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Herausforderung Web 2.0 Ende oder Renaissance des klassischen Journalismus? Workshop ORF Landesstudio Vorarlberg, 11.05.2009 Roland Alton-Scheidl Frank Weber 1

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This presentation was given at the ORF Landesstudio Vorarlberg on the 11th of May 2009 as part of an internal Workshop.

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Herausforderung Web 2.0

Ende oder Renaissance des klassischen Journalismus?

Workshop ORF Landesstudio Vorarlberg, 11.05.2009Roland Alton-Scheidl Frank Weber

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"Der Rundfunk ist aus einem Distributionsapparat in einen Kommunikationsapparat zu verwandeln. Der Rundfunk wäre der denkbar großartigste Kommunikationsapparat des öffentlichen Lebens, ein ungeheures Kanalsystem, das heißt, er wäre es, wenn er es verstünde, nicht nur auszusenden, sondern auch zu empfangen, also den Zuhörer nicht nur hören, sondern auch sprechen zu machen und ihn nicht zu isolieren, sondern ihn in Beziehung zu setzen."

Bertold Brecht,"Der Rundfunk als Kommunikationsapparat" (1932)

Are we there yet?

Das Internet

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Web 2.0 - Begriff und Konzepte

Workshop ORF Landesstudio Vorarlberg, 11.05.2009Frank Weber

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Web 2.0: Dienste und Anwendungen

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+ Menschen,die sie nutzenund sich dabeivernetzen

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• “Web 2.0 ist das Zwei-Weg-Web, wo der Inhalt dich findet.”Ron Rasmussen

• “Leute, die Dinge zusammen im Web tun.”Mitchell Baker

• “Im Web 2.0 geht es um Plattformen auf die andere Leute aufbauen können.”Rajat Paharia

• “Es geht darum, dass die User die Daten selbst in die Hand nehmen”Mercedes Bunz

• “Web 2.0 umschreibt das Verständnis des Web als Plattform. Auf dieser Plattform gelten neue (Geschäfts-)Regeln, und die Regel Nr. 1 lautet: Die User generieren Mehrwert. Die zentrale Aufgabe eines Web 2.0 Unternehmens besteht darin herauszufinden, wie User zur Teilnahme bewegt werden können.”Tim O´Reilly

• “Web 2.0 ist keine Technologie, sondern ein Konzept”Sascha Kösch

• Web 2.0 ist ein Schlagwort, das für eine Reihe interaktiver und kollaborativer Elemente des Internets, (...) eine Abgrenzung von früheren Nutzungsarten postuliert. Wikipedia

Definitionsversuche

Web 2.0 - Definitionsversuche

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Tim O´Reilly Dale Dougherty

Eine Informations-Technologie Konferenz, die im Oktober 2004 unter diesem Namen stattgefunden hat.

Metapher aus der Softwareentwicklung

30. Sept. 2005: What Is Web 2.0 - Artikel

Web 2.0 - Ursprünge des Begriffs

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Web 1.0 - Web 2.0

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Jede noch so kleine Nische findet ihr Publikum und kann vermarktet werden

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Web 2.0 - Aspekt: "The long Tail"

Chris Anderson : "The Long Tail" Artikel im Wired-Magazin Oktober 2004

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Prä-Web:“Pressefreiheit ist die Freiheit von 200 reichen Leuten, ihre Meinung zu verbreiten.”Paul Sethe, Publizist, 1965

Web “1.0”:Wer technisch versiert ist, kann im Web publizierenProfessionalität erfordert nach wie vor (teures) Spezialwissen

Web 2.0:"Everyone is a media outlet." (C. Shirky)Jede(r) kann im Web publizierenOhne SpezialkenntnisseIn wenigen MinutenProfessionell (was die Technik betrifft)Kostenlos

Web 2.0 - Aspekt: Eintrittshürde / Barrier to entry

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Mitte 90er:Content is King! (B. Gates)Die Inhalte sind das worauf es im Web ankommt!Problem: Knappheit, Kosten für Erstellung von Content Strategie: Syndizierung (Mehrfachverwertung)Web 2.0:Content ist immer noch King.Aber: Die User erstellen den Content!Schlagworte: "User Generated Content", “Mitmach-Web”, "Read-Write-Web", “Prosumenten”, “Crowdsourcing”, “Bürger-Journalismus”, “We the Media” (Dan Gillmor), “Wir sind das Netz!” "Du bist das Netz"

Web 2.0 - Aspekt: User Generated Content

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Web 2.0: Du bist das Netz!

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Explosionsartige Zunahme von Inhalten

"Mass Amateurization" (C. Shirky)

“Atomisierung” von Inhalten:Bücher => Papers => Artikel =>Blogposts =>TweetsGanze Sendungen => YouTube - ClipsDiese Inhalte sind beliebig kombinier- und veränderbar:“rip. mix. burn” (Apple-Slogan)

Private Kommunikation findet öffentlich statt

Filter, then Publish => Publish, then filter

User übernehmen zunehmend auchFilter-Gewichtungs-Organisationsfunktionen

User Generated Content - Auswirkungen

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Web 2.0: Die User filtern, organisieren, bewerten

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Das Netz wird zum privaten Datenspeicher. Grenzen zwischen privat & öffentlich verschwinden.

Web 2.0: zum Beispiel YouTube

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Definitionen“Soziale Software ist Software, die Interaktion in Gruppen unterstützt”(Clay Shirky)

“Als soziale Software (...) werden (Software-)Systeme bezeichnet, die die menschliche Kommunikation, Interaktion und Zusammenarbeit unterstützen.”(Wikipedia)

Merkmale:Es entsteht eine (Teil-)Öffentlichkeit

Das Veröffentlichen, Verwalten, Finden, Bewerten von Informationen wird unterstützt.

Feedback - Mechanismen

Darstellung einer Identität wird (meist) ermöglicht

TN können zu einander Beziehung aufbauen bzw. in Beziehung gesetzt werden.

Wichtig: kategorische Unterscheidung nicht immer möglich, graduelle Unterschiede

Web 2.0 - Aspekt: Software wird sozial

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Das Konzept “Social Software” ist wesentlich älter als der Begriff selbst. (Erste “soziale” Computersysteme in den 60ern, Begriff “Social Software” erstmals 1987 belegt)Auch im Web gab es “Social Software” lange vor “Web 2.0”:Email, Chat, Diskussionsforen, Instant Messaging...In den letzten Jahren boomten neue Anwendungen von “sozialer Software”:Blogs, Wikis, Soziale Netzwerkdienste, Spezialisierte Dienste (z.B. für Fotos oder Bookmarks), Communities of Interest...

Web 2.0 - Aspekt: Software wird sozial

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Web 2.0 - Aspekt: Was kann Social Software

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Web 2.0: Zum Beispiel Xing

Aktivitäten, Beziehungen und Netzwerke werden transparent.

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“Mashup”:(to mash = vermischen) Webseiten, die ihreInhalte wie in einer Collage aus verschiedenen Quellenzusammenstellen. Durch Kombination von Services wird Zusatznutzen generiert.“Remix”:Bestehende Inhalte auf eine neue Art und Weise kombinieren und wieder verwendenBeispiele: Google Maps, Flickr, Yahoo Pipes, etc.....http://www.pageflakes.com/weblogged/6647283 www.swisstrains.ch

Web 2.0 - Aspekt: Offenheit

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“Wenn Geräte und Programme mit dem Internet verbunden werden, sind sie kein Produkt mehr, sondern eine permanente Dienstleistung.”Tim O´Reilly=> sind nie fertig, permanente VerbesserungenSchlagwort: "perpetual beta"User werden in die Produktentwicklung einbezogenBsp. http://blog.jingproject.com/Schlagwort: “Perpetual Beta”

Web 2.0 - Aspekt: Vorläufigkeit

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Web 2.0: Computing in the cloud

Das Web wird zum Desktop Websites zu Software

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Neue Medienformate auf der Basis der vorgestellten Techologien / Aspekte sind wichtige Motoren der Web 2.0 Entwicklung:BlogsWikisPodcastsSoziale Netzwerke

Web 2.0 - Exkurs: Neue Medienformate

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Das Wort “Blog” ist eine Abkürzung von “Weblog”.

“Weblog” ist eine Wortkreuzung aus “Web” (kurz für das World Wide Web bzw. das Internet) und “Log” (Tagebuch)

Also: ein Blog ist ein Internet-Tagebuch

Erste Weblogs: Mitte der 1990er Jahre

Erster Blogger: Simon Gisler, der seit 1994 ein Online-Tagebuch führte.

Ab 1996: Blog-Dienste für “Normaluser” entstehen (Xanga)

Der Begriff “Weblog” wurde 1997 von John Borgar geprägt, die Kurzform “Blog” im Jahr 1999.

Nach 2001: traditionelle Medien wurden aufmerksam, erste Forschung, Etablierung von einzelnen Blogs

Um 2004: “Corporate Blogging”, Blog-Ableger von etablierten Medien

Web 2.0: Neue Medienformate: Blogs

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Blogs: Verbreitung

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Blog = einfaches Content-Management-System, das die Bearbeitung von Inhalten ohne Fachkenntnisse ermöglicht.Gestaltung durch Vorlagen (“Templates”)Software auf eigenem Webserver oder bei (manchmal kostenpflichtigen) AnbieterBekannte Systeme zur Selbstinstallation:Movable TypeWordPressTextpatternBlog-Plattformen im deutschsprachigen Raum sind z. B. Livejournal, Twoday.net, Blogger, blog.de, blogg.de oder myblog.de.

Blogs technisch

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“Ein Wiki, seltener auch WikiWiki und WikiWeb genannt, ist eine Sammlung von Webseiten, die von den Benutzern nicht nur gelesen, sondern auch direkt online geändert werden können. Wikis ermöglichen es verschiedenen Autoren, gemeinschaftlich an Texten zu arbeiten." (Quelle: Wikipedia)

"Ein Wiki ist ein offenes, kooperatives Autorensystem für Webseiten." (M. Roell)

Web 2.0: Neue Medienformate: Wikis

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Wikis: der Name

Wickie?

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Wiki-Wiki = hawaianisch für "schnell"

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Wiki = Abkürzung für WikiWikiWeb = schnelles Web

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Wikis: der Erfinder

Erstes Wiki wurde von Ward Cunningham ab 1994 entwickelt und 1995 öffentlich zur Verfügung gestellt: http://c2.com/cgi-bin/wiki

"Really, we don't know quite what it is, but it's a fun way of communicating asynchronously across the network."

z.B. FHV-Wiki

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Ward Cunningham

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Wikis und Blogs: eine Gegenüberstellung

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Web 2.0: Neue Medienformate: Podcasts

„Podcast“ = word of the year 2005 (noch vor „bird flu“) [1]

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iPod

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+ broadcast

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= Podcast

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Podcasts: Entwicklungsgeschichte

Adam Curry (ex VJ bei MTV)

Dave Winer(Blog-Pionier,RSS-Entwickler)

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Podcast = Eine Mediendatei, die in eine vordefinierte Datenstruktur eingebunden ist, sodass sich diese Datei mit Hilfe entsprechender Software automatisiert aus dem Internet herunterladen und auf einen MP3-Player übertragen lässt.[22]„...it‘s doing for audio what blogs did for text.“[23]

Podcasts: Definition

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"In sozialen Netzwerken präsentieren sich User mit einem eigenen Profil und können vielfältige Funktionen zur Vernetzung, Kontaktpflege oder Kommunikation mit anderen Mitgliedern nutzen." (Quelle ARD/ZDF Onlinestudie 2008)

Viele verschiedene Netzwerke für unterschiedliche Zielgruppen:

Web 2.0: Neue Medienformate: Soziale Netzwerke

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2004 vom damals 20jährigen Mark Zuckerberg gegründetVon März08 auf März09: von 65 auf 175 Millionen UserIn Österreich: 325000 (60% weibl.) Zuwachs: 2000 User/TagWeltweit: 250000 User/TagAlle Altersgruppen vertreten, jeder zweite ist älter als 25Sehr grosser Funktionsumfang (mehr als 3000 externe Programme)www.facebook.com

Soziale Netzwerke: z.B. facebook

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Oft als Kopie gescholten, ging im Oktober 2005 online.2007 von der Verlagsgruppe Holtzbrinck übernommen.Unterschiedliche Zielgruppen:SchülerVZ: Kinder ab 12StudiVZ: StudentenMeinVZ: alle anderen

Bis vor kurzem im deutschsprachigen Raum führendwww.studivz.net/

Soziale Netzwerke: z.B. SchülerVZ, StudiVZ, MeinVZ

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Neben Facebook weltweit am bekanntesten, gegründet im Juli 20032005: Rupert Murdoch kauft MySpace für 580 Mio. DollarSeit 2006 auf deutsch, 31 länderspezifische Varianten, 17 SprachenWeltweit 200 Mio. MitgliederBesonderheit: Schwerpunkt MusikEher auf Freizeitbereich / private Interessen ausgerichtetwww.myspace.com

Soziale Netzwerke: z.B. MySpace

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für berufliches netzwerkenz.T. kostenpflichtig2003 gegründet, 6,5 Mio. Mitglieder, 500000 PremiumkundenExpertengruppen zu verschiedenen Themenwww.xing.com

Soziale Netzwerke: z.B. Xing

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Hauptziel: alte Bekannte wiederfindenweniger FunktionenHerbst 2006 gegründet, 6,1 Mio. MitgliederMitllerweile von RTL Interactive übernommenkein spezielles PublikumMitgliedschaft nur auf Einladungauffällig: Viele ältere Mitgliederwww.wer-kennt-wen.de/

Soziale Netzwerke: z.B. Xing

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Web 2.0

eBusiness 2.0eMarketing 2.0Pedagogy 2.0eLearning 2.0Studieren 2.0Gläserner Bürger 2.0Leben 2.0 ........Bubble 2.0 ??

Web 2.0 - ein Hype?

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Web 2.0: Was sagt die Empirie?

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Web 2.0: Was sagt die Empirie?

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Web 2.0: Was sagt die Empirie?

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ARD- ZDF

Web 2.0: Was sagt die Empirie?

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Ex

Web 2.0: Was sagt die Empirie?Quelle: Studieren im Web 2.0 / HIS Projektbericht Nov. 2008

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Web 2.0: Schöne neue Medienwelt?

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Web 2.0: Das Ende der etablierten Medien?

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Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!Präsentation zum Download unter:www.learningsupport.at (ab morgen)Links zum Vortrag unter:http://delicious.com/delfranklin66/orf20 (ab morgen)

Kontakt:Dipl.-Päd. Mag. |FH| Frank Weber

FH Vorarlberg

Rektorat -Learning Support

Raum: B009

Tel.: +43 (0)5572 792 - 1009

Email: frank.weber[at]fhv.at

Soziale Netzwerke: z.B. MySpace

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