1 15 3 piano soli - Echoraum 3.pdf · 2020. 6. 25. · Hommage à Josef Matthias Hauer Die beiden...

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1+1 = 15,3 piano soli Klavierfestival 20. Mai 2017 | 20:00 Uhr echoraum e c h o r a u m Sechshauser Straße 66 A-1150 Wien Tel 812 02 09 30 echo@echoraum.at www.echoraum.at Programm Josef Novotny Teller mit Alles, 2017 Katharina Klement vessel 1.2 (Ausschnitt), 2016/17 Pause Georg Friedrich Haas trois hommages für 2 Klaviere im ¼-Ton-Abstand, 1982/84 Hommage à György Ligeti | Florian Müller, Klavier Hommage à Josef Matthias Hauer | Mathilde Hoursiangou, Klavier Hommage à Steve Reich | Mathilde Hoursiangou, Klavier Tontechnik Fredi Reiter Assistenz Sam Erpelding in Kooperation mit e c h o r a u m

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  • 1+1 = 15,3 piano soli

    Klavierfestival

    20. Mai 2017 | 20:00 Uhrechoraum

    e c h o r a u mSechshauser Straße 66

    A-1150 WienTel 812 02 09 30

    [email protected] www.echoraum.at

    Programm

    Josef Novotny Teller mit Alles, 2017

    Katharina Klement vessel 1.2 (Ausschnitt), 2016/17

    Pause

    Georg Friedrich Haas trois hommages für 2 Klaviere im ¼-Ton-Abstand, 1982/84

    Hommage à György Ligeti | Florian Müller, Klavier

    Hommage à Josef Matthias Hauer | Mathilde Hoursiangou, Klavier

    Hommage à Steve Reich | Mathilde Hoursiangou, Klavier

    Tontechnik Fredi Reiter

    Assistenz Sam Erpelding

    in Kooperation mit e c h o r a u m

  • Das Solo von Josef Novotny wurde eigens für dieses Festival entworfen und spiegelt seinen individuellen Umgang mit dem Instrument Klavier wider.

    Josef Novotny *1963 | ÖsterreichKomponist und Pianist, studierte Orgel und Komposition an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Arbeitet – auch als sound-designer und mit Live-Elektronik – imGrenzbereich zwischen Jazz und Neuer Musik. Auftritte bei zahlreichen Festivals.Kooperationen unter anderem mit Adelhard Roidinger, Max Nagl, Burkhard Stangl,Achim Tang, Patrice Heral, Joanna Lewis, Jonathan Bepler, Thomas Lehn,hans w. koch, Katharina Klement, Hannes Löschel, Franz Hautzinger,Peter Herbert, Lol Coxhill, John Russell, David Tronzo, Gerry Hemingway,Tony Buck, Nader Mashayekhi, Julia Fischer, Elisabeth Harnik, Chris Abrahams,Jonas Hellborg, Dickson Dee, Park Je Chun, Nana Schulz, sofia v bustorff,Hemma Geitzenauer, Christina Zurbrügg, Lull, Kollegium Kalksburg,Ensemble Wien 2001, Aktionstheater Ensemble, Tanzfabrik Wien.

    Katharina Klement | *1963 in Graz„composer-performer“ im Bereich von notierter und improvisierter, elektronischerund instrumentaler Musik. Studien Klavier und Komposition, sowie Lehrgang fu ̈r elektroakustische und experimentelle Musikan der Hochschule für Musik und darstellende Kunst.Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt auf räumlichen Konzepten, zahlreiche Mehrkanal- Kompositionen inKombination mit Instrumenten oder Stimme. Querverbindende Projekte in den Bereichen Musik-Text-Video, Klanginstallationen. Besonderes Interesse gilt dem Instrument Klavier und dafür erweiterte Spieltechniken. Gru ̈nderin und Mitglied zahlreicher Ensembles fu ̈r improvisierte undkollektiv komponierte Musik (Duo Klement-Siewert, deepseafish-K, subshrubs, éclair, REDOX).Internationale Konzerttätigkeit, zahlreiche CD-Produktionen, u. a. auf dem eigenen label KalKSeit 2006 Lehrtätigkeit am Lehrgang für elektroakustische Musik und elektronischeMedien (ELAK) der Universität fu ̈r Musik und darstellende Kunst Wien.

    Katharina Klement : vessel 1.2 (Ausschnitt)vessel 1.2 steht als Ergebnis von zahlreichen kürzeren solo-performances der letzten Jahre, indenen ein individuelles Innenklavier-Vokabular als auch der Umgang mit Elektronik geschärftwurde. Partikel aus Kompositionen, die ursprünglich nicht für das Klavier geschrieben wurden,finden hier ebenso ihren Platz. Durch den Einsatz von Elektronik kommt es zu einer Erweiterung des Klanges als auch derzeitlichen Schichtung: das Klavier wird veränderlicher Klangkörper, weiches/formbares Gefäß.

    Georg Friedrich Haas Georg Friedrich Haas wurde in Graz geboren, verbrachte aber seine Kindheit in Vorarlberg, in denBergen – eine Landschaft und eine Atmosphäre, die ihn nachhaltig geprägt haben. Studiert hat eraber in seiner Geburtstadt, bei Ivan Eröd und Gösta Neuwirth und später in Wien, bei FriedrichCerha. Die gegenseitige Wertschätzung mit Cerha ist bis heute geblieben, der beide Komponistenimmer wieder Ausdruck verleihen. Zuletzt war es Cerha, der Doyen der österreichischenKomponisten, der seinen ehemaligen Schüler für den Großen Österreichischen Staatspreisvorgeschlagen hat, der Haas 2007 auch verliehen wurde.1972-79 Studium der Komposition und Musikpädagogik an der Hochschule fürMusik und darstellende Kunst in Graz.1995 Förderungspreis für Musik des BM für Wissenschaft, Forschung und Kultur1998 Ernst Krenek-Preis der Stadt Wien für die Kammeroper Nacht2004 Dozent bei den Darmstädter Ferienkursen2005–2013 Leitung einer Kompositionsklasse an der Hochschule für Musik derMusik-Akademie der Stadt Basel2008 Ernennung zum Professor für Komposition an der Hochschule für Musik in Basel2012 Ernennung zum Mitglied der Akademie der Künste Berlin2015 Ernennung zum Mitglied der bayerischen Akademie der schönen Künste

  • Georg Friedrich Haas : trois hommages für 2 Klaviere im 1/4-Ton-Abstand, 1982/84

    AufführungshinweiseDie beiden Klaviere sind im Abstand eines Vierteltones gestimmt, das tiefere derbeiden Klaviere wird von der rechten Hand, das höhere von der linken Hand gespielt.Die beiden Klaviere stehen zueinander in einem Winkel von ca. 120° so engbeieinander, dass es möglich ist, mit ausgestreckten Armen gleichzeitig alle Tastenzu erreichen. Empfohlen wird, (zumindest bei einer Aufführung der Hommageà György Ligeti) auf einem Bürostuhl mit Rädern zu sitzen, damit die Position währenddes Spielens verändert werden kann. In diesem Fall ist darauf zu achten, dass sichunter dem Stuhl ein Teppich befindet, damit keine Rollgeräusche entstehen.

    Hommage à György LigetiDie rechten Pedale beider Klaviere bleiben während des gesamten Stu ̈ckesniedergedrückt. [...] Die Akkorde werden in gleichmäßigem fortissimo repetiert.Der erste Ton beginnt fortissimo, das Einblenden der neuen Töne soll möglichstunmerklich stattfinden (crescendo dal niente). Auch das Ausblenden der Töne istmöglichst unmerklich zu gestalten (decrescendo al niente) [...] Die Anzahl derRepetitionen ist beliebig, auch mit Rücksicht auf die spieltechnischen Möglichkeitenund die jeweilige Tagesverfassung des/der Spielers/in. Die Zahl derAkkordwiederholungen ist unterschiedlich, manchmal wird ein Akkord 20 Sekundenlang repetiert, manchmal findet eine Änderung schon nach wenigen Sekunden statt.Das Tempo mechanisch unverändert lassen, Viertel ca. 96. [...] Die Dauer desStückes beträgt zwischen 16 und 20 Minuten. [...]

    Hommage à Josef Matthias HauerDie beiden Klaviere sollen klingen, als wären sie ein Einziges. Cantabile von einemInstrument zum anderen. Akkord für Akkord in beiden Klavieren auf identischeWeise pedalisieren (als wäre es ein einziges Instrument), d. h. der linke Fuß betätigtdas rechte Pedal des normal gestimmten (linken) Klavieres, was eine ungewohntePedalisierungstechnik erfordert. Die Wiederholungen (8x, 7x, 6x, 5x) gleichmäßigrealisieren, die Veränderungen der Akkorde sollen beinahe unmerklich geschehen.Das Tempo der Achtelnoten strikt einhalten. Die arpeggierten Akkorde(Sechzehntel) sollen aber rasch und frei gespielt werden.

    Hommage à Steve ReichKein Pedal. Mechanische, gleichmäßige Sechzehntelbewegung in beiden Händen.Abrupt beginnen, abrupt enden. Im Idealfall entsteht beim Spielen das Gefühl einerBi-Metrik: die eine Hand repetiert Elemente, die z. B. aus 9 Sechzehnteln bestehen,die andere Hand repetiert Elemente die z. B. aus 7 (oder 11) Sechzehnteln bestehen.Dabei kommt es zu jeweils anderen Überlagerungen die (bei den obigen Beispielen)sich nur alle 63 (bzw. 99) Sechzehntel wiederholen. Auf Grund der hohen Zahlenkönnen diese nicht mehr als Periode wahrgenommen werden. Dabei kann(unterstützt durch die Distanz der beiden weit voneinander entfernten Hände) einselbständiges Schwingen der beiden Körperhälften des Interpreten / der Interpretinentstehen. Die Veränderungen der Tonhöhen werden an beliebiger Stelle durchgeführt– auch nach der jeweiligen Kondition und Tagesverfassung des Interpreten / derInterpretin. Die Dauer des Stückes beträgt zwischen 16 und 20 Minuten.

  • Mathilde Hoursiangougeboren in Paris, wurde am Conservatoire National Supérieur de Musique in Parisausgebildet. Seit Anfang der neunziger Jahren lebt sie in Wien, wo sie einer regenKonzerttätigkeit in allen möglichen Besetzungen nachgeht. Sie hat mit einer großenZahl bekannter Ensembles und Musiker zusammengearbeitet (u. a. Klangforum Wien, Ensemble Online Vienna, RSO Wien, Ensemble Wiener Collage, Ensemble die reihe, cappella con durezza, IGNM Basel, Ensemble Do You Know) und ist bei vielenFestivals in ganz Europa aufgetreten. Mit dem Geiger Ernst Kovacic spielt sie seitüber zehn Jahren im Duo regelmäßig zusammen. Sie haben zusammen dasgesamte Werk für Violine und Klavier von Friedrich Cerha aufgenommen.Ihr vielfältiges Repertoire konzentriert sich auf die Musik der Moderne und diezeitgenössische Musik, für die sie sich seit ihre Studienzeit intensiv engagiert.Der Arbeit mit lebenden Komponisten geht sie seit jeher mit Überzeugung undBegeisterung nach. Sie hat zahlreiche zum Teil ihr gewidmete Stu ̈cke ur- bzw. inÖsterreich erstaufgefu ̈hrt.

    Florian Mü�ller | DeutschlandFlorian Müller wurde in Immenstadt, Deutschland geboren. Er studierte Klavierund Komposition in München und Wien. Er ist einer der zentralen Interpretenzeitgenössischer Musik in Österreich und trat als Solist bei bedeutenden Festivalswie Wien Modern und den Salzburger Festspielen auf.Er ist regelmäßig Gast internationaler Festivals in Europa und bereistedarüberhinaus mit dem Klangforum Wien die USA, Kanada, Japan, Argentinien undIsrael. Florian Müller spielte unter anderem mit dem SWR Orchester, den WienerSymphonikern, dem MDR Orchester und dem Mahler Chamber Orchestra.Er arbeitete mit namhaften Dirigenten wie Emilio Pomàrico, Sylvain Cambreling,Hans Zender, Fabio Luisi, Pierre-Laurent Aimard und Peter Eötvös zusammen.Er wirkte u. a. an Theaterarbeiten mit Jerome Bel, Alain Platel, Christoph Marthalerund Jewgenij Sepochin mit.Florian Müller hielt Meisterkurse fu ̈r die Biennale Venedig und ISA Wien-Prag-Budapest und unterrichtet daru ̈ber hinaus Performance Practice in ContemporaryMusic an der Kunstuniversität Graz.Florian Müller ist seit 1993 Mitlglied des Klangforum Wien.