbezogene Mee-resumweltschutzmaßnahmen diskutiert. Dazu gehören dieBegrenzung des Schadstoffausstoßes von Schiffsmotoren,die Ausweisung der Nordsee bis November 2006 als „Schwe-fel-Emissions-Überwachungsgebiet“, der Einsatz von Brenn-stoffen mit einem deutlich geringeren Schwefelgehalt, dieAusweisung der Ostsee als besonders empfindliches Meeres-gebiet „Particularly Sensitive Sea Area“ (PSSA), die Entwick-lung von verbindlichen Regeln für das Abwracken von Schif-fen unter dem Motto „Ship-Recycling“ sowie Doppelhüllenfür Brennstofftanks von Seeschiffen, die ab 1. August 2010ausgeliefert werden. www.imo.org

Amtliche BekanntmachungenSachverständige

Die Handelskammer Bremen hat folgende Sachverständige nach § 18Bundes-Bodenschutzgesetz anerkannt:• Dipl.-Geol. Oliver Böcker, Fahrenheitstraße 8, 28359 Bremen

Sachgebiete „Gefährdungsabschätzung für den WirkungspfadBoden-Gewässer“ und „Sanierung“ (Bodenschutz und Altlasten,Sachgebiete 2 und 5)

• Dr. Klaus Konertz, Haferwende 7, 28357 BremenSachgebiete: „Gefährdungsabschätzung für den Wirkungspfad Boden-Gewässer“ und „Sanierung“ (Bodenschutz und Altlasten, Sachgebiete 2 und 5)

• Dipl.-Forstw. Wolfgang Schwaer, Edisonstraße 13, 28357 BremenSachgebiet: „Gefährdungsabschätzung für den Wirkungspfad Boden-Gewässer“ (Bodenschutz und Altlasten, Sachgebiet 2)

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Im Schaufenster: Bremens acht besteUmweltprojekte

• Umweltschutz „made in Bremen“ präsen-tiert Karstadt in seinen Schaufenstern an derObernstraße: Es sind die Finalisten des dies-jährigen Bremer Umweltpreises, der am 18.Oktober vergeben wird. Qualifiziert habensich aus Bremerhaven die swan-technologyGmbH (Schiffswaschanlage), die WindForceGmbH (Lichtwellen-Sensortechnik) undSeestadt Immobilien (Energiesparprogrammfür Schulen), aus Bremen der FriseurLipp+Langeworth (ökologische Pflegepro-dukte), die Bremer Entsorgungsbetriebe(„Tour de Müll“), die prosys GmbH (Abwas-serreinigung), die b.r.m. business resourcemanagement Technologie- und Manage-mentberatung (ökologisches High-End-Re-chenzentrum) sowie die Rohm and HaasDeutschland GmbH (Lösemittelrückgewin-nungsanlage). 41 Unternehmen hatten sichbeworben. Der Bremer Umweltpreis wird be-reits zum dritten Mal für herausragendesUmweltengagement vergeben. Im Verbundmit dem Netzwerk „partnerschaft umweltunternehmen“ unterstreicht er BremensVorreiterrolle beim betrieblichen Umwelt-schutz. www.puu-online.de

Zuschüsse für effizientesund umweltschonendesHeizen

• Wer die Heizungsanlage in seinem Betrieboder Unternehmen erneuern oder effizienterund damit umweltschonender betreibenmöchte, kann dafür ab sofort einen Zuschussvom Umweltsenator bekommen. Gefördertwerden Brennwertnutzung, elektronisch ge-steuerte Umwälzpumpen und Kraft-Wärme-Kopplung. Hierbei handelt es sich um be-trieblich einsetzbare Kleinkraftwerke zurStromerzeugung, deren Abwärme für dieRaumheizung oder Warmwasserbereitunggenutzt wird. Je nach Art und Größe der An-lage sind Förderbeträge zwischen 880 und18.500 Euro möglich.

Der neue Förderschwerpunkt ist Teil desProgramms Rationelle Energienutzung (REN)in Industrie und Gewerbe. Damit soll ein Bei-

Finalrunde des Bremer Umweltpreises

trag geleistet werden, die Energieeffizienz von Betrieben im Land Bremen zu steigern undnoch vorhandene Energieeinsparpotenziale zu erschließen. Studien und Erfahrungen ausanderen Projekten zeigen, dass häufig 20 bis 30 Prozent Energie eingespart werden kann.

Gefördert werden Betriebe und Unternehmen aus Industrie, gewerblicher Wirtschaftund der wirtschaftsnahen freien Berufe, die eine Investition in ihrem Betrieb oder Unter-nehmen im Land Bremen durchführen wollen. Bereits abgeschlossene oder begonnene Vor-haben können nicht gefördert werden.

Information Förderanträge nimmt die Bremer Energie-Konsens GmbH (Am Wall 140, 29195 Bremen, Telefon0421 376671-0) an. Die Förderrichtlinien sowie die Antragsformulare können auch von den Webseiten des Se-nators für Bau, Umwelt und Verkehr unter www.umwelt-unternehmen.bremen.de/Rationelle_Energienut-zung_REN.html oder der Bremer-Energie-Konsens GmbH (www.energiekonsens.de) heruntergeladen werden.

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Service&Praxis. Die Wirtschaftstermine

Business and ProfessionalWomen - Germany •

• 19.10., Clubabend• 26.10., Selbstständigen-

treff• 2.11., Personalentwick-

lung heute – Blick in diePraxis, mit Gesine Santosdi Oliveira, Dipl. Psycholo-gin, Atlas Elektronik

18:30 Uhr Networking undEssen, 19:30 Uhr Beginn desProgramms, Veranstaltungs-ort: Club zu Bremen, Hinterdem Schütting 6InfoAnja Reimers-Meinhardt,Telefon 222 [email protected], www.bpw-germany.de

VdU Verband deutscher Unternehmerinnen •• 18. Oktober, 19:00 Uhr,Club zu Bremen, ERFA: Mitarbeitermotivation, Referentin und Leitung: Karen Everding• 25. Oktober, 19:00 Uhr,Ischa Freimaakt, Leitung: Ingrid Sprekelmann

InfoHela Bahr, Telefon 657550, www.vdu.de

BWU Bildungszentrum der Wirtschaft im Unterwesergebiet e. V. •

Seminare• 2.11., Auslandseinsätze von Mitarbeitern• 3.11., Vertragsrecht im Vertrieb• 3.-4.11., Etelsen, Mitarbeiter führen und motivieren• 3.-4.11., Etelsen, Präsentieren und moderieren• 3.-5.11., Etelsen, Englisch für die praktische Personalarbeit• 4.11., Workshop: Kaltakquise mit Strategie• 7.-9.11., Etelsen, Praxis-Seminar: Übernahme von

Führungsverantwortung• 9.11., nachmittags, Arbeitnehmerüberlassung und Werkvertrag• 10.-12.11., Etelsen, English for Negotiations and Presentations• 16.11., nachmittags, Krankheit im Arbeitsverhältnis• 17.-18.11., Praxis der Lohn- und Gehaltsabrechnung

- Aufbauseminar -• 17.-19.11., Etelsen, Englisch im betrieblichen Alltag• 29.-30.11., Etelsen, In Kosten denken - mit Mitarbeitern

betriebswirtschaftlich handeln• 30.11., vormittags, Aktuelle Fragen zum Lohnsteuerrecht 2006• 30.11., Hannover, Bilanzierung nach IAS/IFRS• 30.11.-2.12., Etelsen, Von der Sekretärin zur Assistentin

in drei Tagen im Schloss

Info Rolf Behrens, Roswitha Preißing, Telefon 36325-11/-12/-13,www.bwu-bremen.de, E-Mail: [email protected]

Unternehmensnahe Seminare• 02.11. - 04.11.05, Arbeit und Leben im Einklang• 09.11. - 11.11.05, Standortbestimmung 50+• 09.11. - 11.11.05, Prozessmanagement• 14.11. - 15.11.05, Projektmanagement• 21.11. - 22.11.05, Assistenz im Sekretariat• 21.11. - 22.11.05, Verhandlungsführung• 23.11. - 25.11.05, Führung als Beruf• 28.11. - 29.11.05, Wirksam mit Mitarbeitern

kommunizieren• 8.11. - 29.11.05, Stressbewältigung

Info Martina Graunitz, Telefon 17481- [email protected], www.iq-bremen.de

Berufsbegleitende LehrgängeIndustriemeister Metall / E-Technik (IHK)• 06.11.05 - 20.11.07, Abendlehrgang• 28.11.05 - 14.11.07, schichtbegleitendAusbildung zum Ausbilder (AEVO)• 10.10.05 - 21.10.05, Tageslehrgang• 14.11.05 - 25.11.05, Tageslehrgang• 14.11.05 - 07.02.06, Abendlehrgang• 26.11.05 - 04.03.06, SamstagslehrgangQualitätsmanager (IHK)• 10.10.05 - 22.02.06, Abendlehrgang• 07.11.05 - 02.12.06, TageslehrgangTechnischer Fachwirt (IHK)• 14.11.05 - 24.05.06, Tageslehrgang• 22.11.05 - 23.05.07, Abendlehrgang• 30.11.05 - 23.05.07, schichtbegleitendTechnischer Betriebswirt (IHK)• 04.10.05 - 10.03.06, Tageslehrgang• 10.10.05 - 08.03.07, Abendlehrgang• 05.11.05 - 22.09.07, SamstagslehrgangIHK-Fachkraft für CNC Technik• 21.11.05 – 17.05.06, TageslehrgangAnpassung Hydraulik, Pneumatik• 26.10.05 – 24.01.06, Tageslehrgang

Info Info Sabine Spyrka, Telefon 17481- [email protected], www.iq-bremen.de

52 | Wirtschaft in Bremen 10/2005

IQ Bremen – Intelligente Qualifizierung •

Fortbildung direkt •

Ausbilder/in gemäß AEVO, Tageslehrgang: 10.10.05-21.10.05,07.11.05-18.11.05Industriemeister/in Metall IHK, Tageslehrgang: 30.01.06-10.11.06Abendlehrgang: 13.02.06-29.04.08, Samstagslehrgang: 18.02.06-09.11.08Industriemeister/in Lebensmittel IHK, Abendlehrgang: 11.10.05-18.04.07, Samstagslehrgang:20.05.06-26.04.08Meister/in für Lagerwirtschaft IHK,Tageslehrgang: 27.07.06-29.09.06Abendlehrgang: 11.10.05-12.05.07, Samstagslehrgang: 08.10.05-28.04.08Meister/in für Veranstaltungstechnik IHK, Tageslehrgang: 09.01.06-30.06.06, Abendlehrgang: 11.10.05-30.06.07, Samstagslehrgang:8.10.05-26.04.08Technische/r Fachwirt/in, Tageslehrgang: 07.11.05-12.05.06Abendlehrgang: 07.11.05-10.05.07, Samstagslehrgang: 18.02.06-17.05.08Fachkaufmann/frau Einkauf/Logistik, Tageslehrgang: 30.01.06-21.04.06, Abendlehrgang: 10.01.06-13.04.07, Samstagslehrgang:07.01.06-17.04.07Bilanzbuchhalter/in IHK, Tageslehrgang: 03.04.06-15.09.06Abendlehrgang: 01.03.06-13.03.08, Samstagslehrgang: 04.03.06-15.03.08Controller/in IHK, Tageslehrgang: 31.10.05-31.03.06Abendlehrgang: 06.11.05-05.11.08, Samstagslehrgang: 06.05.06-26.04.08Personalfachkaufmann/frau IHK, Tageslehrgang: 31.10.05-10.03.06Abendlehrgang: 04.04.06.12.10.07, Samstagslehrgang: 07.01.06-06.10.07Info Birgit Schöning, Dr. Randolph G. Eichert, Telefon 0421 579966-0,www.fortbildungdirekt.de, E-Mail: information@fortbildungdirekt,de

Marketing-Club Bremen •• 11. Oktober: „Die Kulturgeschichte des gedeckten Tisches", Rituale, Werkzeuge, Manieren und Design imWandel der Zeiten, Prof.Dr.Klaus Berthold• 21. Oktober: „Hamburg Marketing Summit“, Internatio-nales Marketing Symposium, Hamburger Rathaus• 27. Oktober: „Marketing - Motor für profitables Wachs-tum", 33. Deutscher Marketingtag, Internationales Congresscenter Dresden

Info Marketing-Club, Telefon 0421 379 55 96, www.marketingclub-bremen.de

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10/2005 Wirtschaft in Bremen | 53

Wirtschafts- und Sozialakademie der Arbeitnehmerkammer Bremen gGmbH •

Berufsbegleitende Seminare• Techn. Betriebwirt/in IHK, Beginn 11.10. • Geprüft. Bilanzbuchhalter/in, Beginn 25.10. • Vorbereitung auf die Ausbilder-Eignungsprüfung

(AEVO), Beginn 2.11.• Touristikfachwirt/in, Beginn 13.10. • Industriefachwirt/in, Beginn 23.11.• Handelsfachwirt/in, Beginn 16.11.• Fachkaufmann/frau für Marketing, Beginn 7.11. • Lohn- und Gehaltssachbearbeiter/in, Beginn 11.10.• Personalsachbearbeiter/in, Beginn 31.10.• Sekretär/in, Beginn 13.10.• Büromanagement, Beginn 24.10.• Coaching-Ausbildung, Beginn 18.11.• ProjektleiterInnen-Training, Beginn 10.10.• Mediator/in, 4.11.Info Telefon 44 99-615,-624,-627

Multi-Media, EDV-Anwendungen, IT-Kommunikation• Geprüft. Medienfachwirt/in, Beginn 2.11. • Web-Designer/in, Beginn 14.11.

Gewerblich-technischer Bereich• Robotik-Grundlagen, Beginn 17.10. • Elektro-Pneumatik, Beginn 10.10. • Herstellung von Flügeln für Windenergieanlagen,

Beginn 10.10. • Elektro-CAD mit ePlan 5, Beginn 31.10. • SPS-Grundlagen, Beginn 7.11.Info Telefon 44 99-624, -627

Wochenend- und Tagesseminare• Einstieg in das Finanzwissen, 21.-23.10.• Stellenbesetzung, 21.-23.10.• Grundlagen der Personalarbeit I –III,

RKW-Seminare •

bregau-Seminare• 6.-7.10., Optimierung des Entsorgungsfachbetriebes,Fortbildung EfbV-/TgV/Abfallbeauftragte• 11.10., Rechtssicherheit und Kostenoptimierung, Fortbildung für betriebliche Abfallbeauftragte• 13.-14.10., Chemisches Fachwissen für Mitarbeiter vonSchadstoffannahmestellen• 29.10., Sachkunde LadungssicherungInfo Susanne Kayser, bregau, Telefon 0421-22 097-526 www.bregau.de

GAUSS-Seminare •• Kombinierter Öl- und Chemikalientankerkurs,

10.-18.11. • Grundlehrgang „Sicherheit auf See“ für Personal

in Offshore-Windparks (Offshore-Training),22.-24.8., 2.-4.11.

Info GAUSS, Ute Hannemann, Telefon 0421 5905-4850, E-Mail: [email protected], www.gauss.org UNION von 1801 •

Der Bremer Sessel

• 18. Okt., 18:00 Uhr, Rahe & Rahe,Speicher XI (mit vorh. Führung)

• 17. Nov., 19:00 Uhr, Rainer Genes, Werksleiter DaimlerChrysler AG,Kundenzentrum DaimlerChrysler AG

Info UNION von 1801, Angelika Metje, Telefon 0421 320532, www.UNION-von-1801.de

23.9., 21.10. + 04.11.2005• Grundlagen der Lohn- und Gehaltsabrechnung,

4.-6.11.• Einstellungsgespräche, 18.-20.11.• Controlling für MitarbeiterInnen in KMU, 18.-20.11.• EDV-gestützte Finanzbuchhaltung, 18.-20.11.Info Telefon 444 99-615 / -622

Vorankündigung• Geprüft. Medienfachwirt/in, Beginn 2.11. • Fachkauffrau/mann für Marketing, Beginn 7.11.• Web-Designer, Beginn 14.11.Info Telefon 44 99–627, www.wisoak.de

• Rhetorische Kommunikation und Verhandlungsgrundsätze, 10.-11.10.

• Zeitmanagement und Selbstorganisation, 2.-3.11.

• Unternehmensfinanzierung - Die Sache mit der Liquidität und den Banken, 3.11.

• Gestern Kollege – HeuteVorgesetzter, 4.-5.11.

• Betriebswirtschaftliches Basiswissenfür Führungskräfte, 7.11.

• Das aktuelle Reisekostenrecht, 8.11. • Bilanzen lesen und gestalten, 9.11. • Controlling Grundkurs, 9.-10.11. • Crashkurs: Buchführung, 10.-11.11. • Einkäufer Intensivtraining, 11.+12.11.

Info Grazyna Renzelmann, Telefon 0421 32346 4-11, www.rkw-bremen.de

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54 | Wirtschaft in Bremen 10/2005

Service&Praxis. Die Börsen Bitte richten Sie Ihre Zuschriften unter Angabe der Chiffrenummer an: Handelskammer Bremen, Geschäftsbereich Industrie, Jutta Deharde, Postfach 105107, 28051 Bremen

einschließlich Bestuhlung, Licht etc. Wir sind bundes-weit tätig und sehr erfolgreich als „Nischenanbieter“.Unsere Kunden sind unter anderem Endverbraucher,Betriebe, Ärzte sowie Wiederverkäufer. Sie besitzendie Fähigkeit auf Menschen zuzugehen? Sie könnenzuhören und Konzepte für individuelle Nutzungen, Bedürfnisse hinsichtlich Ausführungen, Farben, Abläufe etc. erstellen und sind somit vertriebsorien-tiert? Dann haben Sie hier die Chance zur Selbst-ständigkeit bei geringen laufenden Kosten. Sollten Siedarüber hinaus aus dem Fertigungsbereich kommenoder sogar selbst eine Produktion besitzen, könnte daseine sinnvolle Ergänzung zur Zukunftsabsicherungsein.

HB-A-24-2005Kleine, regional seit Jahren als mit führend am Markttätige Bremer Werbeagentur (Medienunternehmenmit dem Schwerpunkt Internet), mit gutem Ruf undvielen namhaften Kunden, zu verkaufen. Der Kaufpreisist verhandelbar.

HB-A-25-2005Aktiengesellschaft gesamte Zeit inaktiv, ohne operati-ve Geschäftstätigkeit. Stammkapital 50.000,00 Euroim Bereich Energieerzeugung und –handel zu verkau-fen. Keine Forderungen und Verbindlichkeiten.

HB-A-26-2005Erfolgreiches DOB-Geschäft in Bremen-Schwach-hausen sucht wegen Ortswechsel Nachfolge zum 1. Dezember 2005.

HB-A-27-2005Einzelunternehmen im Bereich Bilderrahmen undHolzleisten in guter Lage abzugeben. Das Ladenlokal(günstige Miete) ist 40 qm groß mit angrenzendemLagerraum und Keller. Parkplätze befinden sich imInnenhof.

HB-A-28-2005Aus Altersgründen zu verkaufen: gut eingeführtes,ausbaufähiges Fachgeschäft für Kunsthandwerk.Ca. 100 qm Verkaufsfläche. Erweiterungsmöglichkei-ten bestehen. Fester Kundenstamm, Innenstadtlage,hoher Bekanntheitsgrad.

Existenzgründungen

Nachfragen ... Nachfragen ...

HB-N-20-2005 Firmennachfolger für ein kleines oder mittleresUnternehmen gesucht? Selbstständiger Kaufmann(Industrievertretung) mit mehrjähriger Erfahrung imVertrieb, sucht ein kleines oder mittleres Unternehmenzur Übernahme im Raum Bremen und Umgebung. Begleitende Einarbeitung wäre wünschenswert.

HB-N-21-2005 Etablierte und qualifizierte Hausverwaltung suchtImmobilienfirma, Schwerpunkt Hausverwaltung, zur Übernahme. Wenn Sie aus Alters-, gesundheitlichenoder sonstigen Gründen einen Nachfolger suchen,

freuen wir uns über ein Gespräch mit Ihnen. AbsoluteVertraulichkeit ist selbstverständlich.

HB-N-22-2005Handelsvertretung (2 Reisende) bestens eingeführt imKfz.-Teilezubehör, Handel, Direktvertrieb Kfz und Nfz,Werkstätten (gebundene) sucht noch Vertretungen zubestehenden Produktportfolio bzw. Beteiligung anHandelsvertretungen im PLZ-Gebiet 2 + 3.

HB-N-23-2005Verpackungsmittelgroßhandel in den Gebieten Nie-dersachsen, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Hamburg,Schleswig-Holstein gesucht. Wir sind ein mittelstän-discher Verpackungsmittelgroßhandel und möchtenkurz- oder mittelfristig einen gleichgelagerten Betriebübernehmen. Wir vertreiben Transportverpackungenwie Kartonagen, Verpackungsfolien, Packpapiere undKlebebänder an Industriebetriebe in Norddeutschlandund Sachsen.

HB-N-24-2005Minderheitsbeteiligung in kleinem wachsenden Unternehmen in Bremen und Umkreis bis 150 km gesucht, keine Sanierung. Biete in Teilzeit kaufm. Begleitung, Controlling, Unterstützung bei Bankver-handlung usw.

HB-N-25-2005Betriebswirt (DAV), 43 Jahre, sucht ein mittelständi-sches oder auch kleineres Unternehmen (Einzelhandel,Versandhandel, produzierendes Gewerbe oder Dienst-leistungsbereich) im Zuge einer aktiven Teilhaber-schaft oder Nachfolgeregelung, bevorzugt im RaumBremen und Umgebung. Umfangreiche Erfahrungen inleitenden Funktionen im Marketing und Projekt-management bzw. in der Leitung eines DistributionCenters für technische Produkte sind vorhanden.

HB-N-26-2005Suche im Raum Bremen 3 – 4-Sterne Hotel, 40 – 50Zimmer, gute Rendite erwünscht. Preis bis1.000.000,00 Euro.

BI-UA-999-04Erfolgreiches Netzwerk aus Bielefeld mit über 100Standorten sucht weitere Existenzgründer und Selbst-ständige aus den Bereichen Werbung (z. B. Designer,Texter, Werbekaufleute etc.) und Büro-Organisation (z. B. Berater, Buchhalter, Betriebswirte), die gemein-sam im Team mit professionellem Marktauftritt eineneigenen Kundenstamm betreuen wollen. Haupt- odernebenberuflich, auch vom Wohnsitz aus. MinimalesRisiko, da keine Einstiegsgebühr o. ä.

LG-A-05-1050Renommierte Galerie seit 26 Jahren in der Nordheidemit Accessoires und italienischen Kleinmöbeln; besteKontakte zu Kunstmalern; hoher Kundenstamm; Geschäft ca. 100 qm; geringe Miete; mit Inventar zuverkaufen.

Kooperationen

HB-D-1-2005Auf einem ehemaligen Bauernhof in Stemwede sollein Gesundheits- und Ferienzentrum entstehen. Fürdieses Projekt werden Geschäftspartner gesucht,u. a. Heilpraktiker/in, Kosmetiker/in, Gastronom/in,Manager- und Juniorpartner, aber auch stilleTeilhaber.

KS – 638Wir suchen Partner-Betrieb zur Herstellung von Produkten aus Gußmarmor. Einarbeitung erfolgt durchuns, einfache Herstellung bei guter Verdienstspanne.

Existenzgründungen

Angebote ... Angebote ...

HB-A-20-2005Suche aus gesundheitlichen Gründen für mein guteingeführtes Handarbeitsgeschäft (20 Jahre) in Bre-men zum 1. März 2006 - evtl. auch früher - eine(n)Nachmieter/in. Ladenfläche ca. 50 qm in exklusiverWohnlage. Die Warenbestände sind auf dem Verhand-lungswege zu übernehmen.

HB-A-21-2005Seit über 25 Jahren bestehendes Tabakwarenfach-geschäft Lotto/Presse in der Bremer Innenstadt abzugeben. Keller + Lagerraum + Aufenthaltsraumvorhanden. Ablöse: 60.000 Euro + Ware.

HB-A-22-2005Alteingesessenes Sportgeschäft aus gesundheitlichenGründen zu verkaufen. Sortimentsschwerpunkt Aktivschwimmsport. Fester Kundenstamm weit überBremens Grenzen hinaus. Breitensport ist ausbaufähigdurch das Internet, da die Firma über einen hohen Bekanntheitsgrad verfügt.

HB-A-23-2005Einzelunternehmen, personenbezogen, soll in ca. einem Jahr – oder nach Vereinbarung – verkauft werden. Wir beraten und planen und handeln mit individuellen, fremdgefertigten Einrichtungen

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10/2005 Wirtschaft in Bremen | 55

Die Börsen Bitte richten Sie Ihre Zuschriften unter Angabeder Chiffrenummer an: Handelskammer Bremen, Geschäftsbereich Industrie, Jutta Deharde, Postfach 105107, 28051 Bremen

Recyclingbörse

Angebote ... Angebote ...HB-A-36-18, E2-Kisten, PE, 500 Stck., 1.000 KG, 3,90Euro/Stck. netto, einmalig, 50 Stck. Mindestabnahme,auf Palette, Pkw/Lkw, BremenHB-A-38-02, Big Bags gebraucht mit Einfüllstutzenund Ablaufstutzen ca. 50 cm Durchmesser, Abmessung800x1.200x2.100 mm, Preis nach Absprache 120 Stck.einmalig, auf Europalette á 10 Stck., BremenHH-A-1-07, runderneuerte Lkw-Reifen, neuartigesCold-Retreatment, alle Profile möglich und zum glei-

Die Recyclingbörse soll dazu beitragen, Produktions-

rückstände im größeren Maß der Wiederverwertung zuzuführen.

In der Reihenfolge finden Sie diese Angaben:

Chiffre-Nr. /Bezeichnung des Stoffes /

Zusammensetzung / Menge

(m = monatlich, w = wöchentlich,

r = regelmäßig, ur = unregelmäßig) / Art der Verpackung /

Transportmöglichkeiten /Anfallstelle.

chen günstigen Preis (Liste anfordern), Gummi-mischungen, Karkassen werden original von den Mar-ken-Herstellern wieder verwendet, 300 Stck., monat-lich, lose, Transport durch uns oder Selbstabholer,HamburgHH-A-3-15, Elektronikschrott, EDV-Anlagen, PCs,Drucker, Kunststoffe, Glas, Metalle, 300 kg, monatlich,Einwegpaletten oder nach Absprache, Abholung oderSpeditionsversandH-A-311, LD-PE-Flachfolie, 425x0,05 mm transparent,unbedruckt, 1.400 lfm/Rolle, ca. 100 Rollen auf Palet-te, 100 Stck, VB, einmalig, keine Mindestabnahme, aufRolle, Lkw, Anlieferung der Ware ist möglich, Nort-heimH-A-320, Kunststoff-Hobbocks, 30 l + 60 l, mit Deckelund Spannring, sauber, einmal gebraucht, 200 Stck.,einmalig, lose oder auf Paletten, Anlieferung der Wareist möglichH-A-343, Gefahrgutverpackungen aus Wellpappe fürdie Verpackungsgruppen I(X), II(Y), III(Z), flach zusam-mengelegt, einmal benutzt, optisch sauber mit UN-Zu-lassung 4G, Pappe/Verbundmaterial, 3.000 Stck, VB, re-gelmäßig, Bündelpackungen/Gitterboxen/Paletten, Lkw/Versand, Anlieferung der Ware ist möglich, Northeim

H-A-344, Kunststoff-Spannringdeckelfässer, 30 l +60 l + 120 l + 200 l, mit Deckel und Spannring, sauber,einmal gebraucht, UN-Zulassung, Kunststoff (PE) undMetall, 200 Stck, VB, einmalig, lose oder auf Palette,Lkw, Anlieferung der Ware ist möglich, NortheimOS-A-198, Ethacridin Lactat (Hoechst), 41 kg, einma-lig, Verpackungsart vorschriftsmäßig, Lkw, EmsbürenOS-A-203, Kaliumpermanganat 99,3%, 52 kg, einma-lig, Verpackungsart vorschriftsmäßig, Lkw, AnfallstelleaußerhalbOS-A-220, Weinsäure, 1 kg, einmalig, Verpackungsartvorschriftsmäßig, Lkw, EmsbürenOS-A-221, Zinknitrat, 45 kg, einmalig, vorschrifts-mäßig, Lkw, EmsbürenBI-A-1076-06, Stoffreste, gewebte und bedruckte DEKO- und Möbelstoffe, Kurzmetragen 2-20 m; Verkauf per kg, 1.000 kg, unregelmäßig BI-A-1078-14, gegen geringes Entgeld gebrauchte(neuwertige) 1.000 kg Big Bags (Lebensmittel) sowiestabile große Pappkartons in größeren Mengen abzu-geben, 1.000 kg, wöchentlich, Gebinde, Kartons, Sack,Absprache, Abholung, BielefeldBI-A-1079-04, Gebrauchtkartonagen in verschiede-nen Abmessungen: L/B/H) 77/56/65 cm – ca. 230 Stck; »

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116,6/77/94 cm – ca. 200 Stck; 29/29/30,5 cm – ca. 80 Stck; 31/31/30 cm – ca. 62 Stck. Braun2-wellig (C-B Welle); der Stoff fällt regelmäßig an; Art der Verpackung: lose; der Transport er-folgt per Absprache, regelmäßig, lose, Transport nach Absprache, Rheda-WiedenbrückBI-A-1073-02, PBT Mahlgut, vgl. Ultradur B 4300, GF 20, ca. 10 Tonnen bunt. PBT Regranulat,vgl. Crastin LW 9330 ca. 4 Tonnen schwarz, 14 t, 0,29 Euro, regelmäßig, GebindeBI-A-1081-14, Kunsstoffkartons (PP) doppelwendig, blau, geeignet auch als Umzugskartons,Maße 795x240x510 cm, 550x330x350 cm, 595x330x350 cm, 10.000 Stck., einmalig, Kartons,AbholungBI-A-1083-05, Einweg-Holzkisten mit 3 Kufen (verleimtes Sperrholz, ca. 13 mm dick), Innen-maße: 1.140x750x700 mm, 50 Stck, nach Vereinbarung, unregelmäßig, Kisten, Abholung, HiddenhausenLG-A-901-18, Kombi Abrichte-Dickenhobelmaschine SCM FS, 410 mm Hobelbreite mit diver-sem Zubehör, 3.800 Euro (VB), einmalig, Landkreis Harburg/NiedersachsenSTD-A-206-04, Papprohre, Außendurchmesser 92 mm, Innendurchmesser 76 mm, Länge 1.000bis 2.100 mm, 100 Stck. 250 kg, vierteljährlich, 50 Stck., lose, LkwSTD-A-202-06, Vlies/Watte Stücke, 100 % Polyester, 6 t, vierteljährlich, ganze Partie, Ballen,ca. 200 kg pro Ballen, Lkw

Recyclingbörse, Nachfragen HB-N-20-05, Altholz der Kategorien AI – AIV, unbegrenzt, regelmäßig, lose oder in ContainernHB-N-21-18, Aktenschränke mit Türen, Höhe ca. 2,15 Meter, Breite ca. 0,80 Meter, Tiefe ca. 0,41Meter mit Zwischenböden, 3-4 Aktenschränke, die zusammengestellt werden können, 300 Europro Schrank, einmaligHH-N-1-04, Pappen, Kartons, regelmäßig, Rollwagen, HamburgH-N-342, Palettenregalsystem, Tragkraft 1-2 Tonnen, 60 m, einmalig, Abholung, ggf. DemontageH-N-345, Elektro- und Elektronikschrott jeder Art (EDV, TV, Braune Ware, Hausgeräte, Medizin-technik, Laborgeräte, Schaltschränke), Leiterplatten-bestückt und -unbestückt, Bildröhren,Bildröhrenglas, Tonerpulver, Tonerkatuschen, Farbbänder, VB, regelmäßig, Verpackungsart nachAbsprache, Lkw, Abholung der Ware ist möglichH-N-346, Elektrolytkondensatoren/Trafos/Wandler, PCB-frei und PCB-haltig zur Verwertung/Entsorgung, Entsorgungsfachbetrieb, Metalle, Öle, PCB, VB, regelmäßig nach ADR (Fässer, Spezial-behälter), Lkw, Abholung der Ware ist möglichH-N-347, Nickel-Cadmium-Batterien, Lithium-Batterien, Trockenbatterien, VB, regelmäßig,Fässer, Paloxen, Paletten, Lkw, Abholung der Ware ist möglichSTD-N-14-15, gebrauchte Computer, Drucker, Monitore, regelmäßig, AbholungSTD-N-22-05, Holz, Paletten, Euro- und Einwegpaletten, VS, regelmäßig, ab 100 Stck., lose, Lkw,Cuxhaven, Stade, Rotenburg, BremenSTD-N-24-15, IT-Komponenten, Berufsschule sucht gebrauchte IT-Komponenten für Unterrichts-zwecke (günstig oder gegen Spendenquittung), regelmäßig, Mindestabnahme 5, Verpackungsart loseSTD-N-25-02, Mahlgut (bei Folien auch Ballen) ABS, PC/ABS, PA, PP, PE-LD, PS, PC, 18 t, Verhand-lungssache, regelmäßig, Big bags oder Oktabins, Lkw, DeutschlandBI-N-285-02, Produktionsabfälle, Anfahrklumpen, Ausgüsse, Angüsse, Mahlgüter, Regranulate,Restposten sauber – trocken – sortenrein ab ca. 7 t, regelmäßig gesucht, Art der Verpackung sowieTransport erfolgt nach Absprache, Ballen, Container, Kartons, Kisten, lose, GebindeBI-N-286-05, wir suchen gebrauchte Abfallpaletten, Abholung Radius 50 km Paderborn kosten-los, unregelmäßig, Absprache, lose, Lkw, Abholung, Zulieferung, Radius 50 km Paderborn/NRWLG-N-321-18, Nuss- und Mandelschalen, lose, gemischt, 25 t, jährlich, lose

56 | Wirtschaft in Bremen 10/2005

Wirtschaft IN BREMENDas Magazin der Handelskammer Bremen86. Jahrgang

HerausgeberHandelskammer Bremen, Am Markt 13, 28195 BremenTelefon 0421 36 37-0, Fax 0421 36 37-299www.handelskammer-bremen.de, [email protected]

VerlagCarl Ed. Schünemann KG ZeitschriftenverlagSchünemannhaus, 28174 Bremen,www.schuenemann-verlag.deVerlags- und AnzeigenleitungHermann Schünemann, Telefon 0421 36903-72,[email protected] Wachendorf, Telefon 0421 36903-26, [email protected] und Leserservice Ingrid Schwarze, Telefon 0421 36903-25,[email protected]

Redaktion, Grafik, RealisationDr. Christine Backhaus, presse,contor, [email protected]. Stefan Offenhäuser (off), Christine Backhaus (cb), Peter Schulz (ps), Axel Kölling (koe), Kai-Uwe Bohn (kub), Nina Svensson u.a. FotografenFrank Pusch, Jörg Sarbach u. a.

RedaktionsbeiratDr. Stefan Offenhäuser (Vorsitz), Jörg Albertzard, Tina Bruns, Bert Cecchia, Annabelle Girond, Dr. Kristina Meisel-Kurzer, Kerstin B. Lange, Frank-D. Lutz, Karsten Nowak, Ulrich Vogel

DruckDruckerei Asendorf, Hastedter Heerstraße 196, 28207 Bremen, Telefon 0421 440244, ISSN 0931-2196. Verkaufspreis: Euro 2,30; für das Jahresabonnement Euro 22,80; die beitragspflichtigen Kammerzugehörigen erhalten die Wirtschaft IN BREMEN auf Anfrage kostenlos.

Wirtschaft IN BREMEN erscheint monatlich. Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 30 vom 1. Januar 2005. Für unverlangteingesandte Manuskripte und Fotos übernimmt der Verlag keineHaftung. Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit Quellen-angabe gestattet. Sämtliche Rechte der Vervielfältigung liegenbei der Handelskammer Bremen. Namentlich gekennzeichneteBeiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Handelskammerwieder. Anzeigenschluss ist der 6. des Vormonats.

IWV geprüft

Unternehmen werben in dieser Ausgabe

AOK Bremen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .39Arbeitsagentur, Niederlassung Bremen 43Auto Burghardt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15Bartram GmbH & Co.KG . . . . . . . . . . . .51Bauelemente L. Krebs . . . . . . . . . . . . . . .55BBN Bremer Business Net . . . . . . . .47, 55Bremer Landesbank . . . . . . . . . . . . .7, U4Car Cleaner GmbH & Co.KG . . . . . . . . . .27Deutsche Bahn AG . . . . . . . . . . . . . . . . .19Deutsche Post AG . . . . . . . . . . . . . . . . . .13easyFairs Deutschland GmbH . . . . . . . .3EnBW Vertrieb u. Service . . . . . . . . . . . .29Europa-Center AG . . . . . . . . . . . . . . . . . 17Fiedler Meeresdelikatessen GmbH BeilageGarbade - Ingenieurbüro . . . . . . . . . . . .53Generate Communications GmbH . . . .55Goldbeck GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . .35Grothe & Co. GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . 43

Haas Fertigbau GmbH . . . . . . . . . . . . . .51Jonsereds . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51Köhler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .53Kreutz Systembau . . . . . . . . . . . . . . . . .53Literaturkontor Bremen . . . . . . . . . . . . .53MEAG Real Estate GmbH . . . . . . . . . . . . .3Meyer-Tonndorf GmbH . . . . . . . . . . . . .41M-U-M Outplacementberatung 4 . . . . . .9Naturheilpraxis Schwanenberg . . . . . . 51Osmers GmbH & Co. KG . . . . . . . . . . . . .23RBB GmbH & Co. KG . . . . . . . . . . . .39, 53Rosemeier & Meyer GbR . . . . . . . . . . . .23Schmidt + Koch . . . . . . . . . . . . . . . . . . .U3Sozietät Schäfer + Krautwald . . . . . . . .33Sparkasse Bremen . . . . . . . . . . . . . . . . .U2Stute Verkehrs GmbH . . . . . . . . . . . . . . .37T-Com . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .25Warneke-Baustoffhandel . . . . . . . . . . .55

Service&Praxis.

Recyclingbörse, Forts., Angebote

Impressum.

Page 58: 0 WiB-OKT 2005 0...tag & Partner, gestaltet von der GfG Gruppe für Gestaltung, ist laut Fachzeitung ZWP (Zahnarzt Wirt-schaft Praxis) die drittschönste Pra-xis in Deutschland. Die

10/2005 Wirtschaft in Bremen | 57

wagenunwinnen.

Universum feierte 5. Geburtstag

Die Geburtstagsnachricht war ein echter Treffer: DieZukunft des Bremer Publikumsmagneten ist über2005 hinaus gesichert. Betreiber Carlo Petri verlän-gert sein Engagement zunächst um ein weiteresJahr und der Bremer Senat finanziert den Erweite-rungsbau mit rund sieben Millionen Euro. Das neueObjekt soll auf dem Grundstück direkt gegenüberdem Universum entstehen und Sonderausstellungs-flächen, einen Theaterraum, einen Experimentier-raum für Schüler sowie eine Erlebnis- und Ent-deckerlandschaft im Außenbereich erhalten, hieß esin einer Mitteilung. Baubeginn ist voraussichtlich imFrühjahr 2006. „Nachdem das Visionarum definitivnicht gebaut wird, müssen wir jetzt alle zeigen, wiebeweglich und erfinderisch wir sind", sagte Petri.Das Universum werde als einziges von weltweit rund1.200 Science Centern privat und rentabel, sprichzuschussfrei, geführt: „Das soll und muss auch sobleiben.“ Ein Problem sei die Schließung des SpaceCenters Ende September 2004 gewesen, die Ver-wechslung zwischen Universum und Space Centerhabe das Universum zigtausend Besucher gekostet.Nun gehe es aber wieder aufwärts, da das Univer-sum wieder eigenständig wahrgenommen werde.

Happy Birthday!

Universale 5-Jahres-Statistik: In diesen fünf Jahren hat jeder Mensch 40.000 mal gelacht,knapp sieben Torten gegessen und 25.000 mal geflunkert. Gleichzeitig bekam das Science Cen-ter 80 neue Mitmachstationen, fünf große Sonderausstellungen ergänzten die ExpeditionenMensch, Erde und Kosmos, und mit 2,44 Millionen Besuchern strömten rund eine Million mehrMenschen als erwartet in das silberne, muschelförmige Gebäude. Foto: Universum