05 Sommer 2012 - Landesverwaltung...Zimmer werden bezogen, und eine halbe Stunde später treffen die...

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05 Sommer 2012 08 Euregio- Jugendfestival 10 Neuer Landesschulrat 12 Sommer- kindergarten 28 Sommerlektüre 2012 Juni

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05 Sommer2012

08 Euregio-Jugendfestival

10 Neuer Landesschulrat

12 Sommer-kindergarten

28 Sommerlektüre

2012

Juni

124Vor OrtGemeinsam 12

Wald, Wasser, Wiese 13

Entspannte Lehrkräfte 14

Durchgekaut: Marblegum 15

Jugendliche stellen Kunstbücher aus 16

Auf Wolken liegen 17

Eine lange Sportnacht 18

AktuellGemeinsinn 4

Sommer 2012, ich komme! 5

Gemeinsame Pfade 6

Grenzen verbinden 8

Wahlzeit 10

Die Kunst des Ausruhens ist ein Teil der Kunst des Arbeitens.

19LernweltenGemeinschaft 19

„In Caorle ist es cool“ 20

Über den Tellerrand hinaus 22

Leseförderung und Bibliotheksdidaktik 24

Sprachenlernen in der Zukunft 25

Deutsches Bildungsressort Rundschreiben 34

Beschlüsse der Südtiroler Landesregierung 34

Deutsches Bildungsressort Mitteilungen 34

Zeit für Erholung 35

JohnSteinbeckamerikanischer Schriftsteller, 1902–1968

Service & InfoAufeinenBlick 26

Mein Einkaufskorb verändert die Welt 27

Erzählte Geschichte/n 28

Der Siebenschläfertag 30

Call for papers 31

Neue Homepage 31

Bundesfinale Politische Bildung 2012 31

Adoption und Schule 32

9.045 Friedensbilder 32

Abendoberschulen 32

Kindergarten: „Wir“ 33

Klasse sein – Gruppe werden 33

Prämie für Maturantinnen und Maturanten 33

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Gemeinsinn

Aktuell

Euregio-Jugendfestival: Innsbruck – Bozen – Trient 2012

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Schülerstimmen zu den Ferien

SOMMER 2012, ICH KOMME!Schülerinnen und Schüler blicken genauso wie die Lehrerinnen und Lehrer auf ein arbeitsreiches Schuljahr zurück. Die Vorfreude auf die Ferien regt die Fantasie an und veranlasst zum Träumen. INFO hat nachgefragt, wie Schülerinnen und Schüler ihre Ferien gestalten, wie sie sich entspannen und erholen.

SommerträumeEin Lied der Sehnsucht,weiter, ferner Horizont,fl üstert die Melodie des Sommer-traums. Im warmen Sand,drücke ich meine Träume,so zerbrechlich,in das Kunstwerk der Freiheit.SofiaSchrötterSozialwissenschaftliches, Sprachen- und

Kunstgymnasium Meran

Abends draußen spielenIch freue mich auf die Sommerferien, weil ich mit dem BMX-Fahrrad fahren werde, das mir meine Mutter zu Ostern ge-schenkt hat. Abends darf ich bis 20 Uhr mit meinen Freunden draußen spielen. RuslanYunusov,

Grundschule Meran Stadt

Freud und Leid in den FerienMir gefallen die Sommerferien, weil ich mit Anna, Sofi a und Franzi auf den Ritten fahren und oft ins Schwimmbad gehen werde. Ich freue mich auf die Sommerfe-rien, weil ich ein Handballcamp besu-chen werde, mit Lucas eine Erlebniswo-che mache und eine Spiel - und Spaßwoche erleben kann. Wenn ich zuhause bin, spiele ich Fußball, schaue fern und lese viel. An den Ferien gefällt mir nicht, dass ich lange schlafen und immer mit zum Einkaufen gehen muss.AaronDurnwalder

Grundschule Meran Stadt

Morgens länger schlafenIch freue mich auf die Sommerferien, weil ich in der Früh länger schlafen kann. Besonders gefällt mir mit meiner Familie nach Holland zu fahren. Mir gefällt bei den Sommerferien, dass ich Laura nicht sehe. Wenn ich zuhause bin, freut es mich, dass ich länger meine Katzen sehe und mit ihnen spielen kann.MiriamCaputo

Grundschule Meran Stadt

Sich in der Welt auskennen lernenIch bin froh, dass wir so lange Sommer-ferien haben, denn ich verbringe viel Zeit in Österreich. Ich gehe im Sommer sehr gerne mit meinen Freundinnen Eis essen und im See schwimmen. Manch-mal fahren wir auch ans Meer. Gerne besuche ich Städte, so lerne ich, mich besser in der Welt auszukennen. AnnaKofler

Mittelschule „Peter Rosegger” Meran

Job zum HineinschnuppernIn diesem Sommer will ich so wie auch im letzten Jahr meinen Hobbys Fotogra-fi eren und Freunde treffen, nachgehen. Aber ich werde mir auch wieder eine Arbeit suchen. Mein Ziel ist es, einen Sommerjob zu fi nden, der sich mit meiner schulischen Ausbildung im grafi schen Bereich deckt. Dies ist nicht einfach, da Arbeitsangebote in diesem Bereich meist schwer zu fi nden sind.

Sollte ich mit der Suche erfolglos bleiben, werde ich einen anderen Job suchen, damit ich mit dem Verdienten meine Hobbys besser verwirklichen kann.FlorianVieider

Landesberufsschule für Handel und Grafi k

„Johannes Gutenberg“ Bozen

Die Sonne kitzelt einen aus dem SchlafGemütliches Sitzen auf der Terrasse, endlich das Lieblingssommerkleid tragen und unvergessliche Ausfl üge ins Grüne erleben. Es gibt unzählige Gründe, warum ich mich auf den Sommer freue. Alle scheinen besser gelaunt und stressfrei die Tage zu verbringen. Kein lästiges Gepiepe weckt mich am Morgen. Es kann passieren, dass einen die Sonne aus dem Schlaf kitzelt. Auch höhere Temperaturen sind nicht weiter schlimm, denn mit einem Sprung ins kühle Nass ist die Welt wieder heil und alle vermeintlichen Sorgen tropfen wie kleine Wasserperlen von einem ab. Sommer 2012 ich komme!AnnaWeithalerSozialwissenschaftliches, Sprachen- und

Kunstgymnasium Meran

Aktuell

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Europatag 2012

GEMEINSAME PFADESprachgruppenübergreifend Richtung Europa. Mehr als 200 Schülerinnen und Schüler aus deutschen, italienischen und ladinischen Oberschulen haben im Rahmen des Projektes „Europa-Pfad“ zusammengearbeitet. Am Europatag haben sie die Ergebnisse in Bozen vorgestellt.

Den Grundstein für ein geeintes und friedliches Europa legte der französi-sche Außenminister Robert Schuman bereits im Jahr 1950. Er schlug in seiner Erklärung, die er vor genau 62 Jahren in Paris abgab, eine gemeinsame Kontrol-le von Kohle und Stahl vor, den wichtigs-ten Grundstoffen für die Rüstungsin-dustrie. Denn nur über die Kontrolle der Kohle- und Stahlproduktion sei es möglich, einen neuen Krieg zu verhin-dern, so der Gedanke dahinter. Vor allem der Wunsch nach dauerhaftem Frieden bewegte die Staatsmänner jener Zeit, diesen ersten, alles andere als einfachen, Schritt zu tun. Seither feiert die Europäische Union jedes Jahr am 9. Mai den Europatag, mit dem Ziel,

die Verständigung und die Zusammen-arbeit zwischen den Mitgliedsstaaten zu festigen und zu vertiefen.

Ein Projekt für ein friedliches EuropaGefeiert hat auch Südtirol. Schauplatz war die Aula Magna der Wirtschafts-fachoberschule „Heinrich Kunter“ in Bozen. Anlass der Feier war ein gemeinsames Europaprojekt, das im laufenden Schuljahr Premiere hatte. Die Rede ist vom „Europäischen Pfad für Oberschulen mit Bildungsreise nach Brüssel“. Gestartet wurde das Projekt im vergan-genen Herbst. Teilgenommen haben insgesamt zehn vierte Klassen der

Oberschule – fünf deutsche, drei italienische und zwei ladinische –, welche die Schulämter ausgewählt haben. Jede Klasse musste eine Partnerschaft mit einer Klasse einer anderen Sprachgruppe eingehen und mit Unterstützung der Lehrpersonen gemeinsam ein Europaprojekt ausar-beiten. Zu diesem Zweck veranstaltete die Europa-Abteilung in Zusammenar-beit mit den Schulämtern eine Fortbil-dungsreihe für Lehrpersonen und stellte Lehr- und Lernmittel bereit. Den Höhepunkt dieser intensiven Zusammenarbeit bildete eine gemein-same fünftägige Bildungsreise nach Brüssel, organisiert von der Landesab-teilung Europa. Dabei konnten die

Projekt „Europa-Pfad“ – Schauplatz Aula Magna der Wirtschaftsfachoberschule „Heinrich Kunter“ in Bozen

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Schülerinnen und Schüler verschiedene EU-Institutionen, wie das Europäische Parlament, die Europäische Kommissi-on, den Rat der Europäischen Union und das Landesaußenamt in Brüssel kennenlernen. Das Projekt verfolgt mehrere Ziele: Zum einen sollen die Kenntnisse der Schüler, Schülerinnen und Lehrperso-nen der Oberschulen über den europäi-schen Integrationsprozess verbessert werden. Dieser kann aus verschiedenen Gesichtpunkten beleuchtet werden: juridisch, historisch, kulturell, und sprachlich. Zum anderen soll die Zusammenarbeit zwischen den Sprach-gruppen gefördert werden.

Gemeinsamer AbschlussDer Europatag war ein geeigneter Anlass um die ausgearbeiteten Projekte zu präsentieren. Bei der Veranstaltung trafen sich die Schülerinnen und Schüler der zehn beteiligten Klassen, um ihre Erfahrungsberichte vorzustel-len. Anwesend waren auch die Vertreter und Vertreterinnen jener Institutionen, die das Projekt ausgearbeitet und gefördert haben: der Direktor der Landesabteilung Europa, Thomas Mathà, die Schulamtsleiterin Nicoletta Minnei sowie die Schulamtsleiter Peter Höllrigl und Roland Verra. Mehrsprachig, in verschiedenen Präsentationsformen und aus mehreren Gesichtspunkten, stellten die Partner-klassen die einzelnen Arbeiten zu folgenden Themen vor: • Der Mythos Europa: Neue Symbole

aus antiken Wurzeln• Die Reise des Südtiroler Specks

durch Europa• Die Geschichte des Euro• Europa unsere Zukunft! • Small is beautiful: Regional- und

Minderheitensprachen in Europa

Projekt wird weitergeführtFür ein friedliches Europa müssen wir alle unseren Beitrag leisten. „Es gibt – trotz der vielen Probleme in der EU keine Alternative zu Europa“, betonte Thomas Mathà. Besonders der Bil-dungsbereich soll die Jugendlichen mit dem europäischen Gedanken vertraut zu machen. „Europa wird von der Schule gemacht“, war auch die Botschaft des Schulamtsleiters Peter Höllrigl. Durch das Projekt „Europäischer Pfad“ würden nicht nur Kenntnisse vertieft, das Projekt habe auch Schulen sprach-gruppenübergreifend zusammenge-führt, betonte Höllrigl.Vorgestellt haben die Verantwortlichen

auch die Ausschreibung des Projektes für das Schuljahr 2012/2013. Themen-schwerpunkt ist natürlich auch für das kommende Schuljahr der europäische Integrationsprozess. Neu ist die Erweiterung des Projektes auf insge-samt 20 Schulklassen – zehn deutsche, sechs italienische und vier ladinische. Neu ist auch das Kontaktseminar für die Partnerwahl und die Erarbeitung des Projektes, das die Abteilung Europa organisiert und in der ersten Septem-berhälfte stattfi nden wird. Eine Kom-mission wird dann die zehn besten Projekte anhand vorher defi nierter Kriterien auswählen. Die betreffenden Klassen werden an einer von der Region Trentino-Südtirol fi nanzierten Bildungs-reise nach Brüssel teilnehmen.

OscarLaRosaEU-Servicestelle

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Aktuell

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Euregio-Jugendfestival

GRENZEN VERBINDENEin verlängertes arbeitsreiches Wochenende der etwas anderen Art haben vor Kurzem rund 120 Schülerinnen und Schüler aus Nordtirol, Südtirol und dem Trentino miteinander verbracht. Die Etappen der Veranstaltung waren Innsbruck, Bozen, Trient und Rovereto. „Grenzen verbinden“ war das Motto. Die Ergebnisse? Zukunftsträchtig!

Am Donnerstagabend, dem 3. Mai 2012, halten zwei Busse vor einer Innsbrucker Jugendherberge: ein Südtiroler Bus und einer aus dem Trentino, gefüllt mit lebhaft in drei Sprachen Deutsch, Italienisch und Ladinisch durcheinander redenden Schülerinnen und Schülern. Sie sind sichtlich gespannt auf die nun folgenden drei gemeinsamen Tage. Die Zimmer werden bezogen, und eine halbe Stunde später treffen die Gäste in der Tourismusschule Villa Blanca ihre Innsbrucker Kolleginnen und Kollegen. Das Festival kann beginnen.

Organisation und InhalteDer Europäische Verbund territorialer Zusammenarbeit der Europaregion Tirol (kurz EVTZ) hat mit der Projekt-leiterin Elena Alberti die Organisation dieses Festivals übernommen. Im Herbst 2011 wurde zur Vorbereitung der Veranstaltung eine Arbeitsgruppe

aus Schülervertretern, Vertreterinnen und Vertretern des EVTZ und der Schulämter der drei Länder der Europaregion Tirol gegründet. Ziel der Veranstaltung war vor allem die Förderung der grenzübergreifenden Zusammenarbeit der jüngeren Genera-tionen; dies wurde während der Festival-Tage auch konkret umgesetzt. In insgesamt acht Kleingruppen, zusammengesetzt aus Schülerinnen und Schülern der drei Länder, setzten sich die Jugendlichen mit den Themen Integration und Schule, Arbeitsmarkt, Gesellschaft und Identität auseinander. Die Unterthemen aktive Staatsbürger-schaft, didaktischer Tourismus/inter-kultureller Austausch, nachhaltige Forschung und Entwicklung, Europa, Jugendliche und Volontariat standen ebenfalls auf dem Programm. Die Inputs für die Gruppenarbeiten beka-men die Teilnehmerinnen und Teilneh-

mer von Expertenreferaten. Die Koordinatorinnen und Koordinatoren der Kleingruppen, die zu Beginn der Veranstaltung von der Arbeitsgruppe ernannt wurden, mussten an jedem Tag die erarbeiteten Ergebnisse der eigenen Gruppe vorstellen. Die Teamarbeit stellte sich als Herausfor-derung heraus, da die Mitglieder sprachliche Hindernisse überwinden mussten. Trotzdem waren die Ergeb-nisse der Arbeiten erstaunlich.

Innsbruck – Bozen – Trient: Das Kennenlernen der Europaregion Tirol vor OrtAn den verschiedenen Etappen des Festivals sprachen auch Vertreterinnen und Vertreter der Politik zu den Jugend-lichen, darunter Bildungslandesrätin Beate Palfrader in Innsbruck, Landes-hauptmann Luis Durnwalder in Bozen, der Trentiner Bildungslandesrat Franco Panizza in Rovereto und der Trentiner Landeshauptmann Lorenzo Dellai in Trient. In allen Ansprachen kam die Wichtigkeit der grenzübergreifenden Zusammenarbeit zum Ausdruck – ein europäisches Ziel, das die Europaregion Tirol im Kleinen bereits in verschiede-nen Bereichen verwirklicht. Nicht nur Arbeit stand auf dem Festival-Programm, Kulturausfl üge, Unterhal-tung und das Kennenlernen der drei Länder der Europaregion vor Ort waren ebenso wichtig. Einen kulturellen Zwischenstopp der drei Festival-Busse gab es auf der Fahrt von Innsbruck nach Bozen im „Panorama Tirol“ mit dem bekannten Rundgemälde aus dem Jahr 1896. Nach gemeinsamer Übernachtung Lebhafte Diskussionen in den mehrsprachigen Gruppen

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und dem Fachreferat in Bozen stand ein Besuch im Museion oder im Ötzi-Museum auf dem Programm. Nach dem Einche-cken im Hotel in Trient und anschließen-dem Abendessen war die Festival-Gruppe in Rovereto beim Upload-Konzert mit Jugendbands zu Gast.

Europafi tTrotz des intensiven Festivalpro-gramms, der Abendunterhaltung und der Unterbringung in Mehrbettzimmern fanden sich die Jugendlichen an beinahe jedem Morgen erstaunlich fi t und voller Tatendrang zu den Gruppenarbeiten ein und lieferten täglich eine Menge Stoff zu den verschiedenen Themen der grenz-übergreifenden Zusammenarbeit. Die Arbeitsgruppe bestehend aus Mitgliedern des EVTZ und Vertreterin-nen und Vertretern der Schulämter und Delegierten der Schülerinnen und Schü-ler hat nun die Aufgabe, die Ergebnisse auszuwerten. In den nächsten Wochen wird ein Papier mit den wichtigsten Forderungen und Wünschen der heutigen Jugend für die Zukunft in einem friedlichen und geeinten Europa ausgearbeitet werden. Aber eines steht jetzt schon fest: Wenn alle Jugendlichen von heute ein solches Engagement an den Tag legen würden, wie es während des Jugendfestivals der Fall war, steht einem friedlichen und von Toleranz geprägten Zusammenleben unter-schiedlicher Kulturen, Sprachgruppen und sozialen Schichten in Europa nichts mehr im Wege.

VerenaHilberRedaktion INFO, [email protected]

„Wir hatten einen Riesenspaß.“

Ich hatte eigentlich keine fi xe Vorstellung von dieser Veranstaltung. Anfänglich war die Kommunikation ein bisschen schwierig; als wir uns dann aber richtig kennenge-lernt haben, hat es sich super entwickelt. Für die Organisation im Vorfeld hätte ich allerdings einige Änderungswünsche in puncto Gruppeneinteilung und Themenver-gabe. Für die Zukunft wäre es wünschenswert, dass ein engerer Schüleraustausch zwischen den Schülervertreterinnen und -vertretern der einzelnen Länder stattfi ndet. Das wäre sogar sehr wichtig, da man durch den Vergleich mit anderen Kulturen und Organisationen, die eigene Kultur und den eigenen Standpunkt besser versteht und besser einordnen kann.LaraStock,Akademisches Gymnasium Innsbruck

In questi quattro giorni del festival della gioventù, molto istruttivi sia dal punto di vista scolastico sia culturale, siamo riusciti a comprendere le diffi coltà che possono sorgere nell‘integrarsi con persone di lingue e nazionalità diverse. Abbiamo imparato a collaborare superando le diversità, ottenendo buoni risultati.I partecipanti sono stati divisi in otto gruppi, i quali hanno analizzato vari argomenti e proposto progetti utili ad eliminare la discriminazione e le barriere sociali. Le varie attività sono state distribuite in diverse giornate, abbiamo avuto l‘occasione di incontrare gli organizzatori e i presidenti del Tirolo, Alto Adige e Trentino inoltre ci sono state date moltissime informazioni riguardo al progetto EUREGIO e GECT.La maggiore diffi coltà è stata la comunicazione verbale poichè per permettere la comprensione all‘intero gruppo il messaggio doveva essere tradotto, richiedendo quindi competenze nell‘uso del tedesco.Quest’ esperienza ha di certo cambiato il nostro modo di essere e soprattutto di fare, per esempio accettando gli immigrati e la loro identitá e cultura, che può essere differente dalla nostra ma non per questo deve essere criticata o discriminata.NicolaDebole, Liceo Scientifi co Galileo Galilei, Trento

Mir hat das Projekt total gut gefallen. Ich bin durch Zufall darauf gestoßen und habe hier so viele neue Leute kennengelernt. Ich hatte einen Riesenspaß. JuliaStaffler, Istituto Tecnico Commerciale (ITC), Merano

Aktuell

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Neuer Landesschulrat

WAHLZEITDie Zusammensetzung des neuen Landesschulrates steht fest. Am 19. April 2012 waren 15.901 Wahlberechtigte an allen Kinder- gärten und Schulen im Lande eingeladen, für die eigene Berufs-kategorie eine Vertretung zu wählen. Die Beteiligung war eher bescheiden: Nur knappe 40 Prozent haben ihre Stimme abgegeben

Der Landesschulrat ist ein beratendes Gremium der Landesregierung und der drei Schulämter. Neben den verschiede-nen Gruppen aus dem Bildungswesen sind auch die Gemeinden sowie die Wirtschafts- und Arbeitswelt mit vertreten. Der Landesschulrat besteht aus insgesamt 63 Personen. Im Sinne des Autonomiestatutes muss die Zusammensetzung dem Verhältnis der zahlenmäßigen Stärke der drei in Südtirol lebenden Sprachgruppen entsprechen. Wie die drei Sprachgrup-pen in den einzelnen Kategorien vertreten sind, legt die Landesregierung in dem Beschluss fest, in dem auch die Wahlen ausgeschrieben werden.

Einige Aufgaben Zu den wichtigsten Aufgaben des Landesschulrates gehört es, nicht bindende Gutachten zu Entwürfen von Landesgesetzen und Beschlüssen abzugeben, letzthin zum Beispiel zur Vereinheitlichung des Schulkalenders und zur Oberstufenreform. In den letzten Jahren hat die Landesregierung die Anregungen und Änderungsvor-schläge des Landesschulrates großteils angenommen.Behandelt der Landesschulrat Sachbe-reiche, die alle Schulen betreffen, tritt er in Plenarsitzungen zusammen. Betrifft der Gegenstand seiner Beratun-gen nur die Schule einer der drei Sprachgruppen, so werden zur Sitzung nur die Mitglieder der entsprechenden Sprachgruppe und die Zweitsprachlehr-personen der entsprechenden Schule

eingeladen. Dabei handelt es sich um Zusammenkünfte der Sektionen, auch Abteilungen genannt.

WahlkategorienNicht alle Mitglieder des Landesbeira-tes werden gewählt: Die Landesräte und die Landesrätin für die Schule sowie die drei Leiterinnen und Leiter der Schul-ämter sind Mitglieder von Rechts wegen. Einige andere Mitglieder werden, wie vom Gesetz bestimmt, von der jeweiligen Institution namhaft gemacht, zum Beispiel die Vertretung der Gemeinde oder der Universität. Zu wählende Kategorien für den Landesschulrat sind Direktorinnen und Direktoren, Inspektorinnen und Inspek-toren, Lehrpersonen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für Integration, Verwal-tungspersonal, Eltern sowie Schülerin-nen und Schüler an Oberschulen. Die Wählerkategorien der Führungs-kräfte, der Lehrpersonen, Kindergärt-nerinnen und pädagogischen Mitarbei-terinnen sowie der Eltern und der Schüler und Schülerinnen sind nach Zugehörigkeit zur deutschsprachigen, italienischsprachigen und ladinischen Schule getrennt.

Wahlbeteiligung geringDer letzte Landesschulrat war seit 2006 im Amt. Seine Amtsdauer hat die Landesregierung nach Ablauf der vierjährigen Amtsdauer bis zum 31. August 2012 verlängert. Für die Neu-wahl hat die Landesregierung als Wahltag den 19. April 2012 festgelegt.

Es waren – Eltern, Schülerinnen und Schüler aus den sechs Landesbeiräten nicht mitgezählt – 15.901 Personen zur Wahl berechtigt. Dafür gab es an den Kindergarten- und Schuldirektionen eigene Wahlämter. Die Schülerinnen, Schüler und die Eltern hatten über die jeweiligen Landesbeiräte ihre Vertre-tung schon vorab bestimmt. Die Wahlbeteiligung war mit 39,4 Prozent der abgegebenen Stimmen eher gering. Die Details für die Wählerkate-gorien der deutschen Schule mit insgesamt 12.529 Wahlberechtigten:• Inspektoren/Inspektorinnen,

Direktoren/Direktorinnen: 58 Prozent• Lehrpersonen (mit Kindergarten):

38 Prozent• Mitarbeiter/innen für Integration:

10 Prozent• Verwaltungspersonal: 39 ProzentDer Landesschulrat wird sich in neuer Zusammensetzung im September 2012 zu seiner konstituierenden Sitzung treffen und ist für vier Schuljahre gewählt.

MichaelaSteinerRedaktion INFO, [email protected]

Der Landesschulrat

Mehr zu den Aufgaben, zur Zusammensetzung, zu den einzelnen Organen des Landesschulrates fi ndet sich auf den Seiten des Deutschen Schulamtes unter www.provinz.bz.it/schulamt/schulgremien/263.asp

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Gemeinsam

Vor Ort

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Sommer im Kindergarten

WALD, WASSER, WIESETrotz Sommerpause öffnen zahlreiche Kindergärten während der heißen Monate ihre Tore. Die Programme, die sie den Kindern bieten, zeichnen sich durch besondere Naturnähe aus.

32 Kindergärten stehen den Jungen und Mädchen für einen Zeitraum von zwei bis sieben Wochen im Sommer offen. Diese Angebote werden in Abstimmung mit der jeweiligen Gemeinde geplant und haben sich mittlerweile auch etabliert. Der Sommerkindergarten legt Wert auf ein qualitätsvolles Programm, orientiert sich an den Interessen der Kinder, an den Potenzialen der Pädago-ginnen sowie an den Gegebenheiten des Umfeldes. Es werden die jahreszeitli-chen Gegebenheiten in besonderer Weise genutzt: Wald, Wasser, Wiese … kommen in anderer Weise zum Tragen als während des Jahres. Spielen und Lernen im Freien, kleine Ausfl üge, gemütliche Mahlzeiten, Zeit haben prägen den Sommer im Kindergarten.

Organistion und Einblick in die Programmvielfalt Die Öffnungszeit richtet sich am Bedarf der Familien aus. Der Großteil der Kindergärten führt dieselbe tägliche Öffnungszeit wie während des Jahres. Mehrere Kindergärten strukturieren den Sommer nach Turnussen. Weil die Familien in vielen Fällen doch mehr Zeit zur Verfügung haben als während des Jahres, kommt ihnen die Einteilung in Turnussen entgegen. In der Regel stehen diese Wochen unter einem inhaltlichen Schwerpunkt und auf diese Weise wird den Kindern ein abgerundetes Pro-gramm sichergestellt. Der Kindergarten legt Wert auf einen kontinuierlichen Besuch der Kinder. Die Familien schätzen die Qualität des Programms und die Begleitung der Kinder; die Resonanz ist außerordentlich gut.

Stellvertretend für die Bandbreite pädagogischer Aktivitäten folgende Einblicke in Erfahrungsberichte:

Von der Faszination der WasserweltenAls übergreifendes Motto wählte das Kindergartenteam Auer das Thema „Wasserwelten“. Passend dazu gab es für jede der insgesamt acht Wochen ein Unterthema, vom Meer über die Meerestiere bis hin zu den Piraten. Ein besonderer Schwerpunkt war die Exkursion zum Schwarzbach, die immer mittwochs zusammen mit den Kindern und pädagogischen Fachkräf-ten des italienischen Kindergartens durchgeführt wurde.

Natur (er)leben: die vier ElementeIn Meran Untermais standen in den sieben Wochen die vier Elemente Wasser – Luft – Erde – Feuer im Mittelpunkt. In den ersten beiden Wochen gab es viele Möglichkeiten mit Wasser zu spielen, zu forschen und auch verschiedene Experimente durchzuführen. Dem Interesse der Kinder am Element „Luft“ folgend, wurden in den zwei darauf folgenden Wochen Spiele, Experimente, Nachfor-schungen zum Element Luft durchge-führt. Der Erde näherten sich die Mädchen und Jungen über das Ein-pfl anzen verschiedener Gemüsesorten und das Gestalten mit Erdfarben. Den Abschluss bildeten Aktivitäten zum Thema Feuer mit einem Feuerwehrsla-lom im Garten und einem Besuch bei der Freiwilligen Feuerwehr.

Kinderolympiade mit ElternfestIn den vier Wochen des Sommerkinder-gartens Sarnthein waren die verschie-denen Aktivitäten und Angebote ganz auf die Interessen der Mädchen und Jungen abgestimmt. Im täglichen Morgenkreis wurden diese erhoben und besprochen. Besondere Höhepunkte waren ein Schminktag, das Indianerfest und das Elternfest sowie die Kin-derolympiade zum Abschluss des Sommerkindergartens.

ChristaMessnerKindergarteninspektorin

[email protected]

MartinaMonsornoBereich Innovation und Beratung

[email protected]

Sommerspaß im Freien

Vor Ort

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ENTSPANNTE LEHRKRÄFTEIm Schuljahr 2010/2011 haben vierzehn Lehrkräfte des Schulsprengels Meran/Obermais am Projekt „Teamorientierte Unterrichtsentwicklung“ teilgenommen. Dabei hat sich eine Arbeitsgruppe gebildet, die bis heute wesentliche Impulse gibt.

Die Arbeitsgruppe hat – zusammen mit den Beraterinnen des Bereichs Innova-tion und Beratung – den Pädagogischen Tag im Oktober 2011 für alle 130 Kolleginnen und Kollegen im Sprengel vorbereitet und durchgeführt. Dort wurden wesentliche Möglichkeiten der Weiterführung eröffnet.

Kooperatives Lernen an der Schule in die Breite und Tiefe bringenDie Teamorientierte Unterrichtsent-wicklung war ab dem Herbst des Schuljahres 2011/2012 allen Lehrperso-nen unserer Schule bekannt. An jeder Schulstelle, in jedem Lehrerzimmer steht ein Ordner mit den wichtigsten Beispielen und Umsetzungsmöglichkei-ten – zusätzliches Material wird Interessierten zur Verfügung gestellt. Verschiedenste Methoden wie Place Mat, 3-Schritt-Methode, Mind Map, Gruppenturnier und Lernduett werden

laufend ausprobiert. Die Klassentüren sind für Interessierte offen, Hospitie-rende sind willkommen. Gemachte Erfahrungen und gelungene Beispiele von Unterrichtseinheiten können auf der Homepage gepostet werden. Weiterhin werden schulinterne Fortbildungen abgehalten, damit die Auseinanderset-zung mit dem vorhandenen methodi-schen Wissen bestehen bleibt. Stunden-bilder mit teamorientierten Methoden werden gesammelt und sind für alle zugänglich.

Interne Evaluation mit IQES onlineDie Plattform IQES online dient weiter-hin und immer mehr als Instrument zur Qualitätsentwicklung und wird vorzugs-weise zur internen Evaluation genutzt. Auch werden die Angebote und Tipps zur Gestaltung von Unterrichtseinheiten nach der Idee der Teamorientierten Unterrichtsentwicklung genutzt.

Im nächsten Schuljahr werden interes-sierte Kolleginnen und Kollegen an der zweiten Staffel der Ausbildung teilneh-men. Zusammen mit unserer Arbeits-gruppe im Sprengel wird entschieden, wie wir weiter vorgehen wollen, damit möglichst viele von diesem Angebot profi tieren können. Ein weiterer pädagogischer Tag oder aber Fortbil-dungen an den verschiedenen Schul-stellen könnten geplant werden.Wichtig ist das Bewusstsein, dass mit sinnvollen Methoden das Unterrichten wieder mehr Spaß macht und auch „schwierige“ Klassen geführt werden können. Je mehr sich der Pool an gesammelten Materialien erweitert, umso leichter wird die Umsetzung. Entspannte, selbstbewusste Lehrkräf-te, die sich von einer sehr guten Methodik unterstützt wissen, werden entspannten Unterricht und ausge-glichene Schülerinnen und Schüler haben.

MariaUnterthurner,Vizedirektorin

HubertGufler, Lehrer

Schulsprengel Meran/Obermais

[email protected]

Schülerinnen und Schüler arbeiten allein, im Tandem und in der Gruppe

Teamorientierte Unterrichtsentwicklung – zweite Staffel

Bis zum 9. Juni 2012 haben Schulen Zeit, sich für das Unterstützungsprojekt „Teamorientierte Unterrichts-entwicklung“ mit den Schweizer Referenten Egon Fischer und Paul Gehrig zu melden. Infos und Unterlagen unter www.schule.suedtirol.it/pi/fortbildung/lehrgaenge_v.htm

Teamorientierte Unterrichtsentwicklung

15J u n i 2 0 1 2

Schülerprojekt der Steinbildhauer

DURCHGEKAUT:MARBLEGUM„Marblegum“ war das Thema eines Projektes an der Berufsfachschule für Steinbearbeitung an der Landesberufsschule Schlanders im Schuljahr 2011/2012.

Die Aufgabenstellung• Forme aus einem Kaugummi eine Miniskulptur und nutze diese als Vorlage für die Umsetzung in Stein.• Probiere verschiedene Formmöglichkeiten und Variationen aus.• Erfasse deine Auswahl zeichnerisch.

MARBLEGUM - 2011 / 2012

Armbruster Frederik / Bair marinus / below Johannes / Bierlein johannes / Burk-hardt marcus / ehrenberg robert / Eideloth jonas / gabriel jan / Haschka laszlo / jonitz oliver / sanojca Maximilian / schmalz christoph / tröger uta / zweyer Christian./ ////////////////////////////////////////////////// Maetrial: Laaser marmor

Das im Unterricht durchgekaute Thema kann zu folgenden Ausgangsmodellen führen:

Kunst - PraxisAufgabe:

Forme aus einem Kaugummi eine „Miniskulptur“ und nutze diese als Vorlagefür die Umsetzung in Stein.

• Probiere verschiedene Formmöglichkeiten und Variationen aus• Erfasse deine Auswahl zeichnerisch auf ein A3 Blatt

Vor Ort

16 J u n i 2 0 1 2

Ausstellung: Besondere Kinderbücher

JUGENDLICHE STELLEN KUNSTBÜCHER AUSAnlässlich des Welttages des Buches fand am 23. April 2012 in den Gymnasien Meran eine Ausstellung von Kinderbüchern des Archivs Ó.P.L.A statt. Schule und Stadtbibliothek arbeiteten eng zusammen.

Zusammen mit dem Verein Ó.P.L.A. hat das Sozialwissenschaftliche, Klassische, Sprachen- und Kunstgymnasium Meran (GymMe) am 23. April 2012 in der Schulbibliothek die Ausstellung mit den Kinderbüchern des Vereins Ó.P.L.A eröffnet. Nach den Begrüßungsreden, der gelungenen musikalischen Umrah-mung und der Vorstellung des Projekts führten Schülerinnen durch die Ausstel-lung. Die Exponate waren über das gesamte Schulhaus verteilt. An mehreren Orten im Schulgebäude waren die wahrlich nicht „normalen“ Bücher ausgestellt. Schon beim Betre-ten des Gebäudes fi elen den Besuchen-den die von der Decke baumelnden Gesichter auf. Die 24 Seiten des Buches „Guardami negli occhi“ von Bruno Murani waren in Plexigläser einge-schlossen und an der Decke aufgehängt. Auf Bänken waren Bücher platziert, die angeschaut werden durften, so „Nina‘s Book of little things“ von Keith Haring.

Besonders wertvolle Exponate waren in einem Schaukasten im Gang ausgestellt, sodass die Titelseiten bestaunt werden konnten. Auch im Treppenhaus gab es viel zum Betrachten. Einzelne Seiten eines Kinderbuches warn eingerahmt und aufgehängt.

Kinderbücher im GlasDer Glaskubus, der sich im Treppen-haus des zweiten Stocks befand, war mit Büchern gefüllt. Beispiele für hier ausgestellte Objekte: „White on black“ von Tana Hoban - dessen französischer Doppelgänger „Noir sur Blanc“ war im Eingangsbereich anzusehen – oder „Il gioco delle favole“ von Enzo Mari. Auf den Tischen im Vorraum der Bibliothek standen ebenfalls Bücher, die durchge-blättert und gelesen werden konnten. Im nahe gelegenen Gang wurde das Buch „alfabeta“ von Sonja Delaunay präsentiert. Die einzelnen Seiten, die jeweils einen von der Künstlerin

interpretierten Buchstaben zeigen, sind vom Einband getrennt und eingerahmt aufgehängt worden. Die Zusammenar-beit mit dem Verein war für alle Betei-ligten ein fruchtbares Erlebnis.

BarbaraMathSchülerin am Sozialwissenschaftlichen, Klassischen,

Sprachen- und Kunstgymnasium Meran

[email protected]

Die Eröffnungsfeier der Buchausstellung in der Bibliothek der GymMe

Was ist Ó.P.L.A.?

Ó.P.L.A ist ein Archiv der Bibliothek Meran, das Bücher von Kinderbuchkünstlerinnen und -künstlern aufbewahrt. Es wurde im Jahr 1997 gegründet und enthält über 700 Bücher, sowohl nie publizierte Einzelausgaben als auch weit verbreitete Bücher. Alle Bücher des Archivs sind besondere Bücher: In einigen werden die Lesenden selbst zu Protagonisten, sie erleben die Bücher. Auch haben viele besondere Formate oder Größen, transparente oder durchlöcherte Seiten. Gemeinsam ist allen Texten, dass Fantasie und Realität oft sehr nah beieinander liegen, sich sogar vermischen. Obwohl die Bücher in einem Archiv aufbewahrt werden, können sie angeschaut, jedoch zum Schutz der Bücher nicht ausgeliehen werden. Im Sinne der Verbindung zwischen Künstlerinnen und Künstlern sowie Kindern bietet der Verein jedes Jahr Workshops an, in denen sich Kinder aktiv mit den Büchern befassen. Um diesen Bücherschatz der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, veranstaltet Ó.P.L.A immer wieder Ausstellungen.

17J u n i 2 0 1 2

Ganzjähriges Leseprojekt

AUF WOLKEN LIEGENLehrpersonen in Brixen haben 700 Bücher gelesen, um ihren Grundschülerinnen und -schülern eine spannende Lesepreis-Aktion bieten zu können. Die Kinder waren begeistert.

Seit Oktober des vergangenen Jahres können die Kinder der Grundschule „J. Tschurtschenthaler“ und der Grund-schule „Montessori“ in Brixen in ihrem Schulhaus eine schöne, neue Bibliothek besuchen und dort regelmäßig Bücher ausleihen. Als Auftakt zum neuen Lesefrühling in Brixen wurde zeitgleich die Aktion „Lesepreis“ gestartet. Sie hatte das Ziel, die Kinder zum Lesen zu motivieren und Freude an Büchern zu wecken. Und das ist auch gelungen: Die vielen mit der Leseeule gekennzeichne-ten Bücher in der Bibliothek vermittelten eine spannende und anregende Atmo-sphäre. Der Streifzug durch die Bücher-welt konnte beginnen.

700 Bücher gelesenIn die Vorbereitung der Aktion involviert waren Lehrpersonen, die im Vorfeld ungefähr 700 Bücher lasen und zu jedem Buch ein Quiz ausarbeiteten. Für jedes richtig gelöste Quiz erhielten die Schülerinnen und Schüler ein Los. Sie lernten die Bücher genau unter die Lupe zu nehmen und konnten somit einige neue Leseerfahrungen sammeln. Die 350 Kinder der beiden Grundschu-len haben mit Begeisterung an diesem Lesepreis teilgenommen und eifrig gelesen. Auch bei den Eltern hat diese Aktion viel Anklang gefunden.Zum Abschluss dieses Projektes gab es eine Prämierung der Lesenden mit allen lesebegeisterten Bibliotheksbesu-cherinnen und -besuchern sowie der

Bibliothekarin Anna Mozillo als Glücksfee.Den Höhepunkt bildete das Konzert mit der Gruppe Bluatschink aus Österreich und den Gruß- und Dankesworten der beiden Schuldirek-torinnen Marianna Fischnaller Stöckl und Elisabeth Flöss.Alle, die an dieser Aktion teilgenom-

men haben, blicken zufrieden auf ein buntes Lesejahr zurück, im Laufe dessen alle Teilnehmenden unzählige neue Bücher kennenlernen konnten.

MariaÜberbacherFachgruppe Leseförderung an der Grundschule

„J. Tschurtschenthaler“ Brixen

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Der Breitmaulfrosch – ein Lied zum Mitmachen

Vor Ort

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24-Stunden-Turnier

EINE LANGE SPORTNACHTWas bringt Schülerinnen und Schüler, Eltern und Lehrpersonen dazu, einen Freitagnachmittag, eine ganze Nacht und einen Samstagvormittag miteinander zu verbringen? Ein Sportprojekt am Oberschulzentrum „Fallmerayer“ in Brixen.

Es war die Idee der Fachgruppe Bewegung und Sport. Diese hatte sich zum Ziel gesetzt, begeisterte Schülerin-nen und Schüler, engagierte Eltern und einsatzfreudige Lehrpersonen zusam-menzubringen. Das Organisationsteam ging davon aus, dass es eine interes-sante Erfahrung für alle Beteiligten sein könnte, sich in drei verschiedenen Mannschaftssportarten zu messen. Insgesamt meldeten sich fünfundzwan-zig Schülerinnen und Schüler, zwei Lehrermannschaften und eine Gruppe von Eltern zu je acht Spielerinnen und Spielern.

Hallenhockey, Fußball und WattturnierLos ging es am Freitag um 14 Uhr mit der Auslosung der Spielpaarungen für den Grunddurchgang im Hallenhockey. Nach spannenden Vorrundenspielen wurden die Teilbewerbssiegerinnen und -sieger in der Finalrunde ermittelt. Parallel zu den Spielen gab es mit einem Wattturnier ein entspannendes Rahmenprogramm, bei dem die Teilneh-menden die Pausen zwischen den

Spannende Hallenhockeywettkämpfe

Spielen überbrücken konnten. Gegen acht Uhr warteten einige Lehrpersonen mit einem Nudelgericht in der Mensa auf und luden zu Tisch.Nach dieser Stärkung ging es mit Fußball weiter. Die Vorrunde wurde wiederum ausgelost, sodass sich die Kräfteverhältnisse neu mischten und sich die Mannschaften mit anderen Gegnern messen konnten. Der Weg ins Endspiel war mit Vor- und Finalrunde gleich wie beim Hockey. Als die Sport-lehrpersonen zu später Stunde eine Weißwurstpause ankündigten, ernteten sie spontanen Applaus.

VolleyballmatchWer sich im Lauf der langen Sportnacht von den Anstrengungen erholen wollte, fand in den vorbereiteten Ruheräumen ausreichend Gelegenheit, sich zurück-zuziehen. Um 5 Uhr früh konnten sich die ersten Teilnehmenden bei einem reichlich gedeckten Frühstückstisch stärken. Die Lust auf Süßes konnte man mit den zahlreichen Kuchen stillen, die jede Mannschaft zum Turnier mitge-bracht hatte. Ab Samstagfrüh standen

Volleyballmatches auf dem Programm. Nach deren Abschluss wurden die Gesamtpunkte summiert und die ersten drei Siegerteams prämiert. Preise gab es auch für die drei Erstplatzierten des Wattturniers. Obwohl die Ermüdungs-erscheinungen so manchem deutlich anzusehen waren, waren die Schülerin-nen und Schüler bis zum Schluss mit großer Begeisterung und ebensolchem Einsatz dabei.

Schülerstimmen• „Toll war, dass wir die Teams unab-

hängig von Klasse und Alter bilden konnten. Bedanken möchte ich mich daher bei den Turnlehrern, die für einen reibungslosen Ablauf und Verpfl egung sorgten“, meinte Kassian Pfattner aus der Klasse 4AS.

• „Trotz Müdigkeit war es eine tolle Erfahrung, da weniger das Gewinnen als vielmehr der Spaß und die Gesel-ligkeit im Vordergrund standen. Respekt auch den Lehrpersonen, die alles organisiert und selbst nie ein Auge zugemacht haben.“ Paul Puntaier, Klasse 5AG

• „Besonders toll fand ich, dass in jeder Gruppe mindestens zwei Mädchen mitspielen mussten und somit auch wir eine faire Chance auf einen Sieg hatten.“ Greta Leitner, Klasse 4AS

• „Toll war, die Lehrer als Privatperso-nen außerhalb des schulischen Ambientes kennenzulernen.“ Petra Oberhollenzer, Klasse 5B

BernhardFlatscher,WalterGamperundElisabethWieserRealgymnasium, Sprachengymnasium und

technologische Fachoberschule Brixen

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Lernwelten

Gemeinschaft

19J u n i 2 0 1 2Caritas-Kinderferien in Caorle

Lernwelten

20 J u n i 2 0 1 2

Caritas-Kinderferien am Meer

„IN CAORLE IST ES COOL“Ferien ohne Eltern und viel Spaß mit anderen — 1.300 Kinder aus Südtirol erleben dies jährlich, wenn sie mit der Caritas ans Meer fahren. Seit 43 Jahren gibt es im Feriendorf „Josef Ferrari“ in Caorle diese Kinderferien.

Leise Musik weckt die neunjährige Jacqueline aus ihrem Schlaf. Es ist acht Uhr. Noch ist alles ruhig im Feriendorf „Josef Ferrari“. Sobald sich die 258 Südtiroler Kinder im Alter zwischen sechs und 15 Jahren aber auf zum Frühstück in die verschiedenen Speise-säle machen, ist es mit der Ruhe vorbei. Viel hat man sich noch vom Vorabend zu erzählen. Es gilt Pläne für den neuen Tag zu schmieden und wichtige Neuig-keiten zu besprechen. Doch bevor es ab ins Freie geht, müssen noch schnell die Betten gemacht, das Zimmer aufgeräumt und die Sachen für den Strand hergerichtet werden. Dort können sich die Kinder dann bei verschiedenen Ball- und Geschicklich-keitsspielen erst mal richtig austoben. Wer es lieber ruhig hat, kann auch ganz einfach nur Meer und Strand genießen. „Der Strand ist sauber und man kann super Sandburgen bauen“, erzählt Jacqueline, die schon dreimal bei den Kinderferien in Caorle mit dabei war. „Ich bin immer wieder aufs Neue gespannt, was uns wohl alles wieder erwarten wird.“

Ein buntes AngebotDas Angebot der 30 Betreuerinnen und Betreuer kann, muss aber nicht genutzt werden. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Turnusleitung – die Kinderferien sind insgesamt in fünf Turnusse aufgeteilt – wechseln alle zwei Wochen. „Die Betreuerinnen und Betreuer werden schon im Voraus von

uns auf die Zeit in Caorle vorbereitet“, berichtet Klaus Metz, der Leiter der Caritas-Dienststelle Ferien und Erholung. Es handle sich dabei meist um eine bunte Mischung aus Studenten und Studentinnen, Lehrpersonen, Kindergärtnerinnen, Mamis, aber auch um „Exoten“ wie Elektriker oder Installateure, die in ihrer Jugend die Jungscharleiterausbildung gemacht haben und heute noch gerne mit Kindern arbeiten. Ihnen steht in Caorle Stefano Favaretto als pädagogischer Leiter mit Rat und Tat zur Seite.

„Die Betreuer waren immer sehr nett zu uns und hilfsbereit und sie schauen auch darauf, dass jeder mitspielen kann“, erzählt Jacqueline. Das schönste Erlebnis voriges Jahr sei das Seifenfuß-ballturnier gewesen, erinnert sich das Mädchen lachend. „Da ist der Boden so rutschig, dass man immer wieder hinfällt. Das macht Spaß und ist vor allem witzig.“

Superstar und Heimweh-TropfenDamit es den Kindern nicht zu viel wird, herrscht am frühen Nachmittag für eine knappe Stunde Mittagsruhe. Während dieser Zeit müssen alle Kinder, egal welchen Alters, in die Schlafsäle. Dort können sie sich entweder etwas ausruhen, lesen oder Postkarten schreiben. „Meist ist es so, dass eher die Größeren als die Kleinen ein kurzes Nickerchen machen, weil sie auch am Abend länger anhalten“, erzählt Klaus Metz. Besonders Veranstaltungen wie „Caorle sucht den Superstar“ oder „Wetten, dass …“ seien bei den Kindern sehr beliebt. Da komme es schon mal vor, dass die letzten erst gegen 23 Uhr ins Bett gehen.Erst dann kehrt im Feriendorf „Josef Ferrari“ wieder Ruhe ein. Beim Einschla-fen oder auch während der Ruhepausen geschieht es ab und zu, dass den einen oder die andere das Heimweh plagt. „Meistens vergeht dieses nach zwei-drei Tagen“, spricht Klaus Metz aus Erfahrung. Regelrechte Wunder würden oft die

„Der Strand ist sauber und man kann super Sandburgen bauen“, freut sich Jacqueline.

21J u n i 2 0 1 2

sogenannten Heimweh-Tropfen, ein Himbeer-Sirup der Krankenschwestern, wirken. Diese nehmen sich auch der besonders schweren Fälle an. Ständig sind zwei Krankenschwestern im Einsatz. Sie kümmern sich am Nachmittag und am Abend um die kleineren und größeren Wehwehchen ihrer jungen Patientinnen und Patienten. Auch ein Arzt schaut jeden Tag im Feriendorf vorbei. Bei der Morgen-besinnung in der Früh ist indes stets ein Pfarrer oder Seelsorger anwesend.

Solidarität und Gemeinschaft erlebenDas Wichtigste für die Kinder aber ist die Gemeinschaft mit den anderen

Kindern. „Viele kommen schon mit Freunden hierher. Es fi nden aber auch diejenigen, die allein kommen, ganz schnell Anschluss“, sagt Klaus Metz. Wie etwa die neunjährige Jacqueline. „Die vergangenen drei Jahre bin ich immer alleine nach Caorle gefahren, aber ich habe immer gleich Freund-schaften geschlossen. Heuer freue ich mich aber, dass meine Freundin und meine kleine Schwester mitfahren“, erzählt sie. Fix zum Programm der 14-tägigen Kinderferien-Aufenthalte gehören ein Ausfl ug in den nahegelegenen Acqua-park und für die Größeren auch ein wöchentlicher Abstecher in die Stadt.

Angeboten werden aber auch immer wieder Projekte zu verschiedenen Caritas-Themen, welche die youngCari-tas betreut. Klaus Metz: „Neben Spiel und Spaß ist es uns nämlich auch wichtig, dass die Kinder etwas fürs Leben mitnehmen. Werte wie Solidarität und Gemeinschaft werden deshalb bei uns besonders großgeschrieben.“ Dass sich die Kindern dabei wohlfühlen, zeigt Jacquelines Gesamturteil über die Caritas-Kinderferien: „In Caorle ist es total cool“.

RenataPlattnerCaritas Diözese Bozen-Brixen

[email protected]

Mit der Schule ans Meer

Mit der Caritas können Schulkinder nicht nur im Sommer ans Meer fahren, sondern in Caorle unterm Jahr sogar die Schule besuchen. Im Rahmen der sogenannten Schulprojektwochen können Mittel-, Berufs- und Oberschulklassen von Mitte Mai bis Anfang Juni ihren Unterricht eine Woche lang in das Feriendorf der Caritas in Caorle verlegen. Soziales und erlebnisorientiertes Lernen, ausreichend Bewegungsmöglichkeiten und eine interessante Umgebung bereichern dabei den Unterricht und zeigen den Schülerinnen und Schülern neue Lern- und Erfahrungsmöglichkeiten außerhalb ihres üblichen Lernraumes auf. Info und Kontakt für die Kinderferien und die Schulprojektwochen:Caritas Ferien und ErholungSparkassenstraße 1, 39100 BozenTel. 0471 304340, [email protected]

Im Wasser sowie bei Ball- und Geschicklichkeitsspielen toben sich die Kinder so richtig aus.

Lernwelten

22 J u n i 2 0 1 2

Aktionstage Politische Bildung 2012

ÜBER DEN TELLERRAND HINAUSDie Aktionstage Politische Bildung 2012 fanden vom 23. April bis zum 9. Mai statt. An Südtirols Schulen wurden spannende Aktionen durchgeführt. Sie hatten die Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte, aber auch mit jener der anderen zum Inhalt.

Gibt es in meiner Familie Migrations-erfahrung? Diese Frage stellten sich Moritz Straudi von der deutschen Landeshotelfachschule Kaiserhof genauso wie Elvis Burchia vom ladini-schen Sprachengymnasium in Stern im Gadertal und Martina Gabrieli von der italienischen „Claudia de Medici“-Ober-schule in Bozen.

Dreisprachige KlassenpartnerschaftDie drei Jugendlichen forschen mit ihren Klassen zur eigenen Familienge-schichte und stellen die Ergebnisse in Partnerschaftstreffen vor. Die Ge-schichten, die dabei recherchiert

werden, sind genauso spannend wie die Wege, welche die jungen Leute be-schreiten. So gehen die einen ins Archiv, befragen die zweiten ihre Großeltern und stöbern am Dachboden, während andere auf Facebook nach verscholle-nen Verwandten forschen und … fündig werden! Nebenbei verbessern sie ihre Sprachkenntnisse, da bei Präsentation und Austausch zu den Forschungser-gebnissen die anderen Landessprachen bewusst gefördert werden.Dreimal treffen sich die beteiligten Oberschülerinnen und -schüler im Laufe des Schuljahres, wobei jeweils eine andere Schule Gastgeber spielt. Das Projekt wird – so wie die Aktionsta-

ge überhaupt – von den Bildungsres-sorts aller drei Sprachgruppen und den Ämtern für Weiterbildung organisiert. Es reiht sich ein in Initiativen des Landes zum besseren Verständnis der eigenen Geschichte, aber auch der Geschichte der anderen Sprachgruppen in Südtirol.

Alltagsszenen aus SüdtirolMusste diese Situation eskalieren oder hätte sie auch anders verlaufen können? Das Forumtheater Krah stellt in seinem Stück „Mez per Sort“ die Zuschauenden vor die Wahl. Wenn sie möchten, dürfen, ja sollen sie ins Stück eingreifen. Per Handzeichen werden die Schauspielen-den gestoppt und die Szene beginnt nach entsprechender Unterweisung durch den Zuschauer oder die Zuschau-erin neu. Mit welchem Ausgang?Das Theaterstück „Mez per Sort“ greift Alltagsszenen aus Südtirol auf, in denen die Landesgeschichte, aber auch persön-liche Geschichten unverarbeitet zum Vorschein kommen. Die Intervention in die Handlung macht Spaß, den Oberschü-lerinnen und Oberschülern gleicherma-ßen wie den Schauspielerinnen und Schauspielern. Sie kann beispielhaft sein und unsere Zivilcourage auch im Alltag stärken – so die Überzeugung der Theatergruppe Krah.Die Aufführungen fi nden an der Landesberufsschule „Tschuggmall“ in Brixen, an der Fachoberschule „Marie Curie“ in Meran und am Kunstlyzeum in St. Ulrich statt. Sprachgruppenübergreifende Kommunikation beim Treffen in Stern im Gadertal

23J u n i 2 0 1 2

Unbekannter MandelaEin Stück unbekannter Apartheidsge-schichte zeigt der preisgekrönte Film „Invictus“ des Regisseurs Clint Eastwood. Nur wenigen bekannt sind die Bemühun-gen Nelson Mandelas, des ersten schwarzen Präsidenten Südafrikas, nach dem Ende des Apartheidregimes das gespaltene Südafrika über den Sport zu vereinen. Mit welchen Mitteln dieses Vorhaben ein Stück weit gelingen konnte, wird im Film gut sichtbar.Der Kinofi lm wird im Rahmen der Aktionstage im Kapitol Kino/Filmclub Bozen für Oberschulklassen gezeigt. Didaktische Materialien zur Vor- und Nachbereitung machen den Kinobesuch zusätzlich für den Unterricht fruchtbar.

Biografi en, Jugendliche, MigrationAuch ein aktuelles Medienpaket wird im Laufe der Aktionstage geschnürt und kann ausgeliehen werden. Es enthält insgesamt 60 aktuelle Bücher und DVDs, die für jugendliche Leserin-nen und Leser an der Oberschule geeignet sind. Die Medien wurden zu folgenden drei Schwerpunktthemen ausgewählt:• Biografi en• Migration• Jugendliche in anderen KulturenDas Medienpaket mit dem Titel „Unsere Geschichte/unsere Geschichten“ eignet sich sehr gut, um Jugendliche zum Lesen anzuregen und um ein Thema mit Schülerinnen und Schülern zu vertiefen. Die Auswahl der Bücher und DVDs wurde vom deutschen und ladinischen Bildungsressort vorgenommen.

WalterPichlerFachdidaktik, [email protected]

Und weiter geht’s …

• Die Vormerkung des Medienpakets „Unsere Geschichte/unsere Geschichten“ erfolgt bei der Pädagogischen Fachbibliothek in Bozen, Tel. 0471 417228.

• Der Film Invictus kann über das Amt für AV-Medien ausgeliehen werden. Didaktische Hinweise zur Vor- und Nachbereitung des Films fi nden sich auf der Homepage des Bereichs für Innovation und Beratung www.schule.suedtirol.it/pi/faecher/sozialkunde.htm

• Die Theatergruppe Krah kann mit ihrem Theaterstück auch im kommenden Schuljahr an Schulen geholt werden. Information und Vormerkung bei Matthias Oberbacher, Tel. 348 4509193, [email protected]

Lernwelten

24 J u n i 2 0 1 2

Lehrgang abgeschlossen

LESEFÖRDERUNG UND BIBLIOTHEKSDIDAKTIKAn Südtirols Schulen sind seit kurzem weitere 56 Lehrpersonen mit dem Spezialisierungstitel „Expertinnen und Experten für Leseförderung und Bibliotheksdidaktik“ im Einsatz.

Die Lehrgänge für Leseförderung und Bibliotheksdidaktik werden seit Jahren vom Bereich Innovation und Beratung im Deutschen Bildungsressort und dem Amt für Bibliotheken und Lesen organi-siert. Der dreijährige Lehrgang für „Expertinnen und Experten für Leseför-derung und Bibliotheksdidaktik“ hatte 2009 begonnen. Insgesamt umfasste er zehn Module zu je 2,5 Tagen. Die Teilneh-merinnen und Teilnehmer mussten zum Abschluss eine aus mehreren Teilen bestehende Abschlussarbeit vorlegen, die im Februar einer Kommission vorgestellt wurde.Ziel dieser Lehrgänge ist es, Lehrperso-nen zur Führung einer Schulbibliothek zu qualifi zieren, vielfältige Möglichkeiten der Leseförderung für die verschiedenen Schulstufen zu vermitteln, aufzuzeigen, wie die Schulbibliothek in den Lernprozess aller Fächer eingebunden werden kann und den Einsatz der neuen Medien in der Schulbibliothek zu fördern.Neben der Vermittlung der Lesekompe-tenz können Schulbibliotheken einen wichtigen Beitrag leisten, wenn es um die Vermittlung der Informations- und Medienkompetenz, der Methoden- und der Problemlösekompetenz geht.

Thema AutorenlesungIm April 2012 fand in der Europäischen Akademie die Verleihung der Zertifi kate an 56 Lehrpersonen der Grund-,

Mittel- und Oberschule sowie der Berufs- und Fachschulen statt. Im Rahmen der Feier kamen die Anwesen-den in den Genuss einer Lesung von Christoph Mauz aus Wien, der im April als Autor auch an vielen Schulen unterwegs war. Seine Texte und kabarettistischen Einlagen rund um das Thema Autorenlesung kamen dabei sehr gut an. Bei der Veranstaltung wurden auch eini-ge gelungene Beispiele aus den Abschlussarbeiten vorgestellt: Jutta Gelmini stellte ein Rechercheprojekt für die Grundschule vor. Regina Verdorfer

präsentierte die Bibliothek der Mittel-schule Ulten und wies dabei auf die Unterstützung der Schulbibliothek für die Umsetzung der Rahmenrichtlinien hin. Jasmine Köhle zeigte ihr Projekt zur Leseförderung an einer technischen Fachoberschule.

Die zentrale Bedeutung des LesensLandesrätin Sabina Kasslatter Mur unterstrich in ihren Grußworten die zentrale Bedeutung des Lesens. Sie wies darauf hin, dass Südtirols Schulen über gut ausgestattete Schulbibliothe-ken verfügen und dass gut ausgebildete Lehrpersonen diese Strukturen mit Leben füllen können. Schulamtsleiter Peter Höllrigl unter-strich die Bedeutung des Lesens und betonte den Wert von Lesungen, welche bei Kindern und Jugendlichen die Freude an der Sprache und am Lesen fördern. Anerkennende Worte fand der Schulamtsleiter auch für den Einsatz der Lehrpersonen, die sich im Rahmen des Lehrgangs zusätzliche Kompeten-zen erworben haben, die sie an ihren Schulen im Sinne der Leseförderung und des Lernens in den Schulbibliothe-ken einsetzen werden.

MathildeAspmair,Pädagogische Fachbibliothek

MarkusFritz,Amt für Bibliotheken und Lesen

[email protected]

Vielfältige Möglichkeiten der Leseförde-rung für die verschiedenen Schulstufen

25J u n i 2 0 1 2

Mehrsprachigkeit und autonomes Lernen

SPRACHENLERNEN IN DER ZUKUNFTIm April 2012 war Professor Alan Maley Hauptreferent bei der Groß-tagung für Englischlehrpersonen „At the Heart of Learning“ in Bozen.

Professor Maley, wie haben Sie die Tagung „At the Heart of Learning“ erlebt?Alan Maley: Die Tagung war gut organi-siert. Die Teilnehmer und Teilnehmerin-nen zeigten großes Interesse am abwechslungsreichen Programm der angebotenen Workshops. Die Stimmung war den ganzen Tag über gut. Beson-ders gefallen hat mir die Mischung von unterschiedlichen Muttersprachen und Schulstufen. Für jede und jeden war etwas dabei.

Welche Eigenschaften und Fähigkeiten weist eine gute Sprachlehrperson auf?Alan Maley: Gewöhnlich erwarten wir von Sprachlehrpersonen gute Fach-kenntnisse: der Sprache selbst, der Theorie, welche dem Lehren zugrunde liegt sowie deren geschichtlicher Entwicklung. So viel zum Fachwissen. Außerdem erwarten wir ein hohes Niveau in unterschiedlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten, wie Organisationsta-lent, Classroom Management, pädago-gisches Wissen oder Sozialkompetenz. So viel zum methodischen Rüstzeug. Überdies weisen gute Sprachlehrperso-nen aber auch gewisse Haltungen auf: Offenheit, Fairness, Enthusiasmus sowie wirkliches Interesse an den Lernenden. Dieser dritte Aspekt ist meiner Meinung nach noch wichtiger als das fachliche und methodische Wissen und Können. Die persönlichen und menschlichen Qualitäten einer Lehrper-son sind wesentlich.

Sprachenlernen in der Zukunft: Welche Trends setzen sich durch?Alan Maley: Wer kann das schon mit Sicherheit sagen? Die neuen Technolo-gien werden zweifellos in Zukunft weiterhin an Bedeutung gewinnen, obwohl sie bisher nicht sehr erfolgreich in den Sprachunterricht integriert wurden. Die Ansichten über die Verwen-dung von „Global English“ ändern sich. In Zukunft wird man mehrsprachigen und dialektalen Perspektiven mehr Aufmerksamkeit schenken. Die Nach-frage nach Englisch auf fortgeschritte-neren Niveaus wird größer werden. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird man mehr auf autonomes Lernen setzen, unter anderem durch das Lesen.

Eines Ihrer denkwürdigsten Erlebnisse als Lehrer war …Alan Maley: … die Ausbildung von Grundschullehrpersonen in Ghana. Der Ort lag abseits von Städten und entbehrte an fast allem. Sogar Strom war eine Seltenheit. Wir arbeiteten daran, die Kinder durch die Verwen-dung von Handpuppen zum Sprechen zu bringen. Zu meiner Überraschung organisierten sich die Lehrpersonen in kürzester Zeit: Sie schrieben ein Stück über ein lokales Fest, fertigten Hand-puppen aus alten Zeitungen an und verwendeten Stoffreste der Schneide-rei im Ort. Sie improvisierten ein Puppentheater, indem sie Tische umkippten und sich dahinter versteck-ten und inszenierten das lebhafteste und einfallreichste Stück, das ich je

gesehen habe, samt Musik und Tanz natürlich … Aber das war eben Afrika!

Interview: EviDeboraSchwienbacherMitarbeiterin im Bereich Innovation und Beratung

[email protected]

Alan Maley

Professor Alan Maley beschäftigt sich seit über 45 Jahren mit dem Unterricht von Englisch als Fremdsprache. Er hat in mehr als zehn Ländern, darunter auch in China und Indien, gearbeitet. In den 1970er-Jahren war er in Mailand für den British Council, Großbritanniens internationaler Organisation für Bildung und Kultur, tätig. Seine Arbeit führte ihn damals auch immer wieder ins benachbarte Trentino, weshalb er auch Südtirol sehr gut kennt. Alan Maley war längere Zeit Generaldirektor des Bell Educational Trust in Cambridge. Als Schriftsteller und Buchautor hat er über 40 Bücher veröffentlicht. Im Jahre 2010 verlieh ihm die Extensive Reading Association für „The Best of Times?“ den „Language Learner Literature-Award“.

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Auf einen Blick

Service & InfoService & Info

Kinder in Afghanistan malen für den Frieden

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MEIN EINKAUFSKORB VERÄNDERT DIE WELTDer Begriff Nachhaltigkeit ist in aller Munde. International angestoßen durch die Konferenz für Umwelt und Entwicklung 1992 in Rio de Janeiro, ist er Thema für Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft. Aber auch im alltäglichen Lebensstil ist die Frage der Nachhaltigkeit sehr wichtig.

Wie wir unser Leben leben, wie wir essen, wohnen, konsumieren, alles hat ökologische, soziale, ökonomische und gesundheitliche Auswirkungen. Durch Herstellung, Verpackung, Transport, Nutzung und Entstehung beeinfl usst jedes Produkt Umwelt und Mensch. 20 Prozent der Weltbevölkerung leben vorwiegend in den Industriestaaten und verbrauchen 80 Prozent der vorhandenen natürlichen Ressourcen. Wir alle können durch gezielte Kaufentscheidungen einen Beitrag zu mehr Umweltschutz und globaler Gerechtigkeit leisten.Immer mehr Menschen wird bewusst: „Ich als Bürger und Konsument ent-scheide mit meinem Einkauf mit“. Doch die Globalisierung und die Komplexität des Themas stellen eine große Heraus-forderung dar, welche viele Menschen abschreckt.

Neue Wege fi ndenDie konsumkritischen Stadtrundgänge sollen dazu anregen, über Zusammen-hänge nachzudenken. Sie bieten uns die Möglichkeit, einen Weg zu fi nden, der uns hilft, ein bisschen nachhaltiger zu leben.Der erste Schritt in diese Richtung ist das Überdenken der eigenen Einkaufs-gewohnheiten sowie die ehrliche Fragestellung: „Was brauche ich wirklich?“ und „Wo lasse ich zu, dass

meine Bedürfnisse von Werbung und Trends manipuliert werden?“ Beim täglichen Einkauf kann ich auf Folgendes achten:• Lokale und saisonale Waren kaufen.

Damit werden die Bauern und Unter-nehmer in der Region unterstützt, die Transportwege sind kürzer und somit die Umweltbelastung geringer.

• Bioprodukte kaufen. Diese vereinen viele gute Eigenschaften wie artge-rechte Tierhaltung, sorgsamen Umgang mit den Ackerböden, faire Entlohnung und den Verzicht auf den Einsatz von Gentechnik.

• Produkte aus dem Fairen Handel kaufen. Diese basieren auf Dialog, Transparenz und Respekt und fördern somit Gerechtigkeit und Solidarität.

• Wenn möglich Produkte zweiter Hand wählen. Dadurch werden Abfälle vermieden sowie Ressourcen und Geld gespart.

Wir müssen nicht die Welt retten! Es genügt, wenn wir bei uns, mit unserem Leben, mit denen, die uns am nächsten sind und mit unserer Umgebung beginnen, einen verantwortungsvolle-ren und zukunftsfähigen Weg zu begehen. Am besten sofort!

KatharinaErlacherWolfSozialgenossenschaft blufi nk

katharina.erlacher@blufi nk.com

Konsumkritischer Stadtrundgang für den Unterricht

Finde deinen Weg …

64.07 Konsumkritischer Stadtrundgang am Montag, 27. August 2012, Bozen, Landhaus 1 (Palais Widmann)

Inhalt: Einführung, Blick hinter unser Konsumverhalten und anschließender Rundgang durch die Stadt Bozen, bei dem über Zusammensetzung, Produktionsbedingungen und Transportwege von Konsumgütern informiert wird. Bewusstsein für weltweite Zusammenhänge und für die eigene Verantwortung sollen geschaffen, Handlungsspielräume aufgezeigt und Ideen für die Umsetzung im Unterricht diskutiert werden. Informationen: www.consumalternative.comwww.blufi nk.com

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Service & InfoService & Info

Aus der Pädagogischen Fachbibliothek

ERZÄHLTE GESCHICHTE/NDie Aktionstage Politische Bildung stehen 2012 unter dem Motto „Unsere Geschichte/Unsere Geschichten“. In der Kinder- und Jugendliteratur und in der Belletristik für Erwachsene gibt es viele interessante Aufarbeitungen der persönlichen und politischen Geschichte. Die Vorschläge aus der Pädagogischen Fachbibliothek sind auch als Tipps für eine spannende Sommerlektüre gedacht.

FABRIZIO SILEI / MAURIZIO A. C. QUARELLODer Bus von Rosa Parks. Jacobi & Stuart, 2011

Ben fährt mit seinem Großvater ins Museum von Detroit. Dort zeigt ihm dieser einen alten Bus und erzählt ihm die Geschichte von Rosa Parks, jener

Frau, die sich 1955 weigerte, im Bus einem Weißen Platz zu machen und deshalb verhaftet wurde. Die mutige Haltung dieser Frau führte zu Protesten der schwarzen Bevölkerung und nach einem Jahr des Kampfes schließlich zur Aufhebung der Rassentrennung in öffentlichen Verkehrsmitteln. Die Geschichte von Rosa Parks wird von Fabrizio Silei sehr berührend erzählt. Die Illustrationen von Maurizio Quarello lassen das Amerika der 1950er-Jahre aufl eben und erinnern vielfach an die Bilder von Hopper.

SHAUN TANEin neues Land. Süddeutsche Zeitung / Bibliothek, 2012Zugegeben: Die ersten Seiten dieser Graphic Novel machten einer „traditio-nellen“ Leserin wie mir ein bisschen Mühe, aber dann fesselte mich diese Erzählung ohne Worte: Der australische Autor und Illustrator Shaun Tan erzählt

die Geschichte der Migration in beeindruckenden Bildern, er stellt ihre Licht- und Schattenseiten dar, die Erfahrun-gen von Abschied und Ankunft, die

Erfahrungen mit Einreisebehörden, die Arbeit in den Fabriken. Mit großer Ausdruckskraft werden die Empfi ndun-gen der Menschen dargestellt: Mut und Verzweifl ung, Freude und Angst, Trauer und Verlassenheit. Die dargestellten Gesichter sind sehr beeindruckend, die Bilder sehr vielschichtig und von großer Kraft.

SUSAN ABULHAWAWährend die Welt schlief. Diana Verlag, 2011

Das Leben der Hauptfi gur beginnt in einem Flücht-lingslager in Jenin. Amals Eltern wurden im Zuge der Gründung des Staates Israel aus ihrem Dorf

vertrieben und werden nie wieder in ihre Heimat zurückkehren können. Amal erlebt bereits als Kind Not und Gewalt. Ihr Schicksal ist eng verbunden mit dem Konfl ikt zwischen Israel und den Palästinensern. Die Autorin, selbst

Kind palästinensischer Flüchtlinge, wuchs in verschiedenen arabischen Staaten auf und lebt heute in den USA. Sie engagiert sich für Menschenrechte und für das Schicksal von Kindern in den besetzen Gebieten in Israel. Der Jugendroman schildert beeindruckend die Auswirkung des israelisch-palästi-nensischen Konfl ikts auf die dort lebenden Menschen.

MAJA HADERLAPEngel des Vergessens. Roman, Wallstein, 2011

Die Autorin erzählt in sehr poetischer Sprache die Geschichte eines Mädchens, seiner Großmutter und zugleich die Geschichte der slowenischen

Minderheit in Kärnten. Die Kindheit ist stark geprägt von der Großmutter, die dem Mädchen das Tanzen und Karten-spielen beibringt, aber auch über ihre Inhaftierung im KZ Ravensbrück berichtet. Der Krieg und der Kampf der Partisanen spielen eine zentrale Rolle im Roman. Dies nicht nur, weil der Großvater und der Vater Partisanen waren. Die Hauptfi gur verlässt das Dorf, besucht das Gymnasium in Klagenfurt und studiert später in Wien. Immer wieder fl ießen Informationen über die Situation der Slowenen in Kärnten ein.

SABINE GRUBER Stillbach oder Die Sehnsucht. Roman, C. H. Beck, 2011

Clara fährt nach Rom, um die Wohnung ihrer verstorbenen Jugendfreundin aufzulösen. Beide Frauen stammen aus Stillbach, einem fi ktiven

Südtiroler Dorf. Clara fi ndet im Nach-lass ein Romanfragment, in dessen Mittelpunkt Emma Manente steht, die als Zimmermädchen von Stillbach nach Rom kam und dann Chefi n eines Hotels wurde. In diesen Binnenroman fl ießt viel italienische Zeitgeschichte zwischen 1938 und 1978 ein, aber es wird auch viel Südtiroler Geschichte behandelt. Der Roman von Sabine Gruber ist ein spannender Beitrag zur Aufarbeitung italienischer und Südtiroler Geschichte. Sehr intensiv ist das Ineinanderfl ießen von persönlicher Geschichte und „großer“ Geschichte.

GAYLE TZEMACH LEMMONDie Schneiderin von Khair Khana. Irisiana, 2012Kamila Sidiqi hat die Ausbildung zur Lehrerin in Kabul erfolgreich abge-schlossen und möchte studieren, als die Taliban die Macht übernehmen und es den Frauen verbieten, Schulen zu besuchen, zu studieren, berufstätig zu

sein und sich in der Öffentlichkeit frei zu bewegen. Um ihrer Familie zu helfen, wird sie Schneiderin und gibt zuerst ihren Schwestern und dann vielen jungen

Frauen eine Arbeit. Sie gründet auch eine Schule für Schneiderinnen. Es gelingt ihr, die strengen Bestimmungen der Taliban zu umgehen und sich und andere nicht in Gefahr zu bringen. Später arbeitet sie auch mit UN-Organi-sationen zusammen. Diese wahre Geschichte wird von einer amerikani-schen Journalistin beeindruckend und fesselnd erzählt.

PHILIPPE POZZO DI BORGOZiemlich beste Freunde. Ein zweites Leben. Hanser, 2012

Die Autobiografi e von Philipp Pozzo di Borgo, einem französischen Aristokraten, der nach einem Freizeitunfall vom Hals an quer-schnittgelähmt ist,

gibt Einblick in sein Leben vor und nach dem Unfall. Er erzählt ausführlich über seine Kindheit und Jugend, über seine Familie und den Verlust seiner Frau. Die Freundschaft zwischen ihm und seinem

Pfl eger Abdel, die sehr erfolgreich verfi lmt wurde, stellt nur einen Teil der Autobiografi e dar. Abdel gelingt es durch seine unkonventionelle Art, dem Querschnittgelähmten wieder Lebens-freude zu geben, er begleitet ihn durch schwierige Phasen seines Lebens. Der Autor erzählt seine Geschichte sehr spannend und auch unterhaltsam.

MathildeAspmairPädagogische Fachbibliothek

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PÄDAGOGISCHE FACHBIBLIOTHEKDeutschesBildungsressortAmba-Alagi-Straße1039100Bozen

ÖffnungszeitenVormittag: 9.00 bis 12.30 UhrNachmittag: 14.00 bis 17.00 Uhr Donnerstag: bis 17.30 Uhr

Tel. 0471 417228/417638 [email protected]

Der Name kommt nicht vom Sieben-schläfer, dem Nagetier, das bekannt ist für seinen langen Winterschlaf. Der Name rührt von einer Legende um sieben Brüder. Wie so oft, gibt es auch von dieser Legende gleich mehrere Versionen. Allen gemeinsam ist die Vorgeschichte: In der Zeit, als im Römischen Reich die Christen verfolgt wurden, haben sich sieben Brüder in einer Höhle in Ephesus versteckt. In einer der Legenden sind die sieben namentlich genannt: Johannes, Serapion, Martinianus, Dionysius, Constantinus, Maximus und Malchus. Nachdem sie in der Höhle entdeckt wurden, wurden sie eingemauert. Dabei sollen sie aber nicht gestorben, sondern nur eingeschlafen sein. In einer anderen Legende heißt es, die sieben Brüder sei-en in der Höhle in einen langen Schlaf versunken und erst nach 195 Jahren wieder aufgewacht, als sie von einem Bauern entdeckt und geweckt wurden. Den verschiedenen Legenden gemein-sam ist, dass die Brüder an einem 27. Juni wieder aus ihrem langen Schlaf aufgewacht sind. Welche Version auch immer man glauben mag, auffallend ist die Zahl Sieben, die mit der Sieben-schläferlegende verbunden wird.

Die Zahl SiebenDie Zahl Sieben galt nicht nur in der frühchristlichen Welt, sondern in vielen

Kulturen als magische Zahl. Man denke nur an die sieben Weltwunder, an die sieben Hügel, auf denen Rom erbaut wurde, an die sieben Tugenden und an die sieben Laster. Auch in Märchen, Redewendungen und in Sprichwörtern kommt die Zahl Sieben häufi g vor: Man packt etwa seine sieben Zwetschgen, wenn man eine Reise beginnt oder einen Ortswechsel vornimmt. Aus der Märchenwelt sind Schneewittchen und die sieben Zwerge bekannt, Max und Moritz, die sieben Streiche verüben, und das tapfere Schneiderlein, das ohne die Sieben auf keinen Fall auskommt. Die Zahl Sieben kommt häufi g auch in Wetter- und Bauernregeln vor, nicht nur in Zusammenhang mit dem Siebenschläfertag. Auf den 27. Juni bezogen fi nden wir folgende Wetter-regeln: • Wie das Wetter am Siebenschläfertag

sich verhält, ist es sieben Wochen lang bestellt.

• Das Wetter am Siebenschläfertag sieben Wochen bleiben mag.

• Regnet’s am Siebenschläfertag, der Regen sieben Wochen nicht weichen mag.

• Der Siebenschläferregen, der bringt dem Lande keinen Segen.

• Scheint am Siebenschläfertag die Sonne, gibt es sieben Wochen Wonne.

• Wer am Siebenschläfertag bis sieben Uhr schläft, schläft das ganze Jahr!

KalenderverschiebungAufgrund der gregorianischen Kalen-derreform fällt genau genommen der Siebenschläfertag nicht auf den 27. Juni, sondern auf den 7. Juli. Papst Gregor XIII ließ im Jahr 1582 zur Korrektur des bis dahin gültigen julianischen Kalenders zehn Kalen-dertage überspringen, sodass auf den 4. Oktober nicht der 5., sondern direkt der 15. Oktober folgte. Daher müssten eigentlich auch die meisten Bauernre-geln um mehrere Tage nach hinten verschoben werden.

Der Siebenschläfertag in SüdtirolIn Südtirol ist der Siebenschläfertag nicht so sehr bekannt. Ältere Menschen halten sich vielmehr noch an die Tage rund um die bei uns bekannten Wetter-heiligen: an den Johannes-Tag am 24. Juni oder an den Peter-und-Paul-Tag am 29. Juni. Da der Siebenschläfertag in den letzten Jahren von den Medien entdeckt wurde und diese gerne darüber berichten, ist der Tag heute wieder öfter im Gespräch.

BarbaraStockerVolkskundlerin, Ressort für Denkmalpfl ege,

Bildungsförderung, Deutsche Kultur und Museen

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Rubrik Lebensart

Von Wetter- und Bauernregeln

DER SIEBENSCHLÄFERTAG

Service & InfoService & Info

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Am 27. Juni schauen viele Menschen zum Himmel: Es ist Siebenschläfertag. Und der zählt in der bäuerlichen Bevölkerung im deutschsprachigen Raum zu den wichtigsten Lostagen im Jahr.

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infos

CALL FOR PAPERS

Geschichte überschreitet Grenzen

Auf einer internationalen Tagung in Trient wird im Herbst 2012 über den Geschichts-unterricht in Grenzregionen refl ektiert: Welche Bedeutung hat der Geschichtsun-terricht in Grenzregionen? Welche innovativen Praktiken und Projekte des Geschichtelernens gibt es in Grenzregio-nen? Welche Erfahrungen wurden im Geschichtsunterricht mit Schulversuchen und grenzübergreifenden Klassenpart-nerschaften gemacht?Das Deutsche Bildungsressort, verschie-dene Bildungsinstitutionen des Trentino sowie der Landeschulrat für Tirol organisieren diese grenzüberschreitende Tagung. Derzeit läuft der sogenannte „Call of Papers“, mit welchem potenzielle Referentinnen und Referenten gesucht werden. Geschichtelehrpersonen an Südtiroler Schulen, welche ihre Praxiser-fahrungen und Refl exionen im Rahmen der Tagung präsentieren möchten, können sich nähere Informationen unter www.schule.suedtirol.it/pi holen oder sie wenden sich an [email protected]

BUNDESFINALE POLITISCHE BILDUNG 2012Südtiroler Jugendliche behaupten sich

Sechs Südtiroler Jugendliche der deutschen Schule haben vom 25. bis 27. April 2012 am Österreichischen Bundeswettbewerb für Politische Bildung in Velden am Wörthersee teilgenommen. Sie hatten sich beim Südtiroler Landes-wettbewerb für die Teilnahme qualifi ziert und konkurrierten nun mit den Siegerin-nen und Siegern der österreichischen Bundesländer. Dabei konnten sie einen hervorragenden fünften Platz belegen.Die Organisation des Bundeswettbewerbs war sehr gut. Von der Unterbringung im Jugendgästehaus Cap Wörth bis zum ausgiebigen Rahmenprogramm war alles im Detail durchgeplant. Die verschiede-nen Quizrunden wurden an verschiedenen Orten ausgetragen: Minimundus-Anlage, Stadt Klagenfurt, Kärntner Landtag, Fachhochschule Villach und schließlich die letzten Quizrunden wieder im Jugendgästehaus Cap Wörth.Das Land Südtirol wurde von Anna Alber (Mittelschule Laas), Matthias Genetti (Realgymnasium Meran), Philipp Rossi (Franziskanergymnasium Bozen), Thomas Ladurner (Realgymnasium Meran), Daniel Patauner (Landesberufsschule Savoy Meran) und Markus Kirchler (Wirtschafts-fachoberschule Bozen) vertreten.Wir gratulieren!

NEUE HOMEPAGE

Ausbildungs- und Berufsberatung

Seit 8. Mai 2012 ist die neu gestaltete Internetseite des Amtes für Ausbildungs- und Berufsberatung der Landesabteilung Bildungsförderung, Universität und Forschung online. Die Homepage des Landesamts für Ausbildungs- und Berufsberatung im Südtiroler Bürgernetz wurde in Zusam-menarbeit mit der Südtiroler Informatik-AG neu konzipiert. Sie präsentiert sich in einem neuen, jugendgerechten Design. Die abi-online Suche für Berufe und Ausbildungen wurde an die Oberstufenre-form angepasst und übersichtlich gestaltet. Die Jugendlichen haben die Möglichkeit, direkt nach den Bildungsein-richtungen der drei Bildungssäulen zu suchen: Gymnasien, Fachoberschulen und Berufsbildung.Bewährt hat sich der schnelle Weg zur Berufsberatung: die Online-Anmeldung für einen Beratungstermin. Diese Möglichkeit bietet die neu gestaltete Bürgernetz-Seite weiterhin. Auf die neue Internetseite kommt man über www.provinz.bz.it/berufsberatung oder www.provinz.bz.it/bildungsfoerderung

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ABENDOBERSCHULEN

„Matura“ für ErwachseneErwachsene ohne Oberschulab-schluss können auch im kommen-den Schuljahr die staatliche Ab-schlussprüfung (Matura) im Rahmen einer Abendschule nachholen. Die entsprechenden Kurse werden in

Bozen, Meran, Brixen und Bruneck bei genügend Anmeldungen vom Deutschen Schulamt durchgeführt. Angeboten werden die durch die Oberstufenreform auslaufenden Klassen für die Handels-oberschule (HOB), die Gewerbeoberschu-le (GOB), die Oberschule für Geometer und die Lehranstalt für Soziales (LeSo). Im Zuge der Reform wird jeweils das 1. Kursjahr für die Wirtschaftsfachober-schule (WFO, Ex-HOB), für die Technologi-sche Fachoberschule (TFO, Ex-GOB/Geometer) und voraussichtlich als neuer Schultyp das Sozialwissenschaftliche Gymnasium (SWG) angeboten. Die Abendkurse laufen drei Jahre lang. Es werden Prüfungen abgenommen und entsprechende Zeugnisse ausgestellt. Das dritte Kursjahr bereitet auf die staatliche Abschlussprüfung vor. Der Unterricht fi ndet während des Schuljah-res statt, täglich von Montag bis Freitag von 18.00 bis 22.00 Uhr. Voraussetzung für die Aufnahme ist die Vollendung des 18. Lebensjahres und der Besuch der Abendskurse im Ausmaß von mindestens 75 Prozent. Weitere Informationen und Termine zu Informationsveranstaltungen fi nden Sie auf www.provinz.bz.it/schulamt oder im Deutschen Schulamt bei Karin Kerschbaumer, Tel. 0471 417554, [email protected]

9.045 FRIEDENSBILDER

Friedensprojekt: Malen wir den Frieden

Mehr als 9.000 Schüler und Schülerinnen aller Schulstufen aus dem ganzen Land haben am Friedensprojekt „Malen wir den Frieden, damit Frieden werde“ teilgenom-men. Die siebenköpfi ge Jury hatte die schwierige Aufgabe, aus den eingesende-ten Bildern eine Auswahl von 350 zu treffen. Zwölf ausgewählte Zeichnungen wurden der Firma Fercam übergeben, welche diese auf den Planen ihrer Lkw abdrucken und damit durch ganz Europa fahren wird. Die Ausstellung im Walther-haus vom 16. bis 22. April 2012 war mit über 1.000 Interessierten gut besucht. Die Angebote des umfangreichen Rahmen-programms „Friedensbänder knüpfen“, „Friedenstänze“ und „Schreibwerkstatt Friedensgedanken“ nutzten über 500 Kinder und Jugendliche. Der Einladung zum Konzert der Musikschule Bozen folgten nur wenige Musikfreunde. Eine tolle Stimmung kam beim Benefi zkonzert der Gruppe „Westbound“ der Vereinigung Südtiroler Ärzte für die Dritte Welt auf. Die Veranstalterinnen Margret Bergmann und Petra Eisenstecken sagen allen Schulen, welche sich an diesem Projekt beteiligt haben, ein herzliches Dankeschön.

ADOPTION UND SCHULE

Leitfaden veröffentlichtDie Aufnahme von adoptierten Kindern in Kindergärten und Schulen steht im Mittelpunkt der gleichnamigen, zweisprachigen Broschüre. Sie

ist gedacht für Eltern, pädagogische Fachkräfte im Kindergarten und Lehrper-sonen. Der Leitfaden liefert Informationen zu den Aufgaben der verschiedenen Institutionen und beinhaltet Ratschläge, wie sich eine gelingende Zusammenar-beit zwischen Elternhaus, Sozialdiensten und Schule oder Kindergarten gestalten kann. Erstellt wurde die Broschüre unter Federführung des Italienischen Schulam-tes zusammen mit dem Deutschen und Ladinischen Schulamt, dem Amt für Familie, Frau und Jugend, dem Jugend-gericht, der Dienststelle für Adoption und den Vereinigungen der Adoptiv- und Pfl egeeltern. Die Publikation gibt es als eBook unter www.grafi chestile.com

infos

Staatliche Abschlussprüfung(Matura) für Erwachsene

Abendschulen im Zweiten BildungswegSchuljahr 2012/2013

information und anmeldungInformationen erhalten Interessierte bei den zuständigen Koordinatorinnen und Koordinatoren:

Meran: Helga Unterthurner, Tel. 328 4733251Bozen: TFO: Igrid Schenk, Tel. 348 8300965

WFO: Margarita Mair, Tel. 349 7173144 Brixen: Franz Josef Oberstaller, Tel. 368 680083, 0473 203151Bruneck: TFO: Werner Sporer, Tel. 348 4251973, 0474 555602

WFO: Benedikt Burger, Tel. 347 0996767, 0474 948013

oder

Deutsches Schulamt – Amt für Schulverwaltung39100 Bozen, Amba-Alagi-Straße 10Fax 0471 417569, www.provinz.bz.it/schulamt

Karin Kerschbaumer,Tel 0471 417554, [email protected]

AUTONOME PROVINZ BOZEN - SÜDTIROL

PROVINCIA AUTONOMA DI BOLZANO - ALTO ADIGE

Flyer Abendschule Matura 2012_flyer_DIN lang hoch 08.05.12 15:10 Seite 2

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PRÄMIE FÜR MATURANTINNEN UND MATURANTEN

Für ausgezeichnete Leistungen

Schülerinnen und Schüler, welche die staatliche Abschlussprüfung der Oberschule mit ausgezeichneten Leistungen bestehen, bekommen vom italienischen Bildungsministerium eine Prämie zuerkannt. Die Prämie können alle Schülerinnen und Schüler erhalten, die an einer staatlichen und an einer den staatlichen Schulen gleichgestell-ten Oberschule die Abschlussprüfung absolviert haben. Ausbezahlt wird die Prämie von der Schule, an der die Schülerin oder der Schüler die ausge-zeichnete Leistung erworben hat. Die Höhe der Prämie ist abhängig von der Gesamtzahl der berechtigten Schülerin-nen und Schüler. Im Schuljahr 2010/2011 betrug die Höhe des ausge-zahlten Betrags 500 Euro je Schülerin und Schüler.

KINDERGARTEN: „WIR“

Informationsschrift zur geschlechtergerechten Förderung

„Jungen und Mädchen“ ist das Schwerpunktthe-ma der druckfri-schen Kindergar-ten-Informations- und Dokumenta-tionsschrift „Wir“. In dem über 70 Seiten starken

Heft werden die theoretischen Grundla-gen und die praktische Umsetzung einer geschlechtergerechten Förderung dokumentiert. Die Rahmenrichtlinien für den Kindergar-ten in Südtirol stellen das Kind und seine individuelle Entwicklung und Bildung in den Mittelpunkt. Der Fokus ist auf eine positive Entwicklung und auf das Wohlbe-fi nden der Mädchen und Jungen gerich-tet. „Unterschiede, auch jene bezüglich Geschlecht, bereichern, denn daraus erwachsen beziehungsreiche Lernsitua-tionen, die zu größerem, individuellem und gemeinsamem Lerngewinn führen“, schreibt Kindergarteninspektorin Christa Messner im Editorial.„Für die Entwicklung der Geschlechts-identität sind die Jahre der frühen Kindheit sowie die Erfahrungen in Familie und Kindergarten von großer Bedeutung. Kinder setzen sich intensiv mit der Frage auseinander, was es heißt, ein Mädchen oder ein Junge zu sein. Ihre Antworten sind abhängig von den Vorbildern in der Familie, vom Geschlechtsrollenvorbild im Kindergarten und in den Medien sowie von den geschlechterbezogenen Erwar-tungen ihres Umfeldes“, heißt es in den Rahmenrichtlinien.„Wir“ ist erhältlich im Kindergartenins-pektorat am Deutschen Schulamt oder kann im Internet unter www.provinz.bz.it/schulamt/aktuelles/606.asp eingesehen oder heruntergeladen werden.

2007/08

Jungen und Mädchen

wir 2Kindergarten in Südtirol

2011/2012 | 19. jahrgang

KLASSE SEIN – GRUPPE WERDEN

Ein Angebot für die ersten Klassen der OberschulenDie Fachstelle für Inklusion und Gesund-heitsförderung bietet gemeinsam mit dem Bereich für Innovation und Beratung für das Schuljahr 2012/2013 eine Aktion zur Förderung der Klassengemeinschaft und der Arbeitsfähigkeit. Das Angebot richtet sich an Lehrpersonen und Klas-senräte der ersten Klassen der Ober-schulen und konzentriert sich auf den Be-ginn des Schuljahres. In den ersten Klas-sen ergeben sich öfters Probleme mit der Arbeitsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler und mit dem Aufbau einer guten Klassengemeinschaft. Wenn es nicht ge-lingt, das Ankommen und Kennenlernen der Schülerinnen und Schüler von Beginn an so zu gestalten, dass sie sich in den Klassenverband gut integrieren, und wenn diese folglich nicht imstande sind, mit den Mitschülerinnen und Mitschülern konstruk-tiv zusammenzuarbeiten, wirkt sich dies auf mehreren Ebenen negativ aus und steht als Hindernis immer wieder im Raum.Das Angebot will Lehrpersonen und Klas-senräte von ersten Klassen durch Beratung und Begleitung dabei unterstützen, mit ihren Klassen die ersten Schulwochen so zu ge-stalten, dass sich ein gutes Arbeits- und So-zialklima entwickeln kann.Das Angebot umfasst einen Fortbildungs-nachmittag vor Ort für die Lehrpersonen der ersten Klassen und einen Praxisnachmittag in der Umsetzungsphase mit Planung der nächsten Schritte. Die Begleitung be-schränkt sich auf die Startphase, also auf die ersten zwölf Schulwochen.Anmeldungen per E-Mail an Rita Aschba-cher, Fachstelle für Inklusion und Ge-sundheitsförderung bis 29. Juni 2012, [email protected] für offene Fragen ist die Schulberaterin Roswitha Raifer, Tel. 0472 801022, [email protected]

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DEUTSCHES BILDUNGSRESSORT MITTEILUNGEN04.05.2012• Funktionales Plansoll an der Oberschule –

Rechtlicher Stellenplan für das Schuljahr 2012/2013• Verzicht auf den Katholischen Religionsunterricht –

Hinweise zur vollständigen Dateneingabe• Versetzungen des Lehrpersonals an den deutschsprachigen

Grund- und Mittelschulen für das Schuljahr 2012/2013• Erhebung der Daten zur Teilzeit, zu den Freistellungen aus

Erziehungsgründen, zu den Teilzeitwarteständen und den anderen ganzjährigen Abwesenheiten (01.09. bis mindestens 30. April) an Grund-, Mittel- und Oberschulen

07.05.2012• Verpfl ichtende Fortbildung für Integrationslehrpersonen

ohne Spezialisierung – Schuljahr 2012/2013• Modell zum Aufbau des Curriculums für das Fach Italienisch

L2 im Triennium (2. Biennium und Abschlussjahr)• Jugendsinfonieorchester Südtirol –

Auditionen am 28. Mai 2012• Neues Schulbuch für Mathematik an Südtiroler Mittelschulen

08.05.2012• „Klasse sein – Gruppe werden“ –

Ein Angebot für die ersten Klassen der Oberschulen• Glaziologiecamp am Ortler im September 2012 für interes-

sierte Schüler und Schülerinnen der Abschlussklassen• Ressourcen der Sprachenzentren 2012/2013 – Sprachkurse

für Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund• Eröffnungsfeier Schuljahr 2012/2013 in Rom

09.05.2012• Staatliche Abschlussprüfung der Oberschulen 2012 –

telematische Übermittlung der „Umschläge“ mit den Themen der staatlichen Abschlussprüfung („pliche telematici“)

• Europäisches Sprachensiegel 2012

10.05.2012• Alpinitreffen – Schließung der Schulen der Landeshauptstadt

am 11. und 12. Mai 2012• Zusätzlicher Stellenbedarf für die Oberschule für die

Erstellung des tatsächlichen Stellenplans – 2012/2013• Kinderbuch „Frau Ottilie und Herr Fridolin“

14.05.2012• Fortbildungsreihe K10.08 Ein guter Einstieg in den

Berufsalltag

15.05.2012• Anerkennung Ehrenamtsnachweis 2012• Einladung Fachtagung „Schule und Genossenschaft“

16.05.2012• Erhebung „Internationale und europäische Projekte“• Projekt „Der Weg nach Brüssel“ – für Oberschulklassen der

Autonomen Provinz Bozen mit Bildungsreise nach Brüssel• POPCORN – Druck der Zeugnisse – Schuljahr 2011/2012

Fortbildungsveranstaltung• Dienstkonferenz der Schulführungskräfte am 24. Mai 2012

7 Erscheinungsbild Oktober 2010

Landeswappen

Farbe Anwendungsgrößen

Landeswappen im Größenverhältnis

4 : 5, nach oben beliebig vergrößerbar.

30 x 37,5 mm

26 x 32,5 mm

24 x 30 mm

20 x 25 mm

16 x 20 mm

14 x 17,5 mm

12 x 15 mm

10 x 12,5 mm

8 x 10 mm

(kleinste Anwendungsgröße)

Das Logo steht in verschiedenen Größen zur Verfügung. Je nach Verwendungszweck sind diese vorgeschrieben, dies gilt für die farbige ebenso wie für die Schwarzweiß-Anwendung. Die Skalierung nach unten ist begrenzt, die Skalierung nach oben frei.

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SÜDTIROLER LANDESREGIERUNG BESCHLÜSSE104.05.2012• Nr. 692: Schuljahr 2011/2012 – staatliche Abschlussprüfung

der Unterstufe und Oberschule – Vergütungen und Aufwands-entschädigungen

DEUTSCHES BILDUNGSRESSORT RUNDSCHREIBEN• Nr. 20/2012 vom 04.05.2012 Sommerarbeit der Lehrpersonen –

Urteil des Oberlandesgerichtes Trient

• Nr. 21/2012 vom 09.05.2012 Verwendungen und Zuweisungen für das Lehrpersonal

mit unbefristetem Arbeitsvertrag – Schuljahr 2012/2013

• Nr. 22/2012 vom 09.05.2012 Dienstaustritte der Schulführungskräfte mit Wirkung

ab 1. September 2012

infos7 Erscheinungsbild

Oktober 2010

Landeswappen

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Zum Ende des Schuljahres

ZEIT FÜR ERHOLUNGDas Schuljahr neigt sich dem Ende zu. Der Sommer kommt und wir können uns nun etwas Erholung gönnen. Diese gehört zum Schuljahr dazu – gleich wie intensive Lern-, Arbeits- und Planungsphasen. Die Sommermonate nutzen Lehrpersonen und pädagogische Fachkräfte – neben der Entspannung – auch für Weiterbildung. Eine reichhaltige Auswahl dazu bietet der Landesplan der Fortbildung für Kindergarten und Schule in Südtirol. Für die Kleinsten stehen im Sommer Kindergärten offen für verschiedenste Tätigkeiten. Die Pädagoginnen und Pädagogen haben sich auch dieses Jahr wieder einiges dazu einfallen lassen. Auch Jugendliche nutzen die heiße Jahreszeit, um neue Erfahrungen zu sammeln, aber auch zum Lernen. Dafür gibt es zahlreiche Angebote: die Sprachencamps in Toblach zum Beispiel oder die Sommerakademie „Sapientia Ludens“.Lange Reisen sind für eine Erholung nicht unbedingt nötig. Wichtig sind die innere Einstellung und Entspannung, die uns wieder Kraft geben, in ein neues Schuljahr zu starten – vollgetankt mit Energie, viel Schwung und neuen Ideen. Dafür braucht es zunächst eine Zeit des Ruhens, denn wie bereits der römische Epiker Ovid wusste: „Was ohne Ruhepausen geschieht, ist nicht von Dauer.“

[email protected]

Herausgeber: Deutsches Bildungsressort

VerantwortlicherDirektor: Peter Höllrigl

Redaktion: Andrea Aldrighettoni, Markus

Costabiei, Verena Hilber, Elisabeth Mairhofer,

Walter Pichler, Michaela Steiner,

Thomas Summerer, Herbert Taschler

Korrektorat: Michaela von Wohlgemuth

Fotos: Archiv Deutsches Bildungsressort,

Landespressedienst/Arno Pertl,

Landesberufsschule Schlanders,

Caritas/Georg Hofer, Mathilde Aspmair,

Margret Bergmann, Brian Boaretto,

Paolo Debertol, Alexander Doná, Walter Gamper,

Hubert Gufler, Christa Messner, Walter Pichler,

Herbert Taschler, Maria Überbacher

Cover: Manuela Tessaro & Alberto Franceschi,

Digital Photo Image

AnschriftundSitzderRedaktion:

Deutsches Bildungsressort,

Amba-Alagi-Straße 10, 39100 Bozen,

Tel. 0471 417511, Fax 0471 417519,

[email protected]

www.provinz.bz.it/schulamt

GrafikundDruck: Südtirol Druck, Meran

Eingetragen beim Landesgericht Bozen

unter Nr. 18 vom 26.09.2002.

Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem,

pH-neutralem Papier, 100% recycelbar.

Erscheint monatlich von September bis Juni.

Verwendung und Nachdruck von Texten sind nur

nach Rücksprache mit der Redaktion gestattet.

… denn mit einem Sprung ins kühle Nass ist die Welt wieder heil und alle vermeintlichen Sorgen tropfen wie kleine Wasserperlen von einem ab.

Anna WeithalerSchülerin am Sozialwissenschaftlichen, Sprachen- und Kunstgymnasium Meran

Informationsschrift für Kindergarten und Schule in SüdtirolJuni 2012