06/2007Stefan Nemack die Philosophie seines Teams zusammen, das sich erneut wacker schlug. Auch wenn...

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    DER SARI 6/07

    Inhaltsverzeichnis

    Stand Play Offs Seite 4

    Rückblick 1. Bundesliga Seite 5 - 6

    Euphorie Seite 7

    Rückblick 2. Bundesliga Seite 8 - 9

    Aktion für Martin Kittner Seite 10

    Rückblick Regionalliga Seite 11

    Rückblick Oberliga Seite 12

    Delegiertenkonferenz Seite 13

    Rückblick Jugendliga Seite 14

    Abschlussfeier KSV Pausa Seite 15

    Weihnachtsfeier in Thalheim Seite 16

    Sven Thiele nimmt Abschied Seite 17

    Hans-Wittwer-Turnier Seite 18 - 19

    Prellball-Turnier Seite 19

    Trainerlehrgang Seite 20

    Ringen im „Aktuellen Sportstudio“ Seite 20

    Stahlharte Jungs / Interview Seite 21

    So wird´s gemacht Seite 22

    KSV-Gala in Pausa Seite 23

    Sportschule macht Schule Seite 24

    Nachwuchsgruppe in Auerbach Seite 25

    Sportschule Leipzig Seite 26

    Termine Seite 27

    Leistungsstützpunkt Seite 28

    Nachruf Erich Peukert Seite 29

    Nachwuchsteam WKG Pausa/Plauen Seite 29

    Ringer-Links und Impressum Seite 30

    Titelfoto: Die Ringer der KG Frankfurt/Eisenhüttenstadt ein-mal anders: Fotoshooting in der „Talent“-Schmiede.

    Foto: KG Frankfurt/Eisenhüttenstadt.

    Liebe Leser des Sachsenringer,

    ich hoffe, Sie haben die tur-bulenten Wochen um den Jahreswechsel und im neuen Jahr gut überstanden. Mit der Ausgabe 06/07 beleuchten wir den Abschluss der einzelnen Ligen und machen reinen Tisch für ein neues Jahr 2008! Wie die Regionalligisten sich geschla-gen haben, wer Sachsenmeister ist und was die Bundesliga gebracht hat, erfahren Sie auf den Seiten 4-6, 8/9 sowie 11 und 12.

    Wenn die Liga-Lichter lang-sam ausgehen und man nicht mehr von Stars und großen

    Kämpfen geblendet wird, kommen meist viele kleine Details zum Vorschein. Sie zeigen, dass da mehr ist als nur die Mannschaftsrunde. Es erscheinen Geschichten von Weihnachtsfeiern und „pro-minenten Gästen“ (S. 15/16), man erinnert sich an wahrlich schwer wiegende Ereignisse am Mattenrand (S. 17) und freut sich an Ringern, die auch mit dem Ball umgehen können (S. 19).

    Ich denke, es ist wichtig, ab und zu die Hand an die Stirn zu halten, sich nicht blenden zu lassen und sich auf Details zu konzentrieren. Zum Beispiel darauf, wer erfolgreich im Nachwuchsbereich gekämpft hat (Jugendliga, S. 14) - oder wer die Väter des Erfolges sind (Trainerlehrgang, S. 20). Wir müssen uns ansehen, weshalb Nebenspektakel wie die Gala des KSV Pausa wichtig sind (S. 24) und wir müssen uns daran erinnern, dass am Ende die Gesundheit unser höchstes Gut ist (Martin Kittner, S. 10). Und zu guter Letzt müssen wir auch daran denken, dass viele kleine Schritte sicherlich bes-ser sind, wenn man als Sportart nahe am Abgrund steht. Sie sollten allerdings in die rich-tige Richtung - und nicht darauf

    zu - gehen. Ich möchte den Blick 2008 viel öfter auf kleine Details richten und hoffe, dass wir alle gemeinsam rechts und links - und zugleich nach vorne schauen.

    Viel Spaß bei der Lektüre des neuen Sachsenringer und viel Erfolg bei den kleinen Schritten, im Nachwuchstraining oder in der Ringerfamilie!

    Benedict Rehbein

    Norman Schönwälder (Thalheim) hebt seinen Ex-Teamkameraden Heiko Heinemann (KFC Leipzig) aus und gewinnt mit 3:1 Runden. (Bundesligakampf KFC Leipzig - RV Thalheim 24:17)

    Foto: Holger Hähnel

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    PLAY-OFFS DMM 2007/08

    Viele Jahre prägten der KSV Aalen und der VfK Schifferstadt den Kampf um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft. Das ständige ‚Wettrüsten‘ mit deutschen und vor allem auslän-dischen Spitzenringern kostete beiden Vereinen die jahrzehnte-lange Tradition. Der KSV Aalen und der VfK Schifferstadt erlit-ten finanziell Schiffbruch, gin-gen in die Insolvenz und grün-deten sich neu. Während man in der Ostalb die 1. Mannschaft in der Bundesliga unter dem neuen Namen KSV Aalen 05 halten konnte, zog der VfK Schifferstadt in der letzten Saison die Mannschaft inmit-ten des Wettkampfbetriebes zurück und begann 2007/2008 in der höchsten Liga des Landesverbandes Pfalz neu.

    Der KSV Aalen 05 spielt also noch mit im Konzert der ganz großen Teams. Doch die erste

    Luckenwalde und Köllerbach erneut auf FinalkursGeige hat inzwischen der KSV Köllerbach übernommen. Die Saarländer schnappten im Vorjahr dem favorisierten 1. Luckenwalder SC überraschend den Titel vor der Nase weg und stehen auch in diesem Jahr bereits wieder mit mehr als einem Bein im Finale. Souverän setzte sich Köllerbach als Sieger der Vorrunde West durch und eliminierte im Achtelfinale die RKG Freiburg 2000. Im Viertelfinale hatte Köllerbach mit besagtem KSV Aalen 05 ebenso wenig Prob leme, siegte vor eigenen Fans mit 18:14 und machte dann in der Ostalb mit einem 23:13 den Einzug ins Halbfinale endgül-tig perfekt. Wie groß die Kluft zwischen den beiden ‚Fast‘-Finalisten und dem restlichen Feld ist, erkennt man an den beiden Hinrundenergebnissen i m H a l b f i n a l e . D e r K S V Köllerbach ließ beim 32:10

    dem SV Hallbergmoos nicht die Spur einer Chance, der 1. Luckenwalder SC legte beim 32:6-Erfolg gar noch einen drauf. Da müsste es schon mit dem Teufel zu gehen, sollte für die beiden Vorjahresfinalisten da noch etwas anbrennen. Der 1. Luckenwalder SC strebt in diesem Jahr seinen zweiten Titelgewinn an, will sich vom KSV Köllerbach nicht noch ein-mal die Butter vom Brot neh-men lassen. Mit einer nahezu rein deutschen Mannschaft distanzierten die Flämingstädter den Rest des Vorrundenfeldes der Staffel Nord. In den Play-Offs ließ Luckenwalde erstmals richtig die Muskeln spielen. Der TSV Dewangen und die RWG Mömbris-Königshofen waren im Achtel- und Viertelfinale chancenlos, der SV Weingarten wurde im H inkampf des Halbfinals schlichtweg mit 32:6 überrollt.

    Dennoch herrscht Unsicherheit bei den Verantwortlichen in Köllerbach und Luckenwalde, denn die Europameisterschaft vom 1.-6.4.2008 in Tampere ( F i n n l a n d ) s o w i e d i e Qualifikationsturniere für die Olympischen Spiele 2008 in Peking (China) rücken bedroh-lich nahe und die entspre-chenden Landesverbände, deren Spitzenathleten in bei-den Teams stehen, lassen ihre Ringer nur höchst ungern zu den Endkämpfen ins Saarland bzw. nach Brandenburg reisen.

    D i e R ü c k k ä m p f e d e s Halbfinals sind nach den klaren Ergebnissen des vergangenen Samstags wohl nur noch Formsache. Doch dann das direkte Aufeinandertreffen der beiden Ringergiganten und man darf gespannt sein, wer diesmal das bessere Ende für sich hat.

    Jörg Richter

    Impressionen Luckenwalde - Leipzig, 1. Bundesliga (Fotos: M. Jura)

  • 506/2007

    1. BL NORD

    Eine spannungsgeladene Erst l igasaison zog v ie le Zuschauer in ihren Bann

    Ein umkämpfter Bronzeplatz, sowie die ‚Abstiegsschlacht’ prägten das Bild der Staffel Nord

    Das Achtelfinale der Play-off’s um die Deutsche Mannschafts-meisterschaft ist Geschichte, bis auf Titelanwärter 1. Lucken-walder SC sind alle anderen Teams der Nordstaffel, in der die Mannschaften unserer Region eingegliedert sind, aus-geschieden.

    Doch hatten s ich d ie für die Endrunde qualifizierten Mannschaften TRV Berlin, KG Frankfurt/Eisenhüttenstadt, KFC Leipzig und Aufsteiger ASV Hof ohnehin keine allzu großen Hoffnungen auf ein Weiterkommen gemacht, denn zu groß ist das Leistungsgefälle z u d e n a n d e r e n b e i d e n Vorrundengruppen.

    Doch innerhalb der Nordstaffel k a m e s z u s p a n n e n d e n A u s e i n a n d e r s e t z u n g e n und selbst Überf l ieger 1. Luckenwalder SC ließ seine Weltklasseringer in Bulgarien, Polen und Frankreich und kämpfte die Vorrunde mit R ingern aus der e igenen Talenteschmiede bzw. Athleten aus der Region aus. Und die Krauses, Nowkas, Menzels, Aurichs, Pickullas, Pickuts, Grafs oder Bardes l ießen nichts anbrennen und sicher-ten sich verlustpunktfrei den Spitzenplatz.

    Einen Kraftakt vollzog der Türkische Ringerverein Berlin. Die Verantwort l ichen hol -ten sich nahezu eine neue Mannschaft um die Stützen Aydin und Dagdemir zusam-men, die nun auch in der Bundes l iga Nord an de r Spitze mitkämpfte. Nur gegen Luckenwalde mussten die Hauptstädter Niederlagen hin-nehmen, alle anderen Teams

    dieser Staffel konnten bezwun-gen werden. Ausgerechnet gegen den FC Erzgebirge Aue wankte der Tabellenzweite beim 21:20, doch er f ie l nicht. Schade, dass bei den Heimkämpfen des TRV verhält-nismäßig wenig Zuschauer in die Arena fanden, Aydin & Co kämpften auf hohem Niveau, welches eine größere Kulisse verdient gehabt hätte.

    D i e K G Fr a n k f u r t / E i s e n -hüttenstadt hat sich endgül-tig zur Spitzenmannschaft der Staffel Nord entwickelt. Die ‚Jungen Wilden’ von der Oder sind erwachsen geworden. Vor allem im griechisch-römischen Stil nimmt den Schützlingen des Trainergespannes Ingolf Schöllner / Michael Kebschull keiner mehr die Butter vom Brot. Doch auch die Freistil-V e r s t ä r k u n g e n M a r c e l Redmann, Michael Völkel und Sebastian Nowak halfen tüch-tig mit, den dritten Platz zei-tig abzusichern. Die erst 16- und 17-jährigen Neuzugänge Oliver Runge (Eigengewächs) und Philipp Herzog (kam aus Luckenwalde) sammelten in der leichtesten Gewichtsklasse fleißig Erfahrungen und Punkte. „Wir sind eine Mannschaft ohne Stars, wir kämpfen, gewinnen oder verlieren zusam-men“, fasst Mannschaftsleiter Stefan Nemack die Philosophie seines Teams zusammen, das sich erneut wacker schlug.

    Auch wenn es die Verant-wortlichen des Aufsteigers ASV Hof nicht mehr hören kön-nen, den Bronzeplatz haben sie selbst verschenkt. Schuld war ein vorzeitiger Handtuchwurf im letzten Duell der Heim-begegnung gegen die KG Frankfurt/Eisenhüttenstadt, mit dem aus einem 19:15-Sieg eine 0:40-Niederlage wurde. Doch der Zuschauerkrösus ASV Hof war eine große Bereicherung der Staffel Nord, um die 1000 Fans ließen die Jahn-Sporthalle in Hof aus allen Nähten plat-zen. Die Ringer um Trainer

    Zusammenfassung

    Im Freistil glückte Thomas Berger (rechts, Thalheim) die Revanche für die Hinrundenniederlage gegen Leipzigs Marcus Stichling. (Bundesligakampf KFC Leipzig - RV Thalheim 24:17)

    Foto: Holger Hähnel

    Mit hohem Kraftaufwand schaffte Dominic Förster einen Ausheber gegen den mehr-fachen Deutschen Jugendmeister Martin Preiß (Hof) und siegt 3:0. (Bundesligakampf RV Thalheim - ASV Hof 19:22)

    Foto: Holger Hähnel

    Diese Rolle reichte für Dominic Förster nicht zum Rundengewinn gegen Luckenwaldes Haudegen Andreas Zabel. Der Thalheimer unterlag jeweils knapp in drei Runden. (Bundesligakampf RV Thalheim - 1. Luckenwalder SC 14:22)

    Foto: Holger Hähnel

  • 06/20076

    1. BL NORD

    ZusammenfassungHorst Zeh sorgten mit hervorra-gender, sportlicher Leistung für einen weiteren Niveauanstieg in der Staffel Nord.

    Erwartungsvoll startete der KFC Leipzig in die Saison, hatte man doch mit Weltergewichtler Jan Brömme einen starken Neuzugang aus Werdau ins Team geholt. Doch dann das böse Erwachen, denn mit eben diesem Neuzugang sowie mit Mittelgewichtler Robert Fuchs gab es von Beginn an zwei Langzeitverletzte, so dass Trainer Uwe Hemmann nicht e in e inz iges Mal in der gesamten Saison auf eine volle Mannschaft bzw. Bestbesetzung zurückgreifen konnte. Das Verletzungspech der Messestädter steigerte sich zum Saisonende, denn auch Ti lo Türk (Knie) und Daniel Wilde (Halswirbelsäule) fielen verletzungsbedingt aus. Lücken, die nicht gleichwer-tig geschlossen werden konn-ten: Dennoch schaffte der KFC Leipzig das gesteckte Ziel, die Play-off’s.

    Es war kein Abstiegskampf, es war eine ‚Schlacht ‘ am Ta b e l l e n e n d e . D e r R V Thalheim, die KG Rostock/Warnemünde und der FC Erzgebirge Aue kämpften um jeden Punkt. Keiner wollte den Weg in die 2. Bundesliga antreten. Noch zum Ende der Hinrunde standen alle drei Teams auf Augenhöhe, doch dann gelang es dem RV Thalheim, sich mit dem zweiten Sieg im Erzgebirgsderby gegen den FC Erzgebirge Aue ent-scheidend abzusetzen. Knappe Niederlagen gegen Leipzig und Frankfurt/Eisenhüttenstadt ließen die Hoffnungen wei-ter steigen und mit einem hauchdünnen Sieg in Rostock gelangten die Tannenstädter endgültig ans rettende Ufer. So kam es am vorletzten Kampftag zum großen Showdown zwi-schen dem FC Erzgebirge Aue und den Ostseestädtern. Ersatzgeschwächt und ohne

    den völlig außer Form gera-t e n e n S l o w a ke n S t e f a n Fernyak (74 kg/f) verloren die Erzgebirger auch dieses Duell und müssen nun im kommen-den Jahr eine Klasse tiefer antreten. Dort wollen die FCE-Ringer tief Luft holen und 2009 ins Oberhaus zurück kehren.

    Dagegen schaffte der AC Lichtenfels mit dem Staffelsieg in der 2. Bundesliga Nord den Sprung in die höchste deut-sche Kampfklasse. Auch die Korbstädter bringen, genau wie Hof, v iele r ingkampf-verrückte Fans in die Staffel und vor allem beim Derby gegen Hof dürfte die Luft im Fränkischen in der kommenden Meisterschaftsrunde lichterloh brennen.

    Jörg Richter Nach langer Verletzungspause blieb Thalheims Mittelgewichtler Norman Schönwälder (vorn) gegen den „Mister 100 Prozent“, Norman Pickut, ohne Chance. (Bundesligakampf RV Thalheim - 1. Luckenwalder SC 14:22)

    Foto: Holger Hähnel

    Die Zuschauern fiebern mit und jubeln, als Patrick Baumann (oben) den Hofer Matthias Hader auf die Schultern legt. (Bundesligakampf RV Thalheim - ASV Hof 19:22)

    Foto: Holger Hähnel

    Die Mannschaft des RV Thalheim am vorletzten Kampftag gemeinsam mit den Ringern des 1. Luckenwalder SC.Foto: Holger Hähnel

  • 706/2007

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    Leipzig – Samstagabend, 19:30 Uhr: Zig Fernsehsender werben für große Filmhighlights und Musik-Shows. Doch bei vielen Familien bleibt der Fernseher aus, denn es ist Ringkampfzeit. Beim Bundesligaaufsteiger ASV Hof tummelten s ich 1000 begeisterte Fans zu den Heimkämpfen, in Lichtenfels waren zum Spitzenkampf der 2. Bundesliga gegen den AV Germania 06 Markneukirchen ähnlich viele da. Etwa 1000 Zuschauer verwandelten auch die Sportarena in der ‚Kurt-Rödel-Sportschule’ Greiz beim Duell des RSV Rotation gegen Titelanwärter Lichtenfels in einen Hexenkessel. Auch im erz-gebirgischen Thalheim brennt sprichwörtlich der Baum, wenn das Erstligateam vor eigenen Fans antritt. Schade nur, dass die Ringer des FC Erzgebirge Aue in der 1. Bundesl iga so glücklos kämpften. Aber selbst beim Kellerderby am letzten Kampftag, wo es in Aue gegen die KG Rostock/W a r n e m ü n d e u m d e n Klassenerhalt ging, schlugen die Wellen in der Sporthalle der Betr iebsberufsschule Aue noch einmal hoch. Volle Halle und große Stimmung auch bei der WKG Auerbach/Chemnitz, die Erzgebirger erreichten als Aufsteiger auf

    „Wetten dass – es Samstagabend bei den Ringern wieder heiß her geht ???

    Anhieb den Bronzeplatz. Die Treusten der treuen Fans aber hat Gelenau, denn selbst beim Tabellenletzten der 2. Bundesliga Nord wurde jeder erzielte Punkt bejubelt. Selbst bei der WKG Pausa/Plauen ging es am letzten Kampftag der Regionalliga Mitteldeutschland noch einmal richtig heiß her, als gegen den 1. Luckenwalder SC II die Medaillenvergabe aus-gerungen wurden. Knapp 600 Zuschauer brachten schon beim Spitzenkampf gegen den AV Concordia Zella-Mehlis die bis dahin verlustpunktfreien Thüringer derart aus dem Konzept, dass den Vogtländern e in 18:17-Sensat ionss ieg gelang. Die anschließende ‚Fete’ der Fans ging bis in die Morgenstunden. Auch wenn es gegen die Youngster aus Luckenwalde nicht zum Sieg reichte, die Zuschauer aus Pausa und Plauen gingen auch diesmal nicht unzufrieden nach Hause.

    Ringen - eine Randsportart? „Ich möchte hier nicht den Vergleich mit anderen Sportarten wagen. Doch ich denke, dass wir in unserer Region schon zu den führenden Sportarten gehö-ren. Das wird vor allem deut-lich, wenn die Fans auf schöne Filme, große Shows und gar auf

    Fußball-Länderspiele verzichten, um zum Ringen zu kommen“, freut sich Markneukirchens Vorsitzender Peter Meinel über die Ringkampfeuphorie im Vogtland, im Erzgebirge, aber auch im fränkischen Raum. Auch der Vorsitzende des KSV Pausa, Ulrich Leithold pflich-tet Meinel bei: „Was derzeit hier in der Region passiert ist überwältigend, nun müssen wir den Schwung einfach ins neue Jahr mitnehmen, neue Talente gewinnen, Sponsoren für unsere Sportart interessieren und auch sportlich bei den anstehenden Einzelmeisterschaften glän-zen“.

    Pünktlich zu Weihnachten war die Meisterschaftsserie für die

    2. Bundesliga, die Regionalliga Mitteldeutschland, die Oberliga Sachsen und für die Jugendliga beendet und es lagen die Medai l len für d ie besten Teams unterm geschmückten Festbaum. Für den ASV Hof ging die Party noch eine Runde weiter, denn die Mannschaft um Trainer Horst Zeh schaffte als Aufsteiger den Sprung in die Play-off’s. Doch auch wenn der ASV genau wie die KG Frankfurt/Eisenhüttenstadt, der TRV Berlin und der KFC Leipzig im Achtelfinale ausgeschie-den sind, die Hoffnungen der Nordstaffel hängen nun am 1. Luckenwalder SC, der seinen Meistertitel von 2006 wiederha-ben möchte.

    Jörg Richter

    NEWS

    Benjamin Stark (unten) sprang wegen Besetzungsnot auf Pausa/Plauener Seite in der 84kg-Klasse ein, hatte aber keine Chance gegen den mehrfachen Norddeutschen Meister Robert Zymara (KG Vorpommern) und verlor 0:4.

    Foto: Toni Klemm

  • 06/20078

    2. BL NORD

    ZusammenfassungVogt länder l andeten in der Spitzengruppe der 2. Bundesliga

    Tiefer ‚Leistungs‘-Graben zog sich durch die 2. Bundesliga – Nord

    Die Meisterschaftsrunde der 2. Bundesliga Staffel Nord 2007 ist Geschichte. Alle offenen Fragen an der Tabellenspitze und am Ende des Feldes wurden an den letzten beiden Kampftagen geklärt. Im Schlussspurt erwies sich der AC Lichtenfels als stär-kste Kraft. Der Quereinsteiger, der nach der Auflösung der Weststaffel und den damit ver-bundenen Strukturänderungen der Ligen in die Nordgruppe rückte, stand nach dem kla-ren 22:12-Erfolg gegen den AV Germania 06 Markneukirchen a m 1 7 . K a m p f t a g a l s Staffelsieger und Aufsteiger in die 1. Bundesliga fest.

    Der AC Lichtenfels trat mit einer kompakten Mannschaft an, aus der Mirian Giorgadze, Steffen Hartan und Sergej Siscov herausragten. Doch auch die jungen deutschen Ringer wie Erik Kamm, Asvgat Baschpajev, Tobias Schütz oder Florian Dörfler verdienten sich ihre Sporen und geben ab dem kommenden Jahr ihre Visitenkarte zu Recht in der deutschen Eliteliga ab. Mit ihren zahlreichen euphorischen Fans hatten die Lichtenfelser vor allem auf heimischen Matten einen dicken Bonus. Doch auch nach Markneukirchen reisten etwa 100 AC-Fans mit, zum Kampf in Greiz wurden gar drei Sonderbusse eingesetzt.

    D e r A V G e r m a n i a 0 6 Markneukirchen lieferte den Korbstädtern aus Nordbayern ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen, das bis zum vorletz-ten Kampftag andauerte. Den

    Kampf um die Meisterschaft hat der AVG 06 zwar verlo-ren, doch unzufr ieden ist man in Markneukirchen mit dem Abschneiden ganz und gar nicht. „Wir haben eine spannende Saison mit vie-len hochkarätigen Kämpfen erlebt und das hat unseren Zuschauerdurchschnitt wie-der über den der vergangenen Jahre angehoben“, freute sich der AVG-06-Vorsitzende Peter Meinel über das Abschneiden seiner Mannen und über die positive Resonanz auf den Zuschauerrängen. Eine gute Mischung aus Routiniers, j u n g e n E i g e n g e w ä c h s e n und guten, ausländischen Verstärkungen, die zum Teil schon seit der Neugründung 2006 für die Musikstädter ihre Ringerstiefel schnüren und damit fest ins Team inte-griert wurden – damit kämpfte man sich auf den 2. Platz der Abschlusstabelle.

    Für Wirbel sorgte die WKG Auerbach/Chemnitz, denn die Erzgebirgler setzten sich in der abgelaufenen Saison mehrfach über die neue Klausel des DRB hinweg, mit mindestens drei deutschen Ringern anzutreten. Doch wenn ein guter Ringer als achter ausländischer Starter vier Punkte holt, ist der Punktabzug von fünf Zählern nahezu wieder ausgeglichen, während ein drit-tes WKG-Eigengewächs wohl allzu oft vier Kampfpunkte abge-geben hätte. So blieb unterm Strich ein Minuspunkt, den WKG-Trainer Steffen Richter st i l lschweigend hinnahm, denn mit dieser taktischen Aufstellung bezwang die WKG Auerbach/Chemnitz gleich mehrere Spitzenteams. Damit handelten sich die Erzgebirgler zwar barsche Kritik ein, doch mit sportlichem Ehrgeiz der jungen Mannschaft, die zum Großteil aus Ungarn und Polen besteht, wurde das sportliche Niveau der Nordstaffel zweifel-los angehoben. Die Erzgebirgler erreichten als Aufsteiger den 3. Platz der Abschlusstabelle, einen Rang, mit dem man im Vorfeld der Saison zwar gelieb-äugelt aber nicht wirkl ich gerechnet hat.

    Greiz schlittert an Bronze vorbei

    K n a p p a n e b e n d i e s e r Bronzemedaille schlitterte der RSV Rotation Greiz vorbei. Die Vogtländer hatten sich eine Platzierung zwischen dem 3. und 5. Rang vorgenommen - eine Punktlandung, genau in die Mitte dieser Zielstellung. Die Euphorie in Greiz war und blieb bis zum Schluss sehr groß, zu Hunderten strömten die Fans bei Heimkämpfen an die Ringermatte und unterstützten ihre Mannschaft. Doch Trainer Falk Schlehan trat energisch auf die Euphoriebremse: „Wir wol-len unsere Nachwuchsringer heranführen, da ist derzeit ein Aufstieg ins Oberhaus nicht möglich“. Schlehan und in Kampf der es in sich Hatte; Stoyan Iliev (Markneukirchen) gegen Sven Cammin (Berlin). Iliev blieb in diesem Duell siegreich.Foto: Ralph Beck

  • 906/2007

    2. BL NORD

    ZusammenfassungRSV-Vize Tino Hempel hatten für die nun abgeschlossene Saison eine gute Mannschaft zusammen gefügt. Doch ver-letzungsbedingte Ausfälle und verschiedene Trainingslager der Auswahlkader aus anderen Landesverbänden rissen immer wieder Löcher in die Aufstellung des RSV. Schmerzl ich vor al lem die Heimniederlage gegen den AC Lichtenfels, bei der am Ende der starke pol-nische Leichtgewichtler Lukas Niewiadomski fehlte.

    M i t e i n e m f u l m i n a n t e n Schlussspurt kam TuS Jena am Ende noch einmal mächtig in Schwung. SV Luftfahrt Berlin, AC Taucha und Germania Potsdam hießen die ‚Opfer‘, die Hamann & Co in den letzten drei Saisonbegegnungen förmlich von der Matte fegten. Neben den Routiniers Domenic Waag, Mario Koch, Andrej Emich und Daniel Strumpf führte TuS-Trainer Helmut Strumpf ver-stärkt junge Nachwuchsringer wie Karsten Meinhardt, Thomas Leffler, Boris Eisenstein, Juan Nguyen oder Neuzugang Rüdiger Kabus heran. Sollte es dem erfahrenen Coach gelingen, diese Mannschaft so zusammen zu ha l ten , könnte ein übergangsloser Generationswechsel gelingen.

    Nicht ganz an die Ergebnisse des Vorjahres konnte man beim SV Luftfahrt Berlin anknüpfen. Gerade an dieser Mannschaft wurde deutlich, wie sehr das Niveau der 2. Bundesliga Nord gestiegen ist. Denn trotz zweier poln ischer Verstärkungen gelang den Hauptstädtern diesmal der Sprung in die Medaillenränge nicht. Der ver-letzungsbedingte Ausfall von Mirko Redmann konnte nicht kompensiert werden und so fand sich der SV Luftfahrt im Mittelfeld der Tabelle wie-der. Während Ber l in den Spitzenmannschaften immer wieder gefährlich wurde, konn-ten die drei Mannschaften RC Germania Potsdam, RSK

    Gelenau und AC Taucha in die-sem Jahr nicht mithalten. Eine positive Erscheinung war der RC Germania Potsdam den-noch. Die Youngster von Trainer Rainer Leffler lösten sich schnell von den beiden anderen Teams am Tabellenende. Bis zu neun U23-Ringer bot Rainer Leffler in den Kämpfen auf und brachte dabei mehr als einmal auch die

    Favoriten ins Wanken. Doch in einigen Kämpfen wie gegen Markneukirchen oder Jena wurden die jungen Havelstädter schlichtweg überrollt.

    Den Kellerkampf lieferten sich der AC Taucha und der RSK Gelenau. Nur untereinander verbuchten diese beiden Teams Siege, in allen anderen Kämpfen

    gab es Niederlagen. Der RSK Gelenau siegte in diesem inter-nen Vergleich, der AC Taucha übernahm damit quasi in letz-ter Minute die ‚rote Laterne‘ und tritt nun als Neunter und Letzter freiwillig den Weg in die Regionalliga Mitteldeutschland an.

    Jörg Richter

    Auch in der Saison 2007/2008 eine sichere Punktebank für den AV Germania 06 Markneukirchen; Mittelgewichtler Marian Mihalik, der nun schon das dritte Jahr für die Musikstädter die Ringerstiefel schnürte.

    Foto: Ralph Beck

    Falk Schlehan, Trainer des RSV Rotation Greiz; als ‚Edelreservist‘ hilft er seinem Team weiter und stellte erneut sein Können unterBeweis.

    Foto: Ralph Beck

  • 06/200710

    MARTIN KITTNER

    RSV Rotation Greiz mit gelun-gener Aktion für den quer-schnittgelähmten Ringer

    30. September 2006: Georgi G e l a s h i w i l i s e t z t b e i m Zweitl igakampf der Ringer des AC Lichtenfels gegen RWG Mömbris-Königshofen I I zu einem Wurf an, der Lichtenfelser Martin Kittner fällt und bleibt bewegungslos lie-gen. Eine der größten Tragödien in der jüngeren Geschichte des deutschen Ringkampfsportes hatte sich ereignet. Martin Kittner brach sich bei dieser Aktion zwei Halswirbel und ist seither querschnittgelähmt. In Schweinfurt wurde Kittner damals vier Stunden operiert. Chefarzt Dr. Uwe Vieweg: „Dabei wurden der vierte bis siebente Halswirbel versteift, um das Rückenmark zu entla-sten“. Der 29-jährige Martin Kittner kämpft seitdem einen ganz anderen Kampf. Fernab der Matte in der Klinik Bayreuth geht es nunmehr um jede auch noch so kleinste Bewegung. „Den rechten Arm kann er bewegen, die Finger jedoch nicht. Das ermöglicht es Martin, mit dem Fahrstuhl zu fahren, doch an der Tür hört es eben auf“, so Ralf Hirle, ein langjähriger Freund Kittners. „Fortschritte müssen mühsam erkämpft werden, Martin braucht Geduld“, so Hirle weiter.

    Eine regelrechte Hilfs- und Spendenwelle setzte nach dem Unfall Kittners ein, bei nahezu jedem Ringerevent wurden Gelder gesammelt, Sympathiebekundungen an den Ringer gesendet, das Gästebuch des AC Lichtenfels quoll über. Selbst nach über einem Jahr ebbt die Hilfsbereitschaft der Ringerfamilie nicht ab, son-dern erreichte am 8. Dezember einen neuen Höhepunkt, als sich Martin Kittners Vereine, der RSV Rotation Greiz und der AC Lichtenfels, gegenüber stan-den. „Gemeinsam für Martin“, so das Motto, das an diesem Abend über 800 Fans vereinte. Allein der AC Lichtenfels kam mit 120 Zuschauern in drei Sonderbussen nach Greiz. Gänsehautatmosphäre war garantiert, wie schon beim

    Martin Kittner freut sich auf zu HauseHinkampf in Lichtenfels wurde ein Brief Kittners an beide Teams verlesen. Betretenes Schweigen, dann schallten die „Martin, Martin“ - Sprechchöre b e i d e r Fa n b l ö c ke d u r c h die Halle. Ein Fanschal mit den Logos beider Vereine „Gemeinsam für Martin“ wurde eigens hergestellt. Über die Homepage des AC Lichtenfels dankte Martin Kittner den vielen Fans und bat um Verständnis, dass er noch nicht zu einem Ringkampf kommen könne. Lichtenfels gewann den Kampf in Greiz mit 21:15 - doch das Ergebnis und das Dilemma, dass das Bier bei diesem Ansturm zeitig knapp wurde, waren nebensächlich, ging es doch um eine gute Sache: „Gemeinsam für Martin“.

    Mit vier Jahren begann Martin Kittner mit dem Ringkampf beim AC Bayreuth, seinen größten Erfolg feierte der Goldkronacher 1994 bei der Kadetten-Weltmeisterschaft in Frankfort (USA). Als einer der ersten Ringer wechselte Martin Kittner von den alten Bundesländern in den Osten, heuerte 1995 beim RSV Greiz an. Nach dem Abstieg der Greizer aus der 1. Bundesliga wechselte er 2003 zum vogt-ländischen Lokalrivalen nach Markneukirchen, wo er bis 2005 in der höchsten, deutschen Kampfklasse auf die Matte ging. 2006 zog es ihn nach Lichtenfels in die 2. Bundesliga Südost, wobei er zum Sprung zu den Olympischen Spielen nach Peking 2008 ansetzte. Noch im Sommer 2006 gewann Martin Kittner das hochdotierte Pytlasinski-Turnier in Warschau im Limit bis 55 kg und unter-strich damit seine Ambitionen auf einen Platz in der DRB-Auswahl.

    O lymp ia i n Pek ing 2008 hieß sein großes sportliches Ziel. Peking heißt nun seine Hoffnung, denn in der chine-sischen Hauptstadt wird sich Martin Kittner Anfang März 2008 einer Rücken-OP unterziehen. 25.000 Euro allein kostet dieser Eingriff, 4 bis 6 Wochen dau-ert der Aufenthalt im Reich der Mitte. Einige Ärzte rieten von

    dieser Operation ab, denn es sind viele Risiken abzuwägen. Doch Kittner klammert sich an den Strohhalm: „Was habe ich zu verlieren?“ Deshalb appelliert ACL-Mannschaftsleiter Jürgen Lieb an die Ringerfamilie: „Martin benötigt weiter jede Spende. Die Umbaumaßnahmen a m H a u s k o s t e t e n v i e l Ge ld , d ie Zuschüsse der Berufsgenossenschaft reichen bei weitem nicht.“ Auch der DRB unterstützt anteilig die Reise Kittners nach China.

    Freude gibt es dennoch im Hause Kittner, denn der Umzug von der Klinik ins elterliche Haus steht unmittelbar bevor, wo er mit Familie und Freundin Betty, die derzeit ein Medizinstudium zur Ärztin absolviert, endlich wieder zusammen sein kann. Mit Hilfe der vielen Spenden wurde eine Wohnung im elter-lichen Haus behindertengerecht eingerichtet, so dass Martin

    dann auch zu Hause bleiben kann. Die Anteilnahme für den Ringer ist nicht nur innerhalb der Ringerfamilie riesig, wie der Präsident des Deutschen Ringer-Bundes, Manfred Werner bei der DRB-Delegiertenkonferenz in Darmstadt im November 2007 bestätigte. Auch aus ande-ren Sportarten bekam Martin Kittner „Mutmacher“ in Form von Briefen oder Spenden.

    Für Martin gibt es hingegen nur einen Wunsch: „Vielleicht kann ich irgendwann mal wie-der gehen.“ Gerade jetzt kurz nach dem Jahreswechsel, wenn man sich ohnehin ‚alles Gute‘ wünscht, werden dem 29-Jäh-rigen viele für seinen Wunsch beide Daumen drücken, so dass er auch diesen Kampf gewinnen möge.

    Jörg Richter

  • 1106/2007

    RL MITTELDEUTSCHLAND

    AV Concordia Zella-Mehlis steigt aufRegionalliga Mitteldeutschland vor der Zerreißprobe

    D u r c h d i e R e g i o n a l l i g a Mitteldeutschland zog sich i n d e r n u n a b g e s c h l o s -senen Meisterschaftsserie 2007/2008 ein tiefer Graben, der die Mannschaften des Spitzen- und Mittel fe ldes vom hinteren Tabellendrittel trennte. Zu gravierend war der Leistungsunterschied, wenn eine Spitzenmannschaft gegen ein Team aus dem hinteren Tabellenfeld antrat.

    Lange Zeit sah es für den AV Concordia Zella-Mehlis nach e inem ver lustpunkt f re ien Durchmarsch aus. Doch zur Mitte der Rückrunde kamen die Thüringer noch einmal mäch-tig ins Wanken. Unerwartet kam noch einmal Spannung in den Kampf um den Staffelsieg. Am Ende gab es dann doch den erwarteten Zieleinlauf. Die Medail lengewinner AV Concordia Zella-Mehlis, 1. Luckenwalder SC II und die WKG Pausa/Plauen stachen aus dem Spitzenfeld hervor und sicherten sich bereits zu Beginn der Rückrunde die Medaillenränge. Dabei brachte die WKG Pausa/Plauen dem neuen Staffelsieger eine sensa-tionell anmutende 18:17-Nieder-lage vor heimischem Publikum bei, während die Schützlinge von WKG-Trainer Jörg Hocke am letzten Kampftag eine böse 12:25-Heimschlappe gegen die Youngster des 1. Luckenwalder SC II einstecken mussten, die sich ihrerseits auf der Ziellinie Silber sicherten. Die Vogtländer aus Pausa und Plauen wur-den hinter Zella-Mehlis und Luckenwaldes Reserve Dritte.

    L a n g e w a r d e r A C Germania Artern mit den Spi tzenmannschaften auf Augenhöhe. Vor allem der Auftaktsieg gegen die WKG Pausa/P lauen g le ich zum Saisonstart beflügelte den ‚ewi-gen Vierten‘ vom Kyffhäuser, der nun endlich auf einen Podiumsplatz wollte. Doch die WKG Pausa/Plauen revanchierte sich zum Rückrundenstart in Artern. Endgültig platzten die Medaillenträume des AC

    Germania nach der knappen Niederlage beim AV Concordia Zella-Mehlis. Am Ende der Saison landete Artern erneut auf dem wohl schon fest gebuchten vierten Tabellenrang.

    Das Mittelfeld der Regionalliga Mitteldeutschland bildeten die Teams des RTV Zöblitz und des AC Werdau. Beide Mannschaften hielten sich wacker jenseits von ‚Gut und Böse‘. Verletzungs- und beruf-lich bedingte Ausfälle rissen immer wieder Löcher in die Reihen beider Teams, die somit wiederum manch knappe und vermeidbare Niederlage hinneh-men mussten.

    Schwer hatte es der Neuling KG Vorpommern, der nach den Re legat ionskämpfen gegen Sachsenmeister RV Thalheim II in die Regionalliga Mitteldeutschland aufgestiegen war. Auf der einen Seite waren es die vielen Kilometer, die von Greifswald und Torgelow bis nach Zella-Mehlis, Albrechts, Pausa oder Zöblitz gefahren werden mussten, zum Anderen die sportlichen Niederlagen, die es vor allem in der Hinrunde für die Norddeutschen hagelte. Erst in der Rückrunde gelang es den Schütz l ingen des Trainergespannes Manfred Groß/Uwe Brehmer, sich von den beiden Konkurrenten SV Albrechts und WKG Altenburg/Schneeberg zu lösen, die am Tabellenende darum kämpften, nicht Letzter zu werden. Mit vier Siegen und 12 Niederlagen beschloss die KG Vorpommern am Ende die Saison auf dem siebten Tabellenrang. Doch die Regionalligasaison überstieg die Kräfte der Nordlichter, die sich nun aus dieser Klasse zurückzie-hen wollen, um in der Oberliga Nord einen Neustart zu wagen.

    Der SV Albrechts schien zu Beginn der Rückrunde den Anschluss an das Mittelfeld zu schaffen, als die Schützlinge um Routinier Denny Frankenberger, bedingt durch die Niederlage be i de r WKG A l tenburg /Schneeberg, in den Strudel am Tabellenende gerissen wurden. Mit einem Kraftakt schaffte es der SV Albrechts, mit einem nicht für möglich gehal-tenen Sieg beim AC Germania

    Artern zwei Kampftage vor dem Saisonende ausreichend Abstand zwischen sich und den Tabellenletzten WKG Altenburg/Schneeberg zu bringen.

    So sehr s ich d ie Kampf -gemeinschaft des SV Lok Altenburg und SV Schneeberg auch mühte, das Trainergespann Klaus Tschirschwitz (Altenburg) u n d J o a c h i m M e h l h o r n (Schneeberg) konnten bis auf wenige Ausnahmen kaum ihr

    bestes Aufgebot auf die Matte schicken. Es setzte teils hef-tige Niederlagen und am Ende war man froh, die Saison über-standen zu haben. Die beiden Siege gegen den SV Albrechts und d ie KG Vorpommern sorgten für Aufwind, doch am Ende blieb die WKG Altenburg/Schneeberg im Tabellenkeller stecken. Die Verantwortlichen beider Vereine wollen nach dem freiwilligen Abstieg als Neunter und zugleich Letzter eine Klasse tiefer den Neubeginn wagen.

    Abschlusstabelle:

    1. AV Jk/Con. Zella-Mehlis 429:176 28:42. 1. Luckenwalder SC II 389:230 27:53. WKG Pausa/ASV Plauen 378:232 24:84. AC Germania Artern 369:245 22:105. RTV Zöblitz 277:351 13:196. AC 1897 Werdau 298:319 12:207. KG Vorpommern 238:378 8:24 8. SV Albrechts 239:389 6:269. WKG Altenburg/Schneeberg 164:461 4:28

    Zusammenfassung

    Mit dieser Aktion erkämpfte sich Mike Elschner (oben) in Schneeberg nicht nur die technische Überlegenheit, vom Mannschaftskollegen Alexander Georgi gabs noch einen Kasten Gerstensaft dazu, um den die beiden gewettet hatten.

    Foto: Toni Klemm

    Im richtigen Moment zupacken, das gelang dem Luckenwalder Dustin Bartmuß (unten) im Kampf gegen Mike Elschner besser als dem Vogtländer. Der Plauener kämpfte zwar verbissen gegen den jüngeren Sportschüler, musste sich am Ende aber geschlagen geben.

    Foto: Toni Klemm

  • 06/200712

    OL SACHSEN

    Der KFC Leipzig II hat die Ringer-Oberliga Sachsen mit einem Kantersieg abgeschlos-sen und sich damit auch die lange Zeit offene Meisterschaft ges icher t . D ie Gäste der Wettkampfgemeinschaft Pausa/Plauen kamen am letzten Kampftag in Leipzig mit 37:0 unter die Räder und mussten die Überlegenheit der Messestädter neidlos anerkennen. In sieben Kämpfen erzielte der KFC jeweils die Höchstpunktzahl, den Gästen blieb der Ehrenpunkt verwehrt.

    Mi t dem Sieg im letz ten Kampf verwies der KFC II die Verfolger vom SAV Leipzig auf die Plätze. „Wir wollten heute nochmals ein Ausrufezeichen setzen. Unser junges Team hat sich bewährt und es hat Spaß gemacht, heute zuzuse-

    Leipzigs zweite Garde sichert sich die Sachsenmeisterschafthen“ so Mannschaftsbetreuer Steffen Moosdorf. Nun winkt der Aufstieg in die Regionalliga Mitteldeutschland, den das Team bereits vor der Saison als Saisonziel ausgegeben hatte. Der KFC Leipzig ist seit Kurzem bemüht, mehr Nachwuchsarbeit auch in Sachen Mannschaft zu leisten. In den nächsten Jahren sollen wieder Ringer aus der eigenen zweiten Reihe in das Bundesligateam aufrücken.

    Auch bei den Kleinen und Kleinsten sind die Messestädter inzwischen wieder aktiver: Mit Dirk Löwe unterstützt ein neuer Nachwuchstrainer den KFC, der nun auch in der Jugendliga erste Erfahrungen gemacht hat. Im Gespräch mit dem Ringer-Verband Sachsen wurde vereinbart, dass der

    KFC Leipzig den Aufbau des Ringerzentrums in Leipzig durch solide Nachwuchsarbeit unter-stützen soll – den Schützlingen des KFC und SAV Leipzig kommt schließlich auch die Anwesenheit der Talente aus

    ganz Mitteldeutschland zugute. Das haben auch die Ringer der 2. Mannschaft bemerkt, deren Erfolg auch durch die in der Woche gut gefüllte Halle in der Leplaystraße zustande gekom-men ist.

    Nach dem freiwilligen Abstieg der Reserve des KFC Leipzig im Vorjahr bestimmten die Moosdorf-Schützl inge das Geschehen in der Oberliga Sachsen. Von Beginn an stürmten die Messestädter an die Tabellenspitze. Nur zum Ende der Hinrunde erlaubte sich der KFC II in Plauen sowie beim Rückkampf in Großlehna zwei Ausrutscher. Doch mit einer ausgeglichenen Leistung über die gesamte Saison hinweg kämpften sich die Youngster aus der Leplaystraße an die Tabellenspitze zurück zum Sachsenmeistert i te l . Dabei lieferte sich der KFC II ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem Lokalrivalen KG Leipzig/Großlehna, der auf dem zwei-ten Platz über die Ziellinie kam. Jede der beiden Leipziger Mannschaften gewann ihren Heimkampf, wobei die KG-Ringer in der Leplaystraße eine hohe Niederlage hinnehmen mussten, zu Hause jedoch knapp gewan-nen. Damit ging der direkte Vergleich und damit auch die Meisterschaft an den KFC II.

    Bei den Heimkämpfen der KG Leipzig/Großlehna im Leipziger Westen war oftmals der Teufel los, wenn die Fans die neue Sporthalle der Großlehnaer Grundschule in eine wahre

    KFC Leipzig II kehrt in die Regionalliga zurückRingkampfhölle verwandel-ten. Die Mannschaft - eine verschworene Gemeinschaft, auch abseits der Matte, was in Zukunft für dieses junge Team hoffen lässt. Zwei Niederlagen, beim KFC Leipzig II und in Lugau, mussten die Schützlinge von Mike Römbach hinnehmen, der die Zügel auf Grund sei-nes beruflichen Engagements während der Saison an Sven Betschke übergab.

    Zu den Spitzenteams der Oberliga Sachsen gehörte auch der RV Lugau, der sich auf dem dritten Rang förmlich fest-biss. Die Erzgebirgler mit einer guten Mischung aus erfahrenen Routiniers und jungen, hung-rigen Nachwuchsringern, hat-ten sich von Beginn an einen Podiumsplatz auf die Fahnen geschrieben und dieses Ziel am Ende auch erreicht.In der Oberliga Sachsen gab es ein breites Mittelfeld. Der Vorjahresmeister RV Thalheim II, der SV Weißwasser aber auch die WKG Pausa/Plauen II waren jederzeit in der Lage, die Spitzenmannschaften in Bedrängnis zu bringen. Sie kas-sierten jedoch auch Niederlagen untereinander, so dass es bis zum letzten Kampftag span-nend blieb. Doch selbst im hinteren Tabellendrittel gab es

    Überraschungen, zumindest die WKG Gelenau/Zschopau II sowie der FC Erzgebirge Aue II blieben gefährlich, wenn sie mit voller Mannschaft antraten.

    Am Ende des Feldes sicherte sich der AC Taucha II zumindest den Ehrensieg am 15. Kampftag beim Heimkampf gegen die WKG Pausa/Plauen II.

    Abschlusstabelle:1. KFC Leipzig II 421:190 28:42. WKG Leipzig/Großlehna 367:236 28:43. RVE 1908 Lugau 360:236 23:94. SV GW Weißwasser 353:263 19:135. RV Thalheim II 329:283 16:166. WKG Pausa/ASV Plauen II 304:304 13:197. WKG Gelenau/Zschopau II 222:399 8:248. FC Erzgebirge Aue II 230:390 7:259. AC Taucha II 171:456 2:30

    Jörg Richter

    Der KFC Leipzig II feiert die Oberliga-Meisterschaft: Günter Pein hält Pokal und Ehrenurkunde, RVS-Präsident Benedict Rehbein (ganz rechts) gratulierte herzlich.

    Foto: W. Röser

    Mit seinem Sieg sicherte Sören Starke (rot) dem KFC Leipzig II einen Zu-Null-Sieg im letzten Saisonkampf. (Leipzig II - Pausa/Plauen II).

    Foto: W. Röser

  • 1306/2007

    NEWS

    D R B - S p o r t d i r e k t o r Schmengler: „Wir sind sport-lich auf einem guten Weg.“

    Zur Delegiertentagung des Deutschen Ringer-Bundes in Darmstadt wurde das Zweitstartrecht bestätigt. Eine Diskussion über die Vergabe des Freistil-Grand-Prix wurde nicht mehr zugelassen.

    „Der Deutsche Ringer-Bund will mit bis zu 9 Kämpfern bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking antreten“, verkündete Sportdirektor Detlef Schmengler bei der Delegiertenkonferenz des DRB am 17 .11 .2007 d e n A b g e s a n d t e n d e r Landesorganisationen. Durch Konstantin Schneider (74 kg/GR KSV Köllerbach), David Bichinaschwili (84 kg/FR VfK Schif ferstadt) und Stefan Kehrer (96 kg/FR KSV Ketsch) wurden bei den im September in Baku (Aserbaidschan) ausge-tragenen Weltmeisterschaften nur drei der anvisierten neun Startplätze für Peking erreicht. „Die Athleten müssen nun den schweren Weg über die Qualifikationsturniere gehen“, erörtert Schmengler. Dazu zählt auch die Europameisterschaft in der ersten Aprilwoche 2008 in Tampere (Finnland), wo an den besten noch nicht qualifizierten Europäer jeder Gewichtsklasse ein Ticket für das olympische Turnier vergeben wird. Zudem werden im Mai in jeder Stilart zwei Qualifikationsturniere aus-getragen, bei denen sich im Männerbereich jeweils die drei Besten, bei den Frauen die zwei Finalistinnen in die Startlisten für Peking 2008 eintragen kön-nen. Die Frauen sind im olym-pischen Programm mit nur vier Gewichtsklassen (48 kg, 55 kg, 63 kg, 72 kg) vertreten. Dafür bestreiten die Ringerinnen im Gegensatz zu ihren männ-lichen Mitstreitern noch eine Weltmeisterschaft, die im Oktober in Tokio (Japan) ausge-tragen wird.

    Doch Schmengler machte in Darmstadt auch deutlich, dass die bisherigen 3 Startplätze für Olympia 2008 für den DRB erkämpft wurden. Die entspre-chenden Athleten für Peking werden im Frühjahr 2008

    nominiert. „Zum nationalen Ausscheid gehört natürlich die Deutsche Meisterschaft im März 2008 sowie ein internationaler Leistungsnachweis, den sich die DRB-Starter noch vor der Europameisterschaft erkämpfen müssen“, legt sich Schmengler zusammen mit dem Trainerstab erst dann auf die entspre-chenden Auswahlteams im grie-chisch-römischen Stil sowie im Freistil und über die Besetzung in den vier Gewichtsklassen des Frauenbereiches fest.

    Zweitstartrecht bleibt

    Ein weiterer Diskussionspunkt war die beantragte Abschaffung d e s Z w e i t s t a r t r e c h t e s . Südbaden hatte damit schlechte Erfahrungen gemacht, fühlte sich von einigen Athleten erpresst, die drohten, in andere Landesverbände abzuwan-dern. Doch Sportlersprecher Rene Zimmermann, der selbst die Einzelmeisterschaften für seinen Heimatverein RSV Hansa 90 Frankfurt/O. bestrei-tet, seine Ringerstiefel in der Bundesliga jedoch für den SV Weingarten schnürt, strich den Vorteil für seine beiden Vereine heraus und bekam dafür auch Rückendeckung der Delegierten und des Präsidiums. Allerdings sollen die Regelungen für das Zweitstartrecht bis zum Januar modifiziert werden, so dass auch die entspre-chenden Landesverbände mit ihren Athleten eine gewisse Planungssicherheit haben.Die Regelung des Zweit-startrechts betrifft auch einige Sportler aus Sachsen, die an den Leistungszentren in Leipzig, Frankfurt/O. und Luckenwalde lernen und trainieren, bedingt durch das Zweitstartrecht j e d o c h w e i t e r f ü r i h r e Heimatvereine starten können. Auch bei ihnen also Aufatmen durch die Beibehaltung dieser Regelung.

    Keine Diskussion um Grand Prix

    I n der D iskuss ionsrunde wo l l t e auch de r R inge r-Verband Sachsen noch einmal das Thema Grand Prix 2008 auf die Tagesordnung brin-gen. „Bis zum 22. Oktober

    mussten alle Anträge für die De leg ie r tenve rsammlung e ingebracht werden. D ie Entscheidung, den Freistil-Grand-Prix nach Dortmund zu vergeben, kam allerdings erst später“, somit reichte Präsident Benedict Rehbein einen Eilantrag ein. Der benö-tigte allerdings eine 2/3-Mehr-heit der Delegierten. Die jedoch stimmten mit 18:35 Stimmen, bei sieben Enthaltungen gegen den sächsischen Eilantrag. Benedict Rehbein blieb damit jegliche Möglichkeit, noch ein-mal die Argumente des RVS darzulegen, verwehrt. Die bei-den Männer-Grand-Prix im griechisch-römischen Stil und Freistil, die jährlich in Dortmund und Leipzig stattfanden, wur-den vom Deutschen Ringer-Bund als Doppelveranstaltung neu ausgeschrieben. Einziger Bewerber war Dortmund, die Organisatoren aus Nordrhein-Westfalen erhielten damit auch den Zuschlag. Benedict Rehbein hatte eine Bewerbung abgelehnt, da es aus Sicht des RVS keine Notwendigkeit gab, die Kompetenz für eine WM- oder EM-Bewerbung in einer Doppelveranstaltung unter Beweis zu stellen. Damit erhielt

    der Konflikt zwischen dem DRB und dem Ringer- Verband Sachsen neue Nahrung.

    Deutsche Meisterschaften 2009 in Pausa

    Etwas geschmälert wurde damit die Freude der kleinen, sächsischen Delegation über die Vergabe der Deutschen Meisterschaft 2009 an den KSV Pausa. Die Vogtländer bege-hen in zwei Jahren ihr 100-jäh-riges Jubiläum. Die Deutsche Meisterschaft wird einer der Höhepunkte der Feierlichkeiten des KSV. Die Austragung der Deutschen Titelkämpfe im April 2009 ist in der Sporthalle des Berufsschulzentrums ‚Anne Frank’ in Plauen geplant.Der Deutsche Ringer-Bund hatte bereits die Deutschen A-Jugendmeisterschaften (17/18 Jahre) 2008 an den RTV Zöblitz vergeben, der diese Titelkämpfe vom 11.-13. Mai im benachbar-ten Olbernhau austrägt.Dagegen fand die Bewerbung des RSK Gelenau für d ie D e u t s c h e M e i s t e r s c h a f t d e r M ä n n e r 2 0 0 9 ke i n e Berücksichtigung.

    Jörg Richter

    Delegiertenversammlung des DRB in Darmstadt

    André Singer (unten) als einer der Punktemacher des Tabellenletzten hier auf dem Weg zum TÜ-Sieg über Ludwig Höfer von der WKG Pausa/Plauen.

    Foto: Toni Klemm

  • 06/200714

    JUGENDLIGA

    Lugau/Thalheim. In allen S p o r t a r t e n s i n d d i e Rivalitäten zwischen zwei Vereinen und Orten dann besonders hoch, wenn beide nur wenige Kilometer voneinander entfernt lie-gen. Das galt bislang auch bei den Ringervereinen aus Lugau und Thalheim. So geht es in der Oberliga Sachsen oft heiß her, wenn die „Eichenkränze“ auf die Bundesligareserve RV Thalheim II treffen.

    Doch in diesem Jahr wich die Rivalität - zumindest im Nachwuchsbereich - einer erfolg-reichen Zusammenarbeit in der Jugendliga Mitteldeutschland. Geboren wurde die Idee dazu vom Lugauer Trainer Michael Radtke. Die Saison war für die 10- bis 14-Jährigen nach 12 Vergleichen etwas früher vor-bei, denn zum abschließenden Kampftag am 22.12. hatte die WKG Lugau/Thalheim kampf-frei. In ihrer letzten Begegnung gelang den Mattenfüchsen noch eine kleine Sensation, als man beim bis dahin ungeschlagenen Spitzenreiter, der WKG Pausa/Plauen, mit 26:21 siegte. Am letzten Kampftag wäre somit sogar noch der Sprung auf Platz eins möglich gewesen, doch mit einem Sieg gegen Leipzig und einem Punkt Vorsprung behielten die Vogtländer hauch-dünn die Nase vorn.

    Ferien und fehlende Ringer

    Der Weg zum zweiten Platz ist für die Verbindung der Eichenkränze mit den „Tannen“ eine Erfolgsgeschichte. Die WKG startete mit fünf Siegen in die Saison. Erst am Ende der Hinrunde musste man Federn lassen, als man vor hei-mischem Publikum mit 19:30 gegen Pausa/Plauen verlor. „Dummerweise gingen bei die-sem Spitzenkampf gerade die Ferien los und plötzlich fehlten uns drei Ringer“, beschreibt Tino Korb die Situation. Die Rückrunde lief dann noch bes-ser. Nur einen Punkt musste das Team beim 24:24-Unent-schieden gegen Zauckerode/Weißwasser abgeben, ehe mit den Siegen in Markneukirchen

    Die Erfolgsgeschichte der Lokalrivalenu n d P l a u e n a m d r i t t e n Adventswochenende ein ful-minanter Schlusspunkt gesetzt wurde.

    Konkurrenz belebt...

    Für die beiden Trainer ist jedoch nicht nur der Tabellenplatz ein Erfolg. „Im Laufe der Saison hat jeder junge Ringer einen gewa l t igen Sprung nach vorn gemacht. Alle kämpfen mit viel mehr Köpfchen und Übersicht als noch vor der Jugendliga“, erzählt Tino Korb. Auch die Konkurrenz wurde belebt, schließlich konnten nicht alle Nachwuchsathleten beider Vere ine e inen der begehrten 12 Plätze in der Mannschaft ergattern. „Unser Toni Drechsel hat sich enorm ve rbesse r t . Nachdem e r beim Ausringen gegen Felix Krieglstein aus Thalheim verlo-ren hatte, besiegte er ihn bei den Bezirksmeisterschaften“, freute sich Lugaus Trainer Michael Radtke über die posi-tive Entwicklung.

    Fortsetzung folgt

    Auch in der Breite und bei der Zahl der Anfänger profitieren die Zweikampfclubs. Hier lau-fen die Entwicklungen in bei-den Vereinen entgegen dem allgemeinen sächsischen Trend, denn in Thalheim beispiels-weise zählt man mittlerweile über 40 ringende Jungen und Mädchen - Tendenz steigend. Auch in Lugau melden sich immer wieder neue Mattenflöhe beim Training an.

    Aus den Lokalrivalen sind mitt-lerweile Freunde geworden, die gegenseitig mitfiebern und sich auch gegenseitig betreuen. „Es hat sich ein sehr schönes und harmonisches Verhältnis ent-wickelt. Auch die Eltern ziehen da mit“, ist Michael Radtke voll der Lobesworte. Für ihn und für Tino Korb ist klar: Nächstes Jahr soll es eine Fortsetzung der Erfolgsgeschichte geben.

    Holger Hähnel

    Das Jugendligateam der WKG Lugau/Thalheim beim abschließenden Kampf in Plauen. Dort gewann man gegen den Spitzenreiter mit 26:21.

    Foto: Eduard Tyschkoswki

    Die Lokalrivalen harmonieren miteinander - wie hier die Nachwuchstrainer Michael Radtke (li., Lugau) und Tino Korb (Thalheim).

    Foto: Eduard Tyschkoswki

  • 1506/2007

    AUS DEN VEREINEN

    A u c h n a c h b e e n d e t e r Regionalliga-Saison denken die Vogtländer nicht ans Aufhören

    Pausa. Saison gelaufen, Ziel erreicht, Bronzemedaille in der Tasche... was nun? Ritteressen, gemütliches Kaffeetrinken im Vereinsheim, gemeinsamer Ausflug? Das wären einige Optionen, eine erfolgreiche Ringersaison ausklingen zu lassen. Nicht so in bei der WKG Pausa/Plauen. Hier traf man sich nur 12 Stunden nach Ende des letzten Heimkampfes gegen Luckenwalde erneut in der Ringerhalle – zu einem etwas anderen Abschlusstraining.

    „Wir hatten diese Saison eine unglaublich gute Zeit zusammen, die Mannschaft und die Fans, alle zeigten so großen Zusammenhalt wie selten zuvor.“ meinte Kapitän Alexander Georgi. „Darum wollten wir diesen Abschluss etwas anders gestalten als sonst.“ Das konnte

    Mannschafts le i ter Re iner Klemm nur bestätigen: „Ein Ritteressen hatten wir schon die letzten Jahre veranstaltet, dabei blieb aber immer die Frage, wer am Ende fährt. Der durfte dann keinen Alkohol trinken und war ein wenig außen vor.“ „Außerdem hat uns diese Saison doch ziemlich eingespannt, die Planungen für die Weihnachtsfeier standen da recht weit unten auf der Liste.“ gibt Trainer Jörg Hocke zu.

    Also überlegten sich die Pausaer Vereinsführer, die Saison einmal etwas anders ausklingen zu lassen: Mit Prellball und Kegeln. Und so trafen sich am vierten Advent, morgens um 10 Uhr, die Recken, die am Abend zuvor noch in der Schulturnhalle kämpften, anfeuerten, und fotografierten ... und trotz Niederlage bis weit in die Nacht feierten, erneut auf der Matte. „Zugegeben“, so Vorstand Ulrich Leithold, „ein Prellballturnier nach so einem harten Kampf, wir waren uns nicht sicher, wie viele nach einem eventuellen Sieg da auftauchen würden.“ André Wetzel, Präsident des KSV Pausa: „Andererseits wäre das eine gute Gelegenheit, die letzten vier Monate ausklingen zu lassen, in denen jeder für den anderen an der Matte stand und alle ein Team waren, anfeuerten, gemeinsam an der Aufstellung tüftelten und so

    Angstgegner wie Artern oder Zella-Mehlis bezwangen.“ Und so trafen sich Präsident, Trainer, Mannschaftsleiter, Kapitän und ein Dutzend der Sportfreunde zu einem Prellballturnier, das einer Trainingseinheit in nichts nachstand. Für ausreichend Flüssigkeitsausgleich war jedoch gesorgt… ;-)

    Hinterher stärkten sich Ringer, Fans und Ve re ins le i tung im Gasthaus „Grünes Tal“ be i Känguru und K lößen für die zweite Runde der „ A b s c h l u s s f e i e r “ , d i e anschließend gleich nebenan in der Kegelbahn ausgetragen wurde, wo die vom Prellball geze ichneten Ringer den Fans klar unterlegen waren.

    „Wer am Ende besser war, spielte keine Rolle, wichtig war das Zusammensein und die Gewissheit, dass uns mehr verbindet als der Siegeswille und die Freude am Ringkampf.“, so Trainer Jörg Hocke über den eigentlichen Hintergrund der eher unkonventionellen Abschlussfeier.

    Ein Wiedersehen gibt es am 12. Januar. Dann allerdings nicht in Sportsachen, sondern in gepflegter Abendgarderobe, zur KSV-Gala, der offiziellen Abschlussfeier einer jeden Ringersaison, bei der unter anderem der Ringer des Jahres gewählt und gekürt wird.

    Toni Klemm

    Morgens um zehn in Pausa

    Routinier Hempel, der auch die Vereinsgeschicke beim RSV Greiz leitet, hat auch bei der WKG alle Herausforderungen fest im Griff, wie hier Stefan Reugert von der KG Vorpommern.

    Foto: Toni Klemm

    Mit einem schönen verkehrten Ausheber zeigte der deutsche Vizemeister Dennis Nowka (rechts) wer Herr im Hause war und schickte den Pausaer Martin Petzoldt mit 0:3 von der Matte.

    Foto: Toni Klemm

  • 06/200716

    AUS DEN VEREINEN

    Beim Ringerverein Thalheim ist es Tradit ion, dass zur Adventszeit gemeinsam mit Sportlern und Fans gefeiert wird. Seit 1992 tragen die Zweikämpfer jedes Jahr ihre öffentliche Weihnachtsfeier aus. Jeweils nach einem Heimkampf werden die Matte ab- und die Bierzeltgarnituren aufgebaut. Nicht selten tanzt man dabei bis tief in die Nacht und feiert die zu Ende gehende Saison.

    Eine solche Weihnachtsfeier wird natürlich auch genutzt, um Dankesworte auszusprechen. Das taten die vielen Thalheimer Nachwuchsringer und ihre Eltern, als sie den Trainer Tino Korb, der wenige Wochen zuvor seinen 40. Geburtstag gefeiert hatte, mit einem echt erzgebirgischen „Raachermannl“ beschenkten.

    Noch eine schöne Tradition hat sich bei dem Weihnachtsfeiern des „RVT“ seit zehn Jahren entwickelt: Ein ganz besonderer Show-Teil steht jedes Mal auf dem Programm. Von den Wildecker Herzbuben und Modern Talking über eine Schwanensee-Aufführung bis zur Märchen-Parodie - alles war schon dabei. Auch für den 1. Dezember 2007 hatte man sich wieder etwas ausgedacht. Eine kleine Arbeitsgruppe bereitete, natürlich „streng geheim“, den Auftritt der „special guests“ bei der Weihnachtsfeier vor. Diesmal kündigte sich das

    Mit ABBA-Klängen die Saison gefeiert„Comeback des Jahrtausends“ an. Keine Geringeren als die le ibhaft igen Musiker des legendären Pop-Quartetts ABBA sollten im Sportlerheim Thalheim 25 Jahre nach der Trennung der Band auf der Bühne stehen.

    Fr e n e t i s c h w u r d e n d i e Schweden von den Fans b e j u b e l t , v o n d e n e n einige sogar lauthals ihre Liebesbekundungen auf bunten Plakaten äußerten. Für fast 30 Minuten bebte das Thalheimer S p o r t l e r h e i m i m A B B A-

    Fieber, wobei einige Zugaben anstanden, ehe sich Anni-Frid, Benny, Björn und Agnetha wieder verabschiedeten. Die RVT-Weihnachtsfeier g ing natürlich weiter. Welcher Star aber zur Adventszeit 2008 in der Drei-Tannen-Stadt für Euphorie sorgen wird, das bleibt wohl noch eine Weile ein Geheimnis.

    Holger Hähnel

    Selbst in der Garderobe ließ sich das Quartett ablichten.Foto: Holger Hähnel

    Die Fans im Sportlerheim Thalheim waren entzückt.Foto: Holger Hähnel

    Hier drei der vier schwedischen Stars auf der Bühne. Foto: Holger Hähnel

  • 1706/2007

    NEWS

    Abschied mit ‚Standing Ovations - Sven Thiele macht nach 17 Jahren Bundesliga Schluss

    Mit Schwergewichtler Sven Thiele (KFC Leipzig) tritt einer der letzten großen ‚Dinos‘ des Ringkampfsports von der Bühne ab. Der 38-jährige Ausnahmer inge r bes t r i t t am 5. Januar 2008 beim Achtelf inalkampf des KFC Leipzig gegen den KSV Witten seinen letzten Bundesligakampf. Der Ort war gut gewählt, denn vor 17 Jahren machte Sven Thiele für gerade jenen KSV Witten seinen al lerersten Bundesligakampf, nun für den KFC Leipzig seinen Letzten. „Sechs Jahre habe ich damals für Wit ten gerungen und das war eine sehr schöne Zeit“, gestand Thiele, der bei den Europameisterschaften 2006 in Moskau schon seine internationale Karriere beendet hatte. Direkt nach seinem Schultersieg über Sebastian Fiedler im zweiten Duell des Abends überreichte ihm der Vorstand des KSV Witten e i n e U r ku n de ‚ 1 7 J ah r e Bundesliga‘, die 500 Wittener Fans feierten den letzten Sieg Thieles mit Standing Ovations, auch wenn er diesen für die Gästemannschaft holte.

    Der Weg durch 17 Jahre Bundesliga führte Sven Thiele über die Stationen Witten, G o l d b a c h , H a l l e / S a a l e ,

    Luckenwalde und Leipzig. Die Highlights waren Titelgewinne bei Goldbach und Luckenwalde. „Bis zu 5000 Zuschauer waren be i den Fina lkämpfen in der Halle, das waren schon großartige Momente“, erinnert sich Thiele mit einer Träne im Augenwinkel. Beim KFC Leipzig bestritt er nun seine letzte Saison, musste nur zwei Kämpfe abgeben und siegte unter anderem im Hinrundenkampf des Achtelfinal‘s gegen Mirko Engl ich (KSV Witten), der seit mehreren Jahren in der Bundesl iga unbezwungen blieb, in dessen Kampfstil, dem griechisch-römischen Ringkampf.

    Ein letztes Mal könnte man Sven Thiele 2008 noch einmal als Aktiven auf der Matte sehen. „ Ich über lege mir derzeit, ob ich bei Deutschen Einzelmeisterschaften antrete“, will Sven Thiele kurzfristig entscheiden, ob er vom 7. bis 9. März in Ehningen (Württemberg) noch e in letztes Mal zur Titelverteidigung antritt.

    Im September diesen Jahres will Sven Thiele sein Trainerstudium in Köln beenden, ab Oktober winkt ihm ein Trainerposten am Ringer-Leistungszentrum Leipzig.

    Steckbrief Sven Thiele

    Der 38- Jährige startet bei Einzelmeisterschaften für den

    Abschied Sven ThieleSV Halle, in der Bundesliga war sein nunmehr letzter Verein der KFC Leipzig. 1987 verbuchte Sven Thiele seinen ersten, internationalen Erfolg bei den Jugend-Weltmeisterschaften in Vancouver (Kanada), wo er hinter dem damals noch für die UdSSR ringenden Arwat Sabejew Zweiter wurde. Knapp 20 Jahre stand Sven Thiele auf der internationalen Bühne. Der Vizeweltmeistertitel von Atlanta (USA) 1995 sowie der Vizeeuropameistertitel, den er ein Jahr später in Budapest (Ungarn) gewann, waren die Höhepunkte in der internationalen Laufbahn von Sven Thiele, zu denen auch seine drei Olympiateilnahmen 1996 (6. Platz in Atlanta/USA), 2000 (7. Platz in Sydney/Aust ra l ien ) und 2004 (9 . Platz in Athen/Griechenland)

    gehören. Bei den Mil i tär-Weltmeisterschaften 2001 in Sp l i t (K roat ien ) sowie beim Weltcup 2003 in Boise (USA) stand der gebürtige Merseburger jeweils auf dem obersten Treppchen. 1997, 1999, 2000 und 2001 gewann Sven Th ie le be i Europa -meisterschaften Bronze. Auf nationaler Ringerbühne holte Sven Thie le 16 Deutsche Meistertitel in Folge.

    Vielleicht hört man in einigen Jahren wieder den Namen ‚Thiele‘ bei nationalen und vielleicht auch internationalen Ringerwettkämpfen, denn die beiden Söhne Eric (11) und Emil (4) schicken sich an, in die Fußstapfen des erfolgreichen Vaters zu treten.

    Jörg Richter

    Michael Schütz (hinten) lieferte dieses Saison viele schöne Kämpfe und war oft Garant für einen Sieg.

    Foto: Toni Klemm

    Der Pausaer Bernd Steudel (oben) musste wieder einmal aushelfen, und er ist auch mit 37 Jahren nicht zu bremsen.

    Foto: Toni Klemm

  • 06/200718

    TURNIER

    Rüdiger Möhring st i f tet Polizeimeister-Pokal

    Thalheim/Dresden. Ringen in einer Großstadt wie Dresden un te r zubr ingen i s t n i ch t einfach. Die schiere Auswahl an Sportarten wie Fußball, Rudern oder Klettern ist riesig und somit tendiert der Großstädter dazu, etwas Neues auszuprobieren, sobald die Motivation nachlässt oder Erfolge zu schwer erkämpft werden müssen. Selbst an der Technischen Universität Dresden mit ihren 35.000 Studenten fand der Ringkampf nicht genügend Anhänger, weshalb er dort schon vor Jahren aus dem Sportangebot genommen wurde. In ländlichen Gebieten wie dem Vogtland oder Erzgebirge sieht es ganz anders aus. Hier gilt Ringen schon lange nicht mehr als Randsportart. Im Gegenteil: historisch gingen sogar viele Fußballvereine aus den Ringern hervor. Wie in Thalheim, wo es im Jahre 1912 Schwerathleten w a r e n , d i e d e n e r s t e n Fußballverein gründeten.

    „ Wa s l i e g t a l s o f ü r d i e Erzgebirgler näher, als den A u f b a u d e s R i n g k a m p f s auch in Städten wie Dresden zu unterstützen?“, dachten sich auch die Macher beim Sportverein Dresden-Mitte, die eine kleine Ringer-Abteilung mit 44 Mitgl iedern le i ten. Unter ihnen ist auch Rüdiger Möhring, der seine Ringerstiefel

    seit nunmehr 16 Jahren für die Thalheimer Zweikämpfer schnür t . Es entstand d ie Idee, einen der vielen Pokale des 50 - Jäh r igen fü r das traditionsreiche Hans-Wittwer-Gedenkturnier zu stiften, das der SV Dresden-Mitte jährlich am ersten Sonntag im November austrägt. „Damit haben wir einen Paten für das Dresdner Ringen, der genauso Vorbild sein kann wie Hans Wittwer vor 40 oder 50 Jahren“, meinte Hans-Jürgen Burkhardt, Chef der Ringer beim SV Dresden-Mitte. Wittwer, zu dessen Ehren das Turnier bereits zum 33. Mal ausgetragen wurde, war in den 30er Jahren der einzige Deutsche Meister im Ringen aus Dresden und 1934 Zweiter der Europameisterschaften in Rom.

    Rüdiger Möhring, Pol izei -hauptkommissar in Dresden, erkämpfte seinerseits bereits vor über 30 Jahren Titel bei den DDR-Meisterschaften, wurde mehrmals Deutscher Polizeimeister und im Jahr 2000 Vizeweltmeister der Veteranen in Freyburg/Breisgau. Beim diesjährigen Hans-Wittwer-Turnier im Dresdner Stadtteil Gorbitz stiftete er seinen Pokal, den er 1993 als Deutscher Pol izeimeister in Bautzen errang, mit frischer Gravur für den „Besten Kämpfer“ der 97 Teilnehmer aus immerhin 11 sächsischen Vereinen. Aber auch abseits der Matten war jede Menge los, so fanden

    zahlreiche Eltern als Zuschauer den Weg zum Turnier.

    Dass die Trophäe ausgerechnet an einen Thalheimer ging, konnte im Vorhinein sicher keiner ahnen. Elias Stürmer aus der Drei-Tannen-Stadt lieferte bei der Jury den besten Eindruck ab und bekam somit den Pokal vom Vereinskollegen überreicht. „Er hat einfach am stärksten gekämpft und auch nach einem Rückstand nicht aufgegeben“, begründete Rüdiger Möhring die Wahl des 10-Jährigen, der in seiner Gewichtsklasse nach fünf gewonnenen Duellen Turniersieger geworden war. Dabei lag er wohl bis zuletzt

    g l e i c h a u f m i t Le o n a r d o Ossowski aus Dresden, der seinen Finalkampf jedoch ohne rechte Kraftanstrengung verlor und somit die Goldmedaille wie auch die Pokalchancen aus der Hand gab.

    Dass auch in Dresden trotz der vergleichsweise kleinen R i n g e r a b t e i l u n g E r f o l g e eingefahren werden können, zeigte sich in der Statistik. „Fünf Medaillen und ein erster Rang in der Vereinswertung der D-Jugend können sich schon sehen lassen“, lobte Alexander Österle seine Schützlinge. Immerhin 12 junge Teilnehmer aus Dresden nahmen am Turnier teil.

    33. Hans-Wittwer-Turnier in Dresden

    Rüdiger Möhring (links) stand Pate für den Ringkampf in Dresden. Beim Hans-Wittwer-Turnier am 3. November stiftete er seinen Polizeimeister-Pokal von 1993, mit dem der Thalheimer Elias Stürmer zum „Besten Kämpfer“ ausgezeichnet wurde.

    Foto: Allan Schneider

    unten: Scherem Schmidt, KFC Leipzig, oben: Roberto Donath, WeißwasserFoto: Toni Klemm

    D-Jugend, 34 kg, Leonardo Ossowski (oben) vom SV Dresden Mitte liefert gegen Julian Jirka aus Weißwasser eine gute Vorstellung und siegt auf Schultern.

    Foto: Toni Klemm

    B-Jugend, 69 kg, rechts: Tommy Bauer, Lugau (Punktsieg) links: Daniel Kosima, Schneeberg

    Foto: Toni Klemm

  • 1906/2007

    TURNIER

    Sieg geht erstmals nach Eisenhüttenstadt

    Am 19.12.2007 wurde das schon tradit ionel le Horst-Galanski-Prellballturnier der Ringer ausgetragen, das mit 53 Teilnehmern aus Luckenwalde, Leipzig, dem Vogtland und dem Erzgebirge hervorragend besetzt war.

    Prel lbal l? Manch eine der Frauen, die bei Einzel- oder B u n d e s l i g a w e t t k ä m p f e n z u s i e h t , m a g s i c h b e i Ringkämpfen schon einmal f ragen, woher die Ringer eigentlich ihren knackigen Po haben? Ganz einfach: vom Prellball, der artverwandt mit dem Faustball auf der weichen Ringermatte gespielt wird. Eine einfache Turnbank trennt die Spielfelder und dann geht es ganz flott los, jeweils zwei Spieler bilden eine Mannschaft. Da gibt es Tricks, den Gegner ins Leere laufen zu lassen, da fliegen die Kopfbälle in die Hälfte des Gegners. „Das Spiel beansprucht die Oberschenkel und Po-Muskulatur besonders, da man s i ch s t änd ig i n gebückter Haltung befindet, kurze, schnelle Schritte machen muss und selbst l iegend noch weiter spielen kann“,

    beschreibt der Erstligatrainer d e r Ka m p f g e m e i n s c h a f t Frankfurt/Eisenhüttenstadt Ingo l f Schö l lner, der a ls Titelverteidiger diesmal mit seinem Partner schon in der Vorrunde ausschied. „Bei diesem Turnier gibt es keine festen Mannschaften, die Paare werden ausgelost, keiner weiß vorher, mit wem er spielt“, erklärt Stefan Nemack, der eigentliche Erfinder des Horst-Galanski-Turnieres, das nun schon das 10. Jahr ausgetragen wird und nichts von seiner Attraktivität eingebüßt hat.

    Schnell wurden schicke Namen vergeben. So spielten ‚Der gute und der böse Cop‘ gleich im ersten Duell des Abends gegen den ‚Alten Mann und das Meer‘. Doch beide Teams erreichten die Finalrunden trotz aller Mühen nicht. Auch Bundestrainer Mike Bullmann, der das Ringertalent Nicole Hofmann zugelost bekam, blieb in den Ausscheidungsrunden hängen. Im Finale siegten ‚Die schnellen Taucher‘, ein Team, das sich aus Norman Schönwälder (RV Thalheim) und Frank Müller (Eisenhüttenstadt) zusammensetzte vor dem ‚Rabennest‘ (Michael Kothe/Frankfurt und Frank Raabe/

    Eisenhüttenstadt). Dritte wurden Rene Pickula (Luckenwalde) und Oliver Runge (Beeskow), die als ‚Jung und Potent‘ durch ihre Schnelligkeit auffielen und in der Vorrunde bereits prominente Gegner deklassierten.Kleine Preise nach dem Turnier und vor allem der Ruhm des

    Turniersiegers bekleiden die Gewinner nun ein Jahr lang - denn neben Erfolgen bei DM, EM und WM ist auch dieser Titel bei den Ringern hoch angesehen. Prel lbal l is t eben - neben Fußbal l - das L ieb l ingssp ie l de r Mattenfüchse.

    jöri

    Prellballturnier der Ringer war großer Erfolg

    Volle Ringerhalle beim Prellballturnier, bei dem auch ältere Athleten noch einmal ganz tief in die Trickkiste greifen.

    Foto: Jörg Richter

    Für den RV Thalheim lief das Turnier ebenfalls erfreulich gut. Sechs Goldmedaillen und viermal Silber errangen die Zwönitztaler. Dabei nahmen d ie stärksten Tha lhe imer Nachwuchsr inger, d ie am Wochenende zuvor erst vom internationalen Brandenburg-C u p m e d a i l l e n d e k o r i e r t zurückgekehrt waren, gar nicht teil. „Sie sollten sich eine Pause gönnen, denn die Bezirks- und Landesmeisterschaften stehen ja auch bald wieder an“, begründete RVT-Trainer Tino Korb. Umso überraschter war er, als die Pausierenden

    von selbst mit nach Dresden fah ren wo l l ten , um ih re M a n n s c h a f t s k a m e r a d e n anzufeuern. Bei den Ringern gibt es also keine Frage: Man unterstützt sich - egal ob im Verein oder wie Rüdiger Möhring als Pate über die Vereinsgrenzen hinweg.

    U n d s o b l i c k t m a n m i t Freude und Opt im ismus schon jetzt auf das erste Novemberwochenende 2008, an dem das Turnier seine 34. Auflage erleben wird.

    Holger Hähnel & Toni KlemmE-Jugend, 28 kg, vorne: Erik Einsiedel, Schneeberg

    hinten: Justin Askoul, Freital-Zauckerode (SS)Foto: Toni Klemm

    NEWS

    33. Hans-Wittwer-Turnier in Dresden

  • 06/200720

    NEWS

    Im Oktober und November 2007 veranstaltete der Ringer-Verband Sachsen einen Lehrgang zur Erlangung der Trainer-Lizenz C. In drei Abschnitten, die in der Sportschule Werdau bzw. im Sportkomplex Rabenberg stattfanden, versammelten sich insgesamt 16 Teilnehmer, die in ihren Ringervereinen in Aue, Chemnitz, Leipzig, Markneukirchen, Thalheim, Zauckerode und Auerbach verantwortungsvolle Tätigkeiten i m N a c h w u c h s b e r e i c h bekleiden. Unter Anleitung kompetenter Ausbilder, wie z.B. dem Referent für Aus- und Weiterbildung im

    16 Ringkampffreunde absolvieren erfolgreich TrainerlehrgangRVS, Dr. Joachim Kühn, dem RVS-Kampfrichterreferent Jörg Jähnichen oder Landestrainer Carsten Einhorn, wurden den Anwesenden Grund lagen d e r Tr a i n i n g s m e t h o d i k , Zusammenhänge zwischen Koordination und Technik sowie Kenntnisse der allgemeinen und ringkampfspezifischen Leistungsstrukturen vermittelt.

    Den angehenden Trainern wurde aufgezeigt, welche speziellen Anforderungen für e inen verantwortungsbewussten und pädagogisch sinnvollen Umgang mi t Nachwuchsspor t l e rn notwendig sind. Auf dem Lehrplan stand außerdem

    Wer träumt nicht davon einmal die großen Sportstars live und hautnah zu erleben? Acht Ringer des KSV Pausa erfüllten sich diesen Traum und waren am 5. Januar Gäste beim „Aktuellen Sportstudio“ des ZDF in Mainz.Auslöser dieser Idee war der Gewinn des Deutschen Meister t i te ls 2007 durch Maximilian Schwabe. „Wir

    wollten dem jungen Ringer damit eine ganz große Freude bere i ten“ , e r läuter te der Vorsitzende des KSV Pausa, Ulrich Leithold. Er hatte schon vor längerer Zeit Karten für die samstägliche Sportsendung des ZDF besorgt, doch der straffe Terminplan der Ringer ließ erst jetzt einen Besuch in Mainz zu. „Das war eine schöne

    Ringer aus Pausa zu Gast beim ‚Aktuellen Sportstudio’

    Sache“, freute sich Maximilian Schwabe über den verspäteten Siegpreis.

    Vielleicht ist der junge Ringer, der am Leistungszentrum Leipzig lernt und trainiert, aber weiterhin für seinen Heimatverein KSV Pausa an den Start geht, in einigen Jahren selbst einmal Gesprächspartner

    eines Moderatoren: Mit seinem Talent kann auch Maximilian Schwabe einmal ein großer Ringer - und vielleicht einer der künftigen Sportstars - werden.

    Jörg Richter

    d ie Schulung inhal t l icher Prozesse des kontinuierlichen und zielorientierten Trainings Jugendlicher.

    Doch nicht nur die theoretische Ausbildung, die einvernehmlich als interessant und praxisnah e ingeschätz t wurde, war Bestandteil des Lehrgangs. Auch das gesellige Beisammensein, der Spaß und der gegenseitige Erfahrungsaustausch kamen nicht zu kurz.

    Am letzten Tag standen die Prüfungen auf dem Programm. D e r f a c h l i c h f u n d i e r t e n A u s b i l d u n g d u r c h d a s qualifizierte Schulungspersonal

    sowie der intensiven Mitarbeit der „Trainer-Azubis“ ist es zu verdanken, dass sich am Ende alle Teilnehmer über den Erwerb der C-Lizenz freuen konnten.

    Zurückbl ickend kann man von einem sehr erfolgreichen Lehrgang sprechen. Erfreulich war vor allem, mit welcher Intensität sich aktive und nichtaktive Ringkampffreunde aus sächsischen Vereinen ehrenamtlich engagieren, um den Ringernachwuchs und damit letztlich unsere Sportart weiter nach vorn zu bringen.

    Ronny SchaarschmidtLehrgangsteilnehmer und Nach- wuchstrainer des AC Auerbach

  • 2106/2007

    NEWS

    R i n g e r b a t e n b e i Schmiedemeister Lutz Boos zum Fototermin

    Dass Ringer harte Burschen sind, ist hinlänglich bekannt. Doch am 24. November 2007 machten die Mattenfüchse der KG Frankfurt/Eisenhüttenstadt die Probe aufs Exempel und statteten Schmiedemeister Lutz Boos in Lietzen-Vorwerk einen Besuch ab. Seit sechs Jahren ist der 44-Jährige bereits Sponsor bei den Ringern und am 24. November 2007 heizte er sein Schmiedefeuer für eine recht originelle Aktion an, denn die Ringer der KG Frankfurt/Eisenhüttenstadt trafen sich bei Lutz Boos zum Foto-Shooting.Unter dem Motto ‚Stahlharte Jungs‘ ließen die Mattenfüchse am Schmiedefeuer die Muskeln spielen. Ein Kalender soll es werden, aber auch Material für PR-Aktionen soll dabei herauskommen. „Wir müssen mehr in die Öffentlichkeit, wol len auch ze igen, wer die Jungs sind, die auf der Matte stehen und um Punkte, Titel und Medaillen ringen“, erklärt Teammanager Stefan Nemack. Dabei zielt das Motto ‚Stahlharte Jungs‘ natürlich auch in Richtung Hauptsponsor Arcelor Mittal, doch soll mit den Fotos fernab der Ringermatte auch eine völlig neue Richtung der Vermarktung beschritten werden. „Die Jungs sehen

    gut aus, da ist kein Gramm Fett zu viel auf den Rippen, da werden mit Sicherheit viele Frauen genauer hinsehen“, sollte der Kalender laut Nemack bis zur Weihnachtsfeier fertig sein. Berei ts am Morgen hatten sich die Ringer in der Trainingshalle getroffen, um sich im Ringertrikot, aber auch in schmucker ‚Ausgeh-Kluft‘ ablichten zu lassen.

    „Das war anstrengend, aber dafür auch richtig geil“, strahlte KG-Trainer Ingolf Schöllner, der sich am Nachmittag ebenfalls m i t S c h m i e d e h a m m e r bewaffnet ablichten ließ. Über sich hinaus wuchs dabei der Schwergewichtler Ronald Kraft, den Lutz Boos von der Stelle weg eingestellt hätte.

    ‚Das Eisen schmieden, so lange es heiß ist‘, sagten sich die Ringer dann am Abend, wo sie

    mit einem 23:15-Sieg über den FC Erzgebirge Aue den Einzug in die Play-Offs um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft fest zurrten. In der Halbzeitpause revanchierten sie sich bei Schmiedemeister Lutz Boos: diesmal musste der Sponsor auf die weiche Ringermatte und nahm als Dank für die jahrelange Unterstützung eine Trainingsjacke mit dem Logo seiner Firma in Empfang.

    Jörg Richter

    Stahlharte Jungs abseits der Matte

    Schmiedemeister Lutz Boos unterstützt den Ringkampfsport seit nunmehr sechs Jahren - er ist Sponsor der KG Frank-furt /Eisenhüttenstadt und le idenschaf t l i ch be i den Kämpfen mit dabei. SaRi-Mi ta rbe i te r Jö rg R ich te r sprach mit dem Unternehmer, der sich damit einer Sportart verschrieben hat, die nicht immer im Rampenlicht steht.

    SaRi: Bei einer Schmiede denkt man zuerst an Hufeisen. Wie muss man sich heute eine moderne Schmiede vorstellen?

    Lutz Boos: „Naja, Hufeisen zäh len heu t zu tage n i ch t

    Im Interview: Ein Schmied als Ringerfanmehr zu den Hauptaufgaben einer Schmiede. Da werden s c h m i e d e e i s e r n e Z ä u n e gebaut, da wird geschweißt und gebaut - was man eben mit oder aus Eisen machen kann. Ich habe mich 1992 selbstständig gemacht, wir feierten also 2007 unser 15. Firmenjubiläum. Ich beschäftige derzeit vier Mitarbeiter und zwei Lehrlinge.“

    SaRi: Wie kamen sie zum Ringen?

    Lutz Boos: „Ich habe früher die Fußballer im Ort unterstützt. Vor sechs Jahren sprach mich Holger Hagen an, der sich um

    die Öffentlichkeitsarbeit der Ringer bemüht und begeisterte mich für den Kampfsport.“

    SaRi: Sie sind dem Ringen treu geblieben. Was zeichnet die Mattenfüchse aus ihrer Sicht aus?

    Lutz Boos: „Die sind hier a l le mit Herz dabei . Das Engagement um den Verein ist einfach riesig. Auch die heutige Fotoaktion hat gezeigt, dass die Ringer dabei sind, aus der Nische der Randsportarten he rauszu t re ten . Und d ie sportlichen Erfolge sprechen ohnehin für sich.“

    SaRi : Ge rade d ie m i t te l -s tändischen Unternehmen unserer Region haben oftmals nur sehr wenig Geld für Sponsoring und Werbung bei Partnern aus Sport und Kultur zur Verfügung. Welchen Effekt hat es, bei den Ringern für das eigene Unternehmen zu werben?

    Lutz Boos: „Das Geld steht dabei nicht einmal so sehr im Vordergrund. Klar erhofft man sich auch einen gewissen - zumindest regional bezogenen - Werbeeffekt, wenn die Ringer mit dem Logo meiner Firma unterwegs sind. Aber es ist mehr der Zusammenhalt, die verschworene Gemeinschaft, die mir hier gefällt.“

  • 06/200722

    SO WIRD´S GEMACHT

    Der „Sachsenringer“ möchte ab dieser Ausgabe den Vereinen kleine Service-Leitfäden an die Hand geben, um die Vereinsarbeit zu verbessern bzw. effektiver zu gestalten. In dieser neuen Rubrik „So wird‘s gemacht“ wollen wir als erstes die Möglichkeit der Unterstützung des Vereins durch Tätigkeiten im Rahmen von 1-Euro-Jobs betrachten.

    Der RV Thalheim konnte bereits Erfahrungen mit solchen Angeboten sammeln. Dort werden beispielsweise Kinder und Jugendliche aus den umliegenden Orten mit einem Fahrdienst regelmäßig zum Training geschafft und auch wieder abgeholt. Dies bringt dem Verein und vor allem den Eltern der Mattenfüchse erhebliche Erleichterungen. Ein Beispiel, das Schule machen kann und sollte!

    Was wird gemacht?Die so genannten „1-Euro-Jobber“ (Arbeitsgelegenheit mit Mehraufwandsentschädigung) dürfen im gemeinnützigen Bereich all das machen, was nicht zu den Pflichtaufgaben des Vereins gehört. Die rechtlichen Details dazu sind sehr umfangreich und im Sozialgesetzbuch II (SGB II) festgehalten. Ein Verein, der solche Tätigkeiten ausführen lassen möchte, sollte sich also immer den Rat eines Experten (siehe Ansprechpartner unten) einholen.

    Allgemein gilt laut Gesetz, dass die Tätigkeiten „gemeinnützig“ sowie im öffentlichen Interesse sein und „dem Gemeinwohl dienen“ müssen. Dies sollte bei der Tätigkeit für einen Sportverein, der per Satzung gemeinnützig ist, in der Regel gegeben sein.

    Folgende Tätigkeiten sind möglich:- Pflege und Wartung von Sportanlagen- Fahrdienste- Pflege und Wartung von Objekten, die dem Verein gehören- Unterstützung von Trainern und Übungsleitern- Unterstützung bei der Vorbereitung von Veranstaltungen

    Folgende Tätigkeiten sind nicht möglich:- (alleinige) Trainer-/Übungsleitertätigkeit- Mitgliederwerbung- Sponsorensuche

    Wer wird damit angesprochen?Tätigkeiten im Rahmen von 1-Euro-Jobs dürfen ausschließlich von Beziehern von Arbeitslosengeld II („Hartz-IV-Empfängern“) ausgeführt werden. Nach SGB II können „erwerbsfähige Hilfebedürftige“ zwischen 15 und 65 Jahren Arbeitslosengeld II erhalten. Die bisherigen Erfahrungen haben gezeigt, dass solche Tätigkeiten sowohl den Vereinen, als auch den Menschen, die die Tätigkeiten ausführen, sehr viel Nutzen bringen. Im Landkreis Stollberg beispielsweise sind zur Zeit 73 Personen in 1-Euro-Jobs im Vereinsbereich tätig. Die Vergütung beträgt dort 1,50 Euro pro Stunde, wobei 20 Stunden Arbeit pro Woche und Person geleistet werden dürfen.

    Wie wird die Idee umgesetzt?Um im Verein 1-Euro-Jobs ausführen lassen zu können, muss man sich mit den Verantwortlichen der Agentur für Arbeit bzw. des zuständigen Landratsamtes in Verbindung setzen. Diese sind in den meisten Landkreisen zu so genannten „Argen“ (Arbeitsgemeinschaften, oft auch als Job-Center bezeichnet) zusammengeschlossen, welche die Anlaufstellen für alle Hartz-IV-Empfänger darstellen und die Vermittlung der 1-Euro-Jobs bewerkstelligen.

    Der Verein kann dort den Bedarf an 1-Euro-Jobs nennen und Einsatzmöglichkeiten vorschlagen. Er kann ebenso seine „Wunschkandidaten“ für die Ausführung der Tätigkeiten vorschlagen, sollte er Hartz-IV-Empfänger kennen, die er für geeignet hält. Natürlich muss die entsprechende Arge diesen

    Vorschlägen nicht zustimmen. Es besteht zudem die Möglichkeit, dass Sachkosten, die im Rahmen der Arbeiten entstehen, von der Arge übernommen werden.

    An wen muss man sich wenden?Im jetzigen Landkreis Stollberg ist Frank Krumbiegel Ansprechpartner für Fragen rund um die 1-Euro-Jobs in Sportvereinen. Er wird diese Aufgabe nach der Kreisgebietsreform auch im großen Erzgebirgskreis (jetzige Kreise STL, MEK, ANA, ASZ) übernehmen:

    Gemeinnütziger Förderverein AKTIV e.V.Frank KrumbiegelBergstraße 809392 AuerbachTel/Fax: 03721 85465mobil: 0173 8507814E-Mail: [email protected] oder [email protected]

    Auch alle anderen sächsischen Vereine können sich bei ihm zum Thema 1-Euro-Jobs informieren. Der zuständige Ansprechpartner sollte aber in der Arge des entsprechenden Landkreises zu finden sein.

    Adresse des Beispielvereins mit AnsprechpartnerRV Thalheim e.V.André SchmidtJägerstraße 909380 ThalheimTel.: 03721 85750E-Mail: [email protected]

    1-Euro-Jobs: Nutzen für den Verein und die Menschen

  • 2306/2007

    AUS DEN VEREINEN

    KSV-Gala im Bürgerhaus Pausa/Alexander Georgi gewinnt Sportlerwahl

    Die Stimmung bei der KSV-Gala am 12.01.2008 im Bürgerhaus Pausa brandete auf, als die Regionalligaringer die Saison Revue passieren ließen. Bei den etwa 300 Gästen wurden Erinnerungen an die Kämpfe gegen Artern, Luckenwalde und Zella-Mehlis wach, als Bilder von den Begegnungen mittels Beamer über die Leinwand flimmerten. „Das war wohl meine schönste Niederlage...“, erinnert Michael Schütz an das 2:3, mit dem er jedoch den Gesamtsieg über Zella-Mehlis sicherte. „Eine coole Mannschaft, ich bin froh hier ringen zu dürfen“, war Felix Böttcher stolz auf die Einsätze in der Regionalligamannschaft. Riesiger Applaus brandete auf als Steven Schmidt laut aussprach, worauf alle Pausaer und Plauener gehofft hatten; „... ich unterschreibe für ein weiteres Jahr bei der WKG“. Mit einer Träne im Augenwinkel erzählte auch Routinier Tino Hempel, wie er die Auftritte in der Pausaer ‚Ringkampfarena‘ e r l e b t e , w ä h r e n d d e r anwesende Fanblock noch einmal Schlachtengesänge anstimmte. Trainer Jörg Hocke und Mannschaftsleiter Reiner Klemm beschrieben noch einmal vor fachkundigem Publikum, wie sie die Verteidigung des Bronzeplatzes in der Regionalliga Mitteldeutschland empfanden. 21 Kämpfer hatten die beiden Verantwortlichen insgesamt auf die Matte geschickt, alle wurden den Gala-Gästen noch einmal vorgestellt.

    Mit Spannung wurde der Höhepunk t des Abends , d i e S p o r t l e r w a h l d e r Männermannschaft erwartet, bei der es erst in zweiter Linie um die erzielten Kampfrunden, s o n d e r n v i e l m e h r u m Symphatiepunkte geht. Der Syrauer Alexander Georgi hatte das Pausaer Publikum des öffteren mit Kampfgeist und schönen Techniken in Jubellaune versetzt und dafür bekam der Student auch 78 der knapp 300 Stimmen. Auf dem zweiten Platz der internen Wertung der Wettkampfgemeinschaft des

    KSV Pausa und ASV Plauen kam Lyuben Iliev (38 Stimmen) vor Mike Elschner, der 28 Stimmen erhielt. Die WKG-Fans unterstrichen die Sportlerehrung noch einmal mit dem Slogan des letzten Heimkampfes: ‚Das war super, das war elegant - danke Jungs‘ und brachten die Stimmung der Gala-Gäste damit wohl genau auf den Punkt.

    Zum Beginn der KSV-Gala hatte der Vorsitzende des KSV Pausa, Ulrich Leithold die beeindruckende Bilanz der Erdachsenstädter präsentiert, die im Kalenderjahr 2007 - bei den Einzelmeisterschaften und als Wettkampfgemeinschaft auch bei den Mannschafts-meisterschaf ten - e rz ie l t wurde. Insgesamt hol ten die Ringer des KSV Pausa 44 Gold-, 26 Silbermedaillen u n d 1 7 B r o n z e r ä n g e , angefangen bei den Titel-kämpfen des Regierungs-bezirkes Chemnitz, über die Sachsenmeis te rschaf ten , bis hin zu den Kämpfen um die deutschen Meisterkrone. Als größten Erfolg str ich Ulrich Leithold noch einmal den Gewinn des Deutschen Jugendmeistertitels durch Maximilian Schwabe heraus, der am Samstag als bester Nachwuchsringer des KSV geehrt wurde. Auf den 2. Rang dieser Wertung kam Francis Weinhold, für den durch eine Schulterverletzung im Frühjahr 2007 alle Medaillenträume bei den Deutschen Meisterschaften geplatzt sind. Auf dem 3. Platz der internen KSV-Wertung kamen mit Christian Hempel und Andre Becher gleich zwei Ringer. Der KSV-Vorsitzende Ulrich Leithold und auch Jugendleiter Andreas Schwabe nahmen die KSV-Gala zum Anlass, um sich beim Trainerkollegium und auch den vielen Eltern, Funktionären, Sponsoren und Helfern zu bedanken.

    Durch den Ringer- Verband S a c h s e n w u r d e a m Samstagabend in würdigem Rahmen zudem die Meister-mannschaft der WKG Pausa/Plauen geehrt, die kurz vor dem Jahreswechsel, nach dramatischen Saisonfinale den Staffelsieg in der Jugendliga erkämpft hatte. Angefangen

    beim kleinsten Mattenfuchs, Tobias Hempel (31 kg), bis hin zum Schwergewicht Felix Egelkraut (+ 85 kg) hatten die 20 Youngster aus der Spitzen- und Erdachsenstadt eine große Saison, mit neun Siegen und nur einer einzigen Niederlage, hinter sich gebracht.

    Organisator Leithold freute sich über den gelungenen Abend, Sprecher Andreas Seidel führte mit lockerer und interessanter Moderation durch das Programm und unterhielt die Gäste mit vielen Interviews. Junge Kunstradfahrer aus Mühltroff zeigten auf engstem Raum und rutschigem Parkett ihr Können und für reichlich Bewegung für die Gala-Gäste selbst wurde bei Musik und Tanz gesorgt.

    Der Blick der Ringer geht jedoch bereits wieder nach vorn. Die jungen Talente stehen inmitten der Sachsenmeisterschaften 2 0 0 8 , d i e e r s t e n T i t e l wurden berei ts an Emely Obanor, Lydia Hartmann und Francis Weinhold vergeben. Doch auch die kommende Meis te rschaf ts runde der Regionalliga haben Trainer Jörg Hocke und Mannschaftsleiter Reiner Klemm im Auge, zudem man da mit einem Aufstieg in die 2. Bundesliga liebäugelt. Somit könnte die nächste KSV-Gala im Januar 2009, im 100. Gründungsjahr des KSV Pausa, eine ganz Besondere werden.

    Jörg Richter

    Ringerhelden wurden gefeiert

    Die Jugendliga-Ringer der WKG Pausa/Plauen wurden nach einer fast makellosen Saison vor 300 Gästen mit dem 7. Meistertitel seit 2000 geehrt.

    Foto: Toni Klemm

    Auch die Regionalliga-Mannschaft blieb nicht ohne Ehrung. Mit 21 Sportlern wurde der Bronzeerfolg vom Vorjahr erfolgreich wiederholt.

    Foto: Toni Klemm

  • 06/200724

    SPORTSCHULE FRANKF./O.

    Frankfurter Ringer pflegen S p o r t f r e u n d s c h a f t m i t Nyköbing (Dänemark)

    Gute Sachen werden gerne mal kopiert und so schielen auch die Ringer aus Dänemark nach Frankfurt/O., wollen das System des Leistungsstützpunktes in Nyköbing übernehmen. Bei den Oderstädtern selbst sieht man‘s gerne, ist es doch eine Bestätigung, dass der eingeschlagene Weg richtig ist. Schon zum zweiten Mal in diesem Jahr erhielten die Ringer des Leistungsstützpunktes Frankfurt eine Einladung zum gemeinsamen Trainingslager und erneut fuhr man mit vollem Bus nach Nyköbing um

    sich mit den jungen Dänen im gemeinsamen Training zu messen. Nyköbing ist eine Ringkampfhochburg, die den Weltklasseringer Mark O. Madsen hervor gebracht hat. Madsen war WM-Dritter 2006 in Guangzhou (China) und stand bei den Welttitelkämpfen 2007 in Baku (Aserbaidschan) au f dem S i lbe r rang. D ie internationale Erfolgskette des Dänen, der in der 1. Bundesliga beim 1. Luckenwalder SC unter Vertrag steht, ist lang. Nur zu gerne würde man auch in Frankfurt einen solchen Ringer, der beständig in der Weltspitze mitringt, entwickeln. Einige Athleten wie Marcus Thätner, Damian Hartmann oder Ricardo

    Sportschule macht SchuleMelz, die 2007 internationale Meisterschaftsmedaillen holten, haben den Sprung auf die