02_Zusammenfassung_Wirtschaftsinformatik

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Zusammenfassung Wirtschaftsinformatik - Wirtschaftsinformatik 1 Perspektiven auf Unternehmen - Strukturorientierte Perspektive o Formale und soziale Struktur o Betrachtet wird Kapital, Arbeitskraft und die Transformationsprozesse und der Output Verhaltenstheoretische Perspektive - Das Unternehmen ist eine Sammlung von Rechten, Privilegien, Verpflichtungen und Verantwortlichkeiten - Konflikt und Konfliktbewältigung Systemtheoretische Perspektive - Betrachtet werden Informationssysteme - Wechselwirkung Mensch, Aufgabe und Technik - System kommt von „Systema“: Zusammenstellung/-ordnung - Umweltbeziehungen, Organisation, Funktion, Struktur - Dynamik und Komplexität Informationssysteme als soziotechnische Systeme - Haben menschliche und maschinelle Komponenten - Erfordern Soziale, organisatorische, personelle und intellektuelle Investitionen - Sollten strategisch eingebunden sein - Ziehen Verwaltungsaufwand und vielfältige Auswirkungen nach sich daher ist die Wirtschaftsinformatik ein interdisziplinäres Feld Wirtschaftsinformatik - Wissenschaft, die sich mit der Beschreibung, Erklärung, Gestaltung und Vorhersage rechnergestützter Informationssysteme und deren Einsatz in Wirtschaft und Verwaltung befasst - Sie versteht sich als eigenständiges interdisziplinäres Fach im Wesentlichen zwischen BWL und Informatik

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Zusammenfassung Wirtschaftsinformatik - Wirtschaftsinformatik

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Perspektiven auf Unternehmen

- Strukturorientierte Perspektive

o Formale und soziale Struktur

o Betrachtet wird Kapital, Arbeitskraft und die Transformationsprozesse und der

Output

Verhaltenstheoretische Perspektive

- Das Unternehmen ist eine Sammlung von Rechten, Privilegien, Verpflichtungen und

Verantwortlichkeiten

- Konflikt und Konfliktbewältigung

Systemtheoretische Perspektive

- Betrachtet werden Informationssysteme

- Wechselwirkung Mensch, Aufgabe und Technik

- System kommt von „Systema“: Zusammenstellung/-ordnung

- Umweltbeziehungen, Organisation, Funktion, Struktur

- Dynamik und Komplexität

Informationssysteme als soziotechnische Systeme

- Haben menschliche und maschinelle Komponenten

- Erfordern Soziale, organisatorische, personelle und intellektuelle Investitionen

- Sollten strategisch eingebunden sein

- Ziehen Verwaltungsaufwand und vielfältige Auswirkungen nach sich

daher ist die Wirtschaftsinformatik ein interdisziplinäres Feld

Wirtschaftsinformatik

- Wissenschaft, die sich mit der Beschreibung, Erklärung, Gestaltung und Vorhersage

rechnergestützter Informationssysteme und deren Einsatz in Wirtschaft und Verwaltung

befasst

- Sie versteht sich als eigenständiges interdisziplinäres Fach im Wesentlichen zwischen

BWL und Informatik

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Typische Bereiche der Wirtschaftsinformatik

- Anwendungen

o Branchen: Industrie, Handel

o Electronic Commerce: Elektronische Marktplätze

o Funktionen: Entscheidungsunterstützung, integrierte Systeme

- Daten

o Modellierung: Geschäftsprozessmodellierung, Architekturen

- Informationstechnik

o Automation: Roboter

o Speicherung: Datenbanken

o Kommunikation: Internet

o Transformation: Prozedurale Sprachen, KI

- Prozesse

o Prozessunterstützung: Projektmanagement, Systementwurf

Forschungsziele

- Schaffung verbesserten Wissens über die Beherrschung von Komplexität in Informations-

und Kommunikationssystemen

- Über Netzmärkte und virtuelle Märkte

- Über Anwender-/ Mensch-Maschinen-Schnittstellen

- Über Informations- und Wissensmanagement

- Über die Architektur von Informationssystemen

Ziele der WI nach Becker und Forschungsmethoden

- S. Folie 02_Wirtschaftsinformatik; Seite 15ff.

Ist-Analyse

- Begriff aus dem Projektmanagement. Sie stellt die Phase eines Vorgehensmodells dar,

die der objektiven Ermittlung eines aktuellen Problems („Ist-Zustand“) – möglichst ohne

Bewertung oder Verzerrung – dient. Die Wertung erfolgt in der nachfolgenden Phase der

Ist-Kritik. Da eine Ist-Aufnahme meist zeit- und kostenintensiv ist, wird nach

Möglichkeiten gesucht, diesen Aufwand zu minimieren.

(Quelle: Wikipedia)

Aufgaben der Ist-Analyse

- Methoden zur Erfassung des Istzustandes

- Methoden zur Darstellung des Istzustandes

- Analyse des Istzustandes (Potenzialanalyse)

Inhalte der Ist-Analyse

- Folgende Punkte können zur Beurteilung der Vollständigkeit dienen:

o Allgemeine Unternehmensdaten, Aufbauorganisation, Ablauforganisation,

Mengengerüst, Derzeitiger EDV-Einsatz

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Erhebungsmethoden

- Primärerhebung

o Interviewmethode, Fragebogenmethode, Berichtmethode, Beobachtung

- Sekundärerhebung

o Inventurmethode

Hinweise für Interviews

- Bei der Gestaltung der Fragen bzw. bei der Fragestellung sind im Wesentlichen folgende

Punkte zu berücksichtigen:

o Fragen stellen, die eine sachliche Antwort ermöglichen

o Erfassung eines Sachverhalts evtl. besser durch offene oder geschlossene Fragen

o Schwierige Tatbestände sollten durch indirekte Fragen erfasst werden

o Suggestivfragen vermeiden

o Kommentare o. Gefühlsäußerung vermeiden

o Nachfragen bei passiv formulierten Antworten

o Interview nicht zu schnell

o Fragen und Begriffe dem Niveau der Gesprächspartners anpassen

Bewertung der Interviewmethode

- Vorteile

o Erfassung auch qualitativer Einflussgrößen

o Abbau negativer Einstellung während des Gesprächs möglich

o Angaben für die künftige Entwicklung können erfragt werden

o Erfassung von Unternehmensstruktur und Arbeitsablauf

- Nachteile

o Erfordernis qualifizierter Interviewer

o Zeitaufwändiges Verfahren

o Starke Beeinflussung d. Betriebsablaufs

o Kostenintensive Methode

o Angaben zu Mengen und Bearbeitungszeiten sind subjektiv

Hinweise für den Aufbau von Fragebögen

- Einführungsfragen

- Kontrollfragen, um den Wahrheitsgehalt der Aussagen zu überprüfen

- Test der Fragebogen auf

o Eindeutigkeit und Vollständigkeit

- Festlegung der Bearbeitungszeit

- Bedingung: Vertrauensverhältnis muss vorhanden sein

- Das Anwenden von Passivsätzen ist zu vermeiden

- Präzise Fragen

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Bewertung der Fragebogenmethode

- Vorteile

o Fragebogenmethode eignet sich besonders gut für die Aufnahme der

Organisationsstruktur und der Arbeitsabläufe

- Nachteile

o Antworten auf Fragen nach Arbeitsmengen und –zeiten sind mit besonderer

Vorsicht zu genießen

o Es besteht verstärkte Manipulationsmöglichkeiten

Berichtsmethode

- Berichtsmethode ist vom Vorgehen und von der Durchführung mit Fragebogenmethode

verwandt

- Ausführliche Beschreibung der in Frage kommenden Arbeitsgebiete wird verlangt

- Völlige Formfreiheit oder Vorgabe gewisser Richtlinien, die z.B. den Aufbau des Berichts

und bestimmte Mindestbestandteile vorschreiben

- Abgabe der Berichte nach Frist

Bewertung der Berichtsmethode

- Vorteile

o Genauere Beschreibung der Arbeitsgebiete

o Betroffene sind aktiv beteiligt und können Lösungsvorschläge und

organisatorische Anregungen unterbreiten

- Nachteile

o Individuelle Erfassung

o Mengen- und Zeitangaben sind kritisch zu betrachten

Beobachtung

- Tatbestände und Prozesse werden durch sinnliche Wahrnehmung unmittelbar im

Zeitpunkt ihres Geschehens aufgenommen und anschließend interpretiert

- Nach dem Verhältnis zwischen Beobachtungsgegenstand und Beobachter können

verschiedene Beobachtungsformen unterschieden werden:

o Offen u. verdeckte Beobachtung

o Direkte und indirekte Beobachtung

o Strukturierte und unstrukturierte Beobachtung

Multimoment- Verfahren

Strukturierte Beobachtung: Multimoment-Verfahren

- Bei der Vorbereitung des Multimomenthäufigkeitsverfahrens müssen folgende Schritte

vorgenommen werden

o Sinn und Zweck des Verfahrens und der Vorgehensweise der Mitarbeiter

o Festlegung der Tätigkeiten bzw. Zustände

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o Festsetzung der Zahl der Notierungen (Beobachtungen)

o Bestimmung der Notierungen mit Hilfe eines Nomogramms

o Erstellen eines Zeitplans

o Reihenfolge der Beobachtungen und der Beobachtungsstandpunkte festlegen

o Entwurf und Vervielfältigung der Aufnahmelisten

Multimoment-Verfahren

- Kann in zwei Formen angewendet werden

o Häufigkeitszählverfahren:

Zeitverbrauchende Tätigkeiten an zufällig bestimmten Zeitpunkten

werden gezählt. Das Ergebnis ist die Auskunft über absolute oder

prozentuale Häufigkeiten von Vorgängen

o Zeitmessverfahren:

Zufallsbestimmte Festlegung der Zeitmesspunkte – Zeitwerte in Minuten

oder Stunden werden ermittelt

- Ziel: Stichprobe auf Gesamtheit aller Ergebnisse schließen

Bewertung von Multimoment-Verfahren

- Vorteile:

o Betriebsablauf wird nicht gestört

o Auslastung von Mitarbeitern, Arbeitsplätzen und Maschinen kann sehr gut

erfasst werden

o Störung im Arbeitsablauf werden sichtbar

o Bereich, der durch das Verfahren erfasst werden kann, ist beinahe unbegrenzt

- Nachteile:

o Ist-Zustände werden in einer sehr unpersönlichen Art aufgenommen

o Mengengerüste der Daten und Ablauf der Arbeitsprozesse können nicht

beschrieben werden

o Durch Beobachtung werden bestehende Verhältnisse, keine Ursachen registriert

Unstrukturierte Beobachtung

- Begehungen, Film- und Fotoaufnahmen

o Beobachter macht sich Notizen oder spricht auf ein Diktiergerät

- Beobachtungen über mehrere Tage, mindestens eine Woche

- Beobachtet werden Arbeitsgänge, -abläufe, Handgriffe, Ereignisse, Umwelteinflüsse und

Störungen

Bewertung der Dauerbeobachtung

- Vorteile:

o Arbeitsablauf wird bei dieser Methode nicht behindert

o Verfahren besonders vorteilhaft, wenn es sich um die Ermittlung von

Arbeitsauslastungen, Fehlerquellen im Ablauf und Auswirkungen von

Umwelteinflüssen handelt

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- Nachteile:

o Beobachtung ist mit einem großen Zeitaufwand verbunden Beobachter kann

seinen Posten nicht verlassen

o Für Erfassung eines Mengengerüst ist die Methode weniger geeignet

Inventurmethode

- Aufnahme-Team

- Informationen und Daten werden gezählt

Werden am Arbeitsplatz während der Arbeitszeit als auch außerhalb des

Arbeitsplatzes bzw. der Arbeitszeit

- Studium schriftlicher fixierter Unterlagen (Dokumentenanalyse)

Herkunft der Informationen

- Folgende Unterlagen können bspw. herangezogen werden

o Organigramme, Stellen- und Arbeitsplatzbeschreibung, Arbeitsablaufdiagramme,

Bilanzen, Kennzahlen, Inventurverzeichnis, Telefonverzeichnisse, Raumpläne

Bewertung der Inventurmethode

- Vorteile:

o Wenige Störungen des Betriebsablaufs

o Gute Erfassung von Mengengerüsten

o Objektive Aussagen

o Kostengünstig

- Nachteile:

o Datenfluss und Prozessablauf schwer erfassbar

o Gültigkeit für die Zukunft unsicher

o Kein Abbau negativer Erstellung der Belegschaft möglich

o Qualifiziertes Untersuchungsteam möglich

Potentialanalyse

- Aufdeckung der Schwachstellen

- Quantifizierung der Bewertung der gefunden Schwachstellen (wirtschaftl.

Rechtfertigung)

- Formulierung von Verbesserungsvorschlägen aus den ermittelten Schwachstellen

Problemkreise

- Personalprobleme: Häufiger Personalausfall, Personalüberlastung

- Organisationsprobleme: Mehrfache Erfassung, Hohe Fehlerzahl

- Terminprobleme: Häufige Arbeitsrückstände, Warteschlange, Stoßbelastungen

- Informationsprobleme: zu wenig/ später Informationen

- Organisationsniveau und Führungsstil: Leistungshemmender Führungsstil, Schlechts

Betriebsklima

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Gliederungskriterien für die Potenzialanalyse

- Techn. Schwachstellen

- Informationelle Schwachstellen

- Organisatorische Schwachstellen

Bewertung der Potenzialanalyse

- Folgen der einzelnen Schwachstellen werden, soweit möglich, quantifiziert und bewertet.

- Als Quantifizierungskriterien geeignet sind

o Zeiten, Mengen Personenangeben

- Bewertungsprobleme

o Unvollständige, inkonsistente oder redundante Datenbestände

o Unzureichende Aussagefähigkeit der Datenbestände

o Mangelnde Aktualität der Daten

o Fehlende Führungsinformationen

o Ungenügende Kostenkontrolle