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Das Hocheffizienz-Magazin von Wilo Gebäudeautomation oder Smart Home? Alles eine Frage der Definition Energiewende konkret Mit Wilo-Energy Solutions auf „Pumpengold“ setzen Wohnparadies LIVING LEVELS Wilo-grünes Wohnen an der Spree 01 | 2015

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Das Hocheffizienz-Magazin von Wilo

Gebäudeautomation oder Smart Home? Alles eine Frage der Definition Energiewende konkret Mit Wilo-Energy Solutions auf „Pumpengold“ setzen Wohnparadies LIVING LEVELS Wilo-grünes Wohnen an der Spree

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Christian KruseVertriebsleiter Region Deutschland, Österreich, Schweiz (DACH)

wir blicken auf ein spannendes Jahr 2015 zurück. Ein Branchenhighlight war die ISH, die Weltleitmesse im Bereich Gebäude-, Energie- und Klimatechnik in Frankfurt am Main. Hier stellte Wilo vom 10. bis 14. März 2015 Pumpenlösungen mit System vor. Mitte November trafen wieder hochkarätige Experten auf dem dena-Kongress in Berlin zusammen, um sich zum Leitthema „Ener-giewende: digital, erneuerbar, effizient“ auszutauschen.

Das aktuelle HEmagazin gibt Ihnen einen Einblick in verschiedene Themen, die in die-sem Jahr wichtig waren und auch in Zukunft sein werden: Auf den Heftseiten zwei und drei, werden aktuelle Aspekte der Gebäu-deautomation sowie die Zukunftstechno-logie Smart Home anschaulich erläutert und die beiden Bereiche einander gegenüberge-stellt.

Ab Seite sechs erfahren Sie, welchen enor-men Beitrag der proaktive Tausch veralte-ter Pumpenanlagen gegen hocheffiziente Pumpentechnik für eine nachhaltige Ener-giewende in der Industrie leistet und welche Fördermöglichkeiten hier bestehen.

Im Oktober 2015 sind die ersten Bewohner in das nachhaltige und luxuriöse Wohnhaus LIVING LEVELS eingezogen. Das Wohnpa-radies im Herzen Berlins setzt auf Drucker-höhungs-, Löschwasser- und Hebeanlagen aus dem Hause Wilo. Ab Seite 10 wird Ihnen dieses aufregende Objekt näher vorgestellt.

Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien eine besinnliche, fröhliche Weihnachtszeit und einen guten Start ins neue Jahr 2016!

Ihr

LIEBE LESERINNEN UND LESER,

Herausgeber: WILO SENortkirchenstraße 10044263 Dortmund www.wilo.de

Gesamtredaktion: Josephine Lustig (V. i. S. d. P.)T 0231 4102-6097 F 0231 4102-7849 [email protected]

Annika Pellmann (Projektmanagement)T 0231 4102-6356F 0231 4102-7846

Bildnachweis: alle WILO SE, außer S. 1 (o. l., o. r.), S. 2, S. 6, S. 7, S. 8, S. 9, Siedepunkt Kreativ-agentur GmbH // S. 11 (o.) Jean Claude Castor l 030mm – Photography // S. 4, S. 5 (m. l., m. r.) Annika Pellmann // S. 10, S. 11 (u. r.), S. 12 WILO SE/IT IS NOVEMBER, Julian Kuhnke

Gestalterische Konzeption und Layout: Siedepunkt Kreativagentur GmbH, Köln –Daniel Banken, Jörg Retterath, Christopher Doerschel, Michael Heuss, Alina Salzmann

Inhaltliche Konzeption und Redaktion:martin marketing GmbH, Lüdenscheid –Eckhard Martin, Tiemo Krause, Rolf BeckerWILO SE – Annika Pellmann

Impressum

HEmagazin 01 | 2015Editorial

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BIM

INH

ALT

Hintergrund04 Wilo-Standort Busan

Zwischen Gebirgsketten, Monsunregen und Wolkenkratzern

13 Gleich von zwei Seiten attackiert HOAI in der Kritik

Praxis10 Wilo-grünes Wohnen an der Spree

LIVING LEVELS setzen auf Wilo-Technologie

Service09 Es wird ein Kulturwandel

Erste Strukturen für BIM09 Entscheidend ist der Zeitpunkt der Übergabe

Mit „Best in Class“ auf der sicheren Seite

Fokus02 Gebäudeautomation oder Smart Home?

Es ist alles eine Frage der Definition06 Energiewende konkret

Mit Wilo-Energy Solutions auf „Pumpengold“ setzen

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HEmagazin 01 | 2015 Inhalt

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Es ist alles eine Frage der Definition

Gebäudeautomation oder Smart Home?

Der Siegeszug von „smart“ ist unaufhaltsam. Das mitunter arg strapazierte Adjektiv beschreibt als

Teil vieler Wortschöpfungen nicht mehr allein die Produkte der Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik:

Mit Smart Home ist es mittlerweile auch in der Gebäudetechnik angekommen.

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HEmagazin 01 | 2015Fokus

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Der inflationäre Gebrauch von „smart“ macht jedoch gerade hier die Gren-zen zwischen per App ferngesteuer-

ten „Spielereien“ und wirkungsvoller Funk-tionsvernetzung in Gebäuden undeutlich. Also: Wo steht die noch recht junge Smart- Home-Technologie im Vergleich zur klas-sischen Gebäudeautomation tatsächlich? Gibt es vielleicht bald sogar mehr „Smart-Ingenieure“ als Diplom-Ingenieure? Aktuell ist wohl vieles davon noch eine Frage der Definition.

Die Ursprünge der klassischen Gebäudeau-tomation liegen in den 1960er-Jahren, als Mess-, Steuer- und Regelungstechnik (MSR) in große Heizzentralen und Lüftungs-anlagen Einzug hielt. Ausgebaut zur heute bekannten weiten Vernetzung, hat die MSR aber immer noch dasselbe Ziel: Komplexe Anlagentechnik soll sich den veränderli-chen Umgebungsparametern sowie den Be-dürfnissen der Nutzer anpassen, am besten vorauseilend. Dabei spielt inzwischen die Forderung nach mehr Energieeffizienz eine so entscheidende Rolle, dass sie zum Tech-nologietreiber avancierte.

Die Geburtsstunde von Smart-Home-Lösungen wiederum liegt Anfang des 21. Jahrhunderts, als Forschungseinrich-tungen wie Fraunhofer zum Thema ver-netzte Assistenzsysteme in Wohngebäuden experimentierten. Das Internet mit seiner gewaltigen Expansionswirkung auf den Be-reich der individuellen Mobilität hat diese zunächst visionären Ideen à la Jules Verne oder George Lucas zur Realität werden las-sen und konsumfähig gemacht: Stichwort „Internet der Dinge“.

Zwei Welten der Automation …Gerade die verschiedenen Ursprünge von klassischer Gebäudeautomation und Smart-

Home-Konzepten kennzeichnen auch die immer noch wesentlichen Unterschiede: Die Gebäudeautomation ist auf komplexe Anlagen in Objekten ausgerichtet und um-fasst zumeist Mess- und Regelkreise zur si-tuationsabhängigen Systembeeinflussung. Smart-Home-Lösungen wiederum sind vornehmlich für Eigenheime und Wohnun-gen gedacht, worauf der Wortbestandteil „Home“ schon hindeutet. Der Fokus liegt dabei nach wie vor primär auf der Steuerung von Assistenzsystemen, beispielsweise für mehr Komfort und Sicherheit. Voll funkti-onsfähige Regelkreise stecken hingegen noch in den Kinderschuhen, tragen zudem den Namen einiger weniger Anlagenher-steller und sind damit Insellösungen. Aber auch diese Kinder werden augenscheinlich erwachsen, und zwar schneller, als man denkt.

Ein weiterer, zurzeit noch sehr elementa-rer Unterschied zwischen beiden Welten liegt in der Entwicklung von Standards zur Daten- bzw. Signalübertragung. In der Ge-bäudeautomation von Objekten haben sich dafür über einen vergleichsweise langen Zeitraum einige Bussysteme und Protokolle etabliert. Auf dem Smart-Home-Markt hat sich hingegen noch kein marktführender Systemintegrator herausgebildet.

… werden zusammenwachsenTrotz der unterschiedlichen „Viten“ von herkömmlicher Gebäudeautomation und Smart-Home-Lösungen verwischen die Grenzen zwischen den beiden Bereichen schon heute – in einigen Jahren werden sie vermutlich kaum noch wahrnehmbar sein. Denn Energieeffizienz durch das Mes-sen, Steuern und Regeln von Anlagen wird in Eigenheimen zunehmend genauso von Smart-Home-Lösungen zu leisten sein. Erste Konzepte mit viel Entwicklungspo-

tenzial sind dazu bereits am Start. Auf der ISH 2015 hat Wilo mit der Wilo-Stratos PICO SmartHome als erster Hersteller den Proto-typen für eine Smart Home fähige Pumpe für Heizungs- und Klimaanlagen vorgestellt. Diese kann direkt über den wibutler, eine Plattform, die die Interoperabilität etablier-ter Funksysteme von iEXERGY ermöglicht, angesprochen werden. Mittlerweile kann per wibutler bereits die Wilo-Star-Z NOVA aus der Ferne gesteuert und beispielswei-se per Smartphone-App ein Betriebstimer eingerichtet werden. Auch die Statuswerte ausgewählter Wilo-Hebeanlagen lassen sich so per App jederzeit überwachen.

Das zeigt sich bereits in der technischen Umsetzung: Gerade bei der Nachrüstung von Gebäudeautomation im Bestand finden sich neben den typischen Bussystemen wie KNX mittlerweile zunehmend Funksysteme wie ZigBee und EnOcean auch im Objekt-geschäft, obwohl deren Markteinstieg über das klassische Ein- und Zweifamilienhaus erfolgte. Zugleich nutzen Anbieter von Smart-Home-Lösungen beim Neubau von Eigenheimen mittlerweile umgekehrt immer häufiger den verbreiteten KNX-Bus.

Kurzum: Bei dem Konzept einer Vernetzung von Funktionen im Gebäude steht ganz in-dividuell die Frage nach der Zielsetzung im Vordergrund – Sicherheit, Komfort, Ener-gieeffizienz, Anlagenregelung. Heute wird ein Planer daher in größeren gewerblichen Objekten eher mit Komponenten der klas-sischen Gebäudeautomation Nutzerwün-sche erfüllen, bei Eigenheimen wird er aber durchaus auf bereits ausgereifte professi-onelle Systeme aus der Smart-Home-Welt zurückgreifen. Und morgen? Morgen ist ein neuer Tag.

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Busan ist eine der führenden Industriestädte des Lan-des. Immer mehr internationale Firmen bauen Standorte einige Kilometer südwestlich des pulsierenden Stadt-zentrums im Industriegebiet Mieum, eine Industriezone, die ausschließlich für nicht koreanische Firmen reser-viert ist. Auch Wilo ist dort seit dem Jahr 2013 mit einer neuen Fabrik vertreten. Inzwischen arbeiten rund 400 Mitarbeiter im südkoreanischen Wilo-Werk.

Eine Besonderheit des Tigerstaates: Über 80 Prozent der rund 50 Millionen Menschen in Südkorea leben in Großstädten. Allein im Ballungsraum in und rund um die Hauptstadt Seoul wohnt fast die Hälfte der Gesamtbe-völkerung. Dies ist auf die mit rund 100.000 Quadratki-lometern recht kleine Landesfläche und die zusätzliche geografische Nutzungseinschränkung durch die zahl-reichen Berge und Gebirgsketten zurückzuführen, die das Land durchziehen. So ist es auch kein Wunder, dass die Hälfte der Südkoreaner nicht in Ein- und Zweifami-lienhäusern lebt, sondern in kleinen Eigentumswoh-nungen innerhalb größerer Gebäudekomplexe oder in Hochhäusern.

„Das beeinflusst auch den koreanischen Pumpenmarkt“, erklärt Hyumni Lee aus dem Bereich Marketing bei WILO Pupms Ltd Busan. „In Südkorea werden weniger klei-ne Heizungspumpen für Ein- und Zweifamilienhäuser vertrieben wie in Deutschland beispielsweise die Wilo-Stratos PICO. Diese werden stattdessen vor allem in Hei-zungsanlagen, die mehrere Etagen auf einmal versorgen, eingesetzt. Generell werden meist Pumpensysteme, die komplette Hochhäuser mit Wasser und Wärme versor-gen können, abgesetzt. Auch Druckerhöhungs- und Abwasserhebeanlagen werden in Busan produziert.“ In Südkorea hat Wilo einen Marktanteil von fast 50 Prozent im Bereich der Gebäudetechnik. „Die meisten Pumpen verkaufen wir auf dem koreanischen Markt. Wir expor-tieren unsere Produkte zum Teil aber auch nach China, Russland, Südostasien und Westeuropa“, so Lee.

Eine kleine Vorstellung des Wilo-Standortes Busan, Südkorea

Zwischen Gebirgsketten, Monsunregen und WolkenkratzernBusan – in westlichen Ländern ist die zweitgrößte Metropole Südkoreas mit über 3,5 Millionen Einwohnern noch relativ unbekannt. Dabei ist die Stadt an der Küste des Japanischen Meeres ein Ort, der „schwer im Kommen“ ist. Insgesamt hat sich der Tigerstaat Südkorea zu einem Mekka für Toptechnologien entwickelt und ist mittler-weile die fünfzehntgrößte Volkswirtschaft weltweit.

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der 50 Mio. Einwohner Süd-koreas leben im Ballungs-

raum in und um Seoul

Anteil der Einwohner Südkoreas, die in

Städten leben

80 % 25

Seit 2013 verfügt Wilo über eine neue Fabrik im Industriegebiet Mieum.

Busan: eine Millionenstadt

zwischen Moderne und Tradition.

Südkorea liegt in einer gemäßigten Klimazone und hat ei-nen ähnlichen jahreszeitlichen Rhythmus wie Europa: In den Wintermonaten können die Temperaturen unter den Gefrierpunkt fallen, im Frühling und Herbst herrschen milde bis warme Temperaturen vor. Im Sommer wird es heiß und schwül. Dann kommt es aufgrund des Monsuns häufig zu Unwettern. „In den Sommermonaten beobachten wir auf

dem koreanischen Markt daher einen steigenden Bedarf an Drainagen und Entwässerungsanlagen“, erklärt Lee.

Busan, was so viel bedeutet wie „Kesselberg“, verdankt seinen Namen der hohen Bergkette, von der es umge-ben ist. Das Bild des westlichen Teils der Stadt ist von topmodernen Wolkenkratzern, edlen Jachthäfen und weitläufigen Shoppingmalls geprägt. Die Autobahnbrü-cke Gwangan erinnert ein wenig an eine weiße Version der Golden Gate Bridge in San Francisco. Im Oktober 2015 fand bereits das 20. Busan International Film Fes-tival mit Gästen aus aller Welt statt. Weiter östlich kann aber noch das traditionelle Busan mit Straßenhändlern, Motorradfahrern, die sich selbst durch die kleinsten Gassen schlängeln, und dem bei Touristen sehr belieb-ten Jagalchi-Fischmarkt bestaunt werden.

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Deutschland gehört international zu den Treibern der Energiewende. Und diese kann zumindest hierzulande nahezu mit einer Wärmewende gleichgesetzt werden: In Privat-haushalten macht allein die Raumwärme rund drei Viertel des Energieverbrauchs aus. Die Industrie benötigt ein Viertel der Endenergie für mechanische Energien. Hier setzt Wilo-Energie-Solutions an. Denn durch einen proaktiven Pumpentausch kann der Ener-giebedarf von Gebäuden enorm reduziert werden.

Mit Wilo-Energy Solutions auf „Pumpengold“ setzen

Energiewende konkret in Industrieunternehmen

Als 2009 die Klimaziele der Bundesre-gierung veröffentlicht wurden, gal-ten diese als ausgesprochen ambi-

tioniert. Diese beinhalteten unter anderem eine Verringerung der CO2-Emissionen um rund 40 Prozent bis 2020 – insbesondere durch einen reduzierten Primärenergiever-brauch. Mittlerweile aber greifen die in Fol-ge geschaffenen politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen. Ein Beispiel ist der Na-tionale Aktionsplan Energieeffizienz (NAPE), der die Steigerung der Energieeffizienz als zweite Säule der Energiewende fokussiert. In diesen Kontext gehört nicht zuletzt auch das aktuelle Energiedienstleistungs-Gesetz (EDL-G).

Es verpflichtet Großunternehmen, ein Ener-giemanagementsystem ein- bzw. ein Ener-gieaudit durchzuführen. Dabei müssen min-destens 90 Prozent aller Energieverbräuche im Unternehmen erfasst werden. Das erste Mal wurde diese Erfassung am 5. Dezember dieses Jahres fällig, nun muss es alle vier Jah-re durchgeführt werden. Kontrolliert wird das Ganze durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA).

Im Gegenzug gibt es über die Förderung von Querschnittstechnologien durch das BAFA sowie aus dem Pool von Förderkrediten der KfW für Nichtwohngebäude interessante Zuschüsse, wenn energieverbrauchssenken-de Maßnahmen umgesetzt werden.

Das BAFA fördert so zum Beispiel den Ersatz alter Pumpen durch elektronisch geregelte mit bis zu 20 Prozent der Investitionssum-me (zwischen 2.000 Euro und 30.000 Euro, je nach Antragsteller). Dies gilt bisher nur für kleine und mittelständische Unternehmen, künftig aber auch für Großunternehmen und Energiedienstleister. Die KfW wiederum bie-tet interessante Zinssätze und bis zu 17,5 Prozent Tilgungszuschuss, abhängig von Sanierung oder Neubau sowie der künftigen Energieklasse des Objektes.

Systematische GrundlagenarbeitVoraussetzung ist im ersten Schritt die syste-matische Erfassung sämtlicher Energieströ-me in einem Unternehmen über ein Ener-giemanagementsystem. Dieses kann sich in der Praxis allerdings als sehr anspruchsvoll herausstellen.

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Gleichzeitig gehören Pumpen häufig selbst für Facility-Manager zu Low-Interest-Produkten – im Widerspruch zur tatsächlichen Leistungsaufnah-me. Der Hintergrund: Die Betrachtung der Energieflüsse orientiert sich meist zunächst am Offensichtlichen. Das ist zunächst erstmal die Wertschöpfungs-kette eines Unternehmens, gefolgt von unmittelbar identifizierbaren Ver-bräuchen wie dem Gemeinstrom, bei-spielsweise im Bürokomplex.

Daniel Minschke ist bei Wilo Leiter der Fachabteilung Wilo-Energy Solutions (WES). Diese wendet sich gezielt an das Facility-Management in Industriebetrieben, Kran-kenhäusern oder Hotels und empfielt einen proaktiven Pumpentausch. Denn gerade im Bestand der kommerziell genutzten Nicht-wohngebäude befinden sich bundesweit noch hunderttausende ungeregelter Pum-pen. Diese sind teilweise schon seit Jahr-zehnten mit entsprechend hohem Strom-bedarf in Betrieb. Solche „Stromfresser“ zu identifizieren und proaktiv im Rahmen eines ganzheitlichen energetischen Konzeptes zu ersetzen ist Zielsetzung der WES-Spezialis-ten.

Nachhaltigkeit und Amortisation Minschke: „Die Unternehmen kennen das EDL-G und wollen es mit ihrem Energiema-nagementsystem auch umsetzen. Aus der Innensicht stehen dabei in einem Indus-trieunternehmen verständlicherweise die Aufwendungen für Prozesswärme, also für

Hocheffizienzpumpen wie die Wilo-Stratos und die Wilo-Stratos GIGA können deutliche Energieeinsparungen im Vergleich zu veral-

teten Pumpenanlagen bewirken.

die originäre Fertigung im Vordergrund. Die machen tatsächlich zwei Drittel des End-energieverbrauchs der Industrie bundesweit aus, verdecken aber gleichzeitig den Blick auf den beträchtlichen Einsatz von Hilfsenergien in Querschnittstechnologien.“ Ganz ähnlich sieht es in Großobjekten wie beispielswei-se Hotels oder Krankenhäusern aus. Gerade bei den Querschnittstechnologien, denen auch die Pumpenanlagen zuzurechnen sind, schlummert für die Unternehmen jedoch ein auch in wirtschaftlicher Sicht hoch interes-santes Einsparpotenzial. Denn dieser Ener-giebedarf lässt sich durchweg über geringin-vestive Sanierungsmaßnahmen reduzieren. Beispielsweise mit elektronisch gesteuerten Hocheffizienzpumpen der Stratos-Baureihe von Wilo – und das ohne den laufenden Be-trieb nennenswert zu unterbrechen.

Umfassende Kosten-Nutzen-AnalyseUm das realisierbare Einsparpotenzial in ei-nem Großunternehmen geringinvestiv zu erschließen, wird zunächst eine umfassende Bestandsanalyse vorgenommen. Dabei geht es noch nicht um spezifische Pumpentypen, das Einbaualter oder die zugeordnete Funk-tionalität. Zunächst steht das Vorhanden-sein der Pumpen an sich und die notwendige Leistungsaufnahme zur Funktionserfüllung im Vordergrund sowie – nicht zuletzt – die Aufwendungen, die ein Pumpentausch ver-ursachen würde. Denn erst der ganzheitli-che Betrachtungsansatz „ohne Betriebsbril-le“ erlaubt eine qualifizierte Bewertung mit fundierter Kosten-Nutzen-Analyse. So kann schließlich ermittelt werden, welche Pumpen

oder Pumpengruppen in welcher Reihenfolge gegen welche hoch effizienten Neupumpen sinnvoll ersetzt werden können. Berücksich-tigt wird bei der Priorisierung dann in jedem Fall aber die Bedeutung für die systemer-haltenden Betriebsabläufe – Stichwort: Be-triebssicherheit – und die späteren Betriebs-kosten. Nur so ergibt sich die angestrebte belastbare Life-Cycle-Cost-Berechnung mit daraus abgeleitetem Zeit- und Maßnahmen-plan.

Daniel Minschke, Leitung Wilo-Energy Solutions bei Wilo

Wir möchten dem Kun-den vermitteln, dass der Austausch von Pumpen in gleichem Maße technisch richtig, kaufmännisch rentabel und ökologisch sinnvoll ist.

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Das EDL-GDas Energiedienstleistungsgesetz (offiziell: Gesetz über Energiedienstleistungen und andere Energie-effizienzmaßnahmen) wurde am 6. März 2015 ver-abschiedet. Es legt auch fest, welche Unternehmen bis zum 5. Dezember 2015 erstmals ein Energieau-dit durchgeführt haben mussten - nämlich soge-nannte Großunternehmen mit einem Umsatz über 50 Millionen Euro und mehr als 249 Mitarbeitern.

Wichtig: Dazu gehören nicht nur Industrieunterneh-men, sondern auch Banken und Behörden, Kran-kenhäuser, Versicherungen sowie Kommunal- und Handelsunternehmen.

Das BAFA prüft stichprobenweise die Umsetzung– etwa 20 Prozent aller Anträge pro Jahr werdenkontrolliert. Wer kein Energiemanagementsystemein- bzw. kein Energieaudit durchgeführt hat, mussmit bis zu 50.000 Euro Strafe rechnen.

MusterberechnungAnhand eines (hier fiktiven) Klinikgebäudes bedeutet das zum Beispiel im ersten Schritt eine Bestandsaufnahme, die sowohl nach Gebäuden wie nach Funktionsbereichen un-terscheidet.

In Gruppen zusammengefasst, finden sich da-mit in der Aufstellung zum einen

ƒ Pumpen aus den allgemeinen Versor-gungsleitungen, unter anderem für Pro-zesswärme, Lüftung und Warmwasser

ƒ diese und weitere Pumpen, aufgeglie-dert auf die einzelnen Gebäude inner-halb des Komplexes, unter anderem auf Hauptverwaltungsgebäude und Schwes-ternwohnheim

Zum anderen werden die Pumpen im Rahmen der Bestandsaufnahme noch den Funktions-bereichen, wie etwa der Chirurgie oder der Orthopädie (teilweise deckungsgleich mit der Aufteilung des Gebäudekomplexes) zu-geordnet.

Das Ergebnis in der Summe: Der Ener-giebedarf der Altpumpen liegt für den Gesamtkomplex bei etwa 50.000 kWh/a. Davon entfallen allein 40 Pro-zent auf das Hauptverwaltungsge-bäude (als Beispiel für bauliche Unter-scheidung) und knapp 12 Prozent auf Zirkulation (als Beispiel für funktionale Unterscheidung).

Neue Hocheffizienzpumpen vom Typ Wilo-Stratos benötigen für die gleiche Versor-gungsqualität nur etwa 9.000 kWh/a, zeigt die vergleichende Berechnung. Beide hier ex-emplarisch als Grenzwerte genannten Pum-pen befinden sich übrigens in der Lüftung: Im ersten Fall als Ersatz für eine Pumpe mit rund 900 kWh/a, im zweiten Fall für eine Altpumpe mit allein 3.000 kWh/a Jahresenergiebedarf.Im Gesamtergebnis würden über die neu-en Pumpen die Energiekosten auf jeden Fall nach dem Austausch von rund 10.000 Euro auf knapp 1.700 Euro sinken. Außerdem wer-den 25.000 kg CO2 pro Jahr eingespart.

Möglichkeit B Gebäudeübergreifende Bestandsaufnahme nach Funktionsbereichen.

Möglichkeit A Beispielhafte Unterteilung nach Gebäudeflügeln bzw. -teilen.

Möglichkeiten einer Bestandsaufnahme

„Pumpengold“ schlägt GeldanlageDas in dem Rechenbeispiel realisierte Ein-sparpotenzial ist kein Einzelfall, kein the-oretisches Vorzeigemodell für die WES-Leistung: „Natürlich hängt der Grad der Effizienzverbesserung immer entscheidend davon ab, wieviel Pumpenleistung vor allem in den Funktions- und Fertigungsprozessen generell abgefordert wird und wie gut das jeweilige System hydraulisch ausgebildet ist. Fakt ist aber zugleich, dass es nirgendwo sonst im energetischen Bereich ähnlich kurze Amortisationszeiten gibt wie bei eben diesen Pumpen.“

Aus gutem Grund bezeichnet Daniel Min-schke die Austauschaktion daher auch als „Pumpengold“: „Wir vergleichen für den Kunden die Kosten-Nutzen-Rechnung der geringinvestiven Sanierung mit einer Rendi-te, als wenn der Betrag am Kapitalmarkt über eine Laufzeit von zehn Jahren investiert wor-den wäre.“ Im beschriebenen Beispiel sieht das dann so aus: Bei 82 Prozent Energieein-sparung durch eine Investition in Höhe von etwa 18.000 Euro (ohne die im Haus selbst erbrachte Handwerksleistung) stehen rund 95.000 Euro Einsparungen einem Zinsgewinn des Investments in Höhe von 6.000 Euro bei einer Laufzeit von zehn Jahren gegenüber. Ist das eine Rendite?!

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BIM

Mit „Best in Class“ auf der sicheren SeiteEntscheidend ist der Zeitpunkt der Übergabe

Die im März 2013 in Kraft getretene ErP- bzw. Ökodesign-Richt-linie gilt für Heizungsumwälzpumpen und verdrängt ineffiziente Altpumpen konsequent vom Markt. Das ist eine gute Nachricht für Umwelt und Nutzer. Darüber hinaus können hocheffiziente Produkte den Titel „Best in Class“ führen. Planer, die sich schon heute daran orientieren, können noch entspannter auf neue Pro-jekte blicken.

Der „Best-in-Class-Wert“ für die effizientesten Umwälzpumpen beträgt EEI ≤ 0,20. EEI – der Energie-Effizienz-Index, die Messlatte für Heizungspumpen.

Konkret geht es um einzeln installierte und in Wärmeerzeugern in-tegrierte Nassläufer-Heizungsumwälzpumpen. Bis zum 1. Januar 2017 wird sowohl der Mindestwert von 0,23 als auch der „Best in Class“ Index von 0,20 im Hinblick auf den dann aktuellen Stand der Technik erneut überprüft.

Für TGA-Fachplaner empfiehlt es sich, schon jetzt auf das Label „Best in Class“ zu setzen. Denn Planungen, Ausschreibungen und konkrete Auftragsvergaben können sich bekanntlich über Monate, wenn nicht Jahre hinziehen – und entscheidend ist dann die Effizienzklasse, die zum Zeitpunkt der Abnahme respektive Übergabe gilt.

Für Trockenläuferpumpen gilt übrigens immer noch der Fokus auf die Effizienzklasse der Elektromotoren mit zurzeit gültigen Motor-Grenzwerten von IE3 oder IE2 mit Drehzahlregelung. Aber auch hier gilt: Besser geht immer. Als „Best-in-Class-Perspektive“ kann hier bereits heute IE4 angepeilt werden. Auch das schon mal als Hinweis, was bei Langfrist-Planungen als Nächstes kommt.

Erste Strukturen für BIM Es wird ein Kulturwandel

Man muss kein Prophet sein: BIM wird für die Planergilde in den kommenden Jahren das zentrale Schlagwort sein. Die Abkürzung steht für „Building Information Modeling“, ei-nen Prozess, bei dem, ausgehend vom intelligenten dreidimensionalen Modell, alle rele-vanten Gebäudedaten einheitlich, schnittstellenfrei und konsistent über sämtliche Um-setzungsstufen hinweg zur Verfügung stehen – und genutzt werden.

Führend in diesem Bereich ist Großbritannien; bis Ende 2016 sollen alle öffentlichen Aus-schreibungen BIM-gerecht sein. Hierzulande werden die dortigen Aktivitäten sehr genau verfolgt – und man bereitet gleichzeitig die notwendigen Strukturen vor – Anfang des Jahres haben zum Beispiel die Verbände der Planungs-, Bau- und Immobilienwirtschaft, unter anderem der BTGA, die planen-bauen 4.0 GmbH gegründet. Beim BTGA gibt es zudem einen Arbeitskreis BIM, der jetzt ein Musterprojekt mit dem Schwerpunkt Anla-genbau startet. Nicht zu vergessen schließ-

lich den Normenausschuss 005-01-39 BIM beim DIN sowie den Koordinierungskreis BIM beim VDI mit seinem Richtlinienvorha-ben.

Wann diese Strukturen in der täglichen Arbeitspraxis des TGA-Fachplaners greifen, ist allerdings noch offen. Fest steht aber schon jetzt: Es wird ein Kulturwandel sein, vergleichbar dem beim Übergang vom Zei-chenbrett zum Computer-aided Design.

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Berlin

Kinderhände, ein Trabbi, ein Drache, die Freiheitsstatue, der sozialistische Bruderkuss – ver-ewigt auf einem Stück moderner Zeitgeschichte. Das ist die weltberühmte East Side Gallery mitten im Herzen Berlins: Die Überreste der Berliner Mauer, die bis 1989 Ost- und Westberlin voneinander trennte, bemalt mit mal schrillen, mal nachdenklichen Aufrufen zu Frieden und Freiheit. Direkt am Spreeufer, in unmittelbarer Nähe der bunten Mauerreste, ist nun mit dem 14-stöckigen und 60 Meter hohen Wohnhaus LIVING LEVELS ein ganz besonderer Platz zum Leben entstanden. Das Wohnkonzept setzt auf Qualität, Modernität, Nachhaltigkeit – und energieeffiziente Pumpentechnologie von Wilo.

Luxuriöses Wohnparadies LIVING LEVELS setzt auf Wilo-Technologie

WILO-GRÜNESWOHNENAN DER SPREE

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Die Bewohner der LIVING LEVELS können täglich den Blick auf die Spree genießen.

Das Untergeschoss ist mit Sanitär- und Sicherheitsinstallationen von

Wilo ausgestattet.

Das LIVING LEVELS-Gebäude ist der-zeit das größte reine Wohnhaus in seiner Umgebung. Der Bereich rund-

herum war bisher ein fast reines Gewerbe-gebiet. Am gegenüberliegenden Spreeufer pulsiert mit zahlreichen Bars und Clubs das Berliner Nachtleben. Bei der Errichtung des Gebäudes wurde besonderer Wert auf ener-gieeffiziente sowie nachhaltige Bauart und Technologie gelegt. „Die Zimmerdecken sind mit einer Betonkernaktivierung ausge-stattet und sorgen so im Sommer für eine angenehme Kühlung“, erklärt Mario Stange von der verarbeitenden Baufirma B.R.A.S.S.T. Bau GmbH aus Berlin. „Die Heizungsanlage mit Fußbodenheizung wurde mit einer mo-dernen Fernwärmestation realisiert. Diese wird durch die Hocheffizienz-Umwälzpum-pe Wilo-Stratos PARA ergänzt.“

Nachhaltig und energieeffizient sind auch die Sanitär- und Sicherheitsinstallationen von Wilo im Untergeschoss des Gebäudes, die seit Anfang 2015 in Betrieb sind. Pro Druckzone wurde jeweils eine Wilo-Dop-pelpumpen-Feuerlöschanlage installiert. Eine FLA-2 versorgt die Wandhydranten bis zur siebten Etage, die zweite Anlage die Obergeschosse acht bis 14. „So erfüllen die vollautomatischen Anlagen die Anforderun-

gen der minimal geforderten und maximal zulässigen Drücke des Hydrantensystems“, erläutert Thomas Rüthrich, Planerberater im Vertriebsbüro Berlin der WILO SE.

Die Druckerhöhungsanlage Wilo-COR-2 mit MVISE-Nassläuferpumpen versorgt das Gebäude bis zur 14. Etage mit Trinkwas-ser. „In puncto Zuverlässigkeit leistet die Wilo-MVISE Vorbildliches. Denn ein we-sentlicher mechanischer Vorteil der Nass-läufertechnologie besteht darin, dass keine dynamischen, sondern nur statische Dich-tungen benötigt werden. So ist die Gleit-ringdichtung kein Verschleißteil mehr“, sagt Rüthrich. „Dadurch ist die Anlage bis zu 20 Dezibel leiser als konventionelle Systeme mit vergleichbarer hydraulischer Leistung. Dank der integrierten Frequenzumformer pro Pumpe wird höchste Regelgüte erreicht, und die Bedienung durch Roter-Knopf-Technologie ist sehr einfach.“

Darüber hinaus sorgt die Abwasserhebean-lage Wilo-Rexalift FIT als Doppelpumpen-anlage mit einer Förderhöhe von bis zu zehn Metern dafür, dass die Sanitärinstallation unter der Rückstauebene sicher entsorgt wird.

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Page 14: 01 | 2015 Das Hocheffizienz-Magazin von Wilo · PDF file10 Wilo-grünes Wohnen an der Spree LIVING LEVELS setzen auf Wilo-Technologie Service 09 Es wird ein Kulturwandel ... Ingenieure“

Auch über die Gebäudeeigenschaften hi- naus wird es den Bewohnern der LIVING LEVELS leicht gemacht, ihren Alltag nach-haltig und umweltfreundlich zu gestalten: „Im Untergeschoss steht ein großer Fahrrad-keller mit Spezialhalterungen für motorlose Fahrzeuge zur Verfügung. In der Tiefgarage wurde außerdem eine ‚Strom-Tankstelle‘ für Elektroautos, E-Bikes und andere elektrisch betriebene Fortbewegungsmittel instal-liert“, verrät Mario Stange.

Die LIVING LEVELS strahlen mit ihrer Archi-tektur, die mit über vier Meter hohen De-cken den Charme von Berliner Altbauwoh-nungen mit einem modernen hellen Design kombiniert, einen Hauch von Luxus aus. Für die Gestaltung des Eingangsbereiches wur-de ein Berliner Pop-Art-Künstler mit der Wandbemalung beauftragt. Ein Concierge kümmert sich nicht nur rund um die Uhr um die Gebäudesicherheit, sondern auch um das Wohlbefinden der Wohnungseigen-tümer. Und die kleinen Bewohner müssen zum Spielen und Herumtollen nicht einmal das Haus verlassen: Auf einer Freifläche im zweiten Obergeschoss ist ein kleiner Spiel-platz mit Rutsche eingerichtet. Die Eltern können derweil den traumhaften Blick auf die Spree genießen.

Im Oktober 2015 sind die ersten Woh-nungseigentümer in die LIVING LEVELS ge-zogen. Insgesamt können rund 60 Wohnun-gen mit insgesamt ca. 6.200 Quadratmeter

Wohnfläche bezogen werden. Diese reichen von kleinen Single-Appartements bis hin zu ganzen Gebäudeetagen, die die Eigentümer komplett nach ihren Wünschen einrichten können.

Diese Wohnungen am Spreeufer haben na-türlich auch ihren Preis: Wer ca. 15.000 Euro pro Quadratmeter für eine der nachhaltigen Luxusbleiben im Penthouse investiert, kann jeden Morgen beim Frühstück den Ausblick über die Berliner City Ost, auf die Spree, die historische Oberbaumbrücke und die East Side Gallery bewundern.

Geplant wurde das Objekt LIVING LEVELS vom PAKA Ingenieurbüro in Schwedt, die Ausführungsplanung übernahm das ver-sorgungstechnische Ingenieurbüro Frank Zabel aus Wildau. Bauherr ist das Unter-nehmen LIVING BAUHAUS in Berlin.

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Mehr als 60 Prozent ihrer Einnahmen erzie-len Architekten und Ingenieure durch Auf-träge, die über die HOAI abgerechnet wer-den. Seit Juli 2013 gilt die zum siebten Mal novellierte Fassung. Die Bundesingenieur-kammer (BIngK) aber fordert massive Nach-besserungen. Insbesondere kritisiert sie die Einstufung einiger typischer Tätigkeiten als Beratungsleistung, deren Honorierung un-verbindlich ist.

Bundesingenieurskammer fordert massive Nachbesserungen

Umweltverträglichkeitsstudien, bauphysi- kalische Leistungen wie Wärmeschutz, Energiebilanzierung und Akustik sowie Geotechnik und Ingenieurvermessungen würden dadurch einem Preis- statt einem Leistungswettbewerb ausgesetzt, so die BIngK: „Diese Entscheidung diskriminiert aus Sicht der Bundesingenieurkammer mehrere Ingenieurdisziplinen, gefährdet die Qualität am Bau, führt zu Dumpinglöhnen und verschärft den Nachwuchsmangel. Es besteht daher dringend politischer Hand-lungsbedarf.“

Auch neue, ganzheitliche Planungsansätze wie „Integrale Planung“ und „Building In-formation Modeling“, kurz BIM, würden als Leistungen nicht angemessen berücksich-tigt und entsprechend honoriert.

Einig sind sich Politik und Berufsverbän-de hingegen hinsichtlich der gemeinsamen Abwehr einer fast zeitgleichen EU-Attacke auf die HOAI. Die verbindlichen Mindest-preise für Architekten und Ingenieure sol-

len aufgehoben werden - fordert die EU-Kommission über ein im Juni dieses Jahres eingeleitetes Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland. Die HOAI sei mit der Dienstleistungsfreiheit nicht vereinbar, eu-ropäische Architekten und Ingenieure kön-nen so ihre möglichen Preisvorteile auf dem deutschen Markt nicht ausspielen. Auch widersprächen insbesondere verbindliche Mindestpreise dem Verbraucherschutz.

Politik und Verbände weisen HOAI- Attacke der EU zurückDie Einschätzung wird von den Berufsver-bänden und der Politik hierzulande aber gleichermaßen zurückgewiesen. Überein-stimmend verweisen sie auf die hohe Quali-tät freiberuflicher Dienstleistungen und des Verbraucherschutzes in Deutschland. Dazu der Abgeordnete des Europaparlaments Markus Ferber: „Kein Ingenieur und kein Architekt wird dann mehr davor geschützt, seine Leistungen zu Schleuderpreisen an-bieten zu müssen.“ Und weiter: „Verbind-liche Mindestpreise sind zur Sicherung der Qualität sehr wohl nötig. Es geht hier um einen hohen Qualitäts- und Verbraucher-schutz und um ein System mit hoher Kos-tentransparenz. Der Leistungswettbewerb darf einem schrankenlosen Preiswettbe-werb nicht zum Opfer fallen.“

Das letzte Wort aber ist gleichwohl noch nicht gesprochen, das Bundeswirtschafts-ministerium will eine Rechtfertigung der HOAI gegenüber der EU-Kommission ver-fassen. Dann könnte die EU Deutschland vor dem Europäischen Gerichtshof verklagen.

HOAI in der KritikGleich von zwei Seiten attackiert

Jetzt gibt es richtig Druck auf die HOAI, die Honorarordnung für Architekten und Ingenieure: Die aktuelle Fassung fördere den Preis- anstelle des Leistungswettbewerbs, kritisiert die Bundes-ingenieurkammer. Und die EU-Kommission? Die will am liebsten die verbindlichen Honorare ganz abschaffen. Sie seien wettbe-werbswidrig und mit dem Verbraucherschutz nicht vereinbar.

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